Bücher mit dem Tag "hier und jetzt"
33 Bücher
- Timur Vermes
Er ist wieder da
(3.390)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Er ist wieder da
Autor*in: Timur Vermes
Erschienen in Deutschland: 2012
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Satire, Slice of Life
Preis: € 9,99 [D] | € 10,30 [A]
Seiten: 394
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-404-17178-1
Verlag: Bastei Lübbe AG
Inhalt:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nnach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das ist jetzt eines der Bücher, die schon seit mehreren Jahren auf meinem SuB liegen und bei denen nicht genau sagen kann, seit wann. Es könnte 2017 sein, oder auch 2018 oder 2019. Dazu lag das Buch dann doch zu lange in einer Kiste herum, dass ich das nicht mehr sagen kann. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch mal in einem Gebrauchtwarenladen bekommen habe. Seitdem liegt bzw lag das Buch bei mir herum und als ich es dann vor wenigen Wochen in einem Karton gefunden hatte, dachte ich mir: Komm, lies das doch mal endlich. Da ich den Film nicht kenne, hatte ich keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde.
Mich hatte es ja schon überrascht, dass das ganze Buch aus Hitlers Sicht geschrieben wurde, ich hatte hier doch mit irgendeiner Art von Erzähler gerechnet. Dadurch hatte man aber die ganze Zeit Einblick in seine Gedankenwelt bekommen können. Nun, was soll ich sagen, es war irgendwo interessant, aber noch viel mehr erschreckend. Regelmäßig habe ich mir beim Lesen bewusst gemacht, das ist keine seltsame Fantasiefigur, die böses denkt. Nein, dieser Mensch hat wirklich existiert und seine Weltansicht, seine Gedanken, all das, die gab es so wirklich. Natürlich nicht 1:1, aber von der Art her. Um ihn herum denken alle, dass er ein Schauspieler ist, ein Komiker, der 24/7 IC ist und ums Verrecken, nicht mal für ne Sekunde, OC gehen möchte. Wie oft dachte ich mir: Leute, der Kerl macht keine Scherze, das ist sein voller Ernst?
Dass er sich auch die ganze Zeit so selbst gelobt hatte, fand ich auch sehr unangenehm. Das ist auch einer der Gründe, warum mir diese Rezi so schwer fällt. Wie bewerte ich das Buch am besten? Am Ende ist es auch nur ein Roman, aber ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich mich so derartig von einem Hauptcharakter angewidert gefühlt habe. Dazu wurde er dann doch zu überzeugend geschrieben. Sagen wir einfach, ich distanziere mich von ihm.
Was den Humor angeht, scheint das Buch die Leute wohl zu spalten. Die einen konnten mit dem Humor nichts anfangen oder haben ihn gar nicht erst gesehen. Die anderen fanden es urkomisch und kamen nicht aus dem Lachen heraus. Nun, ich muss zugeben, mich bringen Bücher extrem selten zum Lachen, das schaffen eher Fanfictions, aber ich wollte dem Buch trotzdem mal eine Chance geben. Gut, es gab hier und da eine sehr absurde Situation, wo ich dann doch mal kurz auflachen musste. Aber das wars. Ich bin nicht lachend über den Boden gerollt oder hab mir Lachtränen aus dem Gesicht gewischt. So sehr hatte es mich dann doch nicht erheitert.
Außerdem fand ich, dass es auch sehr interessante Beobachtungen gibt, was das Verhalten seines Umfelds angeht. Ich habe in den letzten Monaten, über einen sehr langen Zeitraum einen Podcast gehört, in dem es um berühmte Sekten und Kulte ging. Dort ging man aber nicht nur auf die Sekten/Kulte an sich ein, sondern auch auf die jeweiligen Gründer, welche Geschichte sie hatten, wie sie so tickten usw. Auch haben sie immer wieder das Verhalten und die Auswirkungen auf die Mitglieder erklärt. Sehr viele Sektenführer waren stark charismatisch, hatten son gewisses Etwas in der Seele/Psyche/Ausstrahlung, das viele Menschen überzeugt und angezogen hatte. Und auch hier konnte ich das langsam sehen.
Wenn sie den Hitlergruß benutzen oder nach einer erfolgreichen Besprechung "Heil Hitler" in der Gegend herumrufen, weil sie es witzig finden, weil sie denken: Ist doch nur Spaß. Das hat mich beim Lesen dann doch sprachlos gemacht. Und ich war sehr, sehr oft sprachlos bei diesem Buch.
Wer mir im Buch am besten gefallen hat, war Vera Krömeier. Sie hat im Film, soweit ich heute erfahren habe, einen anderen Vornamen, aber ich bleibe bei Vera. Sie ist wirklich eine sehr nette, junge Frau und dass sie die ganze Zeit im Berliner Dialekt redet (ja, ihr Dialog ist komplett im Berliner Dialekt geschrieben), hat sie mir gleich sympathisch gemacht. Überhaupt finde ich den Dialekt ziemlich cool, die Leute, die ihn sprechen, kommen mir immer total locker und cool rüber. Sie hat mir Leid getan, weil sie doch recht oft mit ins Kreuzfeuer geraten ist. Auch wenn ich aus einer völlig anderen Gegend komme, habe ich sie sehr gut verstehen können. Dass sie ihn oft mit "meen Führa!" anspricht, war seltsam, absurd und gruselig zugleich. Immer, wenn sie mit dabei war, hatte ich beim Lesen der Szene gleich viel mehr Spaß.
Fazit:
Zu sagen, dass ich das Buch genossen habe, wäre aus so vielen Gründen einfach nur falsch zu sagen. Zusätzlich waren mir Hitlers Art zu denken, diese doch ausladene Sprache, in der er redet und denkt, auf Dauer zu anstrengend. Das hat sich dann doch manchmal gezogen wie Kaugummi. Dafür fand ich aber die Unterhaltungen zwischen ihm und Vera (wegen Vera) sehr erfrischend, die haben mir dann wieder Spaß gemacht. Ansonsten, ist das Buch allein vom Thema her schwer zu bewerten. Es ist ein sehr interessantes und unheimliches Gedankenexperiment. Auch wenn 2011 sich anfühlt, als wäre das vor 60 Jahren gewesen und nicht vor 12 Jahren.
Jedenfalls, ich bewerte meine Leseerfahrung, die ich während des gesamten Buches gemacht habe, als Ganzes. Und dafür gebe ich dem Buch insgesamt drei Sterne. Vielleicht werde ich mir auch irgendwann den Film ansehen.
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.914)Aktuelle Rezension von: MoidlvomberchDas Buch wollte ich schon sehr lange einmal lesen, nun hat es endlich geklappt. und ich habe mich sehr darauf gefreut.
Ich habe mir schon vor vielen Jahren den Film zum Buch angesehen, konnte mich aber (Gottseidank) nicht mehr daran erinnern.
Das Buch ist wirklich herrlich zum lesen, ich finde den Schreibstil absolut gelungen und super zu lesen - das Buch selbst habe innerhalb weniger Stunden eines Tages gelesen, da ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, Die Story selbst finde ich absolut gelungen und sehr schön erzählt. es ist spannend, witzig und sehr unterhaltsam ein schön seichtes Buch das man auf jeden fall lesen kann
Ein absolutes Muss, daher gibt es für mich eine ganz klare Empfehlung.
- David Safier
Mieses Karma
(5.066)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKim Lange ist eine Karrierefrau und vernachläsigt sehr oft Mann und Kind. Als sie für einen großen Fernsehpreis nomminiert ist lässt sie sogar den Geburtstag ihrer Tochter sausen und hat einen heftigen Flirt mit einem Kollegen. Auf dem Rückweg wird sie von einer Raumstation erschlagen. Als sie die Augen wieder aufmacht befindet sie sich als Ameise bei der Arbeit. Oh mein Gott, was für ein ätzendes Leben. Nur langsam wird ihr klar, dass sie wirklich wieder geboren ist und nun auf der Reinkarnationsleiter fleißig gutes Karma sammeln muss um aufzusteigen. Ein rassant komischer Roman mit viel Witz und bitterbösem Humor erzählt.
- Tommy Jaud
Hummeldumm
(1.479)Aktuelle Rezension von: Tokki_ReadsReread
Es sollte eigentlich alles perfekt sein: Sina und Matze freuen sich auf ihre gemeinsame Gruppenreise nach Namibia. Kurz zuvor hat Matze sogar eine beeindruckende Eigentumswohnung entdeckt und reserviert, und Sina hat mit viel Engagement die gesamte Reise organisiert. Doch bereits bei der Ankunft in Namibia bahnen sich die ersten Probleme an. Die Mitreisenden fallen nicht nur durch ihren starken Dialekt auf, sondern es entstehen auch bald Meinungsverschiedenheiten.
Als die Reise dann endlich startet und Matze hofft, dass es nicht so schlimm wird, erreicht ihn die beunruhigende Nachricht, dass er die Anzahlung für die reservierte Wohnung vergessen hat zu leisten. Zu allem Übel ist sein Akku leer, und alle verfügbaren Adapter passen nicht oder sind bereits in Gebrauch. Während Sina versucht, sich mit der Reisegruppe anzufreunden, setzt Matze alles daran, verzweifelt ein funktionierendes Telefon oder einen Internetanschluss zu finden, um die Angelegenheit mit der Wohnung zu klären.
Die Hitze Namibias, die verzweifelte Suche nach Kontaktmöglichkeiten nach Deutschland und die zunehmenden Spannungen mit den Mitreisenden setzen nicht nur die Reise, sondern auch die Beziehung von Sina und Matze auf eine harte Probe. Zwischen den Widrigkeiten des Reisens und den unvorhergesehenen Herausforderungen müssen sie lernen, ihre Beziehung zu festigen und gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.
Das Lesen dieses Buches hat mir unzählige Male ein herzhaftes Lachen entlockt. Jeder Charakter wird mit einer individuellen Präsenz eingeführt und wirkt äußerst authentisch. Besonders bemerkenswert sind die Running Gags, die sich durch das gesamte Buch ziehen – sie tragen nicht nur maßgeblich zur humorvollen Atmosphäre bei, sondern sind genauso bedeutend und amüsant wie die großen humorvollen Höhepunkte. Die Fähigkeit des Autors, sowohl in den kleinen, wiederkehrenden Komikelementen als auch in den herausragenden Witzen einen anhaltenden Unterhaltungswert zu schaffen, macht dieses Buch zu einem humorvollen und facettenreichen Lesevergnügen. - Eckhart Tolle
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
(138)Aktuelle Rezension von: Power-ReaderEckhart Tolle beschreibt in JETZT! seinen Weg zu Zufriedenheit und innerem Frieden. Das Buch ist logisch aufgebaut und bezieht sich auf verschiedene Lebensbereiche. Durch die Zwischenfragen werden Zweifel geklärt, die sich eventuell einige Leser:innen stellen.
Wenn man sich auf seinen Schreibstil und die Wortwahl einlässt und nicht alles zerdenkt, kann man seinen Formulierungen leicht folgen. Er beschreibt häufige Probleme, sowie den Umgang mit Negativität und Herausforderungen. Durch praktische Übungen und klare Tipps lassen sich kleine Änderungen direkt in den Alltag integrieren.
Für Leser:innen finden sich viele neue Sichtweisen und einige hilfreiche Denkanstöße, um vorallem negative Erlebnisse im Alltag ruhiger zu meistern.
Ich fand das Buch klasse und nutze noch häufig seine Tipps oder erinnere mich an seine Formulierungen und rationale Sichtweise.
- Lyl Boyd
Dreistellig
(35)Aktuelle Rezension von: ineszappenGeschäftsmann sucht Jungbrunnen. Vincent ist besessen davon, ein hohes Lebensalter zu erreichen, und fliegt dafür sogar bis ans andere Ende der Welt... Diese Geschichte zeigt: Wer das Altwerden plant, läuft Gefahr, das Leben zu verpassen, und fordert zugleich sein Schicksal heraus. Eine Short Story mit 8.500 Zeichen , also 12 Seiten , kurz und knackig auf den Punkt gebracht. Die Geschichte ließt sich flüssig , ist aber ohne Dialoge. Der Schluss ist unerwartet und regt zum Nachdenken an. Denn man weiß nie was noch kommt. Lebe am besten im Hier und Jetzt - Johanna Sinisalo
Troll: Eine Liebesgeschichte
(19)Aktuelle Rezension von: mondyAus dem Finnischen von Angela Plöger
Meine Meinung
Dieses Buch ist ungewöhnlich. Das sieht man eigentlich schon, wenn man das Buch nur durchblättert. Erzählt wird die Geschichte von Angel, der eines Nachts einen kleinen Troll findet und bei sich aufnimmt. Ja, richtig, einen Troll. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass Trolle keine Fabelwesen sind, sondern eine existierende, sehr scheue Wildtierart. Belegt wird dies durch allerlei Quellen, die immer wieder in die Geschichte eingestreut werden. Dabei bezieht sich die Autorin sowohl auf Texte, die es wirklich gibt (z.B. Auszüge aus Märchen), als auch auf fiktive Texte (z.B. Zeitungsnachrichten über Trolle). Diese Mischung erzeugt den Eindruck, als wären Trolle tatsächlich ein ganz natürlicher Teil dieser Welt. Ein gelungener Kniff!
Die eigentliche Geschichte ist unterteilt in relativ kurze Abschnitte, in denen verschiedene Personen zu Wort kommen. Allen voran natürlich Angel, der den Troll zunächst aus Mitleid mit in seine Wohnung nimmt, im Laufe der Zeit aber eine besondere Beziehung zu dem Tier aufbaut. Diese Verbindung beeinflusst auch das Umfeld Angels: diverse Ex-Partner, ein neuer Freund und eine Katalogfrau aus dem Erdgeschoss spielen dabei eine Rolle.
Die genauen Ereignisse werden oft nur angerissen. Ich finde, das Buch lebt von Andeutungen, spielt mit dem Kopfkino des Lesers. Dann wieder gibt es ganz genaue Beschreibungen von Momentaufnahmen. Die Beziehungen sind sexuell aufgeladen, es geht häufig darum, den Gegenüber durch Sex oder Anspielungen darauf zu manipulieren. Dass es dabei auch zu expliziten Szenen kommt, ist kaum zu vermeiden, auch wenn ich finde, dass alles im Rahmen bleibt. Seitenweise pornographische Beschreibungen wird man hier also nicht finden, die Schilderung von sexuellen Handlungen (auch und gerade homosexuelle) sollte man allerdings ertragen können. Ich persönlich hatte damit nicht gerechnet, finde aber gerade diesen Aspekt in Verbindung mit dem Trollthema sehr interessant, zumal es auch eine Verbindung gibt.
Die Autorin hat hier etwas ungewöhnliches versucht und einen eigenwilligen Roman erschaffen, der bestimmt nicht den Geschmack jedes Lesers trifft. Ich bin mir auch nicht sicher, was (und ob überhaupt) sie mit dieser Geschichte ausdrücken wollte. Und dennoch hat mir das Buch gefallen. Einfach, weil es mal etwas anderes ist. - Autumn Doughton
Hier und Jetzt
(10)Aktuelle Rezension von: SharonBakerAimee kehrt in ihre Heimat zurück und versucht nach einem Jahr Auszeit, wieder ins Leben zu finden. Dazu gehört es auch, ans College zu gehen und sich alten Freunden zu stellen. Das macht Aimee so nervös, das sie sich nicht richtig auf ihre Füße konzentrieren kann und so stolpert sie über Cole, der sie auffängt. Dieser flirtet Aimee auch direkt an und sie, ja sie, weiß nicht was sie sagen soll und wird kurz darauf von ihrer Schwester gerettet, die ihr gleich gratuliert, den größten Herzensbrecher über den Weg gelaufen zu sein. Aber Aimee hat andere Sorgen und da stehen Jungs nicht unbedingt an oberster Stelle, aber Cole läuft ihr immer wieder über den Weg und verwirrt Aimee sehr. Also was hat Aimee zu verbergen? Welche Absichten hat Cole? Können sie sich gegenseitig vertrauen? Kann es für die beiden ein Hier und jetzt geben?
Ich lese ja nicht so oft New Adult Geschichten und diese ist mir ehrlich gesagt mehr zugeflogen und was soll ich sagen, Gott sei Dank, denn ich hatte wunderbare Lesestunden mit diesem süßen Liebespaar.
Die Autorin erfindet bei ihrer Geschichte das Rad nicht neu, aber sie überzeugt und das ist viel wichtiger. Ich finde, man kann eine Geschichte, wenn sie gut erzählt ist, auch gern nochmals lesen. Autumn Doughton nimmt sich zwar inhaltlich dem New Adult Strickmuster an, macht daraus aber eine authentische und sensible Geschichte. Ihre Themen und Schwerpunkte hat sie sich gut ausgesucht und jeder der beiden hat sein Päckchen zu tragen, so lässt uns die Autorin direkt einsteigen und uns raten, was da los sein könnte. Damit beginnt die wilde Achterbahnfahrt, aus Hoch und Tiefs, innigen Momenten, schweren Prüfungen und Entscheidungen und einer ganz süßen Liebesgeschichte.
Vor allem hat mir Cole gut gefallen, denn er kommt hier auch zu Wort, mit diesem Charakter hat sich Autumn Doughton in mein Herz geschlichen. Cole ist der berühmte Sunnyboy und Frauenverschlinger. Eigentlich genau der Kerl vor dem einen in der Schule alle warnen und doch hofft man, das Mädchen zu sein, was ihn ändert und von der er mehr will. Das ist also das oberflächige Gerüst was wir am Anfang von ihm sehen, der gut aussehende, charmante Sportler. Das er gerade eine Phase im Leben erreicht hat, wo er feststellt, dass er dem momentanen Zustand überdrüssig ist und nicht mehr nur für den schnellen Moment zu haben sein möchte, merkt keiner. Auch was bei im zu Hause los ist, ist unbekannt. Erst als dieses unbekannte Mädchen auftaucht, ist es um ihn geschehen. Der sonst jede haben kann, muss sich um die Aufmerksamkeit dieser hübschen Fremden bemühen, und da sie niemanden an sich ran lässt, ist sein ganzes Können gefragt und genau hier hat er mich erwischt. Dieser Cole, der sich immer über alle lustig gemacht hat und für Mädchendinge keinen Nerv darauf hatte, entdeckt, seine weiche Seite und was es bedeutet für jemanden Gefühle und ein Vertrauen zu entwickeln. Lustig fand ich immer, dass es ihm selber auffällt und er über sich selbst lachen musste. Mehr sag ich jetzt einfach nicht, außer. Cole ist heiß und das sage ich, obwohl er blond ist.
Aimee dagegen muss mit ihrer Vergangenheit kämpfen, denn sie sitzt im Glashaus, jeder kennt sie, jeder weiß, was damals passiert ist und alle schauen sie besonders an. Na gut nicht alle, aber alle diejenigen, die von der Highschool ans College vor Ort gewechselt sind. Nun ist es an Aimee sich einen Platz im Leben wieder zu erkämpfen und mehr Licht darin einfließen zu lassen. Aber dafür muss sie sich selbst erst mal wieder neu entdecken und genau dabei kommt Cole ins Spiel. Mit diesem hartnäckigen Kerl hat sie nicht gerechnet, aber genau hier fängt Aimee‘s Herz wieder an zu schlagen und die Melancholie aufzulösen. Warum es ihr so schlecht geht und warum ihre Familie sie behütet wie einen Augapfel, müsst ihr, einfach selber lesen.
Ich bin wirklich immer noch sehr angetan von der Geschichte. Diese beiden jungen Menschen, die schon einiges durch machen mussten, und erst noch lernen müssen, damit umzugehen. Sich nicht an irgendwas vergangen zu klammern, sondern los zu lassen. Die sich finden und sich vertrauen und einfach beginnen im Hier und jetzt zu leben. Da hat die Autorin bei mir genau ins Schwarze getroffen und es ist wieder einer dieser Perlen die man im großen Buchhandel vermisst. Ihr Tempo der Geschichte ist einfach gut gelegt und auch das beide Protagonisten zu Wort kommen einfach fantastisch zu lesen. Ich lese ja nicht oft New Adult Bücher, aber wer diesen für sich noch nicht entdeckt hat, bitte zuschlagen. - Nicole Rensmann
Niemand
(43)Aktuelle Rezension von: Denise_LangeheineckeMit "Niemand" bringt Nicole Rensmann ihr eigenes Märchen aufs Papier. Ich muss sagen, ich bewundere sie, denn Niemand ist echt ein Buch der Extraklasse. Und ich finde es total klasse, dass sie IHR Märchen mit uns allen teilt.
Niemand ist der Herrscher des Niemandslandes. Eigentlich möchte er dies aber gar nicht sein. Dafür versuchen sein Vater und sein Onkel selbst die Herrschaft zu übernehmen und dabei ist ihnen jedes Mittel recht.. Sie haben Niemand sogar schon eingesperrt.
Eines Tages verirrt sich Nina über die Grenze ins Niemandsland. Als Niemand sie findet, wird alles anders. Nina ist die einzige Person im Niemandsland, die Namen vergeben kann. So wie damals Niemands Mutter. Gemeinsam mit Nina erlebt er einige Abenteuer, sie durchstreifen gemeinsam das Niemandsland, von dem übrigens eine Karte ganz vorn im Buch abgebildet ist. Das finde ich total klasse, somit kann man sich die Fantasie-Welt von Nicole Rensmann noch besser vorstellen und nachvollziehen. Niemand möchte Nina den Thron zeigen. Der Thron des Niemandslandes ist besetzt mit vielen Edelsteinen. Nur dem wahren Herrscher ist es vorbestimmt, auf dem Thron zu sitzen und nicht in Edelstein verwandelt zu werden. Im Niemandsland gibt es tagaktive und nachtaktive Gesellen. Am Ende müssen aber alle Niemandsländer zusammenhalten um das Niemandsland zu retten. Da sind dann echt alle füreinander da und dabei wandeln sich ihre "Aufgaben", so ist der Drecksack kein Drecksack mehr, die dummen Hunde sind nicht mehr dumm.....
Auf dem Weg durchs Niemandsland begegnen Niemand und Nina ganz vielen "alten Bekannten", denen mit Sicherheit jeder von uns auch begegnet ist: Stromschwimmer, Arschkriecher, Drecksäcke, Dumme Hunde, dem Nikolaus, dem Heilgen Geist, besseren Häften, E-Mann-Zehen und vielen anderen.... Sie werden immer wieder auf die Probe gestellt und müssen zeigen, was man gemeinsam so alles erreichen kann.
Niemand ist ein Buch voller Fantasie, voller Mehrdeutigkeiten und der Geschichte von Niemand und Nina. Witzig, skuril und echt liebenswert.
Wenn ihr nun auch neugierig geworden seid, dann tut es! Holt euch "Niemand" und geniesst eine leckerlieblichzuckersüße Geschichte, die noch dazu nach Erdbeeren riecht. Mehr möchte ich nicht verraten, denn ich denke, jeder sollte seine eigenen Erfahrungen im Niemandsland sammeln.
Dank den liebevollen Illustrationen von Timo Kümmel im Buch, den genauen Beschreibungen der Niemandsländer und der Karte im Buch kann man sich die Bewohner des Niemandslandes und auch das Niemandsland selbst sehr gut vorstellen.
Allerdings sei eins vorab gesagt: Vorsicht, Suchtgefahr!!!!!!!!!! Aber auch dagegen gibt es ein Mittel.... Die Autorin macht schon wieder viele Ausflüge ins Niemandsland und arbeitet bereits an einer Fortsetzung.... - Marcel Theroux
Far North
(3)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„Far North“ ist ein dystopischer Roman des Autors Marcel Theroux und lag lange, lange auf meinem SuB, bevor seine Zeit endlich gekommen war. Ich meine, ich habe es gekauft, kurz nachdem ich „Die Straße“ von Cormac McCarthy gelesen habe. Mein Verlangen nach düsteren Endzeitgeschichten war in dieser Phase enorm, da ich das Gefühl hatte, McCarthys Pulitzerpreis-gekröntes Meisterwerk habe mir eine ganz neue Welt der Literatur offenbart. Und auf gewisse Weise war das ja auch tatsächlich so. Mittlerweile ist meine Begeisterung für das Genre weniger euphorisch, doch hin und wieder lasse ich mich auch heute noch gern in eine dunkle, beunruhigende Zukunftsvision entführen.
„Far North“ erschien mir die ideale Winterlektüre zu sein, voller Eis, Schnee und klirrender Kälte.Das Leben im hohen Norden ist kalt und hart. Die Einsamkeit ist ein ständiger Begleiter. Seit sich die Welt gegen die Menschen wandte, sind all die technischen Errungenschaften der vergangenen Jahrhunderte nur noch Erinnerungen. Das Land liegt brach und Siedlungen sind verlassen. Makepiece ist der letzte Mensch in Evangeline, bereit, das Dorf zu schützen und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Eines Tages jedoch schleicht sich ein Schimmer Hoffnung in Makepiece‘s sorgsam gehütete Routine. Ein Flüchtling versteckt sich in Evangeline. Trotz anfänglichen Misstrauens ist die Bedeutung seiner Existenz unleugbar: es gibt noch immer Leben in der Welt. Mutig übergibt sich Makepiece der Wildnis, auf der Suche nach einer Zukunft. Doch Kälte und Härte finden sich nicht nur in der Natur, sondern auch in den Herzen der Menschen.
Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Dystopien aus der erwachsenen Literatur mit dystopischen Young Adult – Abenteuern gemeinsam haben. Nicht nur verzichten sie häufig vollständig auf die Fixierung auf Hauptfiguren, die Herangehensweise ist einfach komplett anders. Erwachsene Dystopien sind mahnend, drohend und geben mir beim Lesen das Gefühl, dass das Wesen der Menschheit unausweichlich zu ihrem Untergang führen wird. Das Erstaunliche daran ist, wie viel Hoffnung sich meist trotz dessen in diesen Geschichten versteckt. „Far North“ ist in seiner Reinheit außergewöhnlich. Es ist eine ruhige, leise Endzeitgeschichte, die tief in die Seele der Menschheit blickt und die in einer wunderschönen, atemberaubenden, wilden Landschaft spielt. Marcel Theroux hat die Atmosphäre des hohen Nordens hervorragend eingefangen und transportiert sie mühelos. Wer hätte gedacht, dass ein Dokumentarfilmer Bilder auch in einem anderen Medium so spielend in Szene setzen kann. An Makepiece’s Seite konnte ich den Schnee unter meinen Stiefeln knirschen hören und sah, wie mein Atem zu kleinen Wölkchen kondensierte. Ich konnte mir die überwältigende Natur lebhaft vorstellen und empfand Ehrfurcht angesichts all der unbeschreiblichen Schönheit, die selbst in der größten Katastrophe liegen kann. Worin genau diese Katastrophe besteht, lässt Theroux offen. Obwohl ich sonst unheimlich neugierig bin und darauf bestehe, alles zu wissen, gefiel mir diese Vagheit in „Far North“ sehr gut. Die Geschichte – Makepiece’s Geschichte – thematisiert das Hier und Jetzt, die Kaltherzigkeit der Menschen in ihrem Überlebenskampf, nicht die Vergangenheit. Es ist nicht wichtig, was mit der Erde passiert ist. Wichtig ist in diesem Roman nur, wie die Menschen mit der „neuen“ Situation umgehen. Interessanterweise glaube ich, dass Theroux selbst jedoch eine ziemlich eindeutige Vorstellung davon hat, was vorgefallen ist. Die wenigen Informationen, die er preisgibt, wirkten realistisch und gut durchdacht. Ich bewundere ihn für die mutige Entscheidung, seinen Leser_innen nicht alles zu offenbaren und dadurch den Fokus strikt auf seiner Botschaft zu halten. Diese hat in meinen Augen fast etwas Darwinistisches. Nur, wer sich anpasst, überlebt. Wie allerdings nicht anders zu erwarten, gelingt das den meisten Menschen eher schlecht als recht. Ich muss ehrlich sagen, dass „Far North“ mein zuweilen reichlich zynisches Bild meiner eigenen Art voll und ganz bestätigte. Wenn ich eines aus diesem Buch mitnehme, dann die Überzeugung, dass wir verloren sind, wenn uns unser Planet im Stich lässt, aus welchen Gründen auch immer. Die Menschen in „Far North“ scheinen das Ausmaß ihrer eigenen Ignoranz überhaupt nicht zu begreifen; sie machen einfach weiter wie bisher, rücksichtslos und skrupellos. Auf mich wirkten sie wie verzweifelte, kopflose Ratten, die versuchen, ein sinkendes Schiff zu verlassen und dabei doch nur Wasser tretend im Kreis schwimmen. Es war erschreckend und tat mir im Herzen weh, zu erleben, welch bittere Enttäuschungen Makepiece auf der simplen Suche nach Kontakt erfährt. Es sind nicht die Menschen, die die Hoffnung in „Far North“ tragen. Es ist die Natur selbst. Eine Natur, die immer einen Weg findet. Eine Natur, die streng, aber gütig und großzügig zu denjenigen ist, die sie schätzen, respektieren und die verstehen, dass sie nur zu Gast sind.
Nach dem Lesen empfinde ich „Far North“ weniger als buchstäbliche Wintergeschichte, sondern eher als Wintergeschichte im übertragenen Sinne, obwohl das Setting selbstverständlich häufig von Schnee und Eis bedeckt ist. Es behandelt den Winter in der Seele der Menschheit. Die Kälte lebt in uns allen und zeigt sich, wann immer wir egoistisch und rücksichtslos handeln. Mich hat dieses Buch daher sehr nachdenklich gestimmt. Wie oft wird uns gesagt, wir sollen leben, als gäbe es kein Morgen? Diese Einstellung ist fatal, denn es gibt ein Morgen. Wir können uns weder aus der Verantwortung für einander noch aus der Verantwortung für unseren Planeten heraus schummeln. Ich danke Marcel Theroux dafür, dass er mich daran erinnert hat, dass wir keine zweite Chance erhalten werden.
Ich kann euch „Far North“ von Herzen empfehlen, möchte euch aber davor warnen, dass sich diese Dystopie nicht so nebenbei weg liest. Es ist eine Geschichte, die sich schwer auf das Gewissen legt. - Michael Roads
Der Junge ohne Schatten
(5)Aktuelle Rezension von: Sonoris"Der Junge ohne Schatten" ist ein außergewöhnlicher und bemerkenswerter Roman von einem - so heißt es, und lässt dieser Roman auch durchblicken - außergewöhnlichen Schriftsteller und Menschen.
Michael Roads beschreibt darin den spirituellen Weg eines Menschen, mit der Aufforderung dabei so bewusst wie möglich zu leben.
Auf diesem Weg hat der Protagonist des Romans Adam Baker die Aufgabe sich seiner eigenen Vergangenheit, die über mehrere Inkarnationen reicht, zu stellen und sich mit ihr auszusöhnen und dabei entsprechende Lebensaufgaben zu bewältigen.
"Der Junge ohne Schatten" bietet viele Inspirationen, um sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen und diese akzeptieren zu lernen.
Ich kann dieses Werk jedem ans Herz legen, der sich diese oder ähnliche Fragen stellt, wie "Wer bin ich?", "Was ist der Sinn des Lebens?" - Steffen Möller
Viva Polonia
(102)Aktuelle Rezension von: FortiSteffen Möller lebt seit 1994 in Polen und hat sein erstmals 2008 erschienenes Buch "Viva Polonia" nun überarbeitet und neu herausgegeben.
Das Buch ist eine Mischung aus Autobiographie und Beobachtung. Steffen Möller schreibt von seinem Leben in und mit den Polen. Dabei sagt er selbst, dass seine Charakterisierung Polens subjektiv ist - es ist nun mal auch keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern ein unterhaltendes Sachbuch, das aber dennoch Gehalt hat. Ich finde es ein interessantes Buch, das sowohl Polen-Kenner als auch Neulinge mit Gewinn lesen können.
Geschrieben ist das ganze sehr kurzweilig, intelligent und sympathisch. - Leena Lehtolainen
Weiß wie die Unschuld: Maria Kallios dritter Fall
(48)Aktuelle Rezension von: eskimo81Die Leiterin eines Therapiezentrums für Frauen verschwindet spurlos. Grundlos. Niemand kann sich erklären, weshalb sie einfach ging. Aber ging sie wirklich freiwillig? Maria Kallio, Kommissarin bei der Polizei Espoo, übernimmt den Fall. Eine religiöse Fanatikerin, eine Stripperin, ein Dichterfreund - was haben sie mit dem Fall zu tun?
Ja, Leena Lehtolainen kann es - sie kann es immer besser. Von Buch zu Buch werden die Geschichten besser, logischer, klarer. Auch hier gibt es ein paar kleinere Ungereimtheiten, aber im Grundsatz definitiv besser als die ersten beiden Bände. Das einzige unlogische, auf dem Deckel steht "Maria Kallios dritter Fall" wenn man weiterrecherchiert heisst "Kupferglanz" sei der 3. Schade, dass nicht der Autor und nicht der Verlag weiss, welche Reihenfolge richtig ist...
Eine interessante Geschichte, Maria Kallio entwickelt sich, einfach spannend, fesselnd und sehr interessant.
Fazit: Die Bücher werden wirklich immer besser. Spannend, fesselnd und gebannt fliegt man durch die Seiten. Ein guter Krimi mit einer guten Hintergrundgeschichte. - Hidenori Hara
Train Man
(10)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDer letzte Band - und ich möchte nicht zuviel verraten, aber es geht in die Endphase - wird der PC-Freak mit seinen Veränderungen Fräulein Hermes bekommen oder wird sich alles in Luft auflösen? - Leena Lehtolainen
Zeit zu sterben
(67)Aktuelle Rezension von: Barbara62Säde Vasara, 35-jährige Sozialarbeiterin im Frauenhaus Schutzhafen in Helsinki, war Zeit ihres Lebens ein braves Mauerblümchen: Ersatzmutter für die kleinen Brüder, Liebling der Lehrer, Notenwartin im Chor und für die Umwelt fast unsichtbar. Brav hat sie jahrelang die Linie ihres Chefs mitvertreten, der unter allen Umständen die Ehen und Familien der misshandelten Frauen erhalten wollte. Doch als eine ihrer Dauerklientinnen von ihrem Mann zu Tode geprügelt wird, platzt ihr der Kragen und sie beginnt, die Probleme der Frauen auf ganz andere Art zu lösen...
Zeit zu sterben ist für mich der beste Krimi der exzellenten finnischen Autorin Leena Lehtolainen, obwohl die sympathische Kommissarin Maria Kallio hier nur eine Nebenrolle spielt.
Lehtolainen geht das Thema häusliche Gewalt sensibel, sehr dirkt, aber gut lesbar an. Die Ich-Erzählerin Säde wird nicht zur brutalen Killerin, sondern hilft lediglich dem Schicksal hier und da à la Ingrid Noll etwas nach und wartet am Ende selber mit einer großen Überraschung auf.
Mein Lieblingszitat aus dem Buch: "Das Schicksal regelt die Angelegenheiten unserer Klientinnen neuerdings mit ziemlich drastischen Mitteln" (Maisa, Sozialarbeiterin im Frauenhaus Schutzhafen). - Claus Mikosch
Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
(33)Aktuelle Rezension von: sleepwalker1303„Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause“ war mein erstes Buch, oder besser gesagt, Büchlein, von Claus Mikosch. Da mich das Thema persönlich stark beschäftigt, war ich wirklich gespannt, wie der Autor es aufarbeitet. Tatsächlich bin ich ein bisschen zwiegespalten, denn im Endeffekt mäandert das Buch für mich zwischen Kalendersprüchen, Küchentisch-Philosophie und einigen wenigen echten philosophischen Gedankengängen hin und her. Allerdings hat es mich sehr kurzweilig und gut unterhalten.
Aber von vorn.
Den keinen Buddha beschäftigt die Frage nach Heimat. Wo ist man Zuhause und ist es etwas anderes, sich zuhause zu fühlen? Er macht sich auf die Reise, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Dabei begegnet er einigen sehr unterschiedlichen Personen und bekommt durch sie einen sehr differenzierten Einblick. So trifft er auf seiner Reise zur Insel, auf der die Schriftstellerin lebt, die er sucht, unter anderem ein junges, sehr verliebtes Paar auf der Hochzeitsreise, eine herzliche Gewürzhändlerin und einen tauben Leuchtturmwärter. Durch die Begegnungen mit dem Menschen, die ihm ihre Geschichten, aber Parabeln, erzählen, sieht der kleine Buddha immer mehr Facetten der Heimat und kommt zum für sich einzig möglichen Schluss: Wenn er sich vollkommen zuhause fühlen wollte, musste er mit ganzem Herzen den gegenwärtigen Moment lieben.
Es ist sehr interessant, wie und wo man sich zu Hause finden kann. Diese Aspekte beleuchtet der Autor gut, wenn auch nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Woran liegt das? Einerseits lag mir die sprachliche Umsetzung der Geschichte nicht hundertprozentig. Sie ist einfach gehalten, was das Buch zwar sehr schnell und leicht lesbar macht, dem Ganzen aber einen kindlich-naiven Duktus gibt und alles ständig Gefahr läuft, ins Seichte und Platte abzurutschen. Da ich den kleinen Buddha vorher nicht kannte, fand ich ihn etwas schwierig. Ihm fehlte für mich die buddhistische Ruhe und Gelassenheit, er „menschelt“ sehr, vor allem seine Gedanken über das verliebte Paar fand ich zwar teilweise nachvollziehbar aber irgendwie störend.
So kommt das Buch leider nicht an Geschichten wie etwa „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry heran, obwohl die Gedanken dahinter sicherlich ähnlich sein dürften. Dafür fehlte mir aber die Dichte und im Endeffekt auch die Weisheit. Stellenweise plätschert die Erzählung in den kurzen Kapiteln vor sich hin und wirkt etwas langatmig. Und der Schluss, so philosophisch angehaucht er auch sein mag, ist keine Überraschung: Heimat ist für jeden etwas anderes. Für den einen die Gegenwart und Umarmung des geliebten Menschen, für andere das Meer oder gar, wie für die Schriftstellerin, ein leeres Blatt Papier.
Für mich selbst konnte ich aus dem Buch für die Suche nach meinem Zuhause nicht viel mitnehmen, da hilft es nur insofern weiter, als dass man selbst eines finden muss und nicht auf andere hören soll. Denn das EINE Zuhause gibt es nicht. Oder um es mit den Worten des dänischen Musikers Michael Falch zu sagen: „Det at føle sig hjemme er et andet ord for kærlighed“ (sich zu Hause zu fühlen ist ein anderes Wort für Liebe) – Liebe zu einem Ort, einem Menschen, einem Gegenstand oder gar einer Jahreszeit. DIE Heimat gibt es nicht, sie ist nicht an einen Ort gebunden, sondern ein Gefühl und sie kann heute etwas anderes sein als sie es gestern war oder morgen sein wird.
Leider fand ich das Buch zu schwach und mir fehlte der Tiefgang. Daher kommt es für mich über ein „ganz nett“ und „unterhaltsam“ nicht hinaus. Drei Punkte.
- Leo Bigger
Jakob
(7)Aktuelle Rezension von: SchajenLeo Bigger zeigt uns in diesem Buch an Hand von Jakob wie Gott unsere Fehler und Umstände in etwas Gutes verwandeln kann. - Ajahn Brahm
Öffne die Tür zu deinem Herzen
(8)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerVielleicht noch ein Weihnachtsgeschenketipp? Das feine Büchlein von Ajahn Brahm kümmert sich achtsam ums Herz. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen, denn der buddhistische Lehrer versteht es brilliant durch einfache Geschichten, den Sinn der enthaltenen Achtsamkeitsübungen zu untermauern. Somit ist das Übungsbuch gleichsam unterhaltsam und sorgt für rund um entspannte Lesezeit. Seine Botschaft lautet: "Sei nicht nur achtsam - sei liebevoll achtsam".
Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Ajahn Brahm und bin dankbar für die Entdeckung dieses spirituellen Autors, der mit Humor und einfachen Worten große Weisheiten vermitteln kann.
- Leena Lehtolainen
Die Todesspirale: Maria Kallios vierter Fall
(56)Aktuelle Rezension von: abuelitader finnischen Kommissarin Maria Kallio.
Sie ist hochschwanger und muss hier im Milieu der Eiskunstläufer ermitteln.
Mir hat das Buch gut gefallen. Auch die Gedanken der Protagonistin zu Ihrer Schwangerschaft, zu Ihrer Vergangenheit und der Zukunft passen in die Geschichte. Wie sich Maria gegen – einige – Kollegen durchsetzen muss, ist ebenfalls interessant.
Allerdings ist hier bei der „Lösung“ sehr viel Zufall und Glück im Spiel----das muss man schon dazu sagen.
- Horst Lichter
Keine Zeit für Arschlöcher!
(74)Aktuelle Rezension von: NorbertGroosIn seinem Buch beschreibt Horst Lichter in seiner ihm eigenen Art einen entscheidenden Abschnitt seines Lebens. Den Tod seiner Mutter und wie er ihn zum Nachdenken gebracht hat. Dabei taucht er immer wieder in Rückblenden aus seinem Leben ein, von seiner Jugend bis zur Gegenwart vor Erscheinen des Buches.
Horst Lichter hat seinen eigene Stil, den ich vor allem aus seiner Sendung "Bares für Rares" kenne, seine Art macht süchtig, nicht nur im Fernsehen. Das Buch geht amüsant und tieftraurig mit den Rückblenden seines Lebens um. Mit seinem rheinischen Humor sind auch die tieftraurigen Momente, wo man auch als Leser den Tränen nahe ist zu verarbeiten. Viele auf den ersten Blick lasch hingeworfene Aussagen führen bei näherem Nachdenken zu einer Auseinandersetzung mit den Essentials des eigenen Lebens. Allein dafür verdient das Buch die Höchstwertung.
Das Buch ist locker und leicht geschrieben, sehr gut zu lesen.
Eine 100% Leseempfehlung für Fans von Horst Lichter. Zudem hat er sich am Ende bei dem "Ghoastwriter," bedankt. Der sehr offene Umgang damit ist mehr als lobenswert.
Alles in Allem ein sehr gut zu lesendes Buch, bei dem man viel Lachen kann, dass aber auch sehr nachdenklich macht.
- Susanne Esch
Solifera
(11)Aktuelle Rezension von: SelestAntalia noch jung an Jahren merkt sehr früh das sie nicht ganz so ist wie die Leute um sie herum
und langsam bekommt sie eine Ahnung warum das so ist. Sie wird sich ihrer Aufgabe bewusst und sieweis das damit nicht wirklich schöne Sachen für sie persönlich verbunden sind.Mutig stellt sie sich und geht ihren Weg.Ein Erstling der es in sich hat, den er ist nicht wirklich in die Reihe zu ordnen er hat so viel in sich vereintdas er ein schöner Mix durch den Garten ist. Ganz liebevoll ist da eine Welt erschaffen worden die ganz nah an der unseren ist und doch so ganz verschieden. Eine Kultur am aussterben und nur Liebe und Selbstaufgabe können vielleicht die Rettung sein. Wäre unsere Welt für so was bereit?Ist es die Welt der Autorin? Das ganze hat was von einem Märchen und vielleicht finde auch wer die Moral von der Geschichte.Ein Buch das eine ganz eigene Aussage hat. - Safi Nidiaye
Die Stimme des Herzens
(2)Aktuelle Rezension von: stemateEin Buch mit einem starken Appell an den Leser: "Alles was du brauchst ist Liebe". Altbekannte Ratschläge werden dem Leser mit allerdings sehr netten Worten ans Herz gelegt: Er solle seine Ängste akzeptieren, im Hier und Jetzt leben - und vor allem ECHT sein. Die Autorin bleibt bei allgemeinen Leitlinien wie "kreativ leben" und "der Liebe vertrauen" - wie das konkret umsetzbar ist, bleibt dem Leser selbst überlassen. - Elmar Rassi
Schweineglück
(8)Aktuelle Rezension von: Giselas LesehimmelMeine MeinungWenn du zur Quelle willst, schwimme gegen den Strom
Elmar Rassi war mir schon vor diesem Buch ein Begriff. Ich lese des öfteren Sprüche auf Facebook, die auf seiner Seite gepostet werden. Ich habe über diesen Mann nie groß nachgedacht. Umso erstaunter bin ich nun, welch ein tolles Buch er geschrieben hat.Gleich zu Anfang erzählt Rassi von seiner Kindheit in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Er und seine Schwester durften in einer warmherzigen Familie aufwachsen. 1990 änderte sich das jedoch schlagartig. Nach dem die Aserbaidschaner in ein Stadtviertel eindringen, indem Armenier wohnen, ist ein Leben dort nicht mehr möglich. Er flüchtet mit seiner Familie nach Deutschland.Ein Mensch der so was Schlimmes erlebt hat, weiß wovon er schreibt. Elmar ist heute trotzdem ein glücklicher Mensch. Das Buch und er wirken auf mich zu 100% authentisch. Es birgt zwar nicht viel Neues; aber sämtliche Themen wurden wunderbar rübergebracht. Loslassen, dankbar sein, die Angst als etwas Positives betrachten, sich selbst Gutes tun und sich von Menschen verabschieden, die einem nicht gut tun. Elmar hat stets seine Ziele verfolgt. Das war auch für ihn niemals leicht. Als Junge wurde er oft von seinen Mitschülern ausgelacht. Das machte ihn traurig, spornte jedoch gleichzeitig seinen Ehrgeiz an. Seine Oma hat ihm als Kind viele Weisheiten auf den Weg mitgegeben, die er erst als Erwachsener richtig verstand. Man merkt zwischen den Zeilen sehr stark, dass Elmar seine Kraft aus seiner Kindheit zieht. Er wurde dort angenommen und genügte stets. Fehler wurden als etwas Positives betrachtet. Der Autor bringt einige Beispiele, wie man sich bei seinem Kind richtig- oder falsch verhält. Man sollte sich niemals von anderen verbiegen lassen. Sein eigenes Leben leben und nicht das, was andere für einen richtig halten. Das Buch enthält einige Übungen, dich ich bisher noch nicht gemacht habe. Ich kenne mich gut. Ich werde sie auch nicht machen. Lieber lese ich verschiedene Abschnitte immer wieder mal. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen. Das ist nicht ratsam. Man soll ja sämtliche Ratschläge verinnerlichen. Aber was machen, wenn der Autor so mitreißend schreibt, dass man mit dem Lesen nicht mehr aufhören möchte? Ich habe mir verschiedene Abschnitte notiert, die für mich besonders interessant waren. Ich werde jetzt nicht weiter erzählen. Lasst Euch selber von Elmar erzählen, wie man ein glücklicher Mensch wird. Die, die schon ein glückliches Leben führen, werden beim Lesen einen AHA-Effekt nach dem anderen haben. Die, die unglücklich sind, werden von Elmar an die Hand genommen. Sie werden sich verstanden und getröstet fühlen und viele wertvolle Tipps erhalten.Besonders mit der Gedanken-App spricht der Autor die Leser an. Eine Geschichte auf Seite 95 hat mich besonders beeindruckt. (Eine Frage der Perspektive)
Mein Fazit
Da hat jemand einen Ratgeber geschrieben, der wirklich Ahnung davon hat. Man merkt es bei jedem Wort. Mir persönlich hat es gezeigt, wie oberflächlich ich mit verschiedenen Seiten auf Facebook umgehe. Kurz etwas lesen, Spruch für gut befinden und weiter. Wer der Mensch hinter den Sprüchen ist, interessiert mich oftmals nicht. Aber, wie gesagt, Elmar gibt niemals auf. Er hat bisher zwei Bücher geschrieben. Sein beruflicher Werdegang zeugt von einem großen Durchhaltevermögen. Und ich habe ihn jetzt wahrgenommen. Ganz ehrlich ... Bücher sprechen mich einfach mehr an.Danke Elmar Rassi
Meine Lieblingszitate
>>Arbeite an deinen Stärken, statt deine ganze Energie aufzuwenden, um deine Schwächen auszuradieren.<< (Seite 34)>>Ich wollte nicht besser sein als andere, doch der Beste werden, der ich nur sein konnte.<< (Seite 38)>>Einfach ist nicht leicht, einfach ist oft am schwersten.<< (Seite 47)>>Nicht (nur) die Glücklichen sind dankbar - es sind die Dankbaren, die glücklich sind.<< (Seite 85)Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Elmar Rassi. - Anke Höhl-Kayser
Der Zeitwandler - Restart
(16)Aktuelle Rezension von: JungenmamaIm Roman Der Zeitwandler-Restart" von Anke Höhl-Kayser habe ich mich gemeinsam mit dem Protagonisten Dennis auf eine abenteuerliche Reise begeben.
Mit der Klassenfahrt nach London beginnt für Dennis (schüchterner Außenseiter der Klasse) ein ganz besonderes Abenteuer, denn bei der Besichtigung des Towers hat er Visionen aus der Zeit der Krönung von Edward I.!
In der Gegenwart von seinen Klassenkameraden gemoppt, erlebt er das Mittelalter im Körper eines der mächtigsten Männer an der Seite des Königs. Er darf diesen bei der Jagd begleiten, an der Krönung teilnehmen und wird sogar angefleht seine Tochter zu retten...
Jedes mal wenn er aber aus den vergangenen Zeiten zurück in die Gegenwart wechselt, sind hier seine Freunde verschwunden und alles scheint sich noch mehr gegen ihn verschworen zu haben.
Die Ereignisse in der Vergangenheit und Gegenwart überschlagen sich!
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und versteht es auf spannende Art den Leser in die Geschichte und die Begebenheiten hineinzuziehen. Durch die vielen verschiedenen Zeitebenen und ständige Handlungswechsel ist das Buch allerdings nicht einfach zu lesen. Kaum hat man den Eindruck ein bisschen die Zusammenhänge zu verstehen, passiert erneut etwas unerwartetes!Die geschichtlichen Hintergründe (ich kenne mich da nicht so gut aus) erschienen mir sehr genau recherchiert und vor allem wurden sie sehr detailliert und faszinierend beschrieben. Ich fühlte mich als Leser in die jeweilige Epoche hineinversetzt, was das Lesen für mich zu einem besonderen Erlebnis machte.
Fazit: Eine spannende und verwirrende Story, die man in Ruhe und sehr genau lesen sollte. Besonders interessant für Liebhaber historisch angehauchter Fantasiegeschichten!