Bücher mit dem Tag "heiliges land"
20 Bücher
- Andreas Eschbach
Das Jesus-Video
(795)Aktuelle Rezension von: torbleroneAndreas Eschbach ist mit Das Jesus Video ein spannender und zugleich tiefgründiger Roman gelungen, der weit über eine gewöhnliche Thriller-Handlung hinausgeht. Die Geschichte beginnt mit einer archäologischen Ausgrabung in Israel, bei der ein geheimnisvolles Grab entdeckt wird. Darin findet man nicht nur die sterblichen Überreste eines Mannes, sondern auch die Bedienungsanleitung einer modernen Videokamera – Jahrtausende zu früh.
Von diesem faszinierenden Ausgangspunkt entfaltet sich ein packendes Abenteuer, das Wissenschaft, Religion und Zeitreise-Thematik auf intelligente Weise miteinander verknüpft. Eschbach versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und den Leser ständig zum Weiterblättern zu bewegen. Zugleich wirft der Roman Fragen auf, die über die reine Handlung hinausgehen: über den Glauben, die Manipulierbarkeit der Geschichte und die Grenzen menschlicher Erkenntnis.
Besonders gelungen ist die Vielschichtigkeit der Figuren, die zwischen persönlichem Ehrgeiz, wissenschaftlicher Neugier und religiösen Überzeugungen hin- und hergerissen sind. Die Schauplätze wirken authentisch beschrieben und tragen zum Sog der Geschichte bei.
Das Jesus Video ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch ein Gedankenexperiment, das lange nachhallt. Für Fans von Mystery, Science-Fiction und intelligenten Verschwörungs-Thrillern ist es ein absolutes Muss. - Tyron Tailor
Die geworfene Münze
(15)Aktuelle Rezension von: Leseratte61Klappentext:
Schwaben 1203: Die junge Gräfin Isabeau wurde von ihrem Schwager Rudolf im Burgverlies eingekerkert. Seit ihr Gemahl Lothar sich dem Kreuzzug ins Heilige Land angeschlossen hat, ist sie ihrem machtgierigen Schwager hilflos ausgeliefert. Dem jungen Schmied Matthias gelingt es, sie aus ihrem Verlies zu retten. Sie müssen rechtzeitig Isabeaus Gemahl finden, denn sonst ist ihrer beider Leben in Gefahr. Doch auf dem Weg ins Heilige Land warten nicht nur unzählige Gefahren, die die beiden überwinden müssen. Zu spät erkennt Matthias, dass Isabeau ihm mehr bedeutet, als einem einfachen Schmied zusteht …
Fazit:
Direkt nach der Hochzeit sieht Isabeau ihren Mann zum letzten Mal, da er sich dem Kreuzzug ins heilige Land anschließt. Sein Bruder will sich in sofort die Grafschaft und die junge Isabeau aneignen und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Da der junge Schmied Matthias durch ein Versprechen an Isabeau gebunden ist, gelingt Isabeau, dank Matthias Hilfe, in letzter Sekunde die Flucht vor ihrem machthungrigen Schwager. Nun beginnt für Matthias und Isabeau eine aufregende Reise, da sie im heiligen Land Isabeaus Mann suchen wollen.
Schon auf den ersten Seiten lernte ich Matthias und sein tragisches Schicksal kennen. Durch die Intrigen des Adels verlor er alles, was ihm lieb und teuer war. Da er nichts mehr zu verlieren hat, gibt er ein Versprechen, dass sein Leben verändert und in den Grundfesten erschüttert.
Isabeau ist eine junge Adlige, die sich ihrem Stand entsprechend verhält und auf mich dennoch einen sehr viel mutigeren und wehrhafteren Eindruck macht, als es bei Frauen dieser Zeit üblich war. Matthias ist natürlich weit unter ihrer Würde und dies lässt sie ihn deutlich spüren, obwohl sie auf seine Hilfe angewiesen ist.
Die Reise, die zu dieser Zeit natürlich sehr lange dauert und sehr gefährlich ist, stellt die zwei Charaktere vor ungeahnte Herausforderungen und Prüfungen. Sie treffen auf gute und böse Menschen und müssen immer wieder um ihr Leben bangen. Doch das Schicksal ist ihnen hold, da sie auch immer wieder Hilfe bekommen, mit der sie kaum rechnen konnten.
Unterwegs treffen sie auf die junge Marie, die für den Diebstahl eines Brotes sehr hart bestraft wurde und nehmen sie mit auf ihre Reise. Nicht nur die Gefühle für dieses Kind wachsen, sondern Isabeau und Matthias wachsen zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen und entdecken verbotene Gefühle. Eine Adlige und ein Schmied, kann das gutgehen?
Die Erlebnisse auf der Reise wurden sehr bildgewaltig und detailliert beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, direkt dabei zu sein und die Ängste und Sorgen und auch die kleinen Freuden direkt zu spüren.
Der Autor gab mir tiefe Einblicke in die damalige Gesellschaft mit all ihren Facetten. Ist der Adel wirklich so edel und gut, wie er sich darstellen wollte? Welche Rolle spielt die Kirche und deren Diener auf Erden? Soll das heilige Land wirklich gerettet werden, oder dient der Kreuzzug anderen Beweggründen? Werden die Hauptprotagonisten an den Intrigen, dem Machthunger und den Gefahren scheitern, oder wird am Ende alles gut? Das lest bitte selbst, es lohnt sich.
Wie der Klappentext schon andeutet, entwickeln sich bei Matthias zarte Gefühle für Isabeau. Wird sie seine Gefühle erwidern? Und wenn ja, gibt es eine Chance für diese Gefühle? Auch das müsst ihr leider selbst herausfinden.
Mich fesselte dieser Roman von Anfang an und ich konnte das Buch erst nach der letzten Seite aus der Hand legen. Die geschichtlichen Ereignisse und deren zum Teil realen Persönlichkeiten wurden zu einer fesselnden Geschichte verwoben, die mir sehr gefallen hat. Ich konnte tief in die Gefahren dieser Zeit eintauchen und dank der guten Recherche wieder neues Wissen erlangen.
Der Schreibstil des Autors wurde der damaligen Zeit angepasst und dies fand ich sehr passend. Auch wenn sehr viele bedeutende Persönlichkeiten der Zeit eingebunden wurden, gelang es, die Spannung zu halten und mich mitzureißen. Das Verhalten der Charaktere konnte ich nachvollziehen, da sie der Zeit entsprechend sehr realistisch und authentisch ausgearbeitet wurden. Stück für Stück entwickelten sie sich weiter, wuchsen an den Herausforderungen und ich hätte sie gerne noch weiter begleitet.
Ich konnte einen hervorragend recherchierten Roman lesen, der mir die Zeit der Kreuzzüge näher brachte, ohne sie zu glorifizieren. Von mir eine absolute Leseempfehlung.
- Robyn Young
Die Blutschrift
(95)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer1260. In der Schlacht von Ayn Jalut besiegt Baybars Bundukdari, Feldherr des Mameluckensultans Kutus, die gefürchteten Mongolen. Ein großer Sieg für die Muslime, der den ehrgeizigen Baybars, einen ehemaligen Sklaven, der sich mühsam nach oben geboxt hat, jedoch nicht genügt: Ganz Palästina von Fremdherrschaft befreien, vor allem von der der christlichen Kreuzfahrer - das ist der Traum, der dem Glaubenskrieger Baybars vorschwebt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt der Soldat vor nichts zurück: Kurzerhand tötet er Kutus persönlich, ernennt sich selbst zum neuen Sultan und ruft den Dschihad aus - die Gewalt der Kreuzzüge lebt wieder auf.
In dieser Situation begegnen sich die Templer-Novizen William Campbell und Garin de Lyons. Beide stecken in persönlichen Schwierigkeiten: Garin wird von seinem Onkel misshandelt, Will hat sich mit seinem geliebten Vater überworfen. Die Wirrungen der Politik jedoch entzweien die Freunde rasch: Garin, der von Prinz Edward von England und dessen verschlagenem Diener Rook zur Spionagetätigkeit gezwungen wird, verrät William. Als Wills Vater von Baybars getötet wird, hat Will nur noch ein Ziel im Sinn: Rache zu üben.
Und Jahre vergehen, bis die beiden jungen Männer einander wieder gegenüber stehen, und jeder für sich erkennt, dass nicht alles ist, wie es scheint ...
Ich muss sagen, dass bisher noch kaum ein historischer Roman einen so nachdrücklichen Eindruck bei mir hinterlassen hat, wie dieser. "Die Blutschrift" hat alles: Gute Recherche. Tief gehende Charaktere. Action. Politik. Liebe. Und auch ein paar religiös-philosophische Anklänge. Ein Buch, das man mit Recht als episch und monumental bezeichnen kann.
Robyn Young pflegt einen einzigartig bildhaften Schreibstil, der nicht nur ein großartiges Kopfkino entfacht, sondern uns förmlich eintauchen lässt in diese vergangene, unruhige Epoche, die der Unseren so fremd und doch so ähnlich ist.
Kleinasien ist ein brennendes Pulverfass - wie heute. Wer hat Anspruch auf das Land, das den Ursprung aller drei Weltreligionen birgt? Wie sollte man dieses Land nennen: Heiliges Land? Israel? Palästina?
Die politischen und kriegerischen Wirren, die Skrupellosigkeit aller Parteien, der Fanatismus jeder Seite und das Leid der kleinen Leute ... wir bekommen hier die ganze Palette präsentiert. In allen Facetten. Gut und Böse sucht man hier im Großen und Ganzen vergebens.
William Campbell als "Held": eine zerrissene Figur, die sehr schnell erwachsen werden muss und von schweren Schicksalsschlägen getroffen wird.
Garin de Lyons, der zuerst sein Freund ist, später sein Widerpart, den man zu Beginn bemitleidet, später verabscheut, nur um ihn am Ende wieder zu bemitleiden.
Baybars, der trotz extremer Brutalität und gewisser schon "islamistisch" zu nennender Tendenzen, nicht zum platten Bösewicht verkommt, sondern zwischen allen Gewalttaten, aller Brutalität und Machtgier privat durchaus menschlich bleibt und eine äußerst traurige Vorgeschichte besitzt, die dazu besticht, immer wieder mit diesem Charakter zu sympathisieren.
Der Priester Everard, von den Absichten her ein durch und durch "Guter", bleibt über lange Strecken mysteriös, kauzig und nur bedingt sympathisch.
Die Charakterzeichnung ist extrem facettenreich. Jede Figur ist ein Mensch, keine hölzerne Schablone.
Hinzu kommt dann der zeitlose und wertvolle Hinweis darauf, wie ähnlich sich Christentum, Judentum und Islam in ihren Grundzügen sind, "drei Brüder, die um die Gunst ihres Vaters buhlen", wie es der Priester Everard formulieren darf. Ist diese Erkenntnis bei uns angekommen? Noch immer gibt es Europäer, die sich vor der "Islamisierung" fürchten. Noch immer gibt es Muslime, die in blutrünstigen Glaubenskriegen gegen "Ungläubige" kämpfen. Noch immer gibt es jüdische Siedler, die in der Ansicht, das Heilige Land gehöre ihnen, dem "auserwählten Volk Gottes" allein, Gebiete besetzen und Andersgläubige vertreiben ...
Aktuell bleibt die Thematik wohl noch lange.
Ein Roman, wie er besser nicht sein könnte.
6/5 Sternen.
- Roger Crowley
Der Fall von Akkon
(4)Aktuelle Rezension von: Kristall86Der Fall von Akkon oder kurzum, das Ende der Kreuzzüge. Autor Roger Crowley nimmt uns hier nochmal mitten ins Geschehen und wir dürfen dabei in die blutigen Schlachten abtauchen. Crowley verzettelt sich für meine Begriffe in zu viele Wiederholungen und bringt dadurch unnötigen Länge in seine eigentliche Erzählung. Wenn man einen Standpunkt ein Mal gehört hat, muss er nicht nochmal und nochmal durchgekaut werden. Bevor es aber zum Fall kommt, erzählt er uns die Vorgeschichte und auch hier muss ich gestehen, hatte die Übersetzung einige trübe Stellen abbekommen. Wie bereits von einer anderen Leserin angemerkt, sind die Grammatik und der Ausdruck teilweise etwas unglücklich formuliert beziehungsweise recht stümperhaft übersetzt für so ein geschichtlich-wertvolles Buch mit so einem brisantem Inhalt. Allein dieser Tatsache ist es geschuldet, das ich das Buch nicht mit der eigentlichen Ernsthaftigkeit gelesen habe, wie es es eigentlich verdient hätte. Was aber sehr erwähnenswert ist und deshalb gibt es auch 3 Sterne von mir, ist die eindringliche Erklärung der Kreuzritter und deren Absichten. Es verdeutlicht schlussendlich nochmal sehr tief, welch Befreiung es eigentlich war, das diese „Krieger“ endlich ausgelöscht wurden...
- Manuela Schörghofer
Die Klosterbraut
(57)Aktuelle Rezension von: HopeandliveSo erging es Franka von Marienfeld, der jüngeren Schwester der wunderschönen Melinda, wir werden im Laufe des Buches noch erfahren, das nicht alles schön an Melinda ist. Franka wird ins Kloster geschickt, so war das in der guten alten Zeit, achja, wir befinden uns im Rheinland im 13. Jahrhundert und da wurde man als jüngere Schwester, die angeblich nicht so wunderschön ist wie ihre Schwester, auch da werden wir das eine oder andere Schöne noch entdecken, gerne mal ins Kloster geschickt und los war man sie. Bevor es soweit ist, geht unsere freiheitsliebenden Franka in den Wald und trifft Ritter Wulf von Röllberg, der auch noch mal frische Waldluft schnuppern wollte, bevor es auf den nächsten Kreuzzug geht und was passiert. Genau, sie verlieben sich auf den ersten Blick, dann bräuchte Franka theoretisch ja gar nicht ins Kloster. Jetzt würde heutzutage Beziehungsstatus "kompliziert" stehen, denn Ritter Wulf ist mit der schönen Melinda verlobt und wird sie heiraten Es bleibt ihm nur eine Schachfigur, die ihn immer an Franka denken lässt und die auch noch eine wichtige Rolle spielen wird.
Denn im Kloster ist es gar nicht so friedlich und Franka gerät in höchste Gefahr, das ist der Krimiteil und ob die beiden sich heimlich Liebenden noch zueinander finden, das müsst ihr selbst rausfinden.
Mich hat diese Mischung von historischem Roman, einer Liebesgeschichte und etwas Krimi einfach gut unterhalten.
- Dan Jones
Die Templer
(7)Aktuelle Rezension von: BuchkometDie Templer: jeder kennt ihren Namen, aber kaum jemand kennt ihre Geschichte. Verschwörungsmythen ranken sich um die einst mächtigste Bruderschaft bis heute. Dan Jones bringt Ordnung ins Chaos der Legenden und zeigt, was wirklich dran war am berühmtesten Ritterorden des Mittelalters.
Das Buch erzählt, wie eine kleine Gruppe armer Ritter 1119 in Jerusalem einen radikalen Plan fasste: Pilger beschützen, notfalls mit Gewalt. Daraus wurde innerhalb weniger Jahrzehnte eine militärische Elite mit Einfluss von Schottland bis Zypern. Die Templer kämpften an vorderster Front im Heiligen Land, verloren aber auch bittere Schlachten gegen die Mamluken. Gleichzeitig bauten sie in Europa ein Finanznetzwerk auf, das seinesgleichen suchte: Kredite, Geldtransfers, Schatzverwaltung, selbst Könige liehen sich Geld von den Templern.
Doch der Erfolg wurde ihnen zum Verhängnis. Als das Heilige Land verloren ging und die politischen Gegner in Europa stärker wurden, kam der Fall. Frankreichs König Philipp IV. ließ 1307 den ganzen Orden verhaften, wegen angeblicher Ketzerei. Der Papst machte mit. Zwei Jahre später war der Orden Geschichte, ihr letzter Großmeister verbrannte auf dem Scheiterhaufen.
Dan Jones gelingt mit diesem Buch etwas, was viele historische Sachbücher nicht schaffen: Er beschreibt eine Zeit voller Spannung. Man kommt sich manchmal vor, als würde man einen Thriller oder dergleichen lesen. Ich konnte das Buch teilweise nur schlecht zur Seite legen. Das spricht ganz klar für Dan Jones, der hier keine starre Abhandlung präsentiert. Man lernt etwas. Man versteht Zusammenhänge. Wer auch nur ansatzweise etwas mit Geschichte anfangen kann, sollte definitiv diesem Buch eine Chance geben.
Auf meinem Blog findet ihr eine ausführlichere Rezension, schaut dort gern mal vorbei: https://buchkomet.wordpress.com/2025/08/28/rezension-dan-jones-uber-den-aufstieg-und-fall-der-templer/
- Assaf Zeevi
Lass das Land erzählen
(11)Aktuelle Rezension von: Andrea_Varga1Der Autor kennt das Land. Er nimmt uns an der Hand und nimmt uns mit zu den uns bekannten und weniger bekannten Orten, die uns aus der Bibel vertraut sind. Durch seine eigene Erfahrung und durch Hintergrundinformationen schenkt er uns einen sehr lebendigen Blick auf das biblische Israel. Ich lese die Bibel mit anderen Augen.
- Ulf Schiewe
Die Mission des Kreuzritters
(53)Aktuelle Rezension von: anne_foxDer Schauplatz dieser Geschichte ist Jerusalem im Jahre 1129. Es geht um Melisande einer Königstochter die mit einem viel älteren hässliche Mann zwecks einer späteren Regentschaft des Ehemannes, verheiratet werden soll. Um dem zu entgehen, flieht sie, dabei gerät sich immer wieder in neue Gefahren und Gefangennahme anderer Herrscher die Lösegeld vom Vater fordern. Doch sie hat Raol einen tapferen Kreuzritter an ihrer Seite der sie beschützt und hilft um auf ihrer Flucht zu überleben. Natürlich kommen hier so nach und nach auf dem langen gefahrvollen Weg nach Hause Gefühle auf.
Fazit:
Ein spannender Abenteuer-Roman der von der ersten Seite an fesselt. Manchmal hat sich der Autor nur etwas verzettelt mit den Begriff, Koffer, Tasche und Stahl, Worte die es sicher damals nicht gab. Ansonsten ein Pageturner.
- James A. Michener
Die Quelle
(29)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSo wie Gustav Freytag in seinen mehrbändigen "Ahnen" die Geschichte unserer Altvorderen beschreibt, so führt uns Michener durch den nahen Osten der Jahrtausende. Liebevoll geschrieben, sprachlich perfekt und ausgesprochen gut recherchiert, was man aber von allen seinen Büchern sagen kann. Für mich war die Lektüre ein Vergnügen der Sonderklasse. - Eline Rosenhart
Mein Land, mein Leben
(10)Aktuelle Rezension von: Renate1964Eline Rosenhardt beschreibt den Alltag dreier junger Menschen im Israeĺ 2015 bis 2017. Wael, Yahar und Nienke gehören je einer der großen Religionen an. Sehr intensiv setzt sich die Autorin mit der Gewalterfahrung, der Suche nach Gott und dem richtigen Leben auseinander. Nichts ist oberflächlich, es gibt auch kein billiges Happyend.
Allerdings weißt das Buch einige Längen auf. Insgesamt aber hervorragend und aktuell
- Andreas Eschbach
Das Jesus-Video 1-4. Die komplette Hörspiel-Reihe nach Andreas Eschbach
(4)Aktuelle Rezension von: FlaventusDer Roman »Das Jesus Video« ist 1998 erschienen und hat schon entsprechend viele Jahre auf dem Buckel. Seither wurde er in etliche Sprachen übersetzt, 2002 mehr recht als schlecht verfilmt, 2014 als Hörbuch in zwei Teilen eingesprochen und 2020 als Hörspiel vertont. Das Hörspiel ist mit knapp 4 Stunden Hörzeit deutlich kürzer als das Hörbuch, das auf gut 44 Stunden Hörzeit kommt.
Anders als der Film bleibt das Hörspiel relativ dicht an der Buchvorlage und konzentriert sich auf die actionreiche Handlung. Es wird bei einer Ausgrabung ein 2.000 Jahre altes Skelett gefunden, dem eine Bedienungsanleitung einer hochmodernen Videokamera beigelegt wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen Zeitreisenden handelt, der Jesus gefilmt hat. Und schon beginnt der Wettlauf gegen die Zeit und einigen Parteien, die alle die Kamera suchen, auf der ein entsprechendes Video vermutet wird.
Andreas Eschbach ist sicherlich nicht der erste Mensch, der sich fragt, was wohl auf einem Videoband festgehalten wird, wenn Jesus seinerzeit gefilmt worden wäre. Das spiegelt sich in dem Ende wider, das meiner Meinung nach sehr gut vom Autor umgesetzt wurde. Ebenso gut umgesetzt wurde das Hörspiel, bei dem Sprecher und Sprecherinnen zum Einsatz kamen, die die Vertonung sehr gut gemeistert haben.
Fazit
Auch wenn das Hörspiel deutlich kürzer als das Hörbuch ist, so ist es in meinen Augen doch sehr unterhaltsam und transportiert den Inhalt des Buchs in einer ausgesprochen spannenden Art und Weise. Der Gesamtplot erscheint vollständig und ich hatte zu keinem Moment das Gefühl, als würde etwas Wesentliches fehlen. Deshalb kann ich das Hörspiel wärmstens empfehlen, wobei es vollkommen egal ist, ob die Handlung schon bekannt ist oder nicht. - Alexander Schick
Neues Leben. Die Israel-Bibel (Neues Leben. Die Bibel)
(2)Aktuelle Rezension von: Gertraud_SchoepflinZum 75jährigen Jubiläum der Staatsgründung Israels ist diese Israel-Bibel erschienen, kombiniert mit der bewährten Neues-Leben-Übersetzung in moderner Sprache. Dem Israel-Kenner kommt diese Bibelausgabe mit ihren zahlreichen Fotoseiten vom historischen und modernen Israel wie ein vertrauter Freund entgegen. Man entdeckt alte, bekannte Orte und Plätze wieder, darüber hinaus macht der Bilderteil viele Aspekte der biblischen Begebenheiten sichtbar, wie etwa Tiere, Alltagsgegenstände oder Pflanzen. Wer Israel noch nicht bereist hat, in dem wecken diese eindrücklichen Fotos die Sehnsucht nach dem Heiligen Land. Die Israel-Bibel lädt in besonderer Weise zum Stöbern, Blättern und einer inneren Reise durch das Land der Bibel und die Geschichte ein. In 200 Sonderseiten vertieft ein sachkundiges Autorenteam zahlreiche Aspekte der biblischen Geschichte Israels. In vielen Facetten wird aufgezeigt, wie eng der christliche Glaube mit Israel verknüpft ist. So erfährt man beispielsweise, dass Israel im Schnittpunkt der drei großen Kontinente Asien, Afrika und Europa liegt - ein Aspekt, den der Evangelist Billy Graham bei einer Indienreise als Anknüpfungspunkt nahm.
- Susan Hastings
Der schwarze Magier
(21)Aktuelle Rezension von: CR-ForsterIch habe das Buch vor 11 Jahren in die Finger bekommen und noch immer hat es einen festen Platz in meinem Bücherregal. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie oft ich es gelesen habe, definitiv schon fast zerlesen. Dieses Buch hat meine Leidenschaft zu historischen Romanen erweckt.
England, im Jahr 1157.
Es werden zwei Knaben geboren. Der eine ist der dritte Sohn eines normanischen Ritters, der andere ist der dritte Sohn des englischen Königs Heinrich II. Beide scheint nichts miteinander zu verbinden - außer die gemeinsame Reise und der Kampf um Jerusalem - weit, weit in der Zukunft.
Der eine, als Richard Löwenherz, der andere als Rupert de Cazeville. Der zynische, düstere, mystische und in den Bann ziehende schwarze Magier an der Seite des Königssohns.
Susan Hasting hat einen wunderbar spannenden, roten Faden durch die Lebensgeschichte des Magiers Rupert gezogen. Angefangen von seiner Kindheit mit den Visionen und seinen besonderen Fähigkeiten, über seine Erfahrungen im Kloster, seine Initiierung als Druide bis hin zum Studium der Medizin...
Das Leben und der Kampf an Richards Seite habe ich mit Neugier verfolgt, obwohl die politischen Auseinandersetzungen für mich doch etwas lang waren, den leichten Subtext von Richards Gefühlen mit einem verschmitzten Lächeln wahrgenommen und mich dann ganz und gar fesseln lassen, als Rupert die unbändige Lady Gwendolyn in sein Leben gelassen hat - wenn wohl auch nicht ganz freiwillig :)
Susan Hastings hat einen wunderbaren Schreibstil. Selten wird es wirklich langatmig. Ich konnte mir die Geschichte lebhaft in meinem Kopf ausmalen.
Ich lese es immer wieder gerne - lasse mich immer wieder gerne in den dunklen Bann des Magiers ziehen... obwohl ich mir immer öfter wünsche, mehr über ihn zu erfahren...
- Michael Wolffsohn
Wem gehört das Heilige Land?
(9)Aktuelle Rezension von: udeNach dem Lesen ist mein Kopf voll von Amoritern, Kanaanitern, Assyrern, Babyloniern, Seleukiden, Hasmonäern, Makkabäern, Fatimiden, Seldschuken, Mamelucken, Philistern, Kaldäern, Israeliten, Hurritern, Kanaanitern, Moabitern, Hebräern, Ammonitern, Edomitern, Fatimiden, Osmajjaden, Drusen, Osmanen, Römern, Persern und wer weiß wem noch. Nur die Chinesen fehlen. Wem gehört also das Heilige Land? Eigentumsrechte besitzt niemand, meint Wolffsohn, und verlängert damit einen modernen Rechtsbegriff in die Frühgeschichte. Allerdings können sich die Palästinenser nicht auf die Philister (Palästina = Filistan) berufen, denn diese kamen aus Griechenland, während jene doch Araber sind. Aber weil Juden und Palästinensern das Land beinah gleich heilig ist, plädiert Wolffsohn für eine ganz spezielle Art Bundesstaat, in den auch Jordanien einbezogen wäre. Man darf ja noch träumen.
- Tom Melley
Der Krieger des Herrn
(11)Aktuelle Rezension von: nirak03Jolande fristet ihr Leben auf Burg Hohnstein, ihr Leben ist langweilig bis zu dem Tag, als ihr Vater mit ihrem Halbbruder auf der Burg einzieht. Wilfried ist von der schönen Schwester fasziniert, weit über die Grenzen zu einer Schwester hinaus. Jolande hat nur noch einen Gedanken, wie dem brutalen Bruder entfliehen. Als der Vater ein Turnier ausrichtet und auch Feinde der Familie daran teilnehmen, beschließt die junge Frau um Hilfe zu bitten. Auf Walter von Westereck ist ihre Wahl gefallen, aber der junge Krieger schenkt ihr keinen Glauben. Er zieht weiter und ahnt nicht, wie groß der Hass der Hohnsteins auf seine Familie ist. Wilfried brennt Burg Westereck nieder und tötet alle. Walter schwört Rache, aber das stellt sich als nicht so einfach heraus, denn Wilfried ist nach Palästina verbannt. Er musste mit seiner Schwester eine Bußfahrt antreten, um für seine Taten zu büßen. Jolande wird dazu verdammt, ihn zu begleiten. Auch Walter macht sich auf den Weg. Wird er seine Rache bekommen? Wird Jolande ihre Freiheit zurückbekommen? Und wie wird ihre Zukunft aussehen?
Historische Romane, die im Mittelalter spielen, kann ich kaum widerstehen. Ich liebe es, in diese Zeit entführt zu werden. Tom Melley hat mit seinem Roman „Der Krieger des Herrn“ genau meinen Lesegeschmack getroffen. Erzählt wird die Geschichte von Jolande, die sich als Frau in ihr Schicksal zu ergeben hat, aber verzweifelt nach einer Lösung sucht und von Walter von Westereck, der als junger Krieger sein Leben gestalten will und feststellen muss, dass andere sein Schicksal lenken.
Die erste Hälfte des Buches schildert die Ereignisse, die dazu führen, dass sich die Leben der Protagonisten verändern und andere Wege eingeschlagen werden, wie vorher gedacht. Ein großes Turnier wird beschrieben. Der Autor schildert dies sehr ausführlich und bildhaft. Das Getümmel vor der Burg, die vielen Menschen, die Tiere und die Aufregung ist deutlich zu spüren. Gerade auch die Aufregung, die dieses Turnier für Walter bedeutet, ist greifbar.
Dann nimmt die Handlung eine kleine Wendung und die Welt für Walter stellt sich auf den Kopf. Auch wenn es für den jungen Mann schwer wird, hat der Autor es doch verstanden, die Handlung glaubhaft zu schildern.
Der zweite Teil des Buches führt dann nach Palästina und erzählt von der Eroberung Akkons. Hier kommen historische Persönlichkeiten wie König Richard Löwenherz ins Spiel. Auch wenn es nur kurze Auftritte dieser Herrscher der Zeit sind, fügen sie sich doch geschickt in die fiktive Geschichte rund um Walter und Jolande ein.
Der Erzählstil von Tom Melley ist allerdings nicht unbedingt etwas für schwache Nerven. Er beschreibt deutlich die Taten der Krieger, was Krieg und Mord betrifft. Auch die Übergriffe auf Jolande werden beschrieben.
Er versteht es aber auch, Bilder lebendig werden zu lassen. Das große Turnier zum Beispiel wird so detailliert beschrieben, dass man deutlich Bilder vor Augen hat. Oder die Strapazen der Reise sowie das Leben in dieser Epoche hat er geschickt in Szene gesetzt.
Auch wenn ich mit der Art und Weise, wie einige Charaktere gehandelt haben, nicht einverstanden war, war die Geschichte spannende Unterhaltung. Der Autor versteht es historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte zu verknüpfen und eine spannende Handlung zu schildern. Seine Charaktere hat er dabei detailliert ausgearbeitet und es geschickt verstanden, sie lebendig werden zu lassen.
Fazit:
„Der Krieger des Herrn“ ist ein facettenreicher historischer Roman mit Ecken und Kanten. Seine Protagonisten sind vielschichtig und nicht immer leicht zu durchschauen. Auch wenn der Erzählstil manchmal etwas deftig ist, hat mir das Buch gut gefallen. Der historische Hintergrund fließt geschickt in die fiktive Handlung mit ein und erlaubt einen lebhaften Blick in diese Epoche.
- Sibylle Hardegger
Die Kinder von Bethlehem
(1)Aktuelle Rezension von: KinderbuchkisteEine Entdeckungsreise mit Geschichten und Bildern, Rätseln und Mitmach-Tipps
Wie leben die Kinder heute in Bethlehem? Israel und Palästina was ist das? Die Schweizer Autorin Sibylle Hardegger und der ebenfalls aus der Schweiz kommende Autor Stephan Sigg haben in ihrem einzigartigem Buch Bilder und Geschichten zusammengetragen, die Kindern das Leben der Jugendlichen, Kinder und Erwachsenen in diesen Gebieten näher bringen soll und ihnen die Möglichkeit gibt ein Gefühl für die teilweise schwierigen Lebensverhältnisse zu vermitteln. Neben den kleinen, sehr informativen und aussagen starken Reportagen gibt es viele Rätsel, die sich auf die erzählten Geschichten beziehen und so das Leseverständnis spielerisch abfragen. Diese Fragen können auch für einen Test im Unterricht herangezogen werden. Neben den Reportagen und Rätseln gibt es Rezepte und Lieder sowie sehr viele Fotos, die das Gefühl für das Leben der Kinder in diesen Gebieten sehr anschaulich transportieren. Das Buch ist eine Art Entdeckungsreise in den Alltag israelischer /palästinensischer Kinder. "Wie geht es den Kindern in Bethlehem?" "Der Stern von Bethlehem" "Unterwegs in der Stadt und in der Wüste" "Miteinander essen" "Sich von Musik verzaubern lassen" "In der Schule und bei den Pfadfindern" und "Ein Hospital für Kinder" sind Oberthemen die mit viel Inhalt gefüllt sind. Dabei scheut das Autorenduo nicht davor zurück zu erzählen, wie beklemmend und gefährlich das Leben in der heiligen Stadt und seiner Umgebung ist. Kindgerecht und ohne Angst aufzubauen berichten sie zum Beispiel auch über die Situation die man als Tourist dort vor findet. Wir haben das Buch mit Kindern der 3. und 4. Klassen gelesen und dazu einen Freund, der aus Palästina stammt, eingeladen. Nach der Lesung einiger Reportagen gab es viel Gesprächsbedarf daher war ich sehr froh, das wir jemanden befragen konnten, der das Leben hautnah erlebt hat. Besonders schlimm fanden die Kinder es, dass Kranke und verletzte aus Palästina nicht im Krankenwagen ins israelische Gebiet gebracht werden dürfen sondern an der Grenze in einen anderen Krankenwagen umgelagert werden müssen und erst ein Antrag gestellt werden muss. Aber auch das es dort Flüchtlingslager gibt, die es seit mehr als 50 Jahren gibt. Alles in Allem ist dieses Buch ein sehr wichtiges Buch, das einem das Leben im heiligen Land wirklich gut vermittelt. Die Reportagen sind leicht verständlich. Angesichts der Komplexität des Themas sollte man das Buch Kindern erst ab 3. Klasse vorstellen denn es nütz nichts wenn sie die Geschichten lesen können aber noch nicht in der Lage sind sie zu begreifen, was angesichts der Thematik selbst uns Erwachsenen oft schwer fällt. Der Patmos Verlag sieht es als "Hausbuch für die ganze Familie zur Advents- und Weihnachtszeit, aber auch durch das ganze Jahr!" Dem würde ich mich gerne anschließen denn wir können nicht alle Themenbereiche nur den Schulen überlassen. Wir müssen auch in der Familie darüber sprechen.
- Robert Scheer
Der Duft des Sussita
(15)Aktuelle Rezension von: Daphne1962Der Autor: Robert Scheer wurde 1973 in
Rumänien geboren und lebte mit seiner
Familie ab 1985 in Israel. Er versuchte sich
als Rockmusiker in London, auch als
Dolmetscher und als Musikproduzent. Heute
lebt er seit 1999 in Tübingen und ist nach
einem Philosophiestudium als Buchhändler
und auch Schriftsteller tätig. Aber auch
sonst ist er sehr vielseitig begabt.
Dieses Buch ist 2012 im Hansa-Verlag
erschienen.
In 12 wunderbaren Kurzgeschichten
berichtet Robert Scheer u. A. über den
Duft des Sussita. Es handelt sich
nicht um eine Modemarke oder
Parfum, nein es ist ein Auto. Über eine
glückliche Familie, die ihren ersten
Ausflug mit diesem neuen Auto macht
und nach dem Essen das Auto nicht
mehr finden kann. Oder wie ein
Opernbesuch zum ersten Richard
Wagner Konzert in Israel bei den
Israelis ankommt. Ganz besonders
gefallen hat mir die Geschichte mit
Lothar Matthäus, der sich in Israel
als Trainer versucht hat und leider
den Spieler mit dem falschen Namen
arrangieren wollte oder die Privatisierung
der Essenlieferungen an der Front für
die Soldaten.
Der Leser bekommt einen hervorragenden
Einblick in die Lebensweise und auch
Denkweise der in Israel lebenden Menschen,
mit all ihren Macken und Eigenarten.
Sehr amüsant fand ich es.
Auch hat Robert Scheer so seinen ganz
eigenen Stil etwas zu erzählen. Durch
häufige Wiederholungen der Wörter und
Sätze prägt sich der Text richtig ein.
Lässt es noch mal Revue passieren, denkt
darüber nach und ich musste dann auch
immer mal wieder Dinge nachschlagen
oder auch Passagen aus der Bibel
heraussuchen. Habe einiges neues gelernt,
über die ausgestorbene Gattung der
Amalekiter und über die geheimnisvollen
Drusen, die nur noch in einigen wenigen
Ländern leben.
Von solchen Geschichten darf es ruhig
noch mehr geben. - Tom Melley
Die Gebote des Templers
(12)Aktuelle Rezension von: Robin-KaercherIch war überrascht, wie sehr mich dieses Buch gepackt hat. Von der ersten Seite an hatte ich das Gefühl, mitten im Heiligen Land des Jahres 1193 zu stehen. Melley schafft es, eine glaubwürdige Welt aufzubauen, ohne sich in Details zu verlieren. Die Atmosphäre ist stark, die Handlung klar, mit einem Spannungsbogen, der auch wirklich bis zum Ende trägt.
Der Ritter Guillaume de Born ist keine glatte Heldenfigur, sondern ein Mann mit Fehlern, Zweifeln, Wut und Mut, und das macht ihn so lebendig. Ich mochte seine Entwicklung: Vom stolzen Tempelritter zum Menschen, der begreift, dass Ehre und Glaube nicht dasselbe sind. Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor christliche, jüdische und muslimische Figuren miteinander verwebt – respektvoll + vielschichtig. Das Heilige Land wirkt dadurch wie ein echter Schmelztiegel, nicht wie eine Kulisse.
Was mir als Student der Geschichte besonders gefallen hat: Man merkt, dass Melley seine Hausaufgaben gemacht hat. Die historische Authentizität stimmt. Orte, Bräuche, Machtverhältnisse, nichts wirkt willkürlich, alles mit Substanz. Trotzdem bleibt der Roman nie trocken. Er liest sich wie ein Abenteuer, aber mit dem Wissen im Hintergrund, dass vieles davon so oder so ähnlich wirklich gewesen sein könnte.
Ich habe selten einen Mittelalterroman gelesen, der Spannung und historische Tiefe so geschickt verbindet. "Die Gebote des Templers" ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein Stück Geschichtserfahrung, das man beim Lesen fast körperlich spürt. Für mich eines dieser Bücher, bei denen man am Ende denkt: Schade, dass es vorbei ist...
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