Bücher mit dem Tag "historienkrimi"

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23 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Das Heilige Blut (ISBN: 9783954001903)
    Anne Grießer

    Das Heilige Blut

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Wichella

    KlappentextZu Unrecht des Diebstahls bezichtigt, muss die junge Magd Fronika aus Mainz fliehen. Im kleinen Städtchen Dürn im Odenwald, ganz am Rande des Erzbistums, soll ihr Großonkel als Leutpriester wohnen. Nach einer gefahrvollen Reise findet sie Zuflucht im Pfarrhaus. Doch ihr Glück währt nur kurz, wenige Tage später liegt der Priester im Sterben. Auf dem Totenbett beichtet er Fronika seine größte Sünde: Er hat das Blut Christi auf dem Altartuch vergossen und plötzlich erschien das Antlitz des Herrn auf dem Tuch, das er voller Furcht einfach versteckt hat. Seine fromme Nichte muss ihm versprechen, das Tuch zu bergen und in die richtigen Hände zu geben. Doch an wen soll sich Fronika wenden? Als das Korporale seine heilende Kraft zu zeigen beginnt, gerät sie in höchste Gefahr, denn alle wollen sich des wundertätigen Tuchs bemächtigen, Priester und Gauner, Gläubige und Skeptiker. Anne Grießer entwirft ein lebendiges Bild vom Streben einer jungen Frau im mittelalterlichen Walldürn zur Zeit der Anfänge der Wallfahrt, auf die sich bis heute Pilger aus Mainz, Köln und ganz Deutschland begeben.

    Zum Autor, 
    Biografie Anne Grießer ist 1967 in Walldürn geboren und lebt heute in Freiburg. Seit dem Ethnologie- und Germanistikstudium lebt sie ihre kriminelle Ader auf dem Papier und auf der Bühne aus. Als Mitglied der Theatergruppe Mordsdamen schreibt und veranstaltet sie interaktive Mitmachkrimis, sowie Dunkel-Dinners á la crime. Zahlreichen Kurzgeschichten, Theaterstücken und einem Kriminalhörspiel folgte 2006 der erste Kriminalroman. Mehrere Nominierungen für den Agatha-Christie-Kurzkrimipreis und Gewinnerin des Afrika-Kurzgeschichten-Wettbewerbs des Ronald-Henss-Verlages



    Eigene Meinung:
    Zum Inhalt möchte ich nicht noch mehr schreiben als schon im Klappentext steht. Vielmehr sollte man im Vorfeld wirkllich nicht wissen, wenn man das Buch lesen möchte und das kann ich nur empfehlen!

    Davon abgesehen, dass ich gerne historische Romane lese, hat mich das Buch gelockt, weil Walldürn hier in der Nähe liegt und ich das Städtchen sowie die Kirche dort kenne. So oder ähnlich wie im Roman geschildert, mag es sich damals im 14. Jahrhundert zugetragen haben, bevor Dürn zum Wallfahrtsort Walldürn wurde. Man kann an das glauben, was da geschildert wird oder auch nicht ( ich werde jetzt hoffentlich nicht gesteinigt wenn ich das so ausdrücke), es tut dem Roman keinen Abbruch. 

    Ich nehme es als einen Mittelalterroman, der gut, flüssig und spannend geschrieben ist. Es geht um falsche Beschuldigungen, Verzweiflung , Aberglaube, Mord und natürlich auch um Liebe. Nicht nur das Geschehen, auch die Charaktere und die Atmosphäre dieser Zeit ist so was von gelungen dargestellt, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. 
    Einen halben Stern ziehe ich allerdings trotzdem ab. Die Zeit, in der Fronika auf dem Weg von Mainz nach Dürn ist, finde ich ein bissel kurz gehalten. Einen so langen Weg mit all den Gefahren hätte man etwas ausführlicher und detaillierter schildern können. Da habe ich den Eindruck, die Geschichte will endlich in Dürn ankommen, wo sie sich dann, ohne dass es was zu mäkeln gibt, zu einem richtigen mittelalterlichen Krimi entwickelt.
  3. Cover des Buches Der Anwalt des Königs (ISBN: 9783104037042)
    C.J. Sansom

    Der Anwalt des Königs

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nachdem der Glaser tot ist macht sich Matthew Shardlkae ernsthafte Gedanken. War es Mord? Was wollte der Arbeiter ihm noch mitteilen? Als Anwalt des Königs, Heinrich VIII hat er große Verantwortung und macht sich daran Licht in das Dunkel zu bringen. Ein großer Schmöcker und ein perfekter historischer Krimi.

  4. Cover des Buches Die Schrift des Todes (ISBN: 9783596296842)
    C.J. Sansom

    Die Schrift des Todes

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Der Königin wurde ein von ihr geschriebenes Buch gestohlen. Die religiösen Ansichten in diesem Buch würden ihr wenn es an die Öffentlichkeit käme sehr schaden und sie würde beim König in Ungnade fallen. Nun bitte sie verzweifelt Matthew Shardlake heraus zu finden wer das Buch gestohlen hat. Der erste Hinweis führt ihn in eine Druckerei, dessen Besitzer ermordet wurde. Bei seinen Ermittlungen geschieht ein weiter Mord. Wem die ersten 5 Bücher gefallen hat kommt hier wieder voll auf seine Kosten! Einfach fantastisch wie der Autor seine Geschichte in historische Fakten einbaut.

  5. Cover des Buches Das rote Licht des Mondes (ISBN: 9783499248139)
    Silvia Kaffke

    Das rote Licht des Mondes

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Schauplatz dieses historischen Krimis ist Ruhrort um 1854, das heute nur mehr ein Stadtteil von Duisburg ist, damals aber ein aufstrebender Ort. 

    Lina Kaufmeister ist wegen ihrer aufgrund von Knochentuberkulose Gehbehinderung nach wie vor unverheiratet und führt den Haushalt ihres todkranken Vaters, in dem auch ihr Bruder Georg samt seiner Familie wohnt. Doch Lina ist nicht nur Haushälterin, sondern auch Krankenschwester, Schneiderin sowie Blitzableiter von Georgs schlechter Laune. Ihren Traum, als Lehrerin zu arbeiten, muss sie aufgrund ihrer Behinderung begraben.  

    Als der Vater stirbt, wird Georg ihr Vormund und die toughe Lina lehnt sich gegen den Tyrannen auf und zeiht in die Kammer der Witwe Dahlmann, die ein Stoffgeschäft betreibt. Als ob das nicht genug wäre, entdeckt Lina zwei tote Mädchen, die nicht nur geschändet, sondern denen man die Herzen aus der Brust geschnitten hat.  

    Gemeinsam mit Commissar Robert Borghoff, der ebenfalls im Haus der Witwe Dahlmann wohnt, hegt sie den Verdacht, dass sich Unheil über der Stadt zusammenbraut. Denn nicht nur die toten Kinder beunruhigen die Ruhrorter sondern auch zahlreiche Gerüchte, die Existenzen zerstören. Nebenbei verschwinden schwangere, aber ledige Frauen unter mysteriösen Umständen. 

    Meine Meinung: 

    Dieses Buch ist nicht nur ein historischer Krimi, sondern auch ein Sittenbild Deutschlands um 1850. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Revolutionen von 1848 sind niedergeschlagen und die politische Polizei überwacht gnadenlos alle Andersdenkenden und mögliche Staatsfeinde wie auch Linas Zwillingsschwester Mina erfahren muss, die mit einem Revolutionär verheiratet ist, der ins Ausland geflüchtet ist. 

    Mitte des 19. Jahrhunderts sind Mädchen und Frauen quasi „Eigentum“ der Männer. Zuerst der Väter oder Brüder und dann der Ehemänner. Man kann ihnen ungestraft das eigene, ererbte Vermögen wegnehmen, sie prügeln, einsperren und gerichtlich gegen sie vorgehen, wenn sie aufbegehren. Viele Frauen landen in Irrenanstalten. Ihr einziges Vergehen ist, das konventionelle Leben der Haussklavin nicht länger mitzumachen. 

    Lina muss die Macht des Patriarchats am eigenen Leib spüren. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und findet sowohl in der Witwe Dahlmann als auch in Robert Borghoff zwei Unterstützer. Die Witwe Dahlmann darf das Stoffgeschäft auch nur deshalb weiterführen, weil es von ihrem verstorbenen Mann gegründet worden ist.  

    Silvia Kaffke ist es gut gelungen, die damaligen Verhältnisse darzustellen. Sie spart auch die Scheinheiligkeit nicht aus. Jede Gesellschaftsschicht findet ihre Erwähnung. Daher treffen wir auf Adelige, honorige und weniger honorige Geschäftsleute, einfache Handwerker und Ladenbesitzer sowie auf Tagelöhner und die Ärmsten der Armen - auf Bettler und Huren. 

    Dieser historische Krimi ist penibel recherchiert - das mag ich recht gerne. Gekonnt verknüpft Silvia Kaffke reale Personen und Ereignisse mit Fiktion. 

    Fazit: 

    Ein gut gelungener Mix aus historischem Krimi und sozialkritischem Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

  6. Cover des Buches Die Bruderschaft der Runen (ISBN: 9783404169658)
    Michael Peinkofer

    Die Bruderschaft der Runen

     (109)
    Aktuelle Rezension von: MartinA

    Sir Walter Scott (* 15. August 1771 in Edinburgh; † 21. September 1832 in Abbotsford) war ein schottischer Dichter, Schriftsteller, Verleger und Literaturkritiker. Er war einer der – nicht nur in Europa – meistgelesenen Autoren seiner Zeit und gilt traditionell als Begründer des Geschichtsromans. Viele seiner historischen Romane, darunter ROB ROY oder IVANHIOE sind Klassiker geworden und haben als Vorlage für zahlreiche Schauspiele, Opern und Filme gedient.
    In DIE BRUDERSCHAFT DER RUNEN sieht man ihn nun in einer anderen (fiktiven) Rolle. Ich habe mich bisher nicht weiter mit Walter Scott befasst und kenne weder sein Werk, noch die daraus entstandenen Opfern, Filme etc... Aber das ist auch egal, der Roman unterhält auch so, ohne dass man die historischen Personen kennen muss. Peinkofer bietet gute Unterhaltung, interessante Charaktere, eine durchaus faszinierende Handlung, die auch mit dem mystischen, geheimnisvollen spielt und gegen Ende auch sehr spannend wird. Es braucht etwas um die handlungsstränge um Sir Walter Scott und einer jungen Edeldame zusammenzufügen, aber schnell werden diese klar.
    Schnell zu lesen ist das Buch und ich habe mich gut in die Zeit zurück versetzen können. Gegen Ende wird es fast unerträglich, was die Spannung anbelangt und sowohl Sir Walter Scott, als auch sein Neffe als auch die Edeldame geraten in fast aussichtslose Gefahr. Und dann ... wird all die Spannung zunichte gemacht, was ich sehr schade fand. Natürlich wird das Geheimnisvolle aufgeklärt, so dass davon nichts übrig bleibt. Schade zwar, aber bis zum Showdown wurde ich wirklich gut unterhalten.

  7. Cover des Buches Der Totentanz zu Freiburg (ISBN: 9783499005930)
    Astrid Fritz

    Der Totentanz zu Freiburg

     (33)
    Aktuelle Rezension von: wampy

    Buchmeinung zu Astrid Fritz – Der Totentanz zu Freiburg

    Der Totentanz zu Freiburg ist ein historischer Kriminalroman von Astrid Fritz, der 2022 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist.

    Zum Autor:
     Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.


    Zum Inhalt:

    September 1419: Armenapothekerin Serafina und Stadtarzt Adalbert Achaz sind glückliche Eltern der einjährigen Kathrin. Serafinas Sohn Vitus ist als Schausteller in der Stadt und gerät unter Mordverdacht, als ein angesehener Kaufmann ermordet wird.

    Meine Meinung:
     Auch bei diesem Buch konnte und musste ich mit Serafina und Adalbert mitfiebern. Vitus, Serafinas Sohn, gerät unter Mordverdacht und wird von Serafina und Adalbert versteckt, weil sie zurecht glauben, dass die öffentlichen Ermittlungen ein feststehendes Ergebnis haben. Also muss sich das Ehepaar selber kümmern.

    Serafina und Adalbert sind wie immer sympathische Figuren, deren enge Verbindung jederzeit spürbar ist. Sie ermitteln emsig und ideenreich und mit unerwarteter Unterstützung können sie Vitus in Sicherheit bringen. Lange Zeit agiert Serafina ungewohnt zurückhaltend, aber als sie auf eine heiße Spur stößt vergisst sie alle Vorsicht, folgt ihrem Herzen und gerät in große Gefahr.

    Die meisten Figuren haben nur wenig Grautöne, insbesondere Serafinas dauerhafter Gegenspieler Schneehas ist ein unangenehmer Zeitgenosse. Trotzdem überraschen einige Figuren mit unerwarteten Taten. Der Schreibstil ist emotional und informativ zugleich und lässt sich angenehm weg lesen. Die besondere Stärke des Romans liegt aber in der Schilderung des historischen Umfelds und des alltäglichen Lebens zu jener Zeit. Unauffällig und ohne den Handlungsfluss zu stören werden dem Leser jede Menge Informationen präsentiert, die das Handeln der Figuren nachvollziehbar und glaubwürdig machen. Manchmal glaubte ich direkt vor Ort zu sein.

    Nach ruhigem Start bleibt die Spannung bis zum Showdown auf hohem Niveau. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar.

    Fazit:
     Ein überzeugender historischer Kriminalroman mit leichten Schwächen in der Figurenzeichnung, der aber mit seinem Schreibstil und vielen historischen Details punktet. Den Titel bewerte ich mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für dieses Buch aus, das mich in die alte Zeit abtauchen ließ und mich sehr gut unterhalten hat.

  8. Cover des Buches Das Siegel des Templers (ISBN: 9783962150150)
    Ulrike Schweikert

    Das Siegel des Templers

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nun begibt sich auch Ulrike Schweikert auf den Jakobsweg. Wie immer hat sie lange recherchiert und viele Fakten und Daten gesammelt und ein äußerst spannendes Buch geschrieben. Die Protagonisten sind sehr symphatisch und ehrlich und man läuft mit ihnen bis ans Ende der Welt. Spannend umgesetzt und mit guten Figuren


  9. Cover des Buches The King's Gambit (ISBN: 0312277059)
    John Maddox Roberts

    The King's Gambit

     (86)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein Klassiker! Der erste Teil über Decius Caecilus Metellus. Ausgerechnet ihm fällt ein toter Gladiator vor die Füße. Da Decius gezwungen ist, sich der unliebsamen Politik dank des familiären Hintergrundes zu widmen, kommt ihm da ein Toter doch gerade ganz passend. Der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm und dennoch ist Decius über den Fortgang seiner Ermittlungen mehr erschrocken als betroffen als er in einen Sumpf aus römischer Korruption und Intrigen gerät.... Spannend, voller Ironie und eindrucksvoll ermittelt!
  10. Cover des Buches Sei geweiht der Hölle (ISBN: 9783746621272)
    Alys Clare

    Sei geweiht der Hölle

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kfir
    Ein unterdurchschnittlicher Krimi im historischen Gewand Ich suchte einen historischen Krimi und wurde in diesem Buch gleich doppelt enttäuscht. Zum einen ist die ist die Geschichte um die Ermittlung des Mordes relativ durchsichtig. Ein Ermittler, der durch nichts dazu qualifiziert zu sein scheint, wird in eine ihm unbekannte Situation mit einer Leiche geschickt und sofort offenbaren sich ihm Ansätze, denen er weitgehend ungehindert folgt und die ihn auch schnell ans Ziel führen. Die Auflösung ist dann auch relativ banal und lässt kaum Spannung und interessante Aspekte aufkommen. Viele Schritte lassen sich für den belesenen Krimifreund bereits erahnen und wirken oftmals fade. Der an sich reißerische Titel wird durch die Handlung in kleinster Weise reflektiert. Ebenso die historische Umgebung hat mich nicht wirklich überzeugen können. Zum einen erfährt der Leser nicht eben viel über das damalige Leben der Menschen oder die gesellschaftspolitischen Gegebenheiten. Statt dessen verhalten sich die beiden ‚Helden‘ eher wie neuzeitliche Personen im historischen Gewand. Zu ungezwungen und zu gehen ein Mann und eine Klosterfrau miteinander um. Auch wirken die Ermittlungsmethoden zu neuzeitlich, wenn Tage nach dem Mord auf der Suche nach Spuren durchs Gebüsch gekrochen wird und ein Fußabdruck mit Wachs gemacht wird. Auch die sprachlich-stilistischen Mittel sind leider nur Durchschnitt. Die Charaktere sind einfach gestrickt und offenbaren keine Facetten, die ein Leser liebenswert oder abstoßend finden könnte. Allenfalls die bisweilen blumige und bunte Sprache lässt ein behändes, wenn auch unspektakuläres Lesen zu. Ich mag das Buch nur wahren Genre-Freunden empfehlen, Neulinge werden wohl kaum begeistert, eher abgeschreckt.
  11. Cover des Buches Der Tote im Eiskeller (ISBN: 9783644406612)
    Petra Oelker

    Der Tote im Eiskeller

     (44)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein Soldat als Mordopfer? Wer ist der Mörder? Diese Frage stellt sich ganz Hamburg denn die Soldaten dienen doch der Bewachung. Rosina soll ermitteln und kommt dabei einem Munitionsdiebstahl auf die Spur. Doch auch hier stellt sich wieder die Frage, warum man deshalb einen Mord begehen muss? Claes Herrmanns und Weddemeister Wagner helfen Rosina......
  12. Cover des Buches Die Sünde der Brüder (ISBN: 9783426518274)
    Diana Gabaldon

    Die Sünde der Brüder

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Lesebesessen

    Vor vielen Jahren ist Lord Johns Vater verstorben, doch anders als seine Mutter, die ihrem toten Gatten die Pistole in die Hand gelegt hatte, weiß John, dass ein fremder seinen Vater ermordet hat. Plötzlich findet sein Bruder Hal eine Seite aus dem Tagebuch seines Vaters auf dem Schreibtisch im Büro. Und auch seine Mutter bekommt eine Seite, doch keiner der beiden redet mit John, doch er weiß Bescheid aus seinen Beobachtungen. Doch mittlerweile hat er einen neuen Stiefbruder und den begehrt er sexuell. Zusammen mit ihm geht John in den Krieg mit Preußen gegen Frankreich und Österreich.

    Meinung:

    Als Leser weiß ich seit der Buchreihe „Outlander“, dass John homosexuell gepolt ist, doch bisher hat er das verschleiern können. Mit seinem neuen Stiefbruder kommt eine neue Ebene der Vertrautheit auf. Trotzdem sind Hal, John und die Mutter durch die Tagebuchseiten alarmiert und bleiben wachsam.

    Die Geschichte ist zumindest spannend erzählt, auch wenn die Handlungen vorhersehbar sind und die Umstände jeweils Herausforderungen schaffen. Aber die Tatsache, dass weder Hal offen mit John redet und auch die Mutter kein Wort herausrückt gegenüber John ist wirklich kontraproduktiv. Auch das Verhalten von seinem neuen Stiefbruder bringt John extrem in die Bredouille.

    Das Finale deckt dann die Hintergründe der alten Geschichte auf, Dank der Beharrlichkeit von John, und so endet die Geschichte völlig unerwartet. Und doch fehlt der Geschichte vor dem Finale etwas, denn es gibt einen Durchhänger.

    Finale:

    Gute Fortsetzung einer Buchreihe, die mich bisher nicht überzeugen konnte: vier Sterne.

  13. Cover des Buches Der Opiummörder (ISBN: B018GH50XK)
    David Morrell

    Der Opiummörder

     (7)
    Aktuelle Rezension von: tragalibros
    London vor vielen Jahren.
    Die Stadt wird erschüttert von einem grauenhaften Mehrfachmord, der die Bevölkerung völlig verstört.
    Fieberhaft versucht Detective Ryan den Fall zu lösen und stößt dabei auf die unerwartete Hilfe eines Mannes, der sich selbst den "Opiumesser" nennt, und dessen reizende Tochter. Als weitere grausame Morde verübt werden, beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen einen Mörder, der allen einen Schritt voraus zu sein scheint...

    "Der Opiummörder" ist einer der spannendsten Krimis, die ich in den letzten Monaten gelesen habe.
    Man findet in diesem Buch eine Menge komplexer und sehr interessanter Charaktere, welche die Handlung, auch als Nebenpersonen der Geschichte, wesentlich beeinflussen.
    Historische Fakten werden gekonnt mit einem Massenmord verwoben und ergeben einen fazinierenden und spannenden Krimi. Obwohl der Autor manchmal weit und über viele Seiten in die Vergangenheit seiner Protagonisten abschweift, wird das Buch nicht langweilig. So ging es zumindest mir, da ich unbedingt mehr über die Hintergründe und Gedanken der jeweiligen Personen erfahren wollte.
    Die vielen überraschenden Verstrickungen und Wendungen haben dem Buch noch einen zusätzlichen Kick verliehen.

    Da ich die Hörbuchversion des "Opiummörders" hatte, möchte ich auch hierzu kurz ein Lob aussprechen. Mit dem Vorleser Erich Räuker hat Audible einen Glückgriff getan! Er haucht den Charakteren Leben ein.

    Ich vergebe für das (Hör)buch 5 von 5 Sternen.
  14. Cover des Buches Mission Walhalla (ISBN: 9783499257025)
    Philip Kerr

    Mission Walhalla

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Das Original dieses siebten Romans von Philip Kerr mit seinem Protagonisten Bernhard Gunther erschien 2010 unter dem Titel „Field Grey“. Der Roman startet da, wo der Vorgängerroman aufgehört hat, 1954 in Kuba. Bernie Gunther macht einen Fluchtversuch nach Haiti, wird aber von der amerikanischen Marine aufgebracht und landet schließlich als Gefangener der Amerikaner in Landsberg. Die CIA übernimmt die Verhöre Bernies und interessiert sich vor allem für seine Verbindungen zu Erich Mielke, der 1954 Staatssekretär im Ministerium für Staatssicherheit ist. So erinnert sich Bernie in Rückblicken an alle seine Begegnungen mit dem jetzigen SED-Funktionär, denn die Wege der beiden kreuzten sich mehrfach, beginnend im Jahr 1931, bevor dann die Handlung im Jahr 1954 Fahrt aufnimmt und zu einem Ende kommt.

    In diesem Roman überbrückt Philip Kerr einen Zeitraum von 23 Jahren vom Jahr 1931 bis ins Jahr 1954. Dabei greift er sich einige Jahre heraus, aus denen er erzählt. Trotzdem füllt er auf diesem Weg einige gewichtige Lücken aus dem Leben Bernie Gunthers auf.

    Die Spannung generiert der Autor weniger durch einen einzelnen Kriminalfall, sondern durch die ständigen Malaisen, in die er Bernhard Gunther stolpern lässt und aus denen er sich jedes Mal mittels eines richtigen Coups wieder befreit. Dabei gelingt es Kerr, die historische Atmosphäre lebendig werden zu lassen, auch wenn er sich viele erzählerische Freiheiten erlaubt, weshalb er zu Recht darauf hinweist, dass die Geschichte erfunden ist. Dennoch sind die historischen Rahmenbedingungen korrekt recherchiert und wiedergegeben.

    Manch einen mag das ausgeprägte Namedropping stören, mich hat es eher animiert, über die eigentliche Lektüre hinaus selbst im Internet zu recherchieren. In den Anmerkungen zählt der Autor einige Werke auf, die er für seine zweifellos umfangreichen Recherchen benutzt hat.

    Ein schönes Bonmot ist es, als Kerr ganz am Ende im Dialog zwischen Bernhard Gunther und Erich Mielke letzteren seine Liebe zu den Menschen bekennen lässt, war es doch der echte Erich Mielke, der am 13.11.1989 vor der Volkskammer die Worte sagte: „Ich liebe - Ich liebe doch alle - alle Menschen - Na ich liebe doch - Ich setzte mich doch dafür ein!“

    Das Einzige, was mir an diesem Buch befremdlich vorkommt, ist der deutsche Titel, denn was das alles mit Walhalla zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht, aber dafür kann der Autor wohl nichts.

    Als ich das Buch damals zum ersten Mal las, löste das Ende die Befürchtung aus, dass die Reihe damit beendet sei, was wir heute wissen, zum Glück nicht der Fall war. Aus meiner Sicht ist das der bisher beste Roman aus der Serie. Fünf Sterne.

  15. Cover des Buches Sein Blut komme über uns (ISBN: 9783453405875)
    Nicholas Lessing

    Sein Blut komme über uns

     (15)
    Aktuelle Rezension von: mijou
    Dieser Roman ist laut Text im Einband der Beginn einer neuen Reihe historischer Krimis und, um es gleich vorweg zu nehmen, einer hoffentlich langen Reihe... Mit Prospero Lambertini hat der Autor eine historische Person, nämlich den späteren Papst Benedikt XIV. zur Hauptperson gewählt. In der Rückschau wird der erste "Fall" von Prospero, der zu diesem Zeitpunkt kurz vor seiner Priesterweihe stand, erzählt. Dabei ging es um die Aufklärung eines angeblichen Ritualmordes, der der jüdischen Gemeinde in die Schuhe geschoben werden soll. Aber dann ist doch alles ganz anders als es scheint. Die Hauptfigur wird sympathisch dargestellt und muss im Laufe des Romans einige Herausforderungen verschiedenster Art meistern, mit und ohne die Hilfe seiner Freunde. Die Geschichte selbst ist spannend und glaubwürdig. Interessant sind auch die Details in Bezug auf die jüdischen und katholischen Traditionen und das Umfeld in Rom, Anfang des 18. Jahrhunderts. Ein schönes Buch, ein toller Anfang.
  16. Cover des Buches Die Hitzkammer (ISBN: 9783426195949)
    Wolf Serno

    Die Hitzkammer

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Kirchrode im Harz im 16. Jahrhundert: Als eine Tote, der die Initialen F. S. in die Stirn geritzt sind, gefunden wird, wird die junge Kräuterhändlerin Freyja Säckler der Hexerei angeklagt. Der Alchimist Lapidius, der zur Folter hinzugerufen wird, stellt fest, dass die Frau an der Syphilis, auch „Franzosenkrankheit“ genannt, leidet. Lapidius erwirkt eine Vertagung der Verhandlung, um Freyja für 20 Tage der Kur in einer Hitzkammer zu unterziehen. Nebenbei gibt ihm das die Möglichkeit, die wahren Mörder zu finden.

    Bereits im Prolog erfährt man etwas über die Mörder in der Handlung: es sind die „Söhne Satans“. Zusammen mit der Frau, die als Hexe bezichtigt wird, haben wir in diesem historischen Krimi von Wolf Serno wieder einmal eine Variation eines mir aus vielen Romanen bekannten Themas.
    Das einzig Neue, was mir in der „Hitzkammer“ begegnete, war die Behandlung der Syphilis, die zur damaligen Zeit neu auftrat und seuchenartig um sich griff. Aber auch hier gibt es viele Wiederholungen.

    Die alchimistische Tätigkeit des Protagonisten Lapidius wird immer wieder angeschnitten, rückt aber in den Hintergrund, als er mehr und mehr ermittelt.

    Was mich bei der „Hitzkammer“ ein wenig wurmte, war der Mangel an starken, oder zumindest interessanten Frauencharakteren. Freyja liegt meistens schlafend in der Kammer und trägt kaum zur Lösung des Falls bei. Ich hatte da andere Erwartungen. Marthe, die Magd und Köchin des Protagonisten, war zwar amüsant, muss zuletzt aber von Laipidius gerettet werden. Und das war es auch beinahe schon.

    Bis hin zum kitschigen Ende bot mir „Die Hitzkammer“ zwar solide Unterhaltung, aber ansonsten nicht viel Neues.
  17. Cover des Buches Und richte mit Gerechtigkeit (ISBN: 9783746618654)
  18. Cover des Buches Der Himmel strafe euch (ISBN: 9783746616230)
  19. Cover des Buches Der Fluch komme über euch (ISBN: 9783746622477)
    Alys Clare

    Der Fluch komme über euch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Spannend und amüsant, ich konnte das Buch nicht wieder aus der Hand legen. Das Buch liest sich sehr gut! Ein ungewöhnliches Detektiv-Duo, ;o)
  20. Cover des Buches Der Funke des Chronos (ISBN: 9783492968331)
    Thomas Finn

    Der Funke des Chronos

     (63)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Medizinstudent Tobias, der seine Kindheit im Waisenhaus verbringen musste und dessen Beziehung nun kurz vor Weihnachten in die Brüche gegangen ist, wurde gerade durch seine Nachbarin ein Paket, welches diese dankenswerterweise angenommen hat, übergeben. Diese Päckchen erhält Tobias nun schon einige Jahre, wobei er bis dato nicht herausfinden konnte, wer ihm diese Päckchen zuschickt. Doch dieses Päckchen ist anders, es enthält, so wie es den Anschein macht, Hinweise auf Tobias früheres Leben bzw. seine Herkunft. Dieses zugesandte Geschenk führt Tobias nach einiger Zeit in einen Uhrladen und von dort direkt in ein unerwartetes Abenteuer. Als ihm der Uhrmacher erklären möchte was das ganze mit seinen leiblichen Eltern zu tun hat, betritt ein Unbekannter das Ladenlokal. Kurz darauf kommt es zu Tumult im Ladenlokal. Während dieses Tumults fallen Schüsse und als Tobias seine Gedanken einigermaßen zu ordnen versucht, erklärt ihm der Uhrmacher das er weg muss und das es nur eine Möglichkeit gibt. So wird Tobias in eine Zeitmaschine gesteckt und landet in Biedermeierischen Hamburg des 19. Jahrhunderts, wobei nur auf den ersten Blick, denn es herrscht Hysterie und Chaos. Doch auch hier läuft für Tobias nicht alles rund, den Tobias fällt hier wie ein bunter Hund auf. Schnell wird Tobias wegen seiner Andersartigkeit zum Hauptverdächtigen in einer Mordserie, in der ein bis dato Unbekannter seinen Opfern den Kopf aufschneidet und ein Sekret entnimmt.

    Um seine Unschuld zu beweisen, was sich als sehr schwierig erweist, da eine ganze Stadt auf der Jagd nach ihm ist, erhält Tobias unerwartet Hilfe. So trifft er auf Heinrich Heine. Zusammen versucht das ungleiche Paar Tobias Unschuld zu beweisen und tritt dabei einigen unangenehmen Zeitgenossen auf die Füße. Als ob das aber noch alles nicht genug ist, muss dann auch noch die Zeitmaschine gesucht werden, den Tobias möchte in seine Zeit zurück und sich dort der Dinge die auf ihn warten stellen. 

    Finns Genre-Mix und seine Fabulierlust, welche mit vielen historischen Details gefüllt ist, sollte man gelesen haben.

  21. Cover des Buches Im Schatten der Gerechtigkeit (ISBN: 9783442457489)
    Anne Perry

    Im Schatten der Gerechtigkeit

     (26)
    Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfee
    London im Jahre 1857: Der Tod ist keine Seltenheit im Royal Free Hospital, doch der Mord an einer Krankenschwester rüttelt gewaltig an den Grundfesten der ehrwürdigen Anstalt. Privatdetektiv William Monk bringt bei seiner Suche nach dem wahren Mörder die dunklen Seiten der vermeintlich anständigen viktorianischen Gesellschaft ans Licht... Ein sehr ambitionierter Krimi aus dem England der viktorianischen Zeit, mit psychologischer Spannung und guten Figuren.
  22. Cover des Buches Rosé Pompadour (ISBN: 9783898095310)
    Tom Wolf

    Rosé Pompadour

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Praedikatorin
    Inzwischen hat Tom Wolf bereits eine große Anzahl PreussenKrimis über Friedrich II. und dessen Hofküchenmeister, Honoré Langustier, geschrieben. Dieser ist sein 12.
    Während in den vergangenen Büchern der Hauptakteur Langustier (bereits in Rente geschickt) ein fast tristes Dasein außerhalb der Hofintriegen führen mußte, ließ Wolf nun seinen beliebten und beleibten Zweiten Hofküchenmeister und Laiendetektiv und dessen Herrn, Friedrich II., noch einmal mitten im besten Mannesalter stehend, auferstehen.
    (Chronologisch betrachtet steht "Rosé Pompadour" an früherer Stelle der Krimiserie.)

    "Rosé Pompadour" spielt zu einer Zeit (1755, kurz vor dem Siebenjährigen Krieg), da sowohl Friedrich als auch Langustier, noch jünger an Jahren, sich auf das Abenteuer Paris einlassen...inkognito versteht sich.
    Durch einen unglücklichen Zwischenfall, äh Kutschunfall, und unterstützt durch einen "Retter in der Not", den Comte de Vavigny, einem Protegé der Madame Pompadour, erhalten Friedrich und seine Begleiter die Möglichkeit, mitten im skandalumwehten Versailles, an vorderster Stelle, dem französischen König Ludwig XV. beim öffentlichen Verspeisen eines Eies zusehen zu dürfen.
    Dummerweise wird just neben dem Preussenkönig (der ja angeblich unerkannt am Hofe ist) ein Mann ermordet.
    Der König landet als möglicher Täter in der Bastille.
    Eine Intrige?
    Jedenfalls liegt es an Langustier, Friedrichs  privatem Fährtenleser, seinen König aus dem Knast zu befreien.

    Eine Rolle spielen: die etwas infam veranlagte Madame Pompadour, ein kauziger Schriftsteller, eine Ente, Ludwig XV., Diderot, Rousseau und andere Größen ihrer Zeit.
    Wie immer in einem Fall, den Langustier aufklären wird, geht es um gutes Essen, Ränkespiele, eine anekdotenreiche Betrachtung des 18. Jahrhunderts und dessen historisch zum Teil belegter Persönlichkeiten.

    Wolf schöpft und lebt in seiner barock/rokokoesken Welt, beschreibt das schwelgerisch Luxuriöse ebenso, wie das verkommene Elend jener Zeit und durchzieht die Geschichte mit feinsinnigem Humor. Ganz seinen Hauptakteuren angemessen.

    Im Gegensatz zu einigen anderen Büchern der Reihe, verplaudert sich Friedrich hier nicht allzusehr in seinem verqueren Französisch. Dieses ist ja historisch verbirgt, wird in den Romanen meiner Meinung manchmal zu großzügig gebraucht, und wirkt daher gelegentlich etwas störend im Lesefluss.
    In diesem Historienkrimi befindet sich Friedrich auf französischem Boden, der Lesefluß bleibt erhalten.
    Rosé Pompadour ist kein blutiger Krimi, sondern gut gemachte Unterhaltung für Liebhaber der preußischen und französichen Geschichte, denen es mehr um die amüsante Betrachtung kauziger Gestalten geht als um bluttriefende Mordszenen.
    Langustier jedenfalls ist ein Akteur, über den ich immer wieder gern schmökere. Ich hab alle Geschichten um ihn gelesen und auch den Hörspielen mit Freude gelauscht.
    Ich hoffe, Tom Wolf wird uns noch einige Zeit mit Langustier erfreuen.

    Ein gut gemachter entspannter Zeitvertreib für Liebhaber dieses Genres.

  23. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783844523867)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Dieses Buch und ich haben eine lange Geschichte, die vor mittlerweile rund 3 Jahrzehnten begonnen hat. Damals hatte ich mir eingebildet, den Roman auf alle Fälle lesen zu müssen (ich war viel zu jung dafür) und scheiterte meisterhaft an den lateinischen Passagen (die tatsächlich auch aus heutiger Sicht dem Leser manches abverlangen können). Da ich eine sehr gewissenhafte Leserin war (was ich heute auch noch bin, aber scheinbar nicht mehr in demselben Ausmaß) kam es für mich nicht in Frage, das Buch ohne – gefühlt hunderten – lateinischen Seiten zu lesen. Also blieb es so wie es war – ungelesen.

    Zu meinem Unglück veröffentliche Umberto Eco just ein Jahrzehnt später, als ich den zweiten Anlauf nehmen wollte, eine sehr populäre Kolumne in einer Zeitschrift, die ihn ehrerbietig als „letzten Universalgelehrten Europas“ präsentierte – was ich derart unsympathisch fand, dass ich den Roman aus Antipathie schon wieder nicht lesen konnte.

    Ein Jahrzehnt später kamen Bücher wie „Der Name der Rose“ allein wegen der Überforderung zwischen Kind, Haushalt und Job nicht in Frage. Eindeutig mein Pech – nicht Ecos. Außerdem war der Zorn über die anmaßende Titulierung von 10 Jahren davor noch nicht ganz verraucht, wie ich sehr zu meiner Schande gestehen muss.

    Aber letzten Advent – da war es endlich soweit. Das Buch, Eco und ich waren bereit für den finalen Showdown. Was bin ich froh, dass ich es endlich hinter mir hab! Es war ein Genuss!

    Die Handlung dürfte ja hinlänglich bekannt sein – es geht um den Novizen Adson und seinen Meister, William von Baskerville, die in einem abgelegenen Kloster in den Bergen Italiens Morde an Mönchen aufklären müssen. Die Atmosphäre in der Abtei reicht von gespenstisch bis verrucht und nicht mal der Abt selbst erscheint in einem besseren Licht. Zwischen extensiven theologischen Abhandlungen, Verdächtigungen untereinander, Hickhack zwischen verschiedenen Orden, einer sagenumwobenen Bibliothek, deren Zutritt Normalsterblichen aus unerfindlichen Gründen verwehrt bleibt, wahren Künstlern in der Buchgestaltung, Missbrauch von Machtpositionen, einer wackligen historischen Situation rund um das Papstamt, entführt Eco in das 14. Jahrhundert – gnadenlos und erzählerisch wunderbar durchdacht und gewirkt. Sein Sinn für Humor wird schon allein dadurch ersichtlich, dass der ach so geniale Meister Baskerville mehr als einmal seinen eigenen Trugschlüssen erliegt.

    Lässt sich der Leser auf diesen Roman ein, wird er entführt in eine Welt, deren Regeln und Nuancen meisterhaft eingefangen und geschildert werden. Hier liegt eines jener Bücher vor, die ich allein deshalb genial finde, weil ich mir in hundert Jahren nicht vorstellen könnte, gleiches zu schreiben oder auch nur imaginieren zu können.

    Natürlich möchte ich den Film nicht unerwähnt lassen, dessen Bilder mich während der gesamten Lektüre nicht losgelassen haben. Slater und Connery als Protagonisten waren für mich so gegenwärtig, dass ich sie nie richtig abschütteln konnte. Dennoch deckt der Film nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Werkes ab und tatsächlich endet im Buch einiges anders als im Film.

    Empfehlen möchte ich auch den Zusatzband zum Buch von Eco, in dem er die Entstehungsgeschichte des Buches erklärt – klein aber fein. Hier hab ich eine eigene Rezension verfasst.

    So. Nun bin ich mit Eco versöhnt und bereit für seine weiteren Bücher. Mal sehen, wie lange das nun dauert…

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