Bücher mit dem Tag "hinterbliebene"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hinterbliebene" gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Love – Lisey’s Story (ISBN: 9783453504134)
    Stephen King

    Love – Lisey’s Story

     (412)
    Aktuelle Rezension von: Skye-reads-books

    Dass Stephen King immer wieder mit seinem Talent überrascht, Geschichten und ganze Welten so echt und lebhaft zu erzählen, dass einem der Atem stockt, ist eigentlich schon nichts Neues mehr. Aber mit diesem Roman schafft er genau das und er geht noch weit darüber hinaus: es gelingt ihm, so viele Ebenen des Erzählens miteinander zu verknüpfen, dass er eine ganz neue Art von Roman geschaffen hat. Dieses genreübergreifende Werk enthält sowohl Elemente des Horrors, aber auch Fantasy-, Liebesgeschichte- und Thriller-Elemente sind enthalten und eine Art von Humor, die das ganze erfrischend und so viel weniger düster als die meisten anderen seiner Werke erscheinen lässt (was keine Kritik an den anderen Romanen ist, aber es zeigt, dass Stephen King nicht unbedingt gleich Horror und Schrecken sein muss). Die Art, wie er mit Sprache und einer literarischen Leichtigkeit eine Welt erschaffen kann, die man noch lange mit sich trägt und einen immer wieder begeistert, erschrocken macht, zum Lachen oder Weinen bringt, ist wirklich fantastisch und auch wenn dieser Roman allgemeinhin gemischte Kritiken genießt, empfinde ich ihn als eine der bisher besten Werke von Stephen King und kann es jedem, der mal ein wirklich ungewöhnliches, kreatives und vielleicht auch ein bisschen verrücktes Buch lesen möchte, nur wärmstens empfehlen. Auch sind die Horrorelemente definitiv nicht an erster Stelle zu nennen, was dem ein oder anderen sicher auch zugute kommen kann! 

    Lasst euch nicht abschrecken von der manchmal etwas lyrisch-poetisch anmutenden Sprache oder den schrillen Wortspielen, den kleinen sarkastischen Randbemerkungen oder der vielen Ebenen, die hier eröffnet werden. Am besten, man lässt all dies auf sich wirken und genießt einen Roman, der ein Mix der Genre, eine Wilde Mischung der literarischen Elemente ist. Am Ende ist all dies Geschmackssache, aber mich persönlich lässt dieser Roman einfach nicht los und das definitiv im Positiven. 

  2. Cover des Buches Die Leuchtturmwärter (ISBN: 9783596700585)
    Emma Stonex

    Die Leuchtturmwärter

     (169)
    Aktuelle Rezension von: Nadine_Breitenstein

    Vor der Küste Cornwalls verschwinden spurlos 3 Leuchtturmwärter, obwohl die Tür von innen verschlossen und der Tisch fürs Abendessen gedeckt war. Außerdem sind die Uhren zur gleichen Zeit stehen geblieben. Dieser unaufgeklärte, rätselhafte Fall lässt die zurückgebliebenen Ehefrauen ihr Leben lang nicht los und erst 20 Jahre später erzählen sie ihre Geschichte dem Autor Dan Martin, der Kontakt mit ihnen aufnimmt, um ein Buch über den Vorfall zu schreiben. Jedoch ist anfänglich nicht jede Witwe bereit zu reden, vor allem weil die Leuchtturmgesellschaft alle zur Verschwiegenheit verpflichtet hat. ⁣

    Das Interessante ist, dass man bis zum Schluss nicht weiß, ob es sich um einen klassischen Mordfall handelt, in dem es einen Täter gibt, oder ob es eine übernatürliche Angelegenheit ist. Liest man also gerade einen Sci-Fi Roman oder einen Krimi? Das hat die Autorin mit ihrem wirklich guten Schreibstil intelligent gelöst. ⁣

    Man kam gut durch die Seiten, die Kapitel waren nicht zu lang und wir sind in der Geschichte abwechselnd zwischen 1972 und 1992 hin und her gesprungen. Auch wie das Leben der Frauen nach dem Verlust ihrer Männer weiter ging, war unterhaltsam. Emma Stonex hat somit einen guten Debütroman geschrieben. ⁣

  3. Cover des Buches Wir wollten nichts. Wir wollten alles (ISBN: 9783789139208)
    Sanne Munk Jensen

    Wir wollten nichts. Wir wollten alles

     (153)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    "Wir wollten nichts, wir wollten alles" ist ein ziemlich passender Buchtitel, der meinen Leseprozess recht gut beschreibt. Auf den ersten Blick wollte ich das Buch gar nicht lesen, als ich es geschenkt bekommen habe und doch bleiben genau diese Dinge, die man eigentlich nicht gerne machen möchte, stärker hängen, als andere. Irgendwann hat dieses Buch mal auf meiner Wunschliste gestanden, auch wenn ich nicht mehr weiß wieso, also konnte ich es noch so sehr versuchen zu verdrängen, es lag immer noch vor meiner Nase, also dachte ich: Wieso nicht? Und zack war es an einem Nachmittag fertig gelesen. 

    Es wäre mir lieber gewesen, bei ich lese es nicht zu bleiben, deshalb werde ich es auch nicht bewerten oder im ganzen darauf eingehen. Nicht jedes Buch ist für jede Person geschrieben und dieses war auf keinen Fall für mich bestimmt. Das ich es dennoch weiter gelesen habe, lag daran, dass es den Autoren gelungen ist, ein bereits feststehendes Ende, was man zu Beginn des Buches gelesen hat, zu hinterfragen und wo eine eindeutige Geschichte plötzlich in tausend Facetten zerspringt und man einfach das Ganze wieder zusammen setzen muss. Hätte ich das Buch abgebrochen, hätte es mich immer verfolgt...

    Wenn man bedenkt, dass es sich in der Kategorie Jugendbuch einordnet, fehlte mir nicht nur der explizite Hinweis auf Triggerwarnungen zum Suizid Thema, sondern auch die Warnung, dass manche Szenen, in denen Drogen und Gewalt vorkommen, mit deutlichen Worten beschrieben werden. Generell musste ich mich fragen, was sich das Autorenduo bei dieser Geschichte gedacht hat, denn anders als bei einigen ähnlichen Büchern, gab es hier nur Erklärungen wie das Schicksal eben spielt. Wo ist das Einfühlungsvermögen der Autoren, die über die große Liebe zweier Jugendlicher schreiben, die eine falsche Entscheidung fällen und deren Leben komplett auseinander bricht. Es gab Einblicke in das Familienleben beider Teenager und trotzdem war es nicht so zufrieden stellend eindeutig, wieso Liam zu Louises ganzer Welt wird. 

    Das Ende ist schon am Anfang geschrieben und man weiß, dass sich Liam und Louise umgebracht haben, doch Louises Vater will einen Sinn dahinter sehen, verstehen und forscht nach. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Wie sich die Eltern nun verhalten und wie  Liam und Louises Geschichte begann. Dabei wird der Teil, der die Eltern begleitet, von Louise selbst erzählt, als wäre sie bei ihnen und könnte ihre Gedanken und Gefühle erkennen. Das ist schon eine sehr interessante Erzählweise.

    "Wir wollten nichts, wir wollten alles" ist aus meiner Sicht kein Buch, das leicht beinflussbare Teenager lesen sollten, am besten gar keine Teenager. 

    Um das Buch komplett verstehen zu können, ist englisch nötig, da viele Sätze, wo Liams irischer Vater vorkommt, komplett in englisch gehalten sind, ohne weitere Übersetzung. Das machte Ian als Charakter um einiges authentischer, allerdings gab es auch Reaktionen anderer Charaktere mit englischem Slang, was ich weniger passend fand, weil es etwas ist, dass nur zu Liam und seiner Familie gehören sollte. 

  4. Cover des Buches Dornröschenschlaf (ISBN: 9783257606454)
    Banana Yoshimoto

    Dornröschenschlaf

     (99)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Drei Erzählungen von der Nacht präsentiert uns Banana Yoshimoto in ihrem Buch „Dornröschenschlaf“, drei Momentaufnahmen vom Leben junger Menschen die eine schwierige Zeit durch machen. Thematisiert werden Schlafsucht, Alkohol und geheimnisvolle Begegnungen, alles vor dem, bei Yoshimoto immer wiederkehrenden, Hintergrund des Verlustes eines geliebten Menschen.
    Immer wieder aufs neue schafft es diese Autorin mich mit Ihren einfühlsamen, gleichzeitig aber auch schonungslosen Geschichten zu begeistern. Gefühlschaos, Sehnsucht, Melancholie, unterdrückte Emotionen… Alles verpackt in Sätze, welche den Leser in Yoshimotos fein gezeichnete Welt eintauchen lassen. Ich bin begeistert, aber auch ein bisschen traurig, denn leider habe ich jetzt nur noch zwei ihrer Werke vor mir. Daher hoffe ich sehr auf Nachschub vom @diogenesverlag. ☺️

  5. Cover des Buches Moshi Moshi (ISBN: 9783257243963)
    Banana Yoshimoto

    Moshi Moshi

     (37)
    Aktuelle Rezension von: DieSueschauerin

    Auf das Buch wurde ich aufmerksam durch das Cover. Irgendwie hat mich die junge Frau auf dem Cover angesprochen. Sonst hätte ich das Buch wohl nie in die Hand genommen. Außerdem habe ich vorher tatsächlich noch kein Buch gelesen, dass in Japan spielt und das fand ich irgendwie interessant (Mangas ausgeschlossen).

    Die Geschichte ist ruhig und unaufgeregt, aber gefühlvoll. Die Handlung plätschert dahin, aber auf eine gute Art und Weise. Man muss nicht viel mitdenken, wird einfach von Yotchan und ihrem Alltag mitgenommen. Man steigt in die Handlung ein mit dem Tod des Vaters, doch anders, als ich es erwartet hatte, nahm der Tod und die Trauer nicht den ganzen Raum ein. Es geht um mehr, denn es geht auch um die Gefühle von Yotchan und ihrer Mutter und um Yotchans Erwachsenwerden. Insgesamt könnte man Sagen, dass es um die Liebe zu seinen Mitmenschen und den Sinn des Lebens. 

  6. Cover des Buches In Liebe, Brooklyn (ISBN: 9783862311415)
    Lisa Schroeder

    In Liebe, Brooklyn

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Ein Jahr, nachdem ihr Freund Lucca bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, beginnt Brooklyn, sich ihren Schmerz von der Seele zu schreiben. Am liebsten würde die Schülerin so tun, als hätte sich nichts verändert, aber all die Dinge, die sie gerne zusammen gemacht haben, sind ohne Lucca einfach nicht mehr dasselbe und verstärken ihre Traurigkeit nur noch. Ihr Vater hatte zeitweise schon die Befürchtung, sie könnte an der Trauer zerbrechen. Nun folgt noch der Schock, dass der Junge, der in der verhängnisvollen Neujahrsnacht das Unglücksauto fuhr, sich umgebracht hat. Kurz darauf geistert er durch Brooklyns Träume. Auch bei Nico, Luccas Bruder, reißt die Nachricht des Selbstmords die kaum verschorfte Wunde seines Verlusts wieder auf. Auf einmal spürt er Lucca um sich und begreift, dass der ihn bittet, sich um seine Freundin zu kümmern. Er beginnt, zusammen mit ihr das Sporttraining zu absolvieren, und bald schon vertieft sich ihre Freundschaft.

    Anna Carlsson und Andreas Fröhlich sind jeder für sich schon sehr gefragte Hörbuchsprecher. Zusammen ist das Ehepaar jedoch unschlagbar, so perfekt sind sie aufeinander abgestimmt. In Lisa Schroeders Geschichte um die Trauerbewältigung zweier Jugendlicher, die als ungekürzte Lesung aufgenommen wurde, lassen sie so viel Gefühl einfließen, dass man ihnen förmlich an den Lippen hängt und mit ihnen Brooklyns und Nicos Schmerz teilt. Die freie Versform der Romanvorlage ist in der Audiofassung zwar nur noch schwer zu erkennen, dennoch kommen die Briefe und Gedanken der beiden Ich-Erzähler, die abwechselnd zu Wort kommen, immer noch sehr poetisch rüber. Das ernste Thema wird beklemmend, aber keineswegs düster umgesetzt, und die Botschaften aus dem Jenseits nehmen der Story nicht im Geringsten die Glaubwürdigkeit. Es wird gezeigt, wie schwer es ist, nach einer Tragödie sein Leben wieder aufzunehmen und sich zu erlauben, irgendwann wieder glücklich zu sein. Wie Brooklyn und Nico lernen, ihren Blick wieder in die Zukunft zu richten, ohne sich dabei zu fühlen, als würden sie damit Verrat an der Vergangenheit begehen, ist ungemein berührend. (TD)

  7. Cover des Buches Therapiestation (ISBN: 9783596184187)
    Kenzaburô Ôe

    Therapiestation

     (8)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Der Planet Erde wird aufgegeben, die Schwachen werden zurückgelassen und es sollte eine neue Erde gegschaffen werden - so der Plan, aber nach 10 Jahren kommen die Raumschiffe zurück und die Passagiere sind nicht einen Tag gealtert. Dann wird offenbar, dass in sogenannten Therapiestationen neue Menschen generiert wurden, die nun eine neue Generation Mensch erschaffen sollen...Liebe bleibt da auf der Strecke.
    Ich muss ehrlich sagen, diese Art der Literatur liegt mir nicht besonders. Ich mag zwar die Idee, aber das war auch schon alles. Es ist unpersönlich, schon fast unnahbar geschrieben. Eindeutig nicht mein Fall.
  8. Cover des Buches Für immer ist die längste Zeit (ISBN: 9783596035243)
    Abby Fabiaschi

    Für immer ist die längste Zeit

     (177)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Das ist irgendwann noch mein Ruin, da kann ich einfach nicht dran vorbei gehen…. 😊

    Ich mag so Bücher, wo jemand stirbt, aber doch – noch – nicht „weg“ ist. Hier geht es um Maddy, vom Dach der Bibliothek gestürzt und jeder geht davon aus, dass es Selbstmord war. Sie blickt nach wie vor aus kurzer Höhe auf Ihre Tochter Eve und ihren Ehemann Brady, die beide einfach verloren sind ohne sie. Vor allem in ganz einfachen Alltagsdingen – was kann Sie nun tun, um den beiden irgendwie zu helfen? Mit etwas Übung kann sie „Botschaften“ schicken.

    Der Anfang war etwas seltsam, aber nach und nach kam ich rein in die Geschichte und sie gefiel mir ganz gut. Es geht um Trauer, Wut und Selbstvorwürfe, hat aber auch humorvolle Szenen.

    Die Protagonisten lernt man sehr gut kennen und vieles ist durchaus vorstellbar. Auch, wie Vater und Tochter sind wieder langsam einander annähern ist gut geschildert.

    Das Ende bietet dann eine Überraschung, aber die verrate ich natürlich nicht…😊

     

  9. Cover des Buches Das Kindermädchen (ISBN: 9783442475452)
    Elisabeth Herrmann

    Das Kindermädchen

     (172)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Roman "Das Kindermädchen" erschien bereits 2005 und ist bis heute ein sehr guter Kriminalroman.

    Joachim Vernau ist Anwalt in einer angesehenen Kanzlei in Berlin und mit der Tochter des Hauses liiert. Die nächsten beiden Schritte auf der Karriereleiter sind zum Greifen nach, Heirat mit Sigrun (von) Zernikow und Partner in der elterlichen Kanzlei.

    Da taucht eine alte Frau, eine Ukrainerin, auf und möchte eine Bestätigung über geleistete Zwangsarbeit als Kindermädchen während des 2. Weltkrieges in eben dieser Familie. Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

    Bis dato war mir bekannt, dass Zwangsarbeiter*innen in Fabriken und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Das auch blutjunge Mädchen zur Arbeit in Familien - z.B. als Kindermädchen - gepresst wurden, war mir nicht bekannt. Gut, dass auch dieses dunkle Kapitel thematisiert wird. 

    Elisabeth Herrmann hat einen spannenden, gut recherchierten Roman abgeliefert. Die Personen sind gut getroffen und glaubwürdig. Dabei gelingt es ihr immer wieder lustige Passagen einzubinden. Vernau's Verhältnis zu seiner Mutter und ihrer Haushälterin haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. 

    Fazit:

    Sehr guter, lesenswerter Krimi, der nicht einen Tag gealtert ist. Dabei erfährt man noch einiges neues über die Zeit des 2. Weltkriegs und vor allem über die letzten, chaotischen Monate des "1000-jährigen Reiches".

  10. Cover des Buches Hundert Tage mit meiner Grossmutter (ISBN: 9783729609310)
  11. Cover des Buches Laufen (ISBN: 9783462001587)
    Isabel Bogdan

    Laufen

     (167)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Warum läuft man? Um von A nach B zu kommen? Oder um fit zu werden, Kalorien zu verbrennen? Auf jeden Fall mit einem Ziel.

    Isabel Bogdans Protagonistin will ihre bedrückende Trauer hinter sich lassen und nimmt uns mit in ihren inneren Monolog. Wir erfahren von ihrer Wut über den Tod ihres Lebenspartners und der Enttäuschung, dass seine Eltern nur sich selbst sehen, ohne ihre Trauer zu bemerken. Statt dessen beschuldigen sie die Schwiegertochter, die keine ist, da sie nie verheiratet war, ebenso, wie die sich selbst anklagt. Es ist hart mitzuerleben, wie sie sich nur um sich selbst dreht. Zum Glück wird sie von einer Therapeutin und einer guten Freundin durch die schwere Zeit begleitet.

    Indem das Laufen, das ihr anfangs unendlich hart ankommt, leichter wird, beginnt sie auch, die Welt um sich herum wieder wahrzunehmen. Etwa ab der Hälfte wird das Buch optimistischer, angenehmer zu lesen. Da es in viele relativ kurze Kapitel unterteilt ist, kann man als LeserIn reichlich Verdauungspausen einlegen. Doch bevor man das Buch zur Hand nimmt, sollte man sich darauf einstellen, dass einen schwere Kost erwartet.

    Gut gelungen ist es der Autorin, den „normalen“ Trauerprozess zu beschreiben. Insofern kann es helfen, Trauernde besser zu verstehen.


  12. Cover des Buches Kurzschluß (ISBN: 9783937738307)
    Jens Becker

    Kurzschluß

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nelly87
    MEINE MEINUNG

    Dieses Buch hat mich auf jeden Fall am meisten emotional getroffen in diesem Jahr. Im Allgemeinen werde ich durch fiktive Geschichten nie so berührt wie durch Tatsachenberichte. Doch bei Kurzschluß handelt es sich gerade nicht nur um eine Nachberichterstattung, sondern um ein Buch, wie ich es vorher nie zuvor in Händen hatte.

    Fast jeder weiß um die schreckliche Tat, die Robert Steinhäußer am 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt begangen hat. Nachdem Steinhäuser ein halbes Jahr vor der Tat der Schule verwiesen wurde, betrat er am Tag der letzten Abiturprüfung bewaffnet seine alte Schule und schoss vor allem auf die ihm begegneten Lehrer. Doch auch zwei Schüler fielen ihm zum Opfer, als er Schüsse auf eine geschlossene Tür abgab. Am Ende das Tages waren 16 Personen und der Täter selbst tot.

    Nachdem im März 2009 mein Vater, der Polizist ist, beim Amoklauf von Winnenden vor Ort war, hat mich das Thema Amoklauf an Schulen nicht mehr losgelassen. Ich denke, es ist ganz normal, dass auch bei mir immer wieder die Frage aufkam: "Warum?". Also habe ich mir verschiedene Bücher zu diesem Thema angeschafft, doch keines davon war wie dieses hier. Die meisten Bücher, die dieses Thema zum Gegenstand haben, beschäftigen sich mit dem Tathergang eines bestimmten Amoklaufs, mit dem Täter und einem Tatsachenbericht. Jens Becker hat vielmehr den Betroffenen Gelegenheit gegeben, selbst in eigenen Worten Stellung zu nehmen.

    Eine leichte Lektüre ist das wahrlich nicht, aber man bekommt einen guten Eindruck davon, wie sehr ein solches Trauma einen Menschen nachhaltig belasten kann. Zu Wort kommen Schüler sowie Lehrer, aber auch der Hausmeister der Schule, der am Tattag in der Schule war und außerdem zur Leichenidentifizierung gebeten wurde. Die psychische Belastung, die durch die Amoktat ausgelöst wurde, wird nochmals viel plastischer, wenn sie von einem Betroffenen und nicht nur aus dritter Sicht erzählt wird.

    Aber auch Politiker, der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Psychologen und so weiter haben ihren Beitrag zum Buch geleistet. Bei diesen Essays ging es allerdings in erster Linie darum, inwieweit der Polizeieinsatz an diesem Tag schief gelaufen ist oder auch nicht. Hierbei werden krass unterschiedliche Meinungen vertreten, da vor allem die Politiker natürlich die Ansicht vertreten, dass Polizei, Feuerwehr und Einsatzleitung absolut richtig reagiert haben. Dagegen gibt es auch einige Stimmen, die die Schuld an einigen der Todesfälle dem zögerlichen Polizeieinsatz und der mangelnden Einsatzleitung zuschreiben.

    Sehr beeindruckt war ich allerdings von dem Interview, das in dem Buch angedruckt wurde und das mit den Eltern des Amoktäters geführt wurde. Immer wieder wird ihnen natürlich auch die Schuld an dem Verbrechen ihres Sohnes in die Schuhe geschoben, aber ist es wirklich so einfach? Ich hätte es nur zu verständlich gefunden, wenn sich dieses Ehepaar irgendwo verschanzt hätte, doch sie sind so offen mit der Situation umgegangen, wie es ihnen unter den Umständen möglich war. Das finde ich persönlich sehr mutig und man muss auch immer im Hinterkopf haben, dass auch diese beiden an diesem Tag ein Kind verloren haben.

    Das ganze Buch über hatte ich einen dicken Kloß im Hals, da es einem schon sehr an die Nieren geht, zu lesen, wie Schüler und Lehrer auch zwei Jahre nach dem Tag noch Angstzustände bekommen und auf ewig an diesem Trauma zu nagen haben. Es wurden Aspekte genannt und aufgeworfen, die in der täglichen Presse etwas untergegangen sind, die aber dringend angesprochen werden müssen. So wurden vom Bund zwar 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Schule zu renovieren, dafür wurde nach einer gewissen Zeit leise, still und heimlich der Zuschuss für die psychologische Betreuung der Opfer einfach gestrichen.

    Den Rest gegeben hat mir dann noch die letzte Seite, auf der ein Brief abgedruckt ist, den die Schüler des Gutenberg-Gymnasiums nach der Amoktat erhalten haben. Denn dieser Brief kam nicht von irgendjemanden, sondern von Schülern einer anderen Schule, die ein ähnliches Massaker überlebt haben - den Schülern der Columbine High School in Littleton. Ich musste mich wirklich sehr zusammennehmen, um nicht ungehemmt in Tränen auszubrechen.

    FAZIT

    Kurzschluß ist ein wahnsinnig emotionales Buch. Als ich das Buch zugeschlagen hab, war ich innerlich wirklich aufgewühlt und auch heute, einige Tage danach, wandern meine Gedanken immer wieder zu diesem Thema zurück. Ich war wirklich betroffen, denn man bekommt doch nochmal ein ganz anderes Bild von der Sache, als wenn man nur die meist sensationsheischenden und nüchteren Berichterstattungen aus Zeitung und Fernsehen sieht. Gerade in Bezug auf die Fehler des Polizeieinsatzes mag man vielleicht eine etwas andere Meinung haben, trotzdem ist dieses Buch wirklich lesenswert. Aufgrund des tragischen Themas und dem Umstand, dass der Autor hier so gut wie nicht selbst zu Wort kommt, sondern andere die Möglichkeit bot, ihre Geschichte zu erzählen, vergebe ich dieses Mal keine Sterne, trotz allem aber eine klare Leseempfehlung.
  13. Cover des Buches Einfach so (ISBN: 9783518750667)
    Lily Brett

    Einfach so

     (49)
    Aktuelle Rezension von: UteSeiberth
    Lily Brett ist die Tochter von Holocaust-Überlebenden und lebt in Amerika mit ihrer Familie in New York.Sie verdient ihr Geld mit dem Schreiben von Nachrufen und ihr zweiter Mann ist Maler.Das Buch wurde vor ca. 20 Jahren geschrieben als es offenbar noch selbstverständlich war nirgendwo ein Blatt vor den Mund zu nehmen.Sie erzählt "einfach so" aus ihrem Leben,sei es Liebe und Sex,Alttagserlebnisse und andere geselllschaftliche Ereign isse.Man erfährt leider zu wenig über ihre Eltern und ihr eigenes Leben als Jüdin in Amerika und das hat mich gestört.Das hätte mich sehr viel mehr interessiert als die Gespräche mit ihrer Freundin über Sex usw.Das hat mich leider enttäuscht!
  14. Cover des Buches Aus die Maus (ISBN: 9783462041576)
    Dr. Christian Sprang

    Aus die Maus

     (165)
    Aktuelle Rezension von: käutzchen

    Kurzbeschreibung von Buchrücken : wer todesanzeigen genau liest, findet grosse gefühle , rätselhaftes , skurriles - und sehr viel komik. Dieses buch stellt die interressantesten Fundstücke vor. Sie zeichnen ein bild vom leben und sterben in diesem land , das zu tröstender Erkenntnis und befreiendem lachen führt . Schließlich gilt, wie es in einer anzeige heisst  :" wer nicht stirbt , hat nie gelebt " 

    Mein Fazit : als student hatte der autor christian sprang todesanzeigen gesammelt, so kam es irgendwann zu diesen buch . Es sind keine alltägliche todesanzeigen , es sind welche die einen im augen stechen , sei es durch einen spruch , grüsse und vieles mehr . Zu jeder todesanzeige steht noch was von den autoren dazu ... das buch selbst ist in kapitel aufgeteilt zb in : 

    " nun wink ich euch zum abschied runter " - selbstanzeigen 

    " nie wieder helgoland !" - enigmatisches 

    " he uli , es wahr schön mit dir " - freunde 

    Mach einer todesanzeige bringt einen zum schmunzeln , stimmt einen nachdenklich , lässt einen den kopf schütteln , lässt einen tränchen runter schlucken , oder bringt einen auch zum lachen ! 

    Als beispiel: mein leben war ein theaterstück , irre , bunt und immer verrückt.wie lang es war , ist ganz egal , denn es war einfach wunderbar ! Nun meine letzte bitte hier in eure mitte, frinkt feiert und tanzt in meinem sinne ! Auf das meine letzte milchkanne leer wird ! 

  15. Cover des Buches Papa hat sich erschossen (ISBN: 9783596030729)
    Saskia Jungnikl

    Papa hat sich erschossen

     (15)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Die Autorin schreibt über die Schicksalsschläge, die ihre Familie und natürlich insbesondere sich selbst, sehr erschüttert haben. Nicht nur, dass sich ihr Vater, wie es der Titel schon sagt, erschossen hat und damit einen Suizid begangen hat, sondern ist auch ihr älterer Bruder Till vier Jahre zuvor gestorben.

     

    Es ist ein sehr bewegendes, ehrliches Buch, dass unter die Haut geht. Saskia Jungnikel erzählt einfühlsam, aber auch mit klaren Worten, was der Suizid ihres Vaters ausgelöst hat und wie sie noch Jahre später damit zu kämpfen hat. Es sind Anekdoten in dem Buch zu finden, wie sie ihren Vater wahrgenommen hat, wie sie ihn als Kind und später als junge Erwachsene erlebt hat. Es sind Kurzgeschichten und Gedichte ihres Vaters enthalten. Es wird gezeigt, wie sie selbst und auch ihre Familie (Mutter und weitere zwei Brüder) mit den Verlusten umgegangen wird. Aber auch arbeitet sie das Leben ihres Vaters auf – Kindheit, Jugendzeit und seine Rolle als Vater.

    Aber neben der Trauer ist es auch ein sehr aufklärendes Buch. Sie geht darauf ein wie öffentlich mit Suiziden umgegangen wird. Warum man bei einem Suizid nicht das Wort „Selbstmord“ verwenden sollte und klärt vor allen mit Fakten auf, was der mediale Umgang für einen Einfluss auf suizidgefährdete Personen hat. Sie zeigt auch auf, warum Männer sich häufiger umbringen als Frauen und warum ihr Vater in das Bild „eines starken Mannes“ passt, der sich keine Hilfe gesucht hat, der alles abgeblockt hat.

    Sie greift die Frage des „Warums“ auf und wer die „Schuld“ trägt. Übrigens fand ich es besonders ekelhaft an der Stelle, als sie von einem Bekannten gesprochen hat, der ihr auf den Kopf zu gesagt hat, warum sie ihren Vater nicht aus depressiven Vater geholfen hat. Sie plädiert dafür einen offenen, aber auch sensiblen Umgang mit dem Thema zu haben.

     

    Puh, auch wenn ich keine Trigger in der Richtung habe, musste ich doch an einigen Stellen des Buches tief Durchatmen und schlucken. Die Autorin hat es sehr nahegebracht, wie tief der Schmerz sitzt, welche Gefühle das in ihr ausgelöst hat (Trauer, Wut, Hilflosigkeit) und wie sie darum gekämpft hat, irgendwie damit klarzukommen und es zu akzeptieren.

    Manchmal fand ich es etwas schwierig dem Geschriebenen zu folgen, da sie von Vergangenheit in die damalige Gegenwart hin- und hergesprungen ist. Manchmal hat es sich wie eine Aneinanderreihung von losen Gedanken gelesen. Aber das hat das Buch gleichzeitig zu echt und nahbar gemacht.

    Ein wirklich schwieriges Thema über das Betroffene in so einer Offenheit selten sprechen, vor allem weil Suizid noch immer so einen schlechten Stellenwert hat. In manchen Teilen gilt es noch immer als „Schande für die Familie“. Und ja, wenn jemand einem das erzählt, würde mir im ersten Moment auch nicht einfallen, was ich sagen sollte. Aber wie die Autorin es schon schreibt, erhoffen sich die Betroffenen eine Reaktion, damit sie nicht das Gefühl bekommen, dass sie mit Thema die andere Person belastet haben. Das ist schlimm für sie, da es ihren schweren Rucksack nur noch voller macht.

     

    Fazit: Ein sehr bewegendes, aber auch aufklärendes Buch, dem ich es jeden ans Herz legen kann, der erstens die Thematik verkraftet und sich für das Thema interessiert und mehr darüber erfahren möchte. Wie es beispielsweise den Hinterbliebenen damit geht, wie man selbst damit umgehen sollte, wenn jemand das anspricht und noch vieles mehr. 5 Sterne.

  16. Cover des Buches Leben ohne dich (ISBN: 9783351026264)
  17. Cover des Buches Selbstmord (ISBN: 9783882215915)
    Édouard Levé

    Selbstmord

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch von der traurigen Geschichte des Autors zu trennen, wird zunächst einmal schwer möglich sein.
     E. Levé schickte das Manuskript zum Buch seinem Verleger und erhängte sich wenige Tage vor dem verabredeten Treffen mit Selbigem. 
    Es scheint also nicht allzu weit hergeholt, wenn man von einer Hinterlassenschaft oder einem "Vermächtnis" spricht.

    Auf nur knapp über 100 Seiten gelingt Levé dafür etwas Erstaunliches:
    Nach dem Selbstmord eines Mannes im Keller seines Hauses stellt sich ein Freund des Mannes die Frage: "Warum?"
    Anhand dieser Frage entwickelt er seine Sichtweisen durch das kurze Buch, beschreibt den uns zunächst unbekannten Mann genauer. Doch auch dann stellt sich für mich kein wirklich vertrautes Gefühl ein.
    Auch provokante Fragen finden sich: Ist der Selbstmord des Freundes die Chance für seinen Bekanntenkreis, ihr eigenes Leben zu bejahen? 
    Ein Urteil über den Selbstmord des Freundes sucht man vergeblich, die Entscheidung der Selbsttötung steht ganz für sich alleine.

    Für mich ist dieses Buch ein sehr gelungener Versuch, eine Tabuisierung ohne Vorurteile zu behandeln, seine Sichtweisen über ein in der Gesellschaft oft verdrängtes Thema sehr neutral zu erweitern.
    Grade die (leider sehr traurige) Hintergrundgeschichte des Buches macht jede Seite für mich unglaublich ehrlich und nah.
    Dieses Buch hat absolute Sogwirkung, hat mich an vielen Stellen unglaubwürdig oder sprachlos zurückgelassen.
    In jedem Falle hat es aber eines getan: Meinen Horizont erweitert.
  18. Cover des Buches Schuld bist du: Psychothriller (ISBN: B07WDRL9LW)
    Jutta Maria Herrmann

    Schuld bist du: Psychothriller

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Svenska_

    Zugegeben: ich habe mir nicht allzu viel von den knapp 350 Seiten erhofft. Aber ich wurde absolut positiv überrascht! Dieses Buch spielt von Anfang an ein perfides Psychospiel, sowohl mit den Protagonisten, als auch mit dem Leser. Man hat oft ein Gefühl, wohin die Autorin einen locken möchte - und wird dann enttäuscht, weil das irgendwie nicht zusammen passt.


    Den Schreibstil, der wunderbar zu der Geschichte passt, würde ich als "leise und lauernd" beschreiben. Es werden niemals einfach plumpe Sätze benutzt, die uns vor vollendete Tatsachen stellen, es gibt keine erschreckenden Cliffhanger am Ende der Kapitel und es gibt erst ganz am Ende die 100%ige Aufklärung, sodass sich über das Buch konstant eine bedrohliche Atmosphäre legt, von der man als Leser absolut nicht weiß, von welchem Protagonisten sie ausgeht. Das hat die Autorin mit ihrem Wordbuilding wirklich hervorragend geschafft! Ich habe zwar keine richtige Sucht nach diesem Buch entwickelt, aber trotzdem wollte ich immer weiterlesen, um der Auflösung näher zu kommen (was die kurzen Kapitel natürlich begünstigen und auch um 1 Uhr morgens gut zulassen 😊).


    Mein einziger Kritikpunkt gilt dem Ende und der letzten Szene im Krankenhaus, die ich doch als etwas zu weit hergeholt und nicht "persönlich genug" beschreiben würde. Aber ansonsten bin ich voll und ganz zufrieden und vergebe 4 Sterne für diesen spannenden und psychologischen Thriller, der mir wirklich Spaß gemacht hat! 

  19. Cover des Buches Zimmer 307 (ISBN: 9783908777762)
    Sandra Hughes

    Zimmer 307

     (1)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Der dritte Roman der Schweizer Schriftstellerin Sandra Hughes „Zimmer 307“ erzählt die verstörende Geschichte einer jungen Frau namens Felicitas. Sie arbeitet als Empfangsdame in einem Hotel, als eines Tages ein ihre Sinne sofort betörender Mann vor ihr steht und das Zimmer 307 verlangt. Dieser Domenico Salatina besetzt all ihre Gedanken und Gefühle. Sie kann an nichts anderes mehr denken. Doch irgendwann taucht er nicht mehr auf, und Felicitas heiratet Jürgen, mit dem sie schon vier Jahre zusammen ist. Genau am Tag ihrer Hochzeit tritt Domenico Salatina wieder in ihr Leben. Er steht vor ihr und bittet sie, für ihn Modell zu stehen. Und nun beginnt eine Geschichte immer tieferer Abhängigkeit einer jungen Frau von der Verführungsmacht eines Mannes. Sie endet, zu Beginn des Buches gleich erzählt, mit dem Selbstmord von Felicitas als Höhepunkt einer quälenden Selbstzerstörung. Mit diesem Schritt, Felicitas ist gerade mal 34 Jahre alt, erhofft sie sich eine bessere Welt. Doch dort, wie sie sich wieder findet, ist nicht das erhoffte Paradies. Sie landet in einer harten Arbeitswelt, in der einzig Korbflechten und gute Gedanken der Hinterbliebenen zählen. Aus dieser anderen Welt, in der sie schon bald zur Leiterin einer von ihr geschaffenen Männerabteilung aufsteigt, erzählt sie ihre Lebensgeschichte. Irgendwann, so denkt sie, wird auch Domenico kommen, und ihre Sehnsucht nach gewalttätiger Rache wird befriedigt werden. Einzig ihre Großmutter Aurora versucht sie mit wechselndem Erfolg von dieser Masche abzubringen. Ein altes Thema wird originell und locker erzählt. „Zimmer 307“ ist eine angenehme, leichte Lektüre.
  20. Cover des Buches Weiße Nebel der Begierde (ISBN: 9783548268682)
    Jaclyn Reding

    Weiße Nebel der Begierde

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    so lautet der originaltitel! warum auf deutsch immer irgendwelche begierden oder gelüste vorkommen müssen verstehe ich beim besten willen nicht.in kombination dann noch mit einem schrecklichen cover macht das buch auf den ersten blick weiss gott keinen guten eindruck.das finde ich sehr schade denn die autorin hat sich wirklich viel mühe gegeben.neben viel mystischem gibt es eine herzerwärmende liebesgeschichte und sehr viel recherchiertes der autorin.angefangen bei schottland und seiner geschichte , bis zur gälischen sprache.das hat mir sehr gut gefallen.die protagonisten waren wunderbar ausgearbeitet.vor allem dunevin' s tochter hat es mir angetan.ich möchte nicht zuviel verraten.nur soviel : es bleibt spannend bis zum schluss! klappentext:schottland , 1820 : der viscount von dunevin galubt, ein fluch laste auf ihm: alle menschen die er werden getötet.nur deeshalb flieht er vor jeder beziehung.doch eines tages taucht die schöne nell harte auf.sie bewirbt sich als gouvernante für seine tochter, die sich seit dem verschwinden ihrer mutter in schweigen hüllt.nell darf um keinen preis erfahren, wie es dazu gekommen ist - auch wenn der viscount dafür die wundervollste frau ,die ihm je begegnet ist,zurückweisen muss.
  21. Cover des Buches I Heard That Song Before (ISBN: 9781849834575)
    Mary Higgins Clark

    I Heard That Song Before

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Nebu
    Einmal vorweg: Es kommen im ganzen Buch keine Katzen vor. Wer um alles in der Welt hat sich also dieses GrumpyCat- oder Mr. Bond-Gegenspieler-Cover für das Buch überlegt?

    OK, zum Inhalt des Buches.
    Ein wenig hat mich das Verhalten der jungen Protagonistin an das der jungen Geliebten des Christian Grey aus der entsprechenden Trilogie erinnert. Naiv und jenseits von gut und böse verliebt und verloren.


    Weiblich, ledig, jung heiratet nach nicht mal einem Monat männlich, verwitwet, immerhin auch noch einigermaßen jung und steinreich.
    Ist es Liebe oder hat Peter Carrington geheiratet, um die eventuelle Zeugin Kay an sich zu binden und weiteren Nachforschungen zu seiner Vergangenheit als mutmaßlicher Mörder zuvorzukommen oder zu unterbinden?


    Die Idee um lange vergangene Morde/Unfälle/Selbstmorde oder sonstiges Verschwinden von Personen ist interessant entwickelt. Alle haben Zusammenhänge, die der Leser jedoch erst im Laufe der Zeit bzw. kurz vor Ende es Buches erfährt. Bis dahin scheint die Geschichte ab und an langatmig zu sein, aber im Nachhinein sind diese Strecken sinnvoll eingebracht. Und auch wenn ich in dem Kurzkommentar das Wort 'konstruiert' verwendet habe, ist es doch irgendwie stimmig, wie sich alles auflöst. Ich war jedenfalls tatsächlich überrascht über die Auflösung. Und natürlich gibt es ein "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute im trauten Familienglück im idyllischem Anwesen und Reichtum".

  22. Cover des Buches Grund: Personenunfall (ISBN: B014CVDSP6)
    Jay S.

    Grund: Personenunfall

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_KeJasBlog
    Es heißt immer, die schönsten Geschichten schreibt das Leben.
    Wohl war. 
    Dennoch sind es auch die traurigen, schlechten und dramatischen Ereignisse im realen Leben die Geschichten schreiben.

    Solch eine Geschichte hat der Autor Jay S. hier wiedergegeben.
    In all ihrer Tragik, dem Ausmaß und den Folgen.
    Schlicht, fast nüchtern und sachlich, aber so voller Emotionen und persönlicher Eindrücke dass es mir des öftern einen Kloß im Hals bescherte.

    Die Geschichte ist wohl etwas Alltägliches, leider. Für Aussenstehende kaum nachzuvollziehen. Manchmal ein Vermischen aus Traum und Realität, aber sehr beeindruckend.

    Um was es geht? Um eine Freundschaft, von Kindheit an. 
    Um eine junge Frau, gefangen in ihrem Teufelskreis aus Psychosen, Angstzuständen und regelmäßigen Therapien, ihrem Aufenthalt in der Psychatrie, in ihrem Haus Nummer 24. Zart wie ein Schmetterling und genauso verletzlich.
    Um einen jungen Mann, der sie kennt, es ahnt, es weiß, was kommen wird.
    Das da keine Heilung ist für diese Seele und die Konsequenz so erschreckend und unvorstellbar wie vorhersehbar. Suizid. Der Wunsch dieser Seelenqual zu entkommen, keinen Sinn mehr zu haben im alltäglichen Einerlei und Alltagstrott.

    Er erzählt in diesem Buch über diese Frau und sich, über ihre Erlebnisse, was ihnen Spaß machte. 
    Erinnerungen die so sehr spüren lassen, dass da jemand fehlt.
    Keine Anklage, obwohl er schimpft über die vertanen Chancen. Das es so nicht hätte kommen müssen.
    Trauer mit Wut gemischt.

    Und so folgt er ihren letzten Stunden, begleitet sie auf dem Weg den sie zuvor alleine gegangen ist. Verliert sich in dem Wunsch ihr zu folgen. 
    Wohin? 
    In ein neues Leben, nur für ihn, ohne sie. Erkennt den Wert und das es manchmal die kleinen Dinge sind die helfen können oder könnten, wenn nur einer den Mut hätte.
    Neue Ansätze, neue Wege und manchmal nur ein paar Worte.
    "Ist alles in Ordnung?"

    Ein Drama und doch eine wunderschön erzählte Geschichte.
    Eingehend, tief, schmerzlich aber zart.
    Tief berührt vergebe ich 5 von 5 Sternen.
    c)K.B. 09/2015
  23. Cover des Buches Alle, alle lieben dich (ISBN: 9783644020313)
    Stewart O′Nan

    Alle, alle lieben dich

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Buecherbaronin

    Stewart O’Nan legt einen Schwerpunkt auf die Charaktere und ihre Entwicklung. Schließlich geht es um ein sehr emotionales und tragisches Thema, daher dreht sich alles um die Figuren. Vor allem die Familienmitglieder und ihr Miteinander werden genau beleuchtet, nicht nur kurz nach Kims Verschwinden, sondern auch längere Zeit danach. Darüber hinaus wird die gesamte Kleinstadt porträtiert, die Menschen, die mit der Tragödie nicht direkt zu tun haben und trotzdem in irgendeiner Weise davon berührt werden.

    Hier liegt auch die Stärke des Romans. Es geht weniger darum, Kims Verschwinden aufzulösen als vielmehr darum, was dieses Verschwinden mit den Menschen macht, die zurückbleiben, wie diese sich verändern, was sie durchstehen müssen. Denn die alltäglichen kleinen Probleme verschwinden nicht, werden aber dennoch ganz anders wahrgenommen als zuvor. Und auch wenn der deutsche Titel nach Kitsch schreit, wird das Thema gefühlvoll, aber nicht reißerisch verarbeitet.

    Nachdem Kim verschwunden ist, setzt ihre Familie natürlich alles daran, sie zu finden. Aber hier darf man keine atemlose Spannung und kein Detektivspiel erwarten. Alles, was die Polizeiarbeit ergibt, erfährt man eher beiläufig über die anderen Familienmitglieder. Die Kapitel sind abwechselnd aus deren Blickwinkeln geschrieben.

    Deswegen ist der Ausdruck „hochliterarischer Thriller“, mit dem der Verlag für den Roman geworben hat, mehr als unglücklich (mal ganz abgesehen von dem rührseligen deutschen Titel). Es geht nicht darum, den Entführer zu schnappen, und es geht nicht darum, dem Leser am Ende eine überraschende Auflösung zu präsentieren. Das mag für viele Leser unbefriedigend sein, wenn sie sich einen Thriller erhoffen.

  24. Cover des Buches Im Winter der Löwen (ISBN: 9783838723297)
    Jan Costin Wagner

    Im Winter der Löwen

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kimmi Joentaa verkricht sich seit dem Tod seiner Frau immer über die Weihnachtstage, aber in diesem Jahr soll alles anderst werden. Eine junge Frau stürmt die Polizei und sagt ihm, dass sie vergewaltigt worden sei. Sie ist laut, etwas aufgedreht und er weiß einfach nicht so recht, was mit ihr los ist. Wenig später passieren Morde und irgendetwas scheint in der Fernsehwelt Finnlands nicht zu stimmen und der Talkmaster einer Show wird bedroht. Nichts ist es mit der Ruhe und so fängt Kimmi an einen komplizierten und verworrenen Fall zu ermitteln. Spannend und mit einem sehr symphatischen Held.

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