Bücher mit dem Tag "herefordshire"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "herefordshire" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Fingerhut-Sommer (ISBN: 9783423216029)
    Ben Aaronovitch

    Fingerhut-Sommer

     (373)
    Aktuelle Rezension von: junia

    Wie kam ich zu diesem Buch?

    Durch Zufall wurde ich bereits vor langer Zeit auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Ich hatte damals auch einige Bücher der Reihe gelesen. Nachdem der Rest dann einige Zeit im Bücherregal vor sich hin schlummerte, startet nun der Re-Read und das Schmökern der ganzen Reihe.


    Wie finde ich Cover und Titel?

    Die Cover waren es, die mich vor zehn Jahren angesprochen haben und das tun sie immer noch. Das Taschenbuch hat eine Art Prägung, man kann die Schrift fühlen. Der Fingerhut aus dem Titel wird zwar hin und wieder erwähnt, aber so wirklich entscheidend ist er für die Story nicht. In der Widmung wird unser aller Held Terry Pratchett erwähnt, und ja klar, da fiel mir ein, warum mir der Schreibstil so übermäßig gut gefällt.


    Um was geht’s?

    Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in der Welt von Peter Grant, seines Zeichens Magielehrling, offiziell in der Abteilung für Spezialermittlungen bei Inspector Thomas Nightingale. Mittlerweile haben Charaktere und Leser sich in das Setting eingefunden, das echt süchtig macht, und schon gibt es einen neuen, selbstverständlich übernatürlichen Fall. Auch hier wurde das Hörbuch extrem gekürzt. Wer es hat, sollte lieber das Buch lesen. Es fehlen natürlich keine kriegsentscheidenden Fakten, aber die Kürzung nimmt schon viel Flair der Geschichte und vor allem den Humor.


    Wie ist es geschrieben?

    Es handelt sich um den 5. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Rahmenhandlung einzutauchen. Ich war ja auch gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. Es wird zwar immer wieder Bezug auf die vorherigen Bände genommen, Quereinsteiger dürften es aber schwer haben, die Zusammenhänge zu erfassen. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman in der Ich-Form (von Peter) geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ein fast beiläufig eingestreuter schwarzer und trockener Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack. Ich liebe die köstliche Ausdrucksweise des Autors. Ja, man muss schon ziemlich schmunzeln beim Lesen.


    Wer spielt mit?

    Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Peter verarbeitet immer noch Lesleys Verrat. Verständlich. Die Stimme des Sprechers finde ich echt gut. Er liest recht zügig, was ich sehr mag, dennoch sind die Hörbücher – wie erwähnt – extrem gekürzt.


    Mein Fazit?

    Das Buch hat mir mit seinen aberwitzigen Dialogen, die zwischen den Zeilen aber höchst aktuell sind, sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Die Reihe steht zum Glück fast lückenlos und lesebereit im Regal.

  2. Cover des Buches Die fünfte Kirche (ISBN: 9783499249075)
    Phil Rickman

    Die fünfte Kirche

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Betty und Robin Thorogood sind zwei junge Leute, die in das kleine, beschauliche Dorf "Old Hindwell" ziehen. Dass die Uhren dort noch völlig anders "ticken", wenn es um Religionsausübung geht, müssen sie bald am eigenen Leib erfahren, als bekannt wird, dass Betty und Robin keine Christen sind. Sie gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an und sind beide "weiße" Hexen/Hexer.

    Der neue Prediger im Dorf, Nicholas Ellis, der ein Geheimnis verbirgt, lässt nichts unversucht, das Ehepaar sofort zu verdammen und als "Wurzel des Bösen" zu verunglimpfen.
    Die Dörfler, die von Ellis charismatischer Erscheinung beeindruckt sind, lassen sich von ihrem radikal eingestellten Pfarrer blenden und so kommt es bald zu einem gefährlichen "Showdown" in Old Hindwell, als bekannt wird, dass Betty und Robin zusammen mit einigen Gleichgesinnten ein "heidnisches Fest" auf ihrem Grundstück, zu dem auch eine alte verfallene, aufgegebene Kirche zählt, planen.
    Doch glücklicherweise wird Merrily Watkins von ihren Vorgesetzten beauftragt, Ellis einmal vor Ort über die Schulter zu sehen, da selbst die Kirche beunruhigt ist. In dem Dorf gehen einige seltsame Dinge vor sich und schließlich verschwindet eine Frau, die Merrily kurze Zeit zuvor kennen gelernt hatte und deren jüngst verstorbene Schwester mit einem angesehenen Bürger von Old Hindwell verheiratet war.
    Laufen in Old Hindwell alle Fäden zusammen? Wie gut, dass Merrily nicht allein ermitteln muss und sich auf den knorrigen alten Gomer und ihre gewitzte Tochter stützen kann...

    Nachdem man in Band 1 und Band 2 der Reihe viel über die Hauptfigur der Serie, Merrily Watkins und ihr familiäres Umfeld erfahren durfte, geht es in "Die fünfte Kirche" nun etwas rasanter zur Sache, als man es bislang gewohnt war. Beängstigend eindringlich und realistisch schildert Phil Rickman diesmal, wie schnell es redegewandten Menschen gelingen kann, etwa eine ganze Dorfgemeinschaft negativ beeinflussen zu können bzw. eine Hetzjagd auf anders Gesinnte zu veranstalten.

    Es kommt zum religiösen Kampf "Gut gegen "Böse" in Old Hindwell- doch besonders positiv anzumerken ist, dass Phil Rickman nicht in die Falle tappt, eindeutig Stellung zu beziehen, sondern beide Seiten durchleuchtet ohne zu Verurteilen, was den Roman sehr lesenswert macht.

    Die Fans der Serie müssen sich zwar gleich am Anfang von einer liebeswerten Nebenfigur verabschieden, was für ein paar traurige Momente sorgt, dennoch ist dieser Teil der Reihe wie gewohnt, gespickt mit amüsant- zynischen Gedankengängen der Romanheldin Merrily und auch die zahlreichen Dialoge des knorrigen Gomers Parry und seine unverklärte Sicht auf die Dinge, sorgen für viele Schmunzelmomente im Laufe der Story.

    Die Aufklärung des Mordfalls ist ebenfalls sehr spannend geraten, wobei der Ort, an dem die Überführung des Mörders stattfindet, für Gänsehautstimmung sorgt.

  3. Cover des Buches Der Himmel über dem Bösen (ISBN: 9783499253348)
    Phil Rickman

    Der Himmel über dem Bösen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Sonoris
    "Der Himmel über dem Bösen" ist der fünfte Teil der Merrily-Watkins-Reihe von Phil Rickman. Wie anhand meiner Rezensionen bezüglich der letzten vier Romane deutlich geworden sein müsste, liegen die Stärken dieser Mystery-Reihe, bei der Beschäftigung mit spirituellen und religiösen Themen im Zusammenhang mit dem beschaulichen Dorfleben an der englischen Grenze zu Irland und der daraus resultierenden unheimlichen Stimmung. Auch wenn die Charaktere der Hauptakteure wie Lol Robinson und Merrily Watkins eher durch Labilität und starkem Selbstmitleid sowie durch ständigem aufsässigen und protestierenden Verhalten auffallen und dadurch eher anstrengend und nervig sind, überwogen die Romane eben durch die oben genannten Merkmale. Dass darüber hinaus auch kein anderer Charakter dabei war, der mich besonders zu fesseln vermochte oder die Geschichte zusätzlich bereicherte, störte nicht allzu sehr.
    In dem hier nun vorliegenden Roman geht es diesmal um die Installation von Klärgruben, die einen alteingesessenen Bauern “Gomer Parry”, der diese bislang eingebaut hatte, sehr verärgert, da der andere Fachmann mit "solch einem neumodischen Kram daherkommt". Ein anderer Einheimischer ist über Strommasten erbost, die zunehmend aufgestellt werden, da sie nicht nur die Gegend verschandeln, sondern darüberhinaus auch gesundheitsschädlich sind, wessen er sich da sehr sicher ist. Wie es im Klappentext heißt, geht es in Underhowle auch sehr unheimlich zu, da die “mächtigen Starkstromleitungen unheilvollen Einfluss auf sensible Gemüter” haben sollen.
    Bei aller Begeisterung, die ich für diese Reihe bislang empfunden habe, besonders für den ersten Teil dieser Reihe "Frucht der Sünde", ist "Der Himmel über dem Bösen" derart banal und langweilig ausgefallen, dass ich mich ab der 200. Seite nur noch gequält habe, und in Anbetracht der langweiligen Charaktere ab der 335. Seite auch nicht mehr weiterlesen konnte.
    Die Charaktere, besonders der der Tochter der Pfarrerin Jane Watkins und des Musikers Lol Robinson haben sich zwar weiterentwickelt und zeugen daher auch von Tiefe und Lebendigkeit, aber leider sind diese und ihre Erlebnisse von einer derart starken Durchschnittlichkeit, dass sie den schwachen Plot nicht ausgleichen können.
    Die Handlung wiederholt sich dabei auch zu sehr von Roman zu Roman. So gerät Merrily Watkins, bewusst durch einen Fehler oder unbewusst durch Bösartigkeit und/oder Hilflosigkeit der anderen stets in Bedrängnis, aus der sie durch ihre Tochter mit Hilfe ihres Freundes dem Musiker Lol Robinson oder des befreundeten Bauern Gomer Parry zum Ende des Romans wieder herauskommt.
    Es gab bis dahin natürlich die ein oder andere spannende Szene, die ein interessiertes Weiterlesen ermöglichte, aber diese traten leider zu selten und zu kurzweilig auf, als dass sie mich an den Roman bis zum Schluss binden konnten. Die besondere Stimmung, die für mich diese Reihe ausgemacht hat, ist einer banalen und oberflächlichen gewichen. Jetzt geht es um zerstörte Traktoren und Hochspannungsleitungen, die so manchen Dorfbewohner derart belasten, dass Pfarrerin Merrily einspringen muss und sie ganz in Besitz nimmt. Und wenn dieser Umstand der Aufhänger für einen Roman ist, auch wenn noch unheimliche und spannendere Momente erscheinen sollten - wovon ich mal ausgehe -, ist dies einfach zu wenig. Und gerade in der hier vorliegenden Reihe, die von den mysteriösen Ereignissen und der besonderen Stimmung lebt, darf diese natürlich nicht fehlen oder auch nur in geringerer Intensität auftreten. Oder aber Phil Rickman muss einen solch spannenden Plot haben, dass die Romane nicht zu sehr von der Stimmung und den spirituellen Ereignissen abhängig ist. Und dies bietet “Der Himmel über dem Bösen” leider nicht.
    Da die Charaktere mich von dem ersten Teil an schon nicht so recht überzeugen konnten und sich dies bis zum hier vorliegenden fünften Roman nicht geändert hat, werde ich die folgenden Werke dieser Reihe wohl nicht mehr lesen und an dieser Stelle abbrechen. Es fällt mir natürlich nicht leicht, diese Mystery-Reihe aufzugeben, da ich endlich - so dachte ich zumindest - einen Autor gefunden hatte, der sich mit Esoterik und Unheimlichem gleichermaßen beschäftigt. Auf der anderen Seite bin ich jetzt vielleicht auch offen für etwas Neues, was mir und meinen Bedürfnissen eher entspricht.
  4. Cover des Buches Das Gespinst des Bösen (ISBN: 9783499253386)
    Phil Rickman

    Das Gespinst des Bösen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Merrily Watkins fällt aus allen Wolken als sie von höchster Stelle nach Garway abkommandiert wird und ausgerechnet Sian, ihre Erzfeindin, soll in dieser Zeit ihre Vertretung in der Pfarrei übernehmen. Doch auch wenn Merrily eigentlich keine große Lust verspürt dem Fall nachzugehen, in dem sich eine Frau die sich von einem Geist, der angeblich im Meisterhaus von Garway spukt verfolgt fühlt, bleibt ihr keine große Möglichkeit abzulehnen, denn der Auftrag kommt angeblich vom neuen Besitzer des Hauses und der ist von königlichem Geblüt- Prince Charles höchstpersönlich!

    Nachdem sich Merrily mit Fuchsia (so heißt die Frau, die fest daran glaubt dass im Meisterhaus übernatürliche Dinge vor sich gehen und daran Schuld trägt, dass der Restaurateur des Hauses, Fuchsias Freund seine Arbeit unterbrochen hat) unterhalten hat, steht für die Exorzistin schnell fest, dass Fuchsia Geschichte unglaubwürdig wirkt. Nach einer üblichen Segnung sollte der Spuk schnell vorbei sein, doch dann werden die junge Frau und ihr Freund ermordet und plötzlich beschleichen Merrily Selbstzweifel. Was, wenn an Fuchsias Geschichte doch mehr dran gewesen ist, als vermutet?

    Als Merrily Nachforschungen über die Geschichte des Meisterhauses anstellt, entdeckt sie schnell die geschichtsträchtige und bewegte Historie des Hauses, denn selbst das Oberhaupt der Templer und (viele Jahrhunderte später) ein Autor von Schauerromanen sollen sich hier schon einmal aufgehalten haben. Und auch in den 70er Jahren diente das Haus einer Gruppe von Männern und Frauen, die scheinbar nicht nur harmlose Hippies waren, sondern dunkle Magie heraufbeschworen. Doch als Merrily damit beginnt den Dörflern und dem ortsansässigen Pfarrer Fragen zu stellen, wird sie plötzlich wieder zurückgepfiffen und soll den Fall ruhen lassen. Doch Merrily wäre nicht Merrily wenn sie sich von Verboten abhalten lassen würde und so versucht sie auch weiterhin zusammen mit ihrem Freund den Musiker Lol und ihrer Tochter Jane Licht ins Dunkel zu bringen…

    Der mittlerweile 9. Teil der Merrily Watkins Mystery-Reihe wartet diesmal mit besonders gruseligen und unheimlichen Komponenten auf, wobei ich auch den geschilderten, geschichtlichen Hintergrund der Templer, den der Autor mit der Story verwebt, sehr interessant fand. Wie immer muss man bei Phil Rickmans Romanen ganz bei der Sache sein, damit man nicht den Faden verliert. Dialoge zwischen Merrily und anderen klerikalen Nebenfiguren sind auf Anhieb nicht ganz einfach zu verstehen, doch wenn man konzentriert weiter liest, wird man mit einem erneut sehr packenden Krimi belohnt, der diesmal von Beginn bis zum Ende spannend und informativ bleibt. So manches Mal in den Vorgängerbänden hatte ich mit gewissen Längen innerhalb der Geschichten zu kämpfen, doch diesmal ist das nicht der Fall gewesen und ich habe den Storyverlauf gebannt und mit großer Neugier verfolgt. Die vielen verschiedenen Handlungsstränge innerhalb der Geschichte verflicht der Autor im Laufe des Romans zu einem stimmigen Ganzen und selbst Kleinigkeiten, die anfangs bedeutungslos erschienen, bekommen plötzlich einen Sinn.

    Auf menschlicher Ebene bzw. in privater Hinsicht tut sich dagegen erneut nicht sehr viel. Merrily und Lol sind noch ein glückliches Paar und Jane ist sich immer noch unschlüssig darüber, ob sie mit Eirion zusammen bleiben möchte. Ein wenig schade fand ich es, dass der Autor seine Leser in dieser Hinsicht in der Luft hängen lässt, bzw. dass man erst im nächsten Band erfahren wird, wie es mit Jane und Eirion weitergeht.

    In „Das Gespinst des Bösen“ steht der Kriminalfall diesmal im Mittelpunkt, was aus meiner Sicht auch nicht weiter tragisch war, denn dieser Fall hat es in sich und hat mir einige Gänsehautmomente beschert!

  5. Cover des Buches Die Nacht der Jägerin (ISBN: 9783499253355)
    Phil Rickman

    Die Nacht der Jägerin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Merrily Watkins hat beruflich seit kurzer Zeit ein neues „Baby“. Sie hat den Sonntagabendgottesdienst wieder eingeführt, allerdings in einer etwas ungewandelten Form. Eine der Damen, die regelmäßig daran teilnimmt, hatte einen Tumor und ist plötzlich geheilt- natürlich schreibt die Glückliche das Merrilys Fähigkeiten zu und so spricht sich diese Wunderheilung nach Merrilys Gebeten schnell im Dorf herum. Sehr zu Merrilys Verdruss, die sich plötzlich in eine Ecke gedrängt sieht, die sie stets vermeiden wollte, auch wenn es sie freut, dass die Kirche seitdem einen regen Zulauf bekommen hat. Ein anderes „Schäfchen aus ihrer Herde“ hat einen Neffen, der seit der Kindheit von schwerem Asthma geplagt wird und ebenso auf eine „Wunderheilung“ hofft. Doch bevor sich Merrily dazu hinreißen lässt, auch diesem Mann helfen zu wollen, sucht sie Rat und Beistand bei einem anderen kirchlichen Mitglied, der für seine relativ unkonventionellen Methoden berüchtigt ist und den viele für verrückt halten- Kanonikus Llewellyn Jeavons.

    Doch nicht nur beruflich geht es hoch her in Merrilys Leben. Ihre Beziehung zu Lol ist immer noch aktuell und Lol spielt sogar mit dem Gedanken wieder ins Dorf zurückzuziehen, damit er näher bei Merrily sein kann.

    Währenddessen hat Jane, Merrilys Tochter einen Wochenendjob angenommen. Sie arbeitet als Zimmermädchen und Servicekraft im etwas heruntergekommenen Hotel Stanner Hall, dessen Besitzer ehemals zum Fernsehen gehörte. Er organisiert eine Art Krimi-Dinner für Sherlock Holmes Fans oder Bewunderer des Autors Sir Arthur Conan Doyle. Und außerdem ist geplant, einen Kollegen einzuladen, der eine interessante Dokumentation über Doyles Aufenthalt auf Stanner Hall drehen soll- das Brisante, Doyle soll die Idee für seinen Roman „Der Hund von Baskerville“ genau an diesem Ort gehabt haben und nicht wie so viele andere Doylefanclubs und Anhänger annehmen in der Region Dartmoor, in Devonshire. Ebenfalls gehen Gerüchte um, dass der berühmte Hund von Baskerville nicht nur auf einer puren Erfindung des Autors basierte. Genau in der Region rund um Stanner Hall, soll das geisterhafte Tier sein Unwesen heute noch treiben und immer dann erscheinen, wenn ein Mitglied der Nachfahren des Black Vaughan verstirbt.
    Doch der bekannteste Holmes Fanclub weigert sich vehement diese These überhaupt für bare Münze zu nehmen. Der Hausherr von Stanner Hall ist verständlicherweise brüskiert, zudem treiben sich auf seinem Land immer wieder schießwütige Gesellen herum, die auf der Jagd sind. Doch was oder wen wollen sie jagen?

    "Die Nacht der Jägerin", ein weiterer Teil der Merrily Watkins Reihe, lässt sich auf den ersten 200 Seiten ein wenig zäh an, da es der Autor meiner Meinung nach mit seinem weit ausholenden Schreibstil diesmal ein wenig übertrieben hat.
    Die Geschehnisse des neuen Teils der Serie entwickeln sich mit unglaublicher Langsamkeit und man kann als Leser noch nicht einmal erahnen, was es mit den beiden Erzählsträngen auf sich hat, die zeitgleich zu Janes Erlebnissen in Stanner Hall passieren.
    Bis sich diese Handlungsstränge parallel zueinander bewegen, vergehen über 200 Seiten, doch dann nimmt die Story immer mehr an Fahrt auf und entwickelt sich doch noch zu einem sehr spannenden und atmosphärisch dichten Roman, der mir eine schlaflose Nacht beschert hat.

    Im Hauptfokus der Geschichte steht diesmal die düstere Kreatur aus einem der wohl bekanntesten Sherlock Holmes Kriminalromane von Sir Conan Arthur Doyle- der Hund der Baskervilles. Der Autor verwebt geschickt Mythos, Aberglaube und das eventuelle Körnchen Wahrheit miteinander und versteht es wie immer, den Leser mit kleinen hingeworfenen Häppchen hier und da; um die Story voranzutreiben, bei der Stange zu halten. Natürlich sind auch in diesem Roman paranormale Elemente vorhanden, die für Gänsehautstimmung sorgen, doch es gibt auch einige Schmunzelmomente, etwa wenn Gomer Parry, mal wieder knorrig und gutgelaunt, alte Dorfgeschichten zum Besten gibt. ;-)

    Doch bevor es so richtig losgeht, mit der Hauptstory, erfährt der Leser zunächst etwas über einen Freund von Gomers neuem Partner Danny, Jeremy, der genau wie auch der Besitzer von Stanner Hall, Probleme hat, mit gewalttätigen walisischen Jägern, die sich auch auf seinem Grundstück herumtreiben und für Unruhe sorgen. Ich kann nur jedem Leser empfehlen, unbedingt durchzuhalten, denn diese Vorgeschichte ist für den weiteren Verlauf der Hauptstory sehr wichtig.

    Wer nun denkt, die Hauptzutat eines Merrily Watkins Romans, der Dorfklatsch der schrulligen Bewohner, käme diesmal zu kurz, sei beruhigt- auch in dieser Hinsicht gibt es wieder viele neue amüsante Geschichten zu erlesen und sie werden auch nicht von der Hauptstory um den Dämonenhund verdrängt.

    Auch die Hauptfiguren der Serie entwickeln sich stetig weiter und treten nicht auf der Stelle, was ich sehr angenehm empfand. Allerdings hätte ich mir noch ein wenig mehr „Lol & Merrily“ und Jane & Eirion Szenen gewünscht.
    Trotz der erwähnten ersten recht zähen 200 Seiten, habe ich mich auch vom neuen Roman um die Pfarrerin & Exorzistin Merrily Watkins wieder sehr gut unterhalten gefühlt.

  6. Cover des Buches Ein dunkler Gesang (ISBN: 9783499253379)
    Phil Rickman

    Ein dunkler Gesang

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Als Merrily Watkins nach Wychehill gerufen wird, hat sie erst einmal alle Hände voll zu tun, um herauszufinden, warum sie überhaupt dort gebraucht wird, denn sie spürt ganz deutlich, dass ihr der ortsansässige Pfarrer nicht ganz die Wahrheit sagt. Und auch die Bewohner von Wychehill sind ihr gegenüber nicht ganz ehrlich. So braucht Merrily erst einmal einige Tage, um Licht ins Dunkel zu bringen und findet heraus, dass manche Dörfler scheinbar an einen recht prominenten Geist auf einem Fahrrad glauben, der in ihren Augen für die in letzter Zeit so häufig vorgekommenen Verkehrsunfälle verantwortlich ist. Wie soll sich Merrily verhalten? Bevor sie jedoch an übersinnliche Begebenheiten glaubt, ermittelt sie zunächst in anderer Richtung…

    Währenddessen schwänzt Merrilys Tochter Jane die Schule, doch Jane hat einen ganz bestimmten Grund dafür. Durch ein altes Buch eines Namensvetters aufgeschreckt, entdeckt sie ausgerechnet in ihrem Heimatdorf, auf zukünftigem Bauland so genannte Leys- alte Wege, die in geraden Linien zwischen Kirchen und anderen Bauwerken von spiritueller Bedeutung verlaufen. Was eigentlich als Schulaufgabe gedacht war, entwickelt plötzlich ein Eigenleben, als Jane beschließt um den Schutz dieser Leys zu kämpfen. Sie steht nun mitten zwischen den Fronten- auf der einen Seite gierige Bauunternehmer und die Oberen des Ortes, die Janes Einwände gerne unter den Tisch kehren würden- auf der anderen Seite die Menschen und Fanatiker, die ihr glauben und Demonstrationen vorbereiten. Jane bräuchte dringend ihre Mutter, doch die ist immer noch in Wychehill eingespannt. Dafür ist ihr die Unterstützung von Gomer und Lol jedoch sicher…

    Der bereits 8.Teil der Merrily Watkins Reihe beginnt zunächst; wie man es vom Autor mittlerweile gewohnt ist; recht gemächlich. Während Merrily in Wychehill einem vermeintlichen Geist nachjagt, bringt sich nun Tochter Jane in große Schwierigkeiten. Etwas ungewohnt fand ich die Tatsache, dass diesmal Merrily einen größeren Part in der Geschichte einnimmt, spielte sie doch in den letzten Bänden der Serie eine nicht ganz so große Rolle wie etwa Lol oder Jane. Wie immer sieht es zunächst so aus, als ob eine paranormale Erscheinung Schuld an gewissen Vorkommnissen in Wychehill ist; aber auch diesmal verwebt der Autor Gerüchte, Dorfklatsch, Wahrheit und Lug und Betrug so geschickt miteinander, dass man lange Zeit im Dunklen tappt, was in dem beschaulichen Örtchen eigentlich wirklich vor sich geht.

    Mit 460 Seiten ist „Ein dunkler Gesang“ vielleicht nicht ganz so lang wie manche anderen Teile der Serie, jedoch hatte ich diesmal beim Lesen leider mit einigen Längen zu kämpfen, da beide Stories; sowohl Janes als auch Merrilys, für meinen Geschmack nicht genug Spannungselemente enthielten und auch Gomer Parrys Auftritte etwas spärlicher eingesetzt wurden, die sonst immer für viel amüsante Momente sorgen. Abgesehen davon nimmt die Geschichte dann kurz nach Mitte des Romans wieder etwas mehr an Fahrt auf und dank des wie immer ansprechenden Schreibstils des Autors ist das Lesen des achten Teils auch keine verschwendete Lesezeit für mich gewesen- dennoch, ich hoffe sehr, dass Phil Rickman seinen Figuren im 9. Teil wieder etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt bzw. auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen ihnen wieder etwas mehr Bedeutung schenkt, als es hier der Fall war.

  7. Cover des Buches Mittwinternacht (ISBN: 9783499249068)
    Phil Rickman

    Mittwinternacht

     (87)
    Aktuelle Rezension von: thenight

    Als Merrily Watkins vom Bischof zur «Beraterin für spirituelle Grenzfragen» ernannt wird, ahnt sie nicht, was da auf sie zukommt. Hinter dem modern klingenden Titel verbirgt sich ein düsteres Amt: Exorzist.

    Schon bald droht Unheil: In Merrilys Kirche wird eingebrochen. Eine Leiche treibt im Fluss. Satanisten schänden die Kathedrale von Hereford. Haben die neuen Freunde ihrer Tochter etwas damit zu tun? Dann erfährt Merrily von einer Verschwörung, die die Kirche von England in ihrer Existenz bedroht. Und sie fragt sich, welche Rolle dabei ihr eigener Bischof spielt …

    Meine Meinung:

    Meiner Meinung nach ist es zwingend erforderlich ist auch den Vorgängerroman gelesen zu haben um alle Personen miteinander zu verknüpfen.

    Der Schreibstil gefällt mir recht gut,stellenweise hätte der Autor nach dem Motto *Weniger ist mehr* schreiben können aber das mindert das Lesevergnügen nur minimal. Das Thema ist spannend erzählt, manchmal wollte ich selber an Geister und Spuk glauben. Der Glaube an Geister und Gespenster passt natürlich hervorragend in eine englische Landschaft. Ich finde es immer wieder interessant zu erfahren das im 21.Jahrhundert der Glaube an Übersinnliches noch so stark ist das die Kirchen Exorzisten ausbilden und das diese dann auch Beschäftigung finden. In diesem Buch muss sich die Exorzistin auch noch mit den Problemen ihrer pubertierenden Tochter auseinandersetzen, die überhaupt nicht mit dem neuen Aufgabenfeld ihrer Mutter einverstanden ist, da sie sich eher zur anderen Seite, den Satanisten hingezogen fühlt.

    Ich kann es nur Lesern empfehlen die auch den 1. Band gelesen haben.

  8. Cover des Buches Sündenflut (ISBN: 9783499253393)
    Phil Rickman

    Sündenflut

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Stellt Euch vor, Ihr würdet in einem kleinen, beschaulichen Dorf in der der Nähe der walisischen Grenze leben und dort würde ein bedeutender archäologischer Fund gemacht. Während die Dörfler ihre ländliche Idylle nun sehr zu schätzen wissen und diese auch um keinen Preis der Welt aufgeben möchten, planen die Stadtoberen den Bau neuer Straßen, Luxushäuser und Supermärkte (die dort keiner braucht) um reiche Städter in den Ort zu locken. Um dieses Vorhaben durchzusetzen, wäre es den Stadtoberen am liebsten, der archäologische Fund könnte heimlich unter den sprichwörtlichen Tisch gekehrt bzw. wieder vergraben werden, damit die geplante Straße wie gewünscht über den zugeschütteten Fund, gebaut werden kann.

    Doch dann verliert einer der Befürworter der Stadtoberen seinen Kopf und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Kopf wird aufgespießt aufgefunden, in seinen Augenhöhlen steckt lichtreflektierendes Quarzgestein. Die Parallele zum archäologischen Fund - auch darin befindet sich das gleiche Gestein. Die Polizei ermittelt fieberhaft in alle Richtungen. Ihr Verdacht fällt unter anderem auf eine Gruppe von Menschen mit heidnischer Glaubensrichtung. Und natürlich abermals mittendrin im Geschehen- die Pfarrerin und Beraterin für spirituelle Grenzfragen des Ortes - Merrily Watkins, ihre Tochter Jane, deren Freund Eirion, Gomer Parry und der Musiker und Lebensgefährte von Merrily, Lol.

    Ländliche Idylle, gewollter Fortschritt, Dorfklatsch, ein Kriminalfall und religiöse Eiferer. Das sind einige der bereits wohlbekannten Zutaten, aus denen der Autor den bereits 10. Teil seiner Merrily Watkins Reihe "Sündenflut" geschaffen hat. Und obwohl es stets die gleichen Zutaten sind die man als Leser serviert bekommt, gelingt es Phil Rickman dennoch erneut, einen sehr abwechslungsreichen klerikalen Cosy- Krimi mit minimalen Mysteryeinschlag abzuliefern, der mich diesmal von Anfang bis Ende begeistert hat.

    Es sind in "Sündenflut" keine Längen zu beklagen und obwohl der auf den ersten Blick etwas behäbig wirkende Erzählstil des Autors so manchen Leser in den Vorgängerbänden einiges an Durchhaltevermögen abverlangt hat, könnte ich mir die gewisse Langsamkeit des Erzählens aus den Merrily Watkins Bänden auch gar nicht mehr wegdenken. Zu einer Serie, die auf dem Land spielt, passt Phil Rickmans Art die Geschichte etwas gemächlicher voranzutreiben, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und so kann er sein besonderes Augenmerk dann auch auf seine wichtigsten Haupt und Nebenfiguren der Serie richten.

    Die Kriminalfälle in den Merrily Watkins Büchern spielen eine eher untergeordnete Rolle, doch da ich die Charakterisierung der Figuren als so gelungen empfinde, hat mich das bislang auch nie gestört. Im 10. Teil jedoch steht der Kriminalfall viel mehr im Fokus als bislang, was ich zwar etwas ungewohnt aber als angenehm zu lesen empfunden habe. (Aus diesem Grund rückt diesmal auch der Polizist "Franny" Bliss mehr in der Vordergrund als sonst, der von seiner Frau verlassen wurde und besonders seine knorrige Art und seine etwas unkonventionellen Ermittlungsmethoden haben mir einige unterhaltsame Lesemomente beschert. ) Auch die Hin und Hergerissenheit der Dörfler ob der geplanten Veränderungen, die die Stadtoberen vorhaben, wurden für meinen Geschmack sehr interessant vermittelt.

    Erneut gilt meine Warnung, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man die komplexen Handlungsstränge ansonsten nicht durchschauen kann. Vieles hier angesprochene, wird bereits in den Vorgängerbänden behandelt und es ist einfach ein runderes Leseerlebnis, wenn man mit den Romanfiguren bereits vertraut ist, da auch deren Werdegang nicht stagniert, sondern sie sich stets weiterentwickeln. Besonders Jane und Lol mausern sich immer mehr zu meinen Lieblingsakteuren und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es im 11. Teil der Reihe, "Das Geheimnis des Schmerzes"; der im April 2014 erscheinen wird, weitergeht.

  9. Cover des Buches Der Turm der Seelen (ISBN: 9783499253331)
    Phil Rickman

    Der Turm der Seelen

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Als Merrily Watkins einem Fall von angeblicher Besessenheit nachgehen soll, der einem Kirchenmitglied des Kanonikus Becketts widerfahren ist, reagiert sie zunächst verhalten und vorsichtig auf dessen Vermutung.
    Amy, die Adoptivtochter der beinahe schon fast fanatisch gläubigen Shelbones, hat sich bei einem Gottesdienst direkt im Altarraum übergeben und legt seitdem ein recht abweisendes Verhalten in Glaubenfragen an den Tag.
    Um den Shelbones einen Gefallen zu tun, und um sie zu beruhigen, vereinbart Merrily einen Termin mit den besorgten Eltern und möchte eigentlich nur unter vier Augen mit Amy sprechen. Doch diese weigert sich lautstark und so muss Merrily unverrichteter Dinge wieder gehen.

    Doch nur kurze Zeit später stellt sich heraus, dass Amy und Merrilys Tochter Jane etwas verbindet. Beide haben an einer Art geheimen Geisterseance mit zwei weiteren Mitschülern teilgenommen von der nun auch der Bischoff erfährt, der keineswegs amüsiert über diese "Veranstaltung" ist. Vor allem, als Amy plötzlich behauptet, Jane wäre die Rädelsführerin gewesen und hätte sie zu diesen Treffen gezwungen, bei denen Amy mit ihrer ermordeten Mutter in Kontakt getreten war.
    Am meisten trifft diese Aussage jedoch Merrily, die geglaubt hatte, dass sie sich langsam besser mit ihrer Tochter verstehen und endlich auch eine Vertrauensbasis zwischen ihnen herrschen würde. Doch Jane macht währenddessen in Wales mit ihrem neuen Freund Eirion Urlaub und so kann Merrily sie nicht sogleich erreichen.

    Zu gleichen Zeit macht auch der Musiker Lol auf dem Land eine Begegnung der dritten Art, als er eines Tages über ein Hopfenfeld läuft, begegnet er dort einer nackten Frau.
    Zunächst schiebt er diesen Vorfall auf seine überspannte Phantasie, doch nur wenig später erfährt er von den Dorfbewohnern etwas über eine Art Hopfenfraugeist, der sich in der Vergangenheit immer nur zeigte, wenn Unheil drohte.
    Schnell ist Lol klar, dass in diesem Dorf nicht alles eitel Sonnenschein ist. Er erfährt des weiteren einiges über Romabräuche, einen brutalen Mord an einem alten Mann, der ein Buch über die Roma schreiben wollte und eine schwelende Familienfehde, die selbst in der Gegenwart noch Bestand hat.

    Als dann noch Merrily von dem Besitzer eines Hauses an diesen Ort gerufen wird, da es in seinen Räumen spuken soll, kommt es zu einer Verkettung von folgenschweren Ereignissen, die für Merrilys Karriere das baldige Ende bedeuten können…

    Der vierte Teil der Merrily Watkins Reihe führt seine Leser wieder einmal ins dörfliche England, wo die Romanheldin es diesmal mit Aberglauben, Romabräuchen, spiritistischen Sitzungen und Besessenheit zu tun bekommt, aber auch mit intriganten Dörflern und einem rätselhaften Mord.

    Stand Merrily bislang immer im Mittelpunkt des Geschehens, übernimmt in diesem Teil der Reihe jedoch definitiv Lol, der sensible Musiker, das Ruder bzw. steht er im Mittelpunkt, denn alles, was er in dem Dorf in dem er sich aufhält erfährt, bildet praktisch den Grundstein der Story, ohne zuviel verraten zu wollen.
    Diese Wendung gefiel mir recht gut, allerdings fand ich es sehr schade, dass der Autor Merrily eigentlich typische berufliche Anfängerfehler auf den Leib schreibt- es mag vielleicht menschlich wirken, dürfte nach ihren bisherigen Erfahrungen jedoch nicht mehr vorkommen.
    Auch blitzt Merrilys typisch trockener, sarkastischer Humor leider diesmal nur sehr selten durch.
    Interessant sind Phil Rickmans Ausführungen über die Romabräuche und auch über die Hopfengewinnung geworden, die perfekt in die Geschichte integriert wurde, ohne belehrend zu wirken.

    Obwohl auch dieser vierte Teil der Serie durchaus für wohlige Gruselmomente sorgt, finden sich leider auch einige Längen darin. Und mir fehlten zu einer Bestbewertung trotz des spannenden letzten Drittels, einfach mehr knorrige, eigenwillige Dörfler, die in den Vorgängerbänden stets für diverse Schmunzelmomente sorgten.

    Pluspunkte sind jedoch, dass Lol, Jane und auch Eirion immer mehr in die Geschichten miteinbezogen werden und sich langsam aber sicher eine familiäre Stimmung zwischen allen Hauptfiguren der Serie einschleicht.

    Am Ende versteht es der Autor wieder einmal meisterhaft alle Handlungsfäden zusammenzuführen und den Leser voller Erwartung auf den nächsten Band zurückzulassen.

  10. Cover des Buches Frucht der Sünde (ISBN: 9783499249051)
    Phil Rickman

    Frucht der Sünde

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler

    Inhalt: Nach einem schweren Schicksalsschlag nimmt die Pfarramtsvertreterin Merrily Watkins die angebotene Stelle in dem beschaulichen Ledwardine an. Ein unheimlicher Todesfall in dem dortigen Apfelgarten, ein verschwundenes Mädchen, das alte Pfarrhaus selbst und ihre eigene Teenagertochter halten Merrily in Atem. Als auch noch ein Skandalautor auftaucht um eine umstrittene, alte Geschichte in der Dorfkirche aufzuführen scheint das Chaos perfekt. 

    Meine Meinung: Ein angenehmer Schreibstil und fesselnde Anfangsszenen begrüßen den Leser in diesem etwas anderen Krimi von Rickman. Die Idee eine Pfarrerin der anglikanischen Kirche als Protagonistin in einem Krimi auftreten zu lassen fand ich sehr spannend. Auch die übersinnlichen Elemente sind gut eingeflochten und der Glaube an sich wird thematisierst, aber niemals aufdringlich in den Vordergrund gestellt. Leider konnte der Spannungsbogen nicht gehalten werden, trotz übernatürlicher Phänomene und Spuk im Pfarrhaus. Den Mittelteil fand ich langatmig und zunehmend ging mir Merrily mit ihren eigenen Problemen auf die Nerven. Auch gibt es keine Ermittlungen im eigentlichen Sinne. Aber am Ende löst sich dann doch (fast) alles in rasantem Tempo auf, sodass der Leser wieder an das Buch gefesselt wird. 

    Merrily als Protagonistin war für mich oft nicht richtig fassbar, ohne dass ich allerdings benennen könnte woran genau das liegt. Ihre Tochter Jane repräsentiert als aufsässiger Teenager das "moderne Weltbild" (das ganz gut ohne ein Kirche zurechtkommt und dafür andernorts die spirituelle Erfahrung sucht), was sie für mich zugänglicher machte und zu manch interessanter Meinungsverschiedenheit führte. Der Kreis der Dorfgemeinschaft bleibt angenehm überschaubar.

    Mein Fazit: Der etwas andere Krimi mit Luft nach oben. Ich freue mich auf den zweiten Teil mit Merrily.

  11. Cover des Buches Das Lächeln der Toten (ISBN: 9783499253362)
    Phil Rickman

    Das Lächeln der Toten

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Nachdem Lol seine neue Wohnung bezogen hat, die praktisch gegenüber des Pfarreihauses liegt, kann er sich öfters mit Merrily treffen. Doch irgendjemand scheint es auf das Liebespaar abgesehen haben, denn Lol bekommt immer wieder anonyme Briefe zugestellt, in denen der Verfasser böse Worte über die beiden verliert.
    Auch beruflich hat es Merrily zur Zeit alles andere als leicht. Es wurden ihr gleich drei weitere Mitarbeiter in spirituellen Grenzfragen zur Seite gestellt und es kristallisiert sich dabei immer mehr heraus, dass diese Personen eigentlich nur einen Plan verfolgen- an Merrilys Stuhl zu sägen.
    Um so schwerer ist es für die Pfarrerin und Exorzistin, sich von ihrem neuen Team unbemerkt loszueisen, um einem neuen Fall nachzugehen, in denen ihr Bekannter, der frisch in den Ruhestand getretene Polizist Andy Mumford, Merrilys Unterstützung benötigt.

    Andys Neffe, der geschichtsfanatische und stille Robbie Walsh, ist im beschaulichen Dörfchen Ludlow vom Turm des Schlosses gestürzt und tödlich verunglückt. War es ein Unfall, Mord oder gar Selbstmord?
    Während Andy auf eigene Faust ermittelt, versucht Merrily zusammen mit Lol, ihrer Tochter Jane und Eirion einen anderen Weg, denn eine undurchsichtige Gothic-Sängerin aus den 80er Jahren, die sich Belladonna nennt, hatte einen engen Kontakt zu dem Jungen und ihre Spur führt zudem auch zu einer Internetplattform für selbstmordgefährdete Jugendliche.

    Dennoch kann es Merrilys „Team“ nicht verhindern, dass noch ein weiterer Teenager stirbt- wieder ein Sturz vom Schlossturm. Kann es wirklich sein, dass ein jahrhundertealter Geist sein Unwesen im Schloss treibt und unglückliche Jugendliche dazu bringt, sich in den Tod zu stürzen oder ist des Rätsels Lösung doch eher irdischer Natur?

    Normalerweise spielt in Phil Rickmans klerikaler Mystery Reihe der Dorfklatsch immer eine große Rolle, doch in „Das Lächeln der Toten“ wird dieser Aspekt diesmal zur völligen Nebensache und auch wenn ich besonders die schrulligen Dörfler in der Watkins Reihe schätze, habe ich im neuen Band der Reihe dennoch nichts vermisst. Im Gegenteil- die besondere Langsamkeit, die den Bänden normalerweise anhaftet, ist diesmal kaum zu spüren, der Roman lässt sich wie im Flug lesen und auch der Fall um die toten Jugendlichen ist sehr spannend; fast bis zum Ende hin undurchsichtig und interessant gestaltet.

    Merrily, Lol, Jane und Eirion sind mittlerweile eine feste Einheit in den Romanen geworden und entwickeln sich stets weiter, was ich gespannt mitverfolgt habe, wobei mir abgesehen von Lol, besonders Jane und Eirion immer mehr ans Herz wachsen.
    Natürlich haben auch Huw Owen und Gomer Parry einige Auftritte, doch diese sind in „Das Lächeln der Toten“ eher bescheiden.
    Es geht für „Rickmansche Verhältnisse“ recht zügig voran und diesmal hat eine seiner bisherigen Nebenfiguren, Andy Mumford, einen größeren Auftritt. Sehr authentisch schildert der Autor Andys widerstrebende Gefühle in Bezug seiner Frühpensionierung und es gelingt ihm zudem Andys Gefühlswelt sehr transparent für den Leser darzustellen, so dass man auch in Zeiten, in denen er Merrily mit ins Boot zieht, was nicht unbedingt fair ist, seine Beweggründe nachvollziehen kann.

    Die Auflösung kann mit einigen Überraschungen aufwarten, der „Showdown“ am Ende ist jedoch nicht mörderisch spannend- vielmehr ist man als Leser gebannt von Lols Einsatz und wie er seine Schüchternheit und Unsicherheit diesmal völlig ad acta legt, ohne an dieser Stelle zuviel verraten zu wollen. Eigentlich müsste die Reihe mit diesem Band von Merrily Watkins Reihe in Lol Robinson Reihe umbenannt werden; denn Lol entwickelt sich immer mehr zur Hauptfigur dieser Serie!

    Die paranormalen Elemente beschränken sich diesmal auf das absolute Minimum und sind eigentlich gar nicht erwähnenswert, was ich ein wenig schade fand, aber nicht unbedingt sehr vermisst habe, da der Roman ansonsten atmosphärisch sehr dicht geschrieben ist.

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