Bücher mit dem Tag "hansezeit"
5 Bücher
- Adrian Adler
Die Hanse im Kampf
(21)Aktuelle Rezension von: _Sophia_Das Fach Geschichte finde ich persönlich ziemlich interessant, jedoch fällt es mir manchmal schwer, mich in die Menschen hineinzuversetzen, deren Leben schon lange vorbei ist und die mit ganz anderen Sorgen, Nöten und Problemen zu kämpfen hatten als wir das im 21. Jahrhundert tun.
Doch durch historische Romane erhalten wir einen meist realistischen Einblick in den damaligen Alltag, was ich toll finde. Deshalb war ich auch sehr gespannt auf "Die Hanse im Kampf gegen Piraten und Strandräuber". Das Buch spielt in der Zeit von 1368 bis 1401 in Europa, also im Spätmittelalter. Orte des Geschehens sind beispielsweise Hamburg, Lübeck, Brügge und einige mehr.
Das Mittelalter liegt nun schon länger zurück, zwischen dem Alltag in dieser Zeit und dem heutigen gibt es jede Menge Unterschiede, glücklicherweise hat sich sehr vieles seit dem verbessert. Beim Lesen dieses Buches wird deutlich, wie glücklich wir uns dafür schätzen können. Thematisiert werden beispielsweise die hohe Kindersterblichkeit, die verheerenden Seuchen, die Macht der Kirche und die Art der Bestrafungen.
In einem sehr angenehmen Schreibstil erzählt der Autor die Geschichte von Hermann Nienkerken und dem kleinen Martin, die sich am Strand von Ritzebüttel treffen. Hermann, der Kaufmann, ist mit seinem Schiff und seinen Kameraden in einen fürchterlichen Sturm geraten. Nur mit viel Glück gelangt er an das rettende Ufer und hätte wohl kaum überlebt, wenn er nicht von Martin gefunden worden wäre. Der kleine Junge sorgt dafür, dass er mit zu ihm nach Hause gebracht wird und sich erholen kann. Sein Vater ist nicht besonders begeistert davon und interessiert sich mehr für die schönen Waren, die vom Meer angespült wurden. Der Kaufmann ist ihm im Weg und deshalb möchte er ihn zur Strecke bringen. Es ist wohl Schicksal, dass Martin von seinem Plan erfährt und dem Kaufmann zur Flucht verhilft. Als Dank wird er in dessen Familie aufgenommen und für ihn beginnt in Hamburg ein ganz neues Leben mit vielen Möglichkeiten.
Die Charaktere sind sehr sympathisch. Hermann, Martin, Barbara, Wiebke und all die anderen wurden gut ausgearbeitet.
Das Buch ist wirklich sehr spannend und es fällt gar nicht so leicht, es beiseite zu legen. Dem Autoren ist ein echt toller historischer Roman gelungen, der so viel wie möglich auf den wahren Begebenheiten beruht und dadurch auch sehr lehrreich ist. Mir hat das Lesen sehr viel Freude bereitet.
Hinten im Buch finden sich noch Unternehmungstipps, Medienempfehlungen, Wissenswertes, jede Menge Geschichtsdaten und Worterklärungen. Ich empfehle, zuerst das kleine Personenverzeichnis (S. 290 bis S. 292) zu lesen, bevor man mit der Geschichte beginnt, da man so schon einen gewissen Überblick auf die Charaktere erhält.
Egal ob interessierte Schüler, Studenten oder Erwachsene, dieses Buch wird jeden begeistern, der sich gerne näher mit dem Mittelalter und der Geschichte Norddeutschlands beschäftigen möchte. "Die Hanse im Kampf gegen Piraten und Strandräuber" ist jedoch keinesfalls ein zäh geschriebenes Sachbuch, sondern ganz im Gegenteil ein aufregender historischer Roman mit tollen Charakteren und einer spannenden Geschichte.
Ich gebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!
- Heiko Kraft
Von Piraten und Pfeffersäcken: Norddeutsche Zeitreisen
(60)Aktuelle Rezension von: liesmal50Zwischen dem Titel „Von Piraten und Pfeffersäcken“ und dem Untertitel „Norddeutsche Zeitreisen – Hansezeit 1368 bis 1401“ – Heiko Kraft - befindet sich ein farbenfrohes Bild, auf dem viele Situationen aus der damaligen Zeit dargestellt sind. Dieses Cover und dazu die Buchbeschreibung, in der es heißt, dass es sich um einen spannenden Abenteuerroman handelt, der die wahre Geschichte der Region erzählt, haben mich neugierig gemacht. Empfohlen als Lektüre für die Strandkörbe von Nord- und Ostsee, habe ich das Buch in meinem Urlaub gelesen, der mich von Hamburg aus nach Bergen und in Norwegens Fjorde führte.
In Bergen angekommen, konnte ich sehr gut in die Erzählungen hineinfinden und mich der Hamburger Hanse-Kaufmannsfamilie Nienkerken und besonders des an Sohnes statt angenommen Martin sehr nah fühlen. Für mich war das Buch tatsächlich eine Zeitreise. Habe ich für die Strecke Hamburg – Bergen einen entspannten Flug von eineinhalb Stunden gebraucht, dauerte die Reise mit dem Schiff damals mindestens sechs Wochen und von Entspannung konnte wirklich keine Rede sein. Sehr deutlich schildert der Autor, welchen Strapazen, Schwierigkeiten und Gefahren die Seemänner und die Kaufleute ausgesetzt waren. Sach- und fachkundig und richtig gut recherchiert wird hier ein interessantes Stück Geschichte erzählt. Besonders deutlich wurde mir das in Bergen, als ich mich im Hanseviertel Bryggen befand, das seit 1979 mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der Unesco steht. Viele Häuser mit ihren Räumlichkeiten, wie sie im Buch beschrieben werden, haben mich in die Vergangenheit entführt und mir ein lebendiges Stück Geschichte gezeigt.
Einfach großartig ist es Heiko Kraft gelungen, Geschichtliches sehr spannend und interessant zu vermitteln. Er stellte dem realen Hamburger Kaufmann und Ratsherrn Hermann Nienkerken fiktive Familienmitglieder an die Seite und hat so einen unterhaltsamen und glaubwürdigen Roman geschrieben, der Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander verbindet.
Außer nach Hamburg und Bergen führt die Zeitreise nach Wismar, Brügge, Ostfriesland, Kopenhagen und in das Emirat Granada. In dem Zusammenhang wird auch erzählt von der derzeitigen Königin Margarethe von Dänemark. Für mich als Kind von der Nordseeküste ist es ein tolles Erlebnis, auch Klaus Störtebeker und den ostfriesischen Häuptlingen zu begegnen, obwohl das wohl ziemlich raue Gesellen waren.
Sehenswert sind die Illustrationen auf den beiden Umschlagklappen des Buches. Im Anhang gibt es Empfehlungen zum weiteren Eintauchen in die Hansezeit, allerhand Wissenswertes zur Person des Klaus Störtebeker, zur altmodischen Sprache, außerdem Geschichtsdaten und Worterklärungen sowie ein Personenverzeichnis mit dem Hinweis darauf, ob es sich um reale oder fiktive Charaktere handelt.
Für mich ist das Buch eine unterhaltsame und interessante Art von Geschichtsunterricht, wie ich sie detailgetreuer und spannender in meiner gesamten Schulzeit nicht erlebt habe. Gern empfehle ich das Buch allen, die historische Romane mögen und dabei viel Wissenswertes erfahren können. Bei mir hat das Buch Lust auf weitere Geschichten aus der Hansezeit geweckt.
- Sabine Weiß
Hansetochter
(58)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf das Geschehen vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch spielt im späten 14. Jahrhundert in den Jahren 1375 bis 1376 in Lübeck. Damals eine der wichtigsten Städte der Hanse. So ist die Handlung auch im Kreise der Kaufleute angesiedelt, die in damaligen Zeiten wichtige Bürger in den Hansestädten waren.
Es geht um Liebe und um Verrat und Betrug - aber auch um Mord und das aufbegehren einer jungen Kaufmannstochter. Dabei hat die Autorin die historische Zeit und die seinerzeitige weitgehende Rechtlosigkeit der Frauen gut herausgearbeitet. Die Figuren sind gut gezeichnet, wenngleich doch arg "schwarz-Weiß" dargestellt. Man kann immer gleich erkennen, ob eine Figur gut oder böse ist. Dieses schwarz/weiß-Schema prägt denn auch die gesamte Handlung. Die Hauptfigur muss vielen Rückschläge, Demütigungen und Gefahren überwinden um letztendlich doch zu einem guten Schluss zu kommen. Das hat so etwas von einem Märchen an sich....!
Trotzdem kann das Buch gut unterhalten. Wie es im zweiten Buch mit den Protagonisten weitergeht kann der versierte Leser sich sicher schon jetzt vorstellen....!
- Lena Falkenhagen
Die letzte Hanseatin
(10)Aktuelle Rezension von: engineerwifeIch liebe es ja grundsätzlich, wenn ich Angenehmes mit Nützlichem verbinden kann. Und genauso ging es mir mit diesem Buch. Während ich die Geschichte genossen habe, habe ich doch nebenbei auch noch unheimlich viel zur Geschichte der Hanse im 17. Jahrhundert gelernt. Die Autorin versteht sich vorzüglich darauf, diese in ihrem Buch zu verarbeiten. In den Mittelpunkt stellt sie Elise Lipperade, die vor nicht allzu langer Zeit ihren Mann verlor und nun mit ihrem kleinen Sohn Hendrik im Haus ihres Schwiegervaters wohnt. Doch der Frieden täuscht, denn der Sekretär, des sich in London befindlichen Schwiegervaters, droht ihr mit Verleumdungsklagen und Schlimmerem, sollte sie im nicht zu Willen sein. Schweren Herzens begibt sie sich auf eine gefährliche Reise, deren Ausgang in den Sternen steht …
Sehr anschaulich schildert Lena Falkenhagen das Leben und Streben in den Jahren 1467 – 1469. Der 30jährige Krieg hatte mit dem Westfälischen Frieden endlich ein Ende gefunden und es sollte wieder aufwärts gehen. Doch nicht alle zogen an einem Strang. Die Hanse wackelte. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts war der stolze und mächtige Städtebund der Hanse nur noch dem Namen nach ein Bündnis, das sich allerdings mit einigen Städten des engeren Kerns gegen diese Entwicklung wehrte. Wie spannend sich diese Entwicklung auf Familie Lipperade und andere Familien auswirken wird, kann man wunderschön in diesem Buch nachverfolgen. Eine zarte Liebesgeschichte am Rande lockert das „trockene“ Geschichtswissen auf ganz zauberhafte Weise ein wenig auf. Mir hat es mit ein paar ganz kleinen Abstrichen sehr gut gefallen.