Bücher mit dem Tag "historiker"
122 Bücher
- Lucinda Riley
Die sieben Schwestern
(1.275)Aktuelle Rezension von: Natalie_WagnerIch habe die Geschichte fertig gelesen und wusste, dass ich die anderen Teile auch lesen muss. Mir hat nur etwas gefehlt am Ende zu Pa Salt aber ich schätze das wird dann alles in seinem Teil vorkommen.
Die Liebesgeschichte von der Urgroßmutter Izabel und Lautent fand ich sehr schön und es hat das Buch spannend gehalten. Man bekommt einen Einblick in die Vergangenheit wo es noch für junge Frauen nicht möglich war einfach nach draußen zu gehen und auch allein unterwegs zu sein. Die Auflösung wer Maias Mutter war fand ich eher zu kurz beschrieben und hätte mir da mehr gewünscht.
Man hat auch einen sehr schönen Einblick bekommen wie die Christusstatue damals erbaut wurde und wer alles mitwirkte dieser Teil der Geschichte hat mich sehr in den Bann gezogen.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die anderen Schwestern und werde mir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alle Teile zulegen. - Dan Brown
Der Da Vinci Code
(8.179)Aktuelle Rezension von: blue-jenDas Buch handelt wieder von Robert Langfon, wie bereits im ersten Band schlittert er etwas unfreiwillig in ein großes und gefährliches Rätsel. Dieses Mal in Paris. An seiner Seite wieder eine starke Frau, die Enkelin des ermordeten.
Das Buch hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, es ist spannend und gut geschrieben. Manche Stellen sind zwar sehr viel Theorie, die jedoch gut zu verstehen ist und auch absolut nicht langweilig wirkt. Da ich den Film bereits kannte war mir die Geschichte bekannt, was mich in diesem Fall nicht so sehr geärgert hat, da beide sehr nah beieinander sind. Aber die Geschichte ist wieder gut aufgebaut und die Auflösung vielleicht doch etwas überraschend, zum mindest teile, manche sind relativ schnell klar.
Für mich wieder ein absolut tolles Dan Brown Buch
- Deborah Harkness
Shadow of Night - Wo die Nacht beginnt
(509)Aktuelle Rezension von: Ilona67Klappentext
Ihre Liebe ist stärker als jede Regel, stärker als die Zeit und das Leben selbst. Doch als Diana und Matthew im elisabethanischen London angekommen sind, werden sie auf eine harte Probe gestellt. In einer Welt der Spione und der Täuschung muss Diana einen Tutor finden, der sie in der fortgeschrittenen Hexenkunst unterweist, während Matthew unfreiwillig mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Und welche Rolle spielt der enge Kreis von Matthews Freunden, die einst die geheimnisvolle »Schule der Nacht« gründeten und ihre gemeinsame Zukunft bedrohen?
Ich fand die Kapitel teilweise etwas in die Länge gezogen und Matthew hat mich am Anfang etwas gernervt mit seiner besitzergreifenden Art. Für eine moderne Frau ist das schon etwas schwierig dieses Machogehabe nachzuvollziehen und Diana hat da meiner Meinung eine wahnnsinss Geduld erwiesen. Interessant fand ich die Entwicklung ihrer Krafte und ihres Drachen. Dabei hätte diese Reise in der Vergangenheit auch abgekürzt werden können. Philippe hat dagegen mein Herz erobert und ich kann Ysabeaus Verlust daher wirklich nachvollziehen. Galloway tut mir ein wenig leid und ich bin daher gespannt wie der dritte Teil sein wird.
Alles in allem finde ich die Serie bisher nicht schlecht, habe allerdings auch schon besseres gelesen. Trotzdem will man natürlich wissen wie es weitergeht und damit werde ich wohl am Ball bleiben, zumal auch eine Neuerscheinung um die Tochter von Diana und Matthew ansteht und ich bin halt immer furchtbar neugierig. Also werde ich mir diesen Band dann wohl auch zulegen der jetzt nach all den Jahren nach dieser Reihe erscheinen wird.
- Elizabeth Kostova
Der Historiker
(311)Aktuelle Rezension von: David_LindsamDer Titel des Buches (engl. „The Historian“) ist zugleich Motto, Charakterisierung aller Hauptpersonen und Auflösung eines großen Rätsels zum Ende hin – und könnte damit kaum treffender gewählt sein.
Eingleisig oder gar schmalspurig wird der Roman deshalb nicht. Im Gegenteil. In drei Generationen spielt die Handlung und wir reisen in verschiedenen Zeiten des 20. Jahrhunderts (30er, 50er, 70er) von Amsterdam, nach Istanbul, Budapest, Südfrankreich und Rumänien, immer auf den Spuren Vlad III. und den Zeugnissen über ihn aus dem 15. Jahrhundert. Die treibenden Kräfte sind die großen Fragen: Wo ist das Grab des vermeintlichen Grafen Dracula? Und liegen dort wirklich seine sterblichen Überreste?Unerwarteter Erfolg für einen viktorianischen Roman …
Als der Debütroman von Elizabeth Kostova 2005 in den USA erschien, landete er direkt auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerlisten (New York Times u.a.). Zwei Jahre zuvor war „The Da Vinci Code “ von Dan Brown (dt. „Sakrileg“) erschienen und zu den Topsellern in der Branche aufgestiegen. Das Publikum war begierig auf Thriller, die Action und die Suche nach Rätseln in der Geschichte verbanden, weshalb die Verlagswelt sich in einer Auktion um die Rechte für dieses Werk überbot und damit ein groteskes Stück Buchgeschichte schrieb. Nachdem der Verlag Little, Brown and Company bereits 2 Millionen als Honorar für die Autorin aufgewendet hatte, musste ein gigantisches Marketing mit TV-Werbung und zehntausenden Vorabexemplaren folgen. Ein riskantes Buchpokerspiel …
Am ersten Tag des Erscheinens wurde in den USA 80.000 Exemplare verkauft. Nach nur einer Woche lagen die Verkaufszahlen bereits so hoch (ca. 700.000), dass The Historian sich auf den Platz 1 geschoben hatte. Das ist eine waschechte american success story und in diesem Fall ein besonderer Glücksfall für die Leserwelt. Durch spekulative Marktmechanismen wurde ein sonst eher leises und anspruchsvolles Werk in Welt der Massenware hochgepusht.
Niemand war mehr über den Erfolg erstaunt als die Autorin selbst: „It’s a literary novel, not a commercial novel“. Nach ihrer Meinung hatte sie einen langsamen, viktorianischen Roman geschrieben. Ihre Helden stolpern nicht abgebrüht, abenteuerlustig und plündernd wie India Jones durch unentdeckte Überreste der Vergangenheit, sondern sie sind echte Historiker und Bibliothekare, die sich in mühevoller Kleinarbeit durch vergilbte Karteikartenkataloge kämpfen und die Geheimnisse der Vergangenheit in unzugänglichen Faksimiles akribisch entziffern.
In Deutschland erschien das Buch noch im gleichen Jahr (2005) bei Bloomsbury (engl. Verlag, bei dem Harry Potter im Original erschien), aber die Resonanz war sehr verhalten. Ich kann nur mutmaßen, ob das vergleichsweise schmale Marketing der Grund war, oder vielleicht die etwas eigene deutsche Leserschaft. Tatsächlich dominierten den deutschen Fantasy-Markt in dieser Ära Zwerge, Orks, Elfen und natürlich die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Obwohl ebenfalls 2005 (und auch bei Little, Brown and Company) Stephenie Meyer mit dem ersten Buch ihrer Twilight-Serie einen Vampir-Boom in den darauffolgenden Jahren auslöste, wurde Der Historiker von dieser Welle nicht mitgerissen. Mein böser Verdacht ist, dass das deutsche Fantasy-Publikum schlicht keine anspruchsvolle Kost gewohnt war und deshalb das Dargebotene nicht zu würdigen wusste. Das Urteil mildernd muss ich hinzufügen, dass der viktorianische Schauerroman eine lange und würdige Tradition in den englischsprachen Ländern besitzt und die Geschmacksnerven der Leserschaft besser auf einen über 800 Seiten langen Roman eingestellt sind, in dem der interessante, aber normale Historiker-Alltag nur an einzelnen Stellen von dem Unheimlichen durchbrochen wird. Hoch spannend bleibt es allemal – auf zum Inhalt:
Geschichten über Geschichte
In ihrer Kindheit bereiste Elizabeth Kostova (geb. 1964) mit ihrer Familie die südeuropäischen Ostblockstaaten und erinnert sich gerne an die Geschichten, die ihr Vater zur Unterhaltung auf den langen Fahrten über Dracula erzählte. Damit war nicht nur ihr Interesse an dieser schillernden Gestalt zwischen Mythos und historischer Realität geweckt, sondern auch die Erzählform für ihren ersten Roman gefunden. In dem fiktiven Epilog stellt sich eine amerikanische Geschichtsprofessorin vor, die in Rückblenden von ihren Erlebnissen als Sechzehnjährige berichtet, natürlich auf Reisen durch Europa mit ihrem Vater, dem sie ganz langsam das große Geheimnis um ein kleines Büchlein entlockt, das in seinem Inneren nur einen großen, zornigen Drachen beherbergt – das Zeichen des Ordo Draconis, dem Vlad der III. angehörte, weshalb er den Beinamen Drăculea trug.
Ihr Vater, den wir als Paul kennenlernen, berichtet von den seltsamen Begebenheiten, wie er in den 50ger Jahren als Student in Oxford bei seinen Unterlagen plötzlich dieses leere Buch fand. Als er seinen Geschichtsprofessor Rossi zu Rate zieht, offenbart ihm dieser, dass auch er ein solches Buch besitzt und seine Nachforschungen ihn zu dem walachischen Fürsten (heutiges Rumänien) aus dem 15. Jahrhundert geführt haben. Aus unerfindlichen Gründen übergibt der sonst so rationale Professor Paul die Aufzeichnungen über seine Suche nach dem Grab und fügt fast ängstlich hinzu: „Dracula … Vlad Țepeș … lebt noch“ (35). Am gleichen Abend verschwindet Rossi spurlos; zurück bleiben nur ein paar Tropfen Blut. Verzweifelt sucht Paul in den Unterlagen nach Hinweisen, was seinem Professor passiert sein könnte, und trifft in der Bibliothek auf eine junge Doktorandin, die Rumänin Helen. Nach einer zaghaften Annäherung der beiden zeigt sich, dass Helen den Professor durch ihre Arbeit über Vlad III beeindruck möchte, weil sie dessen uneheliche Tochter ist. Paul erzählt ihr von seinem Verdacht, was mit dem Professor geschehen sein könnte, aber ein Bibliotheksangestellter belauscht das Gespräch und beißt Helen in den Hals. Überhastet brechen die beiden nach Istanbul auf, wohin eine erste Spur weist.
Immer weiteren Dokumenten und ihren Geheimnissen folgend reisen Paul und Helen nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien, werden von Untoten heimgesucht, entdecken nach langen Mühen tatsächlich das Grab des Fürsten, treffen auf den sterbenden Professor, erfahren die wahre Geschichte der Begegnung zwischen ihm und Helens Mutter aus seinen persönlichen Aufzeichnungen und begegnen dem leibhaftigen Vlad Dracula … Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne doch auf gemeine Art zu spoilern.
Inzwischen ist jedoch auch der Vater der Erzählerin spurlos verschwunden und die 16-Jährige macht sich in Südfrankreich auf die Suche nach ihm, denn sie vermutete ihn an einem der letzten Orte, wo Dracula noch eines seiner geheimen Gräber besitzt. Sie wird von unheimlichen Wesen verfolgt, aber auch von einem studentischen Gentleman wacker unterstützt.
Die verschiedenen Erzählebenen verflechten sich im Laufe des Romans so stark miteinander, dass man als Leser die Geschehnisse in drei Zeiten fast synchron erlebt. Von Rossi erfahren wir durch seine Briefe und Tagebucheinträge, von Paul aus dessen eigenen Schilderungen auf der Reise mit seiner Tochter und zuletzt und parallel alles in der Erzählgegenwart von dieser selbst. Historik und die persönlichen Schicksale verweben sich auf brillante Art in den Historikern selbst.
Durch Geschichten in der Kindheit der Autorin wird das Interesse an Geschichte geweckt und daraus entsteht wieder die Lust auf Geschichten … Das ist die Geschichte des Buches Der Historiker.
Übrigens sind die historischen Hintergründe und Orte des Romans sehr gut recherchiert und stimmig, nur die Fakten um das Grab sind fiktiv und die Dokumente und Zeugnisse dazu fast komplett erfunden (ich habe selbst schon zum Thema Vlad III. geforscht).
Eine eigenwillige Hommage an Bram Stoker
Der Historiker liegt weitab vom üblichen Fantasy-Mainstream und ist durchaus ein Art Kunstwerk. Elizabeth Kostova hat 10 Jahre daran gearbeitet – manche der bekannteren Fantasy-Autoren bringen deutlich mehr als ein Werk pro Jahr heraus. Daraus lässt sich ersehen, welche Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das macht einen Unterschied und der Unterschied ist spürbar.
Die Autorin hat sich eine interessante Mischung ausgedacht, indem sie historische Briefe, Dokumente und persönliche Berichte mit der Rahmenhandlung einer Ich-Erzählerin verbindet, die uns als LeserIn zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit einlädt. Dabei nutzt die Amerikanerin ein Gestaltungsprinzip ihrer großen literarischen Vorlage, Bram Stokers „Dracula“ (1897), der seine Vampir-Geschichte als Tatsachendokumentation in Form von Tagebucheinträgen und Zeitungsartikel präsentiert.
Kostova stellt dieses Prinzip nicht in Frage, ironisiert es nicht. Eingebettet in eine rückblickende Erzählung umspinnt sie auf diese Weise unseren modernen, rational und historisch geprägten Geist und verführt uns für die Zeit des Lesens, daran zu glauben, dass Dracula tatsächlich noch bis ins letzte Jahrhundert sein Unwesen getrieben hat und, wenn ich den Epilog richtig verstehe, vielleicht sogar noch heute.
Vampirisches?
Kommen Vampir-Freunde auf ihre Kosten? Vielleicht nicht, je nach dem. Wer Bram Stokers Dracula mag, wird den Historiker noch weit mehr mögen, weil die Erzählweise viel moderner und weniger weitschweifig, blumig und umständlich ist. Und ein paar typische Gerne-Elemente finden sich durchaus. Bisse, Blut, Werkzeuge für die Vampirjagd (Silberdolch), Angriffe durch dienende Untote (Vampire), bezwingende Hypnose, Fledermausschatten, Särge und Grüfte …
Am meisten enttäuscht am ganzen Buch hat mich die Begegnung mit Dracula selbst – er ist anders als meine Vorstellung von ihm … und nicht übermäßig böse. Schade – ich hätte mich gerne mehr gegruselt.
Die Büchlein mit den leeren Seiten und dem Drachen hat er übrigens selbst gedruckt und verteilt … Warum? Wenn ich das mal so ganz verstanden hätte. Ich finde es nicht stimmig.Trotz der Umfänglichkeit des Buches bleibt vieles über Vlad Dracula offen, wie er zum Vampir wurde, wie viele seiner Art es noch gibt – reizvoll und unbefriedigend zugleich, aber in jedem Fall anregend für
die eigene Fantasie. Und das schätze ich durchaus.Einordnung in der Literatur und Kritik
Ein Feuilletonist der FAZ betitelte (2005) seine Rezension sarkastisch „wie man einen Roman pfählt“ und spielte damit auf die grausamen Hinrichtungsmethoden des historischen Vlads und auf Längen des Romans an, eine beliebte Kategorie der Literaturkritik, die wenig besagt. Tatsächlich ging es mir an einigen Stellen aber ähnlich und ich musste zwischendurch mein Durchhaltevermögen bemühen, um dran zu bleiben. Die Frage ist, wodurch diese Längen entstehen.
Ausführlichere Berichte von der Reise, Beschreibungen der Landschaft und der Städte, Details des Interieurs – all das gehört zum Schmuckwerk und literarischen Gewand eines Romans, der sich an die viktorianische Erzählweise des 19. Jahrhunderts anlegen will, dennoch wirkt es ungewohnt. Die Gothic Novel lebt davon, dass in die alltäglich erlebte Wirklichkeit plötzlich das Übersinnliche hereinbricht und alles in Frage stellt, weshalb man in der Literaturforschung von magischem Realismus spricht.
Die Längen haben also System. Trotzdem erwarten die Lesegewohnheiten des 21. Jahrhunderts etwas mehr Spannung. Mir hätte es geholfen, wenn die äußeren Orte ähnlich wie bei Dan Browns Thriller in einem direkten Zusammenhang mit der historischen Detektivarbeit gestanden hätten. Aber man kann auch nicht alles in einem Buch haben.
Der Historiker bietet zudem eine wunderschöne und tragische Liebesgeschichte, lässt das Leben im Rumänien und Bulgarien der 30er und 50er Jahre szenisch vor Augen treten und erzeugt eine leicht gruselige, melancholische Stimmung, die perfekt zu der Erzählung passt.
Und noch ein Zitat:„Es ist eine Tatsache, dass wir Historiker uns für Dinge interessieren, die zum Teil unser eigenes Ich widerspiegeln, vielleicht den Teil, den wir am liebsten nicht näher untersuchen würden, es sei denn auf dem Feld der Wissenschaft. Und je mehr wir in unsere Interessen eintauchen, desto mehr ergreifen sie von uns Besitz.“ (314)
- Tracy Wolff
Court
(184)Aktuelle Rezension von: Belle_bookworldIn dem vierten Band geht es langsam immer mehr zur Sache(wie immer möchte ich nicht zu sehr Spoilern dadurch unten etwas mehr dazu) und das wurde wieder sehr spannend, humorvoll, dramatisch und fesselnd von Tracy Wolff geschrieben das man einfach dran bleiben musste. Auch die Hörbuchsprecher haben wieder einen tollen Job gemacht. Bei dem Buch gab’s es eigentlich nur eine Sache die ich etwas störend fand. Und zwar ist ein Nicht binärer Charakter bei und da es scheinbar keine brauchbare Übersetzung gibt wird immer Their /them genutzt was ich etwas nervend fand weil auf einmal ein englisches Wort rein „geschmissen“ wird sobald es um diesen Charakter geht.
Da es sich hierbei um einen Folgeband Katmere Academy handelt können die folgenden Sätze Spoiler enthalten.
In dem Band sind echt viele Sachen wieder geschehen, Grace erfährt das sie eine halb Göttin ist, neben ihrer Gargoyle und auch noch eine Hexe, aber nicht nur das auch wer ihre Urgroßeltern sind. Es kommt zu weiteren Kämpfe bzw immer mehr Wahrheiten, ein weiter Vega taucht auf. Es ist wieder eine Gefühls Achterbahn weil man doch schon mit den Protagonisten mit fühlt. Macy bekommt ihre Mum wieder, wir bekommen durch eine Illusion /Zeitreise den letzten Moment von Grace und ihren Eltern mit auch wenn Izzy diese nutzt um Grace zu foltern…Hudson was er bereit war zu tun am Gargoyle Hof und wieder auch wie er immer Grace den Rücken stärkt und sie dennoch auch beschützt und immer mehr von seiner Seele gibt 🥺 ich habe Hudson lieben gelernt und Grace die wieder einmal über sich hinaus gewachsen ist…Ich bin dieser Reihe so sehr verfallen😍
4,5⭐️
- Philip Reeve
Mortal Engines - Krieg der Städte
(284)Aktuelle Rezension von: NatiibooksDieses Buch stand nie auf mein Radar aber da ich unbedingt ein Fantasy Buch Lesen wollt hier bin ich. Wir folgen hier die Geschichte von Tom. Wahrscheinlich haben viele wie ich von diesem Buch gehört weil ein Film dazu herausgekommen ist und da ich erstmals das Buch lesen will hier bin ich. Ich hab es als Hörbuch gehört und muss sagen das war wirklich gut der Sprecher hatte die Charaktere Perfekt zum Leben erweckt. Wir folgen hier mehrere Charaktere also auch mehrere Perspektiven. Die Geschichte spielt in einem Dystopischen/Fantasy Setting in London. Ich mag ja Geschichten wo sich die Welt sehr unterscheidet von unserer und genau das war besonders mit denn Maschinen und die Außenwelt. Ich mochte denn Welten Aufbau es war mir sogar ein bisschen wenig und ich hoffe das in denn nächsten Bänden noch mehr von der Welt gezeigt. Die Charaktere fand ich okay sowohl die 3 Jugendlichen als auch die Erwachsenen. Im ganzen war es ein gutes Buch und ich will definitiv mehr und freue mich auf alles was noch kommt.
- J.R. Dos Santos
Codex 632. Wer war Christoph Kolumbus wirklich?
(15)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Wenn jemand Tomás Noronha an diesem Morgen gesagt hätte, er würde die nächsten Wochen damit verbringen, durch die Welt zu reisen, um eine fünfhundert Jahre alte Verschwörung zwischen den beiden einstigen Weltmächten Spanien und Portugal aufzuklären und in die esoterische Welt der Kabbala und der Tempelritter einzutauchen, hätte er vermutlich gelacht. Und doch stand ihm genau das bevor.“ (Zitat Seite 12)
Inhalt
Dieser 6. Dezember 1999 in Lissabon begann für den Historiker und Dozenten Tomás Noronha mit einer Vorlesung, gefolgt von Institutsbesprechungen. Am späten Abend eines sehr langen Tages erhält er einen Anruf von Nelson Moliarti, Stiftung für gesamtamerikanische Geschichte in New York, in deren Auftrag der bekannte Professor Toscano die historischen Hintergründe der Entdeckung Brasiliens untersucht. Der Professor teilt der Stiftung mit, brisante Fakten entdeckt zu haben, die bekannte historische Ereignisse verändern werden, doch bis zur Veröffentlichung will er seine Forschungsergebnisse geheim halten. Am 30. November 1999 ist Professor Toscano in seinem Hotelzimmer in Rio überraschend verstorben. Die Stiftung bittet den bereits international bekannten Codespezialisten Tomás Noronha um Hilfe, er soll herausfinden, woran genau der Professor gearbeitet und was er entdeckt hat. Dieser nimmt den hochdotierten Auftrag an und bald ist er einem Geheimnis auf der Spur, das tatsächlich die bisher bekannten historischen Fakten um eine wichtige Entdeckung verändern kann, denn im Mittelpunkt der Forschungen des verstorbenen Professors standen nicht Cabral und Brasilien, sondern Christoph Kolumbus.
Thema und Genre
Dieser in deutscher Sprache als vierter Band erschienene Roman ist im Original das erste Buch der Serie um den portugiesischen Kryptanalysten und Historiker Tomás Noronha. Es geht um die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
Charaktere
Tomás Noronha, fünfunddreißig Jahre alt, ist ein international bekannter Codepsezialist und Historiker, spricht eine Reihe von alten Sprachen. Professor Toscano pflegte seine Daten und Notizen mit komplizierten Wortkreationen zu verschlüsseln. Obwohl ihn gerade auch seine private Situation fordert, recherchiert Tomás intensiv, denn die Stiftung drängt, braucht Resultate. Die Veröffentlichung soll bereits zur geplanten Jubiläumsfeier fünfhundert Jahre Entdeckung Brasiliens am 22. April 2000 stattfinden.
Handlung und Schreibstil
Bereits in diesem ersten Buch der Tomás Noronha Reihe überzeugt die interessante, packende und wissenschaftlich umfassend recherchierte Mischung aus Fiktion und Fakten. Die chronologisch erzählte Handlung führt den Hauptprotagonisten von Lissabon nach Rio de Janeiro, New York, Jerusalem und zuletzt nach London. Gekonnt baut der Autor die historischen Dokumente, authentischen Quellen, Manuskripte und alten Bücher in die Handlung ein, lässt uns durch seine Hauptfigur Detail um Detail die einzelnen Puzzleteile entdecken und nachvollziehen. Auch den titelgebenden Codex 632 gibt es tatsächlich. Dennoch ist die Handlung selbst fiktiv, ein Roman.
Fazit
Diese hochinteressante Kombination aus Information, Wissenschaft und spannender Geschichte, aus authentischen Fakten und Fiktion, macht jedes Buch der Serie zu einem besonderen Leseerlebnis.
- Ian McEwan
Am Strand
(321)Aktuelle Rezension von: bookstoriesIch hatte "Am Strand" erst vor drei oder vier Jahren gelesen und entschied mich spontan für einen zweiten Durchgang. Mir hatte das Buch damals schon gefallen, weil McEwan es einfach beherrscht, tief in die Psyche seiner Figuren einzudringen. Sein Schreibstil ist ein gepflegter, er weiss sich auszudrücken, sein Wortschatz bildet einen angenehmen Fluss, ist bildkräftig und umfangreich, schafft Atmosphäre, wobei sich alles so selbstverständlich anhört, dass man sich fragen kann, wie es denn möglich ist, solch wohlklingende Töne anklingen zu lassen. McEwan will nicht angeben mit seiner Fabulierkunst, spielt nicht mit Worten, ohne demonstratives Schreibgehabe legt er Psyche, Charakter und Aussehen seiner Figuren offen. Ich bewundere Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für innere Prozesse, diese auch noch in eine literarische Form zu bringen, ist schon bemerkenswert. Eine Buchbesprechung in einer Zeitung besagt, Ian McEwan sei kein Schriftsteller im eigentlichen Sinn, sondern eher Soziologe, der Romane schreibt.
Die Geschichte ist in den frühen Sechzigerjahren angesiedelt. Edward Mayhew stammt aus einfachen Familienverhältnissen. Mit seinen beiden Geschwistern, Zwillingsmädchen, wächst er auf dem Land in der Nähe von Oxford auf. Mit vierzehn erfährt er von seinem Vater, dass die Mutter seit einem tragischen Unfall hirngeschädigt ist – was Eward zwar schon lange aufgrund ihres merkwürdigen Verhaltens beobachtet, sich aber nie deutlich ins Bewusstsein gerufen hat. Für ihn ist sie eben so. Alle spielen die Tragödie mit, der Vater, der als Lehrer arbeitet, sorgt aufopfernd für die ganze Familie. Die offenen Worte seines Vaters lösen in Edward etwas aus, verschaffen ihm Zugang zu seinem eigenen innerstes Wesen. Edward nabelt sich ab, zieht nach London, um Geschichte zu studieren, er möchte später Geschichtsbücher schreiben.
Florence Ponting hingegen wächst in wohlhabenden, spiessigen Verhältnissen auf. Ihre Mutter doziert an der Oxford Universität Philosophie, ihr Vater ist Unternehmer. Eine Villa viktorianischen Stils auf grossem Anwesen mit Tennisplatz und Grünanlagen ist ihr Zuhause. Florence studiert Musik, spielt Violine und möchte mit ihrem Ensemble eines Tages gross herauskommen. Dass sie als Kind von ihrem Vater sexuell missbraucht worden ist, wird nicht ausgesprochen, nur angedeutet. Ihr Vater hat sie früher auf seinen Schiffsfahrten mitgenommen, wo sie gemeinsam in der Kajüte übernachteten und Florence sich an ihre Nacktheit erinnern kann. Ebenso ihre Bemerkung am Ende des Buches, sie könne ja ihre Mutter umbringen und ihren Vater heiraten, scheint ein deutliches Indiz dafür zu sein.
Das ungleiche Paar lernt sich auf einer politischen Veranstaltung kennen. Sie verlieben sich und sind knapp ein Jahr zusammen, ehe sie heiraten. Während dieser Zeit, beide haben ihr Studium bereits abgeschlossen, arbeitet Edward mal in der Firma von Florences Vater, dann springt er für einen verhinderten Gärtner auf ihrem Anwesen ein. Ihrer aufrichtigen Liebe steht nichts im Wege, die körperliche Vereinigung steht ihnen allerdings noch bevor, die sogenannte Eheschliessung, wie es in jener prüden Zeit, in der nicht offen über Sex gesprochen wurde, heisst. In der bevorstehenden Hochzeitsnacht in einem Hotel in Dorset, am Chesil Beach - hier beginnt die Geschichte - soll sich das ändern. Florence, der jedes körperliche Zugeständnis Mut kostet, sieht eine schier unüberwindbare Hürde vor sich, Edward hingegen ein lange ersehntes Ventil, denn er musste lange Zeit geduldig sein und kann sich kaum mehr zurückhalten. Es kommt zu einem peinlichen Zwischenfall, woraufhin Florence fluchtartig die gemeinsame Hochzeitssuite verlässt und den Strand aufsucht.
Der Aufbau des Romans scheint mir sehr gelungen. In fünf Kapiteln ordnet der Autor die sich abspielende Tragödie des frisch vermählten Paares und reichert sie mit Rückblicken in die Jugendzeit und Kindheitsjahre der beiden Protagonisten an. Diese Rückblicke kamen mir bei der ersten Lektüre etwas lang vor - vielleicht auch deshalb, weil ich nicht gerne aus der knisternden, erotischen, aber auch peinlichen Atmosphäre im Hotelzimmer herausgenommen werden wollte. Es gibt Stimmen, die diese Rückblicke als soziologischen Ballast empfinden, sie sollen dem Moment Poesie und Stimmung rauben. Für mich wirken sie jedoch bereichernd, informativ und runden das Gesamtbild ab. Die in die Handlung eingeflochtenen politischen Exkurse und Anmerkungen bringen die Vermutung nahe, der Autor möge hier auf politische Strömungen und Wendungen eines England der Sechzigerjahre hindeuten.
Wie dem auch sein, McEwan nimmt sich Zeit für Stimmungen, Befindlichkeiten, Regungen und Interpretationen seiner Protagonisten; diese machen den Roman aus, dieser eine misslungene Moment, in dem die beiden sich körperlich näherkommen wollen. Dabei wechselt er die Perspektiven, erzählt einmal aus der Sicht von Edward, dann von Florence, und dazwischen werden immer wieder Schilderungen aus der Vogelschau des allwissenden Erzählers eingestreut, der auch schon die Zukunft kennt. Schon bald merkt der Leser, dass das, was da kommen mag, nicht gut enden wird, dass die herannahende Hochzeitsnacht nur scheitern kann.
Zum Scheitern verurteilt ist die sexuelle Annäherung von Florence und Edward aber nicht deswegen, weil sie Gefangene ihrer prüden Zeit sind, auch nicht aufgrund mangelnder Aufklärung, sondern weil sich die beiden mit ihren Problemen und vermeintlichem Verständnis des anderen in Schweigen hüllen. So entstehen Missdeutungen. Was über den anderen jeweils sinniert wird, erscheint für denjegen, der die Situation oder Befindlichkeit des anderen deutet, zwar folgerichtig, entspricht aber nicht der Realität. Auf eindrückliche Weise zeigt McEwan auf, was passieren kann, wenn nicht offen über das geredet wird, was einen bewegt, bedrückt und hemmt, so dass der andere im Dunkeln tappt und mit seinen Problemen ebenfalls allein gelassen bleibt. Auf der Rückseite des Buches steht: "Am Strand ist nicht nur eine Geschichte über Gefühle, die von Konventionen in Schach gehalten werden, sondern zeigt ausserdem auf beeindruckende Weise, wie man einander schreckliche Wunden zufügen und sich der Lauf eines ganzen Lebens verändern kann – durch Nichtstun."
Das Buch verliert nicht an Spannung oder Aussagekraft, wenn der Leser bereits den Ausgang der Geschichte kennt. Die Begegnung am Strand im Schlusskapitel soll den Schlamassel klären, wirft aber nur mehr Oel ins Feuer, da die Aussprache zu einem offenen Schlagabtausch verkommt. Den beiden platzt förmlich der Kragen, Dinge werden ausgesprochen, die nicht oder schon lange hätten ausgesprochen werden sollen. Florences Hilferuf wird von Edward nicht erhört, er lässt sie fortziehen und geht ihr nicht hinterher. Eine lebensverändernde Entscheidung – oder eben Nichtstun, wie er vierzig Jahre später in Revue passierenden Gedanken über sein ereignisloses Leben schlussfolgert. Nie sei er wieder einem Menschen begegnet, der es an Ernsthaftigkeit mit Florence aufnehmen konnte.
Das Buch wurde mit dem Titel "On Chesil Beach" verfilmt und kam 2018 in die deutschsprachigen Kinos. Das Drehbuch hierzu stammte ebenfalls von Ian McEwan. Im Film sollen sich Edward und Florence später bei einem Konzert wiedersehen, er im Zuschauersaal, sie auf der Bühne. Im Buch bleibt Florence Erinnerung.
Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/am-strand
- Stephen Fry
Geschichte machen: Roman
(179)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas Thema ist sehr provokant - vor allem in Deutschland, wo man über so etwas eigentlich gar nicht laut reden sollte. Wäre die Welt heute wirklich besser hätte es keinen Hitler gegeben? Wäre es ohne ihn zu keinem 2. Weltkrieg gekommen? Oder war die Zeit in Deutschland einfach "reif" für den Nazionalsozialismus und es hätte sich letztendlich jeder vor die braunen Massen stellen können? Hätte es eventuell sogar noch schlimmer kommen können mit einem anderen "Führer"?
Stephen Fry hat sich zu diesen Fragen eine Menge Gedanken gemacht, und seine Schlussvolgerung ist in meinen Augen auch sehr wahrscheinlich.
Darüber hinaus ist es ihm gelungen dieses heikle Thema sehr humorvoll, unterhaltsam und auch sehr spannend zu verpacken. - Ken Follett
Die Nadel
(611)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteEs ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.
Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.
- Jane Nickerson
So wie Kupfer und Gold
(124)Aktuelle Rezension von: thiefladyXmysteriousKathaSo wie Kupfer und Gold
Dieses Buch habe ich mal irgendwann einfach bei medimops gekauft, da eine Bloggerin damals schrieb, dass es eine interessante Märchenadaption sei und ich damals solche gerne gelesen habe. Allerdings wusste ich bis vor kurzem nie, um welches Märchen es sich handelt. Nun fiel mir das Buch beim Regaldurchsuchen wieder in die Hände und ich habe recherchiert: In dem Buch geht es um das Blaubart-Märchen. Sofort war meine Neugierde geweckt und ich habe die Geschichte innerhalb weniger Tage verschlungen. Ma etwas ganz anderes, mit historischem Touch, leider aber auch kleinen Schwächen. Trotzdem einen genaueren Blick wert!
Klappentext
Üppige Gewänder, rothaarige Schönheiten und ein grausiges Geheimnis! Boston, 1855. Sophia ist 17, und ist nach dem Tod ihres Vaters Waise, als sie einen Brief von ihrem Paten erhält, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey zieht der attraktive Bernard sie in seinen Bann. Doch je näher sie sich kommen, desto mehr spürt Sophia seine dunkle Seite. Als ihr junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen die ihr selbst sehr ähnlich sehen wird Sophia misstrauisch. Cressac war bereits mehrfach verheiratet, und alle Ehefrauen verschwanden unter mysteriösen Umständen.
Meine Meinung
In dem Buch geht es um ein wunderschönes junges Mädchen namens Sophia, die nun leider eine Waise ist und zu ihrem Vormund, einem reichen Onkel, in die Südstaaten Amerikas ziehen soll. Das bedeutet für sie sich von ihren Geschwistern zu verabschieden, doch da sie immer nur Gutes von ihrem Onkel gehört hat und sie auch etwas sein Reichtum lockt, freut sie sich über den Umzug.
In Mississippi angekommen bemerkt sie schnell, dass ihr Onkel Bernard ein attraktiver Charmeur ist, der auf Frauen mit langen roten Haaren zu stehen scheint. Doch er verhält sich ihr gegenüber stehts gut und schenkt ihr die größten Reichtümer. Schnell merkt Sophia aber, dass ihr Onkel auch eine dunkle Seite hat und viele seiner Frauen auf mysteriöse Weise verschwanden oder umkamen.
Diese inhaltlichen Parallelen zum Blaubart-Märchen haben mir sehr gut gefallen. Besonders gut finde ich, dass die Südstaaten als Schauplatz gewählt wurden. Nicht nur, weil Wyndriven Abbey ein tolles Anwesen ist und man gerne über das alte prunkvolle Haus liest, sondern weil Sophia die Sklavenhaltung aufstößt und sie sich gerne mit den schwarzen Bediensteten anfreunden würde. Somit wird in diesem Jugendbuch eine wichtige Zeit der amerikanischen Geschichte und eine gute moralische Botschaft vermittelt. Denn Sophia kann einfach nicht verstehen, was an den Sklaven anders sein soll, als an ihr selbst.
Leider hat Sophia nicht immer einen solch positiven Weltblick. Sie ist sehr naiv, hat wenig Durchsetzungskraft und wirkt oft wie ein verwöhntes Püppchen, dass lieber nach Reichtum als nach anderem strebt. Aber auf den Kopf gefallen ist sie nicht und kommt schnell hinter das Geheimnis ihres Onkels. Und verlieben tut sie sich auch noch…
Es passiert also einiges in diesem Buch, allerdings weiß man sehr schnell wo der Hase langläuft, wenn man das Blaubart-Märchen kennt. Ich hätte mir inhaltlich noch mehr Abwandlung gewünscht, damit das Ende bzw. die Auflösung überraschender ist.
Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und ich würde gerne 3.5 Sterne vergeben.
- Jill Gregory
Das Auge Gottes
(51)Aktuelle Rezension von: juergenalbers
Ich hatte mir das Buch gebraucht in einem Paket mit anderen gekauft und bin daher nicht wirklich ärgerlich. Das wäre ich, wenn ich den vollen Preis bezahlt hätte, denn das Buch ist es schlicht nicht wert. Mir tut das immer besonders weh, wenn ich die Arbeit anderer Autoren schlecht oder mäßig beurteilen muss, denn hinter absolut jedem Buch steckt ein Haufen Arbeit und Herzblut. Hier aber vermisse ich zumindest letzteres stark. Vorweg muss ich aber sagen: Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen, sondern nach dem ersten Drittel abgebrochen. Mag sein, dass die Story danach dramatisch besser wird, ich glaube es aber nicht. Wenn mich ein Buch nach einem Drittel nicht überzeugen kann, hat der Autor, bzw. im diesem Fall die beiden Autorinnen etwas falsch gemacht.
Worum geht es? Ein übermächtiges Artefakt, das Allmacht verleiht, wird zum Zankapfel zwischen verschiedenen Gruppen. Diverse Menschen zwischen Bagdad und New York, die nach Reichtum, Weltherrschaft etc. streben und dazwischen die armen Helden, die überleben und nebenbei die Welt retten müssen.
Ok, soweit haben wir das schon ca. 13.652 mal gelesen. Das ist fast ein eigenes Genre. Muss ja aber nicht schlecht sein und so habe ich mich von dem Klappentext auch nicht abschrecken lassen. Aber die Umsetzung... Der Text strotzt nur so vor Zufällen. Am laufenden Band ist immer gerade der richtige bzw. der falsche dabei, steht daneben, kuckt im richtigen Moment. Dabei sind die Zufälle leider noch nicht einmal glaubhaft. Ich habe gelernt, dass man die Geduld des Lesers nicht mit zu vielen Zufällen strapazieren darf. Das - meine geschätzten Kolleginnen - ist Teil unseres Jobs, hier für nachvollziehbare Begründungen zu sorgen. An mehreren Stellen fielen mir relativ schnell einfache Dinge ein, die man ändern könnte, um aus bemühten Zufällen logische Hintergründe zu schaffen.
Eine weitere Sache, die mir persönlich mißfällt: Nahezu jede zweite Person, die eingeführt wird im Buch, ist spätestens fünf Seiten später tot. Bereits auf den ersten 25 Seiten hat man eine Verlustrate wie vor Stalingrad. Erstens nervt es, hier soll aus dem Tod billige Spannung gewonnen werden (was nicht gelingt) und zweitens (viel schlimmer!) bei einigen Toten dachte ich mir: Besser für die Geschichte wäre es, wenn sie - z.B. schwer verletzt, im Koma, etc. - überleben. Daraus hätte viel Spannung gezogen werden können. Aber - das hätte ja Arbeit beim plotten und schreiben bedeutet.
Mein Urteil: Man wollte hier schnell ein zweites Buch, nach dem Welterfolg von "Das Buch der Namen", nachschieben. "Das Auge Gottes" liest sich wie der erste Entwurf. Viel Unlogik, viele Zufälle, blasse Charaktere, viel indirekte Rede. Autorenschule, 1. Klasse, 6! setzen.
By the way: Auch wenn das erste Buch ein Bestseller war: Das heißt nicht, das es gut war! Die Rezensionen sind da durchaus geteilter Meinung. Wenn man boshaft sein möchte, könnte man vermuten, dass hier ein schnell zusammengeschriebener Roman durch die Verbindungen der Autorinnen gehypt wurde. Jill Gregory war/ist Journalistin bei der New York Times. - Susanne Goga
Das Haus in der Nebelgasse
(170)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaAnfangs hatte ich bei diesem Buch noch etwas Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, was auch daran liegt, dass der Schreibstil nicht immer so flüssig ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Das soll aber auch nicht heißen, dass er schlecht ist, denn mit der Zeit wurde es immer besser und irgendwann war ich mittendrin. Wahrscheinlich musste ich mich auch erst einmal an den Schreibstil gewöhnen.
Die Geschichte hat mir dabei richtig gut gefallen, denn sie ist nicht nur ein spannender, historischer Krimi, sondern auch eine Hommage an das historische London und eine kleine, süße Liebesgeschichte gibt es obendrein geboten. Das alles ist oftmals ziemlich spannend, manchmal auch ziemlich mysteriös und teilweise sogar witzig, auf jeden Fall aber super unterhaltsam. Ebenso ist die Geschichte rund um das Haus in der Nebelgasse und der Familien, die dort lebten, recht düster und für manche vielleicht auch etwas gruselig. Am besten fand ich aber die tolle, tiefgreifende und exzellente Recherche der Autorin, was die historische Fakten angeht, die sie in ihrem Buch vielfältig zum Besten gibt. Ebenfalls ist die Zeit selbst, in welcher die Geschichte spielt, wahnsinnig interessant und die Atmosphäre wurde auch großartig getroffen.
Richtig toll fand ich außerdem die tollen, lebensecht und nachvollziehbar geschriebenen Charaktere. In einer Zeit, in der Frauen noch ein gewisses Bild an Häuslichkeit und Unterwürfigkeit erfüllen sollen, ist die junge Protagonistin Matilda unabhängig und aufgeschlossen. Gleichzeitig ist sie getrieben davon, das Geheimnis um ihre Schülerin Laura zu entschlüsseln. Mrs. Westlake, ihre Vermieterin ist eine drollige, ältere Dame, die man einfach nur ins Herz schließen muss. Auch sie ist sehr aufgeschlossen und Schriftstellerin von Romanen mit einer abenteuerlustigen Protagonistin. Schon allein deshalb muss man sie einfach lieben. Und dann gibt es da natürlich noch Stephen Fleming, einen Professor mit einer recht emotionalen Vergangenheit, der Matilda bei ihren Untersuchungen mit Rat und Tat zur Hilfe steht. Mit seiner unerschrockenen, freundlichen Art konnte auch er mein Herz erobern.
Alles in allem fand ich dieses Buch jedenfalls wirklich gut. Schade nur, dass es etwas gebraucht hat, bis ich in der Geschichte drin war. Empfehlen kann ich es aber auf jeden Fall, wenn man historische Krimis und Detektivgeschichten mag.
- Holly-Jane Rahlens
Everlasting
(411)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksFinn lebt im Jahr 2264, als Historiker und Spezialist für die tote Sprache Deutsch, erhält der den Auftrag die Tagebücher eines Mädchen aus dem 21 Jahrhunderts zu übersetzten. Zuerst findet er dies als Zeitverschwendung sich der Literatur einer 13 jährigen zu widmen und über ihre Alltagsprobleme zu lesen, Eliana wird in den Tagebüchern immer älter und mit der Zeit fängt er an zunehmend fasziniert von ihr zu sein sowie dem Leben das sie geführt hat. Als er dann bei einem Projekt mitmachen soll, steht er plötzlich dank einer Zeitreise vor ihr und lernt sie auch ausserhalb der Tagebücher kennen, nun muss er sich entscheiden; soll er sich für die Liebe entscheiden die in seiner Zeit nicht mehr existiert oder für sein Leben, den in einigen Jahren kommt der Dark-Winter welcher die Menschheit fast ausrottet...
Ach war das eine süsse Story... ich kann nicht glauben wie lange dieses Buch auf dem SuB lag... habe Dank einer Challenge dazu gegriffen...
Ich mochte Finn von dem Moment an in dem er sich darüber aufregte die Tagebücher eines Teenie lesen zu müssen bis zu dem Moment als er alles für sie gab... ach... Es hatte viele Humorvolle Szenen, sowie Elianas Humor der in den Tagebüchern steckt war witzig und amüsant zu lesen. Zu beginn hatte ich etwas mühe mit der Sprache die in der Zukunft benutzt wird, dieses auf Ich zu verzichten war etwas komisch zu lesen. Finn verändert sich aber durch Eliana und den Zeitreisen und fängt plötzlich an anders zu sprechen, der Schreibstil sonst war in Ordnung und lies sich gut lesen. Dadurch das es ein Jugendbuch ist war es sehr unschuldig aber so eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe :).
Und das Ende konnte mich einfach wieder packen, ach... ich liebe diese Enden in denen nicht immer alles 100% aufgedeckt ist und viel raum für Interpretation und Fantasie gelassen wird ;)
- Herodot
Historien
(8)Aktuelle Rezension von: florestanDer "Vater der Geschichtsschreibung" fasst in diesem Buch einen zentralen Abschnitt der Geschichte Greichenlands und Kleinasiens zusammen. Da Herodot zwar die - ihm zu wesentlichen Teilen nur mündlich überlieferten - Berichte auf ihre Glaubwürdigkeit hin abwägt, allerdings nicht die "moderne" Unterscheidung zwischen Geschichte und Geschichten trifft, sondern jede historische Gegebenheit in einen erzählerischen Kontext stellt, ist dieses Werk - über das bloß geschichtliche Interesse hinaus - wunderbar unterhaltsam zu lesen. - Marilia Grayson
Teufelsbann: Kalt wie Eis
(8)Aktuelle Rezension von: Kate_nteKlappentext:
Aberystwyth ist eine der sichersten Städte Großbritanniens. Doch das ändert sich, als in der Vorweihnachtszeit der anerkannte Historiker Dr. Carter tot in seinem Büro aufgefunden wird - mit 37 Stichwunden im Rücken und einem eingeritzten Pentagramm im Nacken. Die Ermittler sind sich sicher, dass eine Gruppe Satanisten ein uraltes Ritual aufleben lässt und wollen den Tätern umgehend das Handwerk legen. Aber kann es wirklich sein, dass Carter ein Zufallsopfer ist? Warum vermutet der Profiler stattdessen eine persönlich motivierte und emotionale Tat und wieso gibt es keine weiteren Leichen? Gerade als die Ermittler denken, auf der richtigen Spur zu sein, wendet sich das Blatt und bringt eine schockierende Wahrheit ans Licht, die selbst den erfahrenen Detective Inspector Clearford an seine psychischen Grenzen bringt. Basierend auf einer wahren Geschichte!
Bei diesem Kurzkrimi handelt es sich um das Erstlingswerk der Autorin, welcher auf wahren Begebenheiten beruht.
Der Beginn ist spannend und mysteriös.
Man kommt gut in die ersten Kapitel hinein, die Charaktere werden hinreichend beschrieben, die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten erzählt.
Für mich als eingefleischte Krimileserin gibt es dann doch den ein oder anderen Logikfehler. Außerdem wäre das ein oder andere Detail mehr schön gewesen. Auch hat mich der ein wenig zu cholerische Chefermittler etwas gestört.
Die Stimmung allerdings, alle wollen eigentlich in die Weihnachtsferien und dann passiert ein Mord, ist gut beschrieben.
Der Schluss ist auf jeden Fall schlüssig. Es ist immer wieder erschreckend was Menschen aus niedrigen Beweggründen tun.
- Sigrid Neureiter
Burgfrieden
(26)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisAutorin Sigrid Neureiter entführt ihre Leser in das von Burgen geprägte Südtirol.
Ein altes Pergament mir Versen des Dichters Walther von der Vogelweide soll auf Burg Runkelstein gefunden worden sein. Doch ist das vergilbte Stück Tierhaut auch wirklich echt?
Um das herauszufinden, ersucht Burgdirektor Blasius Botsch, seinen alten Studienkollegen und Freund Arthur Kammelbach um Hilfe. Der trommelt einige seiner ehemaligen Studenten zusammen und reist mit großem Gefolge an. Mit dabei auch Mordred, sein etwas eigenwilliger Neffe, die Studenten Tina und Lukas sowie die Absolventin und jetzige PR-Beraterin Jenny Sommer. Auch die Walther-Kennerin und überzeugte Emanze Xenia sowie der Südtiroler Lenz Hofer schließen sich dem Expertenteam an.
Doch bevor das Schriftstück in Augenschein genommen werden kann, ist es auch schon wieder verschwunden.
Es beginnt eine Schnitzeljagd, die auf den Ritten, nach Bozen und durch die schöne Landschaft Südtirols führt.
Lange gehütete Geheimnisse werden aufgedeckt und die Lösung liegt recht nahe.
Mein ursprünglicher Verdacht hat sich bestätigt.
Gut hat mir das Wortspiel rund um die Beziehung „Arthur“ und „Mordred“ gefallen.
Fazit:
Ein leichter sommerlicher Krimi, der ja noch zwei Nachfolgebände hat.
- Fred Vargas
Die schöne Diva von Saint-Jacques
(144)Aktuelle Rezension von: Clarissa03Sophie, griechische Opernsängerin, die seit Jahren mit ihrem Mann ein Haus in Paris bewohnt, entdeckt eines morgens im Garten eine frisch gepflanzte Buche. Sie ist seitdem nervös, weil sie nicht weiß, wer die Buche gepflanzt hat und ihren Mann interessiert die Sache nicht. Allein die drei jungen, gelehrten Männer aus dem Nachbarhaus untersuchen mit ihr diese Sache und geraten immer mehr in Verstrickungen.
Dieser Krimi von Fred Vargas war wieder einmal spannend geschrieben und ist zum Schluss zu einem unerwarteten Ende gekommen.
- Yrsa Sigurdardottir
Das letzte Ritual
(253)Aktuelle Rezension von: AleksandraKlappentext: "In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut geritzt. Aber die isländische Polizei glaubt an einen Drogendelikt und verhaftet einen Dealer. Die Eltern des Opfers misstrauen den Ermittlungen: Sie beauftragen die junge Anwältin Dóra Gudmundsdóttir, den Fall noch einmal aufzurollen. Und auf der Suche nach dem wahren Mörder findet Dóra mehr über die dunklen Rituale heraus, als ihr lieb ist …"
Ich habe eine große Schwäche für skandinavische Bücher, egal in welcher Form. Bei diesem Buch hat mich der Klappentext in seine Bahn gezogen. Wie ich gesehen habe, hat dieses Buch auch mehrere Cover, trotzdem hätte mich keines davon angesprochen.
Mit den Protagonisten wurde ich nicht warm. Ehrlich gesagt, gibt es, aus meiner Sicht wenig Persönliches in dem Buch. Der kühle Deutsche mit ein bisschen Charme, die alleinerziehende Rechtsanwältin, die unbedingt finanzielle Stärkung braucht, der komische, unsichere Fakultätsleiter und die verrückte Clique, die sich in den alten Ritualen der Hexenkunst verliert.
Die Sprache ist angenehm und liest sich leicht und flüssig. Leider wird der Anfang etwas in die Länge gezogen. Der geschichtliche Hintergrund ist fantastisch recherchiert und sehr interessant zu lesen. Der Leser fühlt sich wie auf einer eigenen Reise nach Antworten. Wer Spannung in diesem Buch sucht, dann ist er, leider, auf dem Holzweg. Das ganze Geschehen verläuft in sehr ruhigen Bahnen. Also ist dieses Buch für Thriller-Hardcore-Fans absolut nichts.
Das Ende ist aus meiner Sicht, zum Teil voraussehbar. Etwas enttäuscht über die Aufklärung des Mörders las ich den Epilog und ich muss sagen, diese drei oder vier Seiten ließen mein Blut in den Adern einfrieren. Eine richtig gruselige Erklärung, die das ganze Buch dann doch in einem anderen Licht versetzt.
Auf jeden Fall war ich froh, das Buch gelesen zu haben. Ob ich die Serie dann weiterverfolge kann ich noch nicht entscheiden.
- Frank Goosen
Liegen lernen
(162)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Heyne (Oktober 2002)
ISBN-13: 978-3821808543
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Rückkehr in die 1980er Jahre
Inhalt:
Der 16-jährige Helmut lebt mit seinen Eltern irgendwo im Ruhrgebiet. Seine Jugend ist recht unspektakulär - Schule, Freunde, Musik. Bis Britta in sein Leben tritt und Helmut sich unsterblich verliebt. Eine Liebe, die ihn ein Leben lang begleiten wird.
Meine Meinung:
„Liegen lernen“ ist Frank Goosens Debütroman und lässt schon die Stärke der späteren Werke erkennen. Der Geist der 1980er Jahre lebt in diesem Roman auf. Ich wurde direkt in die damalige Zeit zurück versetzt und konnte mich in vielen der beschriebenen Szenen wiederfinden. Natürlich spielt Musik eine sehr große Rolle, aber auch Liebe und Freundschaft. Helmut versucht eher holprig, seinen Platz im Leben zu finden. Das macht ihn sehr nahbar, obwohl er mir gar nicht so recht sympathisch war.
Den Schreibstil fand ich anfangs noch sehr passend. Es wird in sehr einfachen Sätzen erzählt, wie man sie einem Sechzehnjährigen durchgehen lassen kann. Doch ändert sich dies im weiteren Verlauf nicht wesentlich, und einem gestandenen Akademiker, der aus Helmut wird, nehme ich diese einfach-kargen Sätze ein bisschen übel.
★★★★☆
- Douglas Preston
Riptide
(169)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Auf einmal tauchte am östlichen Horizont vor ihm ein niedriger dunkler Schatten auf. Hatch drosselte den Motor und spürte, wie seine alte Angst zurückkam. Der Nebel um die Insel war an diesem Tag dünner als sonst, aber trotzdem wirkten ihre Umrisse noch immer unscharf und gespenstisch, und die Wracks der alten Kräne und Winschen ragten wie die Minarette einer zerstörten Stadt in den Himmel.«
Nie mehr wollte Malin Hatch nach Ragged Island zurückkehren. Dort, auf dieser geheimnisvollen Insel vor der Küste Maines, verlor sein Bruder bei einer heimlichen Schatzsuche der Geschwister auf grausame Art sein Leben, dort lag auch die Ursache für den Tod seines Vaters und den Ruin seines Großvaters. Schon in den zweihundert Jahren davor wurden zahlreiche Existenzen vernichtet bei dem Versuch, einen sagenumwobenen Piratenschatz, der auf Ragged Island versteckt sein soll, zu finden. Und nun macht sich erneut eine Expedition auf, ausgerüstet mit den modernsten technischen Möglichkeiten und neuen Hintergrundinformation.
Hatch schließt sich zunächst nur höchst widerstrebend an, lässt sich jedoch bald von der Euphorie anstecken. Es lockt nicht nur viel Geld, sondern auch die Überwindung eines Traumas, das sein Leben beschattet. Doch vor Ort wird aus dem erfolgversprechenden Unternehmen ein lebensgefährlicher Alptraum…
Als großer Fan der Reihe um Special Agent Pendergast lese ich mich so nach und nach durch die anderen Bücher der Autoren. Auch dieses hier konnte mich gleich packen! Der Stil ist so, wie ich es mag, die Handlung des Thrillers untermauert mit zahlreichen wissenschaftlichen und technischen Ausführungen. Mit Malin Hatch konnte ich gleich mitfiebern und auch bei den anderen Teilnehmern der Expedition gab es mehrere interessante Charaktere. Die Spannung baut sich langsam auf, man ahnt aber beim Lesen früh, dass alles auf eine Katastrophe hinauslaufen wird und im letzten Drittel mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Kleine Warnung für empfindliche Leser: an einzelnen Stellen wird es fies und eklig.
Fazit: Ein gelungener und spannender Abenteuerroman, der mich gut unterhalten hat.
- Connie Willis
Die Jahre des schwarzen Todes
(34)Aktuelle Rezension von: Mat_RuGenial! Historisch so recherchiert und beschrieben, dass es glaubwürdig ist, Zeitreisen und ihre Tücken, sympathische Charaktere, und trotz der Jahre kann man die Geschichte immer wieder lesen, es wird nicht langweilig, man entdeckt auch Neues. Wer Zeitreisen, Geschichte, historische Recherechen liebt, ein Must Read.
- Camilla Läckberg
Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5)
(155)Aktuelle Rezension von: abuelitaDieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Und das, obwohl im Klappentext falsche Angaben stehen und der Titel null Beziehung zu dem Buch überhaupt hat. Aber das kann man der Autorin wohl nicht anlasten….
Es wird wieder in zwei Ebenen erzählt und vor allem die Vergangenheit fand ich auch sehr spannend. So z.B. wusste ich fast gar nichts über die Zeit des Ns-Regimes in Skandinavien.
Lustig war mal wieder der Chef …Mellberg ist immer für ein paar Lacher gut, aber dieses Mal ist er doch tatsächlich über sich hinausgewachsen. Wieso? Das verrate ich natürlich nicht.
Auch im Privatleben von Erica und Patrik geht es weiter….die Tochter ist nun ein Jahr alt und Patrick im Erziehungsurlaub. Trotzdem kann er das Ermitteln nicht lassen, was doch ab und an zu gehörigem Ärger führt… 😊
- Sam Bourne
Das letzte Testament
(25)Aktuelle Rezension von: IgnoBei Plünderungen im Rahmen des Sturzes Saddam Husseins im Jahre 2003 findet ein Junge eine Tontafel. Über Umwege landet die Jahre später in den Händen des israelischen Archäologieprofessors Shimon Guttman. Der erkennt noch die Brisanz der Tafel, denn sie enthält den letzten Willen Abrahams. Doch bevor er den Fund veröffentlichen kann, wird er ermordet. Weitere Menschen, die mit der Tafel in Kontakt waren, folgen. Der Nahost-Friedensprozess, der eigentlich gerade in einer aussichtsreichen Phase war, gerät wieder einmal in Gefahr.
Um die Verhandlungen zu retten, schickt die US-Regierung Maggie Costello, ehemals Star-Mediatorin für NGOs, die UN und die USA, in die Region. Seit ihrem letzten Verhandlungsauftrag, bei dem sie schlimm scheiterte, hat sie auf Scheidungen umgesattelt. Mehr gezwungen als freiwillig nimmt sie den Auftrag an und beginnt Ermittlungen zu den rätselhaften Mordfällen. Schnell gerät sie dabei zwischen die Fronten.Das letzte Testament ist Band 1 der Reihe um Maggie Costello und erschien in der deutschsprachigen Fassung 2008, in der aktuellen 2010. Der Thriller stützt sich historisch lose auf die Lage im Nahostkonflikt in der zweiten Hälfte der Nullerjahre. Fest datiert in der Handlung ist lediglich der Strang um die Geschehnisse 2003 im Irak, die restliche Handlung findet »Mehrere Jahre später« statt. Allerdings gibt es innerhalb der Handlung Hinweise, so beispielsweise die Bildung der Einheitsregierung von Hamas und Fatah im Februar 2007, die im Buch bereits geschehen ist. Außerdem steht in den USA eine Präsidentschaftswahl an, was auf November 2008 datiert werden kann. Historisch abweichend ist dabei, dass es im Buch um eine Wiederwahl geht, der damalige US-Präsident George W. Bush aber am Ende seiner zweiten Amtszeit stand. Die Friedensverhandlungen, die im Buch thematisiert werden, sind Fiktion; real wurden diese erst 2010 wiederaufgenommen.
Als Einstieg in die Reihe baut Bourne Das letzte Testament ein bisschen ungewöhnlich auf, was aber nur auffällt, wenn man sich nicht an die Reihenfolge hält und die restlichen Bände schon kennt. Denn im Gegensatz zu den späteren Bänden widmet er sich detailliert mit Maggies Vorgeschichte. Wo sich der Hintergrund der Hauptfigur in vielen anderen Reihen erst nach und nach im Rahmen einer Rahmenhandlung enthüllt, erledigt Bourne das gleich im ersten Band und dort auch am sehr viel präziser, als in allen späteren Bänden. Das betrifft insbesondere Maggies erste Phase als politische Mediatorin. Insofern relativiert sich meine Kritik an der fehlenden Charaktertiefe in den späteren Bänden ein wenig, man sollte die Bücher einfach chronologisch lesen.
Mit Blick auf die Übersetzung von Rainer Schmidt habe ich für ein Buch von 2008 mit dieser Thematik erstaunlich wenig anzumerken. Rassismen und Sexismen werden insgesamt nur von negativ behafteten Figuren genutzt und die werden dadurch auch nicht sympathischer. Es gibt gegen Ende aber eine Stelle, an der Maggie »Gutmenschen« in negativer Konnotation nutzt, was mich sehr gewundert hat. Das Wort schien mir für die Zeit vor 2015 eher eine Randerscheinung. Allerdings muss ich feststellen, es hat seit den 1990ern einen schleichenden, aber stetigen Aufschwung. Dass es 2008 allerdings schon so weit im allgemeinen literarischen Sprachgebrauch angekommen war, dass man es in einer Übersetzung nutzen musste, wundert mich weiter.
Davon aber abgesehen ist Das letzte Testament ein toller Einstieg in eine herausragende Serie. Maggie Costello ist als Protagonistin super gewählt. Thematisch bestechen Band und Serie insbesondere durch ihre recht enge Einbettung in die tatsächlichen Entwicklungen seit Mitte der Nullerjahre. Dazu kommt ein erhebliches Maß an Fachwissen über den Nahostkonflikt und seine Hintergründe und, was allerdings im ersten Band noch nicht so sehr zum Tragen kommt, die US-amerikanische Politik.
Eine Contentwarnung muss ich mir noch gestatten: Es gibt einige wenige Folterszenen und recht eindrücklich beschriebene sexualisierte Gewalt. Gerade letzteres muss in der Deutlichkeit nicht unbedingt gut für jede:n sein.
Also, lest Das letzte Testament und den Rest der Reihe. Es lohnt sich. Sam Bourne hat da mit der Verbindung aus Fiktion und sehr großer Realitätsnähe da wirklich eine oft schmerzhaft gute Thrillerreihe geschrieben.