Bücher mit dem Tag "helmut krausser"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "helmut krausser" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Die letzten schönen Tage (ISBN: 9783832162115)
    Helmut Krausser

    Die letzten schönen Tage

     (28)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Werbetexter Serge und Fotograf David teilen sich Katis Körper. Katharina, die an der Berliner Oper arbeitet, niemals zu spät kommt und bei Serge nie kommt. Serge weiß im Grunde auch gar nicht, daß Kati ihn mit seinem ungeliebten Kollegen betrügt und mit David ausgesprochen gut (zurecht)kommt, denn er ist viel zu sehr mit sich beschäftigt. Gerade um die Weihnachtszeit herum versiegt seine kreative Ader und dabei will Chef Borten noch vor den Feiertagen das Konzept für die halterlosen Strumpfhosen auf dem Tisch haben. Als Serge bei der Präsentation dann kläglich versagt, gerät ein Konstrukt ins Wanken, welches der Leser zu Beginn nicht ansatzweise absehen kann. Auch der Klappentext offenbart rein gar nichts von den Abgründen dieser „rasanten Tragikomödie um Liebe, Entsagung – und nahrungsverweigernde Kater“.

    Mein Titel zu dieser Rezension „Spürst du denn nicht, wie mein Herz auf dich einschlägt?“ stammt aus einem Gedicht von Krausser und rahmt aus meiner Sicht „Die letzten schönen Tage“ schnörkellos ein. Ein Roman, der bis zur letzten Seite zu überraschen versteht und einen böse hinters Licht führen kann.

    Helmut Krausser, der für mich aktuell zu den interessantesten deutschen Autoren zählt, hat mich wieder einmal verblüfft und ich bin froh, dass noch zwei seiner Werke auf meiner Leseliste 2016 stehen. Sein Charme beruht auf seiner Sprachgewalt, die vielseitig, konturiert und intelligent ist, ganz ohne zu überfrachten und einen urplötzlich wie der berühmte Schlag auf den Hinterkopf aus der Leselethargie zu reißen vermag. Bei ihm sollte man sich nie auf der sicheren Seite fühlen, nie annehmen, man hätte die Storyline durchschaut. In dem Moment, wo man denkt, man könnte mal genüsslich gähnen, weil die Story ach so nett dahinplätschert, in diesem Moment oder spätestens im nächsten passiert das Unvorhersehbare. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die es abgründig oder tiefgründig, ein wenig bissig und sehr klug mögen.

  2. Cover des Buches Eros (ISBN: 9783832186302)
    Helmut Krausser

    Eros

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Alira

    Die abenteuerliche Lebensbeichte eines todkranken Millionärs, ohne Erotik und mit dauerndem Wechsel der Perspektive. Spannend wird das Ganze allerdings erst ganz zum Schluss, auf den letzten 20 Seiten.

  3. Cover des Buches Geschehnisse während der Weltmeisterschaft (ISBN: 9783492314039)
    Helmut Krausser

    Geschehnisse während der Weltmeisterschaft

     (5)
    Aktuelle Rezension von: killmonotony

    Von Helmut Krausser hatte ich bisher nur Positives gehört, hatte jedoch nie die Gelegenheit, eines seiner Werke zu lesen. „Fette Welt“ wurde in den höchsten Tönen gelobt und doch zog es nie bei mir ein. Schließlich kam es so, dass mit „Geschehnisse während der Weltmeisterschaft“ der erste Krausser in mein Regal zog. Was für ein Thema! Leistungssex! Das roch nach „Selbstverfickung“ oder „Beautiful You“, aber irgendwie klang der der Klappentext doch vielversprechender. Da ich ja sowieso gelegentlich zu skurrilen Büchern mit komischen Themen greife, habe ich mich getraut und mir dieses Buch mal zur Brust genommen. Es geht um den Leistungssportler Leon, der heimlich in seine Teampartnerin Sally verliebt ist. Sally scheint ihn jedoch nicht auf diese Weise zu sehen. Als die Weltmeisterschaft vor der Tür steht, die diesmal – da sich niemand anders freiwillig gemeldet hat – in Kopenhagen stattfindet, spannt sich die Situation an: Die politische Lage eskaliert und die Wettbewerbsteilnehmer begeben sich mit ihrer Teilnahme in deutliche Gefahr. Doch auch Korruption scheint bei dieser Weltmeisterschaft vorzukommen, denn die Pekinger Mannschaft schafft es überraschend weit und die B-Note scheint willkürlich vergeben zu werden. Als es dann auch noch einen Mordfall gibt und Gardiner, der bisherige Leiter des Dachverbands des Leistungssex tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden wird, gerät alles in Wanken – ausgerechnet bei Leons letzter Meisterschaft! – und er riskiert einiges, um seine geliebte Sally zu schützen…


    Der Unterschied zwischen »Seele« und »Restmüll« kann manchmal sehr gering sein.


    Helmut Krausser erzählt hier eine sehr eigenwillige Geschichte, die mit einer 3-monatigen Abstinenz und Abkapselung Leons in eine verlassenen Hütte in Norwegen beginnt. Dieser Part gefiel mir sehr gut, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich Romane über Eigenbrötler quasi inhaliere.  Jedenfalls geht es für ihn nach seiner kleinen Auszeit wieder mitten hinein in den Medienrummel und ab in die Trainingsphase. Der Leser erfährt hier alle Details zu der besonderen Sportart und zu den Einschränkungen, die sich durch die Führung Gardiners einstellen. Die Weltmeisterschaften sind nicht länger ein Medienevent oder Spektakel, sondern nur noch eine nüchterne Ausübung des Sports, der auf diese Weise nicht länger anstößig erscheinen soll. Denn die Gegner des LS sind doch um einiges zahlreicher als deren Befürworter, selbst Berlin, das vor 10 Jahren noch als Vorreiter für die Sportart galt, zieht sich aus dem Business zurück. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass im Jahre 2028 die LS-Meisterschaften fast schon verpönt sind? Nun, seit der ersten Meisterschaft in 2018 hat sich in der Welt einiges verändert. Politisch korrekt ist in Deutschland schon lange nichts mehr und Gender Equality wird mittlerweile auch nur noch als Irrtum der Vergangenheit angesehen. Und der Autor, der 2018 erst den Stein des LS ins Rollen brachte, indem er mit seinem Bestsellerroman die Weltmeisterschaften 2028 beschrieb, liegt womöglich bereits am Strand, badet in Geld, und genießt einen rosa Cocktail mit Schirmchen. 


    Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/helmut-krausser-geschehnisse-waehrend-der-weltmeisterschaft

  4. Cover des Buches Fette Welt (ISBN: 9783471779859)
    Helmut Krausser

    Fette Welt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Marco-Rauch
    Zugegeben, "Fette Welt" ist nicht so stark und beeindruckend wie "Schweine und Elefanten", dennoch war ich überaus begeistert von Kraussers Roman. 
    Vor allem sein zynischer Stil, seine Art zu Schreiben, hat mir besonders gefallen und mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Für mich vor allem ein sehr humoristisches Buch. Aber wie bei jeder Art von Humor, eine große Geschmackssache und absolut verständlich, wenn es nicht gefällt. 
    Es lässt zwar im letzten Drittel ein wenig nach und vor allem das Ende wirkt recht schlampig und lieblos. Dennoch fand ich es sehr unterhaltsam und gleichzeitig klug geschrieben. 
  5. Cover des Buches Thanatos (ISBN: 9783442722556)
    Helmut Krausser

    Thanatos

     (20)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Für die Ewigkeit (ISBN: 9783827012043)
    Helmut Krausser

    Für die Ewigkeit

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Buecherfreundinimnorden

    Francesca, Tochter wohlhabender Eltern im Buenes Aires zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist bereit, das Äußerte zu wagen: die Flucht aus der Enge bürgerlicher Konventionen, um mit Jorge, ihrem mittellosen Klavierlehrer zu leben. Die Flucht glückt, doch schon sehr bald muss sich, was das junge Paar für Liebe hält, in einer neuen, ziemlich drastischen Realität bewähren. Ohne Geld und Beziehungen, verfolgt von einem eifersüchtigen Cousin, der auf Geheiß von Francescas Vater die Verfolgung aufnimmt, müssen die beiden vermeintlich Liebenden sehr schnell feststellen, dass ihr neues Leben überhaupt nicht läuft wie geplant. Die Armut und die Angst fördern neue Gefühle zutage, die mit Zuneigung irgendwann nichts mehr zu tun haben. Zumal Jorge etwas auf dem Kerbholz zu haben scheint, von dem Francesca bisher nicht wusste... 

    Das Einzige, was man der Geschichte vorwerfen könnte, wäre, dass sie recht kurz ist: Der Autor lässt hier meiner Meinung nach ein paar Chancen, uns die Gefühlswelt der Beteiligten näher zu bringen, ungenutzt vorüberziehen. Ansonsten jedoch schreibt er fabelhaft, spannend, schlüssig und ohne Schnörkel: es war mein erstes Buch von Krausser. Ich fand es sehr gut! 

  7. Cover des Buches Kartongeschichte (ISBN: 9783442738472)
    Helmut Krausser

    Kartongeschichte

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Manchmal (nein, oftmals) sind es gerade die dünnen, schmalen Bücher, die mich am meisten überraschen. Ein derartiges Exemplar ist die nicht anders als grandios zu nennende "Kartongeschichte" von Helmut Krausser, ein Buch, wie ich es bislang noch nie gelesen habe.
    Es ist schwer zu beschreiben...eine äußerst skurrile Story, interessante, recht merkwürdig anmutende Charaktere, groteske Situationen zuhauf...aber Krausser gelingt es, diesen wirklich eigenartigen Plot mit seinen unglaublichen Zufällen zu einer plausiblen, durchdachten und trotzdem intelligenten Geschichte zu verweben.

    Größtes Plus hierbei ist die Sprachgewalt dieses Schriftstellers. In anderen Werken konnte ich sie ja schon erleben, überbordend, verspielt, feinsinnig und pompös. Aber was Krausser hier sprachlich abfeuert, ist wirklich unglaublich, ein Stil, den ich so in deutscher Sprache bislang noch nicht gelesen habe. Kurz, knapp, ironisch, böse, zynisch, tragisch, witzig, philosophisch, weise, grotesk, brüllkomisch und einfallsreich.
    Krausser nimmt sich stellenweise selbst auf den Arm, wenn er im Text auf die Kürze und sprachliche Rasanz des Buches verweist, unter anderem bezeichnet er ein Kapitel als "Deleted Chapter", welches stark gekürzt wurde, weil es viel Unwesentliches enthalte. ( Zitat auf Seite 91: "Trotz manch brillanter Schilderung leidet das Kapitel daran, dass es schleppend erzählt ist, sich in psychologischen Exkursen verirrt und im Grunde nur Vorhersehbares enthält. in der Collector's Edition wird es unter dem Bonusmaterial erscheinen, für all jene, die meinen, darauf partout nicht verzichten zu können.") Dadurch gewinnt der brillante Sprachstil zusätzlich an Geschwindigkeit.

    Mit diesem Buch hat Krausser (der mich bislang bei einem oder zwei Werken auch durchaus etwas ratlos zurückließ) endgültig bei mir gewonnen, hier zeigt er, dass er in Sachen Sprachmächtigkeit, Ausdruck und Ideenreichtum in der modernen deutschen Literatur einzigartig ist.

    Fazit: Wer nichts gegen skurile Plots hat und wissen will, was zwei zusammenlebende Frauen, eine Katze, ein toter Vater, ein homosexueller Junkie, ein durchgeknallter Ex-Liebhaber, eine südamerikanische Mutter, ein Pornokino, eine Penthouse-Wohnung, ein mysteriöses Paket, ein VW-Bus und ein Loch im Wald miteinander zu tun haben, der dürfte mit diesem Buch gut und intelligent unterhalten werden. In meinen Augen ein Meisterwerk.
  8. Cover des Buches Könige über dem Ozean (ISBN: 9783499134357)
  9. Cover des Buches Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik / DAS GEDICHT Bd. 16 (ISBN: 9783929433685)
  10. Cover des Buches Einsamkeit und Sex und Mitleid (ISBN: 9783832161439)
    Helmut Krausser

    Einsamkeit und Sex und Mitleid

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein interessantes und komplexes Buchexperiment...etliche, charakterlich völlig verschiedene Personen werden von Krausser in recht kurzen Kapiteln vorgestellt und dann von Zeit zu Zeit weiterbeobachtet. Dabei schafft es der Autor, im Laufe des Romans immer wieder, dass sich die Wege der einzelnen Protagonisten auf zufällige Weise kreuzen, mal vordergründig, mal eher im Hintergrund der Handlung. So entsteht ein riesiges Panorama von Schicksalen in der deutschen Hauptstadt, das aus Dutzenden von skurrilen Einzelepisoden zusammengesetzt ist und dessen Figuren letztendlich immer die Liebe suchen, manche davon Pech haben, einige lediglich Sex finden und andere auf die schiefe Bahn geraten.
    Kraussers wie immer brillante Sprache ist diesmal eher witzig-schnoddrig und (bedingt durch die Handlung und die Personen) mit etlichen Kraftausdrücken und Schweinskram durchzogen. Dabei muß man oftmals lauthals über die wirklich komisch-ordinären Dialoge der Kiez-Berliner lachen; hier hat der Schriftsteller Krausser seine Wahlheimat sehr genau beobachtet.

    Fazit: Komisch, ironisch, derbe, traurig...viele Emotionen treffen hier zusammen und die einzelnen Charaktere wachsen dem Leser im Laufe der Lektüre ans Herz, trotz (oder gerade wegen) ihrer vielfältigen Macken. Empfehlenswert.
  11. Cover des Buches Schweine und Elefanten (ISBN: 9783644483316)
    Helmut Krausser

    Schweine und Elefanten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Hypermoti
    Helmut Krausser, der zweifellos größte deutsche Gegenwartsautor. Sollte eigentlich zur Pflichtlektüre in jedem Deutschkurs gehören. Fantastischer Umgang mit Sprache und eindrucksvolle, innovative Ideen prägen dieses Buch. Zudem sorgen die Dialoge definitiv für eine vollständige geistige Verwirrung, die ein perfektes Einfühlungsvermögen für die Hauptperson mit sich bringt
  12. Cover des Buches Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik / DAS GEDICHT Bd. 19. Zeitschrift für Lyrik, Essay und Kritik (ISBN: 9783929433715)
    Anton G. Leitner

    Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik / DAS GEDICHT Bd. 19. Zeitschrift für Lyrik, Essay und Kritik

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Lektor
    Der erste original Leitnersche Glücksratgeber! – Es geht auch ohne Hirschhausen! Herausragend an diesem lang erwarteten Band 19 ist sofort das Cover (aber das denkt man jedesmal). Auch der Titel ist kongenial. Das Buch wirkt auf Anhieb wie ein Knallbonbon – aber mit viel Inhalt. Der lyrische Teil des Bandes ist in fünf Kapitel unterteilt, denen jeweils ein Glücksgrundsatz bzw. eine Formel für Freude vorangestellt ist. Würde jeder Mensch nach diesen Grundsätzen leben (können), dürften die Volkskrankheiten Depression und Wehleidigkeit beseitigt sein. Die lyrischen Egos in diesen Gedichten versetzen sich größtenteils in die Welt von Kindern und älteren Menschen, um nachzuspüren, woraus deren Lebensfreude besteht. Zweifelsohne in einem Wegfall der Zeitdiktatur, in der Erleichterung darüber, etwas Unangenehmes überwunden zu haben (z.B. ‚Erste Beichte‘ von Erich Jooß) und in der Freude an kleinen Dingen. Sehr interessant in diesem Zusammenhang das Gedicht ‚Lebenshilfe‘ über sogenannte ‚behinderte‘ Kinder einer ‚Werkstätte im Paralleluniversum‘ („Subversive Einsatzkräfte auf dem Weg, den lähmenden Lebensernst auszuhebeln.“, Mathias Jeschke). Der Titel des zweiten Kapitels kann unterschiedlich aufgefasst werden. ‘Das Glück, sich zu finden‘ kann bedeuten, zu sich selbst zu finden, oder sich gegenseitig zu finden. In den Gedichten kommt aber eindeutig der Bezug zum Du durch („nur liebende teilen und hinterlassen spuren“, Said). Auch die Freude über poetische Inspiration (Michael Augustin, ‚Fünf Uhr Früh‘) kommt nicht zu kurz. Im dritten Teil gibt es Gedichte über die Freuden des Alltäglichen, die kleinen Dinge, die das Leben so lebenswert machen: von Bier und Zigarillos, vom Wachsen und Blühen, von den kleinen Glücksmomenten und sprühender Lebensfreude handeln die Poeme, von der Freude an der Bewegung (‚GEHEN‘, Gerald Fiebig) und am Leben zu sein (Siegfried Völlger). Kapitel 4 beinhaltet Gedichte über den Motor aller Freude: die Neugier. Deshalb haben auch etliche Gedichte mit anderen Ländern und dem Reisen zu tun, manchmal auch mit ‚Zeitreisen‘ (Gabriele Trinckler) und dem Hunger nach Leben. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Freude an großartigen Dingen, die andere für uns geschaffen haben: Beethovens Symphonien, Dvořák, Schach und Schokolade, und die Großartigkeit der Welt als solche. Dieses Kapitel spannt den Bogen zu einem zufällig von mir entdeckten Video-Clip auf Youtube ‚DICHTER AN DIE FREUDE‘ (http://www.youtube.com/watch?v=6srAvZDjkKE), in dem 25 Lyrik-Botschafter Schiller zum Leben erwecken. Sehenswert! Im Essay-Teil geben 25 ausgewählte Dichter persönliche und poetologische Statements zum Schreiben, zum Schreibprozess und dem daraus resultierenden Impetus ab. Ethymologische Überlegungen zum Wort ‚Freude‘ (Ulla Hahn) wechseln u.a. ab mit der Feststellung, dass wahre Freude ein ‚Bauchgefühl‘ ist (Fitzgerald Kusz). Das erklärt Einiges in unserer ‚ernsthaften‘ Gesellschaft. Dieter M. Gräf bezeichnet Gedichte als ‚Energiespeicher‘. Ich würde das noch erweitern: gute Gedichte sind positive Energiespeicher. Sie geben dem Leser Energie ab. (Weniger gelungene Exemplare können dem Leser auch viel Energie entziehen, wenn er sich über Gebühr lange mit dem Verstehen eines Gedichtes herumplagen muss.) Auch politische Statements gibt es hier. Turbokapitalismus als Glücksbremse? Freudlosigkeit durch Ellenbogenegoismus? Viele bekannte Schriftsteller wie u.a. Ulrike Draesner, Hellmut Krausser, Michael Augustin, Friederike Mayröcker, Matthias Politycki, Robert Schindel und viele mehr sind in diesem Band vertreten, ebenso etliche Vertreter der jüngeren Szene wie u.a. Marius Hulpe, Jan Wagner und Alex Dreppec. Ein Aufsatz des Philosophen Hermann Schmitz über die Aufhebung des klassischen Dualismus von Körper und Seele (Neue Phänomenologie) rundet diesen Band Nr. 19 ab. Wie sehr das ‚vollkommene Glücksgefühl‘ mit der Körperlichkeit verbunden sein kann, schreibt Wolfgang Oppler in seinem Gedicht über das Sitzungs-Rodeo eines Bürohengstes: „Mit fliegenden Rockschößen zur Toilette gerannt. Um 18:51 den Hosenschlitz aufgeknöpft… das vollkommene Glücksgefühl!“ Anton G. Leitner und Arne Rautenberg ist hier von vorne bis hinten eine glückliche Komposition zum Thema gelungen, die so manchen populärwissenschaftlichen ‚Glücksratgeber‘ in den Schatten stellt. Summa summarum: Ein etwas anderes Inspirationsbuch, hier original von Rautenberg & Leitner!
  13. Cover des Buches Plasma (ISBN: 9783832186333)
  14. Cover des Buches Strom (ISBN: 9783498035129)
    Helmut Krausser

    Strom

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein ganz hervorragender Lyrikband, in dem Kraussers enorme Sprachbegabung sich voll entfaltet. Er mischt unbefangen alle möglichen Gedichtformen, komplexe Reime, reimlose Verse, abstrakte Satzgebilde, verwendet im Gedicht "Revolverkammerspiel" die konkrete Poesie und liefert mit "bdktnsrgbns - mgnnhlt" eine morbide Hommage an Ernst Jandl.

    Besonders gefällt mir, dass Helmut Krausser hier ständig zwischen Ironie, Tragik, Wortwitz, Drama und einem Hauch von Vulgarität pendelt, was den Gedichtband durchweg spannend und interessant gestaltet und zeigt, wieviel Potential in moderner Lyrik stecken kann, da diese literarische Form hierzulande ja leider etwas stiefmütterlich behandelt wird und verhältnismäßig wenig Leser findet.

    Fazit: Für Freunde moderner Lyrik und auch für Verfechter klassischer Reime ein unbedingtes Muss...witzig, nachdenklich, wortgewaltig, gut. Volle Empfehlung!
  15. Cover des Buches Nicht ganz schlechte Menschen (ISBN: 9783832162573)
    Helmut Krausser

    Nicht ganz schlechte Menschen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Monika58097
    Helmut Krausser Nicht ganz schlechte Menschen Die 30er Jahre. Die Zwillingsbrüder Max und Karl Loewe und die Prostituierte Ellie. In Deutschland wollen und können sie nicht beiben. Sie fliehen gemeinsam nach Frankreich und leben fortan als Illegale in Paris. Die Brüder, zwar Zwillinge, unterscheiden sich vom Wesen her jedoch sehr stark. Immer stehen sie irgendwie in Konkurrenz zueinander. Der Leser nimmt die Geschichten der Brüder wie eine Biografie wahr. Immer besser lernt man die beiden kennen. Der Autor lässt aber auch die Zeichen der Zeit nicht außer Acht. Krieg, Umstürze, aber auch die Liebe kommen nicht zu kurz. Ein Roman, in dessen Erzählweise ich mich erst hineinfinden musste, dann aber immer begeisterter gelesen habe. Mein erster Krausser-Roman und bestimmt nicht mein letzter!
  16. Cover des Buches Die wilden Hunde von Pompeii (ISBN: 9783644025318)
    Helmut Krausser

    Die wilden Hunde von Pompeii

     (9)
    Aktuelle Rezension von: broul
    Ein Hund fliegt eines Nachts über den Zaun von Pompeii. Um das Unglück perfekt zu machen, erhält er auch noch den Namen Kaffeekanne. Neben den anderen wilden Hunden in Pompeii treten bald auch eine Sandviper und viel zu viele Geiserhunde in sein Leben und mischen es gehörig auf. Nettes kurzes Buch über Hunde, die die Welt retten, macht aber "trotzdem" viel Spaß beim Lesen.
  17. Cover des Buches Auf weißen Wüsten (ISBN: 9783630621586)
    Helmut Krausser

    Auf weißen Wüsten

     (6)
    Aktuelle Rezension von: SagMal
    Ich denke mit Helmut Krausser ist es so wie mit vielem: entweder man mag seine Art zu schreiben oder eben nicht. Die Romane, die ich bislang von ihm gelesen habe, fand ich allesamt fesselnd, regelrecht mitreißend. Man kam kaum zum Luft holen und schon hatte man wieder eines seiner Bücher durchgelesen ... Wunderbar! Bei einem kleinen Abstecher in seine Lyrik lernte ich jetzt allerdings das genaue Gegenteil kennen. Die Worte zogen sich wie Kaugummi - irgendwie riss mich diese Lyrik einfach nicht vom Hocker.

    Dabei kann ich nicht mal genau sagen, ob es an Krausser oder an der Lyrik selbst liegt, dass es mich nicht packen wollte.
    "Auf weißen Wüsten" vereint auf jeden Fall Gedichte, die zwischen 1979 und 1999 entstanden sind und Auszüge aus den Krausser Gedichtbänden Strom sowie Plasma, wobei mir Letzteres noch am besten gefallen hat. Die Gedichte sind in Krausser Manier barsch, launisch, manchmal traurig und dann auch wieder humorvoll geschrieben.

    Am besten fand ich noch dieses hier:
    "es ist viel meer in mir,
    zu wenig festland, um
    das häuschen, das ich dir,
    in trockener zeit,
    versprach zu bauen. dumm
    gelaufen, tut mir leid."

    Für mich persönlich steckte in diesem Band gesammelter Gedichte leider zu wenig drin. Künftig werde ich deshalb  lieber wieder zu seinen Romanen greifen.
  18. Cover des Buches Aussortiert (ISBN: 9783832161668)
    Helmut Krausser

    Aussortiert

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Medienjournal
    Aussortiert ist beileibe nicht Helmut Kraussers überzeugendster Roman, aber ein durchaus solider erster Ausflug ins kriminalistische Fach. Zudem muss man sich vor Augen halten, dass ein durchschnittlicher Krausser noch immer ein überdurchschnittlicher Roman ist und alle Kritik somit Jammern auf hohem Niveau. Mehr gibt es unter: http://medienjournal-blog.de/2013/02/review-aussortiert-buch/
  19. Cover des Buches Schmerznovelle (ISBN: 9783644025110)
    Helmut Krausser

    Schmerznovelle

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die ersten 70 Seiten lesen sich trotz des gewöhnungsbedürftigen Schreibstils sehr gut und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Leider liegt aber für mich in dieser hochgestochenen Prosa das Problem, dass ich mit vielen deutschen Autoren der anspruchsvollen Literatur habe:
    Ihre Plots erreichen mich nicht. Die Wortwahl Kraussers ist hervorragend und vielfältig, aber die "Schmerznovelle" läßt mich emotional vollkommen kalt. Interessanterweise funktioniert hier auch mein 'Kopfkino' nicht, sprich ich habe beim Lesen vor meinem geistigen Auge keinerlei Bilder gehabt, was für mich vollkommen ungewohnt ist. Und dieses sonst übliche 'Kopfkino' ist es doch gerade, was einen Großteil des Lesevergnügens ausmacht...

    Zweiter Kritikpunkt: Alles wirkt künstlich und konstruiert, sowohl der Plot als auch die Charaktere, die übrigens durch die Bank weg unsympathisch sind, was aber (im Falle des 'unsympathisch Seins') nicht schlimm ist, so etwas stört mich nicht im geringsten. Am meisten stoßen mir allerdings (und damit reiht sich Krausser in die lange Reihe der meisten deutschen Literaten ein) die vollkommen unecht wirkenden Dialoge auf, wobei in meinen Augen Gespräche auch mit das Schwierigste sind, was man bei Romanen und Erzählungen schreiben kann. Aber ich weiß nicht, so merkwürdige Sätze spricht doch kein Mensch...ist das nun Kunst? Wahrscheinlich bin ich einfach zu blöd für solche Prosa.
    Unbestreitbar hervorragend ist aber auf jeden Fall Kraussers sonstige Wortwahl. Komplex und einfallsreich formuliert, aber eben (jedenfalls für mein Empfinden) ohne wirkliche Atmosphäre.

    Fazit: Für mich recht enttäuschend...kein Vergleich mit einigen anderen Werken Kraussers. Viele Leser wiederum mögen die "Schmerznovelle" für genial halten, die Geschmäcker sind stets verschieden, wie wir alle wissen.
  20. Cover des Buches Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik / DAS GEDICHT Bd. 20 (ISBN: 9783929433722)
  21. Cover des Buches Spielgeld (ISBN: 9783874100427)
    Helmut Krausser

    Spielgeld

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Zwei gelungene Kurzgeschichten, der Rest ist Schrott. Die beiden einzig gelungenen Stories handeln von den Schachgroßmeistern Emanuel Lasker und Carl Schlechter, die sich auf einem Turnier duellieren, sowie von dem Sturz des panamaischen Diktators Manuel Noriega. Die anderen Geschichten sind sinnloser Nonsens.
  22. Cover des Buches Trennungen. Verbrennungen (ISBN: 9783492316095)
    Helmut Krausser

    Trennungen. Verbrennungen

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Irrungen und Wirrungen der Großstadt-Beziehungen: Im Mittelpunkt dieses großartigen Romans stehen Fred Reitlinger, Professor für Archäologie, und seine Frau Nora, sowie deren Liebhaber Arnie und dessen Ehefrau Margret. Hinzu kommen die beiden ambitionierten Doktoranden von Fred, Gerry und Leopold, und deren Partnerinnen. Des Weiteren spielen die beiden Sprösslinge der Reitlingers, Alisha und Ansgar, eine entscheidende Rolle: Ansgar ist durch ein gescheitertes Start-up in finanzielle Schwierigkeiten geraten und nun spurlos verschwunden, während Alisha, eine junge Politikstudentin, mit ihrer sexuellen Orientierung hadert und sich in ihre Kommilitonin Caro verliebt. Die wiederum hütet ihre eigenen Geheimnisse und arbeitet heimlich als Escort-Girl. 

     

    Ich habe jede Seite dieses Romans geliebt! Eine komödiantische Verflechtung von Beziehungen, Trennungen, Liebschaften, Eifersüchteleien, Betrügereien und Verbrennungen – wortwörtlich, als es dann zu einem Feuer auf dem Wannsee kommt... 

  23. Cover des Buches Melodien (ISBN: 9783832162917)
    Helmut Krausser

    Melodien

     (36)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Nachdem der Alchimist Castiglio an der Herstellung von Gold scheitert, entschließt er sich seinen Traum zu verwirklichen. Zusammen mit seinem Gehilfen Andrea konzentriert er sich auf die Komposition von Melodien, die den Menschen im Guten wie im Bösen beeinflussen können. Sein Tun wird ohnehin von der Bevölkerung mit großer Skepsis und Voreingenommenheit beobachtet und wenn seine Grundidee auch durchaus positiv war, so versteift er sich zunehmend und wird schonungslos und radikal in seinen Handlungen. Andrea, der ihm treu zur Seite steht, entwickelt sich zum Medium und trägt die gefährliche Botschaft mit seiner Stimme unter das Volk. Da Castiglio anscheinend nicht nur ungewöhliche, sondern auch wirksame Melodien erdachte, spricht nun alles für Hexerei und Volk sowie Gerichtsbarkeit verurteilen sensationslustig. Aber Andrea gelingt es dem Abt Stefano die Melodien anzuvertrauen.

    Vier Jahrhunderte später will es der Zufall, dass der Fotograf Alban Täubner in seinem Hotel in Siena irrtümlicherweise einen Brief erhält, der für den Professor der Mythosophie Jan-Hendrik Krantz bestimmt ist. Täubner verschludert den Brief auf der Heimreise im Zug, wird jedoch von Professor Krantz aufgesucht, der die enthaltene Botschaft dringend Täubner zu entlocken versucht. Just will es die Historie, dass gerade Professor Krantz sich auf der Suche nach Castiglios Melodien oder jeglichem Hinweis auf deren Verbleib befindet. Und so schlittert der von Liebeskummer geplagte Alban Täubner in einen Mythos hinein und verliert zusammen mit Krantz nach und nach den Überblick über Wirklichkeit und Historien-Wahn.

    Zwanzig Jahre nach dem ersten Erscheinen hat sich Helmut Krausser seinen Roman „Melodien“ nochmals vorgenommen. Die Jagd nach der absoluten Musik, die Menschen in ihren Gefühlen, Regungen, Handlungen und Befindlichkeiten zu beeinflussen vermag. Erzählt wird in moderaten Zeitsprüngen, die die Vergangenheit mit der Gegenwart verweben und nicht nur den Protagonisten das Leben schwer machen. Zwischen den Buchdeckeln lauert eine dichte mittelalterliche Atmosphäre, die alles beinhaltet, was man zuvor bei Eco oder Süskinds „Parfüm“ fand sowie die Parallelwelt der späten 80er Jahre, in der es nicht nur um die Nacherzählung des Mythos geht, sondern auch um eine Jagd nach Ruhm, denn Professor Krantz bleibt nicht der einzige Mythenhäscher.

    Ein Romanmonstrum von 829 Seiten, welches es niederzukämpfen gilt.

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