Bücher mit dem Tag "hans fallada"

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18 Bücher

  1. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  2. Cover des Buches Kleiner Mann – was nun? (ISBN: 9783311220015)
    Hans Fallada

    Kleiner Mann – was nun?

     (237)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Hans Falladas 1932 erschienenen Roman „Kleiner Mann - was nun?“ ist nicht nur mit seinem Titel bis in die heutige Zeit bekannt und aktuell. Der ganze Roman - die ersten gemeinsamen Jahre von Johannes Pinneberg und seiner Frau Emma „Lämmchen“ erzählt eine Geschichte von zeitloser Bedeutung. Die Pinnebergs kommen aus der schlesischen Provinz, wo sie in der kärglichen Engstirnigkeit der Kleinstadt zueinander finden und in ein Leben starten, das lauter Widrigkeiten aufhäuft, die gelichwohl niemals übertrieben, sondern vielmehr im Gegenteil als zeittypisch erscheinen. Die Hilflosigkeit Pinnbergs gegenüber seinen Chefs und später gegenüber dem Staat - ja: dem Teil des Staates, der für die Fürsorge zuständig wäre - ist schreiend ungerecht. Die Realitätsnähe dieser Ungerechtigkeiten, die plastischen Auswüchse der Hilflosigkeit, der sorgsam bewahrten Anständigkeit und der bis zum Schluss aufrecht erhaltene Wille, alles richtig zum machen, sind glaubwürdig, rührend und immer wieder auch gallenbitter komisch. Fallada hat ein Gespür für plötzlichen Witz - und muss ihn auch haben, weil sonst die Geschichte des fortwährenden Misserfolgs der liebenden Eheleute Pinneberg und Lämmchen mit ihrem „Murkel“ kaum erträglich wäre.

    Pinnebergs Courage hält bis fast zur letzten Seite, doch dann ist die Sohle erreicht: „Ordnung und Sauberkeit: Es war einmal. Arbeit und sicheres Brot: Es war einmal. Vorwärtskommen und Hoffnung: Es war einmal. Armut ist nicht nur Elend, Armut ist auch strafwürdig, Armut ist Makel (…).“ (S. 546) Spätestens hier ist man froh über die sozialen Leistungen, die in Deutschland seit Kriegsende, insbesondere durch die deutsche Sozialdemokratie, erreicht wurden. 

    Ich war über die Frische des Textes, über die Farbkraft des Zeitdokumentes erstaunt, das mit unverstelltem Erzählfluss die Vergangenheit heraufbeschwört und dabei das Zeitlose transportiert. Ich freue mich auf die nächsten Romane von Fallada, die hier schon auf mich warten.

  3. Cover des Buches Der Alpdruck (ISBN: 9783746729398)
    Hans Fallada

    Der Alpdruck

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    Hans Falladas Werk ist so schillernd wie die Bewertung seiner Person. Indem er sich mit dem System arrangierte und der Zensur beugte, wurde er in der NS-Zeit zu einem der beliebtesten, wenngleich nicht offen regimestützenden Schriftsteller.

    Nicht nur seine Spätwerke, sondern auch sein eigener Lebenslauf zeigen deutlich, dass es in einem solchen System nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Graustufen gibt, dass die eigene Überzeugung aus heutiger Perspektive, man selbst hätte sicher anders reagiert, moralisch sehr überheblich ist - angebrachter ist vielleicht der Gedanke, man hätte HOFFENTLICH anders reagiert. 


    Hans  Fallada schafft es, ohne Selbstmitleid, ohne Relativierung, zu schildern, wie Anpassung, innere Emigration und die spätere Auseinandersetzung damit ein Leben prägen und auch zerstören können. Seinem schonungslosen Blick ins Innenleben der Deutschen, die sich nicht offen gegen das Regime gestellt hatten, ist es zu verdanken, dass auch "Der Alpdruck", geschrieben 1945/46 und posthum erschienen 1947, so erschreckend wie eindrücklich ist.

    Das Buch ist zwar Falladas Worten zufolge keine Autobiografie, weist aber viele Parallelen zu seinem eigenen Leben und historischen Personen der Zeit auf und setzt sich insbesondere damit auseinander, wie mit der Schuld umzugehen ist, die man als passiver Bürger im Dritten Reich auf sich geladen hat. Ist man so viel besser als die fanatischen Volksgenoss_innen, wenn man sich aufs Anrücken der Roten Armee freut und sich wundert, dass sie einen nicht freundlich grüßen, weil man eben doch Teil des völkischen Kollektivs ist? Was bringt einem eine späte Einsicht, wenn sie doch zu spät kommt? (Wie) ist es möglich, nach einer solchen moralischen Schuld überhaupt noch an eine Zukunft zu glauben, aber wie kann man ohne Zukunftsglauben überhaupt mit einer solchen Schuld umgehen lernen? Und was sagt es über die deutsche Bevölkerung aus, wenn sich selbst in der schweren Nachkriegszeit doch jeder selbst der Nächste ist?

    Das für Fallada vergleichsweise schmale Buch ist intensiv, verstörend und bewahrt dank seiner Sprachfertigkeit trotzdem irgendwo noch den Glauben an Menschlichkeit. Es ist ein wichtiges Zeitzeugnis und sollte uns dazu motivieren, aktiv für demokratische Freiheiten und gegen Autoritarismus einzutreten.

  4. Cover des Buches Ein Mann will nach oben (ISBN: 9783499273742)
    Hans Fallada

    Ein Mann will nach oben

     (44)
    Aktuelle Rezension von: PoeEA1809

    Nach dem Tod des Vaters kommt der 16-jährige Karl Siebrecht im Jahre 1909 aus der Provinz nach Berlin. Sein Ziel ist kein geringeres als Berlin zu erobern. Dabei will er sich weder helfen noch sich von anderen befehlen lassen, er will sein eigener Herr sein. Bis in die 1930er Jahre hinein folgt die Geschichte dem Leben Siebrechts, wie er erste Freundschaften schließt, wichtige Bekanntschaften macht, seine erste eigene Firma gründet. Aus dem naiven Provinzler wird ein mit allen Wassern gewaschener Geschäftsmann, allerdings auch ein rücksichtsloser Mensch, der seine wenigen Freunde immer wieder vor den Kopf stößt. Der 1. Weltkrieg, die schweren Jahre danach mit der am Boden liegenden Wirtschaft, der Hyperinflation lassen Siebrecht fast verzweifeln, seinen Traum vom Aufstieg gibt er aber nicht auf. 

    Wunderbare Figuren bevölkern auch neben Karl Siebrecht den Roman, anfangs vor allem Rieke Busch, seine erste Berliner Bekanntschaft mit ihrem herrlichen Berlinerisch (das Fallada in wunderbarer Sprache wiedergibt!), der beste Freund Kalli Flau, ein früher Gönner und späterer Freund Bodo von Senden. Ebenso dunkle Geschäftspartner wie Wagenseil und Engelbrecht. Ganz besonders ist Siebrechts Verhältnis zu den Frauen in seinem Leben. Entweder er treibt sie zur Verzweiflung, oder umgekehrt. Nicht zu Unrecht trägt der Roman den Untertitel „Die Frauen und der Träumer“. 

    Wer gerne etwas über das Leben in und um Berlin in der Zeit von 1909 bis etwa 1935 erfahren möchte, (fast) ohne Kriegsgeschehen und ohne Nationalsozialismus, der sollte zu diesem Buch greifen. 

  5. Cover des Buches Altes Herz geht auf die Reise (ISBN: 9783746653310)
  6. Cover des Buches Der Trinker (ISBN: 9783752999402)
    Hans Fallada

    Der Trinker

     (72)
    Aktuelle Rezension von: KaterinaFrancesca

    Erwin Sommer hat eigentlich alles: eine Villa am Stadtrand, eine liebende Ehefrau und ein eigenes Geschäft. Doch der Schein trügt. Seit dem Ausscheiden seiner Frau aus dem Unternehmen entgleiten Sommer die Geschäfte, was er vor ihr zu verbergen versucht. Und in einem unbedachten Moment erliegt er der Versuchung des Alkohols. Immer tiefer lässt ihn Königin Alkohol sinken, sodass sein ganzes Leben vor dem Abgrund steht. 

    Selten hat ein Roman so starke Gefühle beim Lesen ausgelöst. Erwins Abwärtsspirale in die Sucht ist ungemein überzeugend und erschütternd. Aus dem so stillen und scheinbar ausgeglichenen Mann wird ein eifersüchtiger, paranoider Neider, der stets die Schuld bei anderen sucht, vornehmlich bei seiner Frau. Charakterlich macht er eine Drehung um 180 Grad und ist für den mental gesunden Leser kaum zu ertragen. An manchen Stellen habe ich Sommer regelrecht für seinen Egoismus gehasst und verachtet und hatte Mitleid mit allen Angehörigen von Alkoholabhängigen, die das durchmachen müssen. Je mehr Sommer der Königin Alkohol verfällt, desto labiler und unberechenbarer wird er. Er verschleudert das Familiensilber, während seine Frau mit Geschick versucht, die Firma zu retten. Das allerdings schmeckt Sommer überhaupt nicht. Dass seine Frau tüchtig ist, kann er überhaupt nicht leiden, besonders weil er weiß, dass sie tüchtiger als er ist. Kurzum sie besitzt Geschäftssinn, er jedoch nicht. Auf fatale Weise wird ihm sein (natürlich nicht bewusster) Chauvinismus zum Verhängnis, da sein ganzes Selbstbild darauf baut, dass er der Chef der Firma ist und sich um die Geschäfte zu kümmern hat. Anstatt einfach die Hilfe seiner Frau bei der Rettung der Firma anzunehmen, spielt er die beleidigte Leberwurst und trinkt sich bis zur Besinnungslosigkeit. Immer auf der Jagd nach dem nächsten Schnaps, versucht er, die Fassade aufrecht zu erhalten. Im Suff gelangt er an zahlreiche Halunken und Scharlatane, die ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, und ein Schankmädchen bezirzt ihn so, dass er sie zur Königin Alkohol krönt. Es endet wie es enden muss ...

  7. Cover des Buches Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (ISBN: 9783868204520)
    Hans Fallada

    Wer einmal aus dem Blechnapf frißt

     (68)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck
    Willi Kufalt wird in den 1920er Jahren nach 5 Jahren Gefängnis in die Freiheit entlassen. Vom ersten Tage tut er sich, trotz aller Bemühungen, schwer in dieser neuen Rolle. Er hat mit sich und vor allem den Vorurteilen der Menschen zu kämpfen. So fühlt er sich im Arbeitslosenheim ähnlich unterdrückt, wie im Gefängnis und beschließt schnell unter Mitarbeit anderer Bewohner, dementsprechend ebenfalls ehemalige Gefängnisinsassen, eine Selbständigkeit zu begründen. Seine Naivität bringt ihn dabei in Schwierigkeiten, während seine Kameraden ihn nie ganz akzeptiert haben, was ihn schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen landen lässt. Später scheitert auch der Versuch auf seriöse Weise Geld zu verdienen, was sogar die geplante Ehe zutiefst erschüttert. Vorurteile und Misstrauen überall. Er scheint sich mit jeder Faser seines Körpers gegen sein Schicksal aufzubäumen und doch schlittert er wiederholt in zwielichtige Taten hinein, die schnell eine Eigendynamik entwickeln und deren Verläufe er nicht absehen und/oder steuern kann. Und, ja, auch mit den Frauen will es nicht so recht funktionieren. Die Erzählung spielt in den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts. Vermutlich waren die Bedingungen einer erfolgreichen Rückkehr in die freie Welt damals schwieriger, trotzdem behält Falladas Roman eine gewisse Aktualität. 
  8. Cover des Buches Dies Herz, das dir gehört (ISBN: 9783746628622)
    Hans Fallada

    Dies Herz, das dir gehört

     (7)
    Aktuelle Rezension von: SagMal
    „Eines Tages wirst du verstehen, dass du wohl viel Angst gehabt hast. Aber es war nicht die Angst des Feigen, es war die Angst eines Menschen, der sich nicht verlieren wollte. Du hast alles, auch das Schwerste, immer auf dich genommen, um zu dir selbst zu kommen. Und du wirst zu dir selbst kommen!“

    Als ich Hans Falladas Roman „Dies Herz, das dir gehört“ zum ersten Mal in die Hände bekam, dachte ich zunächst: „Hm, hier geht es bestimmt um eine richtig schöne, kitschige Geschichte.“ Zu diesem Zeitpunkt war es auch genau das, was ich suchte. Doch siehe da, als ich dann richtig eintauchte in die Handlung, merkte ich schnell: „Diese Story ist wirklich schön und sie berührt mich – vor allem aber auch, weil sie nicht so kitschig ist.“ 

    Die Geschichte rund um Johannes Wiebe und Johanna Lark (kurz Hannes und Hanne) entstammt aus der Feder Hans Falladas im Jahr 1939. Ursprünglich als Film gedacht, sollte darin „kein Wort von Politik geredet werden“, wie es im Nachwort des Buches heißt. Dennoch gab es Propaganda-Richtlinien des herrschenden NS-Regimes, die Fallada jedoch glücklicherweise versuchte zu unterlaufen. Er hatte zum Ziel, die Persönlichkeit der weiblichen Protagonistin Hanne in den Fokus zu rücken und deren Wirkung sich entfalten zu lassen. 

    Die Handlung selbst ist aufgeteilt in mehrere Akte. Früh lernen wir Hannes Wiebe kennen, Sohn des verstorbenen Metallwarenfabrikbesitzers Hermann Wiebe in Berlin, zudem Träumer und Idealist. Er bricht zunächst mit seiner Mutter und seinem Bruder, weil diese aus Kosten- und Profitgründen vielen Mitarbeitern der hauseigenen Fabrik kündigen. Hannes reist anschließend nach Amerika und versucht dort etwas aus sich zu machen, wird jedoch, durch die Arbeiten, die er vor Ort verrichten soll, desillusioniert. Also kehrt er wieder heim, trifft dort zufällig auf Hanne Lark und verliebt sich direkt in sie. Klappe zu, Happy End? Weit gefehlt, denn das junge Glück wird im weiteren Verlauf  immer wieder auf teils harte Proben gestellt: Da ist zum einen die Tante von Hanne, Auguste Mahling, die im Plot Moral und Anstand verkörpert und versucht, einen Keil zwischen Hanne und Hannes zu treiben; Emil Schaken, ein wahrer Bösewicht, der auch vor körperlicher Gewalt nicht zurückschreckt; Thomas Wiebe, der Bruder von Hannes, der die Fabrik und den davon abspringenden Profit ganz für sich allein haben möchte und sogar die eigene Mutter dafür manipuliert und zum anderen Erna Wiebe, die Mutter von Hannes, die nach langem hin und her den verloren geglaubten Sohn wieder ganz für sich haben möchte und seiner neuen Weggefährtin Hanne deshalb zunächst kritisch gegenübersteht. 

    Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, wenn ihr die Geschichte in den Händen haltet, aber ich kam nicht umhin, beim Lesen immer wieder an eine Art modernes Märchen zu denken, das ich da vor Augen habe. Oft ist es ja so, dass die Prinzessin zunächst harte Proben überstehen muss, bevor sie ihren Prinzen in den Armen halten darf. Hier ist es jedoch genau andersherum: vor allem der männliche Protagonist ist von Selbstzweifeln geplagt und muss auf seinem Weg zum Glück viele Hindernisse überwinden. Wie dem auch sei, die Kombination aus männlichem Träumer und starker Frau steht der Geschichte meiner Ansicht nach auf jeden Fall gut zu Gesicht.

    Auch insgesamt ist die Handlung sehr griffig, sie zieht einen direkt in sich hinein und man kann sie so in einem Rutsch weglesen. Nur den häufig auftretenden Berliner Dialekt in der wörtlichen Rede fand ich dann doch irgendwann etwas anstrengend. Alles in allem aber gute Unterhaltung, die mich motiviert, noch weitere Geschichten von Hans Fallada zu entdecken.
  9. Cover des Buches Hans Fallada (ISBN: 9783644403604)
  10. Cover des Buches Damals bei uns daheim (ISBN: 9783746627892)
    Hans Fallada

    Damals bei uns daheim

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Katharina83

    Ich habe mich leider dadurch gequält. 

    Zwischen zeitlich ging es aber ich tat mich mit manchen ausdrücken schwer. 

    Dem nach nur ein so lala

  11. Cover des Buches Wolf unter Wölfen (ISBN: 9783499273766)
    Hans Fallada

    Wolf unter Wölfen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Am Morgen eines stickigen, schwülen Sommertages im Jahr 1923 erwacht ein junges Paar in einer Berliner Hinterhofwohnung. 24 Stunden später befindet sich Petra Ledig im Polizeigefängnis am Alexanderplatz und ihr Freund, der stellungslose Glücksspieler Wolfgang Pagel, mit zwei ehemaligen Kriegskameraden im Zug auf einer Reise ostwärts, zum Rittergut Neulohe. Dazwischen liegt ein dichtgedrängtes Geschehen mit beeindruckenden Schicksalen, bunten, lebensvollen Gestalten und unverwechselbaren Inflationsexistenzen. Wie nebenbei schildert Fallada mit dieser spannungsgeladenen Atmosphäre die Hektik jener Zeit, die außer Rand und Band geraten zu sein scheint.

    Falladas Geschichte von Geld, Betrug, Egoismus und Unzufriedenheit mit der Politik, Massenarbeitslosigkeit und Lebensangst. Der Rausch des Geldes und der Liebe. Betrogene Hoffnungen und aussichtslose Träume. In Hans Falladas großem endzeitlichen Berlin-Roman Wolf unter Wölfen herrscht die brutale Objektivität des Dollarkurses. Die Entwertung des Geldes schreitet voran, und die Beziehungen, Familien, Gemeinschaften verlieren an Wert, bis der Mensch in der absoluten Auflösung aller Koordinaten auf sich allein gestellt scheint. Falladas "Wolf unter Wölfen" ist als komplexe Gesellschaftsstudie ein Meisterstück, wenn auch ein stark pessimistisches, das von allen Menschen das schlechteste annimmt; sich differenziert an der Verzweiflung der Menschen abarbeitet, ohne mit Moralisierungen zu winken.

    Mein Fazit: Ein intelligenter Roman, der gefühlt gerade immer mehr an Aktualität gewinnt. Dabei hängt alles mit allem zusammen. Egal wie düster der Roman wirkt,so gelingt es Fallada immer den Leser mitzureißen, durch seine verschiedenen, teils fast skurrilen Charaktere und die Komplexität nie langweilig zu werden und aus der Bedeutung aller Einzelfiguren ein dicht verwobenes und schlüssiges Gesamtbild zu weben, dass dem Leser geradezu lebensecht vor Augen steht. In meinen Augen lohnt es sich unbedingt, diesem Buch Zeit zu widmen.

  12. Cover des Buches Rauschgiftesser erzählen (ISBN: 9783907080870)
  13. Cover des Buches Der eiserne Gustav (ISBN: 9783746638621)
    Hans Fallada

    Der eiserne Gustav

     (33)
    Aktuelle Rezension von: frenx1

    Nun habe ich es doch geschafft. Immer mal wieder habe ich mir vorgenommen, etwas von Hans Fallada zu lesen. Dass es nun mit „Der eiserne Gustav“ ein mit gut 800 Seiten ziemlich umfangreiches Buch von Fallada geworden ist, liegt einzig und allein daran, dass der Aufbau-Verlag 2019  eine Neuausgabe des Buches herausgebracht hat.

    Ich weiß nicht warum, aber ich habe Fallada immer in die Rubrik „Heimatdichter“ einsortiert. Was für ein Irrtum! Mit „Der eiserne Gustav“ begibt sich Fallada mitten hinein in die Weimarer Republik. Von Heimatdichtung keine Spur. Die Verletzlichkeit der Menschen steht vielmehr im Vordergrund seines Buches.  Und so wie die neu gegründete Republik am Zerbrechen ist, zerbrechen auch die Figuren des Werkes.

    Gustav Hackendahl ist die Hauptfigur – der „eiserne Gustav“, der sich nichts anhaben lässt. Auch dann nicht, als die wirtschaftliche Lage aussichtslos erscheint, bleibt er seinem Beruf treu, dem Droschkenkutscher. Die vielen Automobile? Als eine Modeerscheinung tut er sie zunächst ab. Die Kriegsanleihen? Futsch sind sie. Hackendahl verliert nach und nach sein gesamtes Vermögen. Aus dem großen Unternehmer mit Fuhrbetrieb wird schließlich wieder der Droschkenfahrer. Alles, was er aufgebaut hat, verliert er wieder.

    Zuhause regiert er mit eiserner Hand. Seine fünf Kinder leiden unter seiner tyrannischen Art. Sie entfernen sich nach und nach vom Elternhaus. Nur das jüngste Kind, Heinz, hält den Kontakt zu den Eltern aufrecht. Fallada stellt das Leben aller fünf Kinder dar und präsentiert so das Schicksal einer Familie zwischen Weltkrieg und Weimarer Republik, genauer: zwischen 1914 und 1924.

    Otto, der älteste Sohn, stirbt an der Front. Sein Bruder Erich wird zum Schieber und verdient sein Geld mit krummen Geschäften. Heinz hingegen arbeitet in einer Bank, gehört aber bald zum Heer der Arbeitslosen. Die beiden Töchter stehen für ganz unterschiedliche Lebensentwürfe: während die eine Oberin in einem Krankenhaus wird und ihr Vater ihr peinlich ist, gleitet die andere in die Kriminalität ab.

    Nur an zwei Stellen wirkt das Buch holzschnittartig erklärend: bei der Versuchung von Heinz durch Erichs Freundin und bei Evas Abgleiten in die Kriminalität. Hier beschreibt Fallada sehr ausführlich die moralische Verfallenheit, hier wäre weniger mehr gewesen.

    Ansonsten hat mich Falladas „Eiserner Gustav“ überzeugt. Das Leben ist nicht in Schwarz-Weiß dargestellt, das Leben ist kompliziert. Ob man im Leben alles richtig macht – die Figuren können es kaum für sich selbst beantworten. Zu sehr sind sie hineingeschlittert in das, was ihr Leben ausmacht. Zu sehr haben sie alle unter den Nöten der Zeit gelitten. Niemand aus der Familie eignet sich zum Helden, niemand ist ein reiner Sympathieträger. Das hat für mich das Buch sehr lesenswert gemacht. Fallada bietet seinen Lesern Figuren mit Ecken und Kanten.

    Grund für diese Neuausgabe durch den Aufbau-Verlag ist der Versuch, eine rekonstruierte Fassung zu bieten. Denn Hans Fallada war genötigt, sein Buch umzuschreiben, damit es auch im Dritten Reich veröffentlicht werden darf. Dem hat sich Fallada widerwillig gebeugt, nachdem er sich gegen eine Emigration nach England entschieden hat. Allerdings: das ursprüngliche Manuskript Falladas ist verschollen. So hat Herausgeberin Jenny Williams alle möglichen Indizien zusammengetragen, um den letzten Teil des Romans, den allein Fallada veränderte, in Detektivarbeit zu rekonstruieren.

    Im Nachwort des Buches wird ausführlich darauf eingegangen, wie Fallada im August 1938 den Schluss seines Buches nach den Direktiven Joseph Goebbels‘ umschrieb. Ein Schluss, den Fallada in einem Brief selbst als „fürchterlichen Bockmist“ und „blödes Gehandwerkere“ bezeichnete. Es waren wohl die verkauften Filmrechte, die Fallada überhaupt dazu brachten, so viel Energie in diesen neuen Schluss zu stecken. Freilich: weder wurde aus dem Film etwas, noch hat sich „Der eiserne Gustav“ in Deutschland gut verkauft.

    Ausführlich, fast schon zu ausführlich, geht das Nachwort auch auf die DDR-Ausgabe ein, die deutlich mehr als den Schluss neu bearbeitete – politisch motivierte Korrekturen.

    Hans Falladas Wunsch war es, den „Eisernen Gustav“ nach dem Dritten Reich neu herauszubringen. Sein früher Tod 1947 machte ihm dies unmöglich. Nun hat der Aufbau-Verlag diesen Wunsch Falladas erfüllt.

  14. Cover des Buches Als Vaters Bart noch Rot war (ISBN: 9783548023823)
    Schnurre Wolfdietrich

    Als Vaters Bart noch Rot war

     (2)
    Aktuelle Rezension von: RobinBook

    In melancholisch-liebenswerten Kurzgeschichten wird hier eine Jugend vor interessantem politischen Hintergrund lebendig.

    M. E. zählt dieser Autor zu den zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geratenen Schriftdtellern.

    Dicke Leseempfehlung! 

  15. Cover des Buches Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein (ISBN: 9783746627908)
    Hans Fallada

    Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In 8 Kurzgeschichten, Fragmenten und Entwürfen präsentiert uns der Aufbau-Verlag ein Panoptikum des Schaffens Falladas. Der Reiz liegt in der skrupellosen Authentizität, die die Maske der Fiktion in der Literatur entzaubert und unausweichlich zum Gespräch mit dem Autor einlädt. Das ist es, was Fallada zu einem der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts macht. Ebenso wie die Tatsache, dass es ihm gelang den Mythos der aufgeklärten Preußen sowie den Mythos der Weimarer Republik und der Nazi-Zeit bloßzustellen. Somit kann dieser „sachliche Bericht“ als ein leserfreundlicher Stellvertreter des Kosmos um Fallada angesehen werden.
    Allerdings enttäuscht, dass der Aufbau mit dem gewählten Titel, der völlig deplatziert ist, eine falsche Fährte legt: denn die Morphiumabhängigkeit, die neben seiner Alkoholsucht einen wichtigen Aspekt seines Lebens darstellt, ist zwar ein Bestandteil dieser Auswahl, macht allerdings nur 1 Kurzgeschichte aus, die dann gleich titelgebend war. Im Anhang wird zwar gerechtfertigt, dass die letzten 4 Geschichten aus den „Trinker“-Manuskripten stammen, allerdings wird dem Leser / Käufer hier etwas suggeriert, das nicht eingehalten wird.
  16. Cover des Buches Weihnachtsmann - was nun? (ISBN: 9783746632414)
    Hans Fallada

    Weihnachtsmann - was nun?

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Antek

    Erst kürzlich habe ich Falladas Gefängnistagebuch „In meinem fremden Land“ gelesen, was mir sehr gut gefallen hat und deshalb war ich sehr gespannt auf seine Geschichten zum Fest.

    Fallada wurde im Jahr 1893 geboren und starb 1947 psychisch erschöpft in einem Berliner Sanatorium. Er erlebte den Ersten und Zweiten Weltkrieg, Inhaftierungen, Aufenthalte in Nervenkliniken, ganz klar, dass seine Erinnerungen an Weihnachten sehr variieren.

    In diesem Büchlein versammeln sich siebzehn Beiträge. Es finden sich zahlreiche mehrseitige Erzählungen, einige Weihnachtsbriefe und auch der Wunschzettel des neunjährigen Fallada aus dem Jahr 1902. Zwei Familienfotos sind ebenfalls enthalten. Eine gelungene Zusammenstellung aus seinen Arbeiten.

    Die Geschichten beginnen mit Weihnachten in seiner Kindheit. Wie bei jedem Kind auch bei ihm eine Zeit voller Magie und der Geschenke. Dies wird mehr als deutlich, „dann das Erwachen am nächsten Morgen. Dies Gefühl, aufzuwachen und zu wissen: Heute ist wirklich Weihnachten. Wovon wir seit einem Vierteljahr geredet, auf was wir so lange schon gehofft hatten, nun war es wirklich da.“. Da gehört das Fiebern auf den richtigen Weihnachtsbaum, „Ich tanze auf einem Bein wie ein Irrwisch umher“, die Ungeduld bis zur Bescherung und dann die Freude über die Geschenke natürlich mit dazu. Als junger Mann, der sich mit mehreren Jobs über Wasser halten muss, wird es zu einer Zeit der Betriebsamkeit und der Besorgungen. Eine Einkaufsliste fürs Weihnachtsfest, das Hoffen auf die 50 Mark Gratifikation zu Weihnachten, damit das Fest auch finanziert werden kann und dann die Freude, dass die knapp kalkulierte Rechnung am Ende aufgegangen ist, gehören zu seinem Weihnachten in dieser Zeit. In den Kriegsjahren sind die Feste von Entbehrungen gekennzeichnet, aber auch da können scheinbare „Kleinigkeiten“ wie reparierte Schuhe zum Fest, die in dieser Zeit alles andere als eine Kleinigkeit waren, dem Leser das Herz erwärmen. Traurig, einsam und deprimiert, das beschreibt seine letzten Weihnachtsbriefe aus dem Sanatorium, aber auch da schwingt die gute Hoffnung bezüglich seiner Kinder mit.

    Ich konnte mich beim Lesen an Weihnachten in meiner Kindheit erinnern, hat doch z.B. mein ebenfalls sparsamer Vater so manchen Weihnachtsbaum mit Zweigen, die in eingebohrte Löcher gesteckt wurden, verschönert. Ich konnte mich über die kindliche Begeisterung, die aus den Erzählungen sprudelt, freuen. Ich musste immer wieder schmunzeln. Ein Beispiel dafür ist auf jeden Fall, wenn es beim kleinen Fallada heißt, „Mit scharfem Blick musterte ich die Anzahl Apfelsinen und Mandarinen auf dem Teller. Es sind beruhigend wenig, die Hauptsache besteht aus guter solider Leckerei.“ Auch wenn ich nicht komplett mit einem jeden dieser unterschiedlichen Beiträge etwas anfangen konnte, habe ich diese Weihnachtserinnerungen interessiert und gerne gelesen. Für Fallada Fans ganz sicher ein Lesemuss und für alle anderen auf jeden Fall eine gute vier Sterne Empfehlung wert.

  17. Cover des Buches Pechvogel und Glückskind (ISBN: 9783941683020)
    Hans Fallada

    Pechvogel und Glückskind

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Sieben Federwölkchen spielten ausgelassen Fangen im Himmelsblau, aber eines fiel zur Erde herunter und lag plötzlich bei der Stinemutter in der Wiege, die sich schon ihr Leben lang ein so zauberhaftes Kind gewünscht hatte. So nannte sie es Glückskind, denn Glück war alles was die Stinemutter fühlte und allen um sie herum erging es genauso. Jahre später begegnet das Glückskind dem großen, schwarzen Pechvogel und will ihm sofort nichts anderes als Glück schenken. Doch der Pechvogel wird von der bösen Nebelkrähe dominiert. Ihr gilt es zu entkommen und das Pech zu überwinden, um mit Glückskind zusammensein zu können.

    Hans Fallada machte 1939 der jungen Marianne Portisch das Märchen „Glückskind und Pechvogel“ zum Geschenk und bei ihr sollte es viele Jahre schlummern. In den neunziger Jahren wurde dann eine Version mit kleinen Korrekturen von Marianne zur Veröffentlichung freigegeben.

    Eine Geschichte über Vertrauen in die eigene, nie gefühlte Stärke, das über sich Hinauswachsen und die unerschütterliche Kraft unschuldiger Liebe über alle Hindernisse hinweg. Ein Märchen für Kinder und Erwachsene, das von Werner Schinko grafisch untermalt wurde.

  18. Cover des Buches Geschichten aus der Murkelei (ISBN: 9783351037956)
    Hans Fallada

    Geschichten aus der Murkelei

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ein Kind ist ungezogen und auf keinen Fall mit am Tisch sitzen und essen. Also schickt die Mutter es vor die Tür und es verpasst nicht nur leckeren Pudding, sondern auch eine kleine wunderbare Geschichte. Die würde es schon gerne hören und hat einen Plan. Wir begegnen Mäusecken Wackelohr. Drüben in der Dachrinne ist ein schöner Mäuserich und zu gerne würde Wackelohr dahin kommen, aber wie an der bösen Katze vorbei? Der Peter nuschelt furchtbar und dies führt zu allerhand Verwicklungen und Verwirrungen. Das Unglückshuhn wird vom Pech verfolgt, aber dann kommt doch das Glück, oder? Ein Mädchen macht sich auf die Suche nach dem goldenen Taler und muss allerhand durchleben.

    Die wunderbaren Geschichten von Hans Fallada waren Gute Nacht Geschichten für seine Kinder und es ist toll, dass wir sie als Buch in Händen halten dürfen. Die Illustrationen sind klasse und unterstreichen die verrückten, lustigen, traurigen und spannenden Geschichten. Das Hörbuch wird von Dieter Mann wunderbar gelesen.

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