Bücher mit dem Tag "hist. krimi"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hist. krimi" gekennzeichnet haben.

214 Bücher

  1. Cover des Buches Die Affäre Carambol (ISBN: 9783608503548)
    Stefan Lehnberg

    Die Affäre Carambol

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Frankfurt zur Zeit der Vorherrschaft Napoleons über Europa. Goethe besucht mit seinem Freund Schiller seine Mutter. Am Tag der Abreise werden sie zu einem Gespräch beim Fürsten Thurn und Taxis gebeten. Dort informieren sie zwei Stadträte über rätselhafte Vorgänge in und um Frankfurt, die alle befürchten lassen, dass es zu einer erneuten Besetzung Frankfurts durch die  Franzosen kommen könnte. Goethe schlägt vor, den Gesandten Frankreichs offen zu informieren, doch zu dem anberaumten Gespräch kommt es nicht mehr, denn der Gesandte und sein Gesinde werden ermordet, sein Schloss abgebrannt. Wer ist der mächtige und scheinbar allwissende Gegner? Goethe und Schiller beschließen, vorerst in Frankfurt zu bleiben und den ungleichen Kampf aufzunehmen. Beide geraten mehrfach in Lebensgefahr, können eine wahrhaft gigantische Intrige aufdecken, bleiben aber letzten Endes die Verlierer.

    Mit "Die Affäre Carambol" legt der Autor Stefan Lehnberg bereits den zweiten Roman mit den Ermittlern Goethe und Schiller vor, Parallelen  zu Holmes und Watson sind unübersehbar und gewollt. Ebenso wie Holmes hat der Dichterfürst Goethe so seine Macken und Befindlichkeiten, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt. Wer es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nimmt, wird mit dieser Räuberpistole bestens unterhalten.

  2. Cover des Buches Der Nordseespuk (ISBN: 9783596034413)
    Tilman Spreckelsen

    Der Nordseespuk

     (52)
    Aktuelle Rezension von: natti_Lesemaus

    Inhalt
    Husum, 1843: Nachts am Hafenbecken sieht Peter Söt, der Schreiber und Freund des jungen Anwalts Theodor Storm, im Schlick einen goldenen Pokal aufglänzen. Als er Werkzeug holt, um ihn zu bergen, findet er keinen Kelch mehr – statt dessen liegt nun eine Leiche im Schlick.
    Der erste von mehreren Toten, die Husum in Angst versetzen. Alle Ermordeten hatten Kontakt zu einer Sekte, die vor über hundert Jahren auf der Insel Nordstrand ein Paradies auf Erden, einen Gottesstaat errichten wollte. Storm entdeckt, dass die Gemeinschaft im Verborgenen bis heute besteht. Nimmt sie jetzt späte Rache?

    Meinung:

    Das ist der zweite Teil einer Reihe- die ich vorher nicht kannte. So habe ich mit diesem Teil begonnen, da ich es mal geschenkt bekommen habe. Den ersten Teil kenne ich somit nicht. Aber ich denke, man kann die Teile auch unabhängig voneinander lesen, denn die Teile sind in sich abgeschlossen, es ist jedes mal ein neuer Fall. Und alles wichtige wird erwähnt was man wissen muss.


    Erst einmal muss ich sagen, das ich es als richtigen Krimi nicht bezeichnen würde. Es ist zwar spannend und und teilweise aufregend, aber richtig Krimimäßig eben nicht.

    Für mich ist diesen Werk etwas besonderes, da ich selber aus der Nähe von Husum komme und oft durchfahre.

    Es spielt im 18. Jahrhundert und es wird wirklich bildlich die Zeit von früher beschrieben. Ich konnte mir wunderbar die alten Kachelofen vorstellen, die kleinen, zugigen Häuser, die Straßen, den Nebel und das Wasser. Ich war fast dabei.

    auch wurde hier wirklich gut Recheriert, finde ich- was die damalige Zeit und der Charakter einer bestimmten Person betrifft- die es tatsächlich gab.

    Die Charaktere sind gut gelungen finde, jedoch finde ich den Schreiber Söt etwas zu ruhig und zurückhaltend.

    Der Fall selber ist interessant und man überlegt, was da wohl im Gange ist.

    Gibt es tatsächlich eine Geheime Sekte  die schon seit Jahrhunderten ihre Finger im Spiel hat und verantwortlich für die Toten ist oder agieren hier ganz andere Personen?


    Ich würde germe die anderen Teile auch lesen, ich finde sie sehr interessant.

  3. Cover des Buches Der Werwolf von Münster (ISBN: 9783839214923)
    Maria Rhein

    Der Werwolf von Münster

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Als ich Mutter fand, habe ich diesen Zettel in ihrer Nähe entdeckt.« Johanna reichte Katharina ein zerknittertes Blatt Papier. Es war unverkennbar die herausgetrennte Seite eines Buches. Eine Stelle war markiert: »Ich weiß, wo du wohnst, da, wo der Thron des Satans ist.«

     

    1874, im damals beschaulichen Münster. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, richtet seine Opfer grausam zu und hinterlässt bei ihnen geheimnisvolle Nachrichten.

    Heinrich Maler von der preußischen Geheimpolizei ist eigentlich mit einem ganz anderen Auftrag vor Ort. Er soll den als Bedrohung empfundenen Bischof ausspionieren und möglichst einen Grund finden, den verhassten Katholiken aus dem Weg zu schaffen. Doch Heinrich, in seiner Seele ein aufrichtiger Polizist, setzt sich engagiert auf die Fährte des „Werwolfs“…

     

    Dieses Buch hat mich in Teilen gut unterhalten, in Teilen aber auch enttäuscht. Der geschichtliche Hintergrund rund um den Kulturkampf in Münster ist ohne Zweifel hochinteressant und hätte gern im Buch noch einen größeren Umfang einnehmen dürfen. Auch die Abschnitte, die sich mit dem damals aufkommenden Spiritismus beschäftigen, habe ich mit großem Interesse gelesen.

     

    Auf der anderen Seite fand ich schon recht früh offensichtlich, wer der Täter ist und seinen Auftritten fehlte leider das gewisse Etwas, das Serienmörder sonst oft umgibt. So wirkte er auf mich trotz seiner Taten nicht sehr beeindruckend. Zudem empfand ich einige Längen, die durch die zu umfangreiche Schilderung der Liebesgeschichte inclusive detaillierter Sexszenen zwischen Heinrich und einer jungen Frau entstanden. Es wäre ja noch in Ordnung gewesen, wenn das Buch ordentlich dick gewesen wäre, aber so passte das Ganze vom Umfang her schlicht nicht zusammen.

    Das Ende vom Buch schließlich kam dann ein wenig zu flott und wirkte speziell auf den letzten Seiten nicht rund. Auch hier drängte sich der Verdacht auf, dass dem Happy End der Liebesgeschichte die höchste Priorität eingeräumt wurde. Sehr schade.

     

    Fazit: Sehr interessanter Ansatz, aber hier wurde zugunsten einer Liebesgeschichte Potential verschenkt.

  4. Cover des Buches Die Lausitzer Musen (ISBN: 9783839218167)
    Ivonne Hübner

    Die Lausitzer Musen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: verirrtes_irrlicht
    Als Jakub auf seiner Reise in der Lausitz die hübsche Mathilde kennenlernt, geht er beim Müller in die Lehre. Allerdings geschehen seltsame Dinge im Dorf, denn zwei Mädchen scheinen Selbstmord begangen zu haben, indem sie sich selbst ertränkten. Das stimmt nicht nur den Doktor Waldeck misstrauisch und so ermitteln er, Jakub und Mathilde auf eigene Faust. 


    Ein Krimi im historischen Setting, der dem Genre des historischen Romans mehr als gerecht wird. Wortgewandt und in sich stimmig zeichnet die Autorin unterschiedliche und lebensnahe Charaktere, die alle ihre eigene Bürde und Geheimnisse zu tragen haben. Mehr als einmal hat man das Gefühl, sich inmitten des Dorfes zu befinden. Weilt der Mörder unter den Dorfleuten oder auf dem gräflichen Schloss? Mehr als einmal zieht man Schlussfolgerungen, um diese dann wieder zu verwerfen. Mit viel Liebe zum Detail und der richtigen Prise Humor an einigen Stellen, schafft es Ivonne Hübner, eine spannende Geschichte zu erzählen, mit der man einige freudige Lesestunden verbringen wird.


    Die Auflösung war grandios!


    Lediglich den Charakter der Mathilde fand ich auf den letzten zwanzig Seiten doch recht wankelmütig.


    Ich bin definitiv auf den nächsten Waldeckroman gespannt!
  5. Cover des Buches Alchimie einer Mordnacht (ISBN: 9783462049190)
    Benjamin Black

    Alchimie einer Mordnacht

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Aitutaki

    Christian Stern, ein junger Prager Gelehrten am Renaissance-Hof Rudolfs II., soll einen Mord an einer Geliebten des Königs aufklären. Aber anstatt den Fall zu lösen, verstrickt er sich immer tiefer in die Intrigen- und Lustspiele rund um den König und dessen Gefolge. Eine spannende Mischung zwischen Kriminalroman und historischer Geschichte, die Benjamin Black erzählt und den Leser so schnell zu begeistern und fesseln mag. Genial finde ich persönlich auch die Auflösung des Falles, die sich auch auf die heutige Zeit adaptieren liesse.


    Was ich erst im Nachhinein erfahren habe, dass sich hinter dem Pseudonym Benjamin Black der Irische Autor John Banville verbirgt. Kein Wunder, liesst sich die Geschichte sprachlich so toll und vermag schnell zu fesseln!


    Sehr passend zur Geschichte ist auch das Cover gewählt. Man fühlt sich zurückversetzt ins Jahr 1599. 

  6. Cover des Buches Aberglaube und Geschäfte (ISBN: 9783839222232)
    Susanne Gantert

    Aberglaube und Geschäfte

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Tanpopo
    Im Winter 1582 findet man in der Gegend des Rammelsbergs die Leiche einer jungen Frau, eines Säuglings und eines Jungen an drei unterschiedlichen Orten. Haben die Todesfälle etwas gemeinsam oder handelt es sich lediglich um Zufälle?
    Der Jurist Konrad von Velten wird mit der Ermittlung betraut. Dies ist nicht sein erster Fall. Und im Verlaufe der Ermittlungen wird ersichtlich, dass die Ereignisse in einem Zusammenhang mit ihm, seiner Familie und dem Herzog von Braunschweig stehen. Und immer ist der Täter Konrad einen Schritt voraus.

    Die Autorin gestaltet den Handlungsablauf angenehm dynamisch und es blieb mir viel Raum für eigene Spekulationen, denn man erhält beim Lesen auch nur die Informationen, die dem Ermittler zur Verfügung stehen. Es fließen so alle Informationen aus der gegenwärtigen Handlung sowie der Vergangenheit der beteiligten Personen gut ineinander.
    Zudem gibt Susanne Gantert sehr schön sprachlich geschrieben Einblick in gesellschaftliche Entwicklungen der Wolfenbütteler Region am Ende des 16. Jahrhunderts. Die Autorin hat für den Roman gründlich recherchiert und gibt in einem abschließenden Kapitel auch Informationen zu Wahrheit und Fiktion. Man kann durchaus auch geschichtlich noch so Einiges dazu lernen.

    Ich habe den Roman gelesen, ohne die vorhergehenden Bände „Das Fürstenlied“ und „Der Mädchenreigen“ gelesen zu haben. Es viel mir jedoch zu keinem Zeitpunkt schwer in das aktuelle Geschehen einzusteigen. Ich bin im Gegenteil neugierig auf die vorhergehenden Episoden geworden und werde sicherlich die fehlenden Romane lesen.

    Auch diesen Roman kann ich allen Lesern historischer Romane empfehlen.
  7. Cover des Buches Der Mordfall Franziska Spiegel (ISBN: 9783865325709)
    Norbert Sahrhage

    Der Mordfall Franziska Spiegel

     (18)
    Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310

    Im August 1944 wird die Jüdin Franziska Spiegel ermordet. Es sind Zeiten, in denen keiner ein Interesse hat, die Mord an einer Jüdin zu klären.

    Vier Jahre tritt Gernot Zöllner wieder seinen Dienst an und bekommt den Fall Spiegel auf den Tisch. Er will die Täter ausfindig machen und kniet sich mächtig in die Sache hinein. Aber es gestaltet sich schwierig, denn bei seinen Befragungen trifft er auf altes Nazis, die nicht daran denken, den Mund aufzumachen. Während des Krieges stramm linientreu, geben sie sich jetzt als Opfer. Mit diesen Einstellungen kommt Zöllner gar nicht zurecht, denn seine jüdische Frau ist vor vielen Jahren mit ihren Eltern nach England geflohen. Als er den Tätern näher kommt, geschieht ein Mord.

    Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Der Schreibstil ist nüchtern und distanziert, was sehr gut zu diesem Fall passt. Die Ermittlungen sind sehr spannend. Es ist bedrückend, wie sich die alten Seilschaften wieder in ihren Positionen breit machen, immer nach dem Motto „wie sollen wir sonst wieder alles ans Laufen kriegen“. Zöllner will den Fall klären, wahrscheinlich weil er auch persönlich betroffen ist. Aber ich denke, dass er schon immer ein guter Ermittler war, dem die Gerechtigkeit sehr wichtig ist. Alle Personen wurden gut und authentisch beschrieben.

    Am Ende zweifelt man daran, dass es wirklich gerecht zugeht.

    Ein empfehlenswertes Buch.

  8. Cover des Buches Bilder des Bösen (ISBN: 9783958249912)
    Britta Hasler

    Bilder des Bösen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Angeliques_Leseecke
    *Inhalt*
    Wien 1906, ein Serienmörder treibt in der Stadt sein Unwesen. Er tötet Prostituierte und hackt anschließend eine Hand ab. Leutnant Tscherba bittet die beiden Privatdetektive Rudolph Lischka und Julius Pawalet um Mithilfe. Kurze Zeit später wird Julius Pawalet dabei beobachtet, wie er einen neuen Tatort verlässt, er wird zum Hauptverdächtigen.
    Parallel ermittelt die beiden in einem Fall von Erpressung. Eine Dame der Gesellschaft wird mit pikanten Bildern ihres Ehemanns erpresst.
    Nach und nach decken die beide die dunklen Machenschaften der sogenannten gehobenen Gesellschaft auf. Dabei kommen sie dem Mörder gefährlich nahe…

    *Meine Meinung*

    "Bilder des Bösen" von Britta Hasler ist der Nachfolgeband zu "Das Sterben der Bilder". Die Kriminalfälle sind spannend und sehr interessant.
    Mit ihren bildhaften und fesselnden Schreibstil schafft es die Autorin mich in die Geschichte hineinzuziehen. Und auch wenn mich die erotischen Szenen etwas stören, möchte ich wissen, wer der Mörder ist.
    Nach und nach offenbart sich dem Leser die Moral und die Abgründe dieser Zeit. Die Polizei schaut bei der Prostitution und bei dem Mädchenhandel weg, hält vielleicht sogar die Hand auf. Der Blick in die menschlichen Abgründe ist der Autorin gut gelungen.

    Die Charaktere sind facettenreich und entwickeln sich im Laufe des Buches.

    *Fazit*

    Ein gut recherchierter Krimi aus vergangener Zeit, spannend und mit einigen erotischen Szenen. Von mir gibt es 4 Sterne.
  9. Cover des Buches Letzter Tanz auf Sankt Pauli (ISBN: 9783839200421)
    Claudius Crönert

    Letzter Tanz auf Sankt Pauli

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieser Reihenauftakt zeigt deutlich, wie perfide das NS-Regime auch die Polizei durchdrungen hat. Was nicht passt, wird passend gemacht, indem man die Kollegen bespitzelt und/oder mit Denunziation deren Familie unterdrückt. 

    Hannes Krell ist ein integrer Kriminalbeamter, der jedes Verbrechen aufklären will. Doch nun wird er daran gehindert, Ermittlungen zu einem Mord zu führen. Denn er kommt der Gestapo und SS in die Quere. Denn was einem Angehörigen der SS erlaubt ist, ist dem „Normalbürger“ verboten und bringt ihn unverzüglich ins KZ: Homosexualität nämlich.

    Um den Anordnungen Nachdruck zu verleihen, macht das Regime auch vor Jette, Krells Tochter nicht Halt. Dabei will Jette nur Musik hören und tanzen - den verbotenen Swing. Und es kommt, wie es kommen muss: Christian und Gregor, Schulfreunde Jettes, die mit ihr Swingmusik hören, erhalten als allererste in der Klasse ihren Einberufungsbefehl. Und während Gregor, Sohn eines Industriellen nach der Grundausbildung in Hamburg stationiert wird, muss Christian an die Ostfront ...  

    Wird Hannes Krell sich selbst treu bleiben oder vor den Repressalien in die Knie gehen? 

    Meine Meinung: 

    Dieser historische Krimi ist sehr gut gelungen. Er führt uns die Angst, niemandem mehr vertrauen zu können, drastisch vor Augen. Noch hält die Familie Krell zusammen. Doch wird das so bleiben? Aus zahlreichen Beispielen weiß ich, dass die Risse quer durch die Familien gegangen sind. Kinder haben ihre Eltern bespitzelt und ein nicht regelkonformes Verhalten der Gestapo gemeldet und umgekehrt. 

    Natürlich kann es für Jette und ihre erste Liebe kein Happy End geben.  

    Die Charaktere sind sorgfältig und vielschichtig gezeichnet. Auch die Zweifel von Hannes Krell, sich anzupassen, um seine Familie zu schützen oder doch zu ermitteln, sind sehr gut herausgearbeitet. 

    Die Personen aus dem Umfeld der Familie Krell sind Menschen, die so typisch für die NS-Zeit sind: der Vorgesetzte, der seine eigene Karriere im Auge hat, die überzeugten Nazi-Lehrer, die Mitschüler, die indoktriniert auf Andersdenkende losgehen und die Eingeschüchterten wie Elisabeth.  

    Fazit: 

    Nachdem hier einiges offenbleibt, freue ich mich auf die Fortsetzung. Gerne gebe ich für diesen Reihenauftakt 4 Sterne.

     

  10. Cover des Buches Der Irische Löwe (ISBN: 9783462047639)
    Annelie Wendeberg

    Der Irische Löwe

     (18)
    Aktuelle Rezension von: thiefladyXmysteriousKatha

    Der irische Löwe

    Hier wird erzählt wie alles rund um Anna Kronberg begann – das Prequel zur Anna-Kronberg-Serie. Ich hatte vorher noch nichts über die Reihe gehört und dieses Buch spontan in einer Kiste im Modernen Antiquariat gefunden. Das Buch war wirklich sehr spannend und interessant und gibt einen guten Einblick in das London 1885. Auch Anna lernt man ganz gut kennen aber spürt, das noch viele Geheimnisse in ihrem Charakter schlummern, die man sicherlich in den nächsten Bänden lüften kann.

     

    Inhalt

    Das Prequel zur Anna-Kronberg-Serie: London, 1885. Anna versteckt sich als vorgebliche Krankenschwester im schlimmsten Slum der Stadt und behandelt Prostituierte, Bettler und Kleinkriminelle aller Art. Keiner weiß von ihrem Doppelleben und dass sie tagsüber als Dr. Anton Kronberg im Guy’s Hospital praktiziert. Als der irische Dieb Garret O’Hare, der aus einer Schusswunde blutet, tief in der Nacht in ihre Wohnung einsteigt und auf ihrem Bett zusammenbricht, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung – nicht nur, weil sie Zuneigung zu dem hünenhaften Dieb mit der Löwenmähne empfindet.

     

    Meinung

    Bei circa 200 Seiten habe ich ehrlich gesagt nicht viel erwartet, doch tatsächlich steckt einiges in dieser Geschichte. Man lernt viel über die Umstände im London des Jahres 1885 und über die Rolle der Frau in dieser Zeit. Denn Anna Kronberg darf als Frau nicht studieren gehen. Ob sie das davon abhält möchte ich an dieser Stelle nicht erzählen, aber Anna ist eine sehr starke Frau für ihre Zeit und eine sehr interessante Protagonistin. Aber auch Garret ist eine super interessante Figur im Buch und ich bin sehr neugierig, ob man in weiteren Bänden noch mehr über ihn lernt.

    Der Mordfall war spannend, aber kam etwas kurz für meinen Geschmack. Aber ich verstehe, warum dies so war, denn es soll nur Lust auf die folgenden Bände gemacht werde und das ist der Autorin gelungen. Die Romanze zwischen Garret und Anna fand ich wirklich lesenswert und sicherlich werde ich Band 1-3 der Reihe lesen. Von mir gibt es 4 Sterne für dieses Prequel.

  11. Cover des Buches Die Toten von Paris (ISBN: 9783404176847)
    Michelle Cordier

    Die Toten von Paris

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Bouquiniste
    Worum geht es

    1944, nach der Befreiung Paris durch die Alliierten tritt Inspektor Jean Ricolet seinen neuen Posten bei der Pariser Kriminalpolizei an. Kurz darauf muss er im Todesfall eines unbekannten Deutschen ermitteln. Gegen den Wunsch seines Chefs legt er den Fall nicht zu den Akten und sucht heimlich weiter nach Hinweisen. Die Spuren führen ihn zur schönen Pauline und einem verschwunden Gemälde. Eine Jagd nach dem Mörder und dem Bild durch ganz Paris beginnt.

    Was ich über das Buch denke

    Dieses Buch gehört zu der Sorte, wo man bereits auf der ersten Seite mitten in der Handlung steckt und es von da an durchgehend interessant bleibt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Es kommen häufig kurze, relativ gängige französische Floskeln in den Sätzen vor. Da ich Französisch spreche, stört es mich nicht, im Gegenteil, es gibt der Geschichte den entsprechenden französischen Anklang. Für jemanden der kein Französisch spricht, könnte es eventuell den Lesefluss leicht stören.

    Inspektor Jean Ricolet ist eine sympathische Figur. Er kommt vom Land und ist zum ersten Mal in seinem Leben in der französischen Hauptstadt. Ein wenig unsicher zu Anfang und etwas eingeschüchtert von Paris, gewinnt er bald ein gesundes Selbstbewusstsein. Er besitzt einen guten Menschenverstand und lässt sich nicht durch Vorurteile beeinflussen. Beruflich könnte man ihn fast als ein wenig übereifrig sehen, wenn er nicht gleichzeitig eine ausgeprägte Loyalität gegenüber seinen Kollegen und eine gewisse Bescheidenheit an den Tag legen würde. Ein guter Charakter ohne große Ecken und Kanten. Bis zum Ende des Buch hat er nur eine kleine Weiterentwicklung durchlaufen. Sollte es einen zweiten Fall für Monsieur Ricolet geben, würde ich mir noch ein wenig mehr Tiefe bei ihm wünschen.

    Ricolet gegenüber steht die weibliche Hauptperson des Buches – Pauline Drucrat. Sie ist Kunststudentin und musste zuvor für die Deutschen als Expertin arbeiten, um wertvolle Kunst aus Frankreich heraus, nach Deutschland zu schaffen. Gleichzeitig war sie jedoch für die Resistance tätig. Bei ihrer Arbeit stößt sie auf ein wertvolles Gemälde von Raffael, das einst ihrer Familie gehörte. Mit der Befreiung Paris verliert sie die Spur des Bildes. Da der Mord scheinbar mit dem verschwundenen Raffael zu tun hat, bekommt sie die Möglichkeit über die polizeilichen Ermittlungen, das Gemälde weiter zu suchen. Sie gerät in einen Gewissenskonflikt zwischen ihren Gefühlen für Ricolet und ihrem persönlichen Interesse an dem Fall. Dies lässt ihre Figur facettenreicher erscheinen.Die Geschichte begleitet abwechselnd Pauline und Ricolet, was eine gute Erzähltechnik ist, um die Spannung zu steigern.

    Das Buch ist für mich ein klassischer Kriminalroman mit einem guten Plot, aber auch nicht mehr. Manchmal war es ein wenig wie Räuber und Gendarme und ich musste teilweise sogar nachsichtig schmunzeln.
    Was ich wiederum als sehr gut gelungen empfunden habe, ist das Einbetten der Handlung in die Zeit nach der Befreiung Paris. Die Autorin stellt sehr gut die Konflikte der französischen Bevölkerung nach dem Abzug der Deutschen heraus. Wer mit den Deutschen zusammen gearbeitet hat, ist jetzt ein Kollaborateur, egal ob diese Zusammenarbeit freiwillig stattgefunden hat oder nicht. Diejenigen, die noch zuvor mit dem Gutheißen der Vichy-Regierung Mitglieder der Resistance gejagt haben, müssen nun selber fliehen. Frankreich ist ohne Regierung und muss sich neu organisieren. Es zeigt ein wenig die zwei unterschiedlichen politischen Haltungen, die von Franzosen während des 2. Weltkrieges eingenommen wurden.

    Mein Fazit

    Die Toten von Paris ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit französischem Flair. Die Geschichte ist flüssig erzählt und hat ihren Reiz. Wer absolute Spannung und psychologische Ermittlungsarbeit sucht, ist hier jedoch falsch.

    Eine gute Krimilektüre für entspannte Stunden.

     

  12. Cover des Buches Um Mitternacht ab Buckingham Palace (ISBN: 9783462000900)
    JB Lawless

    Um Mitternacht ab Buckingham Palace

     (15)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Ein Fall für Detective Strafford.

     

    Der zweite Weltkrieg ist mitten im Gange und die Großstadt London wird täglich bombardiert.

     

    Die jungen Prinzessinnen Margareth und Elizabeth müssen aus der unsicheren Zone gebracht werden. Bei einer Nacht- und Nebelaktion schmuggelt man die beiden jungen Mädchen außer Haus.

     

    Per Boot geht es mit der MI5-Agentin Celia Nashe auf nach Irland. Dort werden sie vom englischen Botschafter und vom jungen irischen Detektive Strafford zu einem sicheren Ort gebracht.

     

    Celia und Strafford erhofften sich ein wenig Urlaub und landen in Tipperary in einem heruntergekommenen feuchten Herrschaftssitz samt schlechtgelauntem alten Colonel.

     

    Das Inventar des Hauses wird über die wahre Identität der beiden jungen Mädchen im Dunklen gelassen und zumindest Anfangs scheint der Plan aufzugehen.

     

    Doch Straffort, selbst Ire, ahnt, dass allein schon die Fahrt im schicken Bentley die Dorfbewohner zur Neugierde zwingt.

     

    Margareth gibt während des Aufenthalts ganz die Prinzessin, während Elizabeth den Braten und die ganze Inszenierung längst gerochen hat und beginnt, eigene Ermittlungen anzustellen.

     

    Schwer bewacht durch das irische Militär erhoffen sich alle ein paar ruhige Tage und eine baldige Rückkehr nach London. Wäre da nicht die IRA, die deutschen Flugzeugbomber und eine dubiose Bande im Dorf. Selbstverständlich sind die beiden Mädchen längst aufgeflogen…

     

    JB Lawless lässt es entgegen dem gesetzlosen Namen doch ein wenig an Spannung missen.

     

    Strafford ist mit seiner irischen Vergangenheit beschäftigt und versucht, mit Celia Nashe penetrant warm zu werden. Doch die hat ihr Herz wie erwartet anderweitig vergeben und der eigentlich Plan gerät etwas zu schnell in Vergessenheit.

     

    Die Verschrobenheit der Anwohner des maroden Anwesens kommt mir allzu bekannt vor und hinterlässt dann doch einige Fragen.

     

    Alles in allem ein guter Krimi, auch wenn mir durchweg die Spannung fehlte.

     

    Elizabeth hinterlässt bleibenden Eindruck beim Leser.

  13. Cover des Buches Donaudämmerung (ISBN: 9783709978849)
    Thomas Buchner

    Donaudämmerung

     (16)
    Aktuelle Rezension von: waldfee1959

    Im August 1939 wird in einem Mehrfamilienhaus in Linz an der Donau die Witwe Bremstaller von ihrem ehemaligen Untermieter erstochen aufgefunden. Dieser Fall ist für die Kriminalpolizei etwas Besonderes, weil die Frau gerüchteweise für die Tante Hermann Görings gehalten wird, Denunziationsbriefe geschrieben hat und außerdem ein größeres Vermögen geerbt haben soll. So verlaufen die Ermittlungen für Kommissar Steininger und seine Kollegen alles andere als einfach. Erschwerend mischt auch noch die Gestapo dabei mit.

    Thomas Buchner hat die Personen des Kriminalromans hervorragend beschrieben. Unsympathisch, brutal, anbiedernd an das Regime, ängstlich, dem Zeitgeist angepasst usw., jeder ist perfekt charakterisiert. Gegen Ende der Ermittlungen taucht eine sehr sympathische Kommissarin auf und die Auflösung des Falles ist ganz anders, als man die ganze Zeit vermutet hat.

    Schnell war ich in der Handlung dieses Buches drin, da es leicht und flüssig zu lesen ist. Thomas Buchner fängt die Stimmung in Österreich zwischen dem Anschluss an das Deutsche Reich und dem Beginn des 2. Weltkriegs meisterhaft ein. Außerdem ist das Schwanken der Menschen zwischen Anbiederung an das Nazi-Regime, der Euphorie bei vielen und der Angst und Ablehnung bei anderen gut geschildert und die historischen Ereignisse sind erstklassig recherchiert und sehr glaubhaft beschrieben, ganz besonders auch der immer stärker aufkommende Hass und die Hetze gegen die Juden und gegen Polen.

    Gefallen hat mir auch, dass immer wieder Dialekt eingefügt wurde, bzw. spezielle österreichische Wörter erschienen, wofür es am Ende des Buches entsprechende Erklärungen gibt.

    Ein sehr gutes Buch, bei dem für mich der Schwerpunkt auf der perfekt eingefangenen politischen Stimmung lag.

  14. Cover des Buches Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023) (ISBN: 9783492320399)
    Volker Kutscher

    Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023)

     (429)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Berlin 1929. Gereon Rath kommt von Köln neu zur Polizei und befindet sich gleich mitten im pulsierenden Leben Berlins. Ausschweifende Feste, Alkohol, Musik und harte Drogen. Als Kriminalkommissar ermittelt er im Dikicht der "Unterwelt." Es werden Pornos gedreht mit Darstellern die aussehen wie der ehemalige Kaiser oder wie bekannte Persönlichkeiten. Er ist neugierig und stochert tiefer und trifft in ein Wespennest. Die Wahrheit soll ans Licht und Rath ist eifrig und teilt seine Ergebnisse mit, aber die will man nicht so recht hören. Es scheint eine stille Vereinbarung zwischen Polizei, Politik und der "Unterwelt" geben. Will er Karriere machen oder das Recht walten lassen? Ein spannender und sehr ausschweifender Krimi von einem tollen Schriftsteller, der uns Leser in einen Sog aus Drogen, Nachtleben, Intrigen und einer verschobenen Wahrheit zieht. Süffig!

  15. Cover des Buches Der stumme Tod (ISBN: 9783492316118)
    Volker Kutscher

    Der stumme Tod

     (230)
    Aktuelle Rezension von: BooksOfTigerlily

    Nachdem ich beim Auftakt "Der nasse Fisch" etwas gebraucht habe, um mit Gereon Rath warm zu werden, fiel es mir bei der Fortsetzung nun erheblich leichter mit diesem Charakter. Mittlerweile folge ich ihm sehr gerne bei seinen eigenwilligen Ermittlungen. Neben ihm gibt es noch eine ganze Bandbreite an fantastisch gezeichneten Charakteren, die das ehemalige Berlin ebenso wiederaufleben lassen wie das perfekt recherchierte Setting.

    Das historische Berlin lässt Volker Kutscher richtiggehend vor den Augen des Lesers wiederauferstehen. Dabei trifft er den Lokalkolorit und macht Berlin mit vielen verschiedenen Protagonisten lebendig. Besonders beeinruckend ist die historische Genauigkeit und wie der Autor die aufziehende, unterschwellige Bedrohung durch die Nationalsozialisten und der kommende Sturz der Demokratie eingefangen hat.

    Daneben präsentiert er einen spannenden Kriminalfall mit vielen Verstrickungen und falschen Fährten, der Berlin in Atem hält und dem Leser den Wechsel von Stumm- zu Tonfilm un Berlins Film- und Kinobranche näherbringt. Eine gelungene Mischung bietet Unterhaltung auf höchstem Niveau. 

  16. Cover des Buches Totentanz im Stephansdom (ISBN: 9783709978337)
    Edith Kneifl

    Totentanz im Stephansdom

     (12)
    Aktuelle Rezension von: BarbaraDrucker

    Dieser Krimi beleuchtet eine brisante und dunkle Facette der Wiener Geschichte, die ich bislang nicht einmal geahnt hatte, obwohl sie im Grunde genommen sehr plausibel ist. Leider kommt dadurch das Freimaurermotiv viel zu kurz, ich hatte mir mehr Einblick in diese Gesellschaft erhofft. Die sonstigen Recherchen scheinen mir fundiert, über weite Strecken herrschte mir jedoch zu viel Infodump vor. Es wurden durchaus interessante Fakten zusammengetragen, etwa über die Symbolik im Stephansdom oder über die Zusammensetzung der Wiener Gesellschaft, und die sozialen Probleme in dieser Epoche werden beim Namen genannt. Hätte die Autorin dieses umfangreiche Wissen anschaulich und spannend verpackt, statt es einfach nur wie in einem Wien-Führer anzubringen, hätte das eine mitreißende Milieustudie werden können. Sie zeigt zwar auf die Wunde, legt den Finger aber nicht drauf und tut nicht weh. Dieser sehr beschauliche Krimi verbindet auf überraschende Weise Gesellschaftskritik und Wien-Nostalgie, plätschert aber letztendlich doch an der Oberfläche dahin. Sehr sympathisch und menschlich gezeichnete Hauptfiguren verleihen dem Roman einen versöhnlichen Touch und sorgen für Operettenflair.

  17. Cover des Buches 1799 - Die Schatten von Oldenburg (ISBN: 9783839202241)
    Jörg Kohn

    1799 - Die Schatten von Oldenburg

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Didi2256

    Der Autor Jörg Kohn beschreibt in seinem Historischen Roman die Geschichte von Johannes Friedrich von Marburg, der auf der Suche des Mörders seiner Eltern ist.

    Da die Ermittlungen der Polizeistation nicht voran kommen nimmt Johannes Friedrich von Marburg die Sache selbst in die Hand und sucht nach dem Mörder. Eine gefährliche Reise durch Norddeutschland beginnt, bei der Johannes selbst in Lebensgefahr gerät.

    Leider muss ich gleich zu Anfang sagen das ich ohne das Glossar am Ende des Buches nicht zurecht gekommen wäre. Ich habe nur schwer in die Geschichte rein gefunden. Das liegt aber an mir, da ich mich mit den französischen Namen schwer tue. Die Geschichte  ansich ist gut ausgearbeitet und der Autor hat eine umfangreiche Recherche hier geleistet. Die Charaktere der Protagonisten kommen glaubhaft rüber und der Schreibstil, der damaligen Zeit entsprechend, ist schnörkellos. Dennoch hatte ich Mühe durch das Buch zu kommen, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

  18. Cover des Buches Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2) (ISBN: 9783548611037)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Nachdem der erste Teil der Henkerstochter-Saga hatte mir bereits außerordentlich gefallen hatte, verfolge ich die Serie nun auch weiterhin.

    Zum Inhalt will ich - wie üblich bei Krimis - nichts weiter verraten. Das soll jeder selbst lesen.

    Oliver Pötzsch hat - wie üblich - gute Arbeit geleistet. Sein Geschichtsaufbau und sein Erzählstil funktionieren, reißen den Leser mit und bringen dem Leser eine filmische Geschichte nahe. Was will man mehr?

    Der Henker Jakob Kuisl bleibt eine faszinierende und trotz seines "Berufes" sympathische Figur. Erfreulicherweise kommt dieses Mal auch die Tochter des Henkers öfter vor und überzeugt als Sympathieträgerin.

    Tatsächlich muss ich diesen Teil als noch etwas stärker als den Ersten einstufen, da die Wirrungen letztlich etwas faszinierender als im ersten Buch sind. 

    Freue mich sehr auf die weiteren Bände.

  19. Cover des Buches Der Nordseeschwur (ISBN: 9783596298280)
    Tilman Spreckelsen

    Der Nordseeschwur

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    1844. Das Haus des Juristen und Autoren Theodor Storm bekommt Besuch von einem Unbekannten. Doch Storms Schreiber Söt weist ihn ab, da der Dichter aushäusig ist. Kurze Zeit später wird dieser Unbekannte ermordet aufgefunden, in seinen Habseligkeiten ein Auszug aus einem Gedicht Storms. Was hat es damit auf sich? Doch Storm und Söt haben keine Zeit, sich darum zu kümmern, da im benachbarten Bredstedt ein Sängerfest stattfindet, zu dessen Vorbereitungskomitee Storm gehört. Er reist also samt familiären Anhang dorthin, obwohl es wirre Drohungen gegen das Fest gab und es zu befürchten ist, dass es im Nationalitätenkonflikt zwischen Dänen und Deutschen sowie im Zuge der friesischen Unabhängigkeitsbestrebungen missbraucht werden könnte.

    Im Vorfeld des Festes kommt es zu weiteren Überfällen und sogar einem weiteren Mord, wobei es sich bei den Opfern immer um Menschen handelt, die in irgendeiner Verbindung zu Strom stehen, so wird etwa auch Söt niedergeschlagen.

    Tilmann Spreckelsen verbindet in seinem Roman zwei Handlungsstränge, einen eher privaten um Storm sowie einen eher politisch-historischen. Der erste ist meiner Ansicht nach gelungen, Täter und Motiv sind nachvollziehbar. Was allerdings den zweiten Handlungsstrang betrifft, finde ich die Lösung etwas unmotiviert, dafür einen Stern Abzug.

  20. Cover des Buches Pompeji (ISBN: 9783641108458)
    Robert Harris

    Pompeji

     (346)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: POMPEJI

    Autor*in: Robert Harris

    Erschienen in Deutschland: 2003

    Originaltitel: POMPEJI

    Erschienen in Engand: 2003

    Übersetzer*in: Christel Wiemken 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Drama, Krimi, Slice of Life, Hetero

    Preis: € 12,00

    Seiten: 352

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-426-52424-4

    Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

     

    Inhalt:

    Auch im Sommer des Jahres 79 n. Chr. kommen die Reichen und Schönen wieder aus Rom nach Pompeji, Stadt der Ausschweifungen und der Intrigen. Doch dann bebt die Erde, und der mächtige Aquädukt Aqua Augusta, der das Wasser von Attilius, aus Rom entsandter neuer Wasserbaumeister, soll den Schatten beheben. Die Zeit drängt, denn Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern für den skrupellosen Geschäftsmann Ampliatus vor allem Geld und Macht. Ausgerechnet dessen Tochter Corelia kommt einer Verschwörung auf die Spur und bitte Attilius um Hilfe. Während die beiden fieberhaft dunke Machenschaften aufdecken, sendet die Natur weitere Vorboten drohender Gefahr.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Auch das Buch hier ist von einem ehemaligen Nachbarn, der kurz nach seinem Umzug mehrere Bücher aussortiert und uns dann in einer Tasche zur Verfügung gestellt hat. Da ich die Geschichte hinter der Tragödie von Pompeji schon immer interessant fand, hat mich der Titel allein schon sehr angesprochen. Aber natürlich auch die Beschreibung des Inhalts. Zwar war ich mir nicht ganz sicher, wie das Ganze aussehen würde, wollte mich aber darauf einlassen.

    Jedenfalls, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es funktioniert hat. Ich fand den Aufbau an sich interessant, es gibt bereits erste Anzeichen auf den kommenden Ausbruch, die allerdings niemand von den dort lebenden Leuten so richtig deuten konnte. Vermutlich, weil die Gesellschaft bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Dingen oder zumindest nicht in diesem Ausmaße gemacht haben. Zwar gab es vor kurzem, also wenige Zeit bevor die Handlung des Buchs startet, an einem anderen Vulkan bereits Probleme. Dennoch konnten sie Eins und Eins nicht ganz zusammenzählen. Wie denn auch? Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht wirklich machen können.

    Daher ist es fast schon grausam, als gefühlt einzige zu wissen, wie das Ganze ausgehen wird. Dennoch fand ich es spannend zu lesen, wie Attilius und seine Leute ermitteln, schauen, was los ist und versuchen, die Ursache zu beheben. Und auch, wie die anderen Leute die Ereignisse, die um sie herum passieren, deuten - oder eben auch nicht. Es gibt zum Beispiel wohl immer mal wieder ganz leichte Beben, aber es gibt nur zwei Leute, die denen überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit schenken. Und auch die Lösung für eines der Probleme, die sie haben, fand ich sehr interessant.

    Das mit der Verschwörung, weiß nicht, ob das unbedingt hätte sein müssen. Das hat nicht wirklich viel zur Story beigetragen, außer, dass mehr Personen in Gefahr waren. Spätestens aber, als der Vulkan ausgebrochen ist, hat der Part so gar keine Rolle mehr gespielt. Also meinetwegen hätte man ihn auch weglassen können und dass es nur bei dem Rest bleibt. Es passieren seltsame Dinge und Attilius versucht herauszufinden, was genau passiert. Und dann kommt es unverhinderbar zum Unglück. Das hätte meiner Meinung nach gereicht.

    Dadurch kam das Unglück auch ein bisschen zu kurz. Und auch die Art, wie Attilius und noch jemand überlebt, kommt mir ein bisschen zu kurz gegriffen, wie auch ein bisschen zu seltsam vor. Es kommt recht spät zum Ausbruch im Buch und dann wird es auch eher grob umrissen, als dass es wirklich angeschnitten wird. Besonders die Folgen werden gefühlt auf ein-zwei Seiten abgehandelt, dabei wäre es echt noch interessant zu wissen gewesen, wie es das Leben der damaligen Zeit total aufgerüttelt hat. Ich meine, eine ganze Stadt verschwindet unter einer dicken Schicht Magma - wie haben die anderen Menschen reagiert? Was ist mit den Überlebenden passiert? Gab es Verwundete, wie und wo wurden die versorgt? Wie haben die Menschen die Gegend danach wahrgenommen. Das hätte mich auch viel eher interessiert, als die Verschwörung, die am Ende nicht so wirklich wichtig war. Zumindest in meinen Augen.

     

    Fazit:

    Versteht mich nicht falsch, mir hat das Buch im Großen und Ganzen Spaß gemacht. Aber vom Hocker gerissen hatte es mich jetzt auch nicht. Dazu lag der Fokus dann doch ein bisschen zu sehr auf den falschen Dingen. Egal, es hat mich irgendwo unterhalten und ich denke, darauf kommt es am Ende an. Behalten werde ich das Buch nicht, das weiß ich sicher. Und was ich auch sicher weiß, ist die Bewertung. Das Buch bekommt von mir insgesamt drei Sterne und ich bin mal gespannt, ob ich irgendwann wieder ein Buch oder einen Roman finde, welches in Pompeji spielt und ob es mich dann mehr ansprechen wird. Aufgrund meines hohen SuBs bitte ich jedoch explizit nicht um Empfehlungen, danke! 

  21. Cover des Buches Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1) (ISBN: 9783548610429)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)

     (335)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Es ging nicht darum, ob die Stechlin schuldig war; das Wohl der Stadt ging vor. Ein kurzer Prozess, und der Frieden würde endlich wieder einziehen.«

     

    Schongau, ein beschaulicher kleiner Ort in Bayern, im Frühjahr 1659. Mit dem Frieden ist es vorbei, als ein brutal ermordeter Junge gefunden wird. Auf seiner Schulter findet sich eine Tätowierung, die sofort als Hexenzeichen identifiziert wird. Und noch schneller ist die dazugehörige Hexe ausgemacht, Martha Stechlin, die Hebamme. Jakob Kuisl, der Henker Schongaus, soll sie der Folter unterziehen und zum Geständnis bringen. Doch Kuisl ist von der Unschuld Marthas überzeugt und macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Unterstützt wird er dabei von dem jungen Medicus Simon Fronwieser und seiner Tochter Magdalena. Leider drängt die Zeit, denn es kommt zu weiteren Opfern und mysteriösen Vorfällen und das Volk will die in seinen Augen verantwortliche Hexe brennen sehen…

     

    Wieder einmal las in ein Buch, das ziemlich lang in meinem Regal gewartet hatte. Ich glaube, ich hatte wegen des Titels Vorurteile, aber nachdem mich die Totengräber-Reihe des Autors so begeistern konnte, gab ich auch der Henkerstochter endlich eine Chance. Und ich wurde nicht enttäuscht!

     

    Zu meiner großen Freude steht der Henker im Mittelpunkt der Handlung, seine Tochter kommt eigentlich nur als Nebencharakter vor. Erwartungsgemäß gibt es eine völlig unschickliche Romanze zwischen ihr und dem jungen Medicus, der Schwerpunkt liegt aber in der Suche nach den wahren Schuldigen. Eine heikle und gefährliche Mission, aber zum Glück ist der Henker jemand, den so leicht nichts umwirft.

     

    Kuisl war gleich mein Lieblingscharakter. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das mal bei einem Henker passieren würde, aber seine Figur ist mit einigen wirklich positiven Eigenschaften angelegt. Ich halte es auch für durchaus möglich, dass es solche mitfühlenden Scharfrichter gab, schließlich wurden sie meist in Henkersfamilien hineingeboren und hatten kaum Möglichkeiten, einen anderen Beruf zu ergreifen. Interessant fand ich die Tatsache, dass der Autor selbst ein Nachfahre der Kuisls ist, die über Jahrhunderte hinweg die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren. Im Nachwort erläutert Pötzsch, was er im Rahmen seiner Recherchen herausfand und welche realen Fakten in die Handlung des Buches eingeflossen sind.

     

    Das Buch liest sich leicht und fesselte mich von der ersten Seite an. Die Thematik ist natürlich gruselig, aber so funktionierten viele Menschen leider schon immer und tun es noch heute. Wenn etwas Schlimmes geschieht, muss als erstes sofort ein Schuldiger her. Hexen, Juden, Ausländer, Flüchtlinge… es ist im Grunde immer dasselbe. Und wer über das finstere Mittelalter die Nase rümpft, braucht bloß eine Tageszeitung mit vielen Bildern aufzuschlagen oder die Propaganda „alternativer“ Parteien zu verfolgen um zu sehen, wie viele Parallelen es doch gibt. Daher lese ich gerne Geschichten über Menschen, die nicht den einfachen vermeintlichen Lösungen und Vorurteilen anhängen, sondern sich um die Wahrheit bemühen.

     

    Fazit: Fesselnde Story und ein Henker als Sympathieträger, das hat mir gut gefallen und ich verfolge die Reihe gerne weiter.

  22. Cover des Buches Pforte der Verdammnis (ISBN: 9783104037066)
    C.J. Sansom

    Pforte der Verdammnis

     (98)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.

    Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.

    Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.

    Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.

    Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.

    Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.

    Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

  23. Cover des Buches Das rote Licht des Mondes (ISBN: 9783499248139)
    Silvia Kaffke

    Das rote Licht des Mondes

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Schauplatz dieses historischen Krimis ist Ruhrort um 1854, das heute nur mehr ein Stadtteil von Duisburg ist, damals aber ein aufstrebender Ort. 

    Lina Kaufmeister ist wegen ihrer aufgrund von Knochentuberkulose Gehbehinderung nach wie vor unverheiratet und führt den Haushalt ihres todkranken Vaters, in dem auch ihr Bruder Georg samt seiner Familie wohnt. Doch Lina ist nicht nur Haushälterin, sondern auch Krankenschwester, Schneiderin sowie Blitzableiter von Georgs schlechter Laune. Ihren Traum, als Lehrerin zu arbeiten, muss sie aufgrund ihrer Behinderung begraben.  

    Als der Vater stirbt, wird Georg ihr Vormund und die toughe Lina lehnt sich gegen den Tyrannen auf und zeiht in die Kammer der Witwe Dahlmann, die ein Stoffgeschäft betreibt. Als ob das nicht genug wäre, entdeckt Lina zwei tote Mädchen, die nicht nur geschändet, sondern denen man die Herzen aus der Brust geschnitten hat.  

    Gemeinsam mit Commissar Robert Borghoff, der ebenfalls im Haus der Witwe Dahlmann wohnt, hegt sie den Verdacht, dass sich Unheil über der Stadt zusammenbraut. Denn nicht nur die toten Kinder beunruhigen die Ruhrorter sondern auch zahlreiche Gerüchte, die Existenzen zerstören. Nebenbei verschwinden schwangere, aber ledige Frauen unter mysteriösen Umständen. 

    Meine Meinung: 

    Dieses Buch ist nicht nur ein historischer Krimi, sondern auch ein Sittenbild Deutschlands um 1850. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Revolutionen von 1848 sind niedergeschlagen und die politische Polizei überwacht gnadenlos alle Andersdenkenden und mögliche Staatsfeinde wie auch Linas Zwillingsschwester Mina erfahren muss, die mit einem Revolutionär verheiratet ist, der ins Ausland geflüchtet ist. 

    Mitte des 19. Jahrhunderts sind Mädchen und Frauen quasi „Eigentum“ der Männer. Zuerst der Väter oder Brüder und dann der Ehemänner. Man kann ihnen ungestraft das eigene, ererbte Vermögen wegnehmen, sie prügeln, einsperren und gerichtlich gegen sie vorgehen, wenn sie aufbegehren. Viele Frauen landen in Irrenanstalten. Ihr einziges Vergehen ist, das konventionelle Leben der Haussklavin nicht länger mitzumachen. 

    Lina muss die Macht des Patriarchats am eigenen Leib spüren. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und findet sowohl in der Witwe Dahlmann als auch in Robert Borghoff zwei Unterstützer. Die Witwe Dahlmann darf das Stoffgeschäft auch nur deshalb weiterführen, weil es von ihrem verstorbenen Mann gegründet worden ist.  

    Silvia Kaffke ist es gut gelungen, die damaligen Verhältnisse darzustellen. Sie spart auch die Scheinheiligkeit nicht aus. Jede Gesellschaftsschicht findet ihre Erwähnung. Daher treffen wir auf Adelige, honorige und weniger honorige Geschäftsleute, einfache Handwerker und Ladenbesitzer sowie auf Tagelöhner und die Ärmsten der Armen - auf Bettler und Huren. 

    Dieser historische Krimi ist penibel recherchiert - das mag ich recht gerne. Gekonnt verknüpft Silvia Kaffke reale Personen und Ereignisse mit Fiktion. 

    Fazit: 

    Ein gut gelungener Mix aus historischem Krimi und sozialkritischem Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

  24. Cover des Buches Der falsche Preuße (ISBN: 9783749902859)
    Uta Seeburg

    Der falsche Preuße

     (98)
    Aktuelle Rezension von: kunterbunt79

    Die Optik des Buches gefällt mir sehr gut. Schlicht, elegant und macht einen neugierig. Da es sich um ein gebundenes Buch handelt habe ich zum Lesen sofort den Umschlag zur Seite gelegt, sowas hindert mich nur beim Lesen. So hielt ich also das Buch mit dem schwarzen Einband in Hände und….kam absolut nicht rein. Zu Beginn schaute ich mir die Karte vom damaligen München an, welche direkt zu Beginn und Ende zu sehen ist.

    Der Schreibstil aber hat mir einfach nicht zugesagt. Zum einen war es interessant viel über das damalige München zu erfahren und die Kriminalistik, die noch sehr in den Kinderschuhen steckte, aber es war für mich zu viel Input, so dass der eigentliche Krimi für mich so unterging. Auch sind die Protagonisten eher nichtssagend und unscheinbar, wenngleich der Ermittler Gryszinski schon hier und da Witz und Humor zeigt. Er möchte die neuen Methoden der Kriminalistik anwenden und ist deswegen auch nach München geordert worden. Als dann ein Mann in einem Federumhang im Park tot aufgefunden wird und man seitens Kollegen noch nicht so mit seiner Sammlung der Spuren vertraut ist, beginnt der Krimi und eigentlich sollte man schon hier gefesselt sein.

    War ich aber leider bis zum Ende nicht. Es ist eher ein seichter Krimi, der für mich zu wenig Spannung hat und eher so vor sich hin dröppelt. Immer wieder sind die kulinarischen Genüsse im Fokus, was mich so gar nicht reizt. So zieht er sich für mich auch in die Länge und es wäre nun kein Buch, welches ich meiner Freundin in die Hand drücken würde und sagen würde: musst du lesen.

    Der Grundgedanke ist nett, aber es fehlt der rote Faden und schweift mir zu viel ab, als dass eine wirkliche Spannung für mich aufkommt. Schon das Lesen der ersten 100 Seiten fiel mir schwer und viel besser wurde es bis zum Ende des Buches nicht.

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