Bücher mit dem Tag "hanif kureishi"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hanif kureishi" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Der Buddha aus der Vorstadt (ISBN: 9783596030941)
    Hanif Kureishi

    Der Buddha aus der Vorstadt

     (49)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Ein turbulenter, witziger Coming-of-Age-Roman, den ich sehr gern und schnell durchgelesen habe.

    Worum geht es?

    Der siebzehnjährige Karim Amir lebt mit seinen Eltern, einer Engländerin, die in einem Schuhgeschäft arbeitet, und einem indischen Migranten, namens Haroon Amir, der einen langweiligen Bürojob im öffentlichen Dienst ausübt, in den Londoner Suburbs. Der Roman beginnt damit, dass Haroon Yogakurse gibt und englischen Vorortsbewohnern den buddhistischen Lebensweg beibringen möchte. Natürlich ist er kein Buddhist, aber für die Teilnehmer durch seine Herkunft exotisch genug. Der Vater verlässt die Mutter, um mit Eva, einer Künstlerin, zusammenzuleben, Karim selbst zieht es nach London und auf die Bühne.

    Leseprobe

    „Ich heiße Karim Amir und bin ein waschechter Engländer – jedenfalls beinahe. Man hält mich oft für eine komische Sorte Engländer, als gehörte ich zu einer neuen Rasse, die aus zwei alten Kulturen hervorgegangen ist. Aber mir ist das egal: Ich bin Engländer (wenn auch nicht unbedingt stolz darauf), ich komme aus den südlichen Randbezirken Londons und gehe wer weiß wohin. Vielleicht ist es diese verrückte Mischung aus Völkern und Kontinenten, aus hier und da, aus dazugehören und nicht dazugehören, die mich so unruhig macht, die schuld daran ist, dass ich mich so schnell langweile. Vielleicht liegt es auch an der Vorstadt, der Suburbia, in der ich aufgewachsen bin. Aber warum im Innenleben herumsuchen, wenn die Erklärung doch völlig ausreicht, dass ich auf Ärger aus war, dass ich keinem Abenteuer, keiner Aufregung oder Affäre aus dem Weg ging, weil es in unserer Familie so trübselig, schlaff und stumpfsinnig zuging; woran das lag, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, mich zog einfach alles runter, und ich war zu allem bereit. Eines Tages änderte sich dann alles. Am Morgen sah die Welt noch so aus und zur Schlafenszeit schon anders. Ich war siebzehn.“

    Kritik

    Es ist schwierig, die Handlung dieses Coming-of-Age-Romans zusammenzufassen, weil er nicht von einer durchgängigen Handlung lebt, sondern von den skurrilen Charakteren und absurden Situationen und er von seiner Grundstruktur her episodisch ist. Ein bisschen wie eine Sit-Com. Das macht ihn sehr temporeich und unterhaltsam.

    Was ihn noch auszeichnet, ist, dass Charaktere sich nicht so verhalten, wie man es erwartet. Ein junges Mädchen (mit der Karim Sex hat) soll verheiratet werden. Der Bräutigam wird aus Indien eingeflogen. Statt aber nun eine Jammergeschichte der unterdrückten Frau zu präsentieren, bekommt man eher Mitleid mit Changez, dem neuen Ehemann, der sich alles ganz anders vorgestellt hat. Und dem Vater der jungen Frau, der seinen Schwiegersohn als Nachfolger für seinen Shop etablieren wollte, was daran scheitert, dass dieser lieber herumliegt und Romane liest. Oder sie verhalten sich eben doch genauso. Was dann wieder genauso unerwartet kommt. Auf metafiktionaler Ebene zeigt Kureishi das sehr schön mit dem Theaterstück, in dem Karim einen Klischeeinder spielen soll.  Auch das verläuft nicht so, wie man sich das so vorstellt.

    Der Roman behandelt viele Themen, die Zerrissenheit zwischen Kulturen, die durch Karims Pendeln zwischen unterschiedlichen Wohnungen verdeutlicht wird, Rassismus, Homosexualität (Karim ist bisexuell), Kapitalismus. Das Thema, was mich persönlich am meisten angesprochen hat, war die Zerrissenheit zwischen dem eigenen Glück und der Pflichterfüllung. Das alles macht Kureishi niemals mit erhobenem Zeigefinger, niemals moralisch, niemals belehrend und immer witzig-skurril. Und man atmet die Freiheit der 1970er Jahre, die vermutlich niemals wiederkommen wird.

    Also, ich kann ihn jedem empfehlen, der gern turbulente Geschichten mag. Wer sich gern auf einen Charakter einlassen möchte und mit ihm mitfühlen, für den ist der Roman eher nichts.

     

  2. Cover des Buches Interpretationshilfen / Ab 11. Schuljahr - One Language, Many Voices: Interpretationshilfe (ISBN: 9783589222209)
  3. Cover des Buches In fremder Haut (ISBN: 9783463404479)
    Hanif Kureishi

    In fremder Haut

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der britische Schriftsteller Hanif Kureishi war beim Erscheinen des Romans erst 49 Jahre alt, also noch nicht in dem Alter, in dem man mit großer Sorge dem altersbedingten Verfall ins Auge sieht. Aber doch denk ein Leser immer an ein Alter Ego, wenn die Hauptfigur eines Romans Schriftsteller ist. In diesem Fall ist es Adam, der durchaus Probleme mit dem Altwerden hat. Und als ihm das Angebot gemacht wird, sein Gehirn in einen wesentlich jüngeren Körper zu verpflanzen - erstmal zu Testzwecken für ein halbes Jahr - überlegt er nicht lange und begibt sich in dieses Experiment. Dafür nimmt er sich ein halbes Jahr Auszeit und erklärt seiner Frau, er will eine Reise machen. Er sucht sich den jungen Körper eines Schwulen aus (was er vorher jedoch nicht weiß) und schon allein diese Tatsache birgt einige Komplikationen in seinem neuen Leben. Sein alter Körper wird solange für ihn aufbewahrt, bis er sich entschließt, für immer im neuen Leben zu bleiben oder nach dem halben Jahr wieder zurückkehren möchte. Anfangs fühlt sich Adam großartig, genießt sein neues Leben, macht Dinge, der er noch nie gemacht hat oder schon lange nicht mehr machen konnte. Da er gut aussieht, fliegen ihm die Sympathien zu und er gerät regelrecht in einen Rausch. Er reist viel, doch bald schon ist sein Geld aufgebraucht, welches eigentlich sechs Monate reichen sollte. Nun muss er Geld verdienen und läßt sich sogar herab, als Boyfriend eines älteren Gönners zu fungieren. Die negativen Erlebnisse häufen sich und Adam überlegt bereits, seinen "Neukörper" früher wieder abzugeben. Aber er begegnet auch anderen Menschen, die ihren alten Körper gegen einen jungen getauscht haben und so langsam fragt Adam sich, woher diese jungen Körper alle kommen und was wohl passiert, wenn der kleine etablierte Kreis größer und größer wird und plötzlich viel mehr "Frischfleisch" benötigt wird. Dann gerät er selbst in die Situation, dass sein gutaussehender, gesunder Körper Begehrlichkeiten bei potentiellen Anwärtern weckt und so sieht er sich mit einem Mal einer Verfolgung auf seinen Neukörper ausgesetzt, der nur in seinem Tod enden kann. Kureishi beschäftigt sich in diesem Roman mit aktuellen Fragen des Alters, dem Jugend- und Schönheitswahn und wie weit die Medizin ethisch wohl gehen würde. Allerdings hat mich der Roman nicht vollständig überzeugt, trotz eines tollen Themas ist die Umsetzung nicht vollkommen gelungen. Kureishi springt zu sehr zwischen den Erlebnissen Adams ohne wirklichen Zusammenhang. Im einen Absatz ist er noch im Drogenrausch, im nächsten bereits wieder auf einer Reise. Diese Aneinanderreihung wirkt etwas willkürlich und soll wohl die Möglichkeiten einer solchen Verwandlung aufzeigen. Jedoch bleibt die Hauptperson dadurch im ganzen Buch blass und unausgegoren. Also kann man lesen - muss man aber nicht.
  4. Cover des Buches Dunkel wie der Tag (ISBN: 9783463403885)
    Hanif Kureishi

    Dunkel wie der Tag

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Neue Kurzgeschichten mit der unvergleichlichen Sprache Kureishis, mit dem bekannten Thema Beziehung und Beendigung der Beziehungen von jungen, modernen Großstädtern. Klasse!
  5. Cover des Buches Intimacy (ISBN: 9783596179770)
    Hanif Kureishi

    Intimacy

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Kureishi rechtfertigt irgendwie, daß er seine Familie verlassen hat. Ein bißchen weinerlich, aber nicht schlecht geschrieben. Insgesamt kann man aber sagen, daß die ersten Bücher von Kureishi doch deutlich besser waren
  6. Cover des Buches Caught between cultures. Colonial and postcolonial short stories (ISBN: 9783125775138)

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