Bücher mit dem Tag "heß"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "heß" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Die Menschheit hat den Verstand verloren (ISBN: 9783548288697)
    Astrid Lindgren

    Die Menschheit hat den Verstand verloren

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Ein paar Worte der Einleitung... 

    Ich finde es immer etwas schwierig, Bücher zu bewerten, die als solche nie geplant waren. Bücher, die im Grunde Quellen darstellen. Bücher, die eigene Gedanken wiederspiegeln. Bücher, die bestimmte Ereignisse dokumentieren. Bücher, also Tagebücher, deren Inhalt nicht für eine breite Öffentlichkeit gedacht war. Tagebücher spiegeln unsere Gedanken, innersten Ängste, unsere Freude, unseren Zwiespalt wieder und zeigen ein sehr persönliches Bild von einer Person, die man vermeintlich zu kennen scheint, die sich aber in solchen persönlichen Aufzeichnungen, durchaus anders darstellt, als man vermutet. 

    Das führt mich zu Astrid Lindgrens Tagebüchern aus den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Wir lernen eine Lindgren kennen, die noch keine Autorin ist. Eine junge Frau mit Kindern, einem Ehemann, die sich durch die Kriegsjahre schlägt und so genau - wie es für sie möglich war - versucht zu verstehen, zu begreifen und zu dokumentieren. Wir lesen von den uns allseits bekannten Kriegsereignissen: dem Überfall auf Polen, den Russlandfeldzug, Mussolini Treiben in Italien, Rommels Kampagne in Afrika, den (manchmal längst vergessenen) Akteuren anderer Länder und von noch viel mehr. Lindgrens Tagebuch besticht zunächst durch eine gewisse Distanz zu diesen Ereignissen - was nicht verwundert - denn Schweden war nun einmal nie in den Krieg direkt involviert. Daher betrachtet Lindgren zwar genau, doch manchmal auch etwas unkritisch, ohne aber jemals ihr privilegiertes Leben in Stockholm zu vergessen.

    Besonders was die Rolle Russlands und Deutschlands angeht, ist sie stets zerrissen. Denn die Angst vor dem bolschewistischen Übergriff wiegt beinahe schwerer als jene vor den Nationalsozialisten und Schergen Hitlers. Das mutet aus heutiger Sicht merkwürdig an, war aber eben europäische Realität jener Zeit. Auch spannend und leider mal wieder bestätigt, wird klar, dass die Vernichtung der Juden und die Existenz von Konzentrationslagern eben kein Geheimnis war. Da Zeitungen immer wieder davon berichteten und Lindgren dieses in ihren Aufzeichnungen auch dokumentiert. Hinzu kommt dass sie einen anderen Zugriff auf Informationen hatte, weil sie in einer Briefkontrollstelle arbeitete und Briefe fremder Menschen lesen konnte, die nochmal ein sehr eindringliches Bild des Krieges zeichnen. Das nimmt Lindgren über die Jahre auch zunehmend mit. 

    Daneben werden aber auch persönliche Probleme deutlicher - die zwar selten direkt benannt werden - aber dennoch einen Blick auf den Mensch Lindgren erhaschen lassen.

    Einzige Kritik, sofern man ein Tagebuch kritisieren kann, ist der Aufbau. Mit Faksimiles wurden einige Seiten aus den Originaltagebücher wiedergegeben, deren Transkription und Übersetzung auf den folgenden Seiten erfolgte und für die es wiederum Querverweise im eigentliche Tagebuchtext gibt. Das ist zwar verständlich, doch ich fand den Aufbau etwas unsäglich, da man immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen wurde. Eine fortlaufende Reihung mit Faksimiles oder ein originalgetreue Nachbildung des Tagebuchs wären da sicher praktischer gewesen. Dafür gibt es einen Stern Abzug.

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, lest dieses und andere Tagebücher jener Zeit, um nicht zu vergessen.

    Fazit: Lesenswert!


  2. Cover des Buches Deutsches Haus (ISBN: 9783548061177)
    Annette Hess

    Deutsches Haus

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Sarita143

    Eine junge Übersetzerin arbeitet bei den ersten Ausschwitz-Prozessen und erfährt zum ersten Mal über die Taten im WW2 und was ihre Familie, damit zu tun hat. 

    Dieser Roman ist natürlich eine frei erfundene Geschichte und die Prozesse werden natürlich behandelt, aber es ist keine Dokumentation. Der Fokus liegt klar auf die Protagonistin und ihrer Familie. Vielleicht schweift die Autorin manchmal zu sehr ab, aber dadurch gewinnt das Buch etwas an Leichtigkeit (wenn es das bei diesem Thema überhaupt gibt)

  3. Cover des Buches Adolf H. Zwei Leben (ISBN: 9783104013572)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Adolf H. Zwei Leben

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Welch hochspannende Fragestellung: Was wäre, wenn Hitler am 8. Oktober 1908 bei der Aufnahmeprüfung zur Kunstakademie in Wien nicht durchgefallen wäre sondern eine Karriere als Künstler eingeschlagen hätte? Die Weltgeschichte hätte sicherlich anders geschrieben werden müssen. Aber auch: Was für ein heikles Unterfangen. E.-E. Schmitt versucht neben einer biografischen Auflistung in z.T. gröberen Schritten des tatsächlichen Lebens von Adolf Hitler, ein fiktionales zu erschaffen. Und dieses endet nicht mit einem Selbstmord im Jahre 1945, soviel sei verraten.

    Schmitt hat wie kaum ein anderer zeitgenössischer Autor solch eine Themenbreite in seinen Werken. Nun wagt er sich als Franzose an dieses deutsche Trauma. Und ihm gelingt es, meiner Meinung nach, überraschend unwillkürlich eine Parallelperson zu erschaffen, die mit knapp 20 Jahren eine andere Richtung einschlägt und so nicht dem Weltuntergang zur Verfügung steht. Sie stellt sich ihren Unzulänglichkeiten, geht in Therapie bei Urvater Freud und hat in der Folge, durch alle Höhen und Tiefen, tragfähige Beziehungen zu Frauen, zunehmenden Erfolg auf dem Kunstmarkt und alltägliche Probleme. Faszinierend.

    Fazit: Für mich hat E.-E. eines seiner besten Bücher geschaffen. Ich ließ mich von den fast 500 Seiten jedenfalls sehr fesseln.


  4. Cover des Buches Hitlers Helfer (ISBN: 9783572011735)
    Peter Adler

    Hitlers Helfer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Wer sich mit dem Thema des Nationalsozialismus / Faschismus näher beschäftigen will, wird um dieses Buch nicht herum kommen. Es zeigt die führenden Köpfe des NS-Regimes neben Hitler und stellt deren Einfluss auf die schrecklichen Taten des Nationalsozialismus dar, zeigt jedoch gleichzeitig die Abhängigkeit dieser Personen von Hitler. Es bestätigt alt bekannte Tatsachen, wie z.B. die Drogensucht Görings, zeigt aber auch erschreckende Tatsachen, die mir persönlich zum Teil noch unbekannt waren.
  5. Cover des Buches Rudolf Hess (ISBN: 9783861896098)
    Kurt Pätzold

    Rudolf Hess

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die fundierte Biografie über den Mann an Hitlers Seite Kurt Pätzold und Manfred Weißbecker legen eine fundierte Heß-Biographie von hohem Neuheitswert vor. Sie zerschlagen weitverbreitete Klischees und korrigieren dabei das bisherige Heß-Bild grundlegend. Ausgehend vom aktuellen Stand der Forschung belegen sie überzeugend die einflussreiche Rolle von Heß im nationalsozialistischen Regime. Rudolf Heß' Name ist vor allem mit seinem spektakulären Flug nach England im Mai 1941 und den folgenden 46 Jahren Gefangenschaft verbunden. Dadurch erscheint er manchem Verblendeten als Märtyrer und wahrer Nationalsozialist. Die Autoren weisen demgegenüber nach, dass die Legenden vom einflusslosen Nationalsozialisten, vom sich aufopfernden Friedenssucher, der schuldlos scheiterte, die Wirklichkeit verdecken. Sie schildern den Alltag des "Führer-Stellvertreters": immer der treue Gefolgsmann Hitlers - zunächst als ein Vorkämpfer gegen die Weimarer Republik, dann als Installateur einer blutigen Diktatur und schließlich als Wegbereiter des Zweiten Weltkrieges. Unübersehbar wird deutlich: Heß gehörte zu den schwer belasteten Schreibtischtätern, war mitverantwortlich für das unvorstellbare Elend und den Tod von Millionen Menschen. Das Werk wird ergänzt durch aufschlussreiche Exkurse über bislang unbekannte Reaktionen, die es bei Regierenden und der Bevölkerung der USA, Großbritannien s und der Sowjetunion zum "Mann an Hitlers Seite" gegeben hat.
  6. Cover des Buches Scharaden (ISBN: 9783442450268)
    Walter Satterthwait

    Scharaden

     (14)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    1923 in Berlin: Ausgerechnet das Attentat auf einen Radikalen sollen Jane und Phil im Auftrag der Pinkerton-Detektei aufklären. Doch es scheint aber auch zu einfach zu sein und die Beweise für den Mörder fliegen ihnen gerade zu. Aber den Beiden wird schnell klar, was hier für ein Spiel gespielt wird! Tumultartig wird in Deutschland ermittelt!
  7. Cover des Buches Hitlers Helfer (ISBN: 9783641119973)
    Guido Knopp

    Hitlers Helfer

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Trigulex
    wird bei mir immer wieder gelesen
  8. Cover des Buches Denn du trägst meinen Namen (ISBN: 9783442151882)
    Norbert Lebert

    Denn du trägst meinen Namen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: lucky_snakes
    Im Abstand von ca 40 Jahren haben die beiden Autoren (auch Vater und Sohn) die Kinder von Nazigrößen besucht, um festzustellen, wie diese im Deutschland der 50er/90er Jahre so leben. Ich fand dies sehr interessant zu lesen, vor allem die unterschiedlichen Varianten der "Kinder" mit der Last ihres Namens umzugehen (und doch erschreckend, dass es zum Teil gar keine Last war)

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