Bücher mit dem Tag "hippies"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hippies" gekennzeichnet haben.

148 Bücher

  1. Cover des Buches Kinder der Freiheit (ISBN: 9783404173204)
    Ken Follett

    Kinder der Freiheit

     (468)
    Aktuelle Rezension von: Chiarra

    Da ziehe ich definitiv den Hut vor dem Autor Ken Follett. Schon seine Serie der Kingsbridge-Romane haben mich vollkommen in den Bann gezogen und so manches sonstige Buch von ihm.

    Und nun hat er dies mit dem ersten Buch der Triologie um die Kinder der Freiheit erneut geschafft. Und vor allem Respekt wie toll er den historischen Hintergrund recherchiert hat und die Ereignisse in verschiedenen Ländern fantastisch beschreibt. Applaus!!! So fieberte ich mit jedem einzelnen Protagonisten mit und fühlte mich auch in die verschiedenen Länder und deren historische Ereignisse hineinversetzt. Und auch überaus gelungen wie intelligent er die Geschichten aufbaut und die Protagonisten langsam in Verbindung bringt.

    Ich bin ansonsten kein Historienroman-Fan, sondern ein Krimi/Thriller-Fan, aber auch dieses Buch von Ken Follett gehört für mich zur der Kategorie "Spitze". Alles, was man sich von einem guten Roman erhoffen kann und so spannend geschrieben, als wäre es ein Krimi ;-) Schreibe ich nur ganz selten: Wow!

  2. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9780812989861)
    Emma Cline

    The Girls

     (52)
    Aktuelle Rezension von: anena

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Mädchen in Kalifornien, Suzanne und Evie, der Erzählerin. Sie treffen sich zufällig Anfang der 70er Jahre und Evie verfällt der Anziehungskraft von Suzanne, die auf einer Ranch in einer Hippie-Kommune lebt. Die Atmosphäre der Geschichte, die vor dem Hintergrund der Manson-Bluttaten spielt, ist dicht und fesselnd, die Sprache der Autorin zauberhaft. Erschreckend, wie junge Menschen in den Sog von Brutalität hineingezogen werden können - und dies ist nur ein Aspekt des großartigen Romans.

  3. Cover des Buches Wenn ich bleibe (ISBN: 9783442384044)
    Gayle Forman

    Wenn ich bleibe

     (1.196)
    Aktuelle Rezension von: misery3103

    Nach einem Unfall, bei dem ihre Familie ums Leben kommt, wandelt Mia als eine Art Geist durch die Welt und beobachtet sich selbst und ihre Freunde und den Rest ihrer Familie, wie sie im Krankenhaus um Mias Leben bangen. Währenddessen erzählt Mia aus ihrem Leben mit ihrer Familie und ihrem Freund Adam, während sie überlegt, ob sie gehen oder bleiben soll.

    Was soll ich zu diesem Buch sagen? Irgendwie ist es so unnötig, weil eigentlich nichts passiert und auch die Emotionen nicht bei mir ankamen. Irgendwie will das Buch erzählen, dass Mia selbst in der Hand hat, ob sie in der Welt bleiben will oder ihren Eltern und ihrem Bruder in den Tod folgen soll. Während sie also im Koma liegt, versucht sie sich über ihre Optionen klar zu werden.

    Mias Geschichte kam irgendwie nicht an mich heran, auch wenn ich einige Passagen ganz nett und auch witzig fand. Trotzdem fand ich diese Entscheidung, die Mia hier zu fällen hat, nicht sehr überzeugend. Das Buch konnte mich nicht überzeugen und hat mich leider auch nicht erreicht.

    Nett zu lesen, aber leider nicht mehr!

  4. Cover des Buches Kings of London (ISBN: 9783518466100)
    William Shaw

    Kings of London

     (32)
    Aktuelle Rezension von: DarthEni
    "Kings of London" ist die Fortsetzung des Kriminalromans "Abbey Road Murder Song". Man kann den zweiten Band jedoch auch dann lesen, wenn man den ersten Roman nicht kennt. Es werden zwar Andeutungen bezüglich des Vorgängers gemacht, aber diese versteht man auch ohne Vorkenntnisse.

    Auf den Inhalt möchte ich gar nicht weiter eingehen, da jedes Wort hier zu viel verraten wäre. Der Klappentext gibt hier einen guten ersten Eindruck, um zu entscheiden, ob man die Geschichte ansprechend findet. Ich möchte lediglich sagen, dass ich bezüglich der Handlung mehr Spannung erwartet habe und mir die Auflösung nicht besonders zugesagt hat.

    Neben der Handlung ist der zweitwichtigste Faktor bei einem Kriminalroman der Protagonist. Besonders gut gefällt mir, dass der Autor William Shaw keine Abziehbilder erschaffen hat. Der Protagonist Cathal "Paddy" Breen wirkt erschreckend normal, er hat weder ein Alkoholproblem noch leidet er unter einer Scheidung oder ähnlichen Klischees. Er gehört zu der Sorte Polizist, die mit ihrer Arbeit tatsächlich noch versuchen etwas Gutes zu tun. Ab und zu wirkt Paddy fast schon etwas "langweilig", was meiner Meinung nach allerdings eher positiv als negativ ist. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Leser noch tiefere Einblicke in seine Gedanken und Motive gewährt bekommt.

    Paddys Arbeitskollegin Helen Tozer ist ebenso gut ausgearbeitet. Als Frau in den 1960ern bei der Polizei zu arbeiten war wohl nicht so einfach. Tozer wird oftmals unterschätzt, ihr wird nichts zugetraut. Wenn sie einen Erfolg zu verzeichnen hat, wird ihr unterstellt, dass ein männlicher Kollege die eigentliche Arbeit getan hätte. Je nach Situation reagiert Tozer darauf entweder gelassen oder genervt. Klar merkt man auch, dass sie teilweise rebelliert/rebellieren möchte, aber es wird nie übertrieben dargestellt.

    Die Atmosphäre war durchgehend gut, wobei die Zeitspanne relativ austauschbar ist, abgesehen vom Unterschied der Ermittlungsmethoden und -werkzeuge.

    Insgesamt habe ich von "Kings of London" mehr erwartet. Die Handlung ist in Ordnung, wobei hier Spannung und Überraschungsmomente fehlen. Dafür kann der Autor mit seinen Figuren punkten, die gut ausgearbeitet sind und durch die Abwesenheit von Klischees zu keiner Zeit nerven. Wer mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch rangeht wird hier gut unterhalten. Es gibt aber definitiv spannendere Alternativen.
  5. Cover des Buches Das böse Mädchen (ISBN: 9783518468173)
    Mario Vargas Llosa

    Das böse Mädchen

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In Miraflores im Sommer 1950 sieht Ricardo sie zum ersten mal. Sie sind alle um die 15 Jahre alt und feiern die ersten Partys und sie und ihre Schwester tanzen so wie sonst niemand. Ricardo ist gefesselt, erlegen, verliebt, aber sie weißt ihn ab. Als dann auf einer Party das Leben von ihrer Schwester und ihr als große Lüge entlarft wird verschwinden sie. Ricardo kann sie aber nicht vergessen und eines Tages, als er für seine Übersetzungstätigkeit auf reisen ist trifft er sie wieder. Unter einem anderen Namen und mit neuer Identität und verheiratet. So geht es dann weiter. Sein Leben ist geprägt von der Sehnsucht nach ihr und auf seinen Reisen begegnet er ihr immer wieder und dann nimmt sie eines Tages Kontakt auf.

    Mario Vargos Losa beginnt bunt, laut, wild und schickt seinen Protagonisten durch alles Gefühlslagen um zum Ende hin langsamer, dunkler, nachdenklicher zu werden. Ein großer Roman.

  6. Cover des Buches Verheißung Der Grenzenlose (ISBN: 9783423216845)
    Jussi Adler-Olsen

    Verheißung Der Grenzenlose

     (487)
    Aktuelle Rezension von: Chiarra

    Die ersten 5 Bücher der Serie um Carl Morck habe ich gerne und mit Spannung gelesen. Desto erstaunter bin ich nun über diesen Krimi, leider negativ erstaunt.
    Prinzipiell finde ich die Idee für den Krimi sehr gut. Doch durch so viele Handlungen, die unwahrscheinlich oder über das Ziel hinausschießen und einer quälenden Langatmigkeit ist der Plot unwahrscheinlich schlecht umgesetzt. Man muss wirklich lange lesen, bis man weiß, ob neben dem Offensichtlichen überhaupt noch etwas Überraschendes passiert oder nicht. Das Ende bringt dann zwar endlich etwas mehr Tempo in die Geschichte, überzeugte mich jedoch nicht wirklich.
    Sehr schade! Es fällt mir schwer, so wenig Sterne zu vergeben, da ich immer einen gehörigen Respekt vor der Leistung eines Autors habe - hier jedoch kann ich nicht mehr als zwei Sterne vergeben.

    Gelesen und bewertet 24.10.2022 

  7. Cover des Buches Schloss aus Glas (Filmausgabe) (ISBN: 9783453359680)
    Jeannette Walls

    Schloss aus Glas (Filmausgabe)

     (422)
    Aktuelle Rezension von: secretworldofbooks

    Jeannette Walls erzählt in dem Buch "Schloss aus Glas" ihre Lebensgeschichte aus ihrer Sicht. Ihre Kindheit verbrachte sie in vielen verschiedenen Städten, zeitweise lebte sie auch mit ihrer Familie im Auto. Manchmal war es so schlimm, dass nicht mal mehr Geld für Essen da war. Fließend Wasser und Strom war etwas Besonderes. Geschenke gibt es auch nicht. Trotz allem blieb die Familie zusammen und stehen sich zur Seite. Früh musste Jeannette sich um ihre Geschwister kümmern. Sie wurde dadurch sehr schnell erwachsen. Erkannte schnell was gut ist und was nicht. Das lockere Leben ihrer Eltern stand für kein Kind als Vorbild. Sie schafften den Schritt in ein geregeltes Leben. 

    Ein angenehmer Schreibstil lässt die Lebensgeschichte wie einen Film vorbei ziehen. Ich bin froh über das Ende. Das die Kinder ein normales Leben haben und sich nicht so gehen lassen wie ihre Eltern. 

  8. Cover des Buches Grün ist die Hoffnung (ISBN: 9783423219129)
    T. C. Boyle

    Grün ist die Hoffnung

     (257)
    Aktuelle Rezension von: FKlmp

    Nach „Sprich mit mir“ mein zweiter Boyle. Dieses Buch hat es auf jeden Fall direkt nach ganz weit oben in der Liste meiner Lieblingsbücher geschafft.

    Das Buch ist extrem facettenreich und enthält von urkomischen, über spannende bis hin zu philosophischen Passagen alles was ich mir von einem guten Roman wünsche. Boyles genialer Schreibstil macht es zu einem puren Lesevergnügen. 

    Absolute Leseempfehlung! 

  9. Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)
    Michel Houellebecq

    Elementarteilchen

     (431)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich habe dieses Buch vor allem deshalb gelesen, weil es zu den Klassikern und meist diskutierten Werken überhapt gehört - und war leider schnell abgestoßen davon. Dies ist vor allem meinem persönlichen Geschmack "geschuldet", denn ich lese einfach ungern Bücher mit so extrem expliziten Inhalten - mir geben solche Beschreibungen leider nichts außer ein ungutes Gefühl und den Drang, die Passage schnell zu überspringen oder das Buch gar weg zu legen; hier habe ich es zwar bis zum Ende geschafft, jedoch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Es mag durchaus genug Leser*innen geben, die damit kein Problem haben oder so etwas sogar gerne lesen - für diese könnte Elementarteilchen bestimmt eine fesselnde Lektüre sein, nur gehöre ich eben leider nicht dazu. Inhaltlich hat mir der Text nichts gegeben, leider ein absoluter Reinfall für mich.

  10. Cover des Buches Nichts (ISBN: 9783423625173)
    Janne Teller

    Nichts

     (1.058)
    Aktuelle Rezension von: K_Lara

    Wir haben das Buch in der neunten Klasse als Lektüre im Ethik Unterricht gelesen und ich muss sagen, mir hat es leider nicht gefallen. Die Handlung ist gut geschrieben und bezieht sich auch sehr gut auf den Titel, jedoch ist es für meinen Geschmack zu grausam. Dennoch muss ich zugeben, dass das Buch sich hervorragend dafür eignet ethische Diskussionen zu führen. 

    Ich bin mir sicher, dass es viele gibt, denen das Buch gefällt, finde aber, dass es eine Inhaltswarnung oder "Triggerwarnung" enthalten sollte.

    Alles in allem ist dieser Roman nicht für jedermann empfehlenswert, gerade wenn man sensibel gegenüber gewaltvollen Inhalten ist, sollte man eher davon absehen.

  11. Cover des Buches Vom Anfang bis heute (ISBN: 9783328100065)
    Loel Zwecker

    Vom Anfang bis heute

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Loel Zwecker komprimiert uns hier die Weltgeschichte auf unter 500 Seiten. 

    Dabei schafft er es durch seinen Schreibstil, aber auch durch vereinzelt eingestreute unnütze Anekdoten, den manchmal doch recht trockenen Geschichtsaspekt aufzulockern. An einigen Stellen konnte ich mir ein Schmunzeln oder auch Lachen nicht verkneifen. 

    Die Themen sind gut aufgearbeitet und machen auch Spaß. So bekommt man einen schönen knackig kurzen Einblick in vielen Aspekte unserer Geschichte.

    Jedoch werden auch hier (unvermeidbare?!) Schwerpunkte wie z. b. die französische Revolution gesetzt und andere Bereiche werden nur angerissen. So werden Jahrhunderte der afrikanischen Geschichte nur wenige Seiten. 

    Auf der anderen Seite sind so schwierige Themen wie Rassismus und die Kolonialisierung meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgearbeitet.

    Leider ist der lockere, moderne Stil des Buches auch auf einigen Strecken etwas anstrengend und die Coolness und der Humor wirken zu gewollt, was mir zum Ende hin den Lesespaß etwas verhagelt hat. Dennoch ist es ein absolut lesenswertes Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann und das mein Wissen in einigen Belangen doch wieder sehr aufgefrischt hat

  12. Cover des Buches Fledermausmann (Ein Harry-Hole-Krimi 1) (ISBN: 9783548061870)
    Jo Nesbø

    Fledermausmann (Ein Harry-Hole-Krimi 1)

     (517)
    Aktuelle Rezension von: VioCo

    Der Fledermausmann ist der erste Band der Harry Hole Reihe von Jo Nesbø. Ich bin durch den Schneemann auf Jo Nesbø aufmerksam geworden und habe den Fledermausmann erst jetzt gelesen. Seine späteren Bücher der Reihe sind deutlich stärker. Man merkt die Figuren und das Autorenpotential sind noch „am Anfan für diese Reihe.

    Jo Nesbø hat diese erste Harry Geschichte im Flieger auf dem Weg nach Australien geschrieben, als er noch als Musiker mit seiner Band unterwegs war. So kommt einiges an authentischen Australienflair mit ins Buch.

    Wie alle anderen Bücher der Reihe ist es sehr spannend, man fiebert und ermittelt mit Harry mit und lässt sich immer wiede auf falsche Spuren lenken. Dies gelingt in den späteren Büchern aber noch geschickter und überraschender.

  13. Cover des Buches Das Licht (ISBN: 9783446261648)
    T. C. Boyle

    Das Licht

     (110)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Wer hier nach einem spannenden Plot sucht, sucht vergeblich. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und beschränkt sich inhaltlich auf klassische Themen der 60er Hippie-Bewegung: Sex und LSD. Dafür sind diese ausführlich und gut beschrieben, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte und es an Personen weiterempfehlen würde, die sich für diese Themen interessieren 

  14. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9783423146203)
    Emma Cline

    The Girls

     (282)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, konnte es hier aber nicht finden und rezensiere deswegen das Deutsche. Macht ja keinen großen Unterschied.

    Die Geschichte zog mich augenblicklich in den Bann. Mit Evie hatte ich großes Mitleid, sie wurde von allen vergessen, einfach vernachlässigt. Selbst Leute, bei denen sie nicht erwartet hätte betrogen zu werden, taten es letztendlich. Dieses Buch stellt toxische Beziehung und einen rosa-roten Blick auf Menschen sehr gut dar. Evie ist eine Metapher für alle jungen Mädchen, die verloren gingen, sich die falschen Leute suchten und dort auf Wärme und Liebe hofften. Sie wurde manipuliert und benutzt, ließ diese Gehirnwäsche freiwillig geschehen, weil sie sich nicht einmal vorstellen könnte, dass Russel und Co. Ihr etwas Böses wollen würden. Man konnte mitverfolgen wie die ganze Atmosphäre auf der Ranch sie nach und nach zerstörte.

    Mich störte nicht, dass es zwei Handlungsstränge gab, da der zweite eher dafür war, die, des ersten richtig nachvollziehen zu können. Man konnte Evie in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander vergleichen, einige Sachen hatten sich trotz der Jahre nicht verändert. Sie hing an den gleichen Personen und dachte immer noch an sie.

    Der Schreibstil - zumindest im Englischen - war sehr einfach. Ich kam gut rein und konnte es auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gab es ein paar Stellen, die sich meiner Meinung ein bisschen zu sehr in die Länge zogen, aber man bekam einen guten Einblick in ihre Gedanken. Außer an Evie kam man an keinen der restlichen Charaktere so richtig ran, vor allem um Suzanne und Russel schwebte stets ein Hauch von Mystik und Geheimnissen.

    Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, dass sich mit diesem Thema befasst, aber es hat mir sehr gefallen. Die Manson Family ist wohl für fast jeden ein Begriff und deswegen war dieses Buch auch irgendwie so erschütternd - alles basiert auf wahren Ereignissen.

    Eine Leseempfehlung an alle, die sich für die damalige Zeit, einen flüssigen Schreibstil und ein bisschen true Crime interessieren.

  15. Cover des Buches Die Monster von Templeton (ISBN: 9783406625299)
    Lauren Groff

    Die Monster von Templeton

     (137)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Dokoratsstudentin Willie ist ihren Ahnen auf der Spur. Denn nur so kann sie herausfinden, wer ihr Vater ist. Dabei fördert sie unaussprechliche Familiengeheimnisse zutage, deren Schatten bis in die Gegenwart reicht. Gleichzeitig wird aus dem See ihrer Heimatstadt ein Monster gezogen, das für Furore sorgt.

    Willi kehrt unglücklich und abgehetzt in ihre Heimatstadt Templeton zurück. An der Universität sind Dinge vorgefallen, über die sie nicht sprechen kann. Außerdem fürchtet sie, dass sie ihre Karriere als Wissenschafterin an den Nagel hängen muss. Gerade ist sie im Städtchen Templeton angekommen, wird der Kadaver des Monsters im See entdeckt. Es ist ein Wesen, das sich niemand erklären kann.

    „Die Monster von Templeton“ ist weniger Schauergeschichte sondern ein Familienroman. Es geht um die Stadtgründung, alte Geheimnisse, verwegene Ahnen und Willies Platz in der Welt, damit sie sich einreihen kann.

    Willie hat wegen besagter Ereignisse die Flucht ergriffen und sich in die Arme ihrer Mutter und Templeton geflüchtet. Hier versucht sie zur Ruhe zu kommen und geht gleichzeitig die Geschichte ihrer Ahnen an.

    Ihre Familiengeschichte ist in der Stadt Templeton verwurzelt, weil Willies Vorfahren die Gründungsväter sind. Mit einem gewissen Stolz hat ihre Familie seither in Templeton residiert und Willie geht nun die verborgensten Winkel ihrer Ahnen an. Dazu schmökert sie in Briefen und Tagebüchern, lässt sich von Dorfbewohnern Geschichten und Gerüchte erzählen und stöbert in der hiesigen Bibliothek, weil sie nur so das Geheimnis ihrer Herkunft lüften kann.

    Auf diese Weise wird man mit dem Leben vieler Vorfahren vertraut. Es werden witzige, schockierende und sogar unheimliche Geschichten aufgedeckt. Willies Vorfahren haben schon ihren eigenen Charme. Zudem werden die Lebensgeschichten mit Fotos und Bildern unterstützt, was auf mich glaubwürdig wirkt und sehr unterhaltsam gewesen ist. Gerade dieser ungewöhnliche Erzählstil hatte es mir angetan. Beispielsweise wird im vertraulichen Briefverkehr zweier Matronen ein Schauder erregender Verdacht bestätigt oder der abscheuliche Charakter mancher Berühmtheit entdeckt. Abschließend bleibt über Willies Ahnen zu sagen, dass sie ein skurriler Haufen sind.

    Bei der Rahmenhandlung um Willie wollte die Autorin meiner Ansicht nach zu viel, denn es wurden etliche Probleme hineingepackt. Es geht um Willie und ihr Liebesleben, ihre Beziehung zu und ihrer Mutter, um eine Freundschaft, die von einer Krankheit überschattet wird und das Kleinstadtleben an sich, das Willie so vertraut geblieben ist. Mir hat es bei der Rahmenhandlung am Spannungsbogen gefehlt. Durch die vielen aufgegriffenen Themen plätschert sie vor sich hin. Es gibt kaum Höhepunkte oder Überraschungen, sondern ausschließlich philosophisch-anmutende Begegnungen.

    Die Figuren - allen voran Willie - finde ich sehr gut gelungen. Sie wirken natürlich, charmant und lebensnah, wodurch auch das Kleinstadtleben in Templeton seinen Charme versprüht.

    Das Monster bekommt nur einen sehr kleinen Part und ist eher entzückend als beängstigend. Mit den angepriesenen Monstern im Buchtitel sind wohl eher Willies Vorfahren gemeint.

    Insgesamt ist „Die Monster von Templeton“ ein unterhaltsamer sowie ungewöhnlicher Familienroman, dem es am packenden Handlungsverlauf fehlt, doch aufgrund der Geheimnisse der Vergangenheit sporadisch zu fesseln weiß.
  16. Cover des Buches Der Garten der Dissidenten (ISBN: 9783596033089)
    Jonathan Lethem

    Der Garten der Dissidenten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Angeblich erzählt der Roman eine "linke Geschichte der USA", aber ich finde die Hauptfiguren sind viel zu individualistisch, um etwas anderes als ihre eigene Geschichte zu verkörpern.

    Es dauerte lange, bis ich in das Buch "reinkam", Ich interessierte mich nicht für die erste Hauptperson, Rose Zimmer, weil sie mir als ziemlich durchschnittliche Arbeiterin erschien, während der Erzähler immer behauptet, sie sei irgendwie dämonisch, und in der Tat versucht sie einmal ihre eigene Tochter umzubringen, was irgendwie hochsymbolisch ist, auf der Handlungsebene aber unmotiviert und doof. 

    Dann kommen viele Anspielungen auf Baseball und was Bob Dylan der Folk-Musik angetan hat, bzw. wie er sie weiterentwickelt hat, was mir alles aber nichts sagt.

    Roses Tochter Miriam lebt als Hippe in einer Kommune in New York, kifft zu viel, weiß das auch und verbringt ihre Zeit bei Demonstrationen und der Besetzung einer Feuerwache, was wohl ein bedeutendes historisches Ereignis war.

    Dann gibt es noch einen angepassten Universitätsdozenten, der seinen nicht vorhandenen Nonkonformismus pflegt - bzw. vielleicht steckt auch mehr dahinter und ein sehr einsames Kind. 

    Dieser Personen fand ich dann ganz interessant und damit ließ sich das Buch auch gut lesen.

    In Wahrheit sind viele Figuren erstaunlich spießig. Miriam ist verheiratet und hat ein Kind und bleibt ihrem Mann treu, obwohl sonst jeder mit jedem schläft und Rose verschafft einem Jungen aus der Nachbarschaft ein Universitäts-Stipendium, der dann später, als sie in einem Pflegeheim lebt, Verantwortung für sie übernimmt und sie regelmäßig besucht.

    Mehr gehört hätte ich gerne von der Gemeinschaftssiedlung Sonny-Side mit den Gemeinschaftsgärten. die am Ende privatisiert sind. Wie lebt es sich in solch einer Gemeinschaft? Aber für Gemeinschaften interessieren sich Letheems Superindividualisten nicht die Bohne - sie leben in einer möglch kleinen Zelle, in der sie sich paranoid einschließen und gehen zu recht unter





  17. Cover des Buches Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr... (ISBN: 9783404608850)
    Per J. Andersson

    Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr...

     (196)
    Aktuelle Rezension von: Summergirl2102

    Da das Buch in jeder Buchhandlung angepriesen wird, habe ich mich auch daran gemacht, es zu lesen. Aber wie schon erwartet, hat es mich nicht wirklich mitgerissen. Es ist ganz okay, aber plätschert größtenteils so vor sich hin. Die wahre Geschichte dahinter ist sicher ein Stück weit romantisch. Die Umsetzung leider wenig spannend oder aufregend.

    Einzig interessant war vielleicht der Hintergrund des Kastensystems in Indien. Ich würde es nicht weiterempfehlen.

  18. Cover des Buches Der kleine Bruder (ISBN: 9783732504640)
    Sven Regener

    Der kleine Bruder

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Matteo_Di_Giulio

    Sven Regener hat ein literarisches Ökosystem gebildet, was so regsam ist, dass man sich sofort fühlt, dazu verbunden. Der zweite Roman der Saga nach "Herr Lehmann" ist genauso gelungen als sein Vorgänger: mutig, spaßig und bunt. Wie ein alter Freund, der immer da ist, wenn man Geborgenheit braucht. Der Leser lacht, wird traurig, denkt über das Leben nach, wie es manchmal unfair ist; aber vor allem, unabsehbar. Der Stil ist nie monoton oder langweilig und obwohl es um keine Unterhaltungsliteratur geht, ist "Der kleine Bruder" ein echter Pageturner. Die Sehnsucht der Vergangenheit und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens in einer stillen Berlin, das nie wieder so sein wird, spielen noch wieder eine große Rolle. Herr Lehmann ist der normale Held der Gegenwart, ohne Vorzüge und ohne Mängel. Lesenswert.

  19. Cover des Buches Bullenyoga: Roman (ISBN: B08VNT2MVB)
    Rita Schwarz

    Bullenyoga: Roman

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Chrysia

    Rezension

    «Bullenyoga»

    von Rita Schwarz


    Nachdem ich die Kurzbeschreibung des Buches gelesen hatte, wusste ich genau: Hier ist ein Must-read für mich! Das in der Printausgabe 171 Seiten umfassende Buch ist als eBook in einem Einkaufswagen gehüpft und war so kurzweilig, dass ich es ganz schnell ausgelesen habe.


    Zum Inhalt:

    Enddreißiger Klaus hat mit einem Kredit seines Vaters einen maroden Bauernhof in der Nähe von Ludwigschbu …, äh, Ludwigsburg, erstanden und lebt dort in einer WG mit dem Althippie Heribert, dem pummeligen Otto, der beim Finanzamt arbeitet, und dem Musiker Jose, einem fanatischen FCB Fan mit Dreadlocks. Das Hausdach ist undicht, und in die Box des auf dem Hof verbliebenen Stiers traut sich nur der kleine, pfiffige Juri, Klaus‘ Adoptivbruder. 

    Während Klaus und Otto auf einem Trödelmarkt versehentlich eine leckere Suppe aus ganz besonderen Pilzen verzehren, versucht das Trio Rosi, Günter und Alex eine Postbankfiliale in Frankfurt auszurauben. Da in der betreffenden Filiale zufällig ein Dreh zu einer bekannten Fernsehserie stattfindet, von dem die drei allerdings nichts wissen, geht der Coup gründlich schief, und der tiefbegabte Günter schießt sich zu allem Überfluss selbst ins Bein. 

    Auf welchen Wegen die Rosi aus Niederbayern auf den Bauernhof gerät, warum der Stier plötzlich Cannabis zu fressen bekommt und wie ein Seminar für gestresste Banker aus dem Ruder läuft, darf sich ein jeder selbst erlesen. 


    Fazit:
     Das Buch ist ein perfektes Training für die Lachmuskeln! Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Erzählstilen beschrieben, und die herrlichen Dialekt-Einlagen des Bauers Lämmle fand ich großartig. Wer einfach mal abschalten will, dem kann ich das Buch von ganzem Herzen empfehlen, zumal es eine wundervolle Portion Satire enthält. 

  20. Cover des Buches Das Grab im Wald (ISBN: 9783442482665)
    Harlan Coben

    Das Grab im Wald

     (267)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Paul Copeland ist der neue Bezirksstaatsanwalt und übernimmt  einen unangenehmen Vergewaltigungsfall. Schnell wird viel Schmutz gewaschen und seine Gegner versuchen alles um ihn von der Weiterarbeit abzubringen. Dazu graben sie auch in seiner Vergangenheit, die nicht gerade leicht für ihn ist. Vor 20 Jahren sind während eines sommerlichen Feriencamps vier Jugendliche im Wald verschwunden - zwei wurden kurz darauf brutal ermordet aufgefunden, von den anderen beiden, Gil und Camille (Pauls Schwester), fehlt bis heute jegliche Spur. Paul, der damals Aufsicht hatte, war nicht auf seinem Posten gewesen. Als nun plötzlich ein Mord passiert und Paul in dem Toten den damals verschwundenen Gil zu erkennen glaubt, beginnt eine brutale Jagd nach der Wahrheit.

    Der Autor schreibt locker, fast unterhält er sich mit dem Leser, dabei ist jeder Schritt und jede Information aber genauestens durchdacht und geplant. Die Handlung springt immer wieder zwischen dem Prozess und den anfangs noch sehr zögerlichen Ermittlungen in dem alten Fall, nimmt aber kontinuierlich Tempo auf und lässt den Leser nicht mehr los.  Es gibt zahlreiche teils sehr gut platzierte Wendungen, die immer wieder in eine andere Richtung führen. Nur stückchenweise erschließt sich dem Leser das gesamte Bild, bis zur letzten Seite hat der Autor noch etwas in der Hinterhand.

    Mein Fazit: Ein sehr geschickt aufgebauter Thriller, der durchgehend fesseln konnte. Alles ist von vorne bis hinten durchdacht und enorm genau konstruiert. Das Buch liest sich absolut zügig weg. Ein wunderbarer Thriller für Zwischendurch.

  21. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (223)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  22. Cover des Buches Die dunkle Seite des Mondes (ISBN: 9783257057294)
    Martin Suter

    Die dunkle Seite des Mondes

     (703)
    Aktuelle Rezension von: Kathi_Mo

    Ich kann gar nicht explizit sagen, warum ich bei diesem Buch einfach nicht mitfiebern konnte…zwar war das letzte Drittel bedeutend spannender als die beiden zuvor, dennoch langatmig, aber auch irgendwie spannend und langweilig zugleich. Spannend durch die vielen Nebeninformationen, langweilig weil einfach kaum was passiert. Ich bin irgendwie nicht warm geworden mit dem Buch. 

  23. Cover des Buches Die Kinder von Eden (ISBN: 9783404174973)
    Ken Follett

    Die Kinder von Eden

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin

    "Die Kinder von Eden" sind eine bunt zusammengewürftelte Aussteigergruppe, in einem Tal der Rockys in Kalifornien. Sie passen sich nicht an, leben aber sonst friedlich in ihrer eigenen Welt, bauen einen hervorragenden Wein an und mit dem Erlös dieser Arbeit finanzieren sie ihr Leben. 

    So ziemlich jedes Gruppenmitglied hatte in seinem vorherigen, bürgerlichen Leben einen dunklen oder schwachen Punkt den man hinter sich ließ, bzw. lassen musste, wollte man nicht im Gefängnis landen. Deshalb verabschiedete man sich  aus seinem bürgerlichen Dasein. Ewig könnten sie in ihrem "freien" Leben weiterhin ihr Dasein fristen, wäre da nicht der Regierungsbescheid, dass dieses komplette Tal bis zu einem bestimmten Termin zu räumen sei, da man die Schlucht für einen Wasserspeicher fluten wird. 

    Dieser Entscheid wird Anlass und setzt eine Welle der Gewalt in Gang. Die Idee ist, den Gouverneut des Staates Kalifornien mit der Drohung, ein künstliches Erdbeben auszulösen, unter Druck zu setzen.  Niemand in Sacramento glaubt, dass dies möglich sein und man tut es als Spinnerei ab. Erst als die junge FBI-Agentin Judy, der man diesen irrwitzigen Fall zuteilt um sie kalt zu stellen, den führenden Erdbebenforscher kontaktiert und sein Fachwissen einholt wird klar, dass es eine Möglichkeit gibt, über dem San Andreas Graben in Kalifornien mit einem seismischen Vibrator tatsächlich die Erde beben zu lassen. Die Gewaltbereitschaft von Priest, dem Kopf dieser Gruppe,  war schon immer latent vorhanden, doch nun bricht sich seine kriminelle Energie so richtig Bahn. Es wird gelogen, betrogen und gemordet um das Ziel zu erreichen. 

    Mehr will ich über den Inhalt des Buches nicht verraten. 

    Auf jeden Fall ist es ein spannender Ken Follet. Auch hier gelingt es dem Autor, Realität und Fiktion so miteinander zu verbinden, dass dem Leser nahezu alles schlüssig erscheint und man gebannt weiterliest. 

    Ungefähr bis Dreiviertel des Romans war ich total fasziniert, wollte das Buch nicht aus der Hand legen.. Doch dann wurde es mir doch etwas too much von allem. Deshalb ein Sternchen Abzug.  

    Trotzdem, ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Besonders interessant dabei ist, dass man als Leser immer wieder Infos zu Erdbeben erhät die in die Geschichte  eingewoben sind. 

  24. Cover des Buches Into the Wild (ISBN: 0385486804)
    Jon Krakauer

    Into the Wild

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Tulpen

    Jon Krakauer nimmt sich in seinem Roman dem Aussteiger Chris McCandless an, der in den Weiten Alaskas die Einsamkeit suchte und hier ein tragisches Ende fand.

    Die Geschichte gliedert sich in mehrere Teile. Zuerst beschreibt Krakauer Chris McCandless' Persönlichkeit und seine Motivation, sich immer wieder von den Menschen abzuwenden und Zuflucht in der Natur zu suchen. Anschließend vergleicht er McCandless mit anderen Aussteigern und Abenteurern. Der letzte Teil erzählt detailliert von seinem letzten Trip nach Alaska und die Umstände, die letztlich zu seinem Tod führten.

    Ich kannte Chris McCandless nicht, deshalb ist meine Rezension ein bisschen spekulativ. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es Jon Krakauer sehr gut gelungen ist, den Protagonisten zu beschreiben. Als einen sehr sensiblen, vielseitig begabten und sehr sympathischen Mann, der sich stets anders gefühlt hat als die anderen und deshalb Probleme hatte, sich in eine dauerhafte Gemeinschaft einzufinden. Nichtsdestotrotz suchte er auch immer wieder die Nähe von Menschen und nutzte seine langen Auszeiten in der Wildnis als Ruhepausen, nach denen er sich wieder nach Gemeinschaft sehnte und in die Zivilisation zurückkehrte. 

    McCandless wurde im Nachhinein vielfach angefeindet und als "dumm", "schlecht vorbereitet" und "selbst schuld" bezeichnet. Es gefällt mir gut, dass Jon Krakauer hier seine Verteidigung übernimmt und genau beleuchtet, dass Chris vielleicht etwas blauäugig an seine Abenteuer herangegangen ist, aber keinesfalls unvorbereitet war, was zum Beispiel Kenntnisse der Natur und Überlebensstrategien anging.

    Was mir an dem Buch überhaupt nicht gefällt, ist der Vergleich mit anderen Abenteurern und Aussteigern. Vor allem, da die Motivation der anderen ausgewählten Figuren eine gänzlich andere ist, z:B. Erfahrungen sammeln wie das Leben in der Steinzeit gewesen ist oder einen sehr hohen gefährlichen Berg besteigen und dabei seine eigenen Grenzen zu überwinden, ist es als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Genauso gut (oder besser) würde ein Vergleich mit einem sehr sensiblen Menschen passen, der sich von den Menschen zurückzieht und sein Leben in Einsamkeit mit Malerei oder sonstigem verbringt. Ich habe hier den Eindruck, diese ausschweifenden Nebengeschichten dienen vor allem dazu, den Autoren auch mitspielen zu lassen, denn er vergleicht McCandless auch mit sich selbst. Auch für den Erzählfluss wirkt dieser Teil des Buches für mich wie ein Bruch und ausgesprochen störend.

    Der Roman ist auf dem Poster der 99 Bücher, die man gelesen haben muss, aufgeführt. Das finde ich übertrieben und weiß nicht, welche Motivation dahinter gesteckt haben mag. Auch wenn Chris McCandless zweifellos ein sehr besonderer Mensch war und Krakauer ihm wahrscheinlich sehr gerecht wurde und eine wunderbare Erkenntnis mitliefert:

    "I think maybe part of what got him into trouble was that he did too much thinking."




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