Bücher mit dem Tag "hardboiled"

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119 Bücher

  1. Cover des Buches Seelengruft (ISBN: B01AYOALLY)
    Eva Lirot

    Seelengruft

    (28)
    Aktuelle Rezension von: Jasminh86

    "Seelengruft: Ein grausamer Gegner"ist der dritte Jim Devcon Thriller von Eva Lirot.Hier geht es um einen äusserst gestörten 

    Psychophaten,der verschiedene Personen zu einem angeblich "sozialen Experiment"einlädt und ihnen dafür 50 Euro verspricht.Als Schüler bzw. Lehrer sollen sie sich mit den Auswirkungen eines Gehorsamkeitstests auseinandersetzen, der leider böse Folgen hat. Jim Devcon und sein Team werden wieder mit Leichen

    konfrontiert,die auf unterschiedliche, grausame und brutale,teilweise mysteriöse Weise um ihre Leben gebracht wurden. Doch dem Täter ist dies nicht genug,er stellt die verschiedenen Videos zu seinen Experimenten ins Internet. 

    Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und Devcon ist schnell überzeugt,wer hinter diesen grausamen Taten steckt und sucht ihn im Alleingang auf,mit sehr schweren Folge für ihn und seiner Kollegin Tatjana Kartan. Dies ist wieder ein unheimlich spannender und mitreißender Psychothriller,hier war ich quasi bei den Morden live mit dabei.Diese Story ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die körperlichen Foltermethoden des Täters sind grausam,die seelischen umso mehr.Ich konnte die Angst und das Leiden der Opfer in den jeweiligen Szenen spüren und habe bei jedem einzelnen mitgezittert.Die Spannung ist von der ersten Seite an vorhanden,aber am meisten lebt die Spannung von den Protagonisten.Der Thriller ist aus mehreren Sichtweisen geschrieben,ich war bei den Ermittlungen dabei wo sich nicht jeder an die Regeln hält und der Fall somit immer mehr zur Gefahr für Devcon wurde.Auch die gestörten Gedanken des Täters wurden hier sehr gut beschrieben,die die Spannung noch höher gemacht haben. Der Schreibstil ist wie immer sehr spannend,flüssig,rasant und detailiert,sodass der Thriller beim lesen zum Film wurde.


  2. Cover des Buches Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023) (ISBN: 9783492320399)
    Volker Kutscher

    Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023)

    (444)
    Aktuelle Rezension von: makama

     1929 --- Gereon Rath Ist Kriminalbeamter und muss seine Heimatstadt Köln wegen eines Vorfalls verlassen und fängt  in Berlin zunächst bei der Sitte an. Er istvfasziniert von Berlin, aber die ständigen Razzien in Nachtclubs und Bordellen nerven ihn --- also nutzt er die erstbeste Gelöegenheit bei der Mordkommission unterzukommen. Er istsehr eigenwillig und hat es bald mit Exilrussen, Waffen und Goldhandel, grausam ermordeten Leichen zu tun, er geht eigene Wege, nutzt Insiderwissen schamlos aus und verliebt sich, verstrickt swich aber immer mehr in den Fall und wird bald auch zum Verdächtigen.

    So ganz war dieser Kriminalroman nicht mein Fall - bin nicht so ganz hinterher gekommen, was aberauch daran gelegen hat, dass ich viel quer gelesen habe, weil vieles für mich zu diffus war. Deshalb nur 3 Sterne für dieses Buch.

  3. Cover des Buches Ritter und die Al Qaida (ISBN: 9783942661416)
    Stefan Schweizer

    Ritter und die Al Qaida

    (17)
    Aktuelle Rezension von: michabe
    Ein sehr gutes Buch, auch noch Aktuell, aber auch erschreckend, ein guter Einblick in die Al Qaida und ihre Machenschaften. Super geschrieben und beschrieben, und sehr Interessant. Einiges wusste ich noch gar nicht. Ich finde Alle die das Thema Interessant finden sollten das Buch lesen. Es wird nichts beschönigt, egal wie brutal, ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. 
  4. Cover des Buches Hades (ISBN: 9783518468388)
    Candice Fox

    Hades

    (199)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Hades ist der «Herr der Unterwelt» von Sydney. Er weiß alles über das Verbrechen in seiner Stadt, denn auf seiner gigantischen Müllhalde entsorgt er gegen Honorar Leichen. Dieses Schicksal hätten auch beinahe die Kinder Eden und Eric geteilt, die man bei Hades deponiert hat. Doch er stellt fest: die beiden leben noch. Er zieht sie groß, merkt aber schnell, dass Rache in ihnen schwelt. Sie wollen den Tod ihrer Eltern rächen und das, was man ihnen angetan hat. Hades gibt ihnen eine gute Ausbildung, lässt sie studieren, denn sie sollen lernen, wie man das Geplante auch vertuscht, wie man die Leute aufspürt, die man sucht. Heute sind sie Top-Cops bei der Mordkommission von Sydney.


    20 Jahre später: Als Detective Frank Bennett zur Sydney Metro Police versetzt wird, bekommt er Eden als Partnerin zur Seite gestellt. Sie und ihr Bruder Eric gelten als die härtesten Cops der Stadt. Sie ermitteln in einem Fall eines Serientäters, der der seinen Opfern Organe entnimmt. Handelt es sich hier um Organhandel? Die Geschwister wirken unnahbar und kalt auf Frank – und sie scheinen ein Geheimnis zu verbergen. Drum fängt an, zu den beiden zu recherchieren. Es gibt den Handlungsstrang zur Vergangenheit der Geschwister und den in der Ich-Perspektive von Frank im Jetzt. Letztendlich ist Eric ein Psychopath, der Kriminelle jagt, bei Eden bin ich mir nicht ganz sicher, aber tendenziell ebenfalls. Die Rächer für Gerechtigkeit. Mittendrin Frank, der Eden ziemlich attraktiv findet. Ein Noir-Krimi, Hardboiled, für gute Nerven, unterhaltsam, spannend und mit Humor, etwas reißerischen mit grausamen Details. Na ja, einiges ist nicht ganz glaubwürdig gelungen, die Charaktere auch nicht ganz. Eben schlichte, aber gut Unterhaltung – sehr spannend. Mir ein wenig zu viel Augenmerk auf Effekthascherei mit Schlachtefest. 


    Candice Fox stammt aus einer eher exzentrischen Familie, die sie zu manchen ihrer literarischen Figuren inspirierte. Nach einer nicht so braven Jugend und einem kurzen Zwischenspiel bei der Royal Australian Navy widmet sie sich jetzt der Literatur, mit akademischen Weihen und sehr unakademischen Romanen. Für den ersten und zweiten Teil ihrer Trilogie, Hades und Eden, wurde sie 2014 und 2015 mit dem Ned Kelly Award ausgezeichnet.


  5. Cover des Buches Der große Schlaf (ISBN: 9783257261066)
    Raymond Chandler

    Der große Schlaf

    (97)
    Aktuelle Rezension von: Ron_Robert_Rosenberg

    Chandlers Elend war ein Glücksfall für die Literatur. Als er nach seinem Misserfolg in leitenden Positionen der Ölbranche beim Black Mask mit Pulp-Stories begann, war er bereits ein außergewöhnlicher Literat. Er begründete den Krimi noir und machte sich auch in Hollywood einen Namen. Allerdings zerstritt er sich mit den Ausbeutern der Traumfabrik. Menschlich zerbrach er an dem Tod seiner Frau, der er zu gern mit einer Kugel im Badezimmer gefolgt wäre. Schließlich führten ihn die Geister des Alkohols auf den unvermeidlichen Pfad, den alle Lebewesen eines Tages beschreiten müssen. R.I.P. in La Jolla, Kalifornien.

    Der große Schlaf (The Big Sleep) ist DIE hartgesottene Geschichte schlechthin (neben Hammetts Malteser Falken). Zunächst verfasste er sie - wie andere Werke auch - als Kurzgeschichte und kannibalisierte sie dann für einen Roman. Wer selbst schreibt, kann nur den zerbeulten Schlapphut davor ziehen, welche Meisterleistung damit verknüpft ist. Zu empfehlen sind auch seine Frühwerke wie Geld im Schuh und Mord aus dem Handgelenk, die ich aktuell in einer vergriffenen Ullstein-Ausgabe lese.

    Wer die Stories Raymond Chandlers und Ross MacDondalds (mit Lew Archer) mag, dem empfehle ich meinen eigenen Roman KOKAINKANÄLE - Lorimer Stark erblickt den Glanz des Todes - ISBN 979-8511698694  -, der eine zeitgenössische Hommage an den Suspense darstellt. Metaphorisch, leicht zynisch, ein wenig exotisch und treffsicher. Ein Held am Abgrund, den man zwischen zwei Buchdeckeln gut aufgehoben weiß.

  6. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

    (142)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  7. Cover des Buches Abgrundtief (C wie Callahan) (ISBN: 9783442426591)
    Sue Grafton

    Abgrundtief (C wie Callahan)

    (27)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Im dritten Fall von Kinsey Millhone ist sie selber sehr stark emotional verwickelt und das macht den Roman noch spannender.

    Die Nebenhandlung um Henry und seine neuste Freundin erscheint auf den ersten Blick etwas absurd – aber in Hinblick auf die weiteren Bände verkneife ich mir erst einmal einen Kommentar dazu…
  8. Cover des Buches Staubige Hölle (ISBN: 9783453436374)
    Roger Smith

    Staubige Hölle

    (59)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_KeJasBlog

    Eine wahnwitzige Story um Rache und Vergeltung, derb und rau, ohne Rücksicht auf Verluste. 
    "Staubige Hölle" ist so ein passender Titel für diesen Thriller. 
    Der Autor Roger Smith bringt ein Südafrika zum Vorschein, dass es einem den Atem verschlägt. 'Hate Speech - Sprache des Hasses' (Seite 125)


    Aber erst einmal kurz zur Story: 
    Rosie, Mary Tommy - Roberts wichtigste Menschen in seinem Leben - tot, verstümmelt, grausam zugerichtet. Robert Dells Leben wird einmal komplett auf den Kof gestellt, als Hauptverdächtiger wird er inhaftiert.  Seine Chancen auf eine ordentliche Verurteilung sind gleich Null. Zu viele stecken da mit drinnen und wollen Dell als Sündenbock. Doch sie haben die Rechnung ohne Dells Vater gemacht. Der alte Rob, einst gefürchtet, mischt sich ein und gemeinsam machen die Beiden sich auf eine gnadenlose Jagd die zugleich auch eine Flucht ist, vor sich selbst und ihrer Vergangenheit.
    Ihr Weg wird gekreuzt von anderen die ebenfalls jagen und flüchten.
    Wer hat eine Chance? Wer wird als Sieger hervorgehen und wer als Verlierer?


    Es ist schon irre, wie es dem Autor gelungen ist das Feeling der Geschichte herüberzubringen. Fast hatte ich den Eindruck die trockene Luft umweht einen, der feine Sand, der Schweiß, der Durst, die Ängste - all diese Dinge rieseln und tropfen aus dem Buch.
    Die ganze Szenerien sind so surreal, dass man fast schon in Schockstarre immer weiter liest. So viel Gewalt, so viel Blut. Aberglaube, Wahn und unbändiger Hass spiegeln sich in den Taten extrem wider.

    Die Protagonisten sind in zwei Lager geteilt, Gut und Böse, dazwischen gibt es nichts!
    Robert Dell, Inza Mazibuko, Zondi, Sunday. Letztere eine 16jährige  Waise die heiraten wird oder besser gesagt es muss, damit ihr deutlich älterer Mann durch den Vollzug der Ehe endlich seine Heilung erfährt.
    'Stark, diese Frauen. Durch jahrelanges Wasserschleppen und Feuerholzsammeln, während ihre Männer Gras rauchten und Rachepläne schmiedeten.' (Seiten 247)

    Allesamt sind so gnadenlos gut gezeichnet. Ihr Wege sind zuerst vollkommen unterschiedlich, führen in dem Buch aber zusammen. Obwohl sie so absolut verschieden sind  bilden sie doch eine Art Zusammengehörigkeit. Mehr als unfreiwillig ergänzen sie sich gegenseitig und ständig fragte ich mich wer ist hinter wem her? Das Tempo dabei sagenhaft rasant. Da gibt es kein Aufatmen, es geht nahtlos über, von eine Extrem ins Nächste.

    Ein Journalist, ein ehemaliger Söldner, ein Polizist, ein Warlord, eine Jugendliche - in diesem Buch haben alle ihre Bestimmung. 

    Der Schreibstil ist sehr flüssig, Floskeln braucht es nicht. Spannung, Tempo und eine derbe Sprache treiben einen durch das Buch in diesem Tal in Südafrika.
    Auf nach Bhambatha's Rock - kaum mehr als eine Straße mit Häusern. Dafür aber reich an Armut, Krankheit, Korruption, Machtmissbraucht und Gewalt.

    Es mich gefesselt und sehr gut unterhalten, denn neben all dieser Exzesse gibt es auch die Menschen im Buch, die die dort leben und eher unfreiwillig zwischen die Fronten geraten und die die dorthin kommen und dieses Chaos hervorbeschwören. 
    So viele private Tragödien.

    Der Titel ist Programm - staubige Hölle. Stellen Sie sich vor dem Lesen eine Flasche Wasser bereit, es wird heiß, sehr sogar!
    Begeisterte 5 von 5 Sternen und gerne mehr von Roger Smith.
    c)K.B. 06/2016

  9. Cover des Buches Way Out (ISBN: 9783442372096)
    Lee Child

    Way Out

    (56)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Wie schon in "Der Janusmann" schickt der Autor den Leser auf gewohnte Wege, um mit allen Gewohnheiten zu brechen.

    Ohne es zu wissen, beobachtet Jack Reacher eine Lösegeldübergabe. Zunächst möchte der Erpresste nur Reachers gutes Gedächtnis und seine professionelle Wahrnehmung kaufen.
    Doch schon bald sieht sich Reacher wieder mittendrin, in einer Entführung, die ihn eigentlich nichts angeht; zwischen Verrat und Lügen, Mord und Intrigen.

    Seine Routine, seine Professionalität verleihen ihm einen Tunnelblick. Denn diesmal spielen seine eigenen Instinkte gegen ihn und er macht einen folgenschweren Fehler ...

    Mit der zehnten Folge hält Child das Niveau. Reacher bleibt ein einzigartiger Held ohne Erbarmen für seine Gegner.
  10. Cover des Buches Baise-moi - Fick mich (ISBN: 9783499231353)
    Virginie Despentes

    Baise-moi - Fick mich

    (35)
    Aktuelle Rezension von: PrettyDark
    Das Buch handelt von der aggressiven Manu und der ruhigeren Nadine, die durch Zufall aneinander geraten. Die beiden verbindet nur, dass sie jeweils einen Mord begangen haben. So abstoßend die zwei Frauen anfangs auch wirken mögen, so anziehend sind sie doch auch durch genau diesen Aspekt. Man lernt die Gründe ihres Mordens zu verstehen und taucht so in ihr Leben ein.
    Den Geschwistern Fatima und Tarek, denen sie im Laufe der Geschichte begegnen, gelingt es auf ein paar Seiten ein wenig die sanfteren Seiten der zwei herauszukitzeln und somit geben sie dem Buch für eine kurze Zeit einen emotionalen Touch.
    Doch das Ende von Manu kommt plötzlich und Nadine ist auf sich allein gestellt. Man hat noch Hoffnung, dass die Sache gut für sie endet, doch sie selber entscheidet sich für den Tod. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. ;)

    Klar hat das Buch keinen tieferen Sinn, aber es ist leicht zu lesen und man weiß nie, was auf der nächsten Seite auf einen selbst und die zwei jungen Frauen wartet.
    Ich empfand das Lesen als eine frische Brise. Man sollte jedoch nicht zimperlich sein, einen gewissen Hang zur Perversion mitbringen und darf in Sachen Mord nicht so zimperlich sein dann sind hier ein paar aufregende Lesestunden garantiert.
  11. Cover des Buches Der Insider (ISBN: 9783442484607)
    Harlan Coben

    Der Insider

    (57)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP
    Myron Bolitar musste nach einem Unfall seine Karriere im Basketball beenden. Nun arbeitet er als Sportagent. Eines Tages kommt der Manager eines NBA-Teams auf ihn zu und möchte Myron in seinem Team haben. Doch es sind keine sportlichen Gründe, die den Manager zu dieser Entscheidung gebracht haben. Myron soll als Insider herausfinden, warum der Superstar der Mannschaft verschwunden ist. Eine gefährliche Suche beginnt.

    Die Geschichte ist gut durchdacht, und bis zum Ende bleibt offen, was alles hinter dem Verschwinden des Sportlers steckt. Doch, so spannend das Buch auch war, es gab doch die eine oder andere langatmige Stelle.

    Interessant ist die Beziehung zwischen Myron und Win. Beides sind gut ausgearbeitete Figuren und machen den Reiz dieses Buches aus. Gegen diese beiden starken Charaktere wirken die anderen etwas blass. Das Buch ist gut geschrieben, und bis auf die etwas eintönigen Stellen wird der Lesefluss nicht unterbrochen. Der Leser findet leicht in die Geschichte und muss sich auch nicht im Basketball auskennen, um der Geschichte zu folgen.

    Es ist ein guter Roman, der ohne grausame Szenen auskommt. „Der Insider“ ist ein Buch aus der Reihe um Myron Bolitar. Da der Leser so gut wie nichts über die vorherigen Ereignisse erfährt, lässt sich die Geschichte ohne Vorkenntnisse lesen.

    Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de
  12. Cover des Buches Neonregen (ISBN: 9783865325556)
    James Lee Burke

    Neonregen

    (33)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Das Buch spielt Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts und eingebettet sind Anspielungen auf die Mittel- und Südamerika Politik der Reagan Ära, die heute fast vergessen sind.

    Die Geschichte spielt im und um New Orleans. Dave Robicheaux, Polizist in New Orleans, erhält von einem zum Tode verurteilten Strafgefangenen kurz vor dessen Hinrichtung einen Tipp, das er - Robicheaux - auf einer Todesliste steht. Anscheinend hängt das damit zusammen, dass Robicheaux in den Bajous die Leiche einer jungen Afroamerikanerin entdeckt hat. Während der örtliche Sheriff den Fall selbst möglichst schnell zu den Akten legen will, will Robicheaux weiterermitteln und gerät dadurch in einen Srtrudel aus Gewalt, der ihn direkt bedroht.

    Die Story an sich ist gut. Burke gelingt es Spannung aufzubauen und zu erhalten. Eine Identifikation mit dem Titelhelden ist schwierig. Robichaeuax ist ein ehemaliger Alkoholiker und scheut nicht davor zurück das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Er zeigt im Verlauf der Handlung starke selbstzerstörerische Tendenzen. 

    Die Auflösung ist wie bereits angemerkt genre-typische und nicht überraschend. 

    1 Stern Abzug von mir, weil mir die Dialog über weite Strecken nicht wirklich gefallen haben - aber das ist Geschmackssache - und weil mir ein solcher "Gesetzeshüter" kein Vertrauen einflößen würde. 

  13. Cover des Buches Sniper (ISBN: 9783442381463)
    Lee Child

    Sniper

    (113)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    In einer namenlosen Stadt in Indiana begeht ein ehemaliger Army-Scharfschütze ein scheinbar willkürliches Massaker mit fünf Zufallsopfern, der Täter wird schnell gefaßt und fragt nach Jack Reacher. Alles weitere ist extrem langsam geschrieben, die Figuren bleiben unglaubwürdig bzw. psychologisch egal, am Interessantesten sind die Geschichten über Reachers Nomadenleben und die Erfahrungen "des Zec" in der Schlacht um Stalingrad. Thriller geht auch in spannend mit spannenden Figuren und einem aufregenden Background, hier wird nur erzählt, wie die Leute um 3 Blocks nach Westen gehen und dann 4 Blocks nach Norden. 

  14. Cover des Buches Der Tod ist ein bleibender Schaden (Ein Dan-McEvoy-Krimi 1) (ISBN: 9783548611518)
    Eoin Colfer

    Der Tod ist ein bleibender Schaden (Ein Dan-McEvoy-Krimi 1)

    (41)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Obwohl es schwer ist ein Buch zu schreiben in dem man Humor und Spannung gut verbindet und trotzdem einen genauso guten Schreibstil behält, hat Eoin Colfer es mit diesem Buch auf jeden Fall geschafft!


    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und gibt gute Beschreibung von Orten und Räumen. Dadurch ist das Buch in einer eher düsteren Stimmung was wahrscheinlich auch durch den mürrischen Schlägertypen-Charackter des Protagonisten unterstützt wird. Die Spannung setzt an manchen Stellen in dem Buch aus, wird dafür aber von lustigen Begegnungen abgelöst. Die Charaktere sind so unterschiedlich wie interessant und geben dem Buch noch den extra Kick.



    Alles in allem ein Buch, dass man echt lesen sollte!

    4/5 Sterne
  15. Cover des Buches Happy birthday, Türke! (ISBN: 9783257215441)
    Jakob Arjouni

    Happy birthday, Türke!

    (114)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Kemal Kayankaya ist Privatdetektiv in hessischen Frankfurt und natürlich mit sämtlichen Klischees behaftet, die es so gibt.

     

    Sein neuer Fall kommt ihm gerade etwas unpassend. Seit geraumer Zeit nervt ihn eine Wespe in seinem Büro und als er dieses fiese Ding endlich zu fassen bekommt, klingelt es an der Tür.

     

    Die Auftraggeberin befindet sich in tiefer Trauer. Die junge kleine Türkin erzählt Kayankaya vom Tod ihres innig geliebten Mannes. Nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ermittelt die Polizei nur schleppend. Das es sich bei dem Fundort der Leiche um ein Bordell handelt, scheint die junge Witwe nicht wirklich zu beschäftigen und Kayankaya braucht dringend ein wenig Geld.

     

    Ein kleines Problem verheimlicht er allerdings seiner Auftraggeberin, die natürlich selbstverständlich davon ausgeht, dass er fließend türkisch spricht. Doch der Tausend-Mark-Schein ist einfach zu verlockend.

     

    Die Ermittlungen führen ins Drogenmillieu. Mit der Holzhammermethode macht er sich bei der örtlichen Polizei natürlich nicht gerade Freunde, aber beim Pensionär Löff stößt er auf offene Ohren, bis der erste Drohbrief reinflattert.

     

    Mit viel hessischem Charme schafft es Kayankaya schnell, sich Durchblick im Frankfurter Bahnhofsviertel zu verschaffen.

     

     

     

    Jakob Arjouni macht es einem sehr leicht, Kayankaya zu mögen. Der frischgebackene Privatdetektiv nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt den Leser schnell mal laut auflachen. Feiner Humor und gut gezeichnete Charaktere machen diesen Roman/Krimi, wenn auch nur 170 Seiten lang zu einem abendfüllenden Programm.

     

    Das der Krimi im Jahr 1983 spielt und im klassischen Chandler/Marlow-Stil geschrieben ist, macht schon nach den ersten paar Seiten Lust auf mehr. Doch leider ist Jakob Arjouni bereits an einem Krebsleiden früh verstorben.

  16. Cover des Buches Crissa Stone Bundle - Vol. 1 (ISBN: 9783865326638)
    Wallace Stroby

    Crissa Stone Bundle - Vol. 1

    (21)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen

    Ein paar Zehntausend Dollar im Kofferraum, die Bullen gelinkt, falsche Papiere, die jeder Prüfung standhalten – und trotzdem unzufrieden. Crissa Stone ist ein toughes Mädchen. So wie man sich in einem Krimi, einer Krimireihe, eine knallhartes Frau vorstellt. Der Kick für den Augenblick ist nicht ihr Ding. Alles, was sie tut – und sie tut es verdammt gut, sonst wäre sie dort, wo ihr Lover jetzt ist, und es noch für eine lange Zeit sein wird – tut sie mit Bedacht. Das Appartement an der 108. ist ihre Zuflucht. Ihr Arbeitsplatz ist der Rest der Staaten. Bloß nicht zu nah an der Schlafstätte arbeiten. Crissa Stone ist Diebin. Und ihr Lover sitzt in Texas ein. Ihr Kind – ja, sie hat eine Tochter, Maddie – kennt ihre (richtige) Mama nicht einmal. 

    Ein richtig großer Coup würde die Bewährungsanhörung in Texas beschleunigen. Und vor allem zu einem für sie annehmbaren Ergebnis führen. Doch selbst Crissa Stone zaubert nicht mal eben eine Viertelmillion Dollar aus dem Hut. Der Job, eine Pokerrunde aufzumischen, die Spieler um ihre Einsätze zu bringen, könnte sie dem großen Ziel einen gewaltigen Schritt näherbringen. Könnte. Denn bei einem der Spieler klafft da, wo eben noch das Leben pulsierte nun ein schwarzes Loch. Lou spielte nicht mit bei dem Füßestillhaltenspiel, das die anderen am Tisch ihm mehr als einmal rieten. Was Crissa und ihre Kumpane nicht wissen konnten: Lou ist der Schwiegersohn von einem Typen, mit dem man sich besser nicht anlegt. Und dieser Typ hat ausgerechnet Eddie, den Heiligen damit beauftragt Lou zu rächen und so viel wie möglich von der Beute wieder zu beschaffen. Eddie ist eine Spezies Mensch, mit der man nichts zu tun haben will, wenn man nicht unbedingt einen knallharten Burschen braucht, der sich die Hände nicht mehr schmutzig machen kann, weil sie eh schon viel zu schmutzig sind als das auch nur ein Staubkorn an ihnen auffallen würde.

    Eddie, gerade ein paar Tage wieder in Freiheit, weiß auch ganz genau wer aus Crissa Team für das schwarze Loch verantwortlich ist. Und er weiß wie er an ihn herankommt. Und er weiß wie er Crissa unter Druck setzen kann …

    Wallace Stroby gibt Crissa Stone das nötige Rüstzeug an und in die Hand, um nicht einfach nur „überleben zu können“. Vor Crissa Stone muss man keine Angst haben. Nur wenn man ihr an die Wäsche will, sollte man mehr als nur einen Plan B parat haben. Das anhaltend hohe Tempo macht Lust auf die drei Fortsetzungen dieser Krimireihe. Mit einem Bruch davonzukommen, ist für Crissa kein Problem. Auch die „Zeit danach“ zu überstehen, stellt für Sie keine Hürde dar. Die Denkaufgabe auch dann noch am Leben zu bleiben, wenn was schief geht, meistert sie ohne Hektik. Als Leser ist man gefesselt von der überbordenden Spannung. Auch wenn man weiß, dass Crissa Stone das Kind schon schaukeln wird. Das Wie ist das Geheimnis ihres Erfolges als durchsetzungsfähige Diebin, für die man nur Sympathien entwickeln kann.


  17. Cover des Buches Inherent Vice (ISBN: 9781784700416)
    Thomas Pynchon

    Inherent Vice

    (10)
    Aktuelle Rezension von: lilie125

    „Inherent vice“ war definitiv kein Fall für mich. Mein größtes Problem war, es so gut wie keine Emotionen in mir ausgelöst hat, außer vielleicht manchmal etwas Langweile. In dem Buch kommen sehr viele unterschiedliche Charaktere vor, aber ich habe zu keinem eine wirkliche Verbindung aufbauen können. Auch die Geschichte selbst hat mich nicht wirklich abgeholt. Die Erzählung war zu langsam für meinen Geschmack, insbesondere da mir der Autor an einigen Stellen viel zu sehr ins Detail gegangen ist. 

    Was jedoch ganz gut gefallen hat war, wie atmosphärisch die „Sixties“ eingefangen sind und wie bildhaft ich es mir vorstellen konnte. 

    Ich kann definitiv verstehen, warum manche das Buch so gerne mögen, aber für mich war es leider nichts.

  18. Cover des Buches Ein Mann, ein Mord (ISBN: 9783257225631)
    Jakob Arjouni

    Ein Mann, ein Mord

    (37)
    Aktuelle Rezension von: Gulan

    Das Eros-Center Elbestrasse hatte vier Stockwerke mit jeweils zwanzig bis fünfundzwanzig Zimmern, einer Dusche und einer Toilette. Erdgeschoß und erster Stock wurden jeden Tag gefegt, waren am unsatzstärksten und fest in deutscher Hand. Nach oben hin wurden die Flure dunkler, die Frauen billiger und farbiger. Im dritten Stock Asiatinnen, im vierten Afrikanerinnen; die Putzfrau kam einmal die Woche. (Auszug Seite 24)

    Ein etwas schrulliger Künstler und Autor namens Weidenbusch engagiert Kemal Kayankaya, um seine Freundin Sri Dao zu finden. Diese ist Thailänderin und arbeitete als Prostituierte in einem Club der lokalen Größe Charly Köberle. Weidenbusch bezahlte 5.000 Mark, um Sri Dao freizukaufen. Bei einem Treffen mit einem Kontakt, um falsche Papiere zur Verhinderung von Sri Daos Abschiebung bekommen, wurde Sri Dao in ein Auto gezerrt und Weidenbusch mit einer Waffe bedroht. Seitdem ist die Frau verschwunden.

    Kayankaya begibt sich direkt ins Frankfurter Milieu ins Eroscenter des Charly Köberle. Dort trifft er überraschend auf seinen Kumpel Slibulsky, der offenbar jetzt Handlangerdienste für Köberle erledigt. Doch Kayankaya erreichts zunächst nichts. Auch ein Besuch beim Ausländeramt und der Ausländerpolizei gerät zum Desaster, da Kayankaya dort nicht gerade mit offenen Armen empfangen wird. Doch dann erhält er unerwartet von einem Polizisten doch noch einen Tipp: In einer Villa in Gellersheim sollen in letzter Zeit häufiger Gruppen von Ausländern einquartiert worden sein.

    Ein Mann, ein Mord ist der dritte Roman um den inzwischen legendären Frankfurter Privatdetektiv Kemal Kayankaya. 1985 tauchte Kayankaya mit Happy Birthday, Türke! das erste Mal auf der Bildfläche auf. Verkatert und abgeranzt löste er seinen ersten Fall im Rotlichtmilieu der Mainmetropole. Dieser Privatdetektiv steht ganz in der Tradition amerikanischer Hardboiled-Krimis, mehr als einmal wurden von verschiedener Seite Parallelen zu Raymond Chandlers Marlowe gezogen. Jedenfalls waren sowohl Leser als auch Kritiker von dieser Figur begeistert. Maxim Biller schrieb damals im Magazin „Tempo“ euphorisch: „Eine literarische Figur […], die man nie mehr vergißt. Eine Gestalt, die es, jawohl, in der deutschen Literatur seit Oskar Matzerath nicht mehr gab.“ Insgesamt fünf Krimis mit Kayankaya schrieb Autor Jakob Arjouni, der 2013 schon mit 48 Jahren an einem Krebsleiden verstarb.

    Arjouni hat diese Figur Kayankaya aber auch äußerst trickreich angelegt. Als Kind türkischer Eltern wurde er als Kleinkind von einem deutschen Ehepaar adoptiert, nachdem die Eltern tödlich verunglückt waren. Nun hat Kayankaya unzweifelhaft einen türkischen Namen und einen türkischen Teint, ist ansonsten aber ein waschechter Hesse, beherrscht nicht einmal die türkische Sprache. Das macht ihn zur Zielscheibe des alltäglichen Rassismus, bei den Vermietern, bei der Polizei, bei den Passanten auf der Straße. Doch Kayankaya hat eigentlich immer eine ironisch-schlagfertige Replik parat. Das macht auch den Charme dieses Privatdetektivs aus: Immer etwas heruntergekommen, immer klamm, immer ein schneller Spruch, er geht keiner Konfrontation aus dem Weg, überquert die Grenzen der Legalität, aber Kayankaya ist im Inneren ein Typ mit viel Herz, Sensibilität und Empathie.

    Die Kayankaya-Krimis und seine Hauptfigur nutzt Jakob Arjouni, um neben dem hartgesottenen Krimiplot auch gesellschaftspolitische Statements unterzubringen. Hier in diesem Plot um Menschenhandel und korrupte Behörden, zeigt der Autor klar den gesellschaftlichen und auch behördlichen Rassismus auf. Die Ausländer und Asylsuchenden werden in dieser Geschichte nur ausgenutzt und ausgebeutet, ansonsten sind sie nicht weiter willkommen. Arjouni lässt Kayankaya gegen Ende ein wütendes und resigniertes Selbstgespräch führen, in dem er sich beklagt, wie mit diesen Menschen umgegangen wird und diese als „Schmarotzer“ abgestempelt werden, die auf unsere Kosten leben,

    „obwohl diese Kosten seit Jahrhunderten er getragen hat, und der heute nur dahin geht, wo mit dem Reichtum seines Landes unsere Fußgängerzonen, unsere Fliegerstaffeln und unsere Opernhäuser aufgebaut wurden“. (Seite 116)

    „Und auch wenn es manchmal so aussieht, als wäre die freie Meinungsäußerung ausschließlich für Republikaner und Leute, die keine Meinung haben, erfunden, sie gilt auch noch für andere.“ (Seite 67)

    Kemal Kayankaya ist einfach ein Typ, den man gern haben muss. Ein Ritter der Gerechtigkeit, der durchs Frankfurter Rotlichtviertel und bundesdeutschen Mief und Scheinheiligkeit stampft. Hinzu kommt der lässige Schreibstil von Arjouni mit großartigen Dialogen und viel Sinn fürs Detail, etwa wie Kayankaya und sein Kumpel Slibulsky ein Tennismatch im Fernsehen anschauen. Insgesamt ist Ein Mann, ein Mord ein großartiger Hardboiled-Großstadt-Krimi, der zudem nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Wer diesen Kemal Kayankaya noch nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst!

  19. Cover des Buches Hyperdrive: 1 Der Rebell (Hyperdrive - Roman-Serial) (ISBN: B009CRG6SM)
  20. Cover des Buches Kanakenblues (ISBN: 9783865324542)
    David Gray

    Kanakenblues

    (42)
    Aktuelle Rezension von: Elmar Huber

    Die alte Kaffeemaschine hatte sich ausgeröchelt. Boyle griff nach der Kanne und goss die dampfende Flüssigkeit in einen Porzellanbecher.
    „Morgen, Arschloch“, prostete er durchs Küchenfenster dem Plakat auf dem Bauzaun gegenüber zu. Das Plakat zeigte ihn selbst, wie er breit lächelnd dem Betrachter eine Polizeimarke entgegenstreckte. Darunter stand in großen, vertrauenerweckend blauen Lettern: „EINER VON UNS.“

    STORY
    Hauptkommissar Lewis Boyle von der Pressestelle der Polizei Hamburg wird zum Tatort eines Mordes gerufen. Der Sohn des Polizeipräsidenten Carl Stiller wurde erschossen, regelrecht hingerichtet. Stiller will Boyle unbedingt bei der Soko dabei haben, und versetzt ihn dafür kurzerhand zur Mordkommission. Stiller hat Beweise dafür, dass Boyle ein Jahr zuvor nicht nur eine Festnahme der Drogenabteilung hat platzen lassen, sondern auch, dass er das Koks, das als Köder dienen sollte, direkt aus der Asservatenkammer an einen Dealer verkauft hat. So glaubt er, etwas gegen den Beamten in der Hand zu haben, um ihn kontrollieren und ggf. die Ermittlungen lenken zu können.

    Zuvor am selben Tag erfährt der Bauarbeiter Younas davon, dass seine Tochter, die kurz vor dem Abitur steht, von vier jungen Männern vergewaltigt wurde. Auf den Druck seines Schwagers und seiner Ehefrau fasst er widerwillig den Plan, die vier Männer zu töten, die seiner Tochter eine vielversprechende Zukunft geraubt haben.

    „Wer immer meinen Sohn erschossen hat, müsste schon sehr viel Pech haben, wenn er dafür mehr als die üblichen zwölf bis fünfzehn Jahre kassiert. Aber zwölf bis fünfzehn Jahre Knast sind mit zu wenig. Das hat mein Junge nicht verdient.“

    MEINUNG
    Bereits einige Jahre zuvor hat David Gray den vorliegenden Roman unter dem Titel GLASHAUS in Eigenregie veröffentlicht. Als es zur Zusammenarbeit mit dem Pendragon Verlag kam, wurde das Buch dann zusammen mit den Lektoren wesentlich erweitert und einige Veränderungen vorgenommen. Es ist also komplett überarbeitet worden.“ Und KANAKENBLUES macht sich sehr gut im Programm des Bielefelder Verlages, der dem geneigten Leser vor allem für sein ausgesuchtes Programm moderner Krimis, wie z.B. auch für seine Robert B. Parker-Edition bekannt ist.

    Nach eigener Aussage wollte David Gray eine Geschichte schreiben, in der „jede Hauptfigur gute Gründe dafür hat, das strafrechtlich, bzw. moralisch verwerfliche zu tun“ (Interview auf http://wortgestalt-buchblog.blogspot.de). So wimmelt es in dem Roman von Grauzonen, keiner der Charaktere hat eine weiße Weste, jeder hat die eine oder andere Fehlbuchung auf seinem Konto. Sogar die Hauptfigur Lewis Boyle ist beileibe kein Saubermann, doch kommt man als normal tickender Leser mit ihm und dem, was ihn antreibt, noch am besten klar. So erklärt sich Boyles rechtliches Fehlverhalten immerhin aus Integrität zu denen, die ihm nahe stehen und richtet sich gegen jene, die ihm selbst ans Bein pissen wollen.

    Die Stärke des Autors besteht darin, seine Charaktere, nachdem sie einmal aufgestellt sind, wie Spielfiguren durch das Geschehen zu treiben, die ihre Handlungen und Entscheidungen nahezu vollständig durch äußere Umstände bestimmt. Überdies gelingt es ihm nicht nur, die Motivationen der Figuren klar heraus zu arbeiten, sondern diese auch für den Leser nachvollziehbar aufzubauen. Hüben wie drüben auf dem schmalen Grat der Gesetzestreue. Ganz dicht ist Gray dabei an seinen Personen dran, so dass der Leser gemeinsam mit den Protagonisten in einen Ereignisstrudel gesaugt wird, der einen erst ganz am Ende und ordentlich durchgekaut wieder ausspuckt. „Irgendwie wenigstens den Kopf über Wasser halten“, lautet die Devise. So kann man KANAKENBLUES – nicht zuletzt wegen des Handlungsortes Hamburg – ganz treffend als adrenalingetriebene Mischung der TATORTe mit Mehmet Kurtuluş und seinem Nachfolger Till Schweiger beschreiben.

    Im Groben besteht KANAKENBLUES aus zwei Handlungssträngen. Einerseits dem Weg des Soko-Ermittlers wider Willen, Lewis Boyle, der plötzlich unter dem enormen Druck steht, möglichst schnell den Mörder des Sohnes seines obersten Vorgesetzten zu finden und dabei auch noch mit seinem neuen Team klar kommen muss. Auf der anderen Seite dem Pfad des Rächers seiner Tochter Younas, der sein Handeln, zu dem ihn andere gedrängt haben, selbst nicht vollständig vor sich rechtfertigen kann. Doch einmal diesen Weg beschritten, gibt es für ihn auch kein Zurück mehr.

    Beide „Kontrahenten“ sind also nicht mit voller Überzeugung bei ihrer jeweiligen Sache und man könnte sich die beiden gut zusammen in einer Kneipe bei einem gemeinsamen Bier vorstellen.

    Im Gegensatz zur moralischen Unschärfe, die den Roman beherrscht, ist zu bemerken, dass der Handlungsverlauf sehr gut durchgeplant ist und die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu entgleisen droht. Möglicherweise kommt es KANAKENBLUES hier zugute, dass die Geschichte bereits einmal geschrieben und hierfür „nur“ professionell überarbeitet wurde.

    Ein zweiter Fall mit Lewis Boyle ist bereits in Arbeit.

    FAZIT
    Brillanter Hard Boiled Thriller aus Hamburg. Eine Tour de Force durch alle möglichen Grauzonen, die von vorneherein kein gutes Ende nehmen kann.

  21. Cover des Buches Lustiges Taschenbuch Premium 08 (ISBN: 9783841331083)
    Disney

    Lustiges Taschenbuch Premium 08

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    http://abholfach.blogspot.de/2015/03/mause-gonna-die.html
  22. Cover des Buches Gangland (ISBN: 9783426513972)
    Howard Linskey

    Gangland

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Was ist so bescheuert an "SitOnMyFacebook"? Peter Dean war ein Genie. Und ich will nicht wissen, was Joe Kinane mit den Newcastle-United-Spielern anstellt, nachdem sie aus der Premer League abgestiegen sind. Aber dazu vielleicht in einem späteren Buch....David Blake ist der Gangsterboss, der alles in Newcastle kontrolliert und sich vor aufmüpfigen Untergangsterbossen schützen muß, die ihm seinen Thron streitig machen wollen. Am Bedrohlichsten für ihn ist aber vielleicht der Umstand, daß seine Lebensgefährtin nicht weiß, daß er ihren Vatter umbringen mußte. Der Mittelteil einer Romanserie, der aber auch Spaß macht, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Eine echte Entdeckung, ich hoffe von Lisnkey noch viel zu hören!
  23. Cover des Buches L.A. Confidential (Das L.A.-Quartett 3) (ISBN: 9783548290089)
    James Ellroy

    L.A. Confidential (Das L.A.-Quartett 3)

    (45)
    Aktuelle Rezension von: Timo_Milani

    „L.A. Confidential“ von James Ellroy ist ein düsterer, rasanter Noir-Thriller, der das Los Angeles der 1950er-Jahre mit all seinen dunklen Geheimnissen, Korruption und Gewalt zum Leben erweckt. Drei ungleiche Cops – der aufstrebende Karrierist Edmund Exley, der brutale Schläger Bud White und der medienaffine Playboy Jack Vincennes – geraten in ein Netz aus Mord, Verrat und Skandalen. Während sie unterschiedlichen Spuren folgen, kreuzen sich ihre Wege in einem Sumpf aus Gier, Macht und Hollywood-Glamour.

    Ellroys knallharter Stil reißt den Leser mitten hinein in eine Welt, in der jeder seine eigenen Dämonen hat und nichts so ist, wie es scheint. Wer Noir liebt, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen! 

  24. Cover des Buches Stadt aus Blut (ISBN: 9783453675278)
    Charlie Huston

    Stadt aus Blut

    (84)
    Aktuelle Rezension von: Buecherbaronin

    Ein bisschen Film Noir, hier und da etwas Krimi, dazu eine Portion Vampir- und Zombiespaß – Charlie Huston hat ein paar gute Zutaten für den Beginn einer vielversprechenden Reihe zusammengemixt. Joe Pitt als Protagonist macht Spaß: Der zynische, knallharte Antiheld mit dem trockenen Humor passt gut in dieses dreckige, düstere New York.

    Auch die meisten anderen Figuren können überzeugen. Dazu kommen flotte Dialoge und blutige Szenen, die deftig, aber nicht übertrieben brutal sind. Und auch dieses Noir-Gefühl wird gut vermittelt.

    Was letztlich die höhere Bewertung verhindert, ist das Grundgerüst eines Krimis. Es drückt die Geschichte in einen soliden, aber auch sehr klassischen Rahmen, der nicht endlos viel Raum für Kreatives und Unkonventionelles lässt. Und letztlich ist der Fall der verschwundenen Millionärstochter auch einfach nicht so interessant wie der Rest: Vampirclans, die in New York um die Herrschaft kämpfen, durchgedrehte Zombies, die ihren Virus unkontrolliert verbreiten, und Joes private Sorgen. Wer braucht denn da noch einen Kriminalfall?

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