Bücher mit dem Tag "hermetik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hermetik" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Der Zauberberg (ISBN: 9783596904167)
    Thomas Mann

    Der Zauberberg

     (544)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Hans Castorp besucht seinen in Langzeitkur befindlichen Vetter Joachim Ziemßen in einem Sanatorium namens „Berghof“ im Schweizer Kurort Davos. Er plant für drei Wochen seinen Vetter aufzumuntern. Dabei erscheint ihm das Leben im Berghof als äußerst genehm und simpel. Durch „gesundheitlichen“ Besorgnis seitens der Heimleitung, verlängert Hans Castorp seinen Aufenthalt und aus 3 Wochen werden Monate und Jahre.

    Während sich die Welt drastisch verändert und auf einen Weltkrieg zusteuert, geht das Leben im Berghof wie in einer Blase der Abgeschiedenheit weiter. Hans Castorp ist ein junger Ingenieur, welcher nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Anfangs sucht er Halt bei seinem Vetter Joachim Ziemßen. Mit der Zeit wird er immer eigenständiger, aber auch immer nachdenklicher und trotz geistiger Reifung immer weltfremder. Im Laufe der Erzählung trifft er auf viele Charaktere, aber insbesondere 3 nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Lodovico Settembrini, der sich zum Mentor Hans‘ ernennt, ist ein Liberalist und Freimaurer, der aber auch ebenso frei mit seiner Ignoranz und Arroganz Anderen gegenüber umgeht. Sein Gegenspieler wird Naphta, der ein poetisch verklärtes, aber menschlicheres Weltbild hat. Mit einer jungen Russin, Claudia Chauchat, kommt auch Liebesfreud und vor allem -leid in Hans Leben. Auch die beiden Ärzte sind prägend für Hans und ebenfalls typisch für ihre Zeit. Gemäß dem Obrigkeitsdenken der damaligen Zeit wird Ihnen bedingungslos Glauben geschenkt. Widerworte sind ausgeschlossen, selbst wenn diese durchaus logisch und sinnvoll wären. 

    Thomas Mann schreibt detailliert, genau, poetisch, wortgewandt und wortgewaltig mit starken Auswüchsen ins Philosophische. Oft schweift er weit in Einzelthemen ab, beleuchtet diese aus verschiedenen philosophischen Blickwinkeln, nur um kurz darauf prägnant und auf den Punkt genau die Gesellschaft und die Missstände seiner Zeit zu kritisieren. Parodie, Satire, Kritik und Geisteswissenschaft sind hier ständig vernetzt und gekonnt ineinander verwoben. Dabei ist die Freude an der Sprache selbst niemals zu übersehen.

    Mein Fazit: Ein Buch, für das es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen, sich einzulassen und vor Allem darüber nachzudenken und die Sprache Mann‘s zu genießen. Auch wenn es das Weltbild einer ganz anderen Zeit ist, so sind die Ansätze heute nicht weniger präsent und teils genauso aktuell, wenn vielleicht auch anders ausgeprägt. 

  2. Cover des Buches Der Alchimist (ISBN: 9783257072723)
    Paulo Coelho

    Der Alchimist

     (2.086)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    "Der Alchemist" von Paulo Coelho ist wahrlich eine Meisterleistung und zurecht eine Weltlektüre. 

    In "der Alchemist" begleiten wir den Schafhirten Santiago auf der Suche nach einem Schatz der ihm im Traum erschienen ist. Er tritt seine Reise nach Ägypten an, verliert all seinen Besitz, schließt Freundschaften, lernt viele neue Fertigkeiten, wächst über sich hinaus. Und dennoch folgt er, wenn auch manchmal schweren Herzens, weiterhin den Zeichen auf der Suche nach dem Schatz. 

    Dieses Buch beinhaltet alles was man sich wünschen kann. Eine liebevoll ausgearbeitete Geschichte, viele sehr stark ausgeprägte Charaktere, und als Leser kann man sich nicht entziehen, Freude, Trauer und Hoffnung für den jungen Hirten zu empfinden. 

    Ich habe dieses Buch voller Freude und Interesse gelesen. Selten habe ich mich danach so gestärkt und Energie-geladen gefühlt. Vielleicht erscheint uns Lesern ja auch bald der Schatz im Traum. 

  3. Cover des Buches Krabat: Roman (ISBN: 9783522202343)
    Otfried Preußler

    Krabat: Roman

     (1.903)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Inhalt: " Während seiner Lehrzeit in der Mühle lernt Krabat nicht nur das Müllern. Sein Meister ist ein grausamer Zauberer, der jedes Jahr einen seiner Müllerburschen dem Teufel überlassen muss. Durch die Liebe eines Mädchens kann sich Krabat aus den Fängen des Zauberers befreien."

    Cover: Das Cover des Hörbuchs passt zum Cover des Buches und hat so einen Wiedererkennungseffekt. Es passt zur Geschichte und zum Genre. Allerdings finde ich es so nicht ansprechend und hätte in einer Buchhandlung nicht danach gegriffen, wenn mir nicht schon Titel und Autor etwas sagen würden. Es passt jedoch zu dieser geheimnisvollen/mystischen und düsteren Stimmung des Buches.

    Meinung: Das Buch hatte meine Schwester im Deutschunterricht gelesen und eigentlich gehört es ja auch schon zu den Klassikern. Auch wenn mich das Cover nicht so anspricht, wollte ich die Geschichte doch gerne kennen, da ich ja super gerne Klassiker lese/kenne.
    Ich habe gut in die Geschichte hineingefunden. Es ist eine interessante und andersartige Geschichte. Die Idee davon finde ich sehr gut. Es ist immer wieder etwas Neues und auch Unerwartetes passiert, so dass es spannend und kurzweilig war. Ich wollte immer wissen, wie es weiter- und ausgeht und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Die Geschichte hat viele Schichten, was ich sehr interessant fand. Ich kann das Buch/Hörbuch nur empfehlen.

  4. Cover des Buches Und die Erde wird zittern (ISBN: 9783806235746)
    Douglas Smith

    Und die Erde wird zittern

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    "Dienstag. Ein kalter, windiger Tag. Ich war den ganzen Vormittag beschäftigt. Mittagessen mit Fürst Orlow und Resin. Ging spazieren. Um 4 Uhr fuhren wir nach Sergejewka. Tee mit Miliza und Stana. Wir lernten einen Mann Gottes kennen, Grigori aus dem Gouvernement Tobolsk."

    Mit diesen lapidaren Worten hielt Zar Nikolaus II. am 1. November 1905 in seinem Tagebuch die erste Begegnung mit dem sibirischen Bauern Grigori Rasputin (1869-1916) fest. Wie sehr das Treffen ihr Leben prägen und verändern sollte, ahnten der Zar und seine Gemahlin Alexandra an jenem Tag nicht. Rasputin gehört zu den berühmtesten – oder wohl eher berüchtigtsten – Figuren der russischen Geschichte. Über Rasputin dürfte ähnlich viel geschrieben worden sein wie über Peter den Großen, Katharina die Große, Lenin und Stalin. Bis heute wird dem Mann aus Sibirien eine erhebliche Mitschuld am Niedergang der Romanow-Monarchie und am Zusammenbruch des Zarenreiches zugeschrieben. Kaum eine andere Gestalt hat im vorrevolutionären Russland derart viel Hass auf sich gezogen wie Rasputin. In den Augen seiner Zeitgenossen war der Sibirier ein religiöser Fanatiker und Sektierer; ein Hochstapler und Scharlatan, der sich als Wunderheiler ausgab; ein reaktionärer Einflüsterer, der die Politik des Zaren verhängnisvoll beeinflusste; ein unersättlicher Lustmolch und Frauenschänder; ein Landesverräter und Spion im Sold der Deutschen. Wie Douglas Smith in der Einleitung seines Buches hervorhebt, wurde über kaum eine andere Figur der russischen Geschichte so viel Unsinn verbreitet wie über Rasputin. Smith hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wust von Gerüchten und Legenden beiseite zu schieben, der das Rasputin-Bild bis heute prägt.

    Smith ist nicht der erste Autor, der das gängige Zerrbild von Rasputin durch ein realistisches Porträt ersetzen möchte. Alle anderen Versuche aus jüngerer Zeit, ein an überprüfbaren Fakten orientiertes Bild von Rasputin zu entwerfen, übertrifft Smith durch die ungeheure Breite und Tiefe seiner Darstellung. Mit seiner Biographie leistet er mehr, als nur Rasputins Lebensweg zu rekonstruieren, von den obskuren Anfängen in Sibirien bis zum gewaltsamen Tod im Dezember 1916. Smith bietet ein beeindruckendes Panorama der russischen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges und der Revolution. Rasputin lebte in einem Land, das aus den Fugen zu geraten drohte. Die Abneigung, die er auf sich zog, kaum dass er zum Vertrauten der Zarenfamilie aufgestiegen war, ist nur vor dem Hintergrund der Krise verständlich, in der sich das späte Zarenreich befand. Das Verhältnis zwischen der Krone und den gebildeten Ständen war nachhaltig gestört und von wechselseitigem Misstrauen geprägt. In der Presse regte sich immer wieder Kritik am Zaren und an der ominösen "Hofpartei", die angeblich den Gang der hohen Politik bestimmte. Im Regierungsapparat, aber auch in der Leitung der Orthodoxen Kirche waren Machtkämpfe und Intrigen an der Tagesordnung. Rasputin betrat ein Minenfeld, als er 1905 nach Petersburg kam. Ehe er sich versah, wurde er in die Konflikte und Spannungen hineingezogen, die das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben Russlands bestimmten.

    Konsequent gibt Smith jenen Quellen den Vorzug, die zu Rasputins Lebzeiten entstanden sind, nicht erst nach seinem Tod. Für die Biographie hat Smith umfangreiche Aktenbestände aus russischen, europäischen und amerikanischen Archiven ausgewertet. Skeptisch betrachtet er die Memoiren von Zeitgenossen, die erst nach Rasputins Tod verfasst wurden. Nach dem Ende der Romanow-Monarchie waren der Diffamierung und Dämonisierung des Sibiriers keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Viel zu lange, so Smith, haben fragwürdige und problematische Quellen, die aus der Zeit nach Rasputins Tod stammen, das Rasputin-Bild bestimmt. Für die Biographie hat Smith außerdem die zeitgenössische russische Presse und die Korrespondenzen zahlreicher Persönlichkeiten ausgewertet. Es liegt auf der Hand, dass sich eine Rasputin-Biographie nicht damit begnügen kann, die gesicherten Fakten über Rasputins Leben zusammenzufassen. Smith schildert das Leben seines Protagonisten, und zugleich analysiert er, welches Bild sich die russische Gesellschaft von dem Emporkömmling Rasputin zusammenphantasierte. Was hat Rasputin tatsächlich getan, und was wurde ihm von der Öffentlichkeit angedichtet und unterstellt? Smiths Bemühungen laufen auf die Demontage eines zählebigen Mythos hinaus, auf die Widerlegung oder zumindest Abschwächung vieler Legenden, die seit über hundert Jahren im Umlauf sind. Smith geht dabei allerdings nicht so weit wie manche russische Autoren der Gegenwart, die den negativen Rasputin-Mythos in sein Gegenteil verkehren und Rasputin zum Unschuldslamm und Märtyrer stilisieren.

    Über Rasputins Leben bis zum Alter von etwa 30 Jahren ist so gut wie nichts bekannt. Rasputin erhielt keine Schulbildung; er lernte erst als Erwachsener Lesen und Schreiben. Kurz vor der Jahrhundertwende hatte er ein religiöses Erweckungserlebnis. Obgleich Ehemann und Vater, begann er ein neues Leben als Pilger und religiöser Wanderer (strannik). In seinem sibirischen Heimatdorf Pokrowskoje und später in Petersburg gewann er als spiritueller Mentor viele Anhänger und Verehrer. Anders als oft behauptet, trat Rasputin nicht als Wunderheiler und Hypnotiseur auf. Bald nach seiner Ankunft in Petersburg (1905) wurde er dem Zarenpaar vorgestellt. Auch Nikolaus und Alexandra lernten Rasputin als geistlichen Beistand schätzen, wie Tagebuchnotizen und Briefe belegen. Die Bluterkrankheit des Thronfolgers Alexej spielte eine geringere Rolle als traditionell angenommen. Die Begegnungen und Gespräche mit Rasputin hatten auf das Zarenpaar eine tröstende und aufbauende Wirkung. Besonders die Zarin konnte mit "Vater Grigori" ihre inbrünstige Religiosität ausleben. Sie war überzeugt, dass Rasputins Gebete segensreich für ihre Familie waren. Rasputin hatte kein Interesse an Theologie. Der christliche Glaube war für ihn eine Sache des Herzens, nicht des Verstandes. Mit dieser Haltung traf er den Nerv der Zarin und seiner mehrheitlich weiblichen Anhängerschaft. Rasputin zog Menschen an, die mit der in pompöser Routine erstarrten Amtskirche unzufrieden waren und sich nach emotional intensiven Glaubenserlebnissen sehnten. Smith zitiert aus Briefen, die Rasputin an die Zarenfamilie schrieb, und aus einigen Interviews, die er russischen Zeitungen gab. Diese Quellen zeigen Rasputin als Mann von schlichtem Gemüt. Seine Denk- und Ausdrucksweise war naiv und schwärmerisch.

    Wie Smith mehrfach betont, hielt sich Rasputin nie dauerhaft am Zarenhof auf. Erst 1914 nahm er sich eine eigene Wohnung in der Hauptstadt. Er kehrte immer wieder für längere Zeit in seine sibirische Heimat zurück. Oft vergingen mehrere Monate zwischen seinen Begegnungen mit Nikolaus und Alexandra. Und doch wurde die Öffentlichkeit schon bald nach Rasputins Ankunft in Petersburg argwöhnisch. Was hatte dieser ungehobelte und schmutzige Bauer im Palast zu suchen? Wie konnte es sein, dass er mit der Zarenfamilie auf vertrautem Fuße stand? Höflinge und Minister, Kirchenleute und Journalisten stellten die abenteuerlichsten Vermutungen über Rasputin und seine Rolle im Umfeld des Herrscherpaares an. Die Presse inszenierte im Lauf der Jahre mehrere Kampagnen gegen den Sibirier. Kleinere, an sich harmlose Skandale, an denen Rasputin beteiligt war, wurden von den Medien gezielt ausgeschlachtet und aufgebauscht, um Rasputin in Verruf zu bringen (Kap. 40 und 45). Auch das Parlament, die Duma, debattierte mehrfach erregt über die Frage: Wer ist dieser Rasputin, und was führt er im Schilde? Es gab etliche Gründe, warum die Spekulationen aus dem Ruder liefen und die Anfeindungen von Jahr zu Jahr bösartiger wurden. Die selbstgewählte Abschottung des Zarenpaares führte zwangsläufig zur Entstehung von Gerüchten. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, Rasputin fallenzulassen und wegzuschicken, fachten Nikolaus und Alexandra den Zorn all derer an, denen der Sibirier ein Dorn im Auge war. Allzu bereitwillig glaubte die Öffentlichkeit, der Thron werde von "dunklen Kräften" kontrolliert. Irgendjemand musste ja schuld daran sein, dass die Kluft zwischen Krone und Gesellschaft immer tiefer wurde. Im Ersten Weltkrieg führte die allgegenwärtige Spionage- und Verschwörungsmanie dazu, dass Rasputin und die Zarin verdächtigt wurden, im Auftrag der Deutschen die russischen Kriegsanstrengungen zu sabotieren. Auch das spannungs- und widerspruchsreiche kulturelle Klima des russischen Fin de siècle, der Zusammenprall von Aufklärung und Obskurantismus, wurde Rasputin zum Verhängnis. Scharlatane aller Art hatten um die Jahrhundertwende Hochkonjunktur in Russland, Wahrsager und Hypnotiseure, Gurus und selbsternannte Wunderheiler. In den Augen kritischer Zeitgenossen stand Rasputin stellvertretend für alle irrationalen und "mittelalterlichen" Kräfte, die Russland daran hinderten, endlich in der Moderne anzukommen (Kap. 11).

    Doch damit nicht genug: Aus Sicht der russischen Gesellschaft verkörperte Rasputin den Archetyp des "bösen Ratgebers", der einen willensschwachen Herrscher nach Belieben manipuliert. Aber war der Mann aus Sibirien wirklich die Graue Eminenz hinter dem Thron? Wie Smith herausarbeitet, kann überhaupt keine Rede davon sein, dass Rasputin systematisch Einfluss auf die Staatsgeschäfte genommen hätte. Einem gänzlich ungebildeten Mann wie Rasputin fehlten alle Voraussetzungen für eine ernst zu nehmende politische Betätigung. Rasputin, zeitlebens auffallend unehrgeizig, besaß kein wie auch immer geartetes politisches Programm, und er war auch nicht das Haupt einer Gruppe oder Clique, die nach der Macht im Staate strebte. Seine Möglichkeiten, auf die Regierung und die Kirchenleitung einzuwirken, waren nicht zuletzt deshalb sehr begrenzt, weil seriöse Politiker und Kirchenführer von Anfang nichts mit ihm zu tun haben wollten. An mehreren Beispielen zeigt Smith, dass der Zar Rasputins gelegentliche Vorschläge in Sach- und Personalfragen ignorierte. Rasputin hob sich noch in anderer Hinsicht von fürstlichen Günstlingen früherer Jahrhunderte ab: Er strebte nicht nach Ämtern und Titeln, und er nutzte seine Stellung nicht, um ein riesiges Vermögen zusammenzuraffen. Geld interessierte ihn nicht. Die Besitztümer, die er seiner Familie hinterließ, hatten einen Wert von gerade einmal 23.500 Rubeln (Kap. 74). Rasputins angebliches Millionenvermögen existierte nur in der Phantasie seiner Feinde.

    Was bleibt vom Rasputin-Mythos? Hatte Rasputin am Ende eine saubere Weste? Wurde ihm von seinen Kritikern durchweg Unrecht getan? Smith stellt klar, dass manche Vorwürfe berechtigt waren. Ähnlich wie die Zarin und andere konservativ gesinnte Personen bestärkte Rasputin Nikolaus II., an der Autokratie als Herrschaftsform festzuhalten und eine Parlamentarisierung des politischen Systems nicht zuzulassen. Das ist jedoch keine Überraschung. Denn warum hätte ausgerechnet ein sibirischer Bauer als Verfechter des Parlamentarismus auftreten sollen? Auch der Vorwurf sexueller Promiskuität lässt sich nur zum Teil entkräften. Rasputin, daran lässt Smith keinen Zweifel, war ein zwanghafter Fummler und Grabscher. Er konnte seine Hände nicht von den Frauen lassen, die in seinen Dunstkreis gerieten. Liebhaber der Zarin und Vater des Thronfolgers war er aber nicht. Im Krieg hatte Rasputin tatsächlich Anteil an etlichen fatalen Personalentscheidungen des Zaren. Dennoch gelangt Smith zu dem Schluss, dass nicht Rasputins Aktivitäten zu dem rapiden Ansehensverlust führten, den die Monarchie in den letzten Jahren ihres Bestehens erlitt. Ausschlaggebend war vielmehr die grotesk verzerrte Wahrnehmung Rasputins in der russischen Gesellschaft. Dem Sibirier wurden finstere Absichten unterstellt, die er nicht hatte, und ihm wurde ein Einfluss zugeschrieben, den er nicht besaß. Nach den militärischen Rückschlägen der Jahre 1915 und 1916 wurde Rasputin die Schuld an allem angelastet, was in Russland im Argen lag. Seine Mörder rechtfertigten ihre Tat damit, sie hätten die Monarchie und das Reich retten wollen. Doch kaum drei Monate nach Rasputins Tod brach das alte Russland wie ein Kartenhaus zusammen.

    An Douglas Smiths Buch wird künftig niemand vorbeikommen, der sich mit dem Untergang der Romanow-Monarchie beschäftigt. Fachhistoriker und historisch interessierte Laien können die Biographie gleichermaßen mit großem Gewinn lesen. Warum nur vier Sterne? Das Buch zeigt anschaulich, wohin es führt, wenn ein Autor zu viel über sein Thema weiß und der Versuchung nachgibt, sein gesamtes Wissen vor dem Leser auszubreiten. Über weite Strecken ist die Fülle und Dichte der vermittelten Informationen schlichtweg erdrückend. Die Erzählung wird umso minutiöser und detailreicher, je mehr sich Smith auf Rasputins Ende zubewegt. Auf die Jahre 1914 bis 1916 entfällt die Hälfte der 74 Kapitel. Es kommen Hunderte und Aberhunderte von Personen vor. Selbst unwichtige Nebenfiguren werden von Smith mit vollem Namen eingeführt, etwa die Polizisten, die Rasputin im Auftrag des Innenministeriums überwachten, oder die Prostituierten, mit denen Rasputin in Petersburg Umgang hatte. In diesem Gewimmel der Personen und Namen geht rasch jeglicher Überblick verloren. Für Leser, die mit der Geschichte des späten Zarenreiches nicht oder nur flüchtig vertraut sind, ist die Lektüre kein Spaziergang. Ohnedies braucht man gutes Sitzfleisch und Durchhaltevermögen, um den 800-seitigen Text zu bewältigen. Es handelt sich um ein anspruchsvolles Buch, das sich nicht als Gelegenheits- oder Unterhaltungslektüre eignet. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Oktober 2017 bei Amazon gepostet)

  5. Cover des Buches Alchemie und Mystik. Das hermetische Museum (ISBN: 9783822888032)
  6. Cover des Buches Das Geheimnis des Da-Vinci-Code (ISBN: 9783492246309)
    Marie-France Etchegoin

    Das Geheimnis des Da-Vinci-Code

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Wer sich mit den Hintergründen zum Da-Vinci-Code befassen möchte, sollte sich unbedingt zuallererst dieses Werk zu Gemüte führen. Im humorvollen Umgang mit den Auswirkungen des Phänomens Dan Brown ist dieses Buch ebenso unübertroffen wie in der Detailtreue und Genauigkeit.
  7. Cover des Buches Newtons Schatten (ISBN: 9783644211315)
    Philip Kerr

    Newtons Schatten

     (29)
    Aktuelle Rezension von: brudervomweber
    Einen Kriminalroman historisch einzubetten, ist keine neue Idee. Insbesondere Philip Kerr hat sich mit seiner inzwischen auf fünf (sechs? sieben?) Teile ausgewachsenen Reihe um den raubeinigen Berliner Privatdetektiv Bernhard "Bernie" Gunther, dessen Fälle in den 30er, 40er und zuletzt 50er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts spielen, bereits auf diesem Terrain versucht.

    Nun aber den Sprung ins ausgehende siebzehnte Jahrhundert zu wagen und einen der bahnbrechendsten Naturwissenschaftler der Menschheitsgeschichte zu seinem Protagonisten zu machen, ist nichtsdestotrotz ein Wagnis, welches gründlich misslingen könnte. Während die Welt, in welche man Bernie Gunther zu folgen hat, in ihren grundsätzlichen (wissenschaftlichen) Fugen derjenigen entspricht, in welcher man das Buch in der Hand hält, in welchem von seinen Abenteuern berichtet wird (oder vielmehr erst selbst davon berichtet), ist der gedankliche Sprung, den man als Leser zu vollbringen hat, um sich von dem Fall selbst fesseln zu lassen, weit weniger groß als derjenige, welchen einem Kerr diesmal abverlangt.

    Der Fall spielt im Jahr 1696, die Naturwissenschaften und das (Allgemein-)Wissen um die Dinge und wie sie "wirklich" sind, sprich: wie wir sie heute zu kennen glauben, sind noch längst nicht etabliert und die Welt, in welcher Newton und sein Gehilfe Christopher Ellis eine Reihe von Morden aufzuklären haben, ist dem Leser fremd wie ein anderer Erdteil (so er sich nicht ausgerechnet mit dieser Periode englischer und europäischer (Geistes)Geschichte bereits beschäftigt hat).

    Um diesen Graben zu überwinden, stellt Kerr seiner Leserschaft das ungleiche Paar seiner beiden Ermittler zur Seite, an denen man sich in die Geschichte hineinarbeiten kann. Christopher Ellis, der (im übrigen geschichtlich verbürgte Assistent Newtons in seiner Zeit als Münzwardein in der königlichen Münze Großbritanniens) die Geschichte dieses Kriminalfalls in bester Watson-Manier erzählt und seine anfangs naive Weltsicht mit den wissenschaftlich analysierenden und deduzierenden Augen seines Brotgebers Isaac Newton zu ersetzen lernen muss, übernimmt hierbei die Funktion, jene für uns in vielerlei Hinsicht andersartigen Denkweisen, politischen und religiösen Verwicklungen und mitunter überraschend derben Lebensverhältnisse der Menschen im ausgehenden 17ten Jahrhundert zu beschreiben und sie gleichzeitig mit unserer heutigen Sicht der Dinge zu vermählen.

    Hieran liegt es auch, dass der Krimi sich mit gemächlichem Tempo entfaltet, dass Hektik oder sich überschlagende Ereignisse in diesem Roman keinen Platz haben. Die Beschreibungen und insbesondere die Sprache des Erzählers strotzen vor bildhaft-barocken Ausschmückung und umständlichen Formulierungen, und manch eine Vokabel, die hier zum Einsatz kommt, muss man erst einmal aus dem Hinterkopf oder einem Wörterbuch herausklauben. Dennoch mutet diese altbackene Sprache authentisch an, und an dieser Stelle muss man zwangsläufig auch der Übersetzerin Cornelia Holfelder-von der Tann ein Kompliment aussprechen - diesen Text zu übersetzen, war gewiss keine 08/15-Aufgabe, und sie meistert ihre Aufgabe mit Bravour.

    Man mag die vermeintliche Trägheit des Romans bemängeln, seine gebauschte Sprache, seine gemächlichen Ent- und mitunter waghalsigen Verwicklungen. Oder man kann sich von der Welt hinter der Geschichte verzaubern lassen und dem alles andere als durchschaubar angelegten Kriminalfall auf diesem Wege und in kleinen, gemessenen Schritten nähern.

    Ich jedenfalls habe diesen historischen Kriminalroman mit großem Vergnügen verschlungen und muss sagen, dass ich ihn zu dem Besten zähle, was ich bislang von Kerr gelesen habe.

    Was zumindest ich als wirkliche Empfehlung ansehe.
  8. Cover des Buches Babylon (ISBN: 9783404160723)
  9. Cover des Buches Sveta und die Macht des Meisterschlüssels (ISBN: 9783945688274)
    Helmar Rudolph

    Sveta und die Macht des Meisterschlüssels

     (3)
    Aktuelle Rezension von: LeraG
    Inhalt

    Sveta und die Macht des Meisterschlüssels handelt von von der kleinen Sveta, ursprünglich aus der Ukraine, und den sieben hermetischen Prinzipien. Den Spielregeln des Lebens, in welche das Mädchen eingeführt wird.

    Alles fängt damit an, dass Vater Michael ständig die negativen Nachrichten schaut und seine Laune an der ganzen Familie auslässt. Tochter Sveta hat keine Lust auf die Streitigkeiten und verkriecht sich eines Tages auf ihr Zimmer.

    Voller Wut und Trauer liegt Sveta auf ihrem Bett - bis etwas Unglaubliches geschieht. Bekannte und unbekannte Lichter, Töne und Menschen erscheinen plötzlich vor den Augen der kleinen Sveta.

    Vorallem ein unbekannte Mann im weißen Gewand, weckt ihre Aufmerksamkeit, weil er ihr Mut und Kraft zuspricht.

    Die (Lebens-) Reise von Sveta beginnt... Der myseriöse Herr führt das Mädchen in die sieben Siegel ein, welche auf Naturgesetzen basieren.

    Meinung


    Ich habe das Buch Sveta und die Macht des Meisterschlüssels von Helmar Rudolph an einem Tag verschlungen, weil es spannend und einfach geschrieben ist und wertvolles Wissen, verpackt in einer faszinierenden Geschichte für Jung und Alt, enthält. 

    Dieses Buch sollte jedes Kind und jeder Erwachsene lesen und die 7 geistigen Schöpfungsprinzipien sollten an jeder Schule thematisiert werden.

    Wie in einen kleinen Schatz, schaue ich immer wieder gerne in das Buch rein.

    Vielen Dank an den Autor!

    Lieblingszitat aus dem Buch

    “Die Gedanken in unserem Kopf sind wie kleine, wild gewordene Äffchen, die von einem Baum zum anderen springen”
  10. Cover des Buches Ein Buch über Dich (ISBN: 9783945688175)
  11. Cover des Buches Das Master Key System (ISBN: 9783945688199)
  12. Cover des Buches ESOTERIK: SEELE, VIER-ELEMENTE-LEHRE, NU (ISBN: 9781158754861)
  13. Cover des Buches The Temple of High Magic (ISBN: 9781594773082)
  14. Cover des Buches Die Master Key Quintessenz von Helmar Rudolph (2010) Audio CD (ISBN: B00JXQHE0Q)
  15. Cover des Buches Die erstaunlichen Geheimnisse der Yogis (ISBN: 9783945688182)
  16. Cover des Buches Cloudwalk (ISBN: 9783896826121)
  17. Cover des Buches Alles. Einfach. Jetzt. (ISBN: 9783945688205)
    Helmar Rudolph

    Alles. Einfach. Jetzt.

     (3)
    Aktuelle Rezension von: LeraG

    Klappentext


    Dieses Buch entstand in nur 24 Stunden - von der Idee bis zur Verwirklichung. Das Ziel? Dein Erfolg in allen Lebenslagen!

    Jeder Mensch hat das innige Verlangen, im Leben erfolgreich zu sein. Allerdings wissen nur die wenigstens, wie dieser Erfolg auch zu erzielen ist. Dieses Buch ändert das ein für alle Mal. In nur 24 Stunden liefert es dir eine präzise Anleitung für ein dauerhaftes Erfolgs-Bewusstsein. Dieses ist die grundlegende Voraussetzung für das systematische Erfüllen deiner Wünsche, Träume und Verlangen.

    Kompakt und auf den Punkt gebracht basiert dieses Buch auf einer wahren Geschichte. Autor Helmar Rudolph verbindet dabei uraltes Wissen mit kosmologischen Abläufen und praktischen Tipps. Er greift auf das Wissen des "Master Key Systems" zurück, erweitert und ergänzt dieses aber auf einzigartige Weise. So erhälst du eine konkrete und leicht nachvollziehbare Anleitung zum Erfolg in einer noch nie da gewesenen Klarheit und Genauigkeit.


    Meine Meinung


    Wow, hätte anfangs nicht gedacht, dass dieses Buch so wertvoll, kraftvoll und mächtig ist. Allein der Gedanke, dass der Autor dieses Buch in nur 24 Stunden entstehen lassen hat, sorgte bei mir für Respekt, Begeisterung und Erfolg.


    Ich habe es in (weniger als) 24 Stunden durchgelesen - und das mit Hilfe von Alles. Einfach. Jetzt - ein großer Erfolg für mich!


    Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten "rein" zu kommen und die Zusammenhänge zwischen Erfolg, Bewusstsein und dem Leben zu verstehen. Als der Autor jedoch anfing auch aus seinem Leben, praktische Beispiele und Tipps darzulegen, wurde alles klar.


    Es ist erstaunlich, wie er über seinen Erfolg berichtet und zugleich den Leser an die Hand nimmt, damit auch dieser Erfolg auf allen Lebenslagen erlernt und verwirklicht.


    Fazit

    Wer immer noch auf der Suche nach Erfolg ist, erhält hier wertvolle Tipps. Leicht verständlich, mit einer Portion Humor und auf den Punkt gebracht, erklärt der Autor Helmar Rudolph, wie Erfolg zunächst im Bewusstsein geschaffen werden kann, um dann die Ideen und Träume zu verwirklichen - sprich in die Tat umgesetzt werden.

    Tolles Buch! Sehr motivierend und lehrreich!

  18. Cover des Buches Die Hermetiker (ISBN: 9783748126522)
    A. M. Reis

    Die Hermetiker

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buecher_maeuschen

    Vielen Dank an für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut! 😊❣️ und entschuldigt, dass es nun doch noch etwas gedauert hat!
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    REZENSION
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    Die Hermetiker - A. M. Reis
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    INHALT
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    Merkwürdige Vorahnungen lassen den jungen Claude Devier-Mercer tief in eine geheimnisvolle Welt eintauchen. Er findet heraus, dass er von Geburt an Hermetiker ist. Auf der Suche nach dem Warum entdeckt er seine Leidenschaft für mächtige Artefakte und begibt sich auf eine spannende Entdeckungsreise, die fortan sein Leben bestimmt.
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    MEINUNG
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    Eine ganz neue und interessante Idee! Das Buch hat sehr schön begonnen und ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Vor allem Cloqs Kindheit fand ich als Einstieg sehr schön gewählt. Der unwissende Leser lernte mit ihm zusammen die hermetische Welt kennen. Auch die Spannung, die zu Anfang nach jedem Kapitel aufgebaut wurde, fand ich toll eingesetzt.
    Aber auch Hoorn habe ich gerne auf seiner Reise begleitet.
    Leider hat mir Lea nicht so gefallen. Sie kam mir teilweise zu „bestimmerisch“ und „wichtigtuerisch“ rüber, auch wenn sie sonst anders beschrieben wurde.
    Im späteren Verlauf des Buches wurde es für mich auch manchmal etwas schnell. Ich hätte mir teilweise ein paar mehr Infos zu dem Vorhaben gewünscht, um alles voll nachvollziehen zu können. Ich glaube auch, das es vielleicht später einfacher gewesen wäre aus z.B. Cloqs Sicht zu schreiben und nur gelegentlich für wichtige Zusatzinformationen in eine andere Person zu schlüpfen.
    Sehr gefallen hat mir der Epilog, vor allem, da hier noch einige Fragen aufgeklärt wurden und auch Gaias Prophezeiung angedeutet wurde! Auch die Zusatzinformationen am Ende fand ich sehr interessant.
    *
    3,2/5✨

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