Bücher mit dem Tag "historienroman"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "historienroman" gekennzeichnet haben.

201 Bücher

  1. Cover des Buches Stolz und Vorurteil (ISBN: 9783945350089)
    Jane Austen

    Stolz und Vorurteil

     (4.406)
    Aktuelle Rezension von: eletroe

    Autorin: Jane Austen

    Buch: Stolz und Vorurteil

    Taschenbuch 

    ⭐⭐

    Klappentext:

    Im englischen Hertfordshire lebt die Familie Bennet, bestehend aus dem Ehepaar Bennet und dessen fünf Töchtern Jane, Elizabeth, Mary, Catherine, die von allen nur Kitty genannt wird, und Lydia. Mrs. Bennets einziges Bestreben ist es, ihre Töchter standesgemäß zu verheiraten, um ihre Zukunft zu sichern. Denn das Anwesen der Bennets wird nicht an die weiblichen Erben vermacht; es soll nach dem Tode Mr. Bennets einem entfernten Verwandten, Mr. Collins (einem anglikanischen Priester), zukommen. Die Handlung setzt ein, als die Familie über ihre neuen Nachbarn redet, einen gewissen Mr. Bingley, der das schon lange leerstehenden Netherfield Park gemietet hat. Die jüngeren Töchter träumen von einer Heirat, denn Mr. Bingley verfügt über ein relativ großes Einkommen von fünftausend Pfund im Jahr. Auch Mrs. Bennet verfolgt den Plan, eine ihrer Töchter mit dem Unbekannten zu vermählen.

    ⭐⭐

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen,.. "Mal sehen wie du es findest..".. ja wie fand ich es . Furchtbar. Ich habe es abgebrochen. 


    180 Seiten habe ich gelesen, oder mich gequält. 

    3-4 Seiten, dann hab ich es wieder weg gelegt. 

    Dieses Buch ist langatmig, langweilig, ohne Spannung und der Schreibstil ist außergewöhnlich. 

    Leider konnte ich nicht warm werden mit den Figuren oder der Geschichte. 

    ⭐⭐

    Fazit:

    Geschmäcker sind verschieden, mein Fall war es nicht. 

  2. Cover des Buches Feuer und Stein (ISBN: 9783426518021)
    Diana Gabaldon

    Feuer und Stein

     (2.623)
    Aktuelle Rezension von: Jennifer_H_punkt_Punkt_Punkt

    Vor Jahren schon einmal die komplette Serie gelesen. Nachdem ich nun die TV- Serie geschaut habe, musste ich nochmal an die Bücher. Diesmal als Hörbuch...

    Ich mag die Idee einer Zeitreise, wie sie dort landet und ihre große Liebe findet und letztendlich auch freiwillig dort bleibt. Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, was Claire erlebt und welche Zweifel und Gedanken sie hat. Die Art, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt (eben nicht: sie sehen sich und direkt weiß man, die zwei werden sich verlieben,  sondern eine langsamere, fast überraschende Entwicklung) mag ich zur Abwechslung auch mal ganz gerne. Auch dass dies gar nicht so im Vordergrund steht, sondern eher das Erleben der Vergangenheit und was die Ereignisse der Geschichtsbücher für Individuen damals bedeutet haben könnten. 

    Auch die Beschreibung der Sex- Szenen gefällt mir sehr gut. Nur, wenn die wach/ zu Hause sind kann ich deshalb leider nur mit Kopfhörern hören. 


    Das Ende ist mir aber viel zu abrupt. Es gibt eine Andeutung - und fertig. Als Ende zu erkennen war es nur durch den Amazon- Abspann und das hat mich schon so irritiert, dass ich 3x zurück gespult habe, weil ich dachte, etwas verpasst zu haben. 

  3. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.222)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Der Herbst ist da und ich freue mich richtig auf die spooky Season mit Kürbissen, Tee und Cinnamon Rolls. Packt die Duftkerzen und Kuschelsocken aus: jetzt treffen düstere Fantasy-Werke auf Thriller und Horror! Aber auch historische Romane passen wunderbar zu verregneten Herbsttagen, deswegen habe ich mir im Rahmen der Lesechallenge (noch für den August, ups) ein Buch von einem Autoren ausgesucht, den ich noch nie gelesen habe: Ken Follett. Die Säulen der Erde gilt als DER historische Roman schlechthin und wird, trotz seines Alters, immer noch hoch gelobt. Inzwischen hat der 1990 erschienene Roman mit Die Tore der Welt und Das Fundament der Ewigkeit zwei Fortsetzungen. Der vierte Band der Kingsbridge-Reihe mit dem Titel Die Waffen des Lichts ist vor Kurzem veröffentlicht worden und bereits auf Platz 1 der Spiegel-Bestsllerliste eingestiegen. Da die Zeitsprünge zwischen den Bänden aber so groß sind, dass die handelnden Figuren andere sind, lassen sich die Bücher unabhängig voneinander lesen. 

    Auf der Suche nach Arbeit ziehen der Steinmetz Tom Builder, seine schwangere Frau Agnes und seine Kinder Alfred und Martha im Jahr 1135 durch südenglische Grafschaften. Halb erfroren und verhungert sucht Tom im Winter nach einer Anstellung, doch trotz seiner Erfahrung wird er jedes Mal fort geschickt. Als Agnes eines nachts die Fruchtblase platzt und sie auf dem gefrorenen Waldboden einen Jungen zur Welt bringt, stirbt sie an den Nachblutungen. Mit ihren letzten Atemzügen nimmt sie Tom das Versprechen ab, seinen Lebenstraum zu erfüllen und als Baumeister eine Kathedrale zu errichten. Dem Hungertod nah kann er dieses Ziel jedoch nur erreichen, wenn er kein weiteres Kind durchfüttern muss. Und so muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: das Leben seines neugeborenen Sohnes oder der Traum von einer Kathedrale zu Gottes Ehren. 

    „Die kleinen Jungen waren die ersten, die zum Richtplatz kamen.“, ist der erste Satz des Prologs. Romantisierende Vorstellungen vom Mittelalter werden sofort zerschlagen, wird doch sowohl in der ersten Szene eine öffentliche Hinrichtung gezeigt, als auch der boshafte Charakter der kleinen Jungen, die aus reinem Voyeurismus dem Spektakel beiwohnen. Vieles bleibt im Unklaren: Wer wurde dort hingerichtet? Was war sein Vergehen? Und wer ist die junge Frau mit den goldenen Augen, die die Männer mit Hühnerblut bespritzt? Auf all das werden hier auf fast genau 1150 Seiten früher oder später Antworten gefunden. Dieser Roman ist demnach keiner, den man an einem Abend weglesen kann. Die Säulen der Erde ist in sechs Teile unterteilt, die hier als Bücher bezeichnet werden. Das Buch selbst besteht demnach aus sechs Büchern und gerade einmal 18 Kapiteln. Ein Kapitel ist hier also eine Tagesaufgabe. Insgesamt erstreckt sich die erzählte Zeit von 1135-1174.

    Zu den Protagonisten gehören Tom Builder, Jack Jackson, Aliena von Shiring, William Hamleigh und Philip von Gwynedd. Als Erstes lernt der Leser Tom kennen, einen Steinmetz mittleren Alters, der ein starker, ehrlicher und gescheiter Mann ist. Seine Pflichten als Familienvater nimmt er sehr ernst. Er ist ein Visionär, der von der Errichtung einer majestätischen Kathedrale träumt. Für seinen Traum kämpft er verbissen und unnachgiebig jahrzehntelang. Auch wenn er weiß, dass er die Fertigstellung nicht mehr erleben wird, bringt ihn nichts davon ab, der Welt auf diesem Weg sein Vermächtnis zu hinterlassen. Dennoch ist er kein sogenannter weißer Charakter ohne Makel. Vielmehr ist auch er getrieben von der Lust für eine andere Frau, lässt sein Neugeborenes im Wald zurück und hat einen blinden Fleck für das Fehlverhalten seines Sohns Alfred. Aber gerade diese Fehler sind es, die ihn und die anderen Figuren des Romans so lebendig und greifbar machen.

    Folletts Schreibstil mag am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, vor allem wenn man selten historische Romane liest. Nach einigen Seiten verliert man sich aber in der bildhaften und reichhaltigen Sprache. Insbesondere architektonische Details von Kirchen, Kathedralen und Burgen erschaffen ein wunderbar immersives Bild. Auch die Dialoge sind raffiniert und geprägt von politischen Intrigen sowie kirchlichen Konflikten. Die Figuren sind vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander im stetigen Wandel. Dementsprechend ist die Atmosphäre oft düster, aber niemals hoffnungslos. Das Tempo ist eher gemäßigt. Die erzählte Zeit erstreckt sich über Jahrzehnte, das verschont die Leserschaft aber nicht vor der ein oder anderen Länge. Die Handlungsstränge werden geschickt miteinander verknüpft und der Plot ist clever konstruiert. Die etwas zäheren Passagen zwischendurch sind dennoch ein kleiner Minuspunkt.

    Für einen historischen Roman sind zwangsläufig auch umfassende Recherchearbeiten vonnöten. Vor allem in der Baukunst des Mittelalters hat Follett alle Arbeit geleistet. Den architektonischen Übergang von der Romantik in die Gotik mit Chorumgang und Kapellenkranz inklusive Kreuzrippengewölbe, das damals die größten Kirchen der Welt ermöglichte, hat er meisterhaft in die Geschichte eingebettet. Trotzdem ist Die Säulen der Erde alles andere als frei von Fehlern. Insbesondere bei Beschreibungen von Lebensbedingungen und Alltag im Mittelalter unterlaufen Follett einige Schnitzer, von denen ich drei beispielhaft nennen möchte. Zuallererst: die Figuren sind alle deutlich zu alt. Ein Mann mittleren Alters ist für Follett gut 40-50 Jahre alt. In Wahrheit gehörte man mit 40 eindeutig zu den älteren Semestern, denn aufgrund mangelnder Hygiene und Krankenversorgung sowie knochenharter Arbeit, oder bei Frauen zahlreichen Entbindungen, sind viele Menschen schon viel früher gestorben. Graf Bartholomäus hat mit seinen 66 Jahren schon fast ein biblisches Alter erreicht. Jacks Mutter Ellen wird mit Mitte 20 von William als „junge Frau“ bezeichnet, hätte im Mittelalter aber locker schon Großmutter sein können. Auch dass Aliena erst mit 16 Jahren auf den Heiratsmarkt geworfen wird, ist kaum wahrscheinlich. Hinzu kommen ihre angeblich strahlend weißen Zähne, die William verzaubern. Zwar gab es im Mittelalter Tipps für Mundlösungen, die für einen frischen Atem sorgen sollten, allerdings wurden Zähne nicht geputzt, sondern wenn überhaupt nur mit einem Tuch abgerieben, und ein Mittel gegen Karies war ebenfalls nicht vorhanden. Ein makelloses Gebiss hatten vermutlich also nicht einmal die wohlhabendsten Leute.

    Besonders negativ ist mir die Darstellung von Ehen aufgefallen. Tom Builder wird vorgeworfen, dass er mit Ellen schläft, ohne mit ihr verheiratet zu sein. Der Subprior fragt Alfred explizit: „Gab es eine Hochzeitsfeier?“, was dieser verneint. Dass die beiden nicht vor Gott getraut sind, wird zum Skandal von Kingsbridge. Tatsächlich war vom Früh- bis zum Hochmittelalter die Eheschließung eine weltliche Angelegenheit, die lediglich die Zustimmung beider Eheleute bedurfte, wobei die Ehe mit dem Beischlaf vollzogen wurde. Eine kirchliche Eheschließung gab es im Handlungsjahr 1136 noch nicht. Eheverträge wurden in der Regel nur vom Adel geschlossen, das gemeine Volk konnte nämlich nicht lesen. Erst im Jahr 1213 wurden in Italien rechtsverbindliche kirchliche Vorgaben beschlossen, die die Ehe als unauflösliches Sakrament darstellen, das vor dem Altar geschlossen wird, um den Machteinfluss der Kirche zu vergrößern. Das gesamte persönliche Drama, das Follett hier also aufbaut, basiert auf einem Recherchefehler seinerseits. Auch dass Aliena wie selbstverständlich mit einem Buch unter dem Arm im Burghof herumläuft, hat mich stutzig gemacht. Nicht, weil sie als junge Frau lesen kann, das gab es vereinzelt auch bei weiblichen Adeligen, wenn die Väter dies genehmigten, sondern weil dieses Buch damals ein unvorstellbares Vermögen wert war und kein Gebrauchsgegenstand, den man heute so selbstverständlich bei sich trägt. Im 12. Jahrhundert wurden in ganz Europa schätzungsweise 800.000 Bücher hergestellt, allesamt Manuskripte. Die stundenlange Handarbeit mit schmuckvollen Lettern und Bildern konnte damals nur von den wenigsten Menschen ausgeübt werden und war entsprechend kostspielig. Das Exemplar des Alexanderromans, das Aliena unter den Arm geklemmt hat, musste zu dieser Zeit also mindestens so viel wert gewesen sein wie ein stattliches Herrenhaus und hätte mittellose Familien jahrelang ernähren können. Niemals hätte sie dieses Buch einfach über den Marktplatz tragen können, ohne dass es ihr gestohlen worden wäre. Diese nicht unerheblichen Fehler sind leider Kritikpunkte, über die man kaum hinwegsehen kann, denn historisch korrekt ist dieser historische Roman nicht.

    Leider war es das noch nicht ganz mit der Kritik, muss ich doch noch zwei Aspekte anmerken, die ebenfalls schwierig sind. Zum Einen ist es der starke Fokus auf Religiosität, der bei einem Roman über eine Kathedrale natürlich nicht ausbleibt. Die Beschreibung von christlichen Ritualen, Hierarchien der katholischen Kirche oder Gottesfurcht als Beweggründe für Handlungen der Figuren können befremdlich oder gar langweilig wirken. Wer keinerlei Interesse an Religion und Kirche hat, sollte sich die Lektüre dieses Buches also zweimal überlegen. Zum Anderen gibt es eine sehr irritierende Szene am Anfang des Buches, die so verstörend ist, dass ich sie kritisieren muss. Nachdem Tom das Baby im eiskalten Wald auf dem Boden zurückgelassen hat, überkommt ihn ein schlechtes Gewissen, und er kehrt um. Doch das Kind ist verschwunden. Voller Panik stürzt er ins Unterholz, in der Hoffnung den Jungen doch noch zu finden. Vor Hunger und Kälte deliriert, liegt er unter einem Baum, als plötzlich Ellen auftaucht. Sie streift ihren Mantel ab, unter dem sie nackt ist, lässt den verwirrten Tom ihre Brüste befühlen und schläft dann mit ihm. Was für eine durchgeknallte Szene! Die beiden kennen sich kaum und er ist so durcheinander, dass er sie für einen Engel hält. Gerade hatte er noch Todesangst um sein Baby, und plötzlich schläft er unweit seiner beiden anderen Kinder lautstark mit einer Frau, obwohl seine Ehefrau noch keine 24 Stunden tot ist. Diese Szene wirkt so deplatziert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob Follett beim Schreiben unter Drogen stand. In die Verfilmung hat es diese kranke Szene übrigens nicht geschafft.

    Das Ende zeigt noch einmal, wie gut durchdacht der gesamte Plot ist. Auch wenn es keinen epischen Abschluss mit Blutvergießen gibt, ist die Geschichte clever zu Ende geführt. Allerdings werden nicht alle Fragen beantwortet und einige Dinge werden offen gelassen, die womöglich Grundlage für die Fortsetzung der Kingsbridge-Reihe sind. Insgesamt bietet das Finale aber einen runden Abschluss.

    Die Säulen der Erde ist ein für mich schwierig zu bewertender Roman, da er mich in manchen Dingen begeistert hat, obwohl es einige Kritikpunkte gibt. Die Handlung ist meisterhaft durchdacht. Ich habe schon lange nicht mehr so einen raffinierten Plot gelesen. Auch die Figuren sind facettenreich, lebendig und machen alle eine glaubwürdige Entwicklung durch. Die Konflikte wirken nachvollziehbar und nie gekünstelt. Die bildhafte Sprache sowie die detailliert beschriebene Baukunst vermitteln eine außergewöhnliches Leseerlebnis. Dem gegenüber stehen allerdings grobe Recherchefehler im gesellschaftlichen Bereich. Hinzu kommt eine sehr deplatziert wirkende Szene sowie gelegentlich Langatmigkeit. Wer also nach einer großartigen Geschichte sucht, die authentische und tiefgründige Figuren hat, macht hierbei alles richtig. Wer nach einer historisch korrekten Darstellung des Mittelalters sucht, ist hier jedoch falsch beraten. Das muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: dieser historische Roman ist historisch nicht korrekt! Trotzdem ist das Buch lesenswert, auch nach über 30 Jahren. Die Erzählung von einer Gruppe Männern sowie Frauen, die sich von zahlreichen Rückschlägen nicht entmutigen lassen und gemeinsam jahrzehntelang an einem Strang ziehen, um eine Kathedrale zu erbauen, ist inspirierend. Deswegen erhält das Buch von Ken Follett gute drei von fünf Federn. Ich habe aktuell nicht vor, die Fortsetzungen zu kaufen. Falls mir jedoch Die Tore der Welt zufällig in die Hände fallen sollte, würde ich die Reihe weiterverfolgen.

  4. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257073201)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.212)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist wieder ein Klassiker der polarisiert. Aus diesem nehme ich für mich zwei Dinge mit:

    Zum einen ist es das Fachwissen über die Herstellung von Düften und alles sachlich, sowie der Gedanke, wie wichtig tatsächlich der Eigengeruch unserer Körper sind bzw. der Geruchssinn überhaupt.

    Zum anderen ist es das abartige und grausige, was vorfällt. wie abartig bereits der erste Mord recht zu Beginn ist und diese finden in der gegen Ende beschriebenen Mordserie ihre Spitze. Der Protagonist ist sonst sehr gut und interessant gemacht und regt zum nachdenken an, dennoch bleiben die Abartigkeiten, die doch sehr abschreckend wirken.

  5. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.287)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Sturz der Titanen" ist der erste Roman der dreiteiligen "Jahrhundert-Saga" von Ken Follett. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erste Weltkrieg und dessen Vorgeschichte.

    Erzählt wird die Geschichte verschiedener Protagonisten in England, Deutschland, Russland und den USA; diese erleben alltägliche und historische Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive. Im Laufe des Romans verknüpfen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam miteinander und ergeben ein Gesamtbild.

    Freunde historischer Romane werden die gesamte Reihe mögen, deren zweiter und dritter Teil noch besser sind als Teil eins.

  6. Cover des Buches Die geliehene Zeit (ISBN: 9783426518106)
    Diana Gabaldon

    Die geliehene Zeit

     (1.466)
    Aktuelle Rezension von: Book_Owl_97

    Ich bin schon länger Fan der Serie und lese nun endlich auch die Bücher. Diese versetzen einen sofort in die gleiche Stimmung und haben mich genauso sehr begeistert. Die Geschichte von Claire und Jamie ist einfach spannend und ereignisreich. Trotzdem gibt es leider einige langatmige Passage, die man hätte verkürzen können. Die Charakterentwicklungen haben mir sehr gut gefallen. Das man quasi nebenbei noch etwas über die Geschichte und die Clanaufstände in Schottland lernt ist ein weiterer Pluspunkt.

  7. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.432)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Während Carl Friedrich Gauß zu Hause an einem Buch über die Vermessung der Welt schreibt, bereist sie Alexander von Humboldt kreuz und quer, dokumentiert und erforscht. 

    Daniel Kehlmann erzählt die Geschichte zweier Wissenschaftler, die jeder auf ihre Art entdecken und verstehen wollen, begreifen und begreiflich machen wollen, deren Wissen und Bücher uns bis heute begleiten und lehren. Es sind zwei ganz außergewöhnliche Gelehrte, Geister ihrer Zeit weit voraus und Kehlmann gelingt es ganz hervorragend Beide dem Leser nahe zu bringen. Dabei schreibt er nicht weniger wortgewandt, geistreich und humorvoll als er seine Protagonisten präsentiert.

    Mein Fazit: Ein großartiges Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte. Von mir mehr als eine klare Leseempfehlung.

  8. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.241)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    In Bücherschränken findet man ja meistens Bücher, die irgendjemand offensichtlich nicht wegwerfen wollte, andere Menschen aber auch nicht haben wollen, weshalb sich in ihnen meist nur uralte und uninteressante Bücher sammeln. Manchmal hat man aber auch Glück und ergattert gut erhaltene Klassiker oder ältere Bestseller. Das erste Buch, das ich einen Monat nach meinem Umzug im Bücherschrank um die Ecke gefunden hatte, war „Der Medicus“ von Noah Gordon. Es erschien 1987 auf Deutsch, meine Ausgabe ist laut handschriftlichem Eintrag von „Weihnachten 1987“, und verkaufte sich insgesamt mehr als 6 Millionen mal. Außerdem gehört es zu den zehn beliebtesten Büchern bei deutschen Lesern und wurde 2013 mit Tom Payne und Ben Kingsley in den Hauptrollen verfilmt. „Der Medicus“ ist der erste historische Roman einer Trilogie, aber weil die Geschichte in sich abgeschlossen ist und ich das Buch aus dem Bücherschrank habe, lese ich vorerst nur diesen Band. 

    Der neunjährige Robert Jeremy Cole, kurz Rob, wächst im Jahr 1021 mit seinen Eltern und vier jüngeren Geschwistern in London auf. Nach dem Tod seiner Eltern wird er von seinen Geschwistern getrennt und Lehrling bei einem reisenden Bader. Dort entdeckt er den Heilberuf als seine Erfüllung und setzt sich das Ziel der beste Heiler der Welt zu werden. Um dieses Ziel aber zu erreichen, muss er über sich hinaus wachsen und eine lange gefährliche Reise antreten. Dabei hilft ihm seine Begabung den nahenden Tod von Mitmenschen bei Berührung spüren zu können. 

    „Es waren Robs letzte, ruhige Augenblicke seliger Unwissenheit, doch in seiner Einfalt empfand er es als unbillig, dass er mit seinen Brüdern und seiner Schwester zu Hause bleiben musste.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, das nach Zitaten aus verschiedenen Glaubensschriften folgt. Den Anfang als Ende wirken zu lassen und die epische Vorausdeutung, machen sofort Lust auf mehr, verraten aber auch den auktorialen Erzähler im Präteritum. In erster Linie ist „Der Medicus“ ein historischer Roman, kann aber auch gleichermaßen als Entwicklungsroman betrachtet werden, weil der Protagonist von Kindheit an bis ins gehobene Alter begleitet wird. Bei annähernd 650 Seiten ist das Buch in sieben Teile aufgespalten, von denen der erste und der vierte die längsten, sowie der fünfte und der siebte die kürzesten sind. Alle Teile und Kapitel tragen Titel.

    Auch wenn der auktoriale Erzähler nicht nur ihm folgt, ist Rob klar der Protagonist der Geschichte. Anfangs ist er neun Jahre alt, das älteste Kind der Familie und muss schon früh die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernehmen. Typisch für einen Entwicklungsroman verfolgt man Rob beim Heranwachsen und Reifen. Er lernt sowohl, wie es ist auf sich allein gestellt zu sein, als auch andere Charaktere kennen, von denen er lernen und profitieren kann. Sein Ehrgeiz und seine Zielstrebigkeit, aber auch sein Mut und seine schnelle Auffassungsgabe machen ihn zu einem interessanten Charakter, der trotzdem menschlich wirkt, Fehler macht und sich gerne amüsiert. Die Fähigkeit, die ihn wirklich einzigartig macht, ist seine „Gabe“ den nahenden Tod seiner Mitmenschen bei Körperkontakt spüren zu können. Diese Gabe kann auf verschiedene Arten interpretiert werden. Sie kann einerseits als eine stark ausgeprägte Intuition verstanden werden, die mit einem angeborenen Talent für Krankenbeobachtung einhergeht, andererseits aber auch als eine übernatürliche Begabung. Ob diese Begabung mit einem zusätzlichen Sinn, Magie oder als Geschenk Gottes zu erklären ist, wird nie gänzlich offenbart.

    Jedenfalls ist die Religion eins der Leitmotive dieses Romans. Rob wächst als Katholik auf, allerdings ohne enormen Bezug zur Kirche zu haben. In England lernt er auch Juden kennen, begegnet ihnen aber eher mit Skepsis und Befremdung, wie es im Frühmittelalter so üblich war. Erst als er erfährt, dass Christen an der Fakultät in Isfahan nicht angenommen werden, kommt Rob gezielt in Kontakt mit Juden und Muslimen und kann seine Vorurteile teilweise überwinden und sogar Freundschaften aufbauen. Jedoch spürt er auch eine göttliche Verbundenheit, die er nicht ablegen kann. Er begreift außerdem, dass die anderen Religionen teilweise fortschrittlicher und sozialer sind als die katholische Kirche, die damals kurz vor den Kreuzzügen stand und den Weg für moderne Medizin erschwerte, während sie im muslimisch geprägten Orient deutlich weiter entwickelt war.

    Dass im europäischen Mittelalter die Medizin so wenig erforscht war, lag hauptsächlich an der katholischen Kirche, die Obduktionen zu Forschungszwecken nicht zuließ und Leichenschändung bestrafte. Außerdem verfolgten sie erfolgreiche Heiler wegen Hexerei und sahen Krankheiten als Strafe Gottes an, um deren Linderung sich nur Kirchenmitglieder kümmern sollten. Die Medizin des Mittelalters basierte auf einer Lehre, die ihren Ursprung im antiken Griechenland fand. Die sogenannte Humoralpathologie, bekannter als Säftelehre wurde von Hippokrates begründet und bis ins Spätmittelalter gelehrt. Darin ging es prinzipiell darum, die vier Körpersäfte in den Farben Rot, Gelb, Schwarz und Weiß im Gleichgewicht zu halten. Deswegen wurden auch Aderlasse durchgeführt, die den Patienten oft mehr schadeten als halfen. Aber auch fehlende Narkosen oder mangelhafte Hygiene sorgten für mehr Leid als Linderung. Erst als die Klostermedizin fortgeschrittener war, verbesserte sich die Situation mit West- und Mitteleuropa wieder.

    Die dreckige und räudige Atmosphäre des düsteren Mittelalters wird primär sprachlich gut wiedergegeben. Vor vulgären Ausdrücken wie „Ficken“, „Bumsen“, „Titten“ oder „Hurensohn“ sollte man lieber nicht die Nase rümpfen. Genauso kommen auch Sexszenen vor, die mal mehr, mal weniger detailliert und meist eher unästhetisch daherkommen. Rob selbst ist ebenfalls der Prostitution zugeneigt, was ihn nicht unbedingt sympathisch macht.

    „Der Medicus“ trifft in einem Abschnitt im vierten Teil unerwartet wieder den Nerv der Zeit, weil dort in einer Stadt eine Epidemie ausbricht, gegen die Rob und seine Gefährten kämpfen. Der Fokus liegt hier vor allem darauf, dass die Menschen in dieser Krisensituation ihr zweites Gesicht zeigen. Ärzte oder Studenten flüchteten, Kranke werden bestohlen, tote Frauen vergewaltigt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Auch wenn das in der aktuellen Corona-Krise glücklicherweise nicht so schlimm ist, gibt es dennoch Leute, deren schlechte Seite nun zum Vorschein tritt. Leute hamstern, stehlen oder verhalten sich auf andere Art unsolidarisch. Aber auch Ängste und der Seuchenverlauf werden hier thematisiert. Doch es gibt eine Zeit danach und trotz Schmerz und Verlusten eines Tages auch wieder Hoffnung.

    Um vergleichen zu können, habe ich unmittelbar nach dem Buch den Film gesehen. Insgesamt ist der Film sehenswert. Er bietet tolle Kostüme, eine ausgezeichnete Besetzung und gibt die Atmosphäre gut wieder. Allerdings weicht er inhaltlich recht stark vom Buch ab. Beispielsweise verstirbt Robs Mutter nach einer schwierigen Entbindung im Wochenbett, im Film dagegen an der sogenannten Seitenkrankheit. Im Buch sorgt anfangs noch der Vater für seine fünf Kinder. Im Film sind Rob und seine zwei Geschwister nach dem Tod der Mutter sofort Waisen. Im Buch gibt es Rebecca, die junge Frau aus Spanien, die Rob zufällig auf der Reise nach Persien begleitet, bis sie sich in einem Sandsturm verlieren, überhaupt nicht. Im Film kommt Mary Cullen dafür nicht vor, eine junge Frau aus Schottland, die Rob in der Karawane kennen und lieben lernt. Dies sind nur Beispiele für die zahlreichen Abweichungen, die mir letztendlich einfach zu viele waren, um vom Film wirklich begeistert zu sein.

    Das Ende hat meine Erwartungen erfüllt, kann aber nicht für Überraschungen sorgen. Abschließend folgt eine „Erklärung fremdsprachiger Ausdrücke“, welche im Roman kursiv gedruckt sind und die persische und hebräische Begriffe erläutert.

    Obwohl „Der Medicus“ ein recht dicker Schinken ist, stecken seine Seiten voller Leben. Noah Gordon gelingt der Spagat aus Entwicklungsroman, bei dem die Jahre schnell vorüberziehen, und bildhaften Alltagssituationen. Trotz der historischen und kulturellen Unterschiede wird deutlich, dass sich das Wesen der Menschen nicht geändert hat. Die medizinischen und religiösen Recherchen sind spürbar lange und pedantisch erfolgt. Film und Buch weichen stark voneinander ab, wobei ich persönlich den historischen Roman etwas besser fand. Die Literatur ist allerdings allgemein mein präferiertes Medium. Einziges, aber nicht unwesentliches Manko ist die Antipathie, die ich Rob gegenüber stellenweise empfunden habe. So bezeichnet er Mary beispielsweise als „nur eine Frau“ und wundert sich, dass sie ihn im Schachspiel schlagen kann. Dieser unverhohlene Sexismus mag im Mittelalter zwar normal gewesen sein, ändert aber nichts an Robs mangelhafter Liebenswürdigkeit. Deswegen gebe ich „Der Medicus“ aus dem Jahr 1987 vier von fünf Federn. Meine Ausgabe wandert wieder zurück in den Bücherschrank, damit jemand anderes diese bemerkenswerte Geschichte lesen kann.

  9. Cover des Buches Der Ruf der Trommel (ISBN: 9783426518267)
    Diana Gabaldon

    Der Ruf der Trommel

     (909)
    Aktuelle Rezension von: Moelli116

    Die Fortführung der Geschichte von Claire ist hier wieder sehr gelungen. Sie erleben viele Abenteuer die spannend erzählt sind. 

    Ich finde den Teil der Geschichte über die Tochter Brianna teilweise etwas langatmig. Leider ist das Verhältnis zwischen Brianna und Roger zu sehr eine Kopie von Claire und Jamie. 

  10. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.617)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt 

    Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...


    Bewertung 

    Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.

  11. Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426447932)
    Iny Lorentz

    Die Wanderhure

     (3.752)
    Aktuelle Rezension von: liselotte20

    Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter. 

    Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen.  Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen. 

    Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten.  Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane. 

  12. Cover des Buches Ferne Ufer (ISBN: 9783426518236)
    Diana Gabaldon

    Ferne Ufer

     (1.143)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    Claire kehrt in diesem Teil nach Schottland ins 18. Jahrhundert zurück um den totgeglaubten Jamie zu suchen. 

    Dies ist der dritte Teil der Reihe und ich würde hier empfehlen die richtige Reihenfolge einzuhalten,  da der inhaltlich der Bücher aufeinander aufbaut und weitergeführt wird. Ohne Vorwissen verpasst man da als Leser viel. 

    Dieses Abenteuer führt weg von Europa und mitten hinein in die Seefahrt des 18. Jahrhundert.  Wie war es damals für die Besatzung, welche Krankheiten sind auf See aufgebrochen,  wie war das Leben auf den Inseln rund um Jamaika? 

    Das Buch ist recht abenteuerlich und natürlich wieder sehr gefühlvoll geschrieben,  es hat mich aber nicht ganz so mitreißen können wie die ersten Teile und hatte hier und da auch mal Längen.  

  13. Cover des Buches Das Lächeln der Fortuna (ISBN: 9783404189120)
    Rebecca Gablé

    Das Lächeln der Fortuna

     (1.419)
    Aktuelle Rezension von: Bitzki

    Die Waringham-Saga erzählt englische Geschichte über mehrere Jahrhunderte. Kombiniert werden immer erfundene Charaktere und historische Persönlichkeiten. Ein Waringham ist immer eng verbunden mit einem englischen Herrscher, jedoch immer in einer anderen Rolle.

    Nicht alle Teile fand ich gleich gut, einige (z.B. der aus der Zeit von Elizabeth I.) haben mir nicht ganz so gut gefallen. 

    Das Muster der Erzählung ist immer recht ähnlich, aber alle Teile sind toll recherchiert und sehr gut geschrieben. Man erfährt so auf unterhaltsame Weise viel über die jeweilige Zeit.

    Viel Spaß!

  14. Cover des Buches Die Nebel von Avalon (ISBN: 9783898971072)
    Marion Zimmer Bradley

    Die Nebel von Avalon

     (1.286)
    Aktuelle Rezension von: Fantasymangabook
    Dieses Buch habe ich während meiner Ausbildungszeit gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Aus meiner Sicht fand ich Guinevre mehr als nur fanatisch und konnte sie nicht leiden. Vielleicht, weil sie keine andere Sicht und Religion als ihre zuliess und alles, was anders war, automatisch böse war.  Morgaine wiederum fand ich ein sehr interessanter Charakter, nicht zuletzt, weil sie nicht klein beigab und einfach tat, was sie für richtig hielt.» - Moon
  15. Cover des Buches Das flammende Kreuz (ISBN: 9783426518229)
    Diana Gabaldon

    Das flammende Kreuz

     (691)
    Aktuelle Rezension von: SarahWants2Read

    Worum geht es?: North Carolina 1770. Jamie und Claire Fraser haben in den britischen Kolonien Nordamerikas Fuß gefasst, doch die Ruhe und der Frieden auf ihrem Anwesen Fraser’s Ridge sind trügerisch. Denn unter den immer zahlreicher einwandernden Siedlern gärt es, immer unwilliger nehmen die Einwohner der Kolonien die Bevormundung durch die britische Zentralregierung hin. Als es zu ersten Aufständen kommt, muss auch Jamie sich entscheiden, auf wessen Seite er stehen will. Und für Claire ist die Situation noch schlimmer: Sie weiß, dass die Unabhängigkeitskriege ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe seit Langem stellen werden. 

    Das Cover: Wie auch die vorherigen Bände der Reihe ist dieser Buch sehr schlicht, aber sehr edel gestaltet. Der Schriftzug passt perfekt zu den Ornamenten auf dem Buch.


    Der Schreibstil: Wie auch in den vorherigen Bänden wird die Geschichte abwechselnd von verschiedenen Protagonisten erzählt. Claires Erzählung ist dabei immer in der Ich-Perspektive und während die Kapitel von Jamie, Brianna und Roger aus der Erzähler-Perspektive geschrieben sind. Leider hatte ich dieses Mal sehr große Probleme mit dem Schreibstil. Ich bin es ja schon gewohnt, dass Diana Gabaldon sehr ausschweifend schreibt, aber hier hat sie es wirklich übertrieben. Tolle Passagen, wie die Hochzeit von Brianna und Roger, sind durch wenigen Seiten aus erzählt, aber dafür muss man über 30 Seiten darüber schreiben, wie jemand versucht ein Schwein einzufangen. Die 5. Staffel der Serie war so spannend und ich habe diese hier vergebens gesucht. Es wurden so viele uninteressante Alltagsthemen in die Geschichte integriert, dass die Spannung total abgeflacht war. 


    Die Hauptfiguren: Claire ist nun in Frasers Ridge angekommen und kümmert sich auf dem Gut um die Kranken und Verletzten. Sie geht in ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Großmutter total auf. Dennoch denke ich, dass sie in diesem Buch kaum eine Entwicklung durchgemacht hat. Das finde ich sehr schade.

    Brianna ist ebenfalls angekommen, jedoch konnte sie mich in diesem Buch nicht überzeugen. In fast jedem Kapitel klagt sie über ihre schmerzenden Brüsten durch das Stillen, was auf Dauer irgendwann nur noch nervig war.

    Roger muss sich in seiner neuen Rolle als Familienvater rein finden. Es plagt ihm jedoch immer wieder die Frage ob er Jemmy's Vater ist, auch wenn er den Jungen von ganzen Herzen liebt.

    Jamie hat sich im Vergleich zu den anderen Bänden kaum verändert. Er tut wieder alles um seine Familie vor dem drohenden Krieg und anderen Bedrohungen zu schützen.


    Endfazit: Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich das Buch nicht abbrechen soll. Da ich aber ein großer Outlander-Fan bin, hat dann doch die Neugier gesiegt und ich habe weitergelesen. Als Begleitbuch zur Serie ist es in Ordnung, aber das Buch an sich kann ich leider gar nicht weiter empfehlen. Langweilige Szenen werden künstlich in die Länge gezogen und interessante Passagen sind in wenigen Seiten aus erzählt. Die Änderungen in der Serie haben die Geschichte deutlich aufgewertet, da hier so viel Potential drin steckte, was einfach nicht genutzt wurden ist. Die süßen Szenen rund um den kleinen Jemmy waren für mich das Highlight des gesammten Buchs.


    Das Buch erhält von mir enttäuschte 1,5 von 5 Sterne.

  16. Cover des Buches Die Tuchvilla (ISBN: 9783734110177)
    Anne Jacobs

    Die Tuchvilla

     (526)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Die junge Marie kommt als Küchenmädchen in die sogenannte Tuchvilla, das Haus des Fabrikanten Johann Melzer. Von Beginn an hat sie es nicht leicht, aber dann stößt sie auf ein Geheimnis, dass sie selbst mit der Familie Melzer verbindet.

    In ruhigem, gemächlichem Erzählstil nimmt die Autorin den Leser mit ins beginnende 20. Jahrhundert. Sie erzählt die Geschichte der Waisen Marie, die eine Chance bekommt, als Küchenmädchen in einer noblen Villa zu arbeiten und zu leben. Stückchenweise wird das Leben und die Personen in der Tuchvilla beschrieben, die zwischenmenschlichen Beziehungen, ein erster Eindruck zur Tuchfabrik vermittelt. Obwohl die Geschichte selbst interessant ist und sich hervorragend lesen lässt, so kommt es gerade in der ersten Hälfte des Buches doch zu Längen, da einfach zu ausführlich über die kleinsten Kleinigkeiten berichtet wird. Als dann mehr Bewegung in die Geschichte kommt, wird es allerdings viel fataler, denn nun ist Schluss mit historischer Glaubwürdigkeit. Ein Küchenmädchen das innerhalb von Monaten zur Kammerzofe wird und zur Vertrauten und Ratgeberin der halben Familie, ist doch arg weit hergeholt.

    Mein Fazit: Auch wenn ich die Tuchvilla gerne gelesen habe, sollte dem Leser zumindest klar sein, dass der historische Anspruch hier doch eher ziemlich gering ist und ein paar Seiten weniger, hätten der Geschichte sicherlich auch nicht geschadet.


  17. Cover des Buches Die Päpstin (ISBN: 9783352009518)
    Donna W. Cross

    Die Päpstin

     (4.385)
    Aktuelle Rezension von: blue-jen

    Normalerweise lese ich das Genre nicht, aber das Buch wollte ich schon vor langer Zeit lesen und habe es mir nun endlich vorgenommen.

    Leider konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Johanna ist ein sehr aufgewecktes und wissbegieriges Kind und lernt sehr schnell. Ihre Geschichte ist schon was besonderes. An manchen Stellen fand ich ihre Emotionen doch recht flach gehalten, z.B. beim Tod der Mutter. Auch konnte ich anfangs nachvollziehen dass man sich als junges Mädchen in den Mann verliebt der einem der erste mal wirklich wahr nimmt und unterstützt, aber ihre und auch Gerolds Verliebtheit war mir etwas zu viel. Auch fand ich die Zerrissenheit zwischen liebe und glaube nicht wirklich gut dargestellt bzw, habe ich sie kaum gemerkt.

    Leider konnte ich mich auch nicht immer mit dem Schreibstil anfreunden, sodass ich mich doch das ein oder andere mal überreden musste weiterzulesen, daher insgesamt nicht mein Buch.


  18. Cover des Buches Die Hüter der Rose (ISBN: 9783404189137)
    Rebecca Gablé

    Die Hüter der Rose

     (806)
    Aktuelle Rezension von: AlinaTo

    Wer den Duke of Lancaster im ersten Teil verehrt hat, wird Kardinal Beaufort lieben! Der Bischof von Winchester, Sohn von John of Gaunt, ist ein noch geschickterer Intrigant und kluger Strippenzieher. Man könnte ihn als eiskalten Intriganten betrachten, aber in Rebecca Gablés Beschreibungen strahlt er so viel Wärme und Charisma aus, dass der Leser seinem Charme gerne erliegt. Im Gegensatz zu seinem Vater ist John nicht so unbekümmert und humorvoll, sondern oft stur und entschlossen. Diese Eigenschaften helfen ihm, die harten Kriegsjahre zu überstehen. Für den Leser ist es eine Freude, fast alle Figuren aus "Das Lächeln der Fortuna" wiederzusehen. Das Leben geht weiter und bringt nicht nur Gutes mit sich. Rebecca Gablé schafft es, eine tiefe Verbundenheit zu den Figuren aufrechtzuerhalten. Auch die neuen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Besonders Johns spätere Frau hat mich sofort berührt, während ich die neuen Bösewichte zutiefst verabscheute. Die Geschichte nimmt in der Mitte des Buches einen starken Umschwung, aber der Leser gewöhnt sich schnell daran. Das Ende wirkt etwas überhastet, passt aber insgesamt gut zur Geschichte. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und entführt den Leser wieder ins englische Mittelalter. Obwohl das Buch friedlich endet, weiß der geschichtsinteressierte Leser: Die Rosenkriege stehen bevor. Eine grandiose Fortsetzung der Waringham-Saga mit Kardinal Beaufort und dem lacantrianischen England bis zum Vorabend der Rosenkriege.

  19. Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783832162269)
    Hilary Mantel

    Brüder

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Aus der Sicht von Danton, Robespierre und Desmoulins erhalten wir in diesem Roman Einblick in die Geschehnisse der Französischen Revolution. Die drei Männer sind und denken sehr unterschiedlich und geraten doch alle in den Sog der Revolution.

    Ich habe es erneut mit Hilary Mantel versucht und muss gestehen, auch hier fiel es mir streckenweise schwer. Der Schreibstil der Autorin macht es der Leserschaft einfach nicht Leicht, am Ball zu bleiben. Oft holprige und abgehackte Dialoge, regelmäßige Verwirrung bei mir, wer denn gerade das Wort ergriffen hat.

    Ich habe mir sehr bewusst das Buch noch in meine Urlaubszeit gelegt, im normalen Alltag hätte ich es nicht geschafft es durchzulesen. Ich bin bei Mantel immer hin und hergerissen, da ich es eigentlich genial finde, dass sie Geschichte nicht schönt und möglichst bei den Fakten bleibt, andererseits ihr Stil mich immer wieder sehr viel Konzentration und Ausdauer kostet.

    Dennoch gefällt mir das Buch. Empfehlen kann ich es allerdings nur Leser/innen, die Vorkenntnisse über die Revolution haben und diese aus der Sicht einiger der wichtigsten Persönlichkeiten der Revolution und zum Teil auch aus Sicht der Frauen betrachten wollen und dafür viel Zeit mitbringen. 

  20. Cover des Buches Verstand und Gefühl (ISBN: 9783458684053)
    Jane Austen

    Verstand und Gefühl

     (809)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Elinor und Marianne sind so gegensätzlich wie Schwestern es nur sein können: Während Marianne ihr Herz auf der Zunge trägt, macht die vernünftige Elinor innere Konflikte mit sich alleine aus und scheint kühl, wenngleich es in ihr brodelt. Nach dem Tod ihres Vaters mittellos geworden, müssen sich die beiden ihren Weg durch eine Gesellschaft bahnen, in der vor lauter Pflichten kaum Platz für wahre Sehnsüchte bleibt. Der Wunsch nach einer ehrlichen Liebe treibt sie dabei immer wieder auf Irrpfade …


    Schon in den ersten Kapiteln zeigt sich wieder die spitze Feder Jane Austens, wenn sie uns schnell über den Charakter von John Dashwood und seiner Frau aufklärt, indem sie humorvoll zeigt, wie sie sich gegenseitig davon überzeugen, dass der kürzlich verstorbene Vater sicherlich nicht gemeint hat, dass John Geld für seine Stiefmutter und die drei Halbschwestern ausgeben oder ihnen gar überlassen soll als er ihn bat, sich um sie zu kümmern. Die Ideen des Paares werden immer kostengünstiger bis er sich am Ende glücklich selbst bescheinigen kann, dass ein paar kleinere Geschenke - wenn sie erst einmal ausgezogen sind -, absolut ausreichend wären; man muss als Alleinerbe eines großen und ertragreichen Anwesens das Geld ja schließlich zusammenhalten.

    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, Jane Austens Beobachtungsgabe und ihre daraus erschaffenen wunderbaren Figuren (und Karikaturen!) sowie die vielen sehr prägnanten Unterhaltungen, sorgen bei mir jedes Mal aufs Neue für beste Unterhaltung.
    Außerdem wird in diesem Buch ungewöhnlich klar und viel über Geld und Standesunterschiede gesprochen sowie auf gesellschaftliche Gepflogenheiten dieser Zeit Bezug genommen, was nicht nur sehr interessant sondern eben auch durch die Art der Darstellung häufig sehr amüsant zu lesen ist. 

    Aber natürlich bin ich immer wieder vor allem am Schicksal von Elinor und Marianne interessiert und erlebe bei jedem erneuten Lesen aufs Neue all die Irrungen, Wirrungen, Wendungen und Gefühlswallungen mit und drücke den Schwestern auf ihrer Suche nach ihrem Glück immer fest die Daumen.


    Fazit: Jane Austens spitze Feder kann mich jedes Mal aufs Neue bestens unterhalten und auch dem Liebesglück der Dashwood-Schwestern drücke ich noch nach unzähligen Wiederholungen fest die Daumen. (4,5 Sterne)

  21. Cover des Buches Die Teerose (ISBN: 9783492956024)
    Jennifer Donnelly

    Die Teerose

     (932)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox

    Im London des Jahres 1888 zur Zeit wo Jack the Ripper seine Unwesen treibt und alle Frauen die  vor allen Dingen Protestierten nachgingen in Angst und Schrecken versetzte. Aber auch Fiona hatte eine Begegnung mit ihm, kann ihm aber entkommen. Fiona lebt in ärmlichen Verhältnissen und als ihr Vater bei der Arbeit stirbt wird alles noch schlimmer. Sogar ihre große Liebe Joe verliert sie. Sie erfährt durch Zufall das ihr Vater ermordet wurde, da sein Chef Burton es hasste das er ein Gewerkschaftler war und den Mord veranlasst hat.  Mit dem Wissen muss Fiona flüchten da Burton sie nun auch ausschalten will. Ihr gelingt die Flucht nach Amerika zu Verwandten. Dort hat sie mit der Zeit riesigen Erfolg im Teegeschäft, eigentlich nur um Burton zu Fall zu bringen. 

    Fazit:

    Ein Buch das man nicht aus der Hand legen kann, da es so spannend ist und immer wieder neue Facetten ins Spiel kommen, die Liebe, die Freundschaft, der Ehrgeiz und die Rache. Aber vor allen Dingen die Liebe von Fiona und Joe die nie aufgehört hat und in ihrem Herzen weitergelebt hat. Nach zehn Jahren der Trennung, werden sie wieder zusammenfinden. Tolle Geschichte die von der ersten Seite an mitreißt. Ein Bestseller.

  22. Cover des Buches Ein Hauch von Schnee und Asche (ISBN: 9783426518243)
    Diana Gabaldon

    Ein Hauch von Schnee und Asche

     (574)
    Aktuelle Rezension von: SarahWants2Read

    Worum geht es?: Im Jahr 1772 stehen die Vorzeichen in der Neuen Welt auf Krieg: Claire macht sich große Sorgen um ihren geliebten Ehemann: Zwar hat sie, die als Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert Wissen über die Zukunft besitzt, Jamie davor gewarnt, dass die amerikanischen Kolonien bald um ihre Unabhängigkeit kämpfen und diesen Krieg gewinnen werden, und Jamie hat sich um politische Neutralität bemüht. Doch nun bittet ihn der Gouverneur von North Carolina, das Hinterland für die britische Krone zu einen. Wird Jamie, wie schon in seiner schottischen Heimat, erneut auf der Seite der Verlierer stehen? Und was hat es mit jenem Zeitungsartikel aus der Zukunft auf sich, der von Claires und Jamies Tod bei einer Feuersbrunst berichtet? 


    Das Cover: Das Buchercover sieht mal wieder sehr edel aus und passt super zu den anderen Bänden der Reihe. Man sieht gleich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.


    Der Schreibstil: Wie auch in den anderen Büchern der Reihe wird die Sicht von unterschiedlichen Protagonisten abwechselnd gezeigt. Ausschließlich Claire erzählt hierbei ihre Geschichte in der Ich-Perspektive und alle anderen Charaktere werden aus der Erzähler-Perspektive beleuchtet. Ich brauchte ein wenig, um in die Geschichte zu kommen. Besonders zum Anfang ist recht wenig passiert und ich hatte die Befürchtung, dass mich dieses Buch wieder enttäuschen würde, aber zum Glück war dies nicht der Fall. Besonders das letzte Drittel hatte so viele spannende Kapitel, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Wenn es eine Sache gibt, die ich am Schreibstil kritisieren kann, dann dass besonders die schweren Momente relativ sachlich erzählt wurden. Hier hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. In der Serie sind mir bei der gleichen Szene die Tränen gekommen und hier war es eher eine neutrale Betrachtung der Tatsachen.


    Die Hauptfiguren: .Claire ist nun endgültig mit ihrer Familie in Frasers Ridge angekommen. Sie möchte sie nun ihr Heim schaffen, aber auch in diesem Buch läuft nicht alles reibungslos. Da wäre die Familie Christie mit ihren strengen religiösen Absichten, welche mit Claires Heilkunst nicht viel anfangen können. Und schließlich ist da noch die Wahrsagung, welche wie ein großes Tuch sich über das ganze Buch zieht. Was wird mit Claire und Jamie passieren?


    Endfazit: Ich möchte ehrlich sein. Nachdem mich der letzte Band so enttäuscht hat, hatte ich nicht viel Muße dieses Buch zu lesen. Ich wurde aber zum Glück eines Besseren gelehrt. Die Buch hat deutlich mehr Spannung und überraschende Plot-Twists, als die letzten zwei Bände zusammen. Besonders Ian und seine Geschichte bei den Indianern hat mich sehr bewegt und er hat zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt. Der Schreibstil war gut, auch wenn Diana Gabaldon immer noch zu ausladend schreibt. Manchmal hat es mir an der ein oder anderen Stelle an Emotionen gefehlt, aber es war wirklich ein sehr guter Band und hatte mal wieder Lust in die Welt von Outlander einzutauchen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Band 7 diesem Niveau gerecht wird. Eine Leseempfehlung meinerseits!


    Das Buch erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sterne.

  23. Cover des Buches Der Historiker (ISBN: 9783833307652)
    Elizabeth Kostova

    Der Historiker

     (312)
    Aktuelle Rezension von: David_Lindsam

    Der Titel des Buches (engl. „The Historian“) ist zugleich Motto, Charakterisierung aller Hauptpersonen und Auflösung eines großen Rätsels zum Ende hin – und könnte damit kaum treffender gewählt sein.
     Eingleisig oder gar schmalspurig wird der Roman deshalb nicht. Im Gegenteil. In drei Generationen spielt die Handlung und wir reisen in verschiedenen Zeiten des 20. Jahrhunderts (30er, 50er, 70er) von Amsterdam, nach Istanbul, Budapest, Südfrankreich und Rumänien, immer auf den Spuren Vlad III. und den Zeugnissen über ihn aus dem 15. Jahrhundert. Die treibenden Kräfte sind die großen Fragen: Wo ist das Grab des vermeintlichen Grafen Dracula? Und liegen dort wirklich seine sterblichen Überreste?

    Unerwarteter Erfolg für einen viktorianischen Roman …

    Als der Debütroman von Elizabeth Kostova 2005 in den USA erschien, landete er direkt auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerlisten (New York Times u.a.). Zwei Jahre zuvor war „The Da Vinci Code “ von Dan Brown (dt. „Sakrileg“) erschienen und zu den Topsellern in der Branche aufgestiegen. Das Publikum war begierig auf Thriller, die Action und die Suche nach Rätseln in der Geschichte verbanden, weshalb die Verlagswelt sich in einer Auktion um die Rechte für dieses Werk überbot und damit ein groteskes Stück Buchgeschichte schrieb. Nachdem der Verlag Little, Brown and Company bereits 2 Millionen als Honorar für die Autorin aufgewendet hatte, musste ein gigantisches Marketing mit TV-Werbung und zehntausenden Vorabexemplaren folgen. Ein riskantes Buchpokerspiel …

    Am ersten Tag des Erscheinens wurde in den USA 80.000 Exemplare verkauft. Nach nur einer Woche lagen die Verkaufszahlen bereits so hoch (ca. 700.000), dass The Historian sich auf den Platz 1 geschoben hatte. Das ist eine waschechte american success story und in diesem Fall ein besonderer Glücksfall für die Leserwelt. Durch spekulative Marktmechanismen wurde ein sonst eher leises und anspruchsvolles Werk in Welt der Massenware hochgepusht.  

    Niemand war mehr über den Erfolg erstaunt als die Autorin selbst: „It’s a literary novel, not a commercial novel“. Nach ihrer Meinung hatte sie einen langsamen, viktorianischen Roman geschrieben. Ihre Helden stolpern nicht abgebrüht, abenteuerlustig und plündernd wie India Jones durch unentdeckte Überreste der Vergangenheit, sondern sie sind echte Historiker und Bibliothekare, die sich in mühevoller Kleinarbeit durch vergilbte Karteikartenkataloge kämpfen und die Geheimnisse der Vergangenheit in unzugänglichen Faksimiles akribisch entziffern.

    In Deutschland erschien das Buch noch im gleichen Jahr (2005) bei Bloomsbury (engl. Verlag, bei dem Harry Potter im Original erschien), aber die Resonanz war sehr verhalten. Ich kann nur mutmaßen, ob das vergleichsweise schmale Marketing der Grund war, oder vielleicht die etwas eigene deutsche Leserschaft. Tatsächlich dominierten den deutschen Fantasy-Markt in dieser Ära Zwerge, Orks, Elfen und natürlich die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Obwohl ebenfalls 2005 (und auch bei Little, Brown and Company) Stephenie Meyer mit dem ersten Buch ihrer Twilight-Serie einen Vampir-Boom in den darauffolgenden Jahren auslöste, wurde Der Historiker von dieser Welle nicht mitgerissen. Mein böser Verdacht ist, dass das deutsche Fantasy-Publikum schlicht keine anspruchsvolle Kost gewohnt war und deshalb das Dargebotene nicht zu würdigen wusste. Das Urteil mildernd muss ich hinzufügen, dass der viktorianische Schauerroman eine lange und würdige Tradition in den englischsprachen Ländern besitzt und die Geschmacksnerven der Leserschaft besser auf einen über 800 Seiten langen Roman eingestellt sind, in dem der interessante, aber normale Historiker-Alltag nur an einzelnen Stellen von dem Unheimlichen durchbrochen wird. Hoch spannend bleibt es allemal – auf zum Inhalt:

    Geschichten über Geschichte

    In ihrer Kindheit bereiste Elizabeth Kostova (geb. 1964) mit ihrer Familie die südeuropäischen Ostblockstaaten und erinnert sich gerne an die Geschichten, die ihr Vater zur Unterhaltung auf den langen Fahrten über Dracula erzählte. Damit war nicht nur ihr Interesse an dieser schillernden Gestalt zwischen Mythos und historischer Realität geweckt, sondern auch die Erzählform für ihren ersten Roman gefunden. In dem fiktiven Epilog stellt sich eine amerikanische Geschichtsprofessorin vor, die in Rückblenden von ihren Erlebnissen als Sechzehnjährige berichtet, natürlich auf Reisen durch Europa mit ihrem Vater, dem sie ganz langsam das große Geheimnis um ein kleines Büchlein entlockt, das in seinem Inneren nur einen großen, zornigen Drachen beherbergt – das Zeichen des Ordo Draconis, dem Vlad der III. angehörte, weshalb er den Beinamen Drăculea trug.

    Ihr Vater, den wir als Paul kennenlernen, berichtet von den seltsamen Begebenheiten, wie er in den 50ger Jahren als Student in Oxford bei seinen Unterlagen plötzlich dieses leere Buch fand. Als er seinen Geschichtsprofessor Rossi zu Rate zieht, offenbart ihm dieser, dass auch er ein solches Buch besitzt und seine Nachforschungen ihn zu dem walachischen Fürsten (heutiges Rumänien) aus dem 15. Jahrhundert geführt haben. Aus unerfindlichen Gründen übergibt der sonst so rationale Professor Paul die Aufzeichnungen über seine Suche nach dem Grab und fügt fast ängstlich hinzu: „Dracula … Vlad Țepeș … lebt noch“ (35). Am gleichen Abend verschwindet Rossi spurlos; zurück bleiben nur ein paar Tropfen Blut. Verzweifelt sucht Paul in den Unterlagen nach Hinweisen, was seinem Professor passiert sein könnte, und trifft in der Bibliothek auf eine junge Doktorandin, die Rumänin Helen. Nach einer zaghaften Annäherung der beiden zeigt sich, dass Helen den Professor durch ihre Arbeit über Vlad III beeindruck möchte, weil sie dessen uneheliche Tochter ist. Paul erzählt ihr von seinem Verdacht, was mit dem Professor geschehen sein könnte, aber ein Bibliotheksangestellter belauscht das Gespräch und beißt Helen in den Hals. Überhastet brechen die beiden nach Istanbul auf, wohin eine erste Spur weist.

    Immer weiteren Dokumenten und ihren Geheimnissen folgend reisen Paul und Helen nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien, werden von Untoten heimgesucht, entdecken nach langen Mühen tatsächlich das Grab des Fürsten, treffen auf den sterbenden Professor, erfahren die wahre Geschichte der Begegnung zwischen ihm und Helens Mutter aus seinen persönlichen Aufzeichnungen und begegnen dem leibhaftigen Vlad Dracula … Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne doch auf gemeine Art zu spoilern.

    Inzwischen ist jedoch auch der Vater der Erzählerin spurlos verschwunden und die 16-Jährige macht sich in Südfrankreich auf die Suche nach ihm, denn sie vermutete ihn an einem der letzten Orte, wo Dracula noch eines seiner geheimen Gräber besitzt. Sie wird von unheimlichen Wesen verfolgt, aber auch von einem studentischen Gentleman wacker unterstützt.

    Die verschiedenen Erzählebenen verflechten sich im Laufe des Romans so stark miteinander, dass man als Leser die Geschehnisse in drei Zeiten fast synchron erlebt. Von Rossi erfahren wir durch seine Briefe und Tagebucheinträge, von Paul aus dessen eigenen Schilderungen auf der Reise mit seiner Tochter und zuletzt und parallel alles in der Erzählgegenwart von dieser selbst. Historik und die persönlichen Schicksale verweben sich auf brillante Art in den Historikern selbst.

    Durch Geschichten in der Kindheit der Autorin wird das Interesse an Geschichte geweckt und daraus entsteht wieder die Lust auf Geschichten … Das ist die Geschichte des Buches Der Historiker.

    Übrigens sind die historischen Hintergründe und Orte des Romans sehr gut recherchiert und stimmig, nur die Fakten um das Grab sind fiktiv und die Dokumente und Zeugnisse dazu fast komplett erfunden (ich habe selbst schon zum Thema Vlad III. geforscht).

    Eine eigenwillige Hommage an Bram Stoker

    Der Historiker liegt weitab vom üblichen Fantasy-Mainstream und ist durchaus ein Art Kunstwerk. Elizabeth Kostova hat 10 Jahre daran gearbeitet – manche der bekannteren Fantasy-Autoren bringen deutlich mehr als ein Werk pro Jahr heraus. Daraus lässt sich ersehen, welche Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das macht einen Unterschied und der Unterschied ist spürbar.

    Die Autorin hat sich eine interessante Mischung ausgedacht, indem sie historische Briefe, Dokumente und persönliche Berichte mit der Rahmenhandlung einer Ich-Erzählerin verbindet, die uns als LeserIn zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit einlädt. Dabei nutzt die Amerikanerin ein Gestaltungsprinzip ihrer großen literarischen Vorlage, Bram Stokers „Dracula“ (1897), der seine Vampir-Geschichte als Tatsachendokumentation in Form von Tagebucheinträgen und Zeitungsartikel präsentiert.

    Kostova stellt dieses Prinzip nicht in Frage, ironisiert es nicht. Eingebettet in eine rückblickende Erzählung umspinnt sie auf diese Weise unseren modernen, rational und historisch geprägten Geist und verführt uns für die Zeit des Lesens, daran zu glauben, dass Dracula tatsächlich noch bis ins letzte Jahrhundert sein Unwesen getrieben hat und, wenn ich den Epilog richtig verstehe, vielleicht sogar noch heute.

    Vampirisches?

    Kommen Vampir-Freunde auf ihre Kosten? Vielleicht nicht, je nach dem. Wer Bram Stokers Dracula mag, wird den Historiker noch weit mehr mögen, weil die Erzählweise viel moderner und weniger weitschweifig, blumig und umständlich ist. Und ein paar typische Gerne-Elemente finden sich durchaus. Bisse, Blut, Werkzeuge für die Vampirjagd (Silberdolch), Angriffe durch dienende Untote (Vampire), bezwingende Hypnose, Fledermausschatten, Särge und Grüfte …
    Am meisten enttäuscht am ganzen Buch hat mich die Begegnung mit Dracula selbst – er ist anders als meine Vorstellung von ihm … und nicht übermäßig böse. Schade – ich hätte mich gerne mehr gegruselt.
     Die Büchlein mit den leeren Seiten und dem Drachen hat er übrigens selbst gedruckt und verteilt … Warum? Wenn ich das mal so ganz verstanden hätte. Ich finde es nicht stimmig.

    Trotz der Umfänglichkeit des Buches bleibt vieles über Vlad Dracula offen, wie er zum Vampir wurde, wie viele seiner Art es noch gibt – reizvoll und unbefriedigend zugleich, aber in jedem Fall anregend für
     die eigene Fantasie. Und das schätze ich durchaus.

    Einordnung in der Literatur und Kritik

    Ein Feuilletonist der FAZ betitelte (2005) seine Rezension sarkastisch „wie man einen Roman pfählt“ und spielte damit auf die grausamen Hinrichtungsmethoden des historischen Vlads und auf Längen des Romans an, eine beliebte Kategorie der Literaturkritik, die wenig besagt. Tatsächlich ging es mir an einigen Stellen aber ähnlich und ich musste zwischendurch mein Durchhaltevermögen bemühen, um dran zu bleiben. Die Frage ist, wodurch diese Längen entstehen.
    Ausführlichere Berichte von der Reise, Beschreibungen der Landschaft und der Städte, Details des Interieurs – all das gehört zum Schmuckwerk und literarischen Gewand eines Romans, der sich an die viktorianische Erzählweise des 19. Jahrhunderts anlegen will, dennoch wirkt es ungewohnt. Die Gothic Novel lebt davon, dass in die alltäglich erlebte Wirklichkeit plötzlich das Übersinnliche hereinbricht und alles in Frage stellt, weshalb man in der Literaturforschung von magischem Realismus spricht.
    Die Längen haben also System. Trotzdem erwarten die Lesegewohnheiten des 21. Jahrhunderts etwas mehr Spannung. Mir hätte es geholfen, wenn die äußeren Orte ähnlich wie bei Dan Browns Thriller in einem direkten Zusammenhang mit der historischen Detektivarbeit gestanden hätten. Aber man kann auch nicht alles in einem Buch haben.
    Der Historiker bietet zudem eine wunderschöne und tragische Liebesgeschichte, lässt das Leben im Rumänien und Bulgarien der 30er und 50er Jahre szenisch vor Augen treten und erzeugt eine leicht gruselige, melancholische Stimmung, die perfekt zu der Erzählung passt.

    Und noch ein Zitat:

    „Es ist eine Tatsache, dass wir Historiker uns für Dinge interessieren, die zum Teil unser eigenes Ich widerspiegeln, vielleicht den Teil, den wir am liebsten nicht näher untersuchen würden, es sei denn auf dem Feld der Wissenschaft. Und je mehr wir in unsere Interessen eintauchen, desto mehr ergreifen sie von uns Besitz.“ (314)

  24. Cover des Buches Die Entdeckung der Langsamkeit (ISBN: 9783492957939)
    Sten Nadolny

    Die Entdeckung der Langsamkeit

     (451)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Hackel

    "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny ist ein beeindruckender Roman, der zum Nachdenken anregt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der britische Entdecker John Franklin. Er hat es geschafft, sich in einer hektischen Welt zum erfolgreichen Forscher zu entwickeln, obwohl er mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

    Nadolny zeichnet das faszinierende Porträt eines Mannes, der sich durch seine "Langsamkeit" – oft als Schwäche angesehen – zu etwas Besonderem entwickelt. Franklin begegnet seiner Zeit mit Geduld und Nachdenklichkeit. Er schafft es, sich in einem von Effizienz und Leistung geprägten Umfeld zu behaupten – und zwar gerade weil er so ruhig ist. Nadolny hat einen Schreibstil, der perfekt zur Thematik des Buches passt. Er erzählt nämlich auch sehr ruhig und detailliert, sodass man sich als Leser direkt ins 19. Jahrhundert versetzt fühlt.

    Am beeindruckendsten finde ich die philosophische Ebene des Buches. Nadolny bringt einen dazu, mal über gesellschaftliche Werte wie Schnelligkeit, Effizienz und Erfolg nachzudenken. Franklin steht für die Fähigkeit, mit Bedacht vorzugehen und den Moment bewusst zu erleben – eine Eigenschaft, die oft vernachlässigt wird.

    Warum also nur vier von fünf Sternen? Die Erzählweise ist gemächlich, was die Spannung manchmal etwas dämpft. Man muss sich darauf einlassen können, um das Buch vollständig genießen zu können. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer inspirierenden Geschichte belohnt, die nachhallt und berührt.

    Insgesamt ist "Die Entdeckung der Langsamkeit" eine poetische und tiefgründige Erzählung über das Anderssein und die Kraft der Langsamkeit – ein wertvolles Werk für alle, die Literatur mit philosophischem Tiefgang schätzen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks