Bücher mit dem Tag "haiku"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "haiku" gekennzeichnet haben.

62 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.350)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Betrogen (ISBN: 9783596705627)
    P.C. Cast

    Betrogen

     (2.644)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Allgemeines:

    "House of Night" ist eine Fantasy-Buchreihe der Autorinnen P. C. Cast & Kristin Cast. Die Buchreihe erschien von 2009 – 2014 im Fischer Verlag.

    Band 1: Gezeichnet (Ersterscheinung: 30.11.2009)
    Band 2: Betrogen (Ersterscheinung: 01.03.2010)
    Band 3: Erwählt (Ersterscheinung: 01.08.2010)
    Band 4: Ungezähmt (Ersterscheinung: 01.11.2010)
    Band 5: Gejagt (Ersterscheinung: 11.02.2011)
    Band 6: Versucht (Ersterscheinung: 11.05.2011)
    Band 7: Verbrannt (Ersterscheinung: 10.08.2011)
    Band 8: Geweckt (Ersterscheinung: 07.11.2011)
    Band 9: Bestimmt (Ersterscheinung: 23.05.2012)
    Band 10: Verloren (Ersterscheinung: 28.11.2012)
    Band 11: Entfesselt (Ersterscheinung: 21.11.2023)
    Band 12: Erlöst (Ersterscheinung: 23.10.2014)

    Klappentext:

    Zoey hat sich im House of Night eingelebt und gewöhnt sich an die enormen Kräfte, die ihr die Göttin Nyx verliehen hat. Endlich fühlt sie sich sicher und zu Hause, da passiert das Unfassbare: Menschliche Teenager werden getötet, und alle Spuren führen zum House of Night. Als die Freunde aus ihrem alten Leben in höchster Gefahr schweben, ahnt Zoey, dass die Kräfte, die sie so einzigartig machen, eine Bedrohung sein können: für alle, die sie liebt.

    Meinung:

    Auch dieser Band lässt sich leicht und schnell lesen aber leider zieht es einen nicht in den Bann. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendurch, ohne wirklichen Tiefgang.

    Die Idee des House of Night – ein Internat für Jungvampire – finde ich nach wie vor sehr gut und dennoch bin ich der Meinung, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Ich hätte auch gerne mehr über dieses Internat erfahren, doch stattdessen wird man mit vielen Wiederholungen zugemüllt, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Und es sind ja alle so heiß und gutaussehend in diesem Internat… Wie soll es ja anders sein?

    Die Hauptprotagonistin ist eine absolute Mary-Sue – sie kann alles, weiß alles, sieht hervorragend aus und die Männer stehen Schlange. Mittlerweile hat sie sogar drei Loveinterests und einer davon ist Lehrer… Wirklich? Manchmal ist weniger mehr… Ich muss daher zugeben, dass die unausstehliche Aphrodite aus Band 1 mittlerweile mein Lieblingscharakter ist. Sie hat Ecken und Kanten und ist nicht aalglatt. Zudem macht sie in diesem Band eine interessante Wandlung durch.

    Spannend wurde es ohnehin erst gegen Ende des Buches, obwohl die Handlung durchaus vorhersehbar war. Dennoch bringt mich dieses Ende dazu, dem dritten Teil noch eine Chance zu geben.

    Fazit/Empfehlung:

    Ich weiß nicht… Dieses ganze Liebes-Wirr-Warr ist für mich zu viel, zu uninteressant, zu unglaubwürdig und viel zu nervig. Auch der Protagonistin, als Super-Mary-Sue, kann ich so rein gar nichts abgewinnen.

    Einzig das Ende verführt mich dazu, dem dritten Band noch eine Chance zu geben.

    Sternewertung:

    2.5 Sterne

  3. Cover des Buches Die Eleganz des Igels (ISBN: 9783423429917)
    Muriel Barbery

    Die Eleganz des Igels

     (842)
    Aktuelle Rezension von: Ansonstern

    Ich mag Geschichten, die vom Alleinsein handeln, aber nicht alle davon. Dieses Buch ist irgendwo dazwischen. Eigentlich hatte es mich schon auf der dritten Seite für sich gewonnen, als Renée erzählt, dass sie allein mit ihrem Kater lebt und weder er noch sie “große Anstrengungen [unternehmen], sich in die Reihe unserer Artgenosse einzugliedern”. Sowohl sie als auch Paloma geben sich große Mühe, nicht zu zeigen, wie intelligent sie wirklich sind. Es ist humorvoll und tiefsinnig, gleichzeitig aber auch sehr französisch; es erinnert mich an den Französischunterricht zu Schulzeiten, wo man sich durch den Text kämpfte, gefühlt jedes zweite Wort nachschlagen musste und dann merkte, dass es nicht nur am Wortschatz, sondern auch am verschachtelten und eigensinnigen Satzubau liegen könnte, dass man nicht alles verstanden hat. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes und schließlich war ich auch diejenige, die wild entschlossen war, dieses Buch zu lesen. Ich werde auch in Zukunft wieder zu diesem Buch zu greifen, aber eher um zu philosophieren und nicht, wenn ich leichte Unterhaltung suche.

  4. Cover des Buches House of Night - Erwählt (ISBN: 9783404160334)
    P.C. Cast

    House of Night - Erwählt

     (2.152)
    Aktuelle Rezension von: Tintenherz97

    Mit dieser Buche fand ich meine Liebe zum Lesen wieder. Ich liebe es wie P.C. Cast die Charaktere so lebendig gestalten können, dass man das Gefühl bekommt selbst in der Geschichte zu sein. Gemeinsam mit Zoey und ihren Freuden zu lachen, zu weinen, zu streiten. Die Realität hatte mir in den Jahren die Fähigkeit genommen, meine Gefühle und Emotionen fühlen und ausleben zu können. Doch wenn immer ich ein Buch der H.o.N Serie öffente, war es, als öffente sich gleichzeitig auch der Zugang zu meinen Emotionen wieder und ich wurde erneut das sorglose glückliche Mädchen aus meiner Kindheit. 

  5. Cover des Buches Gedichte schreiben (ISBN: 9783935928823)
    Sabine Hartmann

    Gedichte schreiben

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Aischa

    Langeweile während des Corona-Lockdowns? Lust auf ein neues, kreatives Hobby? Dann kann ich dieses kleine Sachbuch nur wärmstens empfehlen.

    Autorin Sabine Hartmann ist hauptberuflich Schulleiterin und hat sich schriftstellerisch bislang vor allem im Krimi-Genre betätigt. Nun also eine Anleitung zum Verfassen eigener Gedichte - kann das gut gehen?

    Ja! Das "Lehr- und Übungsbüchlein", so der Untertitel, nimmt schnell jegliche Scheu vor Poesie, so sie denn beim geneigten Leser überhaupt vorhanden sein sollte. Natürlich gibt es auch, kurz und sehr einfach gehalten, etwas Theorie zu Reim, Versmaß und Co., überraschenderweise jedoch nicht als einleitenden Teil, sondern zum Abschluss. Denn Hartmann möchte keinesfalls mit trockenen Abhandlungen langweilen oder gar abschrecken, sondern der Leser ist eingeladen, schon auf den ersten Seiten seine eigene Kreativität beim Dichten zu entdecken. Dazu werden einzelne Gedichtformen vorgestellt, vom simplen Elfchen über japanische Haikus bis zu Schüttelreim und Sonett. Nach der jeweiligen knappen Definition gibt es ein Beispiel, und dann ist der Leser auch schon aufgefordert, selbst zu schreiben. Dies geschieht sehr spielerisch und motivierend, und das Büchlein bietet Platz, um die ersten eigenen Dichtversuche gleich einzutragen. 

    Durch das Postkartenformat und geringe Gewicht eignet sich das Buch bestens als Begleiter für unterwegs. Man kann somit Fahrt- und Wartezeiten kreativ nutzen. Auch als kleines Mitbringsel kann ich das Büchlein wirklich empfehlen.

  6. Cover des Buches Wir können alles sein, Baby (ISBN: 9783442484089)
    Julia Engelmann

    Wir können alles sein, Baby

     (219)
    Aktuelle Rezension von: Vanillezimtzauber

    Julia Engelmanns zweiter Gedichtband ist eine großartige Mischung aus tiefgründige Gedanken, Melancholie und Spaß an deutscher (und englischer) Sprache . Nach ihrem ersten Buch legt sie mit ganz vielen neuen Gedichten nach, die in verschiedensten Formen kommen. Mal handelt es sich um einen Haikus, dann um eine kreative Auseinandersetzung mit Denglisch und schließlich schafft sie es, mit wunderbaren Worten mein Herz zu berühren. Die Texte erzählen vom Erwachsenwerden, (unerwiderter) Liebe und Familie sowie vom Im-Jetzt-Leben und den tausend Möglichkeiten, die einem offen stehen. Nicht alle Texte sind so stark. Beim Vorgängerband waren gefühlt nur Banger drin und jetzt ist eine Vielzahl an Texten, die diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Dafür haben mich einige Texte umso mehr berührt. Ganz klare Leseempfehlung!

    Meine Lieblingstexte in dem Buch:

    - @Romeo/w<3

    - Jetzt

    - Kein Modelmädchen

    - Familie

  7. Cover des Buches Das Gegenteil von cool (ISBN: 9783845807744)
    Ria Voros

    Das Gegenteil von cool

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Sonjalein1985
    Inhalt: Gretchen ist das typische Mädchen von nebenan. Sie hat eine Familie die sie liebt und eine wunderbare beste Freundin. Dann jedoch entfremdet sie sich von genau dieser Freundin und steht plötzlich im Cliquengewirr der Schule alleine da. Als sie sich mit ihrem Mitschüler James anfreundet, der ihr Nachhilfe in Chemie geben soll, und sich dann noch in seinen älteren Cousin verkuckt, scheint die Welt wieder in Ordnung. Und das nur um von einem tragischen Unfall wieder aus der Bahn geworfen zu werden.

    Meinung: „Das Gegenteil von cool“ ist mehr als nur ein leichter Jugendroman, es geht auch um Freundschaft, Selbstfindung und Trauerbewältigung. Und vor allem darum, aufzuzeigen, dass es auch noch ein Leben außerhalb der Schule gibt.
    Im Mittelpunkt steht die Gedichte schreibende Gretchen, die zwar nur eine einzige Freundin hat, damit aber ganz glücklich zu sein scheint. Zumindest bis sie sich von dieser verraten fühlt. Denn plötzlich ist das schüchternde Mädchen ganz alleine.
    Erst als sie James und dessen Cousin Dean kennen lernt merkt sie, dass das Leben nicht nur aus Schule besteht und findet immer mehr zu sich selbst. Bis etwas Tragisches geschieht.
    Im Laufe des Buches macht Gretchen eine große Änderung durch und wird nach und nach immer erwachsener und selbstbewusster. Man merkt, dass sie beginnt, vieles anders zu sehen und zu hinterfragen, und diese Seite an ihr hat mir sehr gut gefallen.
    Der Schreibstil ist flüssig und man kann das Buch, trotz des ernsten Grundthemas, gut zwischendurch lesen.
    Ich mochte die Geschichte und auch Gretchen. Allerdings war ich vom Ende etwas enttäuscht. Es wirkt irgendwie, als hätte die Autorin ein paar Seiten vergessen, da ich gerne noch erfahren hätte, wie es weitergeht.
    Alles in allem konnte mich das Buch aber doch überzeugen und das Rezept auf der letzten Seite werde ich ebenfalls mal ausprobieren.

    Fazit: Ernster Jugendroman, mit einer sympathischen Heldin. Leider allerdings mit einem etwas schwachen Ende.
  8. Cover des Buches Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß (ISBN: 9783446263697)
    Hiromi Kawakami

    Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß

     (169)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Der Titel von Hiromi Kawakamis Roman lautet in der japanischen Originalfassung "Sensei no kaban", was wörtlich mit 'Der Lehrer und seine Tasche' übersetzt werden kann. Im Englischen heisst das Buch 'The briefcase'. Warum für die deutsche Fassung, für die Ursula Gräfe übersetzte, der Titel "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss" verwendet wurde, ist mir unbegreiflich. Ich hatte das Buch im Buchladen schon ein paar mal in der Hand, gerade wegen des Titels, der für meine Begriffe eine tiefere Bedeutung impliziert. Ein blauer wolkenloser Himmel symbolisiert ein reines, gedankenfreies Bewusstsein, sofern wir die Gedanken als Wolken verstehen, die den Himmel verschleiern. Jetzt, nach der Lektüre, weiss ich, dass dieser deutsche Titel der Strophe eines Skifahrer-Liedes entnommen ist, das der Ich-Erzählerin Tsukiko an einem einsamen Neujahrsabend nicht vollständig einfallen will. So könnte man behaupten, der Titel habe absolut nichts mit der Geschichte zu tun, würde es sich nicht um eine Liebesgeschichte handeln, in der die Ich-Erzählerin sich nach ebendiesem unbelasteten Glücksgefühl sehnt.


    Der Titel war für mich also irreführend, zumal ich dachte, dass eine Liebesgeschichte aus der Feder einer japanischen Autorin bestimmt nicht mit den üblichen trivialen Liebesgeschichten der westlichen Unterhaltungsliteratur einhergeht. Immerhin wurde Hiromi Kawakami für diesen Roman in Japan ausgezeichnet, und das Buch wurde auch verfilmt. Ich bin der japanischen Literatur unkundig, kenne auch Murakami noch nicht, den übrigens auch Ursula Gräfe übersetzt. Ich stellte mir Tiefe, leisere Töne, eine Prosa ohne Floskeln und Platitüden vor. "In einer sinnlichen Prosa und starken sprechenden Bildern erzählt Hiromi Kawakami von einer ungewöhnlichen Liebe", wird auf der Rückseite des Buches versprochen. "Selten wurde die Annäherung zweier Menschen so subtil und eindringlich zugleich beschrieben." 


    Dies alles wird in diesem Roman, so finde ich, nur zum Teil erfüllt. Mehrmals war ich kurz daran, das Buch wegzulegen. Ein Kapitel im letzten Drittel ('Auf der Insel, zweiter Teil'), liess mich wieder aufhorchen, und als ich beim vorletzten Kapitel ankam, sagte ich mir, na also, es geht doch, warum nicht gleich von Beginn an so? Doch kann man vierzehn mässig gelungene Kapitel mit drei Kapiteln retten?


    Kawakamis Erzählweise in diesem Buch rutscht stellenweise eben doch in die Trivialität ab. Stellenweise, das ist das Merkwürdige daran. Viele Dialoge hören sich rund und sehr authentisch an, andere hätten gepflegter, aufgeräumter daherkommen können. Immer wieder 'ärgerte' ich mich über unglücklich gewählte Ausdrucksweisen, unpassende Adjektive und Verben, die nicht Ausdruck der japanischen Kultur und wohl auch nicht aus einer Fehlübersetzung entstanden sind. Die Protagonisten bleiben blass, teilweise unverständlich, nicht nachvollziehbar (hier könnte die fremde Kultur eine Rolle spielen), und um es mit dem Titel von Musils bekanntem Werk zu sagen, ohne Eigenschaften. Ausserdem wird mir zu viel Sake und Bier getrunken und japanische Delikatess-Häppchen gegessen. Dies wiederum könnte anderen Sitten zugeschrieben werden, ist aber unverzeihlich, wenn die beiden Protagonisten über die Hälfte des Buches nichts anderes tun.


    Tsukiko, in der Rückschau erzählend, ist achtunddreissig, arbeitet irgendwo als Büroangestellte und verbringt ihre Abende gerne in Satorus Kneipe beim Bahnhof, wo sie Sake trinkt und Häppchen zu sich nimmt. Dort begegnet sie eines Tages ihrem ehemaligen Lehrer Harutsuna Matsumoto, den sie nur den Sensei nennt, was übersetzt Lehrer bedeutet. Das heisst, die beiden begegnen sich dort immer wieder, stets zufällig, nie verabreden sie sich. Manchmal sehen sie sich Tage oder Wochen nicht, doch immer, wenn sie zusammen am Tresen sitzen, fühlen sich beide in der Gegenwart des anderen aufgehoben und geborgen. Das Ungewöhnliche, nicht Unmögliche für eine Liebesbeziehung, ist der Altersunterschied: der Sensei ist beinahe doppelt so alt wie Tsukiko, die zudem einen noch recht unreifen Eindruck macht. Wie das ans Ufer spülende Meerwasser lässt sie sich durch die Jahreszeiten treiben, ohne Perspektive, und oft scheint ein Tag trister zu sein wie der andere.


    Zu der Naivität Tsukikos scheint die Reife des Senseis in krassem Gegensatz zu stehen. Er hält Tsukiko in freundschaftlicher, herzlicher, fürsorglicher Weise auf Distanz, nennt sie oft Mädchen, was in ihr widersprüchliche Gefühle erzeugt, die von Ärger und Wut über Eifersucht bis hin zur sich selbstverzehrenden Sehnsucht reichen. Der Sensei wirkt streng, kontrolliert, intelligent, doch legt auch er gelegentlich merkwürdige Züge an den Tag, die mich irritieren. So sammelt er zum Beispiel verbrauchte Batterien, weil in ihnen ja noch Leben steckt, beschriftet sie sogar, oder klaut einem Betrunkenen, der neben ihm an der Theke eingeschlafen ist, den Ohrring aus dem Ohr, und findet begeistert, er habe schon lange nicht mehr geklaut, oder eröffnet Tsukiko, dass nach einem Sturz sein Allerwertester schmerzt. Dass er sich nicht gerne sein Bier einschenken lässt, wird ein paar Mal zu viel erwähnt, und während seine kerzengerade, aufrechte Haltung seinem Erscheinungsbild entspricht, passt sein schneller Gang eher nicht zu ihm.


    Immer wieder treffen sich Tsukiko und der Sensei, entweder bei Satoru, oder sie schlendern sonntags über einen Markt, oder sie trinken im Haus des Senseis Bier und Sake, bis sie betrunken sind, oder begeben sich gemeinsam mit dem Wirt Satoru auf eine Pilzwanderung im Wald, wo auch wieder gegessen und über Speisen geredet wird. Sie besuchen ein Spielautomatenlokal oder ein Kalligraphie-Museum, wo Tsukiko sich schrecklich langweilt. Als der Sensei sich mit einer ehemaligen Lehrerkollegin verabredet, sagt Tsukiko eingeschnappt einem Treffen mit einem früheren Schulkollegen zu. Sie sumpfen in einer Bar ab, den späteren Annäherungsversuch wehrt Tsukiko vehement ab. Hier kommt ihre tiefe Verbundenheit zum Sensei zum Ausdruck. Hier stellt Tsukiko nicht nur die geistige Distanz zum Sensei fest, die sich meist im Altersunterschied oder Grundhaltungen äussert, sondern erstmals eine räumliche. Hier wird deutlich, dass sie sich nach seiner Gegenwart sehnt, und bei der nächsten Begegnung gesteht sie ihm ihre Liebe.


    Auf einem zweitägigen Ausflug auf eine Insel, wo der Sensei Tsukiko zum Grab seiner verstorbenen Frau führt, kommen sich die beiden dann näher. Obwohl auch hier die letzte Hürde nicht genommen werden kann. Tsukiko, nur im Kimono bekleidet, sucht den Sensei mitten in der Nacht in seinem Zimmer auf, wo dieser an Gedichten herumschreibt. Zu früher Morgenstunde lässt er sie dann doch unter seine Bettdecke, streichelt über ihre Brüste, während sie sich an ihn schmiegt, und findet, sie habe schöne Brüste, was im selben Ton erfolgt wie sein nächtlicher Vortrag über die Gedichte (Haikus). "Sie haben schöne Brüste, und Sie sind ein liebes Mädchen, Tsukiko." Achtung Spoiler: Erst am Ende des Buches, als der Sensei zu seinen Schwächen stehen kann - es sei lange her, seit er mit einer Frau geschlafen habe und fürchte sich davor -, brechen die Dämme, und wir blicken tief in das bescheidene, zurückhaltende Wesen des gealterten Lehrers. "Würden Sie zum Zweck eines Liebesverhältnisses eine Beziehung mit mir eingehen?" Aber da ist das Buch auch schon zu Ende.


    Ich stelle mir vor, dass man so viel mehr aus dieser subtilen Liebesgeschichte hätte machen können. Weniger Einblicke in die kulinarische japanische Küche, dafür tiefergreifende Dialoge und das Weglassen plumper Ausdrucksweisen hätte mehr Authentizität erzeugt, eine dichtere, knisterndere Atmosphäre geschaffen. Eigenartigerweise hallt dieses Buch in mir nach. Ich mag es nicht, Dinge nicht erfasst zu haben, wenn die Voraussetzungen dafür da gewesen wären. Und so suche ich danach.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/der-himmel-ist-blau-die-erde-ist-weiss 



  9. Cover des Buches Kaffee und Zigaretten (ISBN: 9783844538359)
    Ferdinand von Schirach

    Kaffee und Zigaretten

     (17)
    Aktuelle Rezension von: steffi.liest

    Seit einer gefühlten Ewigkeit wollte ich endlich mal etwas von Ferdinand von Schirach lesen, denn ich finde ihn als Person unheimlich interessant. Als ich das Hörbuch günstig beim Einkaufen entdeckt habe, habe ich mich sehr gefreut und es direkt mitgenommen.

    Es ist ein sehr ungewöhnliches Buch, denn es besteht aus scheinbar unzusammenhängenden Erzählungen, Erinnerungen des Autors, Gedankenfetzen und Denkanstößen. Schirach berichtet auch über kuriose Rechtsfälle und allgemein über Dinge, die ihn beschäftigen, wie Filme, Kunst und vieles mehr. Es ist eine recht einzigartige Sammlung von kurzen Texten, die man nicht mal ebenso nebenbei lesen bzw. hören kann, sondern für die man eine gewisse Konzentration braucht, denn sie sind sehr philosophisch.

    Schirachs Schreibstil ist sachlich, nüchtern und nicht wertend - irgendwie sehr speziell. Aber mir gefiel das, denn es lässt viel Raum für eigene Gedanken zu den jeweiligen Themen. Immer wieder brachten mich einzelne Kapitel auch dazu, zu bestimmten Inhalten im Internet nachzulesen. Es ist definitiv ein Buch, bei dem man dazu lernt und das zum Nachdenken anregt. Allerdings gab es auch Kapitel, bei denen ich nicht genau wusste, was mir der Autor damit sagen möchte. Vielleicht reicht mein Intellekt dafür nicht aus, vielleicht muss ich das Hörbuch aber auch einfach noch einmal hören und auf mich wirken lassen. Manchmal ist der Zeitpunkt des Hörens oder Lesens ja auch sehr wichtig und ich finde, dass man sich dieses Buch zweifellos öfter als einmal zu Gemüte führen kann. Mich hat es auf jeden Fall sehr neugierig auf weitere Werke des Autors gemacht.

    Auch der Sprecher passt mit seiner ruhigen, etwas distanzierten Vortragsweise sehr gut zu dem Buch. Absolut empfehlenswert!


  10. Cover des Buches Carlotta 6: Carlotta - Herzklopfen im Internat (ISBN: 9783551650962)
    Dagmar Hoßfeld

    Carlotta 6: Carlotta - Herzklopfen im Internat

     (19)
    Aktuelle Rezension von: DoroM18

    Carlottas sechstes Jahr im Internat Prinzensee sorgt für einige Grübelei bei ihr. Das Berufspraktikum steht an und zum ersten Mal sehen sich die Zehntklässler so richtig mit der Frage nach ihrem Traumberuf konfrontiert. Carlotta interessiert sich für den Bereich Fotografie. Doch wie funktioniert das eigentlich beruflich? Und bringt sie genügend Talent für eine professionelle Fotografin mit? Ein Glück bringt der Poetry Slam der Schule eine Abwechslung zu all den Fragen. Und dann ist da noch Jonas, der sie auf eine aufregende Spritztour mit einem Motorroller mitnimmt …

    Aufgrund des Titels des sechsten Bandes habe ich inhaltlich viel Liebe, Gefühls-Wirrwarr und den ein oder anderen Fettnäpfchen-Moment beim Flirten der Prinzenseeschüler erwartet. Richtige Herzklopfmomente sind im Buch jedoch eher weniger vorhanden, dafür wird das Thema Vertrauen ausführlich behandelt. Denn aus der romantischen Spritztour mit Jonas wird schnell eine üble Überraschung, bei der die Freundschaft zwischen Carlotta und ihm auf eine harte Probe gestellt wird. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht von Jonas Charakterentwicklung in diesem Band bin. Während er in den vorherigen Bänden noch als lustiger, spontaner und verantwortungsvoller Charakter dargestellt wird, wandelt er sich hier plötzlich zu einem eher draufgängerischen, rücksichtslosen Jungen. Zwar wurden die Gründe für sein Handeln später ausführlich dargelegt, dennoch passte sein Verhalten für mich nicht richtig. Dass das Thema Berufsfindung angesprochen wird, finde ich hingegen klasse. Als Leser konnte ich mich wunderbar in Carlottas verzwickte Lage hineindenken und ihre Unsicherheit sowie Persönlichkeitsfragen nachvollziehen. Der Poetry Slam war eine frische Abwechslung und brachte bei all den schwierigen Themen den nötigen Ausgleich. Dafür blieb in meinen Augen allerdings ein bisschen die Freundschaft zwischen Manu, Julian und Carlotta auf der Strecke. Ich hätte gerne noch ein paar mehr gemeinsame Abenteuer von ihnen im Buch gehabt.

    Trotzdem ein gelungener Band mit reichlich Stoff, der auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken anregt.

  11. Cover des Buches Haiku (ISBN: 9783423023368)
    Dietrich Krusche

    Haiku

     (7)
    Aktuelle Rezension von: einskommazwei

    Haiku-Übersetzungen ins Deutsche können nicht alle Aspekte des japanischen Originals berücksichtigen. Ein Übersetzer muss sich entscheiden, welche Aspekte des Haiku er vermitteln und welche er ignorieren will. Das ist natürlich Geschmackssache und deshalb gibt es nicht die eine, beste Haiku-Übersetzung.

     

    Ich habe den Eindruck, dass Dietrich Krusche bei seinen Übersetzungen vor allem die Nähe des Haiku zum Zen bewahren wollte, eine Nähe, auf die er in seinem sehr informativen Nachwort hinweist. Krusche verzichtet oft auf das klassische Siebzehnsilbenschema, vermutlich um den Eindruck der Kürze und die Unmittelbarkeit der Haiku zu erhalten. Man sieht das gut an diesem Haiku von Issa:

     

    Ein Mensch
    und eine Fliege
    im Raum.

     

    Was Krusche durch seinen Verzicht auf das Siebzehnsilbenschema (und vielleicht auch auf anderes) gewinnt, zeigen folgende Übersetzungen eines Haiku von Basho:

     

    Gräser des Sommers!
    Von all den stolzen Kriegern –
    die Reste des Traums.
    (Übersetzung von Ralph-Rainer Wuthenow im klassischen 5-7-5-Schema)


    Sommergras
    ist alles, was geblieben ist
    vom Traum des Kriegers
    (Freiere Übersetzung von Dietrich Krusche)


    Wuthenow kritisiert Krusches Übersetzung folgendermaßen: „Die zu starke, gänzlich unjapanische, zumindest nicht haikuhafte, Verbalisierung tilgt Bruch und Spannung und zerstört alles Schwebende.“ (in Matsuo Basho, Hundertundelf Haiku, S. Fischer) Ich glaube, dass man Wuthenows Kritik nicht zu schwer nehmen sollte. Seine Übersetzung mag dem Japanischen näher sein. Krusches Übersetzung aber vermittelt mir eher ein Gefühl der Stille und erklärt mir, was „Hier und Jetzt“ bedeuten könnte. Ich weiß nicht, ob es das ist, was Basho wollte, aber ich finde das gut und deswegen mag ich Krusches Übersetzungen. Ähnlich ansprechende Übersetzungen fand ich übrigens in Tom Lowenstein: Klassische Haiku, Librero (ISBN 978-90-8998-571-2).

  12. Cover des Buches Eine allgemeine Theorie des Vergessens (ISBN: 9783406713408)
    José Eduardo Agualusa

    Eine allgemeine Theorie des Vergessens

     (83)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Angola 1974, die angolische Revolution ist in vollem Gange, die Portugiesen werden aus dem Land gejagt, es herrscht Chaos, Hunger, Gesetzlosigkeit. 

    In diesem dramatischem Umfeld wird die Geschichte von Ludovica gezeichnet. Diese mauert sich für 28 Jahre in ihrem Haus ein nachdem sie einen Einbecher erschossen hat und um dem ganzen Horror zu entkommen, hofft 'vergessen' zu werden und selber zu vergessen, lebt von Hühnern, verbrennt den ganzen Parkett und all ihre Bücher für das tägliche Feuer, zämt einen Affen um diesen letztlich auch zu verspeisen. Ihr einziger Begleiter ist ein halbblinder Hund welcher schlussendlich kläglich verhungert.

    Nach Jahren wird sie von einem Jungen entdeckt und sie schliessen Freundschaft.


    Nicht recht schlau wird der Leser ob die Geschichte denn nun wahr ist oder teilweise wahr - (da habe ich verschiedens darüber gelesen)


    Vielmehr hatte ich Mühe mit den vielen Nebenschauplätzen und den zahllosen Figuren von denen Agualusa erzählt und die alle letztlich miteinander verwoben sind. Ein Buch welches aufmerksames Lesen erfordert möchte man nicht den 'Faden' verlieren'.

  13. Cover des Buches Haiku hier und heute (ISBN: 9783423141024)
    Rainer Stolz

    Haiku hier und heute

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Idomeneo-Bodan
    lese ich gerade und immer wieder, seit ich dieses kleine, anregende, kreative taschenbuch als geschenk bekommen habe, wer selber schreibt, wird ermutigt, "ein feld voll haikus", sehr empfehlenswert
  14. Cover des Buches Siebzehn Silben Ewigkeit (ISBN: 9783423217019)
    Denis Thériault

    Siebzehn Silben Ewigkeit

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Bilodo lebt in Montreal, ist 27 Jahre alt und arbeitet als Postbote. Außer seinem Kollegen Robert, hat er keine Freunde. Er liebt es aber, während der Arbeit ein paar Briefe einzustecken und sie heimlich zu lesen. So entdeckt er den Briefwechsel eines Franzosen und einer jungen Frau aus Guadeloupe. Diese Segolene fasziniert ihn und die Haikus, japanische Gedichte, die sie in den Briefen schreibt lassen ihn nachforschen. Er beschäftigt sich mit der Kultur und findet für sich eine ganz neue Welt. Als ihr Briefpartner ums Leben kommt fürchtet er um das Ende der Briefe, aber dann kommt ihm ein wahnwitziger Plan. Denis Theriault hat eine kleine, feine und einfach bezaubernde Geschichte geschrieben. Lassen sie sich verzaubern von der fabelhaften Welt des Bilodo. 


  15. Cover des Buches Die Kieferninseln (ISBN: 9783518469217)
    Marion Poschmann

    Die Kieferninseln

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    … kann Gilbert, Dozent und Bartforscher, nicht so genau auseinander halten. In der Nacht hat er geträumt dass seine Frau Matilda ihn betrügt, also, glaubt er, betrügt sie ihn auch. Hals über Kopf verlässt er sie, will Abstand von ihr, und nimmt den nächstmöglichen Flug – nach Tokio. Dort angekommen redet er sich ein, die Reise dienen seinen beruflichen Forschungen über Bärte, bis er die Beschreibung einer Pilgerreise des Dichters Basho entdeckt. Nun will er plötzlich zu den Kieferninseln, um dort den Mond aufgehen zu sehen. Noch bevor er seine Pläne in die Tat umsetzen kann erregt ein junger Mann mit Ziegenbärtchen seine Aufmerksamkeit. Es ist der Student Yosa, der sich mit Selbstmordplänen befasst. Jetzt muss er Yosa unbedingt davon überzeugen, dass sein Tod noch warten kann und sie  zuerst gemeinsam die Pilgerreise unternehmen sollten … 

    Marion Poschmann, geb. 1969 in Essen, ist eine deutsche Schriftstellerin und Autorin von Prosa und Lyrik. Sie studierte Germanistik, Philosophie, Slawistik und Szenisches Schreiben, zunächst in Bonn und später in Berlin. Von 1997 bis 2003 unterrichtete sie im Rahmen eines deutsch-polnischen Grundschulprojekts das Fach Deutsch. Ihr Roman „Die Kieferninseln“ war nominiert zum Deutschen Buchpreis 2017 und stand auf der Shortlist. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin.  

    Beeindruckend, wie leicht und humorvoll die Autorin dieses tiefschürfende Thema zu Papier bringt und welche Ironie in den Zeilen steckt. Von einigen Überraschungen abgesehen besteht die Geschichte eigentlich nur aus den Gedanken und den daraus resultierenden Handlungen des Protagonisten Gilbert, der beharrlich versucht seinem Begleiter, dem japanischen Studenten Yosa, die Kultur und Schönheit seines eigenen Landes zu erklären. Sehr poetisch und beinahe märchenhaft sind dabei die Naturbeschreibungen, auch wenn diese nicht immer Gilberts Erwartungen entsprechen. Als dann Yosa gegen Ende der Geschichte verloren geht fragt man sich, war das alles real oder nur Gilberts Traum? Die Wirklichkeit verschwimmt wie die Kieferninseln im Meeresdunst. War der junge Japaner real oder war er nur Gilberts Kopie, ein Spiegelbild seiner lebensmüden Gedanken und Wünsche? Wie dem auch sei, nun hat er sich davon befreit und kann seine Gedanken wieder seiner Ehe mit Mathilda zuwenden. 

    Fazit: Ein wunderbares Buch, das man mit Aufmerksamkeit lesen sollte und aus dem man viel über Japan und seine Kultur erfahren kann. 

  16. Cover des Buches Heißer Sommer - Vierlogie (ISBN: 9783941127227)
  17. Cover des Buches Schnee (ISBN: 9783293005099)
    Maxence Fermine

    Schnee

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Doris_Schroeder

    Yukos Vater ist Schinto-Priester. Sein Sohn beobachtet wie die Zeit vergeht. Doch der Vater draengt ihn zu einem Beruf. Dichter? Alle Gedichte von Yuko sind ueber Schnee, denn Schnee ist ein Gedicht, ein Tanz, eine Melodie, eine Kalligrafie, alles zusammen. Das kann nichts werden, denkt sein Vater. Dann werden die Schnee Gedichte bekannt und ein alter Mann raet Yuko den einzig wahren Meister fuer Gedichte und Musik zu treffen. Soseki. Jetzt beginnt eine Liebesgeschichte. Als junger Mann haette Soseki sterben koennen. Er war schwer verletzt nach einer Schlacht, aber der Anblick einer blonden Europaeerin auf einem Seil zwischen Himmel und Erde rettete sein Leben. Was aus Soseki und der blonden Seiltaenzerin geworden ist wird silberhell erzaehlt, aus der Sicht von Yuko und soll hier nicht vorweg genommen werden. 

  18. Cover des Buches Japanische Jahreszeiten (ISBN: 9783717540885)
    Gerolf Coudenhove

    Japanische Jahreszeiten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Claudia_Poesie
    Diese besonders hochwertige Ausgabe des Manesse Verlag enthält über tausend Tanka und Haiku aus dreizehn Jahrhunderten und gibt uns einen wundervollen Einblick in die japanische Dichtung. Diese ist seit Jahrhunderten echtes Volksgut und schafft es in knappster Form großen künstlerischen Ausdruck zu finden. Das Tanka, ein einunddreißigsilbiger Fünfzeiler, und das Haiku, ein siebzehnsilbiger Dreizeiler, heben sich nicht nur durch ihre besondere Form hervor, sondern auch ihre Motiv. Es ist daher ratsam sich zunächst mit der japanischen Kultur vertraut zu machen, um die Motivik der Gedichte näher zu verstehen. Da die Verbundenheit mit der Natur ein wichtiges Element der Kurzgedichte darstellt, finde ich die Anordnung der Gedichte nach den japanischen Jahreszeiten sehr gelungen. Insgesamt schaffen es die kurzen Gedichte, obwohl sie so einfach und schlicht wirken, besondere und ästhetische Momente festzuhalten. Außerdem bringen sie den Leser zum Träumen und Nachdenken, da sie nicht immer sofort zugänglich sind. Zum Schluss des Bandes gibt es aber noch ein Kapitel, in dem Besonderheiten der japanischen Kultur und ihre Traditionen näher erklärt werden. Dies finde ich besonders hilfreich, da es erleichtert die Motive der Dichtung besser zu verstehen. Insgesamt hat mir besonders die Stimmung und Atomsphäre, die die Gedichte vermitteln, gefallen. Ich kann dieses hübsche Büchlein, das zudem durch zahlreiche schlichte Illustrationen hervor sticht, somit nicht nur Japanliebhabern, sondern auch allen Freunden der Lyrik weiterempfehlen. 


  19. Cover des Buches Christmas Haiku (English Edition) (ISBN: B07L5H9HCN)
  20. Cover des Buches Samurai, Band 3: Der Weg des Drachen (spannende Abenteuer-Reihe ab 12 Jahre) (ISBN: 9783473585748)
    Chris Bradford

    Samurai, Band 3: Der Weg des Drachen (spannende Abenteuer-Reihe ab 12 Jahre)

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Yannick_Gabriel

    INHALT :

    Japan, 17. Jahrhundert: Das Leben des englischen Samurai-Schülers Jack wird immer gefährlicher. Der machtgierige Fürst Kamakura will nicht nur alle Europäer aus dem Land vertreiben, auf Jack ist sogar ein Auftragsmörder angesetzt. Jacks Freunde halten treu zu ihm. Selbst Schwertmeister Masamoto gewährt ihm seinen Schutz. Doch keiner ahnt, dass sich in Jacks nächster Nähe ein Verräter eingeschlichen hat. Als es dann auch noch zu Jack's erster Schlacht kommt, weiß er dass sein Leben nicht mehr das Alte werden wird.

          WAS MIR GEFALLEN HAT :

    • Man würde denken, dass man in zwei Büchern alles wichtige über das Leben in Japan gelernt hat. Doch dann überrascht der Autor mit seinem Fachwissen und schafft es wieder neue Facetten dieser einzigartigen Kultur in den Vordergrund zu schieben. 
    • Es ist Story- und Spannungstechnisch das bisherige Highlight der Reihe. Die immer noch vom Autor perfekt beschriebenen Emotionen der Charaktere mischen sich jetzt mit der Spannung eines internen Verrats, einer epischen Schlacht und einem wirklich! überraschenden Ende, welches ich NIEMALS in einem Jugendbuch erwartet hätte.  
    • Wie in meinen ersten Rezensionen wieder eine Lobpreisung auf den wundervollen Schreibstil. Er erhebt dieses Buch von einem sehr guten Buch zu einem wirklich besonderen Buch für mich. 

          WAS MIR NICHT GEFALLEN HAT :

    • Nichts. Ich bewerte Bücher immer als das was sie sein wollen & unter diesem Aspekt ist das Buch fast durchgehend perfekt für mich gewesen. Ich habe es in einem Tag verschlungen!

      FAZIT und PUNKTEZAHL :

      Sowohl der erste und der zweite Teil der Reihe haben von mir eine Wertung über 90. Punkte bekommen. Dieser Teil übertrifft diese tollen Werke nochmal (fast deutlich). Die Charaktere, die Welt und ihre Tradition, der Schreibstil, der Plot, die Emotionen - alles hat in diesem Buch unter den Aufbau der ersten beiden eine (in meinen Augen) perfekte Symbiose gebildet. Wer sich auch nur ein wenig für Japan oder Samurai interessiert - LESEN! Egal ob Jung oder Alt.

      96 / 100 Punkten

  21. Cover des Buches Den Wind jagen (ISBN: 9783849538088)
    Heike Gewi

    Den Wind jagen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Hierin erzählt uns nicht Scheherazade, die Tochter des Wesirs, Geschichten, sondern die Autorin, Frau Gewi, versucht in Miniaturen (Haiku) den Alltag und das Besondere aus Jemen darzustellen. Wenn eine Echse durchs Fenster flieht (Seite 21) lässt mancher das Buch zu Boden gleiten und der Wind blättert die Seiten um. Dann findet der Leser Hinweise auf die europäischen Wurzeln der Autorin (Email zum Muttertag, Seite 25; Tag der Einheit, Seite 94), oder auf Kulinarisches (gepöckelter Hai, Seite 62; coole Melone, Seite 78). Neben freudvollen Ereignissen (Breites Lächeln / unter und überm Moskitonetz - / Neugebornes, Seite 79) und Darstellungen der Tier- und Pflanzenwelt, beschreibt die Autorin auch tragische Ereignisse (Gewehrschüsse ... Erblühen / zwei Seiten bitten / um Gottes Beistand, Seite 17). Manches farbige Haiga lässt das Auge erfreuen, oder eine Träne verlieren (Bürgerkriegsende, Seite 185). Der übersichtliche Aufbau jeder Seite, die deutsche und die englische Version, überzeugt.
  22. Cover des Buches Rosen-Worte (ISBN: 9783937782744)
  23. Cover des Buches Lichtpunkte (ISBN: 9783849579975)
    Heike Gewi

    Lichtpunkte

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Günter-ChristianMöller


    Heike Gewi, schreibt nicht nur Kurzkrimis, sondern auch japanische Kurzlyrik. Ihre Haiku und japanischen Kettengedichte, die sie seit 2007 schreibt, sind mit Erfolg im In- und Ausland veröffentlicht worden.

    Ich erinnerte mich beim Lesen der Gedichte hin und wieder an Ringelnatz. 

    suppenküche

    der arme Dichter löffelt

    buchstaben

    Und bechert Worte, hätte ich selber gerne ergänzt.

    Die Gedichte handeln von Krieg und Frieden, Meer und Stadt, von Trauer, Angst, Schönheit, Sehnsucht und Liebe.

    Jeder, der die Verse liest, wird etwas finden, was er sucht. Und sei es nur, dass er zum Nachdenken angeregt wird.

    Für mich war die ‚frühlingsluft‘ am gelungensten:        

    frühlingsluft

    seidenreiher tanzen

    auf sonnenstrahlen

    Über dem Gedicht ein Bild mit tanzenden Reihern.

    Eine perfekte Harmonie zwischen Bild und Text, und zwischen Deutsch und Englisch. Nicht nur für ein erschöpftes Gehirn ein Quell der Kraft und Freude.

    Und für eine Leseempfehlung nur mit vielen Sternen zu verknüpfen.

     

  24. Cover des Buches Japanische Jahreszeiten (ISBN: B0000BJPRO)

    Japanische Jahreszeiten

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden

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