Bücher mit dem Tag "helfersyndrom"
23 Bücher
- Ingrid Noll
Die Apothekerin
(467)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHella ist Apothekerin und hatte bis jetzt kein Glück mit den MÄnnern aber nun scheint alles perfekt für sie zu laufen. In Heidelberg in einer alten Villa lebt sie mit zwei Männern und Hella hat so ihre ganz eigenen Vorstellungen von Glück und Zusammenleben. Aber dann gibt es eine Störung im Gefüge und bei Hella kommen andere Seiten durch.
- Kerstin Gier
Lügen, die von Herzen kommen
(607)Aktuelle Rezension von: JoxannaIch glaube, das war mein erster Roman von Kerstin Gier, ausgenommen der Jugendromane, und ich muss sagen: Ja, kann man zwischendurch schon Mal lesen.
Ein seichter Liebesroman, verfasst in einfacher Sprache und dennoch wortgewandt und schön zu lesen.
Das Leben von Johanna lässt sich gut nachvollziehen, die Charaktere sind gut beschrieben und die Geschichte ist als Ganzes sehr gelungen.
Was kann ich aus diesem Roman mitnehmen: Ein Problem wird erst dann zu einem, wenn man es als solches Anerkennt.
Lustige Randnotiz: Es war (glaube ich) das erste Mal, dass die Prota meinen Vornamen trägt :)
- Bettina Wohlert
Das Sonnenmal
(26)Aktuelle Rezension von: Mini-MeWie bei allen Büchern, die ich bisher von Bettina Wohlert gelesen habe, ist auch dieses spannend und super geschrieben! Man mag es gar nicht aus den Händen legen! Wobei ich mich frage, ob es so einen guten Menschen wie Ben überhaupt irgendwo auf der Welt gibt ;-)
Jedenfalls ist das Ende sehr überraschend....aber hier wird natürlich nichts verraten ;-)
Ich kann auch nochmal sagen, dass die beiden anderen Bücher "Der Geruch von Licht" und der nun endlich herausgekommene 2. Teil "Hinter dem Vorhang" meiner Meinung nach noch toller sind (man mag es kaum glauben ;-))!
In jedem Fall klare Kaufempfehlung für all die süchtigmachenden Bücher von Bettina Wohlert!!! Sie lassen sich auch einfach schön lesen! - Lucy Dillon
Im Herzen das Glück
(28)Aktuelle Rezension von: Yuria"Im Herzen das Glück" ist ein sommerlicher Wohlfühlroman von der englischen Autorin Lucy Dillon. Die Autorin hat bereits mehrere Romane veröffentlicht, dies ist jedoch mein erstes gelesenes Buch von ihr. Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn am Ende für mich zu viel der Fantasie überlassen wurde.
Inhalt: Libby und ihr Ehemann Jason beschließen nach dem Tod von Jasons Vater von London aufs Land zu ziehen und Jasons Mutter Margaret mit der Führung des Familienhotels zu unterstützen. Libby hat große Ideen und will dem alten Hotel wieder zu neuen Glanz führen. Die Renovierungsarbeiten dafür laufen aber alles andere als geplant und als plötzlich eine fremde Frau vor ihrem Hotel einen Unfall hat, muss Libby sich die Frage stellen, wie sie ihr Leben mit ihren Vorstellungen in Einklang bringen kann.
Die fremde Frau wird nach dem Unfall im Krankenhaus wach, jedoch leidet sie an einer retrograden Amnesie und kann sich nicht mal mehr an ihren Namen erinnern. Libby ist die Einzige in deren Nähe sie sich wohlfühlt und kurzentschlossen zieht sie bei Libby ein und unterstützt sie tatkräftig bei der Arbeit im Hotel. Ihr Gedächtnis kommt nur in kleinen Happen zurück und ihr altes Leben wirkt fremd auf sie. Kann sie sich in ihrem alten Leben wiederfinden oder ist sie nun nach dem Unfall eine ganz andere Person?Meine Meinung: Mit dem Cover des Buches bin ich nicht ganz zufrieden, auch wenn es auf den ersten Blick sehr schön ist. Die Dame im gelben Kleid stört mich etwas. Mir persönlich hätte es besser gefallen wenn nur die Vögel mit dem hübschen Hintergrund abgebildet worden wären. Ansonsten finde ich das Cover des Taschenbuches sehr hübsch anzusehen, vor allem die Gestaltung des Titels.
Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht und flüssig zu lesen, perfekt für ein sommerliches Wohlfühlbuch. Die Geschichte ist abwechselnd aus Libbys Sicht und der Sicht der fremden Frau, die den Unfall hatte, in der 3. Person erzählt , so dass wir beide sehr gut kennenlernen. Es haben auch beide ihre eigene Geschichte erhalten, auch wenn sie Großteils zueinander führen.
Die Geschichte spielt in Longhampton, einer kleinen Stadt am Lande in der Nähe von London. Anscheinend gibt es diese Ortschaft leider nicht wirklich, sondern die Autorin hat ihn erfunden und mehrere ihrer Romane finden dort ihr Setting. Dies ist ihr aber sehr gut gelungen, weil man den gemütlichen Flair von dieser kleinen Ortschaft spüren kann, in der die Nachbarn sich gegenseitig helfen und Neuigkeiten sofort zum Gespräch der Stadt werden. Auch im Hotel von Libbys und Jasons Familie fühlt man sich sofort wohl mit dem ländlichen, heimeligen Stil und ich persönlich würde dort sofort einen Urlaub buchen, weil ich mir alles so bildlich und gemütlich vorstellen konnte. Natürlich geht bei den Renovierungsarbeiten so einiges schief, wobei vieles davon auf Libbys und Jasons eigenen Mist gewachsen ist. Jeder der schon mal ein Haus gebaut oder umgebaut hat, kennt diese Probleme und kann sich sofort in Libby und das Gefühl der Hilflosigkeit hineinversetzen. 😅
Was mir in dem Buch besonders gut gefallen hat, ist, dass Tiere, besonders Hunde, einen sehr großen Teil des Buches einnehmen. Man kann sofort erkennen, dass die Autorin ein Herz für die Vierbeiner hat. Bob, den Hund von Libbys Schwiegermutter, kann man schon fast als Protagonisten sehen, weil er der große Star des Buches ist. Ich selbst liebe ja Hunde und konnte mich deshalb in dem Buch besonders wohlfühlen. Libbys Schwiegermutter ist ein Mitglied des Vereines "Tiere als Therapeuten" und ich finde diesen Verein einfach nur großartig. Tiere werden eingesetzt um schwachen und kranken Menschen eine Freude zu machen. Im Buch werden diese sogar im Krankenhaus als "Seelen-Therapeuten" eingesetzt. Ich weiß nicht wie die Regeln in Großbritannien sind, aber bei uns in Österreich sind Tiere in jeglichen medizinischen Einrichtungen und auch sehr vielen Pflege- und Altenheimen verboten. Dass Tiere der Seele eines Menschen gut tun und zum Teil auch eine positive Auswirkung auf den Körper haben, ist ja bereits bewiesen, deshalb verstehe ich nicht, warum solche Initiativen nicht auch bei uns öfter eingesetzt werden. Die Seele ist mit dem Körper verbunden. Na klar ... medizinische Hygiene ist wichtig, aber in meinen Augen sollte auch der seelische Teil des Menschen nicht vergessen werden. Viele, vor allem ältere Menschen, die im Krankenhaus oder in Heimen leben, fühlen sich einsam und Tiere können ihnen für kurze Zeit eine riesige Freude bescheren. Die Großmutter meines Freundes ist in einem Pflegeheim untergebracht, in dem Hund erlaubt sind und wenn wir mit unserem kleinen Malteser auf Besuch kommen, dann ist er sofort von alten Menschen umringt, die ihn unbedingt streicheln wollen. Man kann dann wirklich die Freude in den Augen der älteren Menschen sehen und wie sie aufleben.Unsere Protagonistin Libby ist eine Frau, die zwar schon mit beiden Beinen im Leben steht, die Selbstständigkeit fehlt ihr aber noch. Sie verlässt sich zu viel auf andere, bis sie auf schmerzlichste Weise dazu lernt und auf eine harte Prüfung gestellt wird. Libby war mir von Beginn an sympathisch, weil sie sehr verständnisvoll und rücksichtsvoll ist. Zum Glück schaut Libby aber nicht nur auf andere, sondern an erster Stelle auf sich selbst, was eine sehr gesunde Lebenseinstellung ist. Ich wäre gerne mehr verständnisvoller und Libby ist da ein großes Vorbild. Im Buch erfährt sie eine starke Charakterentwicklung und dieser zu folgen, hat mich sehr gut unterhalten.
Die fremde Frau, die den Unfall hatte und seitdem an Gedächtnisverlust leidet, hat es auch direkt in mein Herz geschafft. Ihren tatsächlichen Namen werde ich aus Spoiler-Gründen nicht verraten. Die Verzweiflung über den Identitätsverlust wurde von der Autorin sehr gut dargestellt und ich konnte mich sofort in die Gefühle der Frau hineinversetzen. Langsam setzt sie Stück für Stück ihre Erinnerungen und ihr Leben wieder zusammen, um so schrecklicher, wenn einem ihr altes Leben plötzlich so fremd erscheint. Bin ich überhaupt die Frau, die ich scheine zu sein, oder befreie ich mich von den Fesseln und bin endlich, wer ich wirklich bin? Der Weg der fremden Frau in ihre Zukunft war besonders spannend, weil man als LeserIn ihre Vergangenheit auch nicht kannte und nach jeder Offenbarung fühlte man sich genauso ratlos wie die fremde Frau.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, was vor allem an dem lockeren Schreibstil der Autorin lag. Leider wurde es im zweiten Viertel des Buches etwas langweilig. Ab der Hälfte ging es dann aber zügig voran und als das Gedächtnis der fremden Frau Stück für Stück zurückkehrte und ein paar Personen aus ihrer Vergangenheit auftauchten, wurde es richtig spannend und zum Miträtseln. Auf den letzten Seiten muss man noch einmal richtig mit den Protagonistinnen mitfiebern, aber schlussendlich wurde leider zu viel der Fantasie der LeserIn überlassen. Während das Ende von Libby sehr ausreichend gestaltet wurde, blieben bei der Zukunft der fremden Frau für meinen Geschmack zu viele Fragen offen.
Ein schönes Wohlfühlbuch, dass ich besonders in einem Liegestuhl am Strand empfehlen kann, weil es ein wunderbar sommerliches Feeling verströmt. Eine locker leichte Geschichte, die auch einen ernsten Teil hat und einem zum Nachdenken anregt, ob man die Dinge, die man unbedingt will auch unbedingt benötigt.
- Katja Lange-Müller
Drehtür
(28)Aktuelle Rezension von: HansDurrerGeht es um Fragen der Seele, des Gemüts und der Haltung, fühle ich mich bei Romanen (das schliesst Krimis mit ein) meist besser aufgehoben als bei Sachbüchern von einschlägig Diplomierten. Und Katja Lange-Müllers Drehtür zeigt höchst überzeugend auf, warum dem so ist. Selten habe ich intelligenter, reflektierter, pointierter und witziger über das Helfen gelesen.
"Das Bedürfnis, dem Artgenossen beizustehen, das wir mit vielen Tieren teilen, selbst so niederen und unsympathischen wie Wespen oder Ameisen, nannten und nennen neunmalkluge Schwachköpfe Helfersyndrom, als sei das eine multiple, entsprechend komplizierte Krankheit, eine Psycho-Seuche, die nur Exemplare unserer Gattung befällt. Warum zum Henker soll es krank sein, den Menschen gesund sehen zu wollen – oder tot, falls Heilung nicht möglich ist? Und was würde aus der Welt, wenn alle auf dem Gebiet der Medizin Tätigen plötzlich kuriert wären von diesem angeblichen Helfersyndrom, wenn sie es unwiederbringlich verloren hätten?! Katastrophaleres als jede Katastrophe spielte sich ab in den Städten und Dörfern, den Wäldern, Steppen, Wüsten sämtlicher Länder unseres verkommenen Planeten."
Ich will hier nicht die Handlung dieses Buches umreissen, ich will hier nur auf einige Aspekte aufmerksam machen, die meines Erachtens die Lektüre nicht nur lohnen, sondern zu einem intellektuellen Genuss höchster Güte machen. Da ist zunächst einmal die sprachliche Genauigkeit, denn die Autorin macht sich Gedanken über Dinge, die den meisten (ich schliesse mich ein) wohl gar nie auffallen.
" ... Gesundheit, vollkommene, gänzlich beschwerdefreie Gesundheit, die gibt es nicht, schon gar nicht im Gesundheitswesen.
Gesundheitswesen, wieder so ein blödsinniger Begriff! Was, zum Henker, soll das sein, ein Gesundheitswesen? Lebewesen, ja, die kennen wir. Aber Gesundheitswesen. Wie habe ich mir die vorzustellen?!""Krankenschwester, das Wort rührt von den ersten Krankenschwestern her, die ja generell Nonnen, also Ordensschwestern, gewesen waren, und es tönt, als wären sie alle, als wären wir Krankenschwestern alle, zumindest solange wir unseren Beruf ausüben – wieder so ein dämliches Wort – , blutsverwandt mit allen Kranken, die es auf Erden gab, gibt und geben wird. Doch zu den Pflegern sagt niemand Krankenbrüder, obwohl deren Stammes- oder Standesväter ebenfalls dem einen oder anderen katholischen Orden dienten und bis heute dienen ..."
An der Frankfurter Buchmesse wird die Autorin und Krankenschwester Tamara mit Indern bekannt und in der Folge nach Kalkutta eingeladen, wo sie vor Frauen, auf die Anschläge mit Kochbenzin verübt worden sind, lesen soll. Die Schilderung der Reise und ihrer Ankunft am Flughafen Dum Dum gehört mit zum Lustigsten, was ich je übers Reisen gelesen habe.
"Nach etwa zwei Stunden Fahrt im Schritttempo zwischen ununterbrochen, aber völlig sinnlos hupenden Autos, vorbei an Kühen und Schafen, windschiefen Hütten, diverse Dinge über dem Kopf balancierenden Fussgängern und auf dem Trottoir sitzenden oder gar liegenden Frauen, Männern, Kindern, näherten wir uns wohl der eigentlichen Stadt, denn am Horizont, hinter einem breiten Gürtel von Leuchtschriften, Werbeplakaten, Modegeschäften, Supermärkten, Garküchen, Bretterbuden und Warenstapeln links und rechts der Strasse, ragten hohe, steinerne Gebäude aus dem Dunst ...".
Drehtür erzählt ganz unterschiedliche Geschichten, die unter anderem in Nicaragua, Tunesien, New York und München spielen. Was sie verbindet sind die verschiedenen Arten und Facetten des Helfens mit all seinen Risiken – sei es im Dienste von internationalen Hilfsorganisationen oder beim Füttern von Katzen am Urlaubsort.
Das Bedürfnis zu helfen ist womöglich angeboren, wirklich helfen zu können aber eben nichts für "gutwillige, aber realitätsfremde Dilettanten", die Gefahr laufen, ob des schrillen Geschreis traumatisierter Kleinkinder oder des Wahnsinns in den Gesichtern von Gefolterten, selber traumatisiert oder wahnsinnig zu werden.
Drehtür ist weit mehr als gute Literatur, es ist ein überaus cleveres und hilfreiches Buch.
- Carola Wolff
Ein Mann zum Mitnehmen
(9)Aktuelle Rezension von: Annys_LesewunderlandAuf einem Buchblog habe ich neulich eine begeisterte Rezension zu diesem Buch gelesen. Auch die Leseprobe hat mir gefallen, und so wagte ich mich ins Leseabenteuer mit Franzi Engel und dem stummen namenlosen Mann aus dem Park. Natürlich bekommt der Mann im Laufe der Geschichte einen Namen, einen Charakter und eine Vergangenheit. Aber es ist so süß – und typisch für Franzi und ihr Helfersyndrom, dass sie ihn einfach mitnimmt, den Unbekannten ohne Schuhe. Daraus entwickelt sich eine wunderschöne Entwicklungsgeschichte mit viel Situationskomik, Humor und ganz viel Sprachwitz. Außerdem formuliert Carola Wolff wirklich wunderbar. Ich bin restlos begeistert von dem Buch und werde sicher mal wieder ein Buch der Autorin lesen. - Francis Wyndham
Der andere Garten
(21)Aktuelle Rezension von: wattwurm18Mir hat diese Geschichte gut gefallen, auch wenn der andere Garten nur kurz erwähnt wird. Aber die Geschichte des Ich-Erzählers und seiner Freundin ist anrührend. - Ella Marcs
Lieber den Spatz in der Hand als gar keinen Vogel: Liebeskomödie
(63)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeEigentlich wollte Kira mit ihrem Verlobten nach Neuseeland in den Urlaub reisen, doch dann bittet ihre schwangere Schwester sie, ihre geplante Hochzeit zu organisieren. Kira sagt zu und die Reise ab. Obwohl Kira nun einen mehr als vollen Terminkalender hat, bittet ihr zukünftiger Schwager sie ebenfalls um Hilfe. Seine Werbeagentur steht kurz vor dem Aus und er braucht dringend den Auftrag von Marc, Kiras Ex-Freund. Kira willigt ein, ihrem Schwager zu helfen. Sie kann einfach nicht Nein sagen.
💗💗💗
Eine ziemlich turbulente Geschichte mit viel Chaos und Spaß. Mag sein, dass es manchmal ein bisschen "drüber" ist, aber für mich hat es gepasst. Ich hatte sehr angenehme und unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch!
06.01.2024
- Nathanael West
Schreiben Sie Miss Lonelyhearts
(7)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchZum Zyniker fehlt ihm die Unmenschlichkeit, zum Wahnleben die gesunde Dummheit. Er versucht andere Möglichkeiten als die heuchlerischen Trostworte, die sein Job bereithält – bis er selbst reif ist für Miss Lonelyhearts.
- Anya Ulinich
Petropolis
(28)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerPetropolis der Debütroman von Anya Ulinich handelt von einem Mädchen, einer jungen Frau, die sich in einer Welt zurechtfinden muss, die selbst so instabil ist wie ein Mensch in der Pubertät, denn gerade ist der Eiserne Vorhang gefallen... Sascha Goldberg ist vierzehn, ziellos und einsam. In der sibirischen Kleinstadt Asbest 2 hat sie keine Freunde, das Mädchen mit der dunklen Haut und dem jüdischen Nachnamen, beides geerbt von ihrem halbafrikanischen Vater. Kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich der Vater mit einem Visum davongemacht, ihre Mutter tut so als habe es ihn gar nicht gegeben und klammert sich an alte Werte, und diesen muss doch auch die Tochter genügen. Ist sie nicht ein Sproß der „Intelligenzija“, den überresten des stolzen und doch überkommenen russischen Bürgertums? Also wird Sascha natürlich studieren... und so landet sie in einer heruntergekommenen Kunstschule, einem Relikt aus Sowjetzeiten und soll später einmal Kunst studieren... und obwohl sie sich sträubt, findet Sascha nach und nach doch Dinge, die sie faszinieren. Kunst, eine Freundin... und den Bruder der großen Freundin, in den sich das pummlige und sich als hässlich fühlende Mädchen verliebt. Letztlich aber ist es nicht Russland, das Sascha lockt... und so macht sie sich auf nach Amerika... und egal was sie anfasst, immer wieder stolpert sie über seltsame Menschen, über ihre eigenen nicht entschüsselten Träume und Wünsche und sucht nach einem Leben, nach ihrem Vater und geht dabei immer wieder Überkreuz mit den alten russischen Zeiten und der neuen Welt. Aus dem Klappentext und der Kurzbiographie der Autorin geht deutlich hervor, das es wohl einige eigene Erfahrungen geht, die sie in diesem Roman verarbeitet hat. Ihr Blick auf die Russen ist oft karikaturistisch und doch von großer Nähe geprägt. Ihr gelingt es auch, einen sehr real wirkenden Blick auf diese Zeit des Umbruchs zu werfen und sie hat mit der Person Sascha eine Figur gefunden, die ohne das die Geschichte sich verhaspelt, viele Punkte aufgreift, die sich aus der Zeitgeschichte ergeben... aber endgültige Antworten und abschließende Äußerungen findet sie nicht, was sehr gut zu einer Geschichte des Erwachsenwerdens passt. Ihre Sprache ist dabei realistisch und ehrlich. Russische Einsprengsel und viele eigenwillige Namensgebungen machen es befremdlich, aber auch originell und humoristisch. Die Kunstschule heißt zum Beispiel „Nach dem Essen“, frei nach den Texten, die sich in überdimensionalen Lettern auf den Häuserwänden finden, denn in den Retortenstädten hat sich niemand die Mühe gegeben dem Ort selbst oder gar seinen Straßen je Namen zu geben. Sozialistische Realität oder nur augenzwinkerndes Beiwerk? Ich weiß es nicht aber es hat mir gefallen. Der Roman hat mir gut gefallen zum einen Weil weder die russische Welt noch die neue im fernen Amerika irgendwie besonders gut dabei wegkommen. Mit einem klaren Blick für die Macken aus Tradition und politischen Systemen, lässt Ulinich ihre Protagonistin ihr Leben beginnen und verhängt sich nicht ein einziges Mal zu Tief in irgendwelchen Klischees. Sie schreibt von Menschen, ihren Schwächen und Fehlern, ihren großen Momenten, den Vergänglichkeiten von Liebe und Tod. Irgendwie ist es eine Parabel zum weltpolitischen Geschehen jener Zeit, aber auch einfach nur eine Geschichte von jugendlichen Dummheiten und dem schweren Weg des Erwachsenwerdens... und vor allen Dingen von der Suche nach der eigenen Identität. Eine gute und kurzweilige Lektüre, die so schnell nicht vergessen wird. Erinnerung an ein Zeit die noch lange nicht vorüber ist, sei es die eigene Jugend und die Suche nach dem Ich, oder auch das Zusammenprallen der Kulturen. - Henrike Scriverius
Die Gärten von Monte Spina
(146)Aktuelle Rezension von: gagijuAus dem zugegeben wunderschönen Cover mit üppigen tropischen Blüten, Schmetterlingen und Vulkaninselchen auf türkisfarbenem Grund hatte ich eher auf eine etwas seichtere leichtere Liebesgeschichte geschlossen.
Insofern hat mich der INhalt des Buches durchaus positiv überrascht.
Ja, es beinhaltet eine Liebesgeschichte, oder sogar mehrere, aber es geht auch um Trauer, um Abhängigkeiten, um Traumata, ja und natürlich auch ums Gärtnern...
Der Roman ist spannend und gefühlvoll und abwechslungsreich, aber was mir besonders gut gefallen hat: es wird auf jegliche Art von Kitsch oder Schwarzweißmalerei verzichtet.
Die Personen sind sehr facettenreich und insofern hochinteressant.
Großes Lob an die Autorin für die Ausgestaltung dieser Persönlichkeiten und absolute Leseempfehlung! - SUSAN MALLERY
Küsse haben keine Kalorien
(51)Aktuelle Rezension von: Engelchen07Allison Thomas ist Cafebesitzerin und macht ihre Kunden mit selbstgemachter Schokolade, Pralinen und Trüffeln glücklich. Sie ist stolz diesen Laden alleine aufgebaut und erfolgreich gemacht zu haben. Für Männer hat sie keine Zeit, wenn ihre Mutter sich auch nichts sehnlicher wünscht als Enkelkinder. Doch ohne einen Mann wird das schwierig. Eines Tages steht der geheimnisvolle Matt Baker vor ihr um ihr im Laden verschiedenen Handwerksarbeiten zu erledigen.
Ein netter voraussehbarer Roman, stellenweise war er mir einfach nur zu langatmig.
- Craig Shaw Gardner
Batman I. Der Joker dreht durch
(2)Aktuelle Rezension von: HoldenEin Batmanroman: Batman trauert immer noch um den zweiten Robin, Jason Todd, der bei einem Anschlag des Jokers ums Leben kam, während in Gotham City zusätzliche Batmen auftauchen, bestehend aus angesehenen Bürgern der Stadt, die sich für den echten Batman halten und an Einbruchstatorten in Gotham sterben. Gleichzeitig versucht Mr. Winter, Mayoral assistant, Commissioner Gordons Büro auszuspionieren und dabei Batman auf alle mögliche Weise zu behindern. Batman wird als zweifelnder, tragischer Held gezeigt, was ihn menschlich macht und die Spannung steigert. Und es dauert für den Leser auch recht lange, bis er hinter des Jokers Plan steigt. Ein flott erzählter Krimi, bitte gern mehr davon! - Viktorija Tokarjewa
Happy-End
(1)Aktuelle Rezension von: BeagleEin Buch, das einfach nur "dahinplätschert" - weder ist die Sprache in Viktorija Tokarjewas Roman "Happy End" sonderlich hochwertig, noch würde die Geschichte in irgend einer Weise faszinieren. Es geht um eine junge Frau, die von ihrem Leben enttäuscht ist. Sie ist zu ihrem Mann in die Provinz gezogen und hat ein Kind bekommen. Doch sie träumt von einem Leben in Moskau. Als ein Schauspieler in ihrem Ort auftritt, verlässt sie ihren Mann, um ihm in die russische Hauptstadt zu folgen. Sein Alkohol- und Künstlerproblem wird ihr ein Anliegen und fortan hilft sie auch anderen, ihr Glück zu finden, ohne dabei selbst wirklich glücklich zu werden. "Happy End" sollte eine Art modernes Märchen sein, dass eine "gute Fee" darstellt. Dazu ist das Buch aber nicht spannend bzw. ausschweifend genug erzählt. Es beschreibt lediglich banal eine Frau, die ihr Helfersyndrom auslebt. - Elsa Rieger
Ohne Schuld
(18)Aktuelle Rezension von: shnarphlaKlapptext
Sie sind wie Sonne und Mond, Feuer und Wasser. Gemeinsam träumen sie davon, als Designerin und Model die Metropolen der Welt zu erobern. Stattdessen wird Nina mit siebzehn schwanger, ausgerechnet von dem Mann, den Jenny wollte. Die Freundschaft der Frauen kriselt, zerbricht aber nicht.
Bis Tommy, Ninas Sonnenschein, tödlich verunglückt und beide Frauen verantwortlich scheinen. Nina, weil sie nicht aufgepasst hat und Jenny, weil sie das Gartentor offenließ.
Getrieben von Schuld, ohne eine Aussprache, zerbricht ihr großer Traum.
Um ihn zu retten, brechen die Frauen ihre Zelte in Wien ab und wollen ihr Glück in Südfrankreich suchen. Doch die Vergangenheit reist mit.
Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, sowohl in der Gestaltung, als auch in den Farben. Es ist überwiegend grau, man sieht zwei Frauen und einen Stier im Aquarellstil. Auf der linken SEite befindet sich lilaner Lavendel als Farbtupfer und man kann alle Komponenten im Buch wiederfinden.
Schreibstil
Das Buch ist in einem einfachen Stil gehalten und lässt sich dadurch gut lesen. Zwischendurch war es mir etwas zu langatmig und auch etwas wirr. Die Vorkommnisse sind leider auch nicht immer sehr logisch und schon überladen in ihrem Unglück.
(Haupt-)Charaktere
Jenny möchte eine Designerin werden und setzt alles daran, ihren Traum zu verwirklichen. Dafür nimmt sie einen Zwist mit ihrer Familie und einen weiten Umzug in Kauf, doch ihr Weg ist steiniger, als sie dachte.Nina träumt von einer Modelkarriere, als sie ungeplant schwanger wird und sich für das Kind entscheidet. In dem kleinen Ort ist sie schnell das Gesprächsthema schlechthin und hat bald nicht nur mit der Mutterschaft, sondern auch mit einer unglücklichen Ehe zu kämpfen.
Ob die beiden ihre Träume noch verwirklichen können, oder hat das Schiksal andere Pläne?
Persönliche Meinung
Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht so leicht, da der Schreibstil zwar recht flüssig, aber auch hölzern ist. Zu den Charakteren konnte ich keinen Bezug aufbauen und sie blieben für mich durch das ganze Buch hindurch unnahbar.Die Geschichte beginnt mit der Freundschaft der beiden Mädchen in jungen Jahren und wie sie den Pakt der Blutsschwestern schließen. Danach begleitet man sie durch ihre Jugend, die erste Schwärmerei und Problemen in der Schule. Als Nina ausgerechnet von dem Jungen, den Jenny toll findet, schwanger wird, breiten sich die ersten Spannungen zwischen den beiden aus. Ab hier bleibt das Verhältnis zwischen den beiden überwiegend wankelmütig und nach dem Unglück mit Tommy trennen sich vorerst ihre Wege.Den beiden steht ein unglückliches Leben mit vielen Problemen im Privatleben bevor und die Stimmung zieht einen runter. Die negativen Vorkommnisse häufen sich und sind in ihrer Art und Fülle in meinen Augen unrealistisch gestaltet.Auch das Ende setzt nochmal eins drauf und war dadurch überzogen.
Fazit
War als Unterhaltung zwischendurch okay, konnte mich allerdings nicht begeistern.
- Saskia Louis
Mordsmäßig verstrickt
(95)Aktuelle Rezension von: FavoleLouisa Manu ist fest entschlossen, nicht mehr Ermittlerin zu spielen, nachdem sie am Ende des letztes Falls doch recht knapp davon gekommen ist. Aber ihr Entschluss gerät ins Wanken als sie den Sohn ihrer schrulligen Mitarbeiterin über einen mit Stricknadeln ermordeten Postboten gebeugt findet. Dass der heiße Kommissar, der den Fall natürlich auf den Tisch bekommt, sich nach einer gemeinsamen Nacht nicht mehr bei ihr gemeldet hat und sie deswegen sauer auf ihn ist, macht die Sache nicht einfacher...
Wie bereits im ersten Teil stolpert Louisa wieder über eine Leiche und wird durch ihre unstillbare Neugier und ihre darauf folgenden nicht immer logischen oder nachvollziehbaren Handlungen in die Ermittlungen gezogen. Dass der Tatverdächtige ein Bekannter ist, dem sie nicht mal das Töten einer Fliege zutraut, macht sie wiederum sehr sympathisch, da sie ihm einfach helfen will, auch seiner Mutter - ihrer Mitarbeiterin - zu Liebe.
Insgesamt bekommt man hier von den richtigen Polizeiermittlungen nicht viel mit, was das Ganze doch realistischer macht als noch im ersten Band. Und das zieht sich durch bis zur Auflösung des Falls, was mir wirklich gut gefallen hat.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir wieder der flotte, leichte, eingehende Schreibstil, bei dem die Seiten nur so dahin fliegen. Ebenso wachsen mir die bekannten Charaktere immer mehr ans Herz, bekommen ein winziges bisschen mehr Tiefe und das Figurenuniversum vergrößert sich auch ein klein wenig. Sehr passend für einen zweiten Band.
Ein Punkt Abzug gibt es allerdings für das zu viel an Drama und Trara. Zum einen in Hinblick auf die "Beziehung" von Luisa und Rispo, dem Kommissar, zum anderen auch in Bezug auf Louisa selbst und mit ihrer Familie. Das ist gefühlt alles etwas zu viel, zu bemüht, zu konstruiert. Wie sie einen von ihren Mutter vorgesetzten möglichen und vor allem unschuldigen Heiratskandidaten abserviert, ist dazu ganz schön fies und passt nicht so wirklich zu ihrem eigentlich guten und hilfsbereiten Charakter.
Aber trotz der Kritik habe ich dieses Buch wieder verschlungen und hoffe sehr, dass die störenden Kleinigkeiten in Band 3 wieder weniger werden.
- Katharina Jensen
Jeden Tag ein bisschen Meer
(14)Aktuelle Rezension von: Fanti2412Linda liebt ihre Heimat Rügen, ihren Dauer-Freund Markus und ihre kleine Pension „Nordwind“, die sie sehr engagiert führt, damit ihre Gäste sich wohlfühlen. Linda ist noch nicht zu ihrem Markus in sein Haus gezogen sondern hat noch ihre eigene kleine Wohnung über der Pension. Irgendetwas fehlt ihr in der Beziehung. Doch als Markus ihr einen Antrag macht, nimmt sie ihn an.
Da erscheint ein bekannter Gast in der Pension. Paul, der sonst immer mit seiner Frau Paula dort Urlaub machte, reist nach einem Jahr Abwesenheit alleine an. Linda fällt auf, dass Paul sehr verändert ist, er wirkt traurig, verschlossen und einsam. Sie erfährt, dass Paula verstorben ist und beschließt, Paul etwas aufzumuntern und verbringt einige Zeit mit ihm bei Ausflügen. Wird aus der Verliebtheit die entsteht am Ende mehr?
Mit diesem Roman macht man eine schöne Urlaubsreise auf die Insel Rügen. Lindas kleine Pension „Nordwind“ wäre da eine wirklich schöne Unterkunft, die mir auch gefallen würde.
Durch die gemeinsamen Ausflüge von Linda und Paul entdeckt man beim Lesen schöne Orte auf der Insel und besonders auf der Halbinsel Mönchgut rund um das dortige Naturschutzgebiet. Da gibt es schöne und ruhige Strände und viel wunderbare Natur direkt am Meer.
Es geht jedoch nicht nur um die schöne Landschaft sondern hier geht es auch um tiefergehende Themen.
Paul steckt tief in seiner Trauer um seine geliebte Frau Paula, die er durch eine Krankheit viel zu früh verloren hat. Er versucht dort auf Rügen, wo er in vielen Urlauben mit Paula glücklich war, diese Trauer zu verarbeiten.
Linda steckt in einer Beziehung, die für mich nicht den Eindruck macht, dass es eine gute und glückliche Beziehung ist. Vielmehr sieht es für mich so aus, als wäre Markus der dominante Teil und Linda steckt in der Gewohnheit fest. Dennoch nimmt sie seinen Heiratsantrag an, was ich nicht verstehen konnte.
Sehr berührt haben mich die emotionalen Briefe, die Paul an seine Paula schreibt und in denen der seine Gefühle und Gedanken darstellt.
Aber auch die Gespräche zwischen Linda und Paul geben viel Anlass zum Nachdenken und haben Tiefgang. Linda ergeht sich nicht in Mitleid gegenüber Paul sondern gibt ihm Raum, sich zu öffnen und sich an die schönen Zeiten zu erinnern.
Diese Gespräche regen aber auch Linda an, ihre Beziehung mit Markus zu überdenken und sich den Gefühlen zu stellen, die sie plötzlich für Paul empfindet.
Das war schön zu erleben, wie Linda beginnt, ihr Leben zu überdenken, auch wenn mir klar war, wohin das am Ende führen würde.
Da ich selbst das Meer auch sehr liebe, hat mir Lindas Vorsatz, jeden Tag ans oder sogar ins Meer zu gehen, gut gefallen. Durch diesen Vorsatz entsteht dann auch der Satz: „Jeden Tag ein bisschen Meer“, der dann auch zum Buchtitel wird.
Dieser Roman vereint eine Liebesgeschichte, tiefer gehende Themen, viele Emotionen und ein schönes Setting auf Rügen, das Urlaubsstimmung vermittelt. Ein leichter, gefühlvoller Schreibstil und sympathische Figuren runden ein schönes, unterhaltsames Leseerlebnis ab!
Fazit: 4 von 5 Sternen© https://fanti2412.blogspot.com
- Hans-Olaf Henkel
Deutschland gehört auf die Couch!
(1)Aktuelle Rezension von: KarinFrankeOlaf Henkel war Manager bei IBM, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sowie Präsident der Leibnitz-Gemeinschaft. Joachim Starbatty ist ein deutscher Ökonom und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Tübingen.
Unsere Kanzlerin und die politische Elite leiden an einem Helfersyndrom, dessen Auswirkungen Deutschland im Endeffekt schaden, denn es kann nicht im Alleingang die Probleme der Welt lösen - und: warum der Euro scheitern muss, das sind die Hauptanliegen, die die beiden Autoren antreiben und die ihre Ansichten dazu an zahlreichen Beispielen sachlich belegen. Als Abgeordnete im Europäischen Parlament erhalten sie tiefgreifende Einblicke in dessen Handlungsfähigkeit und der teilweise irrwitzigen Beschlüsse, die dort gefasst werden.
Das Buch lässt den Leser sehr nachdenklich zurück. Kann das alles, was darin beschrieben wird, wirklich stimmen?
Beim nachgoogeln entdeckte ich, dass Henkel und Starbatty Mitglieder der Partei AfD waren und nach der Wahl von Frauke Petry aus der Partei austraten. Sie sind nun Mitglieder der von Bernd Lucke gegründeten Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa).
Also nur eine politische Abrechnung mit den ungeliebten Gegenspielern? Nein, ich denke, diese Einstellung wird der doch sehr sachlichen und hochinteressanten Darstellung der Verhältnisse in Deutschland nicht gerecht.
Erstrebenswert wäre es, da stimme ich den Autoren zu, wenn wir wie in der Schweiz über Volksabstimmungen mitentscheiden könnten. Denn dann gäbe es im Vorfeld intensive Informationen von allen Seiten, sodass der Bürger die Zusammenhänge versteht und sich eine eigene fundierte Meinung bilden kann.
Ich jedenfalls habe beim Lesen dieses Buches gemerkt, wie wenig ich über die vorgestellten Themen weiß und dass ich, um mitreden zu können, viel mehr Informationen bräuchte.
- Lisa Genova
Im Traum höre ich dich spielen
(12)Aktuelle Rezension von: Amy-Maus87„ Im Traum höre ich dich spielen“ hat mich auf eine andere Art berührt, als es sonst ein Buch getan hat, was wohl auch mit dem persönlichen Hintergrund zu tun hat.
Es ist ein Buch über eine Familie, die durch die schwere Erkrankungen des Mannes wieder einen Weg zueinander gefunden haben. Einen unfassbar traurigen Weg, wenn man den Zeilen und der Entwicklung des Mannes folgt. Denn die Krankheit gilt bis heute als unheilbar.
Ich finde es persönlich immer sehr schwer, für solche ein Buch, die richtigen Beschreibungen zu finden. Worte, die nicht zu aufgesetzt sind und sich der sehr veränderten Situation anpassen. Diese sind hier eher die sanften Töne und Gesten, die beiden miteiander teilen und mich beim Lesen sehr traurig gestimmt haben, denn die Krankheit schreitet schnell und unaufhörlich voran.
Im Nachwort wird auch ganz deutlich, wieso sich die Autorin überhaupt für solch eine Erzählung entschieden hat, was der Geschichte noch mal eine ganz andere Bedeutung zukommen lässt und sie zu einem sehr persönlichen Werk macht.
Sie beschönt nichts und erzählt teilweise mit einer Härte, die die grausame Realtität für die Betroffnenen, sowie für die Familie und Angehörigen bedeutet. Eine Realität, die mit keinem Happy End enden wird.
Es ist ein sehr ergreifendes Buch, was mich auch nach dem Lesen immer noch nicht ganz losgelassen hat und mir auch immer wieder ins Gedächtnis ruft, wie kostbar jeder Tag sein kann. Von mir gibt es 5/5 Sternen. - Jo Cotterill
Eine Geschichte der Zitrone
(48)Aktuelle Rezension von: Hortensia13Die 11-Jährige Calypso vergräbt sich am liebsten in den Bücher, die sie über alles liebt. Doch als die neue Mitschülerin Mae in die Klasse kommt und sich mit ihr anfreunden will, scheint sich für Calypso ein Stück Welt zu öffnen. Kann es wirklich sein, dass jemand ihre beste Freundin sein will? Ihr Vater hat ihr aber beigebracht, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Seit ihre Mutter gestorben ist, macht ihr Vater genau das. Er verlässt kaum sein Arbeitszimmer und schreibt an seinem Buch "Eine Geschichte der Zitrone". Je mehr Zeit Calypso mit Mae und ihrer Familie verbringt, fragt sie sich, ob ihr kaltes, einsames Zuhause wirklich zur eigenen inneren Stärke beiträgt.
Die Geschichte hat mich nicht nur berührt, sogar zum Weinen gebracht. In einem kindlichen Ton erzählt Calypso, wie sie mit Trauer, Einsamkeit und Verantwortungsgefühl für ihren Vater umgeht. Als Mensch, der auch Bücher sehr liebt, war ich ihr emotional sehr nah.
Mein Fazit: Mein absolutes Jahreshighlight. Eine emotional schwerwiegende Geschichte eines Mädchen, das versucht den richtigen Weg zu finden. Sehr bewegend. 5 Sterne.
- Ulrike Bliefert
Die Samariterin
(4)Aktuelle Rezension von: ullikenDas Cover ist schwarz gehalten, mit einer Hand, auf der ein Schmetterling landet. Darüber in einem orangeton-farben Der Name der Autorin, darunter der Titel in der gleichen Farbe.
Zuerst, als ich die Beschreibung auf dem Buch las, hab ich gedacht: Ach, so was :-(. Briefwechsel mit Strafgefangenem, Entlassung, Hochzeit und ätsch-bätsch-fitt. Aber nein, mich erwartete ein ganz toller Thriller, den ich in einem ohne Pause durchlas.
Susanne Kleinschmitt ist eine Krankenschwester, die nur mit ihrer Mutter in einem alten, großen Forsthaus einsam in der Eifel lebt. Diese ist eine Frau, die ihre Tochter nur ausnutzt und ihr auf bösartige Art und Weise ständige Schuldgefühle vermittelt. Sie lässt sich von ihr pflegen und gibt ihr keinerlei Freizeit. Sollte Susanne mal länger arbeiten, ohne Bescheid zu geben, so kotet sie ein, bewußt, zur Strafe. So hat Susanne denn auch kein Privatleben. Dies ändert sich, als Susanne bei einem Treffen auf ihre ehemalige Schulkollegin Evelyn Meinecke trifft, jetzt ihres Zeichens Psychologin in der JVA Dietz. Ev merkt sofort, dass sie ein kleines "Heimchen" vor sich hat, ohne Selbstbewußtsein und mit stets schlechtem Gewissen der Mutter gegenüber. So schlägt sie Susanne vor, doch in einen Briefwechsel mit einem bestimmten Strafgefangenen zu treten, das wäre gut für beide Seiten. Nach langer Überlegung lässt Susanne sich darauf ein. Und bald merkt sie, wie sich für sie tatsächlich endlich ein Eigenleben entwickelt. Sie blüht auf.
Ulrike Bliefert hat mit diesem wunderbaren Roman aufgezeigt, wie mit wenigen reißerischen Thrills, aber mehreren unerwarteten Wendungen eine fesselnde Handlung entstehen kann.
Die Protagonisten: Susanne Kleinschmitt, eine typische Samariterin, die für alle das Beste will und sich selbst dafür aufgeben würde. Andreas Vogel, der Häftling, der wunderbare Briefe schreiben kann - aber sich abends von seinem Mithäftling furchtbare Geschichten anhört. Ev Meinecke, die Psychologin und neue Freundin, die sich von Mutti nicht einschüchtern lässt. Nadja Küppersbusch, die junge Kollegin, die Susanne zur Seite steht. Und dann ist da noch der Pfarrer, der immer davon ausgeht, dass bei Kleinschmitts zuhause alles in bester Ordnung ist und Susanne nicht unterstützt. Natürlich gibt es noch mehre Mitwirkende, aber dies sind die wichtigsten. Die Autorin hat die Handlungen und Gedanken der Protagonisten, insbesondere von Susanne absolut überzeugend dargestellt. Im Laufe des Romans, als Susanne sich freistrampelt, denkt sie ja auch immer mehr über die Welt außerhalb der Forsthausmauern nach - und über sich. Und eines kann ich festhalten, bei fast allen wird man im Laufe der Geschichte nicht mehr wissen, ob sie so sind, wie sie dargestellt werden.
Ulrike Bliefert hat mit ihrem Thriller "Die Samariterin" aufgezeigt, wie auf leise Art und Weise ein Mensch in eine perfide Rolle eingestrickt werden kann. Es war schade, dass dieser Roman ein Ende fand. Er erscheint bei kbv-Verlag. - 8
- 12
- 24