Bücher mit dem Tag "hartz 4"
14 Bücher
- Tommy Jaud
Millionär
(988)Aktuelle Rezension von: SatoWer bereits den Vorgänger „Vollidiot“ gelesen hat, weiß worauf er sich hier einlässt. Simon, der personifizierte Antiheld, ist wieder da, arbeitslos, allein und gefrustet. Seine Tage dienen nur einem Ziel – zu nerven, sinnlose Beschwerdemails zu schreiben und zwischen Selbstmitleid und Hass auf Andere, die etwas im Leben geschafft haben, zu pendeln. Damit gelingt es ihm auch, seine letzten Freunde konsequent zu verprellen. Und in diesen See voller Selbstmitleid knallt dann die „Hummertussi“ – ihres Zeichens die Frau, die alles in sich vereint, was Simon hasst und die zugleich seine neue Nachbarin im edlen Penthaus des Mietshauses wird. Somit ist das Maß des Erträglichen erreicht und plötzlich bekommt Simons Dasein wieder einen Sinn – die Frau muss weg. Aber wie? Da passt es, dass das Haus, in dem beide wohnen zum Verkauf steht, für ne schlappe Million!
Ich denke die Story spielt nur hier eine Nebenrolle um in gewohnt bissig – böser Manier die Geschichte des Vollidioten weiter zu erzählen – flüssig mit wohlgesetzten Pointen und einem Gagfeuerwerk sorgt Tommy Jaud für gute Unterhaltung – ohne Tiefgang aber mit der Garantie für viele Lacher.
- Silke Schütze
Als Tom mir den Mond vom Himmel holte
(61)Aktuelle Rezension von: HeaneSophie ist Mitte dreißig, arbeitslos und lebt mit zwei Rentnerinnen in einer Art WG. Als ihr Bruder heiraten soll und die Eltern sich sorgen, dass sie als schwarzes Schaf der Familie sie blamieren wird, greift sie zu einer List.
Kurzerhand beschließt Sophie, mit Hilfe einer guten Freundin, ein wenig an ihrem Auftreten herumzumanipulieren. Ein schickes Kostüm hier, eine gefälschte Rolex da, ein Ferrari-Schlüssel ohne Ferrari und schon ist die Maskerade perfekt.
Zu dumm, dass sie just an diesem Abend ihrem Traummann begegnet und auch ihm eine erfolgreiche Geschäftsfrau vorspielt, anstatt zu ihrer Arbeitslosigkeit zu stehen.
Tom und Sophie verlieben sich und mit dem Engerwerden ihrer Beziehung wird es für Sophie immer schwerer ihr gefälschtes Leben vor Tom aufrecht zu erhalten.
Locker flockig beschreibt Silke Schütze wie ihre Protagonistin von einer Lüge in die nächste tappst und sich alsbald in ihrem selbstgesponnenen Netz unentwirrbar verstrickt.
Die sympathische Sophie stolpert durch ihr Leben und schafft es ohne Festanstellung und vor allem ohne Ziel relativ gut über die Runden zu kommen. Einquartiert bei zwei pensionierten Damen, die mehr als einmal rettende Engel in der Not sind, kann sie sich über Existenzängste nicht beklagen.
Schütze versucht lockere Frauenlektüre und tiefgreifende, komplexe Lebensprobleme in ihrem Roman zu verarbeiten. Dies gelingt ihr leider nur bedingt. Eine beginnende schwere Krankheit wird nur gestreift und der Umgang mit ihr, meiner Meinung nach sogar sträflich oberflächlich dargestellt.
Durch das ganze Buch reihen sich Zufälle und Wendungen, die zu Beginn vielleicht noch zum Schmunzeln anregen, aber mit fortschreitender Seitenzahl immer mehr an den Haaren herbeigezogen wirken und den Plot insgesamt ins Unglaubwürdige und Oberflächliche abgleiten lassen.
Verschiedene Sachverhalte lösen sich wie von selbst, oder werden abgetan, da eine eingehende Betrachtung wohl der seicht dahinplätschernden Geschichte geschadet hätten.
Vielleicht ein Buch für ein paar verregnete Sommerstunden, aber zu großen Teilen entbehrlich.
- Thomas Melle
3000 Euro
(44)Aktuelle Rezension von: TanteGhostIch hätte durch die Lobhudelei auf der Rückseite schon aufmerksam werden müsse ... – Nein, nicht wirklich mein Ding.
Inhalt: Anton hat bei der Bank 3000 Euro Schulden. Er ist abgestürzt und lebt in einem Wohnheim. Ihm gefällt die Situation nicht, aber er ist auch nicht in der Lage, sich da wieder raus zu arbeiten.
Er trifft Jana, von ihren Problemen ahnt er nichts, aber er möchte sie daten. Jana findet Anton interessant, interessiert sich für ihn und seine Lebensgeschichte. Aber helfen kann sie ihm nicht, da sie selber Probleme hat.
Doch als die Lösung ihrer Probleme naht, wird doch kein paar aus ihnen ...
Fazit: Das Cover ist einfach gestaltet. Kein Bild, nur schwarze Streifen mit roter Schrift. Aber irgendwas hat mich veranlasst, das Buch dann doch zu lesen.
Das hat sich allerdings nicht gerade einfach lesen lassen. Zwar habe ich irgendwo verstanden, was ich da gelesen habe, aber es hat zu keinem Zeitpunkt ein Kopfkino eingestellt. Ich habe das Buch gelesen, um es gelesen zu haben. Mehr auch nicht.
Selbst das Ende hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt. Denn so wirklich ein Ereignis gab es da auch nicht wirklich. – Doch ich bin schon froh, dass ich für das Buch kein Geld ausgegeben habe. Wirklich gefallen hat es mir nicht.
Was ich allerdings nicht verstanden habe, das Buch hatte oder hat nun ein Lesebändchen. Warum gibt es da Leute, die trotz allem die Seiten einknicken? Man hätte doch das Bändchen nehmen können.
Nein, ich kann das Buch nicht empfehlen. Mir kam das Werk vor, wie so ein Rowohlt-Ausenseiter. Ich glaube nicht, dass es so viele Leute gibt, die diesen Stiel allein gut finden.
Ein Bezug zum Titel war auf jeden Fall vorhanden. Das war es dann aber auch schon. Wirklich lobend kann ich dieses Werk beim besten Willen nicht erwähnen.
- Stefan Selke
Schamland
(29)Aktuelle Rezension von: GiorgoStefan Selke beschäftigt sich seit 2006 über Armut in Deutschland.
Durch intensive Gespräche mit betroffenen Leuten hat er ein Buch geschrieben.Die meisten Gesprächspartner hatten einen normales gutes Leben. Dann auf einmal, durch Unfall oder Krankheit, wurden sie arm. Sie schämen sich dafür und erzählen es niemanden, nicht einmal der eigene Familien...
Einige trauen sich zur Tafel zu gehen, andere schämen sich zu sehr. In der Tafel bekommen sie, das was es gibt, egal ob sie es mögen oder sogar fast Schimmel entstehen. Sie sind dann nur noch eine Nummer und müssen immer "Danke" und "Bitte" sagen!
Armut kann (fast) jeden treffen. Es ist traurig und auch krass, dass die Armutsquote 15% beträgt. Das sind 12 Mio. Bürger!
Die Neue Armut ist eine einsame Armut, weil die Betroffenen alles verloren haben und sich immer mehr zurückziehen...
Ich finde es sehr stark, dass Stefan Selke ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat. Er hat eine flüssige Schreibweise und benützt nicht so viel Fachbegriffe, so kommt man gut voran mit Lesen.
Mich hat das Buch sehr mitgenommen und ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, warum niemand arm sein möchte.
Hoffentlich findet die Politik eine Lösung, damit es weniger Armut gibt. Aber dafür müsste sehr vieles ändern und nicht alle sind bereit etwas zu ändern!
- Heinz Bude
Die Ausgeschlossenen
(6)Aktuelle Rezension von: SokratesErschreckend, sehr nah an der Wahrheit, ernüchternd: Heinz Bude's Analyse unserer Gesellschaft, insbesondere der Problemschichten/-gruppen ist unverblümt hart, offenbart zwangsläufige Folgen, die man allzu gerne verdrängt und zeigt auf, wie die zukünftige Entwicklung ablaufen wird. Traurig, aber zwangsläufig bei dieser schonungslosen "Enthüllung" ist allerdings, dass man allem Optimismus beraubt wird und leider nur noch mit Fatalismus in die Zukunft sehen kann. - Lucie Flebbe
Jenseits von Wut
(38)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackKommissarin Eddie Beelitz ist keine Heldin. Zumindest nicht auf den ersten Blick und schon gar nicht nach ihrem eigenen Empfinden. Im Gegenteil: Getrieben von Selbstzweifeln und einem durch ihre Beziehungen ruinierten Selbstbewusstsein rutscht sie aus einer Notlage wieder in den Polizeidienst der Mordkommission und bekommt es direkt mit einem passenden Verbrechen zu tun.
Die schnelle Erzählweise und die Geschichte, die direkt aus dem Leben gegriffen zu sein scheint, haben mir das Lesen sehr leicht gemacht. Ein guter Krimi und gleichzeitig der erste Band einer Trilogie. Ich werde die beiden weiteren Bände auch lesen.
- Thomas Gsella
Papa-a? Ja, mein Kind?
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenKinders unzügelbares Streben nach Wissen, nur gedeckelt vom Unwillen und der Trägheit des männlichen Erziehungsberechtigten. Schön, auch wenn sonst Gedichte nicht so meins sind. Zur Vorbereitung auf die Vaterschaft unbedingt lesen! Und welcher Vokal ist dem Autor in seinem Nachnamen entglitten? Blöbläblü
- Que Du Luu
Vielleicht will ich alles
(34)Aktuelle Rezension von: schlumelineAddi, 16 Jahre und aus augenscheinlich gutbürgerlichem Hause stammend, führt hinter verschlossenen Türen ein Leben, das wohl kaum jemand gegen sein eigenes eintauschen möchte. Die Eltern prügeln sich, darunter hat besonders Addi zu leiden. Aus Versehen rammt ihm seine Mutter sogar eine abgebrochene Bierflasche in den Bauch. Für den Jungendlichen ist hier die Flucht aus dem Alltag zu Hause angesagt und so flieht er immer öfter durchs Fenster seines Zimmers in die Welt da draußen, in die Straßen seiner Heimatstadt Bielefeld. Dort begegnet er den Schicksalen anderer Menschen, die es auch nicht leicht im Leben haben, aber auf die eine oder andere Weise durchaus zufrieden sind mit dem was sie haben oder sind. An Addis Leben ändert sich auch nichts als die Eltern endlich beschließen sich zu trennen, denn wirkliches Interesse am Sohn und vor allem auch Zeit für ihn scheinen weder Vater noch Mutter zu haben. Addi aber sucht nach Wärme, Liebe, Freundschaft und Nähe und hofft wohl dies alles bei Alicia zu finden, einem Mädchen aus seiner Klasse, die eine Außenseiterrolle in der Gruppe hat. „Vielleicht will ich alles“ ist eine Geschichte über eine Reihe Menschen in Bielefeld, die Träume haben oder hatten, die den Alltag gut oder schlecht meistern, die ihr Leben leben, wie es eben ist. Ein Buch, das nicht verurteilt, sondern mehr schildert und die Meinung zu den Dingen dem Leser selbst überlässt. QueDu Luu klagt nicht an, sie erzählt und ist dabei so offen und direkt, dass es stellenweise weh tut. Mit einer gehörigen Prise schwarzem Humor und dem Gefühl irgendwie hilflos sein, hält sie den Leser in ihrer Geschichte gefangen. Auch wenn hier viele Dinge immer wieder angesprochen werden und Addis Alltagsablauf von sich wiederholenden Momentaufnahmen geprägt ist, so geht dieses Buch doch nahe. Die Handlung spielt zwar in Bielefeld, ist aber in jeder anderen Stadt in ähnlicher Weise denkbar. Die Autorin präsentiert eine Geschichte über Lebensträume, über den Weg vom Jugendlichen zum Erwachsenen und über die Möglichkeit des Scheiterns. Eine Schilderung des Lebens wie es sein kann: Hart, grausam und brutal und doch immer wieder mit Momenten der Hoffnung und des Glücks durchsetzt und auch mit Möglichkeiten einen anderen Weg einzuschlagen und es besser anzutreffen. Vielleicht will ich alles, aber was ist dies alles und will ich es überhaupt? Das muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden und den richtigen Weg für sich finden. Und das unabhängig von seiner Herkunft. - Inge Löhnig
Scherbenparadies
(115)Aktuelle Rezension von: mariBella23Von allen Arena Thrillern die ich bis jetzt gelesen habe, gehört "Scherbenparadies" zu meinen Favoriten. Die Protagonistin Sandra ist so unglaublich stark und tapfer, selten habe ich über einen fiktiven Buchcharakter gelesen, der so viel einsteckt und dennoch nicht aufgibt, was an einigen Stellen leider sehr verständlich wäre. Es ist unglaublich traurig zu lesen, wie eine ganze Klasse sich am Mobbing einer unschuldigen Person beteiligt, leider setzt sich die beste Freundin von Sandra auch nicht wirklich genug für sie ein. Auch das Lehrpersonal scheint überwiegend blind für dieses Mobbing zu sein. Ich hatte während des Lesens durchgehend Mitleid mit Sandra, sie tat mir einfach unglaublich leid, mit alldem womit sie alleingelassen wird. In einem anderen Setting hätte ich diese Lehrer Schüler Beziehung wahrscheinlich auch nicht toleriert, doch hier scheint es für Sandra die entscheidende Stütze zu sein. Ich verrate nicht wer hinter alldem Mobbing steckt, aber ich wäre nicht von alleine darauf gekommen, weshalb die Spannung hier auch fünf Sterne verdient.
- Thomas Mahler
In der Schlange
(12)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderThomas Mahler wagt das Experiment. Nach seinem Studium findet er keinen Job, weiß nicht wohin und meldet sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos. Er lebt ein Jahr von Hartz IV. Langes Schlange stehen vor der Agentur für Arbeit, endloses ausfüllen von Formularen und teilweiße pampige Mitarbeiter. Er besucht Seminare, Fortbildungen und Kurse. Mit viel Witz, Hintergrundwissen und auch mit einiger Bitterkeit erzählt Thomas Mahler von seinem Jahr auf Hartz IV.
- Ludwig Homann
Engelchen
(2)Aktuelle Rezension von: BuchLeseZauberDieser Autor ist wirklich klasse! Dies war nun das Zweite Buch, nach "Klaus Ant", das ich von ihm las. Und, ja, auch das, ließ mich, wie jeden anderen Leser sicher genauso, gar NICHT kalt!
Als ich es beiseite legte, wußte ich zuerst gar nicht, ob oder was ich darüber schreiben sollte. Dann aber, also jetzt, denke ich, dass ich es unbedingt empfehlen sollte!
Der Anti-Held ist ganz unten angekommen. Er haust in einem alten Wohnwagen. Allermieseste Verhältnisse. Sein Sicht über Frauen, kann der Leser in seinen Gedanken nachvollziehen.
Abhängig von Hartz 4 und Alkoholiker. In dieser Situation entführt er dann ein Mädchen und hält es in seinem Wohnwagen gefangen. ...
Na ja, es ist wirklich spannend! ABER auch sehr "aufregend", und besonders das schlimme Ende, GAR nichts für schwache Nerven!
Alles in Allem. Die Erzählweise dieses Autoren ist fesselnd. ER hat es mir angetan und ich werde auch noch die beiden Anderen lesen!
Denn: ER KANN wirklich den Leser und die Leserin bannen! Topp! - 8
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