Bücher mit dem Tag "hilfsorganisationen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hilfsorganisationen" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Rattenlinien (ISBN: 9783869137247)
    Martin von Arndt

    Rattenlinien

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Autor Martin von Arndt entführt uns in das Jahr 1946. Deutschland liegt in Trümmern, der grausame Hungerwinter steht bevor und die Siegermächte, allen voran die USA sind dabei, die NS-Verbrecher aufzuspüren und vor Gericht zu stellen. Das führt dazu, dass zahlreiche Nazis die selben Fluchtrouten, die zuvor Juden, Kommunisten oder andere Verfolgte benützen, um aus Deutschland zu flüchten und der Gerichtsbarkeit zu entkommen. 

    Einer dieser Männer ist Gerhard Wagner, der als „Schlächter von Baranawitschy“, bekannt ist. Sein ehemaliger Vorgesetzter aus den 1920er Jahren, Andreas Eckart, der auf Grund seiner Gesinnung rechtzeitig vor den Nazis in die USA emmigriert ist, wird von der US-Army angeworben, um Wagner dingfest zu machen. Eckart hat noch eine persönliche Rechnung mit Wagner offen. Gemeinsam mit dem etwas undurchsichtigen Special Agent Dan Vanuzzi jagt Eckart dem SS-Mann hinterher. 

    Meine Meinung: 

    Das Thema ist spannend, vor allem in Hinblick auf die unterschiedlichen Beweggründe der einzelnen Protagonisten. Wir verfolgen Wagner von München aus über Innsbruck, folgen seinen Spuren über die verschneiten Berge nach Südtirol und nach Rom, um den Kriegsverbrecher an seiner Abreise nach Argentinien zu hindern. Dabei treffen wir auf zahlreiche Menschen, denen nicht zu trauen ist, weil sie selbst Dreck am Stecken haben, oder wie die Würdenträger im Vatikan, nach wie vor ihren Judenhass pflegen. Lieber einem (ehemaligen) Nazi helfen als einem Juden oder Kommunisten. 

    Die paranoide Angst vor den Kommunisten nützen die NS-Schergen weidlich aus und so kommt es, dass auch der US-Army nicht wirklich zu trauen ist.  

    Die Geschichte ist spannend erzählt. Manchmal bedient sich der Autor ein wenig krauser Wortschöpfungen. So verwendet er mehrmals das Verb „ermuntern“ in völlig sinnentleerter Art und Weise. Statt „Eckart wachte auf“ schreibt er „Eckart ermunterte“. Dass so etwas im Korrektorat oder Lektorat nicht auffällt? 

    Fazit: 

    Eine aufregende Jagd quer durch Mitteleuropa, um diversen NS-Verbrechern habhaft zu werden. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Hundert Tage (ISBN: 9783835323261)
    Lukas Bärfuss

    Hundert Tage

     (46)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    "100 Tage" von Lukas Bärfuss ist ein packendes und erschütterndes Buch. Es basiert auf den wahren Ereignissen des Völkermordes in Ruanda und gibt dem Leser*in einen tiefen und ungefilterten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Bärfuss die Figuren zum Leben erweckt. David Hohl und die anderen Charaktere werden in ihrer aufkommenden Verzweiflung so gut beschrieben, dass der Leser*in fast das Gefühl hat, mit ihnen durch die sandigen Straßen von Kigali zu gehen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell eine Gesellschaft in Chaos und Gewalt versinken kann. Man kann sich beim Lesen gut in die Angst der Bevölkerung einfühlen und verstehen, wie es erst zu den Gewalttaten kommen konnte. 

    Insgesamt ist "100 Tage" ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser*in tief berührt, ihm einen Einblick in die Schrecken des Völkerbordes in Ruanda gibt und den Leser*in zum Nachdenken über Schuld und Gerechtigkeit bringt.


    R.E.

  3. Cover des Buches Die Wächter (ISBN: 9783453441323)
    John Grisham

    Die Wächter

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Quincy Miller sitzt im Todestrakt und wartet auf seine Hinrichtung. Er ist unschuldig und hat sich Hilfe suchend an die Guardian Ministries gewandt. Hier arbeiten verschiedene Anwälte zusammen geschlossen, die eben als Wächter über die unschuldigen zum Tod erklärten Personen wachen. Cullen Post nimmt sich Quincy an und beginnt Nachforschungen anzustellen. Er geht zurück zum Tag der Ermordung und findet plötzlich Spuren und enttarnt Falschaussaugen, aber ein Neuprozeß muss genehmigt und erlaubt werden. Während er immer tiefer in den Fall hinein kommt, wird sein eigenes Leben bedroht und es wird für ihn auch gefährlich und er muss sich vielem Stellen. John Grisham zieht hier wieder mal all seine Register und verbindet einen spannenden Fall mit tollen Charakteren, einer überraschenden Ermittlung und vielen Studien über die Menschen. Super spannend!

  4. Cover des Buches Ein einziges Geheimnis (ISBN: 9783736309685)
    Simona Ahrnstedt

    Ein einziges Geheimnis

     (152)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah


    Den Teil 1 gelesen zu haben ist meiner Meinung nach zwar kein Muss, aber zum leichteren Verständnis der vielen Personen, durchaus zu überdenken. Man erfährt jetzt noch mehr über die Kindheit der Geschwister, allen voran hier natürlich Alexander, aber auch etwas über den in Ungnade gefallenen älteren Bruder. Alexander ist für die Medien ein Playboy. Doch er er mit seinem exzessiven Leben etwas verbergen will ahnt niemand. Als er in der Ärztin Isobel seine nächste Eroberung ausmacht, ahnt er noch nicht, dass sein Leben ab diesem Zeitpunkt eine Wende machen wird. Isobel steckt mit ihrer Organisation in finanziellen Nöten und braucht dringend Geld, was Alexander im Übermaß besitzt. Einer will den anderen für seine Zwecke „gebrauchen“. Doch als sie sich immer näher kommen stellen beide ihre Vorgehensweise in Frage. Lag im 1. Teil noch das Hauptaugenmerk auf dem Finanzsektor, bekommt man jetzt Einblicke in die Arbeitswelt der Ärzte. Wie Alexander und Isobel letztlich zusammen finden gleicht teilweise einer Achterbahnfahrt. Für mich in einigen Abschnitten etwas zu viel des Guten. Aber nun ja - insgesamt ist es für mich eine gelungene Fortsetzung. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

  5. Cover des Buches Die Mitleidsindustrie (ISBN: 9783451064340)
    Linda Polman

    Die Mitleidsindustrie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wahrscheinlich wird so mancher zunächst gutgläubige Leser dieses aufschlussreichen Buches seine Spendenpraxis im Anschluss überprüfen. Und er wird nach dem Lesen des Textes die in den Konflikten dieser Welt agierenden Kräfte, zu denen auch eine riesige Zahl verschiedener selbsternannter Hilfsorganisationen gehört, mit anderen Augen betrachten als vielleicht vorher. Denn in diesem Buch bekommt man in drastischer Form mitgeteilt, dass Spendengelder nur in sehr bescheidenem Maße bei den Hilfsbedürftigen ankommen und stattdessen die das Elend auslösenden Kriege mitfinanzieren, Korruption und Misswirtschaft fördern, Selbsthilfe verhindern und die vorgeblichen Helfer miternähren.

    Nun könnte man hoffen, dass die Autorin stark übertreibt oder gar böswillig verleumden will. Aber diese Hoffnung ist gegenstandslos, denn hier schreibt sich jemand das selbst Erlebte mit einer gehörigen Portion aus tiefem Frust geborenen Sarkasmus von der Seele. Das kann man nicht vortäuschen. Und darüber hinaus leuchten die von Frau Polman beschriebenen Vorgänge leider in ihrer bösen Logik mehr ein als die heile Welt, die man zwar schöner finden würde, die aber nun mal nicht das normale menschliche Verhalten widerspiegelt.

    Allerdings gilt eine wesentliche Einschränkung: Die Autorin bezieht sich vor allem auf so genannte humanitäre Katastrophen, die aus gewaltsamen Konflikten resultieren, also aus aller Art von Kriegen, "ethnischen Säuberungen" oder "Umsiedlungen". Bei Naturkatastrophen werden die oft selbsternannten Helfer zwar nicht zum Spielball oder Ernährer von Konfliktparteien, doch auch hier versickert ein wesentlicher Teil der Hilfsgelder in dubiosen Kanälen.

    Im Grunde beschreibt uns die Autorin an zahlreichen Beispielen immer wieder die zwei prinzipiellen Probleme der so genannten humanitären Hilfe: (1) die faktische Einbeziehung einer angeblich neutralen Hilfe in einen laufenden kriegerischen Konflikt und (2) die Kapitalisierung dieser Hilfe mit all ihren absonderlichen Folgen.

    Mit dem ersten Problem wurden schon Florence Nightingale und Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, im 19. Jahrhundert konfrontiert. Während die berühmte britische Krankenschwester jede einen Konflikt verlängernde humanitäre Hilfe ablehnte, weil sie nur zu noch mehr Opfern führen würde, sprach sich Dunant kategorisch für jeden Einsatz aus, der Leben rettet, unabhängig davon, welche Folgen dies hat. Inzwischen hat sich dieses Dilemma noch wesentlich verschärft, denn in afrikanischen Milizenkriegen ist es inzwischen üblich geworden, dass man humanitäre Hilfe nur zulässt, wenn dafür von den jeweiligen Organisationen auf vielfältige Weise bezahlt wird. Die Helfer sind also auch noch direkt an der Finanzierung des Konflikts beteiligt, deren Opfern sie helfen wollen. Eine völlig absurde Situation, die jedoch mittlerweile von den Kriegstreibern schon so geplant wird. Wenn sie sich auf etwas verlassen können, dann sind es die herbeieilenden humanitären Helfer und deren massenmedialer Vorausteams.

    Und als ob dies nicht bereits genug wäre, schlägt dann auch noch die Kapitalisierung der Hilfe zu. Inzwischen gibt es so viele verschiedene nichtstaatliche und teilweise auch obskure, aber betriebswirtschaftlich aufgebaute und miteinander scharf konkurrierende Hilfsorganisationen, dass ethische Gesichtspunkte der Hilfeleistungen eigentlich völlig aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind. Wenn eine Organisation es moralisch nicht mehr für tragbar hält, sich Mördern unterzuordnen, dann tritt an ihre Stelle eben eine andere. Schließlich muss man seine Daseinsberechtigung nachweisen.

    Der Autorin gelingt es, diese strukturellen und moralischen Probleme der Hilfsorganisationen sehr eindringlich an verschiedenen Beispielen vorzuführen. Ihr Buch ist hervorragend geschrieben, aber es überträgt auch den Frust der Autorin auf den Leser. Denn obwohl sie am Ende ihres Werkes versucht, uns Auswege aufzuzeigen, so zeigen sich diese bei näherem Betrachten als wenig fruchtbar. Natürlich kann man fragen, was mit Spendengeldern passiert ist. Aber letztlich wird das kaum ein Kleinspender tun. Und selbst wenn er es nicht lassen kann, so wird er den Antworten vertrauen müssen, die ihm gegeben werden.

    Das grundsätzliche Dilemma humanitärer Hilfe in kriegerischen Konflikten ist nicht lösbar, sonst wäre es keins. Und eine strukturierte und zentral organisierte und an den tatsächlichen Notwendigkeiten orientierte Hilfe, die auch die Konkurrenzsituation unter den Helfenden mindern würde, scheitert an einer fehlenden allgemein anerkannten politischen Autorität. Denn wenn es eine solche Kraft geben würde, gäbe es wohl auch die ursächlichen Konflikte nicht.

    Fazit.
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das seinen Lesern die Augen für die tatsächlichen Zustände hinter den Kulissen von Hilfsorganisationen öffnet, aber sie auch frustriert und ratlos zurück lässt, weil es keine Lösungen präsentieren kann. Doch dafür kann die Autorin wohl am wenigsten.
  6. Cover des Buches Das weibliche Kapital (ISBN: 9783446267800)
    Linda Scott

    Das weibliche Kapital

     (2)
    Aktuelle Rezension von: FerrAbbs

    Ein Lebenswerk, dass sich sehen lässt! Mit fundierten Argumenten (Forschung, Befragungen) erklärt Linda Scott den Begriff vom weiblichen Kapital. Erschreckend und interessant zugleich. Sehr empfehlenswert für Menschen, die feministisch denken oder sich annähern wollen. Nicht nur wahre Geschichten, sondern auch wissenschaftliche Argumente werden hier miteinander verbunden. Es ist bemerkenswert, was diese Frau alles getan hat und wie verständlich sie in diesem Werk ihre Erinnerungen aus Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Organisationen, Mit-Frauen und Wissenschaft aufbereitet hat. Das E-Book ist leider um einiges schmaler als das gedruckte. Es fehlen leider auch die Bilder.

  7. Cover des Buches Gutes besser tun (ISBN: 9783550081408)
  8. Cover des Buches Alex Rider, Band 8: Crocodile Tears (Geheimagenten-Bestseller aus England ab 12 Jahre) (ISBN: 9783473585465)
    Anthony Horowitz

    Alex Rider, Band 8: Crocodile Tears (Geheimagenten-Bestseller aus England ab 12 Jahre)

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Gotje

    Inhalt: Nach dem Strapazen der letzten Monate freut Alex Rider sich auf die ausladende Silvesterparty des Millionärs Desmond McCain in einer schottischen Burg, zusammen mit seiner Freundin Sabina und ihren Eltern. Doch die Party endet anders als erwartet - nämlich auf dem Grund eines Sees. Als Alex dann auch noch von einem Journalisten belästigt wird, muss er sich entgegen seiner Vorsätze wieder zum MI6 begeben, die ihn, getarnt durch einen Schulausflug, direkt in ein Gentechniklabor schicken. Dort erfährt er von einem perfiden Plan, der Millionen Menschen ihr Leben kosten wird. Doch noch bevor Alex sich der Grausamkeit und des Ausmaßes dieses Vorhabens überhaupt vollends bewusst werden kann, befindet er sich erneut in Lebensgefahr....

    Meine Meinung: Crocodile Tears ist definitiv einer meiner Lieblingsbände der Reihe. Es kommt immer wieder zu actionreichen Höhepunkten und auch die Zeit dazwischen ist spannend geschrieben und gestaltet. Ein Minuspunkt ist für mich lediglich das Ende, das sehr viel weniger episch gestaltet ist als ich es von den Alex-Rider-Büchern gewohnt bin. Andererseits kann man das natürlich auch als etwas Gutes ansehen, da die ganze Geschichte so doch etwas realistischer daherkommt. Für mich ist es ein tolles Buch, dass ich gerade damals als 14Jährige gern gelesen habe.

  9. Cover des Buches Papierkinder (ISBN: 9783734113956)
    Julia Kröhn

    Papierkinder

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

    "Immer noch sind Kinder die vulnerabelsten Mitglieder der Gesellschaft. Immer noch sind sie in Krisenzeiten am bedrohtesten und zugleich die, deren Bedürfnisse man oft als Erstes vergisst. Immer noch gelten Eglantynes Worte: "Es gibt viel zu tun.““

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    INHALT:
    Berlin, 1874: Emma und ihre Freundin Mathilde leben als Kinder mit ihren Familien im Steglitzer Armenhaus. Als sie dort eines Tages einen verwahrlosten Säugling finden, zögern sie nicht, ihm zu helfen.
    Vor allem Emma stört sich daran, dass die Arbeit von Frauen so schlecht bezahlt wird und, dass es Müttern so schwer gemacht wird, für ihre Familie zu sorgen. Oft sind die Familien darauf angewiesen, dass die Kinder schon in jungen Jahren selbst arbeiten, statt in die Schule zu gehen.
    Da sollte es doch dringend bessere Gesetze geben, oder?
    Auch Emma und Mathilde müssen schließlich zur Arbeit in die Fabrik. Doch Emma gibt ihre Träume nicht auf und kämpft schon bald gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt, indem sie sich politisch für Kinder und Frauen in Not engagiert.
    Und mit ihr kämpfen viele weitere Frauen in Hilfsorganisationen, Beratungsstellen, als Pädagoginnen, Mütter und Wohltäterinnen. Sie eröffnen Jugendämter und machen sich für Gesetze stark, die Kinder und Jugendliche schützen und ihnen grundlegende Rechte zusprechen.

    "Der Sozialistin Emma Döltz, der Montessori-Lehrerin Clara Grunwald und der Wohltäterin Eglantyne Jebb ist es zu verdanken, dass 1924 die "Genfer Erklärung“ verabschiedet wurde – die Grundlage für die UN-Kinderrechtskonvention von 1989.“

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    MEINUNG: 
    Ich könnte so vieles über das Buch schreiben und würde gefühlt doch nicht zum Ausdruck bringen können, wie sehr es mich nach einem beschwerlichen Anfang interessiert und begeistert hat und wie lesenswert ich es fand. 

    Ja, die ersten 130 Seiten haben es mir nicht einfach gemacht. Lange blieben mir die Protagonistinnen zu distanziert. So richtig wollte mich die Geschichte erst nicht packen, die Figuren blieben mir lange zu blass.
    Nach etwa 130 Seiten war ich mehr im Geschehen drin und konnte immer mehr Mitgefühl entwickeln. Und das Buch wurde immer stärker, emotionaler, ja, richtig gut!

    Emma habe ich für ihren Einsatz im Kampf für Gerechtigkeit von Frauen und für ihre Zielstrebigkeit, sehr bewundert. Sie ist eine neugierige, intelligente und nicht auf den Kopf gefallene junge Frau. Die Ungerechtigkeiten in der Welt, vor allem gegenüber Frauen, machen sie wütend. Dass Frauen im Vergleich zu Männern so schlecht für ihre Arbeit bezahlt werden und Arbeit und Familie bei Alleinerziehenden nicht miteinander zu vereinbaren sind. Selbst nach der Geburt können sich Frauen keine Pause leisten und müssen oft ihre Kinder vernachlässigen.
    Warum tut niemand etwas dagegen?
    Emma schließt sich schließlich den Sozialisten an und treibt Gesetze voran, die die Arbeit von Kindern eindämmen und ihnen Rechte gewähren. 

    Mir hat das Buch vor allem vor Augen geführt, dass mit der Einführung der Kinderschutzkommissionen und mit der Minderung von Kinderarbeit nicht nur Gutes erreicht wurde. Besonders am Anfang war es für arme Familien nun noch schwieriger, über die Runden zu kommen, da sie vorher noch die Kinder zusätzlich zum Arbeiten einspannen konnten.
    Ansonsten fand ich es auch historisch und bzgl. der Rechte für Frauen und Kinder und der erschreckend geringen Pflichten von Vätern, sehr interessant. Ebenso, was das Arbeitsrecht anging, die Anfänge der Jugendämter, den Beschluss vom "Reichsgesetz der Jugendwohlfahrt" und wie (Kinder-) Hilfsorganisationen entstanden und ausgeweitet wurden. Vor allem nach dem Krieg müssen Letztere unfassbar wichtig gewesen sein, um Armut und Hunger zumindest etwas einzudämmen und um ein Überleben zu sichern.
    Zudem habe ich mit Interesse verfolgt, wie es schließlich zur "Genfer Erklärung", dem Vorreiter der UN-Kinderrechtskonvention, kam.

    Beeindruckt war ich von den verschiedenen Geschichten von starken Frauen, die geschickt miteinander verknüpft wurden. Sie verbindet, dass sie einander teilweise kennenlernen, manche sogar miteinander verwandt sind und sich alle auf ihre Art und Weise für das Wohlergehen von Kindern einsetzen.
    Ganz besonders gefreut hat mich, dass später auch die Anfänge der Montessoripädagogik in Deutschland thematisiert wurden und Maria Montessori selbst mit einem Vortrag einen Gastauftritt hatte.

    Das Buch endet etwa mit dem Zweiten Weltkrieg.
    Im Nachwort klärt die Autorin auf, was fiktiv war, welche Figuren es tatsächlich gab und wie sich deren Lebensweg weiterentwickelt haben. Dies finde ich in solchen Büchern besonders wichtig.
    Am Schluss hätte ich gerne weitergelesen und war traurig, dass das Buch zu Ende war. Die Inhalte haben mich noch eine ganze Weile beschäftigt …
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    FAZIT: Für die ersten 130 Seiten muss ich aufgrund der Distanz zu den Protagonistinnen leider einen Stern abziehen. Danach fand ich das Buch richtig interessant, bewegend und lesenswert und hätte gerne noch weitergelesen. Daher möchte ich an euch appellieren: Versucht, am Anfang dranzubleiben! Ich hätte etwas verpasst, hätte ich es nicht getan! 4/5 Sterne!

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     (C.N.: Armut, Abtreibung, unerfüllter Kinderwunsch, Tod)

  10. Cover des Buches Liebe ohne Grenzen (ISBN: 9783775156738)
    Pranitha Timothy

    Liebe ohne Grenzen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Mika_liest
    Eine beeindruckende Biographie über eine sehr mutige Frau.

    Pranitha Timothy kämpft gegen moderne Sklaverei, Unterdrückung, Menschenhandel und Gewalt in Indien. Die Operation eines Hirntumors lässt sie mit einer leisen, brüchigen Stimme zurück. Trotz dieser leisen Stimme, und mit der Kraft Gottes, ist sie eine Kämpferin, die sich in der Männerwelt Indiens durchzusetzen vermag. Pranitha wird zur Hoffnung für Tausende Männer, Frauen und Kinder, deren Stimme zu schwach sind, um gehört zu werden.

    Diese Biographie und die Frau Pranitha Timothy schleichen sich, während des lesens, in das Herz des Lesers und bewirken eine Veränderung.

    Beeindruckend ist nicht nur der Kampf von Pranitha für mehr Gerechtigkeit, sondern vor allem der stark verfestigte Glaube an Gott. Sie hat eine tiefe Bindung und Beziehung zu Gott. So sind auch viele ihrer Gebete Thema in diesem Buch. Und das Buch wird von Bibelversen unterstützt.

    Auch viele Bekannte, Freunde und Verwandte von Pranitha kommen zu Wort und erzählen ihre Meinung über die Geschichte und den Charakter der jungen Frau.

    Mehr als einmal kamen mir, von den vielen beschriebenen Einzelschicksalen, die Tränen.
    Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit fünf Sternen.
  11. Cover des Buches Europa braucht Humanitäre Hilfe (ISBN: 9783756817931)
    Jonathan Krämer

    Europa braucht Humanitäre Hilfe

     (3)
    Aktuelle Rezension von: EricF

    Es werden Punkte beleuchtet die mir so nicht bekannt waren. Es gibt einen guten Einblick in die aktuelle Situation von Menschen die in Europa Schutz suchen und welche Rolle Hilfsorganisationen dabei einnehmen. Auf jeden Fall lesenswert!

  12. Cover des Buches Georg Müller (ISBN: 9783765517525)
  13. Cover des Buches Sklaverei (ISBN: 9783596188550)
    Lydia Cacho

    Sklaverei

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Tasmetu

    Ein großartiges Buch, das sich auch wunderbar für Laien eignet. Es verschont einen nicht vor der grausamen, verdammt wahren Realität, die heute, hier und jetzt überall - auch bei uns - passiert. Das Buch ist persönlich, genau, mitreißend und beschreibt mit Fingerspitzengefühl eine systematische Brutalität und Ausbeutung, für die man eigentlich gar keine Worte finden kann.
    Ich denke dieses Buch sollte von viel mehr Menschen gelesen werden, damit sie wissen was so vielen Menschen / Frauen passiert, während wir beim gemütlichen Abendessen sitzen. Allerdings rate ich davon ab, es direkt vor dem Abendessen zu lesen, da einem an der ein oder anderen Stelle tatsächlich übel werden kann - von den Geschichten oder von der Galle und Wut die sich in einem zusammenbraut. 
    Ich habe nun schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen aber noch nie habe ich so einen glühenden, heißen Ball aus Wut und Verachtung in meiner Kehle gespürt, wie bei dieser Lektüre. Ich bekomme das Bedürfnis die ganze Welt in Brand zu setzen, wegen all dieser Grausamkeit die leider Gottes keine Fiktion ist sondern die Realität von fast 3 Millionen (!) Menschen. Man fühlt sich hilflos, weil das System dafür so global und riesig und verzweigt ist, weil die mächtigsten Menschen der Welt darin verwickelt oder entsprechend bestochen oder bedroht sind, und nichts dagegen tun. Deswegen müssen wir, die "einfachen Leute" endlich die Augen öffnen und diesem schrecklichen Monster ins Gesicht sehen, ohne sofort wieder so zu tun als hätten wir es nicht gesehen. Es ist da und wir müssen es bekämpfen.
    (Einziger Minuspunkt: Es fokussiert sich komplett auf Sexsklaverei, was der Titel anders suggeriert)
    - Ich habe die Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung gelesen -
  14. Cover des Buches Against White Feminism (ISBN: 9783446276727)
    Rafia Zakaria

    Against White Feminism

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Silja_C_Hoppe

    Dieses Buch ist unfassbar gut geschrieben und immer wieder so verfasst, dass ich Lust habe, meine eigenen Privilegien zu hinterfragen. Die wichtigste Aussage für alle Aktivist*innen ist meiner Meinung nach, dass wir anfangen sollten, uns Kapitalismuskritisch zu äußern.

    Ich kann mich den Aussagen meiner Vorredner*innen nur teilweise anschließen. Ich finde z.B. nicht, dass allgemein Menschen mit weißer Hautfarbe nicht angesprochen werden oder dass das Buch ausschließlich auf den US amerikanischen Raum anzuwenden ist. Natürlich hat Zakaria darauf einen Fokus, denn sie spricht ja auch aus einer sehr persönlich erlebten Perspektive. Was ich als sehr angenehm bewerte.

    Dennoch dürfen wir nicht vergessen, wie lobbyistisch auch der deutsche Raum geprägt ist, wie kolonialistisch, wie tief rassistische Strukturen noch in allen von uns verankert sind. Rafia Zakaria bringt das historisch und soziologisch auf den Punkt. Sie ist kritisch nicht nur basierend auf Hautfarbe, sondern vor allem basierend auf den westlichen Machtsystemen, in denen wir uns nun mal alle befinden.

    Das "Raufhauen mit dem Knüppel" habe ich so überhaupt nicht empfunden und in anderen, aktivistischen Büchern als härter empfunden. Zumal Tone Policing bei dem Thema nicht unbedingt angebracht ist, verstehe ich aber die Aussage, dass man mit "Draufhauen" nichts erreicht. Das macht Rafia Zakaria meiner Meinung nach aber eben nicht. Sie beschreibt immer eingängig, wie sie die Situation emfpunden  hat. Und Gefühle kann man nun mal nicht absprechen. Sie sind aber wichtig, um den Diskurs zu verstehen.

    Bei der ausführlichen Kritik auf dieser Seite finde ich es z.B. bezeichnend, dass erst die (durchaus sehr negativ interpretierte) Kritik angestellt wird und erst dann die positiven Aspekte. Das schafft den Eindruck, als wäre "Against White Feminism" eine reine Hassboschaft an weiße Frauen, was aber nicht der Fall ist. Weiße, bürgerliche Frauen müssen anfangen, das System, in dem sie Leben zu hinterfragen. Und "Against White Feminism" dient als Grundlage dafür. Es zeigt viele praktische Beispiele, wie es nicht zu laufen hat.

    Jetzt sollten wir uns überlegen, was wir daraus ableiten können. Ich jedenfalls wurde positiv zum Denken angeregt und würde jeder Person, die sich als Feminist*in bezeichnet, diese Lektüre ans Herz legen.

  15. Cover des Buches Im Zentrum der Katastrophe (ISBN: 9783593381237)
    Richard Munz

    Im Zentrum der Katastrophe

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Gospelsinger
    Das meiner Meinung nach beste und viel zu wenig beachtete Sachbuch zum Thema Katastrophenhilfe und Spenden. Dabei auch noch gut geschrieben und spannend zu lesen.
  16. Cover des Buches Blutige Erde (ISBN: 9783453435049)
  17. Cover des Buches Denn es ist unsere Zukunft (ISBN: 9783737101110)
    Bettina Weiguny

    Denn es ist unsere Zukunft

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlentaucher

    Faszinierend wie selbst Mädchen im Teenageralter oder jünger grosse Konzerne oder Regierungen von Staaten zum Handeln zwingen. Greta Thunberg kennt inzwischen fast jede und jeder. Doch es gibt wesentlich mehr Frauen-Power auf dieser Erde. 

    Naomi Wadler (USA)  - gegen Waffengewalt und Diskriminierung afromarikanischer Mädchen

    Memory Banda (Malawi)  - gegen rituelle Vergewaltigungen - "Formation 4 Girls Leadership"

    Isabel und Melati Wijsen (Bali) - weg mit Plastik - "Bye Bye Plastic Bags"

    Ellyanne Wanjiku (Kenia)  - die Initiantin für die Pflanzung von  1.000.000 Bäume 

    Gary + Sam Bencheghib - Meeresverschmutzung stoppen - "MAKE A CHANGE"

    Craig Kielburger (Kanada) - für Kinderrechte - "WE Charity"

    Thandiwe Chama (Sambia)  - Recht auf Bildung

    Felix Finkbeiner (Deutschland)  - "Plant-for-the-Planet"

    Milou Albrecht (Australien)  - gegen neue Kohleprojekte - "Greenleft"

    Harriet O`Shea Carre (Australien)  - gegen neue Kohleprojekte

    Luise Neubauer (Deutschland)  - Klimaaktivistin - "FridaysForFuture"

    Payal Jangid (Indien) - gegen Kinderehen

    Amika George (England)  - Tampons für Alle

    Jazz Jennings (USA) - Kampf um ihr Geschlecht

    Marley Dias (USA) - für Bücher mit schwarzen Heldinnen -  #1000BlackGirlBooks

    Amariyanna „Mari“ Copeny (USA) - für sauberes Wasser - National Climate Mari

    Autumn Peltier (Kanada)  - für sauberes Wasser

    Helena Gualinga (Ecuador) - Kämpferin  gegen die Ölindustrie

    Sophie Cruz (USA) - für das Recht der „Dreamer“

    usw. 

  18. Cover des Buches Stealing Victoria (SEAL Daddies 4) (ISBN: B07WNRP5ZR)
    Mia Kingsley

    Stealing Victoria (SEAL Daddies 4)

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Isika0510

    Auch der letzte Teil, des Sammelbandes hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Ich kann es nur allen Dark Romance Liebhabern, denen Fifty Shades of Grey zu sanft ist, empfehlen ! 😏

  19. Cover des Buches Die Logik des Herzens (ISBN: 9783895612855)
  20. Zeige:
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