Bücher mit dem Tag "historischer hintergrund"

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33 Bücher

  1. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 02 (ISBN: 9783641091804)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 02

     (233)
    Aktuelle Rezension von: Xamaror

    Information zum Buch

    Klappentext:

    Kaum haben Captain Will Laurence und sein gewaltiger Drache Temeraire ihre erste Bewährungsprobe bestanden, da erscheint eine chinesische Delegation am britischen Königshof und fordert die Rückgabe Temeraires. Als Laurence sich weigert, muss er seinen geliebten Gefährten in den fernen Osten begleiten – ohne zu ahnen, was ihn und Temeraire am Ende ihrer langen, gefahrvollen Reise erwartet ...

    Das Buch hat 506 Seiten und 17 Kapitel. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Das Cover ist mysteriös zu erkennen ist ein chinesisches Gebäude.

    Die Hauptfiguren/Die Story *Spoiler-Warnung*

    Unsere beiden Hauptfiguren sind wieder Will Laurence und sein chinesischer Drache Temeraire. In dem zweiten Abenteuer konzentriert sich die Story auf die Überfahrt nach China. Nach der gewonnenen Schlacht wollten die beiden Freunde sich darauf vorbereiten im Krieg weiter beizustehen, doch kommt alles anders, nach dem die Chinesen am britischen Königshof ankommen und die Rückgabe des Himmelsdrachen forderten. 

    So blieb den beiden Will und Temeraire nichts anderes übrig als auf die Reise sich zu begeben nach China. 

    Schreibstil

    Wieder werden wir sehr intensiv in die Story reingezogen. Die Autorin schreibt sehr detailreich und bleibt dabei Ihrem Stiel Treu flüssig und verständlich sich auszudrücken. 

    Fazit

    Der zweite Teil ist ein wenig schwächer als der erste Band. Da dieser sich hauptsächlich auf die Überfahrt nach China konzentriert wurde es zum Schluss langatmige zu lesen. Auch wenn die Abenteuer sehr spannend waren die die zwei Protagonisten miteinander erlebt haben. 

    Trotzdem kann man sich sehr gut in die Geschichte versetzten und man fühlt sich gut unterhalten, als wäre man selbst dabei gewesen.  


  2. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 01 (ISBN: 9783641091798)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 01

     (371)
    Aktuelle Rezension von: Delphoxdx

    Ich hab mir den ersten und den zweiten Band von : Die Feuerreiter seiner Majestät , aus der Bücherei ausgeliehen. Ich hab knapp nur 100 Seiten gelesen, da ich den Protagonisten Laurence so langweilig fand. Er hat kaum Probleme, ist irgendwie zu alt um ein Fantasy Protagonist zu sein.  und Fantasy Bücher in der Realen Welt passt nicht so zusammen. 

  3. Cover des Buches Sturmzeit (ISBN: 9783734105982)
    Charlotte Link

    Sturmzeit

     (424)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Es gibt Bücher, da erhofft man sich auf dem Sofa zu legen, drin rum zu schmökern und in ein anderes Leben, eine andere Zeit zu versinken. Wenn man es dann auch noch mit starken Frauen zu tun hat, ist das gerade für Leserinnen oft ein gutes Lese-Erlebnis. So hatte ich mir das auch mit diesem Buch erhofft.


    Charlotte Link startet ihre Trilogie kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Sie stellt Felicia in den Mittelpunkt, eine ehrgeizige, freiheitsliebende und vor allem materiell orientierte Frau, die unsterblich in Maxim verliebt ist. Dieser, den linken Ideen der kommunistischen Revolution verfallen, empfindet nicht mehr als Freundschaft für Sie. Als sie dieses merkt, heiratet sie jemand anderen, den sie nicht liebt, von dem sie sich aber Sicherheit und Anerkennung erhofft und natürlich auch die Vorteile einer angesehenen Ehefrau. Ab hier erleben wir den Aufstieg von Felicia, die sich immer zu ihrem Vorteil entscheidet und verhält. Dafür benutzt sie alle Menschen aus ihrem Umfeld und merkt gar nicht , wie sehr sie sich mit den Jahren isoliert. Einen kann sie nicht vergessen, wahrscheinlich, weil sie nicht besitzen kann und das ist Maxim, in dessen Arme sie immer mal wieder landet.


    Ein Hauch von „Vom Winde verweht“ lässt sich in diesem Roman verspüren. Felicia erinnert mich in manchen Verhaltensweisen und Dialogen sehr an Scarlett O’Hara, die Ashley Wilkes haben möchte und Rhett Butler benutzt und vor allen Dingen eins liebt: Materielle Werte!

    Felicia ist die Hauptfigur, die im Zentrum der vielen Nebendarsteller, die Fäden zieht  - mit ihr erleben wir die harte Zeit des Krieges und den finanziellen Boom der 20er mit allen Umbrüchen und dem großen Absturz am Ende des Jahrzehnts

    Der Unterschied zu dem Südstaaten Epos liegt aber nicht nur in der Epoche, sondern auch in der Tiefe der Figuren. Lange Zeit blieben Sie mir nicht plastisch genug und eine gewisse Oberflächlichkeit führte zu einem wenig emotionalen Leseerlebnis. Ich konnte mich mit keinem so recht verbunden erklären. Der berechnende Charakter von Felicia machte sie mir immer unsympathischer. Am nahesten war mir Alex, der deutlich sagt, was er von ihr hält, sie als erster durchschaut hat und ihr trotzdem wohl dosierte Hilfestellung gibt. 

    Die Zeichnung der Umgebung, der Kleidung, der Ereignisse bleiben leider blass, so dass ich insgesamt ein durchschnittliches Buch gelesen habe, zumal man in der Bandbreite der historischen Romane große Auswahl findet, wenn man etwas Gehaltvolleres sucht . Zum Beispiel hat die Jahrhundert Saga von Ken Follett Besseres zu bieten. Ich werde auf die weiteren 2 Teile dieser Reihe verzichten.

  4. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 03 (ISBN: 9783641091811)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 03

     (194)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    „Drachenzorn“ knüpft direkt an die Geschehnisse aus dem zweiten Band „Drachenprinz“ an. Nach langer Zeit am kaiserlichen Hof in China wird es für Laurence und Temeraire Zeit, zurück nach England zu reisen. Temeraire fällt es sehr schwer, sich von seinen Verwandten zu verabschieden, aber er hat es sich in den Kopf gesetzt, den chinesischen Lebensstandard der Drachen auch in England durchzusetzen, wo Drachen noch als Tiere angesehen werden. 

    Da erreichen sie neue Befehle: In Istanbul befinden sich drei Dracheneier, die so schnell wie möglich abgeholt und nach England gebracht werden müssen. Also machen sich unsere Protagonisten auf, um die scheinbar endlose Wüste Richtig Istanbul zu durchqueren. Sie bekommen Hilfe von ihrem Führer Tharkay, dessen wirkliche Absichten nicht klar ersichtlich sind. Unterwegs treffen sie auf Wilddrachen, die frischen Wind in die Geschichte bringen. Auch andere Personen und Drachen sorgen für Überraschungen.

    Mit der Ankunft in Istanbul könnte man mit der Erfüllung ihres Auftrags rechnen, doch in Wirklichkeit geht es dann erst richtig los. Die weitere Reise führt über Österreich und das Königreich Preußen. 

    So langsam wird das Konzept offenbart: eine Serie dicht aufeinander folgender, in sich abgeschlossener Geschichten, die als großen Bogen das Leben Temeraires und Laurence inmitten der napoleonischen Kriege beschreiben. Es ist zwar ein interessantes Prinzip, jedoch auch befremdlich. Schließlich stehen wir nach dem rapid abgebrochenen Ende wieder einmal mitten im Geschehen da. Um zu erfahren, wie es weitergeht und ob Temeraires Kampf für die Rechte der Drachen erfolgreich sein wird.

    Naomi Noviks fiktive Welt voller Drachen wird um einige Elemente erweitert. Diesmal hauptsächlich um wilde Drachen. Das ist vor allem deswegen interessant ist, weil die Autorin damit ihr Konzept der Drachen als dem Menschen ebenbürtige, aber nicht gleichberechtigte Spezies weiter ausbaut. Dies stachelt die revolutionären Gedanken Temeraires immer weiter an, die nach den Erlebnissen in China auch langsam auf Laurence abzufärben beginnen. Der Anhang des Buchs, ein pseudowissenschaftliches Essay über Drachen als intelligente Rasse, liefert ebenfalls reichlich Zündstoff für Konflikte in den kommenden Teilen der Serie, auf die wir gespannt sein dürfen.

    Erzählt wird erneut aus Wil Laurences Sicht. Er ist nicht unbedingt die liebenswerteste Person. Wil ist rasch beleidigt, sobald er sich in seiner Ehre gekränkt fühlt. Seine Reaktionen sind dabei leicht übertrieben. Zudem ist er in seiner Erziehung und seine langen Jahre als Marineoffizier eingeengt. So findet er Auspeitschen eine sinnvolle Maßnahme, um die Disziplin aufrecht zu erhalten. 

    Termains Mannschaft ist zu unbekannt, um wirklich Gefühle zu ihnen zu entwickeln. Bei den Nebenfiguren bleibt die Autorin nach wie vor distanziert, so dass Todesfälle keine Wirkung erzielen. 

    In diesem Band geht es nicht überwiegend um die Probleme, die Laurence und Temeraire wegen ihrer Verbindung haben. Nun geht es wieder um den großen geschichtlichen Hintergrund. Den napoleonischen Kriegen.

    Dazu gehört der Coup der Engländer in Istanbul, der beinahe mit einem vollständigen Debakel endet.  Aber auch um die Aktionen von Wil Laurence und seinen Leuten in Österreich und Preußen. Dort versuchen sie nach besten Kräften und Gewissen zu helfen, was nicht immer von Erfolg gekrönt ist, zumal auch hier Verrat auf sie lauert.

    Durch die Reisebeschreibungen und die actionreichen Geschehnisse kommt die Interaktion zwischen Temeraire und Laurence etwas zu kurz. Jeder der beiden ist in seinen Aufgaben gefangen, dazu gehört für den Menschen auch das Schmieden von Schlachtplänen, während sich der Drache um einen gerade geschlüpften und äußerst lebhaften Nestling kümmern muss, der noch voller Übereifer ist.

    Die Handlung dreht sich um die große Völkerschlacht bei Leipzig. Die Autorin scheint dabei vorauszusetzen, dass sich ihre Leser besser mit der europäischen Geschichte und den dortigen Völkern auskennt und verzichtet darauf, denen mehr Profil zu geben.

    Da zunächst nicht so recht erkennbar ist, worauf das Ganze hinausläuft, besitzt gerade die erste Hälfte des Romans Längen. Die Handlung wirkt etwas zerfahren und kann insgesamt nicht mehr so fesseln wie die Vorgängerbände.

    Das Buch beginnt gut, und die Reise nach Istanbul ist interessant und ereignisreich beschrieben. Bis dahin hat das Buch echt Spaß gemacht. Doch die Sache mit den Dracheneiern und das ganze Versteckspiel waren eher mäßig. Das Ganze war schlecht in Szene gesetzt und irgendwie nicht richtig durchdacht. Erst als Will Laurence und Temeraire in Preußen ankommen, gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt. Die Beschreibungen der Schlachten waren spannend und interessant. Hier bewies die Autorin Ideenreichtum, denn es musste ja beschrieben werden, wie das Aufeinandertreffen zweie Armeen zur Zeit Napoleons sich ändert, wenn beide Kräfte auch noch über kampfbereite Drachen verfügen. So gesehen war das Ende ein wenig versöhnlich. Allerdings ist Drachenzorn der bisher schwächste Roman der Reihe.

  5. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783872910110)
    Friedrich Schiller

    Maria Stuart

     (557)
    Aktuelle Rezension von: Woerterschloss_

    Schulbuch, Pflichtlektüre... Naja, normalerweise kann mich das, was ich für die Schule lesen "muss" tatsächlich nicht so überzeugen. Nicht, dass ich die Romane/Dramen schlecht finde, auch kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen, warum vieles "älteres" heutzutage noch gelesen werden soll, aber die Geschichten konnten nie dieses brennende Begeisterung in mir wecken, die mich privat dazu bringt, Seite um Seite umzublätter, ohne zu merken wie die Zeit vergeht, gar zu vergessen, dass ich überhaupt lese, und die Figuren nicht nur vor meinem inneren Auge lebending werden, sondern tatsächlich neben mir zu stehen scheinen. "Maria Stuart" war aber wider Erwarten anders als die Schullektüren, die ich bisher gelesen habe. 

    Zugegebenermaßen war ich anfangs recht skeptisch, denn das Lesen von Schillers "Die Räuber" war wirklich ein Kraftakt für mich und auch als ich die ersten Szenen dieses Dramas gelesen habe, hat mir die nicht so leicht zugängliche Sprache zu schaffen gemacht und vor allem wie unfassbar lang ich fürs Lesen gebraucht habe. Auch dass Figuren an verschiedenen Stellen anderes genannt wurden oder über sie gesprochen wurde, während sie nicht anwesend oder überhaupt noch nicht aufgetreten waren, hat es kompliziert gemacht. Das fehlende geschichtliche Hintergrundwissen hat das Ganze nicht vereinfacht.

    Mit diesen Schwierigkeiten bin ich allerdings zunehmend gut zurecht gekommen, was den Lesefluss natürlich ungemein verbessert hat. Ich habe angefangen, weit über die vorgegebenen Szenen hinauszulesen, weil ich tatsächlich wissen wollte, wie es weiter geht. 

    Auch für die Figuren sind immer lebendiger geworden, sodass ich nicht wie anfangs verwirrt war, sondern ein Gefühl für sie bekommen habe, sie einschätzen konnte und gespannt war, welche Entscheidungen sie treffen würden.

    Was auch zu meinem Vorteil war, war, dass mir Schauplatz und Handlungszüge nicht so fremd waren, da ich auch sonst sehr gerne Romane lese, die an Königshöfen spielen, in denen Intrigen und Macht, Familie und Liebe eine große Rolle spielen. 

    Auch das sie Emanzipation der Frau eine so große Rolle gespielt hat, hat mir sehr gut gefallen, da ich das nicht erwartet hätte - gerade da es sich um so ein "altes" Drama handelt. Jedoch waren Maria und Elisabeth beides starke Frauenfiguren und insbesondere erstere auch in anderen Bereichen ein Vorbild. 

  6. Cover des Buches Die Feuerreiter Seiner Majestät 04 (ISBN: 9783641091767)
    Naomi Novik

    Die Feuerreiter Seiner Majestät 04

     (159)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Um einen hervorragend recherchierten historischen Hintergrund hat Naomi Novik ihre bezaubernde Drachen-Geschichte geschlungen. Dennoch scheint es, als könnte sich die Autorin nicht ganz entscheiden was sie eigentlich inhaltlich ausdrücken will. So fragt sich der Leser, ob sie einen kritischen Roman über die damalige Gesellschaft schreiben wollte oder doch eher eine Abenteuergeschichte verfasst. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr gelungenes Buch. Der Leser muss jedoch das Setting mögen. Gerade zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wird die Wende zur Moderne eingeleitet. Andere Dinge werden wichtig als edle Ritterlichkeit und archaische Rituale.

    Die Handlung knüpft dort an, wo der vorherige Band geendet hat. Endlich schaffen es Temeraire und Kapitän Laurence mit ihrer reduzierten Mannschaft zurück nach England.

    Intrigen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Aber auch eine gefährliche und bislang tödliche Krankheit hält die britischen Drachen fest im Griff. Eine schreckliche, unbekannte und tödliche Seuche ist unter ihnen ausgebrochen – und die Drachen sterben qualvoll, während alle Versuche, diese Seuche zu bekämpfen, kläglich gescheitert sind. Noch dazu muss diese Schwäche vor den Franzosen geheim gehalten werden, denn nie wäre es für Frankreich günstiger gewesen als nun eine Invasion zu starten. Ohne die Drachen wäre England hilflos. Zufällig eröffnet sich jedoch eine letzte Chance: In Afrika könnte es ein Heilmittel gegen diese Drachenkrankheit geben.

    Nachdem wir bereits den europäischen und den asiatischen Kontinent kennengelernt haben, kommt in "Drachenglanz" nun der afrikanische an die Reihe. Also macht sich unser schwarzer Drache mit seinen Gefährten auf, mitten ins afrikanische Herz hinein. Während sie sich langsam an das Heilmittel herantasten und schließlich Erfolg haben, lernen sie auch die anderen Seiten des schwarzen Kontinents kennen. 

    Will Lawrence und seine Gefährten lernen die Welt erst einmal aus der typischen Sicht des weißen Mannes kennen. Sie blicken herablassend, ja fast arrogant auf die scheinbaren Wilden hinab, bis sie ihren Blickwinkel ändern müssen. 

    Die Autorin zeichnet eine fantastische und exotische Welt, die historische Fakten mit eigener Phantasie verbindet. Den Ahnenkult der afrikanischen Stämme mit Drachen zu verbinden, erscheint im ersten Moment eine verrückte Idee zu sein, ist nach kurzer Zeit aber vollkommen logisch. Dies führt allerdings manchmal zu absurden Situationen. So wird ein weiblicher Drache als Wiedergeburt eines Königs angesehen, was ziemlich befremdlich wirkt.

    „Drachenglanz“ kann durch eine spannende Geschichte und einige Überraschungen punkten. Allerdings sollte einer schon die vorherigen Bände des Zyklus kennen, da der Hintergrund und die Beziehungen zwischen den Figuren nicht allzu sehr erklärt werden.

    Längst hätte Will Lawrence seine veraltete Moralvorstellung über Bord werfen können. Bei den Drachenreitern sind Frauen gleichberechtigt. Diesen Punkt hätte Naomi Novik noch viel mehr herausarbeiten sollen, und weniger Kapitän Lawrences steifen Gesellschaftskodex ins Spiel bringen. Klar gehört diese Einstellung zu den vorherrschenden, sozialen Konventionen der damaligen Zeit. Dieses starre Denken sollte jedoch gebrochen werden. Da es die Frauen im Drachenkorps tatsächlich braucht, sollte die Autorin in diesem Punkt mehr der Logik folgen, und nicht den damaligen Gegebenheiten folgen. Dieses unbedingt geheim halten wollen, dass Frauen im Korps dienen, finde ich lächerlich. Die Autorin hat es auch nicht gestört, die Weltgeschichte zu ändern. In dem Afrika mit Hilfe ihrer Drachen die Kolonialmacht England von seinen Küsten vertrieben hat.

  7. Cover des Buches Drachenwacht (ISBN: 9783641091781)
    Naomi Novik

    Drachenwacht

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Nach dem gewaltigen Cliffhanger im Vorgängerband war ich neugierig, wie das für Temeraire und Will jetzt wohl weitergehen wird. 

    Da Kapitän Laurence und sein Drache Temeraire die französischen Drachen vor einer tödlichen Seuche gerettet haben, wird Will des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Das Urteil wird vorerst ausgesetzt und Will kommt ins Gefängnis, während Temerarire in einem Zuchtgehege sein Dasein fristen muss.

    So fängt dieser Band schon damit an, dass jeder der Beiden ohne den anderen in seinem Gefängnis festsitzt. Als Napoleon jedoch den Kanal mit seiner Armee überquert, um Großbritannien zu überfallen, scheint sich das Blatt zu wenden.

    Die französische Armee erweist sich weitaus stärker als die britische. Die Regierung kann nicht auf Temeraires Kampfkraft verzichten, und so wird Will zeitweilig begnadigt. William Laurence, immer der treue Diener seiner Majestät, macht sich auf den Weg nach Schottland und findet ein verlassenes Zuchtgelände vor. 

    Temeraire hat in der Zwischenzeit von dem angeblichen Tod seines Kapitäns erfahren.

    „Temeraire sagte nichts. Ein entsetzliches Gefühl stieg in ihm empor und sammelte sich in seiner Kehle. Blicklos wandte er den Kopf ab und ließ es kommen. Das Brüllen brach aus ihm heraus wie ein Donner, erstickte jedes Wort um ihn herum, und der Felshang vor ihm zersprang wie das Glas eines Spiegels.“ (S. 50, „Drachenwacht“ von Naomi Novik)

    Da er sich nun niemanden mehr verpflichtet fühlt, beschließt der Drache, die Dinge in seine eigenen Klauen zu nehmen. 

    Es ist das erste Buch der Reihe, das sich nicht mehr an historischen Ereignissen orientiert, sondern einen komplett neuen Geschichtsverlauf beschreibt, schließlich war Napoleon nie in England eingefallen. Die Handlung erscheint allerdings nicht übertrieben unglaubwürdig, da die Geschehnisse hervorragend in Temeraires Welt passen.

    Zu Beginn sind die beiden getrennt, wodurch die Erzählperspektive aufgeteilt werden muss, was der Geschichte wahnsinnig guttut. Endlich erhält Temeraire seinen eigenen Handlungsstrang und den weiß er verdammt gut zu nutzen.

    Temeraire und Will Laurence verbringen etwa ein Drittel des Buches getrennt voneinander, und es war wirklich faszinierend zu sehen, wie sie zum ersten Mal unabhängig voneinander agieren. Nicht in einer Nacherzählung, sondern Life aus der Sicht eines Drachens.

    So ganz ohne Will, auf sich allein gestellt, kann sich Temeraire ohne die stets bremsende Einflussnahme des typischen Musterengländers endlich frei entwickeln. Nun, da er nicht mehr von Wills konservativen Vorstellungen und Treueschwüren zurückgehalten wird, lässt er seinem eigenwilligen, nach Gerechtigkeit dürstenden Naturell freien Lauf.

    Er folgt dabei seiner eigenen Moral und kann Dinge tun, die mit Will nach dessen Pflichtgefühl einfach nicht möglich wären. Temeraire droht, verhandelt und stellt seine eigene Miliztruppen aus wilden und kapitänlosen Drachen zusammen. Mit sanftem Zwang überredet er auch einige Menschen unter seinem Kommando zu dienen.

    Es ist schön zu sehen, wie der Drache wirklich ist und fühlt. Dies finde ich am Buch mit am besten, den liebgewonnen Charakter besser kennenzulernen.

    Während Temeraire mit seiner Drachenarmada beschäftigt ist, muss William Laurence mit seinen eigenen Dämonen kämpfen. Er zerfleischt sich ob der Ereignisse allerdings etwas zu sehr und scheint sich beinahe für das ganze Ungemach der Welt verantwortlich zu fühlen.

    Will Laurences Moralvorstellung wird langsam ärgerlich. Er findet es ehrlos, mit Drachen die französischen Soldaten anzugreifen, die marodierend über die Zivilbevölkerung herfallen, Frauen vergewaltigen, alles Rauben, was sie wegtragen können und Wehrlose niederschlachten. Lieber würde er ihnen von Mann zu Mann entgegentreten, um ihm ehrlichen Kampf zu fallen. Seine Schuldgefühle erdrücken ihn und steigern bei ihm sein bizarres Ehrgefühl, wodurch er nicht mehr wie er selbst ist. Alles scheint ihm egal zu sein. Die Drachen zeigen vermehrt Mitgefühl dem Leiden des Volkes gegenüber, während Will Laurence bloß mit seiner vermeintlichen Schande hadert.

    Schreibtechnisch hat sich Naomi Novik weiterentwickelt. Wir befinden uns viel näher an den Figuren, was diesen Band, trotz seiner teilweisen düsteren Stimmung, zu etwas Besonderem macht. Vielleicht liegt es daran, dass vermehrt aus Temeraires Sicht erzählt wird, und dessen Gefühlsleben um einiges bunter ist als die des blasen ehemaligen Marinekapitäns.

    In der Erzählung treffen wir auf einige Altbekannte. So ist immer noch der ehemalige Bote, Überlebenskünstler und Fremdenführer Tharkay mit von der Party.  Dieser hat eine geradezu bemerkenswert nüchterne, ruhige und unkomplizierte Art und schafft es mit seinen logischen und vernünftigen Äußerungen das Wesentliche zum Ausdruck zu bringen. 

    Auch die feuerspuckende Drachin Iskierka sorgt durch ihr aufwieglerisches, anstrengendes und kratzbürstiges Verhalten für einige Schwierigkeiten, womit sie nicht nur das Leben ihres armen Kapitäns Granby schwer macht. Sie ist ein richtiger Wirbelsturm, kämpferisch, starrköpfig und gierig. Damit bildet sie einen deutlichen Gegensatz zu Temeraire, der mutig und entschlossen für seine Ideen und seine Freunde kämpft und auch Rücksicht nimmt. 

    Auch Emily Roland spielt hier wieder mit, ebenso wie der chinesische Koch Gong Su und die beiden afrikanischen Jungen Demane und Sipho, die zu Temeraires Mannschaft gehören.

    Aber es kommen auch noch ein paar weitere tolle Drachen dazu. Wie zum Beispiel die wissensdurstige, intelligente und einfallsreiche Perscitia und der liebevolle und ehrenhafte Veteran Gentius.

    Doch es ist vor allem Teremaire, der der Handlung neuen Schwung verleiht.  Naomi Novik stellt ihn hochintelligent und freigeistig, gleichzeitig aber auch (noch) etwas naiv in Bezug auf menschliche Konventionen und politische Erfordernisse dar. 

    Auch die anderen Drachen zeigen eigene Persönlichkeiten, was für eine weitere interessante Facette bei der Lektüre sorgt. 

    Teremar und Wills fünftes Abenteuer endet zwar größtenteils abgeschlossen, dennoch wird bereits das nächste Abenteuer eingeleitet.

    Aus unerfindlichen Gründen plätschert die Story nach der Endschlacht noch etwas dahin, ohne dabei die zuvor erreichte Intensität wieder zu gewinnen. Die dort geschilderten Ereignisse hätten sich als Auftakt zum nächsten Band deutlich besser geeignet. Dennoch ist „Drachenwacht“ ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass es mit ähnlich viel Schwung weitergehen wird.

  8. Cover des Buches Drachenflamme (ISBN: 9783442265824)
    Naomi Novik

    Drachenflamme

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Roman-Tipps

    Nachdem die Geschichte des 5. Bandes „Drachenwacht“ so heftig, deprimierend und dramatisch gewesen ist, hatte ich gedacht, dass es nun im 6. Band „Drachenflamme“ von Naomi Novik etwas ruhiger vorgeht. Denn schließlich sind Kapitän Laurence und der Himmelsdrache Temeraire wieder glücklich vereint und zusammen können sie alles schaffen. Tatsächlich ist es auch nicht so dramatisch, aber von Ruhe ist nun wirklich keine Spur. Naomi Novik beweist wie immer einen Sinn dafür, eine gewaltige Menge an Spannungspunkten zu bieten, nur kurzzeitig von ruhigen Sequenzen unterbrochen. So erschafft sie, wie so viele Male zuvor, ein absolut schönes Abenteuer der beiden Freunde, welches nicht nur Spannung, Action und einen genialen Schreibstil aufweist, sondern auch wieder einiges an Humor durch die Drachen.


     

    Verfolgungsjagd quer durch Australien

     


    „Ich kann jemanden nicht leiden, der nicht aufhören will, uns beim Lesen zu stören, und das vier Mal, nur weil er sich noch einmal darüber beklagen will, wie schlimm die Kolonisten sind und wie viel Rum sie trinken.“


    (S. 28 aus „Drachenflamme“ von Naomi Novik, Blanvalet Verlag)

     



    „Drachenflamme“ spielt 1809 und beginnt bereits damit, dass sie Australien mit dem Drachentransporter Allegiance erreicht haben, wobei die monatelange Reise übers Meer durch Rückblicke nur leicht umrissen wird. In Begleitung von Kapitän Granby und dem Überlebenskünstler Tharkay, beides langjährige Freunde, versucht Laurence sich in Sydney einen Überblick über die Situation in der Kolonie zu verschaffen – und ist von den katastrophalen Zuständen in der Kolonie, die derzeit von einer selbsternannten Regierung von zwei Rebellen geführt wird, schockiert. Doch die Alternative, den abgesetzten Gouverneur Bligh wieder an die Regierung zu setzen, ist nicht viel besser. Zweimal geraten Laurence und Temeraire, die als Verräter angefeindet werden, zwischen zwei Fronten und müssen einen Weg aus dieser misslichen Situation finden. Als dann auch noch eines der drei Dracheneier gestohlen wird, welches sie aus England nach Australien mitnehmen sollten, beginnt für sie eine lange, kräftezehrende, verzweifelte und äußerst gefährliche Reise quer über den Kontinent. Und dabei kommt es nicht selten zu Überraschungen…


     

    Ein großartiges Abenteuer

     

    In „Drachenflamme“ gibt es einige Momente, die mich sehr zufrieden stimmten. Das ist zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, ihr Verhalten, aber auch das Ende. Wie bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, ist Laurence ein sehr loyaler Offizier, dem Ehre unglaublich wichtig ist. Es war für ihn ein herber Schlag, als Verräter gebrandmarkt zu werden, was ihn während der Invasion Englands dazu verleitete, unmoralische Befehle auszuführen, ohne gegen diese aufzubegehren. Doch in diesem Band scheint Laurence endlich langsam eine wunderbare Entwicklung zu durchlaufen. Blindes Befehle befolgen könnte vielleicht allmählich der Vergangenheit angehören, wenn diese gegen seinen und Temeraires Sinn für Moral stehen. Und da ich bereits die Fortsetzungen gelesen habe, weiß ich, dass es immer besser wird.

    Der feuerspuckenden, kratzbürstigen, dickköpfigen Drachin Iskierka zum Dank ist nicht nur sie bei diesem Abenteuer mit dabei, sondern auch ihr Kapitän Granby, für den sie natürlich nur das Beste möchte und der von ihr ziemlich überfordert ist, da sie ständig irgendwelche Ideen hat, die in Katastrophen enden könnten. Außerdem hat Iskierka es sich in den Kopf gesetzt, zusammen mit Temeraire ein Ei zu haben – obwohl die beiden sich absolut nicht ausstehen können. Der verbale Schlagabtausch zwischen ihnen – bzw. alles, was die Drachen hier sagen und tun, ihre spitzen Bemerkungen und Unterhaltungen – ist einfach herrlich! Und was Iskierka sich fest vorgenommen hat, muss auch passieren – doch ob es diesmal funktioniert? Was Tharkays Anwesenheit betrifft, so verfolgt er seine ganz eigenen Pläne, die glücklicherweise die Charaktere auf einen gemeinsamen Weg führen.

    Auch kann man sich auf ein Wiedersehen mit Emily Roland, Demane und Sipho freuen, die weiterhin zu Temeraires stark reduzierter Mannschaft gehören. Ein weiterer Konfliktpunkt entpuppt sich durch das spätere Auftauchen eines bekannten und sehr unsympathischen Charakters, aber auch hier gibt es tolle Wendungen. Noch dazu führt Naomi Novik weitere neue Charaktere ein, die zu einem festen Bestandteil der Reihe werden – sowohl Menschen als auch Drachen. Was dabei die Drachen angeht, so gibt es hier eine Bandbreite zwischen herzzerreißenden Momenten und Situationen, die mich verblüffen konnten und an Temeraires Erziehungstalent zweifeln lassen. ^^ Doch mehr dazu verrate ich nicht!

    Was das Abenteuer an sich betrifft, so wartet auf die Charaktere ein Haufen an Problemen – also wie immer. ^^ In der Wildnis erwartet sie u. a. eine fantasievolle Tierart, welche ihnen das Leben schwer macht und tatsächlich etwas Gruseliges an sich hat.

    Wie oben schon erwähnt, so bin ich sehr zufrieden und glücklich mit dem Ende von „Drachenflamme“. Und zwar so sehr, dass ich es sogar als finales Ende der Reihe akzeptieren würde. Nach dem Lesen der Fortsetzungen bin ich jedoch mit dem wirklichen Ende der Reihe (9. Band) unglaublich glücklich. Ich bin dankbar dafür, dass die Geschichte um Temeraire und Laurence weitergeht. Für mich eine wahre Wohlfühl-Reihe!


    Fazit:

    Ein typischer Temeraire-Laurence-Band: Spannung, Nervenkitzel, Humor, wundervolle Atmosphäre, Abenteuer – ich liebe diese Reihe so sehr! Auch den 6. Band „Drachenflamme“ kann ich absolut empfehlen – es wurde wieder ein Highlight!

  9. Cover des Buches Der Schakal (ISBN: 9783492302142)
    Frederick Forsyth

    Der Schakal

     (130)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Obwohl man schon anfangs weiß, der Killer wird scheitern, ist der Plot sehr spannend bis zum Ende. Forsyth war ja selbst im Dienste der Krone von England unterwegs und kann daher einiges an Hintergrund-Wissen bieten, das auch für Frankreich gilt. Diese Mischung aus Fiktion & Fakten macht den Text zeitlos lesenswert. Man erfährt, wie der Profikiller vorgeht und welche Vorbereitungen er trifft und wie unbarmherzig er reagiert, wenn ihn jemand zu erpressen versucht. Beim Bücherwühltisch also zugreifen, wenn 'Der Schakal' draufliegt!

  10. Cover des Buches Old Bones - Das Gift der Mumie (ISBN: 9783426524206)
    Douglas Preston

    Old Bones - Das Gift der Mumie

     (55)
    Aktuelle Rezension von: holdesschaf

    In der Geisterstadt High Lonesome kommt es zu einem Schusswechsel. Ein vermeintlicher Schatzsucher, der über eine Mumie gebeugt ist, verliert die Nerven. Die zuständige Polizei fordert Hilfe beim FBI an und es trifft Agent Corrie Swanson, die gerade wegen eines anderen Vorfalls auf der Reservebank sitzt. Was als vermeintlich langweiliger Fall in der Wüste beginnt, bekommt eine höhere Bedeutung, als bei dem grausam zu Tode gekommenen Mann ein Goldkreuz aus dem 16. Jahrhundert gefunden wird. Wer war der Tote? Woher hatte er das kostbare Relikt? Zusammen mit der hinzugerufenen Archäologin Nora Kelly will Corrie der Sache auf den Grund gehen.

    Für mich war es der zweite Fall um die beiden starken weiblichen Protagonistinnen FBI-Agentin Corrie Swanson und Archäologin Nora Kelly. Für mich war klar, dass ich auch dieses Buch lesen musste, denn Cold Cases sind eines meiner liebsten Krimi-Motive. Hier liegt der Fall schon ziemlich lange zurück und in einem sehr trockenen und staubigen Setting. Das bekannte Autoren-Duo Preston und Child schildern es so, dass man manchmal meint, es rieselt gleich der Sand zwischen den Seiten hindurch und die Sonne brennt auf die Leser*innen nieder. Zudem ist die Gegend so einsam und weitläufig, dass allein das ein mulmiges Gefühl erzeugt. Zudem verspricht das goldene Relikt, das bei dem mumifizierten Leichnam gefunden wird, dass es hier um so etwas wie einen Schatz gehen könnte. Ein bisschen Angst hatte ich, dass es am Ende wieder etwas enttäuschend werden könnte, weil die Geschichte in eine andere Richtung geht. Die beiden Autoren lassen die Leser*innen auch ziemlich lange Zappeln, was Motive und Hintergründe der Sache betrifft. Aber der Schluss hat es dann wirklich in sich und hat mich diesmal wirklich positiv überrascht. Man muss allerdings auch sagen, dass die beiden Ermittlerinnen nicht allzu emotionsgeladen sind und es etwas dauert, bis es wirklich ans Eingemachte geht. Trotzdem fand ich den Fall interessant und werde der Serie treu bleiben. Band drei klingt nämlich auch wieder außergewöhnlich. Für alle, die einen besonderen Krimi/Thriller suchen. 4 Sterne

  11. Cover des Buches Die Schuld jenes Sommers (ISBN: 9783453358256)
    Katherine Webb

    Die Schuld jenes Sommers

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Im Chaos eines Bombenangriffs ist Davy, auf den Frances aufpasst, plötzlich unauffindbar. Voller Panik macht sich Frances auf die Suche nach dem Jungen und fühlt sich dabei wie in die Vergangenheit zurückversetzt, denn über zwanzig Jahre zuvor ist auch schon ihre beste Freundin Wyn verloren gegangen. Als nach einem Bombenanschlag eine Kinderskelett auftaucht und sich herausstellt, dass es sich um Wyn handelt, gerät Frances' Welt erneut aus dem Fugen. Mit aller Mühe versucht sie, Davy zu finden und zugleich herauszufinden, was damals ihrer besten Freundin geschehen ist.

    Ich fand, dass man für dieses Buch unglaublich viel Geduld gebraucht hat und auch sehr aufmerksam lesen musste. Es wechselt sich immer wieder in zwei Zeitzonen ab, einmal im ersten und einmal im zweiten Weltkrieg. Schon das war eine Herausforderung aber auch auch generell der ganze Aufbau der Geschichte. Die kleinen Häppchen, die man als Leser bekommt, mit denen man aber selber so überhaupt nichts anfangen konnte. Das hat das Lesen ein wenig mühsam gemacht, weil man nicht mal die Gelegenheit hatte, eigene Vermutungen aufzustellen sondern einfach immer nur gelesen und abgewartet hat, bis Frances mal wieder irgendeine Erleuchtung oder Erinnerung hat. Aus der Hinsicht war es dann doch sehr langatmig.


    An sich ist die Geschichte berührend und spannend keine Frage, denn nichtsdestotrotz möchte man ja wissen ob Davy gefunden werden kann und auch was mit Wyn passiert ist. Diese Neugier trägt einen dann doch durch das ganze Buch. Das Hauptaugenmerk liegt zwar bei Frances (sowohl ihrer Vergangenheit als auch der Gegenwart) aber man erfährt auch viel über die Familie von Wyn, bei der jeder mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Und neben all den schwierigen Sachen ist da natürlich auch der Krieg, der in beiden Zeitzonen tobt. Die Charaktere sind sehr authentisch und es fällt nicht schwer, sich in sie hineinzuversetzen.

    Und genau deshalb fiel es mir persönlich schwer, Frances gegenüber Sympathie zu hegen. Sie tut mir unglaublich leid für alles, was sie durchlebt hat bzw. noch durchlebt, zumal sie die Hälfte der Zeit ja noch ein Kind war. Aber grade ihre erwachsene Version hat bei mir auf sehr starke Barrikaden gestoßen. Immer waren es ihre Vermutungen und "Gefühle" die sie hatte und auf die sie beharrt hat, wenn jemand irgendwelche Anhaltspunkte für ihre Sichtweise wollte. Ich hab den Eindruck, wenn einige Leute nicht Mitleid mit ihr gehabt hätten und deshalb um ihretwillen ein paar Regeln gebrochen hätten, hätte die Geschichte sich gar nicht aufklären können. 


    Insgesamt daher ein schönes Buch. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  12. Cover des Buches York Notes on Emily Bronte's "Wuthering Heights" (Longman Literature Guides) (ISBN: 9780582023246)
  13. Cover des Buches York Notes on George Eliot's "Mill on the Floss" (ISBN: 9780582414723)
  14. Cover des Buches Der Märchenkönig (ISBN: 9783839202456)
    Sabine Vöhringer

    Der Märchenkönig

     (27)
    Aktuelle Rezension von: twentytwo

    Als Hauptkommissar Tom Perlinger, kurz vor der Verleihung der Goldenen Bürgermedaille, zu einem Einsatz unweit der Staatskanzlei gerufen wird, sind seine Gefühle äußerst zweigeteilt. Hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und dem Bedürfnis seinem Privatleben mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, schaltet er vor Ort automatisch in den für ihn typischen Arbeitsmodus. Auch wenn ihm bewusst ist, dass er damit die Geduld seiner Freundin Christl erneut auf eine harte Probe stellt, gibt es für ihn nur noch den Fall, den es aufzuklären gilt. Doch dann spielt ihm das Schicksal einen Joker zu und er kann Christl beweisen, wie viel sie ihm bedeutet.

    Fazit
    Ein sehr komplexer Krimi, in dem das Privatleben der Protagonisten eine zentrale Rolle spielt, ohne zu dominieren.

  15. Cover des Buches It’s teatime, my dear! (ISBN: 9783844521658)
    Bill Bryson

    It’s teatime, my dear!

     (6)
    Aktuelle Rezension von: BlueSunset

    In diesem (Hör-)Buch wiederholt Bill Bryson seine Reise durch England, die er vor Jahren unternommen hat und in seinem Roman „Reif für die Insel“ zusammenfasste. Diesmal wählt er andere Orte und entdeckt viele neue Dinge.
    Ich habe „Reif für die Insel“ nicht gelesen oder gehört, weshalb ich nicht beurteilen kann, ob sich Informationen aus dem anderen Buch wiederholen oder inwiefern sich die Bücher ähnlich sind.

    „It’s teatime, my dear!“ ist in einer lockeren Sprache und mit viel Humor geschrieben, wobei der Humor sehr oft in Sarkasmus umschlägt. Mir hat das sehr gut gefallen, da Bill Bryson zwar die vielen Schrullen und Seltsamkeiten beschreibt, dies aber sehr unterhaltsam tut. Oftmals musste ich bei diesem Hörbuch auflachen und habe die Stellen auch meiner Familie und Bekannten zitiert. Schade, dass ich es als Hörbuch habe, da ich gerne auch längere Passagen daraus vorgelesen hätte. Wer also gerne in solchen Büchern zurückgeht und Passagen vorlesen will oder einfach nur für sich selbst noch einmal liest, sollte lieber zum gedruckten Buch greifen.

    Das Buch ist eine wahre Quelle von Fakten! Bill Bryson bemüht sich sehr, dies passend und locker einzubringen, was ihm meist auch gut gelingt. Trotzdem konnte ich selten mehr als eine Stunde am Stück hören, da sich sonst bei mir die vielen Orte, Zahlen und Personen im Kopf vermischt haben. Ich empfehle also, dieses Buch immer mal wieder zur Unterhaltung zu hören. Dies ist auch sehr gut möglich, da Bill Bryson zwar durch das Land reist und es somit eine kontinuierliche Handlung gibt, die Kapitel aber eher in sich abgeschlossen sind.


    Sprecher
    Oliver Rohrbeck liest das Buch sehr lebendig und unterhaltsam. Mir hat es viel Spaß gemacht, zuzuhören und mit ihm das Land zu erkunden. Vielen dürfte Oliver Rohrbeck als Justus Jonas von „Die drei ???“ bekannt sein und auch hier fühlte ich mich am Anfang stark daran erinnert, doch schnell änderte sich das und ich hörte Bill Bryson dabei zu, wie er seine Reise unternahm.


    Fazit 

    Alles in allem bin ich ziemlich zufrieden mit dem Hörbuch, da es mir viel Spaß gemacht hat zuzuhören, was sowohl an Bill Brysons Schreibstil und Humor liegt, aber auch am Sprecher Oliver Rohrbeck, der der Geschichte Leben und Dynamik eingehaucht hat. Obwohl ich bereits die gekürzte Fassung gehört habe (10h 18min), hätte das Hörbuch auch noch weitere Kürzungen vertragen können. Für mich waren es letztendlich zu viele Orte, Personen und Daten, die das Buch in die Länge gezogen haben. Als gedrucktes Buch hätte ich das vielleicht nicht so stark bemängelt, aber beim Hörbuch habe ich dadurch schon etwas mit der Konzentration kämpfen müssen.

    Für England-Fans und diejenigen, die mehr über das Land erfahren wollen, ist das Hörbuch sehr gut geeignet. Man erfährt so einige Sachen, die wohl in keinem Reiseführer stehen und in mir den Wunsch entfacht haben, diese Orte ebenfalls zu besichtigen.


    Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. 
    Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst. 
  16. Cover des Buches Wuthering Heights (ISBN: 9780582329256)
    Claire Jones

    Wuthering Heights

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches York Notes on Charles Dickens' "Great Expectations" (York Notes Advanced) (ISBN: 9780582329157)
  18. Cover des Buches York Notes on Metaphysical Poets (ISBN: 9780582431584)
  19. Cover des Buches Die Einwanderer (ISBN: 9783688103171)
  20. Cover des Buches York Notes On To The Lighthouse (ISBN: 9780582023147)
  21. Cover des Buches York Notes on John Donne's "Selected Poems" (ISBN: 9780582414655)
  22. Cover des Buches Schwarze Reichswehr (ISBN: 9783839222577)
    Gunnar Kunz

    Schwarze Reichswehr

     (21)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Der Kriminalroman an sich ist nicht herausragend, die Spannung fällt immer wieder ab, allerdings sind die historischen Hintergründe hochinteressant. Vom Ende des 2.Weltkriegs über die Revolution und Weimarer Republik bis zur heimlichen Wiedermilitarisierung des Reiches kommt hier kein Abschnitt zu kurz. => 4 Sterne

  23. Cover des Buches Jane Eyre (ISBN: 9780582329201)
    Karen Sayer

    Jane Eyre

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Baudolino (ISBN: B002XR6RI2)

    Baudolino

     (3)
    Aktuelle Rezension von: mamablanka
    Ich habe das Buch "Baudolino" von Umberto Eco vor ca. einem Jahr gelesen. Es ist eine Geschichte, die im Mittelalter spielt und von dem Leben eines anfangs 12/13jährigen italienischen Jungen erzählt, der im Laufe der Zeit ein alter Mann wird. Nix besonderes? Doch, doch.... Umberto Ecos Fantasie spielt kräftig mit, gemischt mit historischen Tatsachen ist ein sehr interessanter Roman über den "Lügner" Baudolino aus Ecos "Feder" geflossen. In Wikipedia gibt es dazu einen ganz langen Text, der die Geschichte sehr gut beschreibt und auch historische Hintergründe dazu nennt. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Hier geht´s zu dem Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Baudolino#Rahmenhandlung

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