Bücher mit dem Tag "hansestadt"
30 Bücher
- Thomas Mann
Buddenbrooks
(2.403)Aktuelle Rezension von: SM1Der Gesellschaftsroman "Buddenbrooks: Verfall einer Familie" ist wohl das bekannteste Werk von Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann.
Erzählt wird über vier Generationen vom Schicksal der hanseatischen Kaufmannsfamilie Buddenbrock, wobei die Geschwister Thomas, Christian und Antonie im Mittelpunkt stehen.
Dieser Klassiker sollte für alle Literaturliebhaber eine Pflichtlektüre sein.
- John le Carré
Marionetten
(66)Aktuelle Rezension von: P_Gandalf... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.
Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.
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Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.
Neben Issa spielen
- + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
- + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
- + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
- + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.
Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.
Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.
Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.
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Mein Fazit: lesenswert
Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen.
Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.
- Heinz Strunk
Der goldene Handschuh
(298)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinHeinz Strunk führt uns in diesem Buch hinaus, sehr weit hinaus, zu den menschlichen Abgründen, dahin, wo man als gutbürgerlicher Durchschnittsleser eher selten blickt, in eine Gesellschaft am äußersten Rand des Daseins, sowohl was die prekären äußeren Lebensumstände betrifft, als auch im Innern.
Fiete ist kaputt. Ein Wrack, körperlich, seelisch, charakterlich. Er hatte wohl nie eine richtige Chance, und der Alkohol, den er in unvorstellbaren Mengen konsumiert, hat ihm den Rest gegeben. Er haust in einer nach Pisse und Verwesung stinkenden, verwahrlosten Bude unterm Dach, den Job als Nachtwächter hat er nur noch, weil niemand sieht, wie er auf Arbeit säuft und kaum noch seine Runden drehen kann. Für Gesellschaft geht er in den „Goldenen Handschuh“, eine Kneipe in St. Pauli, die immer offen hat und wo sich das Lumpenproletariat des Kiezes mit billigstem Fusel die letzten Gehirnzellen wegsäuft. Auch Frauen verkehren dort, vor allem ältere, Gestrandete und ausgediente Nutten, die am Rande der Obdachlosigkeit vegetieren und sich für Kost und Logis von denen aufgabeln und ficken lassen, denen es vor gar nichts graust. Solche Frauen schleppt Fiete immer wieder ab und hält sie dann in seiner Bude, seine Gewaltfantasien werden schlimmer und, enthemmt von ein paar Flaschen Korn, lebt er sie auch aus.
Fiete gab es wirklich. Er hieß bürgerlich (haha!) Friedrich Honka, er lebte so, wie es Heinz Strunk hier schildert, und bei einem Brand in seinem Haus fand die Feuerwehr 1975 auf dem Dachboden die zerstückelten Leichen von einem halben Dutzend Frauen, die er umgebracht hatte.
Das wird alles sehr anschaulich aus Fietes Sicht beschrieben. Es ist ekelerregend und widerlich, und man muss dem Autor zugutehalten, dass es schon eine gute Portion schriftstellerisches Geschick braucht, dass man sowas nicht sofort angewidert weglegt, sondern sich mit diesem kaputten Typen beschäftigt und stellenweise sogar mitempfinden kann, wie es ihm geht. Sehr anschaulich und gelungen fand ich dargestellt, wie der Alkohol die Menschen in diesem Buch in seinem erbarmungslosen Griff hat. Hut ab dafür!
So recht weiß ich allerdings nicht, was mir das Buch bringen soll. Es ist keine psychiatrische Analyse der Deviation, keine forensische Untersuchung, was wo wie bei Fiete schiefgegangen ist - wir erfahren beiläufig von entsetzlichen, traumatisierenden Jugenderfahrungen, aber Ursachenforschung ist das nicht, das wäre auch fehl am Platze. Zugleich unternimmt Heinz Strunk nichts, seine Figur von Schuld zu befreien oder über Gebühr Milde und Verständnis für sie zu wecken. Es hat auch nichts Pornografisches oder Sensationsheischendes, dazu wird das Abstoßende zu sehr als abstoßend beschrieben. Ich kann auch nichts aus dieser Story lernen - außer vielleicht ein sorgfältigeres Auge auf meinen Alkoholkonsum zu werfen.
Vollends verwirrt haben mich die eingestreuten Szenen aus Hamburgs besserer Gesellschaft, aus der Reederfamilie Dohren. Dort geht es äußerlich natürlich ganz anders zu, aber auch hier dominiert der Alkohol das Gesellschafts- und Beziehungsleben, und auch wenn die Fassade gewahrt bleibt, kann man im angeheirateten Schwager Karl einen Seelenverwandten Fietes sehen: derselbe Menschenhass, dieselbe Verachtung (hier noch gepaart mit Standesdünkel und Bildungsarroganz), dieselbe (naja: fast dieselbe) Gewalt gegen Frauen, wenn man nur genug getankt hat. Die beiden Welten treffen ganz kurz im „Goldenen Handschuh“ aufeinander, aber sonst frag ich mich schon, was das nun soll. Will Strunk deutlich machen, dass die Perversion keine Standesgrenzen kennt und man nicht den Fehler machen darf, Fietes Verhalten mit seiner sozialen Stellung zu erklären? Das fände ich unnötig und plump dazu.
Am Ende bleibt ein gut geschriebenes Buch über ein sehr fremdes Thema, mit dem ich nichts anzufangen weiß.
- Brigitte Janson
Der verbotene Duft
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHamburg im 19. Jahrhundert: Seid dem Tod ihrer Mutter lebt die hübsche Kaufmannstochter Clara im Haus ihres Vaters. Mit den Geschäften des Vaters geht es immer weiter bergab und Clara muss viel arbeiten. Eines Tages gibt es einen großen Streit und Clara läuft völlig mittellos davon. Ihre große Liebe Paul glaubt sie nie mehr zu sehen. In der Tasche hat sie lediglich ein paar Silberlinge und eine Adresse einer unbekannten Villa mit einem unbekannten Namen. Clara macht sich auf die Suche nach dieser Frau und gelangt über Umwege in ihre ansehliche Villa. Dort erfährt sie, dass ihr Vater Parfümeur war. Sie erbt seine Rezepte und beginnt das Handwerk zu lernen. Der Leser wird in einen regelrechten Sog gezogen - vor allem von der Liebesgeschichte und der Frage, ob sich Paul und Clara wiedersehen werden. Das Buch ist wunderbar sinnlich. Man erfährt viel über Düfte und Parfüm und kann der Geschichte bildlich folgen. Dazu wird der historische Hintergrund - Hamburg im 19. Jahrhundert - spannend erzählt. Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an Jennifer Donnellys "Teerose" (und Folgeromane), daher kann ich nur fünf Sterne geben ! Mir hat das Buch sehr gut gefallen. - Wolfgang Borchert
Draußen vor der Tür
(224)Aktuelle Rezension von: OrishaEin Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…
Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.
Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln.
Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.
- Craig Russell
Blutadler
(20)Aktuelle Rezension von: vormiIn Hamburg versetzt ein Serienmörder die Bewohner der Hansestadt in Angst und Schrecken. Der Täter folgt einem Ritus, der aus der Zeit der Wikinger stammt und unter der Bezeichnung "Blutadler" bekannt ist. Hauptkommissar Jan Fabel wird mit der Aufklärung der brutalen Verbrechen betraut. Bei seinen Recherchen stößt er auf einen geheimnisvollen Kult, dessen Mitglieder vor keinem Opfer zurückschrecken ... Klappentext von Amazon
Ich habe hier das Hörbuch gehört.
Dies war mein zweites Buch von Craig Russels Hamburger Kommissar Fabel Reihe. Es hat mir wieder gut gefallen, fand es aber ein klein wenig langatmiger bzw verworrener als Brandmal.
Vielleicht lag es auch daran, daß ich diesmal das Hörbuch hatte und das nicht ganz so aufmerksam gehört habe, wie ich normalerweise einen Krimi lese...aber das zeigt ja auch schon ein wenig, daß man sich schnell ablenken lässt. Und das passiert mir bei eknem 5 Sterne Buch (Hörbuch) nicht... - Craig Russell
Blutadler
(190)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJan Fabel ist Polizeihauptkommissar in Hamburg und ist auf der Spur nach einem furchtbaren Frauenmörder. Der Täter schreibt ihm anonyme eMails und entstellt seine Opfer auf furchtbare Weiße. Fabel stößt auf alte Rituale der Wikinger und dringt immer tiefer in einen Sumpf aus Verbrechen, Macht, religiösen Kulten und alten Konflikten. Es gibt viele Spuren und Verdächtige und als der Bundesnachrichtendienst sich einschaltet weiß Fabel, es geht um mehr als um eine scheinbar wilkürlicheMordserie. Der Schotte Craig Russell eröffnet hier eine neue Thrillerreihe in der Jan Fabel als Kommissar die Hauptrolle spielt. Fast unerträgliche Spannung, ukrarinische und türkische Mafia, wunderbare und symphatische Figuren und viele überraschende Wendungen. Ein toller Thriller, aber nichts für schwache Nerven!
- Axel Petermann
Auf der Spur des Bösen
(64)Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk· • ● Inhalt eigene Worte ● • ·
In dem Buch berichtet Axel Petermann ausführlich über reale Vorfälle. Er analysiert die Täter und erstellte an Hand dessen Vergangenheit, Gegenwart und Handeln ein Profil. Mit diesem kann dann der Täterkreis eingegrenzt werden. Die Vorfälle reichen von extrem bis hin zu widerwärtig.
· • ● Schreibstil ● • ·
Ich-Erzähler Perspektive
Axel Petermann drückt sich sehr gewählt aus und man merkt dadurch schnell, dass er ein kluger Kopf ist. Ich persönlich finde den Schreibstil sehr ansprechend und er ist leicht zu lesen. Es befinden sich außerdem sehr viele Erläuterungen und Informationen in dem Buch.
Zitat:
Petermann, Axel: Auf der Spur des Bösen-Ein Profiler berichtet,
1.Aufl., Ullstein,
Berlin 2010.
(Seite 165)
"Letztendlich tödlich war die festgestellte Arterienverletzung, denn durch sie hatte Tom Howe fast die Hälfte seines im Körper zirkulierenden Blutes verloren. [...] Die spätere Untersuchung in der Ballistik, wie die waffentechnische Abteilung heißt, identifizierte das Projektil als ein Wadcutter-Bleigeschoss mit einem Durchmesser von 8,8 mm und einem Gewicht von 9,38 Gramm."
· • ● Mein Fazit ● • ·
Die Tatsache, dass er versucht alle Täter, nach deren Verurteilungen, im Gefängnis zu besuchen und auch die Opfer, teilweise, später besucht, verstärkt die Sympathie zu dem Autor. Daran merkt man, dass ihm die Opfer/Täter nicht egal sind und es lässt ihn ebenfalls sehr menschlich erscheinen. Auch seine Beschreibungen und die Vorgehensweise ist sehr gut durchdacht und ausführlich dargestellt. Für mich ein sehr interessantes Buch und ein professioneller, sympathischer Autor.
• ● Bewertung ● • ·
Ich möchte hier eigentlich keine Bewertung abgeben, da diese realen Vorfälle keiner Unterhaltung dienen sollen oder nach Spannung abgegrenzt werden können.
Deshalb wie immer, für die Recherche der Autoren und in Respekt vor den Opfern, fünf Sterne.
- Hans-Hermann Sprado
Risse im Ruhm
(6)Aktuelle Rezension von: makamaDie Geschichte spielt im jahr 1992, kurz nach der Wende...
Michael (Mike) Mammen ist der Starreporter bei ARENA, einem Hamburger Magzain. Er hat gerade einen Bericht abgeschlosssen, als er über eine Geiselnahme berichten soll.
Brutale Ganster haben das Alsterhaus besetzt und stellenden horrende Forderungen.....
Sie drohen das Nazi-Gas Zyklon B einzusetzen, wenn ihrer Forderungen nicht erfüllt werden.
Entsetzt muss er feststellen, dass seine Frau Carla, sowie seine Tochter unter den Geiseln sind.
Er gerät nun zwischen die Fronten.....
Und nur er kann herausfinden, welche seine früheren Recherchen haben zu der Katastrophe geführt haben.....
Der Einsatz in der EX-DDR mit russischen Waffenhändlern...
oder der in Südamerika wo sie eine ehemalige KZ Ärztin aufgespürt haben....
Dann gings noch in Berlin um Mord in den auch ein Immobilenhai und Poltiker involviert sind...
Und dann ist da auch noch seine Geliebte, denn Mike kann seine Finger nicht vom anderen Geschlecht lassen....
Fest steht jedenfalls dass er die Gangster kennen muss --- oder kennen sie ihn?????
Wird es dem Journalisten gelingen seine Famile aus den Fängen der Gangster zu befeien.
Von mir gibt es 4,5 Sterne für dieses Spannende Buch - Heiko Kraft
Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen
(60)Aktuelle Rezension von: liesmal50Zwischen dem Titel „Von Piraten und Pfeffersäcken“ und dem Untertitel „Norddeutsche Zeitreisen – Hansezeit 1368 bis 1401“ – Heiko Kraft - befindet sich ein farbenfrohes Bild, auf dem viele Situationen aus der damaligen Zeit dargestellt sind. Dieses Cover und dazu die Buchbeschreibung, in der es heißt, dass es sich um einen spannenden Abenteuerroman handelt, der die wahre Geschichte der Region erzählt, haben mich neugierig gemacht. Empfohlen als Lektüre für die Strandkörbe von Nord- und Ostsee, habe ich das Buch in meinem Urlaub gelesen, der mich von Hamburg aus nach Bergen und in Norwegens Fjorde führte.
In Bergen angekommen, konnte ich sehr gut in die Erzählungen hineinfinden und mich der Hamburger Hanse-Kaufmannsfamilie Nienkerken und besonders des an Sohnes statt angenommen Martin sehr nah fühlen. Für mich war das Buch tatsächlich eine Zeitreise. Habe ich für die Strecke Hamburg – Bergen einen entspannten Flug von eineinhalb Stunden gebraucht, dauerte die Reise mit dem Schiff damals mindestens sechs Wochen und von Entspannung konnte wirklich keine Rede sein. Sehr deutlich schildert der Autor, welchen Strapazen, Schwierigkeiten und Gefahren die Seemänner und die Kaufleute ausgesetzt waren. Sach- und fachkundig und richtig gut recherchiert wird hier ein interessantes Stück Geschichte erzählt. Besonders deutlich wurde mir das in Bergen, als ich mich im Hanseviertel Bryggen befand, das seit 1979 mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco steht. Viele Häuser mit ihren Räumlichkeiten, wie sie im Buch beschrieben werden, haben mich in die Vergangenheit entführt und mir ein lebendiges Stück Geschichte gezeigt.
Einfach großartig ist es Heiko Kraft gelungen, Geschichtliches sehr spannend und interessant zu vermitteln. Er stellte dem realen Hamburger Kaufmann und Ratsherrn Hermann Nienkerken fiktive Familienmitglieder an die Seite und hat so einen unterhaltsamen und glaubwürdigen Roman geschrieben, der Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander verbindet.
Außer nach Hamburg und Bergen führt die Zeitreise nach Wismar, Brügge, Ostfriesland, Kopenhagen und in das Emirat Granada. In dem Zusammenhang wird auch erzählt von der derzeitigen Königin Margarethe von Dänemark. Für mich als Kind von der Nordseeküste ist es ein tolles Erlebnis, auch Klaus Störtebeker und den ostfriesischen Häuptlingen zu begegnen, obwohl das wohl ziemlich raue Gesellen waren.
Sehenswert sind die Illustrationen auf den beiden Umschlagklappen des Buches. Im Anhang gibt es Empfehlungen zum weiteren Eintauchen in die Hansezeit, allerhand Wissenswertes zur Person des Klaus Störtebeker, zur altmodischen Sprache, außerdem Geschichtsdaten und Worterklärungen sowie ein Personenverzeichnis mit dem Hinweis darauf, ob es sich um reale oder fiktive Charaktere handelt.
Für mich ist das Buch eine unterhaltsame und interessante Art von Geschichtsunterricht, wie ich sie detailgetreuer und spannender in meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt habe. Gern empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mögen und dabei viel Wissenswertes erfahren können. Bei mir hat das Buch Lust auf weitere Geschichten aus der Hansezeit geweckt.
- Kerstin Grether
Zuckerbabys
(13)Aktuelle Rezension von: HoldenAus dem Leben junger Frauen in der hanseatischen Großstadt, wobei Hauptperson Sonja sich der extremen Unterernährung widmet, damit Traumtyp Johnny aka Jonas doch noch auf sie aufmerksam wird und sie nicht nur als Bettgeschichte herhält. Ladendiebstähle im "Modemärchen", permanentes Kalorienzählen und der Neid auf die anscheinend problemlos Dünnen treibt Sonja an, die Deutschlandtournee mit den "Museabuse"-Girls wird zur Tortur, als diese merken, daß ihr Roadie und Plattencovergestalterin nur noch ein Skelett ist. An dem Drang nach Dünnsein, der jungen Frauen auferlegt wird, haben die sozialen Medien und Photoshop sicher nichts geändert, daß die Zeitschriftentitel alle künstlich bearbeitet werden, weiß jeder heutzutage, aber viele Vergleiche und vermeintlich poetische Aussagen stören doch sehr ärgerlich und machen das Lesen lang Zeit zu einer Tortur. Die Charaktere bleiben einigermaßen gleichgültig, nur am Ende nimmt die Geschichte noch mal Fahrt auf. Schade, wäre bestimmt mehr drin gewesen.
- Ruben Laurin
Das weiße Gold der Hanse
(72)Aktuelle Rezension von: AnetIch hab mal etwas ganz anderes gelesenen.
In diesem Buch wird über Entstehung die Heilig Geist Hospiz in Lübeck erzählt. Ich fand das Deckblatt interessant . Immerhin wohnen wir in der Nähe von Lübeck. Zum Roman.... Er spielt ca 1270 in Lübeck, und einige andere Hansestädte.
Die Geschichte dreht sich um einen Stifter des Hospiz von Bertram Morneweg. Er erzählt sein Leben dem jungen Johannes von Köln, der keine Hoffnung sieht, seine Anna zu ehelichen.Weil er nicht standesgemäß sei.
Der Roman ist fesselnd geschrieben und gut recherchiert.
Teilweise sind Figuren frei erfunden, was der Sache aber kein Abbruch tut.
#dasweissegoldderhanse #lübeck #rubenlaurin
- Nora Gantenbrink
Verficktes Herz
(23)Aktuelle Rezension von: HoldenEin aufregendes Debüt einer vielversprechenden Nachwuchsschriftstellerin: In "Fucked heart" werden Leben und Lieben der Twentysomethings abgebildet, häufig tieftraurig wie nicht enden wollender Liebeskummer, dem man sich nur tanzend-trinkend entziehen kann, oder die Geschichte vom "Rö" (meine Lieblingsgeschichte übrigens), kennt nicht jeder jemanden wie ihn in seinem Bekanntenkreis? Der Abschnitt über die drei Frauen mit Liebeskummer, die nicht wissen, wie sie damit fertigwerden sollen, hat mich an "Liegen lernen" von Frank Goosen erinert, nur dort aus männlicher Perspektive. Und die beiden letzten Geschichten fand ich etwas schlechter, aber insgesamt hat das leider zu kurze Büchlein mich in einen Leserausch versetzt. Bitte mehr davon! - Jens Eisel
Hafenlichter
(8)Aktuelle Rezension von: gstEinsame Männer in Hamburg werden hier in die Hafenlichter getaucht. Wobei sich die Themen Einsamkeit, Hunde, Boxen, getrennte Wege und Wiedertreffen in insgesamt 17 unterschiedlichen Momentaufnahmen wiederholen.
Die Geschichtchen geben Einblick in die Gedankenwelt von Männern, doch als Kurzgeschichten würde ich sie nicht bezeichnen. Dazu fehlt mir ein wenig Handlung. Allerdings sind die Charakterisierungen gelungen! Sie geben Stoff zum Nachdenken und vermitteln Einblicke in das Leben der Hafenstadt.
Das Cover zeigt schon, dass sich vieles nachts abspielt, wenn der Kopf Zeit zum freien Denken hat. Natürlich geht das am besten in einer Kneipe beim Bier …
Fazit: durchaus lesenswert! - Ludger Abeln
Populäre Niedersachsen-Irrtümer
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenL.A. liegt in Niedersachsen, und der bekannteste Bokeloher seit Otto Pankok klärt uns über alles Wichtige aus dem "schönsten BUndesland der Welt" (ffn) auf, eher Nachschlagewerk als so ruhig runterlesen. "Klootschießen" heißt bei uns "Klootschieben", und Boßeln machte man früher mit fast jeder Schulklasse. Eigentlich schon lang nicht mehr gemacht, und das Wetter ist auch entsprechend. Im Film "23" sagt übrigens jemand: "Moskau? Moskau ist ja noch schlimmer als Hannover!", worauf im Kino in Braunschweig angeblich lautstark gejubelt wurde. Und in Braunschweig sagt man zu Leuten, die was nicht raffen: "Ach geh doch nach Meppen!"
- Kerstin Fischer
Die Chiffren der Toten (Krimi 46)
(3)Aktuelle Rezension von: StMoonlightKommissar Magnus Cassenbrock, ein Liebhaber knallharter Fakten und Schriftstellerin Laetitia Falck, in dessen Leben Esoterik eine bedeutende Rolle spielt. Zwei Charaktere, die fast unterschiedlicher nicht sein könnten. In einem Altenheim treffen sie aufeinander. Zusammen versuchen sie einen Mord aufzuklären. Der eine durch seine geliebten Takten, die andere durch Gespräche mit den Toten… Doch wo liegt die Grenze zwischen Wahn ung Wahrheit? Diese Frage stellen sich nicht nur die Ermittler…
Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich es spannend fand, dass die Handlung in Bremen spielt und ich somit die Schauplätze kenne. Mein Gedanke war, dass ich mich so besser in die Geschichte hineinversetzen kann und sie dadurch echter, greifbarer wird. Leider war dieses nicht wirklich der Fall. Zwar kommt, ab und an, mal ein prägnanter Punkt der Stadt vor, aber dieser wird dann vielleicht mal mit einem Satz beschrieben und das war es. Besonders für Leser, welche Bremen nicht kennen, fehlt es dann an den „richtigen“ Eindrücken, was ich sehr schade finde.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, leider ab und an aber auch ein wenig zu ausschweifend und lahm. An vielen Stellen dachte ich mir: „Da hätte man das so und so viel spannender gestalten können.“ Genau das fehlt diesem Roman dadurch leider auch: Spannung. Tatsächlich ist es teilweise sogar eher etwas wirr, wenn z.B. Blut als roter Fischschwarm bezeichnet wird. Und auch das einer der Protagonisten eine Spinne zerquetscht und isst (zudem noch auf der Supermarkttoilette) oder die Stelle, an den er einen Hund erwürgen will, hat mein (Tierschützer)Herz eher bluten lassen, als meine bildliche Beschreibungen liebende Leseleidenschaft entfachen können. Natürlich ist es schwer ein Gleichgewicht zu finden, besonders dann, wenn es sich bei dem Hauptprotagonisten um eine psychisch gestörte Persönlichkeit handelt. Hier hat die Mischung aus Fiktion und Realität leider nicht wirklich geklappt. Schade, sich vorzustellen wie so ein „Irrer“ an einem vorbei geht, hätte schon seinen Reiz gehabt.
- Boy Lornsen
Klaus Störtebeker
(8)Aktuelle Rezension von: RaubrittertorstiIch habe dieses Buch verschlungen, auch in der Annahme, ich wäre verwandt mit Störtebekers Kumpan Godeke Michels. So wurde mir einst von einem Prof aus Hamburg berichtet... - Miriam Pharo
Sektion 3|Hanseapolis – Schlangenfutter
(26)Aktuelle Rezension von: AutorinMonaFrickSpannender Krimi in der Zukunft im noch erkennbaren aber ziemlich grusligen Hamburg. Durch die Schilderung wurde die Stadt und die Umgebung sehr gut dargestellt, auch die Zukunftselemente und die Sprache waren für mich plausibel. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, wenn ich manchmal auch grob überlesen habe, wenn es m mir zu gruslig wurde, aber das mache ich in anderen Krimis auch ... Die Infobox finde ich gut, aber von der Schrift her waren sie auf dem Kindle nur sehr schwer zu lesen. Fazit: Sehr empfehlenswert. Und das Ermittlerduo mochte ich auch. - Ingo Thiel
10 Jahre QUEEN MARY 2 in Hamburg
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Bildband zum 10jährigen Jubiläum des Einlaufens der "Queen Mary 2" in Hamburg, empfangen von der Hamburger Bevölkerung (sogar in der Hafenstraße sollen Leute auf dem Dach gesessen und als "Sehleute" das Schiff begafft haben). Ein Großteil der Hamburgerinnen und Hamburger (mmh lecker!) scheinen dem großen Pott verfallen zu sein, rauschende Empfänge wurden dem alten Umweltverpester bereitet. Außerdem erhält diese Jubelschrift alle wissenswerten Fakten über das Schiff, und man bekommt einen photographischen Rundgang. Das Ganze kann man als Feier der Technik und Eleganz lesen oder für blöden Kommerz halten.