Bücher mit dem Tag "haiku"
62 Bücher
- Stephen King
Es
(2.360)Aktuelle Rezension von: LeonardAls großer Stephen King-Fan hegte ich schon längere Zeit den Plan dieses Kultwerk zu lesen. Bisher war ich immer vom unglaublichen Umfang abgeschreckt, dieses Jahr wagte ich mich ran. Ich habe es verschlungen. Man taucht in die Welt von Derry ein und sie lässt einen nicht mehr los. Die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind sehr gelungen und erzeugen eine gute Spannung.
Sicherlich ist der Anfang etwas langatmig und noch unverständlich, im weiteren Verlauf der Geschichte erklärt sich jedoch alles.
Zusammenfassend eine tolle Geschichte über Kindheit, Erwachsenwerden, das Leben.
- P.C. Cast
Betrogen
(2.648)Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicisAllgemeines:
"House of Night" ist eine Fantasy-Buchreihe der Autorinnen P. C. Cast & Kristin Cast. Die Buchreihe erschien von 2009 – 2014 im Fischer Verlag.
Band 1: Gezeichnet (Ersterscheinung: 30.11.2009)
Band 2: Betrogen (Ersterscheinung: 01.03.2010)
Band 3: Erwählt (Ersterscheinung: 01.08.2010)
Band 4: Ungezähmt (Ersterscheinung: 01.11.2010)
Band 5: Gejagt (Ersterscheinung: 11.02.2011)
Band 6: Versucht (Ersterscheinung: 11.05.2011)
Band 7: Verbrannt (Ersterscheinung: 10.08.2011)
Band 8: Geweckt (Ersterscheinung: 07.11.2011)
Band 9: Bestimmt (Ersterscheinung: 23.05.2012)
Band 10: Verloren (Ersterscheinung: 28.11.2012)
Band 11: Entfesselt (Ersterscheinung: 21.11.2023)
Band 12: Erlöst (Ersterscheinung: 23.10.2014)Klappentext:
Zoey hat sich im House of Night eingelebt und gewöhnt sich an die enormen Kräfte, die ihr die Göttin Nyx verliehen hat. Endlich fühlt sie sich sicher und zu Hause, da passiert das Unfassbare: Menschliche Teenager werden getötet, und alle Spuren führen zum House of Night. Als die Freunde aus ihrem alten Leben in höchster Gefahr schweben, ahnt Zoey, dass die Kräfte, die sie so einzigartig machen, eine Bedrohung sein können: für alle, die sie liebt.
Meinung:
Auch dieser Band lässt sich leicht und schnell lesen aber leider zieht es einen nicht in den Bann. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, ohne wirklichen Tiefgang.
Die Idee des House of Night – ein Internat für Jungvampire – finde ich nach wie vor sehr gut und dennoch bin ich der Meinung, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Ich hätte auch gerne mehr über dieses Internat erfahren, doch stattdessen wird man mit vielen Wiederholungen zugemüllt, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Und es sind ja alle so heiß und gutaussehend in diesem Internat… Wie soll es ja anders sein?
Die Hauptprotagonistin ist eine absolute Mary-Sue – sie kann alles, weiß alles, sieht hervorragend aus und die Männer stehen Schlange. Mittlerweile hat sie sogar drei Loveinterests und einer davon ist Lehrer… Wirklich? Manchmal ist weniger mehr… Ich muss daher zugeben, dass die unausstehliche Aphrodite aus Band 1 mittlerweile mein Lieblingscharakter ist. Sie hat Ecken und Kanten und ist nicht aalglatt. Zudem macht sie in diesem Band eine interessante Wandlung durch.
Spannend wurde es ohnehin erst gegen Ende des Buches, obwohl die Handlung durchaus vorhersehbar war. Dennoch bringt mich dieses Ende dazu, dem dritten Teil noch eine Chance zu geben.
Fazit/Empfehlung:
Ich weiß nicht… Dieses ganze Liebes-Wirr-Warr ist für mich zu viel, zu uninteressant, zu unglaubwürdig und viel zu nervig. Auch der Protagonistin, als Super-Mary-Sue, kann ich so rein gar nichts abgewinnen.
Einzig das Ende verführt mich dazu, dem dritten Band noch eine Chance zu geben.
Sternewertung:
2.5 Sterne
- Muriel Barbery
Die Eleganz des Igels
(847)Aktuelle Rezension von: sbalunziaErst hatte ich Mühe mit dem Schreibstil und der hochgestochenen Art der Autorin. Ich fand, dass es viel zu aufgebauscht geschrieben war, als es nötig gewesen wäre.
Die Hauptpersonen sind Renée und Paloma. Paloma lebt mit ihren Eltern und Schwester in einer grossen Wohnung der Rt. de Grenelle 7. In dieser ist Renée Concierge. Die Geschichte von Paloma wird durch ihre Tagebucheinträge dargestellt. Dies fand ich eine auflockernde Art, einen Handlungsstrang zu gestalten, finde aber auch, dass so wenig differenziert wurde und auch die Gefühle so eher kurzgehalten wurden. Ich bin kein Profi und möchte auch keine Ferndiagnosen stellen (zumal es sich um eine fiktive Person handelt), beim Lesen hatte ich aber das Gefühl, Zeichen von Autismus im Verhalten von Paloma zu erkennen. Die würde auch die Unverständlichkeit zu gewissen Emotionen von Mitmenschen erklären. Einige Gedanken von Paloma fand ich sehr nachvollziehbar, andere fand ich aber eher nicht durchdacht, aber mit einem Vokabular versehen, dass es sich nach mehr anhört, als es eigentlich war.
Anfangs fand ich Paloma und Renée sehr unsympathisch. Beide kommen sich so unglaublich schlau vor, dass sie nicht merken, wie sie andere abwerten, Stereotypen bedienen und auf andere anwenden und ihre Mitmenschen abwerten. Genau das, was sie an anderen kritisieren. Durch den Erzählstil konnte man die beiden Charaktere gut kennenlernen, sich an sie und ihre Gedankengänge gewöhnen und ihre Entwicklung beobachten. Gegen Ende muss ich sagen, dass ich beide viel sympathischer und nachvollziehbarer fand. Vor allem als Herr Ozu dazu kam, empfand ich eine Positive und sympathische Entwicklung.
Das Ende war sehr ergreifend und vorhersehbar und ich fühlte mich leer und erfüllt zugleich.
Vielleicht heisst lebendig sein das: Augenblicke zu verfolgen, die sterben.
Für mehr Rezensionen: Instagram -> book_recommender_sbalunzia
- P.C. Cast
House of Night - Erwählt
(2.160)Aktuelle Rezension von: Shelly__Elly_Tolle Geschichte, wer Vampire diaries und Harry Potter mag ist dabei genau richtig
Die ganze reihe ist durchweg spannend und basiert viel auf echten Mythologien und Göttern
Es ist super geschrieben auch sie spinn offs
Hoffe bis heute das es mal verfilmt wird
Tiefsinnig, spannend, romantische High school Story
- Julia Engelmann
Wir können alles sein, Baby
(220)Aktuelle Rezension von: VanillezimtzauberJulia Engelmanns zweiter Gedichtband ist eine großartige Mischung aus tiefgründige Gedanken, Melancholie und Spaß an deutscher (und englischer) Sprache . Nach ihrem ersten Buch legt sie mit ganz vielen neuen Gedichten nach, die in verschiedensten Formen kommen. Mal handelt es sich um einen Haikus, dann um eine kreative Auseinandersetzung mit Denglisch und schließlich schafft sie es, mit wunderbaren Worten mein Herz zu berühren. Die Texte erzählen vom Erwachsenwerden, (unerwiderter) Liebe und Familie sowie vom Im-Jetzt-Leben und den tausend Möglichkeiten, die einem offen stehen. Nicht alle Texte sind so stark. Beim Vorgängerband waren gefühlt nur Banger drin und jetzt ist eine Vielzahl an Texten, die diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Dafür haben mich einige Texte umso mehr berührt. Ganz klare Leseempfehlung!
Meine Lieblingstexte in dem Buch:
- @Romeo/w<3
- Jetzt
- Kein Modelmädchen
- Familie
- Sabine Hartmann
Gedichte schreiben
(13)Aktuelle Rezension von: AischaLangeweile während des Corona-Lockdowns? Lust auf ein neues, kreatives Hobby? Dann kann ich dieses kleine Sachbuch nur wärmstens empfehlen.
Autorin Sabine Hartmann ist hauptberuflich Schulleiterin und hat sich schriftstellerisch bislang vor allem im Krimi-Genre betätigt. Nun also eine Anleitung zum Verfassen eigener Gedichte - kann das gut gehen?
Ja! Das "Lehr- und Übungsbüchlein", so der Untertitel, nimmt schnell jegliche Scheu vor Poesie, so sie denn beim geneigten Leser überhaupt vorhanden sein sollte. Natürlich gibt es auch, kurz und sehr einfach gehalten, etwas Theorie zu Reim, Versmaß und Co., überraschenderweise jedoch nicht als einleitenden Teil, sondern zum Abschluss. Denn Hartmann möchte keinesfalls mit trockenen Abhandlungen langweilen oder gar abschrecken, sondern der Leser ist eingeladen, schon auf den ersten Seiten seine eigene Kreativität beim Dichten zu entdecken. Dazu werden einzelne Gedichtformen vorgestellt, vom simplen Elfchen über japanische Haikus bis zu Schüttelreim und Sonett. Nach der jeweiligen knappen Definition gibt es ein Beispiel, und dann ist der Leser auch schon aufgefordert, selbst zu schreiben. Dies geschieht sehr spielerisch und motivierend, und das Büchlein bietet Platz, um die ersten eigenen Dichtversuche gleich einzutragen.
Durch das Postkartenformat und geringe Gewicht eignet sich das Buch bestens als Begleiter für unterwegs. Man kann somit Fahrt- und Wartezeiten kreativ nutzen. Auch als kleines Mitbringsel kann ich das Büchlein wirklich empfehlen.
- Ria Voros
Das Gegenteil von cool
(6)Aktuelle Rezension von: Sonjalein1985Inhalt: Gretchen ist das typische Mädchen von nebenan. Sie hat eine Familie die sie liebt und eine wunderbare beste Freundin. Dann jedoch entfremdet sie sich von genau dieser Freundin und steht plötzlich im Cliquengewirr der Schule alleine da. Als sie sich mit ihrem Mitschüler James anfreundet, der ihr Nachhilfe in Chemie geben soll, und sich dann noch in seinen älteren Cousin verkuckt, scheint die Welt wieder in Ordnung. Und das nur um von einem tragischen Unfall wieder aus der Bahn geworfen zu werden.
Meinung: „Das Gegenteil von cool“ ist mehr als nur ein leichter Jugendroman, es geht auch um Freundschaft, Selbstfindung und Trauerbewältigung. Und vor allem darum, aufzuzeigen, dass es auch noch ein Leben außerhalb der Schule gibt.
Im Mittelpunkt steht die Gedichte schreibende Gretchen, die zwar nur eine einzige Freundin hat, damit aber ganz glücklich zu sein scheint. Zumindest bis sie sich von dieser verraten fühlt. Denn plötzlich ist das schüchternde Mädchen ganz alleine.
Erst als sie James und dessen Cousin Dean kennen lernt merkt sie, dass das Leben nicht nur aus Schule besteht und findet immer mehr zu sich selbst. Bis etwas Tragisches geschieht.
Im Laufe des Buches macht Gretchen eine große Änderung durch und wird nach und nach immer erwachsener und selbstbewusster. Man merkt, dass sie beginnt, vieles anders zu sehen und zu hinterfragen, und diese Seite an ihr hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann das Buch, trotz des ernsten Grundthemas, gut zwischendurch lesen.
Ich mochte die Geschichte und auch Gretchen. Allerdings war ich vom Ende etwas enttäuscht. Es wirkt irgendwie, als hätte die Autorin ein paar Seiten vergessen, da ich gerne noch erfahren hätte, wie es weitergeht.
Alles in allem konnte mich das Buch aber doch überzeugen und das Rezept auf der letzten Seite werde ich ebenfalls mal ausprobieren.
Fazit: Ernster Jugendroman, mit einer sympathischen Heldin. Leider allerdings mit einem etwas schwachen Ende. - Hiromi Kawakami
Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß
(170)Aktuelle Rezension von: herr_hygge„Offiziell müsste ich meinen alten Lehrer bei seinem vollen Namen nennen: Harutsuna Matsumoto-Sensei […], aber für mich bleibt er einfach der „Sensei“.“
Tsukikos Alltag ist eintönig und besteht lediglich aus ihrer Arbeit und den abendlichen Kneipenbesuchen. Zudem glaubt die 38jährige, dass sie kein Händchen für die Liebe hat. Dann begegnet sie eines Abends ihrem alten Japanisch-Lehrer. Auch er steht allein im Leben und wirkt etwas verschroben auf seine Mitmenschen. Dank einiger Gemeinsamkeiten freunden sich die beiden an und verbringen die Abende bei Gesprächen in ihrer Stammkneipe, mit der Zeit bemerkt Tsukiko, dass das zart geknüpfte Band zwischen den beiden mehr als nur Freundschaft ist…
Hiromi Kawakami erzählt in diesem Roman von den kleinen Dingen, die das Leben lebenswert machen, von Alltäglichkeiten und Freundschaft aus der sich Liebe entwickelt. So ganz konnte mich „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ aber nicht überzeugen.
Die zarte Bande, welche sich im Laufe der Geschichte zwischen Tsukiko und dem Sensei entwickelt, hat sich für mich irgendwie nicht richtig erschlossen und war nicht wirklich greifbar. Die beiden Protagonist*innen verhalten sich, typisch japanisch, sehr zurückhaltend, was die Geschichte sehr authentisch wirken lässt. Für mich war es an dieser Stelle aber eine Spur zu subtil, etwas mehr Emotion hätte dem gesamten gut getan, nur ein Quäntchen.
Dennoch schreibt die Autorin sehr feinsinnig mit einem Gespür für ihre Figuren und deren Umgebung. Sie schafft eine ausgeprägte Bildsprache, was mich wiederum sehr begeisterte. Aus diesem Grund werde ich sicher, zu gegebener Zeit, ein oder zwei Blicke auf die anderen Werke der Autorin werfen. ☺️
- Ferdinand von Schirach
Kaffee und Zigaretten
(18)Aktuelle Rezension von: steffi.liestSeit einer gefühlten Ewigkeit wollte ich endlich mal etwas von Ferdinand von Schirach lesen, denn ich finde ihn als Person unheimlich interessant. Als ich das Hörbuch günstig beim Einkaufen entdeckt habe, habe ich mich sehr gefreut und es direkt mitgenommen.
Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch, denn es besteht aus scheinbar unzusammenhängenden Erzählungen, Erinnerungen des Autors, Gedankenfetzen und Denkanstößen. Schirach berichtet auch über kuriose Rechtsfälle und allgemein über Dinge, die ihn beschäftigen, wie Filme, Kunst und vieles mehr. Es ist eine recht einzigartige Sammlung von kurzen Texten, die man nicht mal ebenso nebenbei lesen bzw. hören kann, sondern für die man eine gewisse Konzentration braucht, denn sie sind sehr philosophisch.
Schirachs Schreibstil ist sachlich, nüchtern und nicht wertend - irgendwie sehr speziell. Aber mir gefiel das, denn es lässt viel Raum für eigene Gedanken zu den jeweiligen Themen. Immer wieder brachten mich einzelne Kapitel auch dazu, zu bestimmten Inhalten im Internet nachzulesen. Es ist definitiv ein Buch, bei dem man dazu lernt und das zum Nachdenken anregt. Allerdings gab es auch Kapitel, bei denen ich nicht genau wusste, was mir der Autor damit sagen möchte. Vielleicht reicht mein Intellekt dafür nicht aus, vielleicht muss ich das Hörbuch aber auch einfach noch einmal hören und auf mich wirken lassen. Manchmal ist der Zeitpunkt des Hörens oder Lesens ja auch sehr wichtig und ich finde, dass man sich dieses Buch zweifellos öfter als einmal zu Gemüte führen kann. Mich hat es auf jeden Fall sehr neugierig auf weitere Werke des Autors gemacht.
Auch der Sprecher passt mit seiner ruhigen, etwas distanzierten Vortragsweise sehr gut zu dem Buch. Absolut empfehlenswert!
- Dagmar Hoßfeld
Carlotta 6: Carlotta - Herzklopfen im Internat
(19)Aktuelle Rezension von: DoroM18Carlottas sechstes Jahr im Internat Prinzensee sorgt für einige Grübelei bei ihr. Das Berufspraktikum steht an und zum ersten Mal sehen sich die Zehntklässler so richtig mit der Frage nach ihrem Traumberuf konfrontiert. Carlotta interessiert sich für den Bereich Fotografie. Doch wie funktioniert das eigentlich beruflich? Und bringt sie genügend Talent für eine professionelle Fotografin mit? Ein Glück bringt der Poetry Slam der Schule eine Abwechslung zu all den Fragen. Und dann ist da noch Jonas, der sie auf eine aufregende Spritztour mit einem Motorroller mitnimmt …
Aufgrund des Titels des sechsten Bandes habe ich inhaltlich viel Liebe, Gefühls-Wirrwarr und den ein oder anderen Fettnäpfchen-Moment beim Flirten der Prinzenseeschüler erwartet. Richtige Herzklopfmomente sind im Buch jedoch eher weniger vorhanden, dafür wird das Thema Vertrauen ausführlich behandelt. Denn aus der romantischen Spritztour mit Jonas wird schnell eine üble Überraschung, bei der die Freundschaft zwischen Carlotta und ihm auf eine harte Probe gestellt wird. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht von Jonas Charakterentwicklung in diesem Band bin. Während er in den vorherigen Bänden noch als lustiger, spontaner und verantwortungsvoller Charakter dargestellt wird, wandelt er sich hier plötzlich zu einem eher draufgängerischen, rücksichtslosen Jungen. Zwar wurden die Gründe für sein Handeln später ausführlich dargelegt, dennoch passte sein Verhalten für mich nicht richtig. Dass das Thema Berufsfindung angesprochen wird, finde ich hingegen klasse. Als Leser konnte ich mich wunderbar in Carlottas verzwickte Lage hineindenken und ihre Unsicherheit sowie Persönlichkeitsfragen nachvollziehen. Der Poetry Slam war eine frische Abwechslung und brachte bei all den schwierigen Themen den nötigen Ausgleich. Dafür blieb in meinen Augen allerdings ein bisschen die Freundschaft zwischen Manu, Julian und Carlotta auf der Strecke. Ich hätte gerne noch ein paar mehr gemeinsame Abenteuer von ihnen im Buch gehabt.
Trotzdem ein gelungener Band mit reichlich Stoff, der auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken anregt.
- Dietrich Krusche
Haiku
(7)Aktuelle Rezension von: einskommazweiHaiku-Übersetzungen ins Deutsche können nicht alle Aspekte des japanischen Originals berücksichtigen. Ein Übersetzer muss sich entscheiden, welche Aspekte des Haiku er vermitteln und welche er ignorieren will. Das ist natürlich Geschmackssache und deshalb gibt es nicht die eine, beste Haiku-Übersetzung.
Ich habe den Eindruck, dass Dietrich Krusche bei seinen Übersetzungen vor allem die Nähe des Haiku zum Zen bewahren wollte, eine Nähe, auf die er in seinem sehr informativen Nachwort hinweist. Krusche verzichtet oft auf das klassische Siebzehnsilbenschema, vermutlich um den Eindruck der Kürze und die Unmittelbarkeit der Haiku zu erhalten. Man sieht das gut an diesem Haiku von Issa:
Ein Mensch
und eine Fliege
im Raum.Was Krusche durch seinen Verzicht auf das Siebzehnsilbenschema (und vielleicht auch auf anderes) gewinnt, zeigen folgende Übersetzungen eines Haiku von Basho:
Gräser des Sommers!
Von all den stolzen Kriegern –
die Reste des Traums.
(Übersetzung von Ralph-Rainer Wuthenow im klassischen 5-7-5-Schema)
Sommergras
ist alles, was geblieben ist
vom Traum des Kriegers
(Freiere Übersetzung von Dietrich Krusche)Wuthenow kritisiert Krusches Übersetzung folgendermaßen: „Die zu starke, gänzlich unjapanische, zumindest nicht haikuhafte, Verbalisierung tilgt Bruch und Spannung und zerstört alles Schwebende.“ (in Matsuo Basho, Hundertundelf Haiku, S. Fischer) Ich glaube, dass man Wuthenows Kritik nicht zu schwer nehmen sollte. Seine Übersetzung mag dem Japanischen näher sein. Krusches Übersetzung aber vermittelt mir eher ein Gefühl der Stille und erklärt mir, was „Hier und Jetzt“ bedeuten könnte. Ich weiß nicht, ob es das ist, was Basho wollte, aber ich finde das gut und deswegen mag ich Krusches Übersetzungen. Ähnlich ansprechende Übersetzungen fand ich übrigens in Tom Lowenstein: Klassische Haiku, Librero (ISBN 978-90-8998-571-2).
- José Eduardo Agualusa
Eine allgemeine Theorie des Vergessens
(83)Aktuelle Rezension von: mabo63Angola 1974, die angolische Revolution ist in vollem Gange, die Portugiesen werden aus dem Land gejagt, es herrscht Chaos, Hunger, Gesetzlosigkeit.
In diesem dramatischem Umfeld wird die Geschichte von Ludovica gezeichnet. Diese mauert sich für 28 Jahre in ihrem Haus ein nachdem sie einen Einbecher erschossen hat und um dem ganzen Horror zu entkommen, hofft 'vergessen' zu werden und selber zu vergessen, lebt von Hühnern, verbrennt den ganzen Parkett und all ihre Bücher für das tägliche Feuer, zämt einen Affen um diesen letztlich auch zu verspeisen. Ihr einziger Begleiter ist ein halbblinder Hund welcher schlussendlich kläglich verhungert.
Nach Jahren wird sie von einem Jungen entdeckt und sie schliessen Freundschaft.
Nicht recht schlau wird der Leser ob die Geschichte denn nun wahr ist oder teilweise wahr - (da habe ich verschiedens darüber gelesen)
Vielmehr hatte ich Mühe mit den vielen Nebenschauplätzen und den zahllosen Figuren von denen Agualusa erzählt und die alle letztlich miteinander verwoben sind. Ein Buch welches aufmerksames Lesen erfordert möchte man nicht den 'Faden' verlieren'.
- Rainer Stolz
Haiku hier und heute
(5)Aktuelle Rezension von: Idomeneo-Bodanlese ich gerade und immer wieder, seit ich dieses kleine, anregende, kreative taschenbuch als geschenk bekommen habe, wer selber schreibt, wird ermutigt, "ein feld voll haikus", sehr empfehlenswert - Denis Thériault
Siebzehn Silben Ewigkeit
(107)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderBilodo lebt in Montreal, ist 27 Jahre alt und arbeitet als Postbote. Außer seinem Kollegen Robert, hat er keine Freunde. Er liebt es aber, während der Arbeit ein paar Briefe einzustecken und sie heimlich zu lesen. So entdeckt er den Briefwechsel eines Franzosen und einer jungen Frau aus Guadeloupe. Diese Segolene fasziniert ihn und die Haikus, japanische Gedichte, die sie in den Briefen schreibt lassen ihn nachforschen. Er beschäftigt sich mit der Kultur und findet für sich eine ganz neue Welt. Als ihr Briefpartner ums Leben kommt fürchtet er um das Ende der Briefe, aber dann kommt ihm ein wahnwitziger Plan. Denis Theriault hat eine kleine, feine und einfach bezaubernde Geschichte geschrieben. Lassen sie sich verzaubern von der fabelhaften Welt des Bilodo.
- Marion Poschmann
Die Kieferninseln
(94)Aktuelle Rezension von: Herbstrose… kann Gilbert, Dozent und Bartforscher, nicht so genau auseinander halten. In der Nacht hat er geträumt dass seine Frau Matilda ihn betrügt, also, glaubt er, betrügt sie ihn auch. Hals über Kopf verlässt er sie, will Abstand von ihr, und nimmt den nächstmöglichen Flug – nach Tokio. Dort angekommen redet er sich ein, die Reise dienen seinen beruflichen Forschungen über Bärte, bis er die Beschreibung einer Pilgerreise des Dichters Basho entdeckt. Nun will er plötzlich zu den Kieferninseln, um dort den Mond aufgehen zu sehen. Noch bevor er seine Pläne in die Tat umsetzen kann erregt ein junger Mann mit Ziegenbärtchen seine Aufmerksamkeit. Es ist der Student Yosa, der sich mit Selbstmordplänen befasst. Jetzt muss er Yosa unbedingt davon überzeugen, dass sein Tod noch warten kann und sie zuerst gemeinsam die Pilgerreise unternehmen sollten …
Marion Poschmann, geb. 1969 in Essen, ist eine deutsche Schriftstellerin und Autorin von Prosa und Lyrik. Sie studierte Germanistik, Philosophie, Slawistik und Szenisches Schreiben, zunächst in Bonn und später in Berlin. Von 1997 bis 2003 unterrichtete sie im Rahmen eines deutsch-polnischen Grundschulprojekts das Fach Deutsch. Ihr Roman „Die Kieferninseln“ war nominiert zum Deutschen Buchpreis 2017 und stand auf der Shortlist. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin.
Beeindruckend, wie leicht und humorvoll die Autorin dieses tiefschürfende Thema zu Papier bringt und welche Ironie in den Zeilen steckt. Von einigen Überraschungen abgesehen besteht die Geschichte eigentlich nur aus den Gedanken und den daraus resultierenden Handlungen des Protagonisten Gilbert, der beharrlich versucht seinem Begleiter, dem japanischen Studenten Yosa, die Kultur und Schönheit seines eigenen Landes zu erklären. Sehr poetisch und beinahe märchenhaft sind dabei die Naturbeschreibungen, auch wenn diese nicht immer Gilberts Erwartungen entsprechen. Als dann Yosa gegen Ende der Geschichte verloren geht fragt man sich, war das alles real oder nur Gilberts Traum? Die Wirklichkeit verschwimmt wie die Kieferninseln im Meeresdunst. War der junge Japaner real oder war er nur Gilberts Kopie, ein Spiegelbild seiner lebensmüden Gedanken und Wünsche? Wie dem auch sei, nun hat er sich davon befreit und kann seine Gedanken wieder seiner Ehe mit Mathilda zuwenden.
Fazit: Ein wunderbares Buch, das man mit Aufmerksamkeit lesen sollte und aus dem man viel über Japan und seine Kultur erfahren kann.
- Maxence Fermine
Schnee
(11)Aktuelle Rezension von: Doris_SchroederYukos Vater ist Schinto-Priester. Sein Sohn beobachtet wie die Zeit vergeht. Doch der Vater draengt ihn zu einem Beruf. Dichter? Alle Gedichte von Yuko sind ueber Schnee, denn Schnee ist ein Gedicht, ein Tanz, eine Melodie, eine Kalligrafie, alles zusammen. Das kann nichts werden, denkt sein Vater. Dann werden die Schnee Gedichte bekannt und ein alter Mann raet Yuko den einzig wahren Meister fuer Gedichte und Musik zu treffen. Soseki. Jetzt beginnt eine Liebesgeschichte. Als junger Mann haette Soseki sterben koennen. Er war schwer verletzt nach einer Schlacht, aber der Anblick einer blonden Europaeerin auf einem Seil zwischen Himmel und Erde rettete sein Leben. Was aus Soseki und der blonden Seiltaenzerin geworden ist wird silberhell erzaehlt, aus der Sicht von Yuko und soll hier nicht vorweg genommen werden.
- Gerolf Coudenhove
Japanische Jahreszeiten
(4)Aktuelle Rezension von: Claudia_PoesieDiese besonders hochwertige Ausgabe des Manesse Verlag enthält über tausend Tanka und Haiku aus dreizehn Jahrhunderten und gibt uns einen wundervollen Einblick in die japanische Dichtung. Diese ist seit Jahrhunderten echtes Volksgut und schafft es in knappster Form großen künstlerischen Ausdruck zu finden. Das Tanka, ein einunddreißigsilbiger Fünfzeiler, und das Haiku, ein siebzehnsilbiger Dreizeiler, heben sich nicht nur durch ihre besondere Form hervor, sondern auch ihre Motiv. Es ist daher ratsam sich zunächst mit der japanischen Kultur vertraut zu machen, um die Motivik der Gedichte näher zu verstehen. Da die Verbundenheit mit der Natur ein wichtiges Element der Kurzgedichte darstellt, finde ich die Anordnung der Gedichte nach den japanischen Jahreszeiten sehr gelungen. Insgesamt schaffen es die kurzen Gedichte, obwohl sie so einfach und schlicht wirken, besondere und ästhetische Momente festzuhalten. Außerdem bringen sie den Leser zum Träumen und Nachdenken, da sie nicht immer sofort zugänglich sind. Zum Schluss des Bandes gibt es aber noch ein Kapitel, in dem Besonderheiten der japanischen Kultur und ihre Traditionen näher erklärt werden. Dies finde ich besonders hilfreich, da es erleichtert die Motive der Dichtung besser zu verstehen. Insgesamt hat mir besonders die Stimmung und Atomsphäre, die die Gedichte vermitteln, gefallen. Ich kann dieses hübsche Büchlein, das zudem durch zahlreiche schlichte Illustrationen hervor sticht, somit nicht nur Japanliebhabern, sondern auch allen Freunden der Lyrik weiterempfehlen.
- Wolfram Ströle
Samurai, Band 3: Der Weg des Drachen (spannende Abenteuer-Reihe ab 12 Jahre)
(47)Aktuelle Rezension von: YasuuDie Samurai-Reihe zu lesen ist für mich teilweise wie eine spirituelle Reise. Man lernt so viel aus diesem Buch und merkt auf jeder Seite, wie viel Recherche und Leidenschaft der Autor hineingesteckt hat. Einfach Wahnsinn! In diesem Buch wird es ernst für die Samuraischüler. Es gibt ein paar schockierende Tode und alles nimmt eine erschreckende Wendung. Ich finde es stark, wie authentisch der Autor schreibt und war vom Ende des dritten Bandes total gerührt. Auf den nächsten Band bin ich sehr gespannt!
- Heike Gewi
Den Wind jagen
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHierin erzählt uns nicht Scheherazade, die Tochter des Wesirs, Geschichten, sondern die Autorin, Frau Gewi, versucht in Miniaturen (Haiku) den Alltag und das Besondere aus Jemen darzustellen. Wenn eine Echse durchs Fenster flieht (Seite 21) lässt mancher das Buch zu Boden gleiten und der Wind blättert die Seiten um. Dann findet der Leser Hinweise auf die europäischen Wurzeln der Autorin (Email zum Muttertag, Seite 25; Tag der Einheit, Seite 94), oder auf Kulinarisches (gepöckelter Hai, Seite 62; coole Melone, Seite 78). Neben freudvollen Ereignissen (Breites Lächeln / unter und überm Moskitonetz - / Neugebornes, Seite 79) und Darstellungen der Tier- und Pflanzenwelt, beschreibt die Autorin auch tragische Ereignisse (Gewehrschüsse ... Erblühen / zwei Seiten bitten / um Gottes Beistand, Seite 17). Manches farbige Haiga lässt das Auge erfreuen, oder eine Träne verlieren (Bürgerkriegsende, Seite 185). Der übersichtliche Aufbau jeder Seite, die deutsche und die englische Version, überzeugt. - Heike Gewi
Lichtpunkte
(10)Aktuelle Rezension von: Günter-ChristianMöllerHeike Gewi, schreibt nicht nur Kurzkrimis, sondern auch japanische Kurzlyrik. Ihre Haiku und japanischen Kettengedichte, die sie seit 2007 schreibt, sind mit Erfolg im In- und Ausland veröffentlicht worden.
Ich erinnerte mich beim Lesen der Gedichte hin und wieder an Ringelnatz.
suppenküche
der arme Dichter löffelt
buchstaben
Und bechert Worte, hätte ich selber gerne ergänzt.
Die Gedichte handeln von Krieg und Frieden, Meer und Stadt, von Trauer, Angst, Schönheit, Sehnsucht und Liebe.
Jeder, der die Verse liest, wird etwas finden, was er sucht. Und sei es nur, dass er zum Nachdenken angeregt wird.
Für mich war die ‚frühlingsluft‘ am gelungensten:
frühlingsluft
seidenreiher tanzen
auf sonnenstrahlen
Über dem Gedicht ein Bild mit tanzenden Reihern.
Eine perfekte Harmonie zwischen Bild und Text, und zwischen Deutsch und Englisch. Nicht nur für ein erschöpftes Gehirn ein Quell der Kraft und Freude.
Und für eine Leseempfehlung nur mit vielen Sternen zu verknüpfen.