Bücher mit dem Tag "herman melville"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "herman melville" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Moby Dick (ISBN: 9783958390430)
    Herman Melville

    Moby Dick

     (519)
    Aktuelle Rezension von: Alrik

    Die atemberaubend illustrierte Schmuckausgabe von Moby Dick entführt den Leser in die schicksalhafte Welt von Kapitän Ahab und seiner obsessiven Jagd auf den Weißen Wal. Kai Würbs' einzigartige Zeichnungen katapultieren die Abenteuer auf hohe See zu neuen visuellen Höhen und machen diese Ausgabe zu einem wahren Kunstwerk.


    Der Klappentext von Moby Dick verspricht nicht zu viel – Leserinnen und Leser werden in ein episches Abenteuer auf hoher See hineingezogen, das den stetigen Kampf gegen die Natur und die düsteren Abgründe der menschlichen Seele beleuchtet. Die lebendige Darstellung von Kapitän Ahabs fanatischer Rache und Ismaels unzähmbare Abenteuerlust fesseln die Sinne und entführen uns in eine Welt voller Dramatik und Leidenschaft.


    Die Ausstattung des Buches ist ebenso beeindruckend wie der Inhalt selbst. Die großzügig illustrierte Schmuckausgabe mit aufwendigen Extras wie einer Weltkarte mit Schiffsroute, authentischen Rezepten der Matrosen und interessanten Fakten zur Geschichte des Walfangs lässt den Leser tief in den Roman eintauchen. Jedes Detail, von der Silberfolie über die Hochprägung bis zum Leseband, verleiht dieser Ausgabe einen Hauch von Luxus und Einzigartigkeit.


    Die Gestaltung von Kai Würbs in Kombination mit der klassischen Erzählung von Herman Melville macht diese Schmuckausgabe von Moby Dick zu einem wahren Juwel in jeder Bibliothek. Ein Meisterwerk, das die Tiefe und Schönheit dieses zeitlosen Klassikers in neuem Glanz erstrahlen lässt und Leser jedes Alter verzaubert.

  2. Cover des Buches Moby Dick (ISBN: 9783988289452)
    Herman Melville

    Moby Dick

     (63)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt 

    Es ist der Kampf Mensch gegen Natur. Einmal ist Captain Ahab beteits dem weißen Wal - Moby Dick- begegnet und hat dabei ein Körperteil verloren. Jetzt sinnt Ahab nach Rache. Mit einer neuen Crew sticht er in See, um Moby Dick endgültig zu erledigen. Mitten im Ozean kommt es zum Kampf Mensch gegen Tier, bei dem nur einer überleben kann...


    Bewertung 

    "Moby Dick" ist ein Klassiker, den man einmal gelesen bzw. gehört haben sollte. Bei mir wird es sicher auch bei diesem einen Mal bleiben. Ich bin wohl einfach zu sehr Tierfreund, um an der barbarischen Jagd auf ein Tier etwas unterhaltsam zu finden. Der einzige Punkt, der mich gefreut hat, war, dass 


    - SPOILER -


    Ahab wenigstens stirbt.

  3. Cover des Buches Die wilde Geschichte vom Wassertrinker (ISBN: 9783257601329)
    John Irving

    Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

     (291)
    Aktuelle Rezension von: hankhauser

    Wow, endlich habe ich dieses Buch gelesen! Ich hab es in den vergangenen Jahren gleich mehrere Male nach den ersten Seiten abgebrochen, weil es besonders für den geneigten Irving-Leser nicht Liebe auf den ersten Blick ist. Man wird ziemlich ins kalte Wasser geworfen, weil Fred "Bogus" Trumper schon in den Zwanzigern ist, schon in einer Beziehung und sogar schon eine Ehe hinter sich hat, aus der ein Sohn stammt. Außerdem ist Bogus ein ziemlicher Loser, aber man merkt schnell, ein liebenswerter Loser. Auch die anderen Figuren wachsen einem schnell ans Herz. Abgesehen von Ralph Packer vielleicht ;-) Es geht um Sex, Liebe und Freundschaften, und jedes Wasserlassen wird analysiert. Aber es ist genial, vielleicht etwas sprunghaft und anekdotenreich. Es eröffnet sich dem Leser nicht so ein Panorama wie bei Irving sonst, aber es hat seine Momente und ist aberwitzig. man merkt, dass er danach "Garp" geschrieben hat. Man kommt sich vor wie in einem Film von Woody Allen, weil es so neurotisch und exzentrisch ist. Ich fühlte mich an die erste Folge "Shameless" erinnert, wo einem alles etwas zu viel ist. Aber es hat alles, was irving ausmacht und es ist ein wirklich guter Irving, was bedeutet, dass ich es bestimmt nochmal lesen werde. Wenn es euch am Anfang zu trivial erscheint und nicht wirklich gut oder greifbar, am Ende macht alles, aber auch alles Sinn, auch die Lektüre an sich! Am Ende möchte man auch so gute Freunde haben, vielleicht wie im Film "Der große Frust"...

  4. Cover des Buches Die Antiquarin (ISBN: 9783688114726)
    Sheridan Hay

    Die Antiquarin

     (107)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Rosemary Savage wuchs in Tasmanien auf. Sie hat feuerrote Haare und sie liebt Bücher über alles. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, lebte sie ein Weilchen bei einer Freundin der Mutter, die einen kleinen Buchladen hat. Eines Tages machte diese Freundin Rosemary ein Geschenk. Sie schenkte ihr ein Flugticket und etwas Geld für eine Reise nach New York. Rosemary soll versuchen, ein neues Leben anzufangen. Und so quartiert sich Rosemary in ein Hotel ein und findet sehr schnell einen Job im "Arcade", ein riesiges Antiquariat, in dem die komischsten Typen arbeiten.
    Rosemary und Oscar (ein Kollege, der zwar schwul ist, in den sich Rosemary aber unsterblich verliebt hat) forschen nach Melville und seinem Geheimnis. Sie befinden sich gerade in einer Bibliothek und Rosemary liest ein Buch mit Briefen von Melville. Sie sind an Nathaniel Hawthorne gerichtet.
    Rosemary findet anhand der Briefe heraus, dass Melville die Geschichte einer Frau gehört hat, aus der sich ein Buch schreiben ließe. Aber er will es wohl nicht selbst schreiben und macht es Hawthorne schmackhaft. Schreibt ihm in seinen Breifen sogar, wie das Buch beginnen könnte usw.

    Bücher über Bücher, es gibt kaum eins, das mich nicht begeistert. Und dieses tut es von der ersten bis zur letzten Seite.
    Wenn ich mich aus meinem Buch "Wilde Dichter" genau erinnere, ist Melville nicht nur jemand, der tolle Geschichten schrieb, sondern auch jemand, der um des Schreibens willen schrieb. Er konnte gar nicht anders, als zu schreiben.
    Ein Buch von Melville habe ich noch nicht gelesen, aber seine Briefe sprühen nur so vor Leidenschaft. Im Anhang habe ich gesehen, dass es echte Briefausschnitte sind, die in diese Geschichte eingewebt wurden. Das fasziniert mich ja unheimlich.
  5. Cover des Buches Auf der Suche nach Moby Dick (ISBN: 9783957284402)
    Sylvain Venayre

    Auf der Suche nach Moby Dick

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Belladonna

    Meine Meinung

    Ich habe ein großes Herz für Klassiker, allerdings muss ich gestehen, dass mich Herman Melvilles Roman »Moby Dick« an meine Grenzen brachte und mich schließlich kapitulieren ließ. Der Beginn der Geschichte mit ihren eindrucksvollen Gestalten, Ishmael der zum ersten Mal auf einem Walfänger anheuern will, der exotische Harpunier Queequeg und natürlich dem getriebenen Captain Ahab hatte mir wirklich sehr gut gefallen, doch irgendwann hat sich der Text in eine langatmige und wissenschaftliche Richtung entwickelt, die ich nicht mehr unterhaltsam fand.

    Für mich bot die außergewöhnliche Graphic-Novel-Adaption von Sylvain Venyre und Isaac Wens eine wunderbare Gelegenheit, um die Geschichte in einer kompakt aufbereiteten Version neu zu erleben. In ihrem Werk verwebt das künstlerische Duo die Geschichte um Moby Dick mit der eines jungen Journalisten, der sich diesem Klassiker der Weltliteratur und seinem Autor mit seinen komplexen Ansichten aus einer aktuellen Perspektive nähert.

    Die teilweise recht verwaschenen Illustrationen passen zur Geschichte, dennoch hätte ich mir stellenweise etwas mehr Details gewünscht, sei es nun bezüglich der Tattoos von Queequeg oder die Abbildung des mächtigen Pottwals. In meinen Augen sind Captain Ahab und Ishmael noch am besten getroffen. Dieser kleine Kritikpunkt ist jedoch reine Geschmackssache und sollte nicht davon abhalten zu diesem Buch zu greifen.

    Mir hat diese außergewöhnliche Aufbereitung der berühmten Geschichte in »Auf der Suche nach Moby Dick« unheimlich gut gefallen, denn sie durchdringt die Essenz der Erzählung auf eine kunstvolle und eindringliche Methode, die keine Langeweile aufkommen lässt und ist dennoch informativ.

    Fazit

    Der Klassiker Moby Dick von Herman Melville wurde in diesem Comic von Sylvain Venayre und Isaac Wens auf eine tiefgehende und philosophische Art und Weise aufbereitet.

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    © Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.10.2020

  6. Cover des Buches Taipi: Abenteuer in der Südsee (ISBN: 9783843017428)

    Taipi: Abenteuer in der Südsee

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Riesenkrebs
    Hört man von Herman Melville, denkt man natürlich gleich erst einmal an Moby Dick. Und hat auch - in dem Rahmen - häufig danach keine Lust mehr, sich mit anderen Büchern in der Freizeit auseinanderzusetzen. Es wäre wohl auf Dauer in der Tat recht anstrengend.

    Doch Taipi ist kein Moby Dick. Taipi ist ein Roman, der von zwei Menschen erzählt, die sich mit Ureinwohnern einer Südseeinsel anfreunden. Sehr schön geschrieben, sodass man sich selbst gleich ein wenig freier fühlt. Man kann in die Welt einfach sehr gut eintauchen.

    Ähnlich wie bei Robinson Crusoe hat es auch den Reiz des neuen, unberührten, mit vielen Möglichkeiten, die sich in der Gesellschaft oder an Bord eines Schiffes nicht verwirklichen lassen.
  7. Cover des Buches Pierre (ISBN: 9783442731077)
  8. Cover des Buches Zwei Leben und ein Tag (ISBN: 9783442738441)
    Anna Mitgutsch

    Zwei Leben und ein Tag

     (17)
    Aktuelle Rezension von: sumsidie
    Dieses Buch beherbergt drei Geschichten in einer. Einmal ist es die Liebesgeschichte von Leonard und Edith, die wurzellos von einem Land in das nächste ziehen. Dann ist da Gabriels Sicht auf die Welt. Es handelt sich um Leonards und Ediths Sohn, der mit seiner enormen Auffassungsgabe, aber fehlendem sozialen Geschick große Probleme hat in ein 'normales' Leben einzufügen. Und letzlich gibt es Biographie Fragmente über Herman Melville. Diese teilweise gegensätzlichen Lebensläufe werden in wunderbarer Sprache geschildert. Leider hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass diese drei Geschichten nicht alle in ein Buch passen. Edith, die ihre Vergangenheit mit Leonard in Briefen dokumentiert, zieht zwar immer wieder Parallelen zu den anderen beiden Perspektiven. Aber mir hat das als Leser nicht gereicht um so verschiedene Themenstränge miteinander zu verbinden. Auch erschien mir die ganze Stimmung zu fatalistisch und melancholisch, immer auf das Ende hinschreibend, so dass selbst schöne Erinnerungen einen traurigen Anstrich bekommen. Ich glaube nicht, dass man sein Leben tatsächlich am Ende so sieht.
  9. Cover des Buches Billy Budd Vortoppmann auf der Indomitable (ISBN: 9783847256939)
    Herman Melville

    Billy Budd Vortoppmann auf der Indomitable

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Billy Budd ist ein stets gut gelaunter, äußerst attraktiver Seemann, der vom Kapitän eines Kriegsschiffes abgeworben wird und fortan bei diesem arbeiten soll. Der Waffenmeister der "Indomitable" ist ein guter Arbeiter, der seine Pflichten ernst nimmt und als eine Art Polizeichef fungiert. Allein sein etwas unansehnliches Kinn stört ihn. So sehr, dass er Billy Budds "Schönheit" extrem neidet und ihn der Meuterei bezichtigt. Der Kapitän muss handeln und verurteilt Billy zum Tode durch Erhängen...

    In entsprechend alter Sprache erfahren wir die Geschichte von Billy Budd durch einen wechselnden personalen Ich- und Er-Erzähler. Ein Seefahrergeschichte, die doch recht schnell vorbei geht. Leider hat es mich trotz der Kürze nicht so richtig in seinen Bann gezogen, obwohl ich gerne Seegeschichten lese.

  10. Cover des Buches Taipi. Abenteuer in der Südsee. Vollständige Ausgabe. (ISBN: B004Y059TE)
  11. Cover des Buches Moby Dick Oder Der Wal (ISBN: 9783828976870)
  12. Cover des Buches Redburn. Seine erste grosse Fahrt. [Aus d. Amerikan. von Barbara Cramer-Nauhaus. Mit Nachw. von Karl-Heinz Wirzberger], Sammlung Dieterich ; Bd. 284 (ISBN: B007HVDP8E)
  13. Cover des Buches Vortoppmann Billy Budd und andere Erzählungen (ISBN: B0000BLH4K)
  14. Cover des Buches Herman Melville (ISBN: 9783546002462)
  15. Cover des Buches Melville zum Gruß (ISBN: 9783442726141)
  16. Cover des Buches Bartleby, der Schreiber (ISBN: 9783458194668)
    Herman Melville

    Bartleby, der Schreiber

     (100)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Wenn man in Wikipedia den Begriff "Bartleby, der Schreiber" eingibt, dann erscheint ein Artikel, der fast so lang ist wie die Erzählung selbst. Nun ja, vielleicht ist das etwas übertrieben, aber über den nur 70 Seiten kurzen Klassiker ist im Verlauf der Zeit so viel geschrieben, interpretiert und analysiert worden, dass man sich fast genauso viele Stunden Musse für die Abhandlungen und wissenschaftliche Artikel nehmen muss wie für die Lektüre. Sofern man dies möchte. Bartleby, von dem die Geschichte erzählt, würde mit Gewissheit vorziehen, dies nicht zu tun.


    Herman Melville erzielte mit dem Kurzroman nicht den gewünschten Erfolg. Wie auch schon bei "Moby Dick", der sich zu Lebzeiten des Autors nur dreitausend Mal verkaufte, blieb der finanzielle Erfolg aus, was damals sicherlich als Reaktion auf Melvilles erzählerische Eigentümlichkeit und verwegene Themenwahl verstanden werden konnte. Heute gelten beide Werke als absolute Meisterwerke der klassischen Weltliteratur. "Bartleby, der Schreiber" wurde vierzehn Mal in die deutsche Sprache übersetzt und auch von zahlreichen Verlagen veröffentlicht. Bei meinem Exemplar handelt es sich um die Ausgabe von 2010 des Anaconda Verlags, der für die Verlegung von Weltliteratur-Klassikern bekannt ist. Die Übersetzung aus dem amerikanischen Englischen besorgte Felix Mayer.


    Man begegnet bei fremdsprachigen Werken immer wieder der Frage, wie gut eine Übersetzung denn gelungen sein mag. Hierfür müsste man das Original gelesen haben und auch alle anderen Übertragungen, um sich ein abschliessendes Bild machen zu können, was unmöglich ist. Felix Mayers Übersetzung, ohne die anderen zu kennen, scheint mir dennoch gelungen, sie gibt eine gepflegte Sprache Melvilles wider, die reiche sprachliche und stilistische Variation seiner Prosa. Die Geschichte wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verfasst, in einer Zeit, in der man sich noch respektvoller und diplomatischer auszudrücken wusste, wie ich finde. Für heutige Begriffe vielleicht altmodisch. Aber schön und wohlklingend.


    Was meiner persönlichen Vorliebe entspricht, ist die gelungene Komposition kurzer und langer Sätze, letztere auffallend oft durch die Verwendung von Semikolons über mehrere Zeilen führend. Und wenn die Geschichte sich auch durch eine Art innerer Monolog des Erzählers, der die Leserschaft mit entsprechenden Ausdrucksweisen geschickt einzubeziehen weiss ("Es mag nun scheinen, als gäbe es keinen Grund, mit dieser Geschichte fortzufahren" ... oder: "Doch bevor ich mich von meinem Leser verabschiede" ... oder: "Bevor ich nun den Schreiber so vorstelle, wie er mir bei der ersten Begegnung erschien" ...) sind die wenigen Dialoge immer passend eingeflochten, sorgen für ein abgerundetes Bild und dafür, dass wir nicht in den inneren Gedankengängen des Erzählers versinken.


    Die Geschichte ist Mitte des neunzehnten Jahrhunderts angesiedelt. Ich-Erzähler (Ich bin nun schon ein älterer Mann) ist ein Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei an der Wall Street, der drei Angestellte, zwei Kanzleikopisten sowie einen Laufburschen, beschäftigt. Ehe er von Bartleby berichtet, eines dieser Geschöpfe, über die sich nichts in Erfahrung bringen lässt, und den er als dritten Kopisten in seiner Kanzlei einstellt, stellt er dem Leser die drei anderen Mitarbeiter vor - Turkey, Nippers und Ginger Nut. Dies, wie ich finde, in äusserst origineller Art und Weise, schliesslich sind auch die Figuren von äusserst originellem Charakter. Im Vergleich hierzu kann der namenlose Ich-Erzähler über Bartleby, den merkwürdigen Neuen, nahezu nichts berichten. Aber auch nichts gegen ihn verwenden; seine stille, ruhige, stets gelassene Art macht dem Rechtsanwalt Eindruck, denn Bartleby ist ein fleissiger Angestellter und nimmt sich nie eine Auszeit. Anfänglich. Denn schon bald beginnt Bartleby die Arbeit zu verweigern. Aufträge seines Vorgesetzten lehnt er in sanftem Ton ab, erklärt lediglich, es vorzuziehen, das Verlangte nicht zu tun.


    So beginnen die Schwierigkeiten, der innere Kampf des Erzählers mit sich selbst, mit seinem Gewissen, seinen Glaubensgrundsätzen, die an wenigen Stellen des Buches durchscheinen; so beginnt sein Ringen mit seinem Unverständnis über die geheimnisvolle aber selbstverständliche Untätigkeit Bartlebys, mit seinem Unvermögen, gegen diesen Arbeitsverweigerer vorzugehen, ihn auf die Strasse zu setzen, denn nichts anderes hätte er verdient. Doch Ärger, Empörung und Erregung sind Kräfte, die keinen Platz haben. Schliesslich ist der Erzähler ein Mann, der seit seiner Jugend von der tiefen Überzeugung erfüllt ist, dass die bedächtige Art zu leben die beste ist. Mitleid, Mitgefühl ist das, was die stumme Zurückhaltung Bartlebys in ihm erzeugt, den Drang, diesen Menschen zu verstehen.


    Es kommt soweit, dass der Rechtsanwalt Bartleby vor seinen wütenden Angestellten in Schutz zu nehmen beginnt, und die Erkenntnis, dass sowohl Nippes und Turkey wie auch der Erzähler selbst Worte Bartlebys in ihren eigenen Wortschatz zu übernehmen beginnen (ich ziehe vor ...), was Befremden auslöst. Bartleby verweigert sich weiterhin, will nicht einmal Botengänge übernehmen, die ihm aufgetragen werden, da seine Augen für die Abschrift von Dokumenten überreizt und geschädigt zu sein scheinen, lässt schliesslich verlauten, dass er das Kopieren endgültig aufgegeben habe, und steht irgendwann, gleich eines Inventarstückes der Kanzlei, nur noch stumm an seinem angestammten Platz. Weshalb sollte er also bleiben? Alle Versuche des Rechtsanwalts, Bartleby vom Weggehen zu überzeugen, scheitern jedoch, weshalb es am Ende des Tages so weit kommt, dass nicht Bartleby geht, sondern der Rechtsanwalt an einem anderen Ort neue Räumlichkeiten bezieht und den unbelehrbaren Schweigsamen in seiner alten Kanzlei zurücklässt.


    Weit gefehlt, zu glauben, dass Bartleby damit aus dem Leben des Rechtsanwalts geschieden wäre. Vom neuen Mieter der alten Räumlichkeiten und des Eigentümers wird er zur Verantwortung gezogen, denn Bartleby ist nicht aus der Kanzlei rauszukriegen. Noch einmal versucht der Rechtsanwalt, mit ihm zu reden, schlägt ihm andere Beschäftigungsgebiete vor, bietet ihm sogar eine Bleibe bei sich zuhause an, doch vergeblich. Nein, gegenwärtig würde er vorziehen, keinerlei Veränderung vorzunehmen. Die Geschichte endet tragisch, denn der neue Mieter der Kanzleiräume bringt nicht so viel Geduld auf wie unser besonnene Erzähler. Der unbewegliche Bartleby landet im Gefängnis, wird ironischerweise wegen Landstreicherei inhaftiert. Verweigert dort das Essen, verweigert sich selbst. "Ach Bartleby! Ach Menschheit!"


    Von den anfänglichen Anstrengungen des Ich-Erzählers, auf Bartleby einzuwirken, verlagert sich die Geschichte auf sein Bemühen hin, ihn verstehen zu lernen. Es gibt in der Literatur viele Interpretationsversuche, die sich auf die Selbstentfremdung und gescheiterte Persönlichkeit des Kopisten beziehen, die einen Bezug herstellen wollen zwischen den zu Beginn der Geschichte beschriebenen Räumlichkeiten der Kanzlei und den Gefängnismauern am Ende des Buches. Man will in der Figur Bartlebys Ansätze eines Selbstportraits des Autors sehen oder eine Parabel auf die Lage eines erfolglosen Schriftstellers, der sich angesichts des Unverständnisses seiner Zeitgenossen letztlich verweigert. Wiederholt wurde Bartleby auch als Sinnbild für passiven Widerstand oder zivilen Ungehorsam verstanden. Heute würden ihm wohl psychotische oder neurologische Erkrankungen untergeschoben, oder autistische Züge.


    Wie dem auch sei. Ich ziehe es vor, keine Deutungen vorzunehmen und das Werk als gelungenes Portrait einer skurrilen Persönlichkeit zu geniessen, als Schilderung einer dunklen Innenwelt eines Menschen, wie Kafka sie später verfolgt, und der erfolglosen Versuche eines Mitmenschen, diese zu ergründen und zu verstehen. Ein zeitloses Meisterwerk zweifelsohne. Ich bin diesem Büchlein diese Woche beim Besuch eines Gebrauchtbuchladens zufällig begegnet und musste es natürlich gleich erstehen und lesen, obwohl dies nicht geplant gewesen war. Die Lektüre hat sich gelohnt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/bartleby-der-schreiber 

  17. Cover des Buches Wilde Dichter (ISBN: 9783492251730)
    Rüdiger Barth

    Wilde Dichter

     (5)
    Aktuelle Rezension von: schmiddey
    Sechs Biografien von den vielleicht abenteuerlustigesten Literaten der Weltgeschichte-interessant und absolut empfehlenswert.
  18. Cover des Buches Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen (ISBN: 9783328102250)
    Morten A. Strøksnes

    Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Zwei Freunde sind vom Hochseefischen begeistert und beschließen den Versuch zu unternehmen einen Eishai zu fangen. Der Eishai lebt in großen Tiefen vor der Küste Norwegens und ist sehr schwer zu fangen, da er nur sehr selten dichter an die Wasseroberfläche kommt. Es trifft sich gut, dass der Freund des Autors, Hugo, auf den Lofoten ein Haus hat und von dort starten die beiden das Unternehmen Eishaifang. Zunächst beginnt die Suche und das Ausprobieren des richten Materials und Köders, bevor dann das Material und der richtige Köder gefunden ist und der weitere Versuch des Eishaifangs beginnen kann. Bei diesen Versuchen, die ein Jahr dauern, geraten beide u.a. in Lebensgefahr und die Natur und die Gefahren des Meeres treten hervor.

    Der Autor schildert als Ich-Erzähler das Streben des Menschen der Natur ein Stück abzuringen und letztlich über diese zu Siegen. Dieses alte menschliche Streben dient als roter Faden des Buches in Form der Versuche einen Eishai zu fangen. Die Wartezeit auf das Tier nutzt der Autor dazu Mythen und Legenden über das Meer und die Seefahrt einzuflechten, aber auch Fischkunde und viele Beobachtungen über die Natur und das Meer. Diese füllen das Buch und machen es zu einem interessanten Lesevergnügen und ich empfand als Leser oft die ungeheure Kraft der Natur und des Meeres hautnah, als würde direkt der Strand und das Meer vor mir liegen. Für mich waren die Passagen über die Fische und Meerestiere dann aber ein wenig zu umfangreich und haben mich ab der Mitte des Buches eher gelangweilt und gierig darauf warten lassen, dass wieder etwas zum Eishaifang und damit dem roten Faden erzählt wird. Insgesamt aber ein außergewöhnliches Buch mit tiefsinnigen Einblicken.

  19. Cover des Buches Mardi (ISBN: 9781153744249)
  20. Cover des Buches Israel Potter: Seine 50 Jahre im Exil (ISBN: B00HS8OIJ6)
  21. Cover des Buches Benito Cereno (ISBN: 9781611043914)
  22. Cover des Buches Moby Dick (ISBN: 9783868731361)
    Sam Ita

    Moby Dick

     (1)
    Aktuelle Rezension von: ChiefC
    Käpt'n Ahab und der weiße Wal als Pop-up-Buch, ein Riesenspaß! Wer bisher noch davor zurück gescheut ist, sich an diesen absoluten Klassiker der Weltliteratur zu wagen, Leute, jetzt gibt's keine Ausrede mehr! Die Story ist prägnant erzählt und ersetzt natürlich nicht die Lektüre von Melvilles Meisterwerk, macht aber doch hoffentlich Lust dazu. Sam Ita ist einer der besten Pop-up-Künstler Amerikas. Man klapt das Buch auf und, wow, erhebt sich ein vollständig aufgetakeltes Schiff, das natürlich die legendäre Pequod ist. Die Falt-, Zieh- und Drehbilder sind einfach von Top-Qualität. Ein Tipp: Die englische Originalausgabe ist fast noch schöner (Halbleineneinband) und kostet auch wesentlich weniger. Von Ita gibt's übrigens unter anderem auch noch Jules Vernes Klassiker "20 000 Meilen unter dem Meer", leider nur auf Englisch.
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