Bücher mit dem Tag "historischer kriminalroman"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "historischer kriminalroman" gekennzeichnet haben.

160 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

    (1.624)
    Aktuelle Rezension von: TWDFanST

    Inhalt 

    Italien im 14. Jahrhundert: In einem Kloster kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Drei Mönche sind bereits tot. Der scharfsinnige Franziskaner-Mönch William von Baskerville soll herausfinden, was hinter den Klostermauern vor sich geht...


    Bewertung 

    Dies ist einer der wenigen Romane, bei dem ich ganz klar sagen muss, dass mir der Film besser gefallen hat. Bevor ich mich noch einmal dem Buch widme, werde ich mir wohl eher den Film anschauen - das kostet weniger Zeit. "Der Name der Rose" war mir in Buchform einfach zu langatmig und auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, konnte mich nicht begeistern. Deshalb nur 2 Sterne.

  2. Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426447932)
    Iny Lorentz

    Die Wanderhure

    (3.754)
    Aktuelle Rezension von: liselotte20

    Die Wanderhure von Iny Lorenz entführt uns ins frühe Mittelalter. 

    Die junge Adlige Marie gerät durch einen bösen Komplott in die Gefangenschaft und wird danach schwer misshandelt und aus der Stadt geworfen.  Nicht einmal ihr Jugendfreund Michel kann ihr nun helfen. Nur durch Hilfe der Wanderhure Hilde überlebt Marie und muss es nun der anderen Frau gleichtun und ihren Körper verkaufen. 

    Mir gefällt die Reihe, sehr leicht zu lesen und man kann prima abschalten.  Natürlich ist dies kein Historikroman der einem Wissen vermittelt, wer das möchte liest eben andere Romane. 

  3. Cover des Buches 1793 (ISBN: 9783492317931)
    Niklas Natt och Dag

    1793

    (436)
    Aktuelle Rezension von: Schmuck_Guggerin

    Im Stockholm des Jahres 1793 wird ein verstümmeltes Bündel eines Menschen in der Kloake der Stadt gefunden. 

    Spätestens jetzt sollte man entscheiden, ob man sich noch weiteren bestialischen Schilderungen aussetzen möchte. Wenn ja, dann kann man weiterlesen von sehr genauen realistisch dargestellten Grausamkeiten. Gleich einer Zeitmaschine nimmt uns der Autor mit durch noch viele weitere Abgründe.

    Das im Präsens geschriebene Buch verbirgt, trotz einer nüchternen Sprache, keine der damaligen Gefühlslagen der Protagonisten. Alle haben schwere persönliche Schicksale und folgen doch einem Wunsch nach Gerechtigkeit.

    Der Roman von Niklas Natt och Dag ist all jenen zu empfehlen, die wissen, worauf sie sich einlassen. 

  4. Cover des Buches Endstation Heißen (ISBN: 9783954003266)
    Monika Detering

    Endstation Heißen

    (18)
    Aktuelle Rezension von: capitolinstrumentsx
    Zum Inhalt:

    Herr Poggel kommt grade aus dem Urlaub wieder, da passiert schon ein Mord: Zwei Frauen werden erst erwürgt, dann getötet.
    Schnell ist jemand festgenommen, doch ist Werner Hasenfuß wirklich der Verbrecher? Interessanter, historischer Roman, dem aber dennoch das gewisse etwas fehlt.

    Meine Meinung:

    Zwischendurch waren die Ermittlungen hier ziemlich schleppend und oft wurde auf andere, unbedeutendere Dinge abgelenkt.
    So wurde leider viel Potenzial einer tollen Krimigeschichte verschenkt.

    Allerdings fand ich Frau Puff besonders sympatisch. 
    Besonders authentisch fand ich den passenden Dialekt von Anna Puff, der mich einige Male echt zum Schmunzeln brachte. Dennoch muss ich sagen, dass mich Frau Puff anfangs doch ziemlich genervt hat, weil sie alles kommentieren musste und ihr Mund wirklich nie stillbleiben kann, was aber wiederum sehr identifizierend ist. :-)
    Doch nach einer Zeit schließt man Frau Puff und ihre wirklich offene Art richtig ins Herz, besonders als sie Hilfe bei den Ermittlungen bietet!

    Allerdings habe ich bis hier noch gar nicht richtig den eigentlichen Aspekt, den Krimi renzensiert, was wohl daran liegen könnte, dass dieser viel zu kurz gehalten ist, da viele andere Dinge in den Vordergrund rücken, wie z.B. der Frauenhass von Herr Poggel, sein Verhältnis zu Thekla oder auch Frau Puff selbst.
    Natürlich braucht ein Krimi auch Charakterstärke, doch hier waren es mir zu viele verschiedene Aspekte, die von dem eigentlichen Krimi ablenkten.
    Da hätte mir die liebe Frau Puff als Ablenkung völlig gereicht, sodass ich mir echt mehr von ihr gewünscht habe! Eine richtige Sympathieträgerin!

    Weiterhin ist Herr Poggel wohl eher das Gegenteil. Er ist meistens mies gelaunt und verächtlich gegenüber Frauen, was jedoch passend zu der damaligen Zeit war. Besonders auf seine Kollegin Rosemarie hat Herr Poggel es abgesehen und diskriminiert sie beinahe dauernd.
    Doch bald muss Herr Poggel einsehen, dass auch Frauen mehr als nützlich sein können...

    Alles in allem ein Roman mit vielen, liebenswerten Charakteren, aber eine weniger spannende Geschichte.
    Die 3 Sterne, die ich vergebe, sind beinahe ausschließlich den Charakteren zu verdanken, da ich mich mit der Krimihandlung nicht wirklich anfreunden konnte, sodass es mich sogar kaum interessierte, wer nun der Mörder war. Habe mir leider mehr erhofft und kann keine eindeutige Empfehlung geben.
  5. Cover des Buches Die Gestirne (ISBN: 9783442715145)
    Eleanor Catton

    Die Gestirne

    (138)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Walter Moody trifft 1866 nach schwerer Überfahrt in der neuseeländischen Hafenstadt Hokitika ein. Im Raucherzimmer des Hotels, in dem er absteigt, wird er durch die Erzählung von 12 Männern in eine Serie ungeklärter Mordfälle hineingezogen, die sich rund um das Goldgräbermilieu bewegen.

    Wer nun einen Kriminalroman erwartet oder einen historischen Roman, der wird enttäuscht sein. Catton strickt eher eine Art Sittenbildnis, entführt den Leser in ein wildes, unerschlossenes, abenteuerliches Neuseeland. 

    Ich habe das Buch von einer Freundin geschenkt bekommen, die selbst großer Neuseeland-Fan ist, mit dem Hinweis, dass man trotz der Komplexität dem Plots doch gut folgen kann, selbst wenn man den Roman mit Unterbrechungen liest. Und in der Tat tut es dem Romanvergnügen keinen Abbruch, wenn man ihn immer wieder zur Hand nimmt, um weiterzulesen. Ich habe allerdings auch sehr lange benötigt, um ihn zu beenden.

    "Die Gestirne" ist ein sehr aufwändig und kunstvoll (künstlich) konstruierter Roman. Die 12 Männer sind 12 Gestirnen (Sternzeichen und Planeten) zugeordnet, deren Konstellationen der Handlung entsprechen. Dazu kommt, dass der abnehmende Mond sich in der Kapitellänge widerspiegelt. Es ist einerseits ein Roman, den man mit Verstand lesen sollte, andererseits sollte man die Szenerie, in der er spielt genießen. Ich kann verstehen, dass manche Leser den Roman ermüdend finden, ich persönlich war am Ende aber fast enttäuscht, Neuseeland wieder verlassen zu müssen.

  6. Cover des Buches 1799 - Die Schatten von Oldenburg (ISBN: 9783839202241)
    Jörg Kohn

    1799 - Die Schatten von Oldenburg

    (20)
    Aktuelle Rezension von: Didi2256

    Der Autor Jörg Kohn beschreibt in seinem Historischen Roman die Geschichte von Johannes Friedrich von Marburg, der auf der Suche des Mörders seiner Eltern ist.

    Da die Ermittlungen der Polizeistation nicht voran kommen nimmt Johannes Friedrich von Marburg die Sache selbst in die Hand und sucht nach dem Mörder. Eine gefährliche Reise durch Norddeutschland beginnt, bei der Johannes selbst in Lebensgefahr gerät.

    Leider muss ich gleich zu Anfang sagen das ich ohne das Glossar am Ende des Buches nicht zurecht gekommen wäre. Ich habe nur schwer in die Geschichte rein gefunden. Das liegt aber an mir, da ich mich mit den französischen Namen schwer tue. Die Geschichte  ansich ist gut ausgearbeitet und der Autor hat eine umfangreiche Recherche hier geleistet. Die Charaktere der Protagonisten kommen glaubhaft rüber und der Schreibstil, der damaligen Zeit entsprechend, ist schnörkellos. Dennoch hatte ich Mühe durch das Buch zu kommen, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

  7. Cover des Buches Die Schatten von Edinburgh (ISBN: 9783442485055)
    Oscar Muriel

    Die Schatten von Edinburgh

    (162)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    Ein sehr vergnüglicher Auftakt der historischen Krimireihe um die beiden Ermittler Frey und McGray.

    Ich persönlich habe das Buch sehr gerne gelesen; der Fall ist spannend und gut recherchiert. Die beiden Ermittler sind sehr sympathisch.

    Ja, das Buch ist mitunter ziemlich derb, es wird viel geflucht und geschrien, aber man sollte alles mit einem kleinen Augenzwinkern betrachten, dann hat man bei dieser Krimireihe sehr viel Spaß.

  8. Cover des Buches Rot ist mein Name (ISBN: 9783446252301)
    Orhan Pamuk

    Rot ist mein Name

    (112)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Istanbul 1592. Mitten in der nachlassenden Blütephase des Osmanischen Reichs geschieht auf den Straßen ein Mord. Ein Mann wird in einen Brunnen gestürzt und stirbt. Aus der Perspektive des Toten wird der Mörder erzählt und dessen Motiv. Hinter der vermeintlich einfachen Tat steckt eine große Verschwörung gegen den Sultan und das ganze Osmanische Reich einschließlich der Kultur. Die Fäden führen zu den Buchmalermeistern bei denen der Sultan ein großes Werk mit zehn Bänden in Auftrag gegeben hat und die die Kunst nicht mehr so perfekt beherrschen wie die Vorfahren. Durch Ausschweifungen und Krieg inkl. Zerstörung ist Wissen verloren gegangen und die einzelnen Zeichnungen auch aus alten Büchern sprechen. Durch die Zeichnungen und die große Kunst kommt es zu einer Aufdeckung der Verschwörung.

    Meisterhaft schafft der Autor den Spagat mit einer Geschichte, die vor fast 500 Jahren spielt, eine Parallele zur Gegenwart herzustellen. Die ungewöhnliche Erzählperspektive wird großartig verknüpft mit der Geschichte und der Krimi und seine Fäden werden gekonnt zusammengeführt. Eine Liebesgeschichte und die wirkmächtige Sprache der Bilder werden zusammengefügt zu einem modernen Roman. Ein absoluter Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


  9. Cover des Buches Das Geheimnis der Lady Audley (ISBN: 9783940855473)
    Mary Elizabeth Braddon

    Das Geheimnis der Lady Audley

    (59)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    In diesem Kriminalroman aus dem viktorianischen England des Jahres 1862 folgen wir dem jungen Anwalt Robert Audley auf seiner selbst gewählten Mission, ein, nach seiner Überzeugung, begangenes Verbrechen ans Tageslicht zu bringen. Sein Onkel hat die viel jüngere, wunderschöne Lucy geehelicht, zu der Robert sich zunächst ebenfalls hingezogen fühlt. Schnell wird jedoch klar, dass seine neue Tante, Lady Lucy Audley, ein Geheimnis hat, bei dem möglicherweise auch eine weitere, Robert sehr vertraute Person, eine wichtige Rolle spielen könnte.

    Die Geschichte wird zwar in augenscheinlich auktorialer Form erzählt, wir haben aber tatsächlich in erster Linie Roberts Perspektive zur Verfügung. Dies ist in sofern vorteilhaft , als das dieser Charakter ein in vielerlei Hinsicht sehr angenehmer ist. Robert ist sympathisch, klug, gewitzt, anständig und reflektiert. Dazu einen schönen Gegensatz bildet die titelgebende Lady Audley, die in weniger gutem Licht beleuchtet wird und deren Perspektive ebenfalls von Zeit zu Zeit eingenommen wird. Es gibt eine Handvoll weitere Charaktere, die für die Geschichte von Bedeutung sind, von denen einige mehr, andere weniger gut ausgearbeitet sind. 

    Der Kriminalfall ist nicht gleich zu Beginn komplett durchschaubar und es baut sich im Laufe der Geschichte gut Spannung auf. Trotz einigen leicht durchschaubaren Elementen, gibt es auch immer mal wieder Überraschungen im Plot. Insgesamt wurde die Geschichte gut und, alles in allem, logisch von der Autorin konstruiert. 

    Wie ich jedoch leider erst während des Lesens in Erfahrung gebracht habe, handelt es sich bei dem Buch um eine, wohl nicht unwesentlich, gekürzte Übersetzung des englischen Originals. Der Roman sollte im eine "heute lesbare Form" gebracht werden. Da frage ich mich doch unwillkürlich, was an der Originalversion so "unlesbar" gewesen wäre und "unlesbar" für wen? Tatsächlich bilde ich mir schon ein, dass auch eine ungekürzte Version des Buches für mich "lesbar" gewesen wäre und ich hätte gerne die Wahl gehabt. Es steht zwar "Übersetzt und bearbeitet" auf dem Cover, dies hatte ich für mich jedoch nicht als "gekürzt" ausgelegt, ich dachte hier eher an Anmerkungen, wie Fußnoten oder ähnliches. Das müsste in meinen Augen klarer gekennzeichnet sein, bestenfalls mit dem Wort "gekürzt" auf der Titelseite...

    Der Roman erwies dann auch für mich als sehr leicht lesbar und zugänglich. Inwiefern das auf die Übersetzung zurückzuführen ist, kann ich leider aktuell nicht beurteilen.

  10. Cover des Buches Die Akte Vaterland (ISBN: 9783462046465)
    Volker Kutscher

    Die Akte Vaterland

    (146)
    Aktuelle Rezension von: pw1

    Ich arbeite mich weiter durch diese Serie um Gereon Rath und es macht mir bisher bei jedem Buch Spaß. 

    Bei diesem musste ich nicht mit einer Verfilmung vergleichen, denn bis heute sind nur die ersten drei Bände verfilmt worden. Dabei wurde jedoch so viel verfremdet, dass Bücher und Filme nicht mehr sehr viel gemeinsam haben. 

    Hier war ich nun etwas entspannter. 

    Dieser Band spielt zum Teil im heutigen Polen, in einer Gegend, die damals noch zu Deutschland gehörte, obwohl sie komplett von polnischem Staatsgebiet umschlossen war. (Masuren bzw. das Städtchen Treuburg - heute Olecko). Das wusste ich vorher nicht. So hat dieses Buch nicht nur meiner Unterhaltung, sondern auch meiner Weiterbildung, gedient - auf eine lockere und interessante Art und Weise. Da kann sich so mancher Geschichtslehrer mal eine Scheibe von abschneiden. 

    Zurück zum Roman. Was mir nach nun inzwischen vier Bänden dieser Reihe positiv aufgefallen ist, ist, dass jedes Buch irgendwie anders ist als die vorherigen. Kein einheitliches Schema, dass sich durch alle Teile zieht. Und genau das begrüße ich, denn ich möchte immer wieder aufs Neue überrascht werden. Auch der Kriminalfall und dessen Auflösung hat mir gefallen. So bin ich also neben der Geschichtsstunde auch unterhaltungstechnisch voll auf meine Kosten gekommen. 

    Auch wie sich die Protagonisten weiterentwickelt haben, war schön zu lesen. 

    Kann dieses Buch nur empfehlen. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. 

  11. Cover des Buches Tod und Teufel (ISBN: 9783740823269)
    Frank Schätzing

    Tod und Teufel

    (757)
    Aktuelle Rezension von: alasca

    Schätzings Debütroman hat inzwischen drei Jahrzehnte auf dem Buckel – und das merkt man ihm leider auch an. Zwar hat der Autor schon damals gründlich recherchiert und sein Wissen mit großem Enthusiasmus in die Geschichte gepackt – aber eben wirklich alles. Egal ob's passt oder nicht, Hauptsache, es ist drin. Diese Freude am Infodump zieht sich durch sein ganzes Werk, nur geriet ihm beim ersten Mal der Einbau nicht sonderlich elegant.

    Was aber richtig stark ist: Schätzings Gespür für das mittelalterliche Köln. Vor allem der Dom und seine Baustelle lebt auf jeder Seite. Die gotische Architektur als visionärer Wahnsinn ihrer Zeit – das kommt mit voller Wucht rüber. Eine nächtliche Szene auf der Baustelle ist sogar so eindrucksvoll geraten, dass man sie glatt verfilmen möchte. Köln und sein Dom sind ganz klar die eigentlichen Stars des Romans.

    Weniger überzeugend sind leider die menschlichen Figuren. Klischeehaft, eindimensional, und die psychologische Entwicklung funktioniert eher nach dem Motto: Erkenntnis → BÄM → sofortige Veränderung. Persönlichkeitsentwicklung mit dem Holzhammer. Und das große Böse? Natürlich eine alte, blinde, rachsüchtige Frau – die klassische „böse Hexe“, wie aus dem misogynen Baukasten. Ob Schätzing das heute auch noch so schreiben würde? Aus heutiger Sicht ist das mindestens fragwürdig – feministisch betrachtet sogar ein Totalausfall.

    Und wie so viele Autor:innen historischer Romane verpasst auch Schätzing seinen Figuren ein modernes Mindset. Jaspar etwa wirkt wie ein Denker der Renaissance, lange bevor die überhaupt begann: Er zweifelt an allem – an Gott, an der Kirche, an der Ordnung der Welt – und feiert Logik und Vernunft. Jacop wiederum gönnt sich zum Schluss eine kleine Auszeit zur Selbstfindung – ganz im Sinne heutiger Selfcare- und Selbstoptimierungs-Philosophie. Und der gedungene Mörder ist ein waschechter Nihilist. Historisch korrekt ist hier im Grunde nur die Kulisse.

    Fazit: Dieses Reread war eher ein kleiner Dämpfer. Ich habe „Tod und Teufel“ nur nochmal zur Hand genommen, um gewappnet zu sein für „Helden“, Schätzings neuen Roman, der mich schon vorwurfsvoll vom SUB anstarrt. Jetzt frage ich mich, ob ich dieses Sequel überhaupt lesen will. Aber gut – vielleicht spricht ja aus dem neuen Buch die geballte Wortgewandtheit eines Autors mit 30 Jahren Erfahrung. Hoffen darf man ja.

  12. Cover des Buches Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1) (ISBN: 9783548610429)
    Oliver Pötzsch

    Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)

    (344)
    Aktuelle Rezension von: a_different_look_at_the_book

    Ich weiß, ich bin „late to the party“, denn mittlerweile ist der 10. Band rund um die Henkerstochter erschienen. Nun, da ich den ersten Teil gehört habe, muss ich schauen, wann ich Zeit finde, auch die anderen zu konsumieren.

    Früher habe ich öfter mal einen historischen Roman zur Hand genommen. Obwohl Geschichte in der Schule nicht mein Lieblingsfach war, mochte ich schon immer historische Ereignisse gut eingebettet in tollen Geschichten.

    „Die Henkerstochter“ ist ein historischer Krimi und daher nicht ganz mein Gebiet, weil mir Krimis meist zu lasch sind. Ich bevorzuge dann schon eher (Psycho)Thriller.

    Doch das vorliegende Werk konnte mich für sich gewinnen - was wahrscheinlich nicht zuletzt am genialen Sprecher lag.

    Johannes Steck hat die Geschichte sehr lebendig rüber gebracht. Seine Stimme, die er immer wieder verstellt hat, war super authentisch. Wenn er die Dialekte nachmachte, kaufte ich ihm das 100%ig ab. Allein deshalb würde ich zu „Die Henkerstochter und der schwarze Mönch“ greifen.

    Der Plot rund um die Henkerstochter Magdalena ist recht einfach und überschaubar. Am Ende gibt es zwar mehrere Stränge, die zusammenlaufen, doch man verliert sich nicht in ihnen.

    Warum es die „Henkerstochter-Saga“ ist, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie taucht zwar immer mal wieder auf, doch würde ich ihr persönlich keine Hauptrolle zuschreiben. Vielleicht entwickelt sich das in den kommenden Teilen.
    Der Autor hat Gefallen an Ausschmückungen. So lief bei mir während des Hörens ein Kopfkino ab, welches die Erzählung sehr lebendig machte. Daher ist er in meinen Augen eher nicht für Zartbesaitete geeignet. Es gibt einige brutale Szenen, die detailreich geschildert werden.
    Aber auch das Leben einer Henkersfamilie zur damaligen Zeit wird überzeugend beschrieben. Erst hinterher habe ich erfahren, dass Oliver Pötzsch selbst ein Nachfahre dieser Dynastie ist. So hatte er exklusiven Einblick in den Beruf und wir erfahren einige Details dazu.

    Ich überlege tatsächlich, ob ich mir noch den zweiten Teil gönne, um zu schauen, ob die Saga generell etwas für mich ist oder ob ich direkt zur David-Hunter-Reihe wechsle, die eher meinem Beuteschema entspricht und genauso darauf wartet, von mir gehört zu werden. Mit Johannes Steck als Sprecher kann man sicherlich wenig falsch machen.

    In „Die Henkerstochter“ kann man mal reinlesen / -hören, ob das Genre einem liegt. Man braucht jedoch, wie bereits erwähnt, starke Nerven an der ein oder anderen Stelle und zudem Ausdauer, denn zuweilen verliert sich der Verfasser ein wenig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

    ©2024 a_different_look_at_the_book

  13. Cover des Buches Das Mirakel von Köln (ISBN: 9783961482559)
    Bettina Szrama

    Das Mirakel von Köln

    (28)
    Aktuelle Rezension von: EvelynM

    Im Prolog erfährt der Leser, was es mit dem Mirakel von Köln auf sich hat: ein blutendes Kruzifix, das seine Besitzerin in den Stand einer Heiligen erhebt.

    Christina Plum, die an Fallsucht leidet, wird von einer tobenden Menschenmenge gejagt. In dieser Situation kommt ihr der Generalvikar Fresenius zu Hilfe und bringt sie ins Kloster Santa Klara bei Köln. Dort wird ihr wenig Nächstenliebe entgegengebracht und sie bemerkt bald das wüste und kriminelle Treiben unter dem Deckmantel der Frömmigkeit. Allein Schwester Marie und die vermeintliche Heilige Sophia scheinen es gut mit ihr zu meinen. Christina soll Nonne werden, was ihr widerstrebt, da sie hinter der Fassade aus Beten und Pflege von Kranken und Armen auf Intrigen, Kuppeleien, Orgien, Exorzismus und Hass blickt. Ihre Chancen dem allen zu entkommen, stehen denkbar schlecht und so schmiedet sie einen schicksalhaften Plan, um ihre „Gegner“ an den Pranger zu stellen.

    Unschuldig gerät die junge und arme Christina Plum zwischen die Fronten und wird zum Spielball der Mächtigen in der Zeit der Hexenprozesse in Köln. Die Autorin verbindet wahre Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte, die die Gräuel jener Zeit anschaulich darstellen. Dem Buch ist eine ausgiebige Recherche anzumerken und das finde ich wirklich bemerkenswert. Geschichtlich belegt ist, dass Christina Plum und Sophia von Langenberg um 1625 gelebt haben.
    Das Cover könnte gut einem sehr alten Buch mit Metallrahmen nachempfunden sein. Das lodernde Feuer gibt die Hexenverbrennungen treffend und schockierend zugleich wider und das rote Tuch lässt mich an die „Hohen Herren“ in ihren prächtigen Gewändern denken. Darunter verbirgt sich oft ein schlechter Charakter und Spaß an Erniedrigung und Gewalt. Somit finde ich es gelungen und ansprechend. Der Titel hingegen will für mich nicht richtig passen, denn das Mirakel von Köln wird nur kurz im Prolog angesprochen und hat mit dem Rest der Geschichte nicht viel zu tun. Ist also etwas irreführend.

    Zwischendurch habe ich durch langatmige Passagen fast den Spaß am Weiterlesen verloren. Doch dann habe ich mich durch gekämpft und wurde mit einer spannenden Geschichte belohnt. Dem flüssigen Schreibstil ist gut lesbar, aber der Inhalt ist nur schwer zu verdauen und erschreckend direkt.

  14. Cover des Buches Der Teufel von New York - Die Entführung der Delia Wright - Das Feuer der Freiheit (ISBN: 9783423433341)
    Lyndsay Faye

    Der Teufel von New York - Die Entführung der Delia Wright - Das Feuer der Freiheit

    (187)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Lyndsay Faye entführt uns ins New York des Jahres 1845 und damit in das Gründungsjahr der New Yorker Polizei. 

    Timothy Wilde ist glücklich mit seinem Leben als Barkeeper und verliebt in die Tochter eines protestantischen Pfarrers, in Mercy Underhill. Da raubt ihm ein schreckliches Feuer seine komplette Lebensgrundlage und all seine Ersparnisse. Er muss froh sein, dass er mit dem Leben davon kommt. 

    Sein Bruder Valentine schleust ihn bei gerade in Gründung begriffenen New Yorker Polizei ein. Timothy Wilde ist froh ein neues Auskommen zu haben, aber nicht wirklich glücklich in seinem neuen Job als Streifenpolizist. Als ihm ein blutverschmiertes, etwa 10-jähriges Mädchen namens Bird buchstäblich in die Arme läuft und wenige Stunden in einem Abfallcontainer die Leiche eines ermordeten Jungen gefunden wird, entdeckt Timothy Wilde seine kriminalistischen Fähigkeiten. 

    Meinung:

    Ein Serienmörder im viktorianischen New Yorker, ein Ermittler ohne jegliche Ausbildung oder Erfahrung ist ein interessanter Plot. Timothy Wilde erzählt als Ich-Erzähler, wie er seine Ermittlungsarbeit gestaltet und wie er sie erlebt. Die meisten Charaktere sind gut getroffen und durchaus realistisch. Lediglich Valentine Wilde ist eine Person, die nicht wirklich realistisch erscheint. Womit wir bei der seit Ewigkeiten anhaltenden Hassliebe zwischen Tim und Val sind. Die Einlassungen hierzu tun der Geschichte nicht gut und sind in dieser Form vollkommen unnötig.

    Lyndsay Faye trifft den Geist der Zeit ziemlich gut und ihre Schilderung des New Yorks Mitte des 19. Jahrhunderts haben mir gut gefallen. Vor allem die Spannungen zwischen den (schon länger eingewanderten) Amerikaner und den gerade in Scharen anlandenden Iren (in Folge der Missernten in Irland) werden toll erzählt. Die Zitate aus den Schriften zum katholischen Glauben sind köstlich zu lesen; und traurig zu gleich - welch eine Verblendung!

    Damit komme ich zu dem was mir nicht gefallen hat. Den Zwist zwischen Tim und Val habe ich ja schon angesprochen. Die Verwendung umgangssprachlicher Ausdrücke finde ich in der Regel gut und eine Menge Wörter erschließen sich mir auch noch. Bei der eBook Ausgabe wäre es nett gewesen, wenn man einen Hinweis darauf geben würde, das sich am Ende eine Art Glossar befindet.

    Und ganz allgemein konnte ich mich nicht an den Schreibstil der Autorin gewöhnen. Das ist natürlich absolut subjektiv.

    Ebenso fand ich das Finale nicht wirklich überzeugend.

    Fazit:

    Kann man lesen, muss man aber nicht.

  15. Cover des Buches Das Buch des Teufels (ISBN: 9783596186716)
    C.J. Sansom

    Das Buch des Teufels

    (91)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Auch im vierten Band tauchen die Leser:innen in das London von Matthew Shardlake ein. Dieser will am liebsten ein ruhiges Leben ohne politische oder religiöse Verstrickungen führen. Als dann einer seiner Freunde ermordet wird, entschließt sich Shardlake dazu, den Mörder dingfest zu machen - keiner ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt, dass der Mörder noch lange nicht fertig ist. Eine spannende Jagd quer durch London beginnt. Sansom schafft es auch hier wieder, keine der über 600 Seiten langweilig werden zu lassen und bietet rausreichend Raum zum Rätseln, wie das Buch wohl ausgehen mag. 

  16. Cover des Buches Märzgefallene (ISBN: 9783462049039)
    Volker Kutscher

    Märzgefallene

    (109)
    Aktuelle Rezension von: pw1

    Das ist nun schon der fünfte Teil der Gereon Rath Reihe. Ich bin auch ehrlich gesagt ganz froh, dass der noch nicht verfilmt worden ist. Dann würde wieder etwas anders umgesetzt werden, aber ich finde es genau so richtig, wie es im Buch ist. 

    Obwohl hier wirklich ein sehr dunkler Abschnitt unserer Geschichte dargestellt ist, konnte ich diesen Roman kaum aus der Hand legen. 

    Die Kriminalgeschichte war besonders spannend und ich habe bis zum Schluss nicht gewusst, wie die Auflösung sein könnte. 

    Im Vergleich zu den bisherigen Romanen der Reihe ist dieser wiederum anders konzipiert. Ich staune und bin begeistert, wie vielseitig Volker Kutscher schreibt. Kein Schema nach dem Motto "Kennst du einen, kennst du alle". 

    Und ganz nebenbei bekommt man ein Stück Geschichte mit. 

    Ich freue mich wieder auf den nächsten Teil, den ich bestimmt auch bald lesen werde. 

  17. Cover des Buches Shutter Island (ISBN: 9783257243352)
    Dennis Lehane

    Shutter Island

    (286)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zwei Marshalls kommen nach Shutter Island. Hier soll eine Gefangene Kindsmörderin entflohen sein. Die Insel hat drei große Trakte, wo die psychisch Kranken untergebracht sind. Die Marshalls suchen nach Wahrheit und Hintergründen und alles ist irgendwie seltsam hier. Edward hat immer wieder Alpträume von früher. Seine tote Frau taucht auf und seine Vergangenheit beim Einsatz in den Konzentrationslagern. Er schreckt dann immer aus dem Schlaf auf und irgendwas scheint hier vor sich zu gehen auf der Insel, denn es verschwimmt alles vor seinen Augen und in seinem Kopf und die Migräne wird schlimmer. Aber dann steht Edward vor einem Mann aus seiner Vergangenheit und kommt ins straucheln. Was ist wahr? Wer lügt? Wo gehört er wirklich hin? Der Roman von Dennis Lehane ist eine Wucht und überrascht immer wieder. Die vielen Wendungen, das Legen von Fährten und das eröffnen von sogenannten Wahrheiten, bringt uns Leser auch fast um den Verstand. Es ist wie ein Sog und man kommt von der Insel einfach nicht mehr runter.


  18. Cover des Buches Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht (ISBN: 9783492314688)
    Jessica Fellowes

    Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht

    (208)
    Aktuelle Rezension von: Carry1980

    Lange schon wollte ich den 1. Band der Mitford Schwestern lesen. Das Buchcover hat mich sehr angesprochen und ist die Autorin doch eine Nichte des berühmten Autors von Downton Abbey. Der Einstieg ins Buch gelang leicht und wie man sich einen Roman um die Jahrhundertwende vorstellt. Es treffen zwei Welten aufeinander  - Louisa ein Arbeiterkind und Halbwaise und Nancy die älteste Tochter aus vornehmen Hause. Louisa wird Kindermädchen und Gesellschaftsdame und trotz aller Klassenunterschiede freunden sich beide Mädchen an. Als dann noch ein mysteriöser Mord passiert, fangen beide Mädchen mit den Ermittlungen an.

    Hier war dann ein leichter Spannungsfaktor, ansonsten plätscherte das Buch etwas vor sich hin. Es las sich gut, keine Frage, aber einige Figuren waren doch - meiner Meinung nach - nicht gut ausgearbeitet. Z. b. die Ladyschaft kam immer angenervt rüber und Lord Mitford wie ein dumme Tölpel. Irgendwie etwas platt. Auch Guy, der junge Polizist der ebenfalls ermittelt und ein Auge auf Louisa geworfen hatte kam mir ständig nervös vor und nicht wie ein Held, so wie er am Ende des Romanes dann beschrieben wird.

    An für sich ein gutes Buch für zwischendurch, es ist Band 1 der Reihe. In jedem Buch wird ein weiteres Kind der Mitford Geschwister beschrieben. Ich selbst werde kein weiteres Buch dieser Reihe lesen, dafür war mir das 1. Band jetzt einfach zu seicht.

  19. Cover des Buches Der falsche Preuße (ISBN: 9783749902859)
    Uta Seeburg

    Der falsche Preuße

    (104)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Der Preuße Wilhelm kommt als Sondermittler der bayerischen Polizei Ende des 19. Jahrhunderts nach München. Er fühlt sich mit seiner Familie sehr wohl in der Stadt und nach einem Jahr hat er einen spektakulären Fall. Ein bekannter Bierbeschauer wird in einem Federumfang tot gefunden. Mit Hilfe der damaligen kriminalistischen Methoden und viel Menschenverstand versucht Wilhelm den Fall zu lösen, auch wenn er dadurch in Konflikt mit seiner Heimat gerät.

    Es war schön mal wieder ein Buch zu lesen das in München spielt. Wenn man in der Stadt wohnt, konnte man sehr viel mit den einzelnen Örtlichkeiten anfangen, hilfreich sind aber auch die Karten im Buch. Ich habe mich oft an Romane wie zB Mord im Orient-Express oder Moulin Rouge erinnert. Normalerweise sind historische Romane nicht wirklich was für mich, aber die Autorin hat es geschafft, dass ich bei der Geschichte geblieben bin und das Buch wirklich gut fande.

  20. Cover des Buches Rungholts Ehre (ISBN: 9783734105517)
    Derek Meister

    Rungholts Ehre

    (77)
    Aktuelle Rezension von: Reisefreundin

    Meister hat mit den Büchern um den übergewichtigen Patrizier Rungholt eine sehr unterhaltsame Mittelalter-Krimireihe geschaffen. Mir persönlich gefallen die ersten beiden Bände am besten, da ich großer Fan von Lübeck und der Hanse bin. Teil 3 fand ich aufgrund des Schauplatzes (Süddeutschland) schwach und nicht zur Reihe passend.  Teil 4 und 5 gefielen mir wieder. Ich mag historische Romane und Krimis, bei denen ich miträtseln kann. Beide Kriterien sind zu 100 % erfüllt worden.  

  21. Cover des Buches 1794 (ISBN: 9783492317948)
    Niklas Natt och Dag

    1794

    (219)
    Aktuelle Rezension von: ReadingWitch

    Rezension "1794" 

    Eine junge Frau wird in ihrer Hochzeitsnacht auf brutalste Art ermordet und der junge adelige Eric Drei Rosen gerät in Verdacht, der Täter zu sein. Doch die Mutter des Opfers ist von Erics Schuld nicht überzeugt und wendet sich in ihrer Verzweiflung an den ehemaligen Soldaten Jean Michael Cardell, der zusammen mit Emil Winge die Ermittlungen übernimmt. 

    Der Autor Niklas Natt och Dag beschreibt in seinem Roman "1794" das Leben in Stockholm des 18. Jahrhunderts. Einzuordnen wäre die Geschichte im Bereich der historischen Krimis. Es handelt sich um die Fortsetzung von "1793", und wie ich finde, sollte man den ersten Teil gelesen haben, um den zweiten besser zu verstehen. Die Protagonisten sind nahezu die gleichen und die Geschähenisse aus dem ersten Teil werden immer wieder angedeutet, aber nie wirklich verständlich zusammengefasst. 

    Da ich mit dem zweiten Teil anfing, hatte Schwierigkeiten gehabt, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Es gibt immer wieder Anspielungen auf den Vorgängerroman, die sich dem Leser nicht einfach so erschließen. Und somit entstand bei mir der Eindruck, als würde ich den Roman durch einen Schleier wahrnehmen und wesentliche Teile nicht zu fassen kriegen.

    Der Plot des Buches ist in seinen Grundzügen interessant, allerdings fehlt in der Geschichte der Rote Faden am Fall entlang. Der Autor beginnt mit einer viel zu langen Schilderung über das Leben eines jungen Grafen, bevor er zum eigentlichen Kriminalfall kommt. Anschließend springt er in seiner Erzählung vom Schauplatz zum Schauplatz und beschreibt ausschweifend Ereignisse, die für die Geschichte keine ersichtliche Rolle spielen. Das Ende kam dann sehr überraschend und abrupt, so dass noch jede Menge Fragen offen blieben und lose Fäden nur notdürftig zusammengeführt wurden. Als ich mit dem Lesen fertig war, hatte ich das Gefühl, dass bei meinem Exemplar so an die 20 Seiten fehlten. Ich war ein wenig enttäuscht, aber der Autor hat einen Cliffhanger für die Fortsetzung geschaffen. Viel Spannung wurde auch dadurch eingebüßt, dass der eigentliche Täter bereits vor der Schilderung des Verbrechens bekannt war. Somit wurde kein richtiger Spannungsbogen aufgebaut, sondern nur kleinere Spannungsblitze durch die Erkenntnisse aus der Ermittlungsarbeit von Cardell und Winge dem Leser präsentiert.

    Der Schreibstil von och Dag ist flüssig und anschaulich. Ich hatte sofort das Gefühl im mittelalterlichen Schweden zu sein. Er hat die Szenen sehr lebendig und ausdrucksvoll beschrieben. Normallerweise wäre das ein positives Kriterium, doch dieses Buch ist voll von Gewalttaten und Grausamkeiten, die der Autor auch sehr bildhaft und bis ins letzte Detail ausführt. Diese Schilderungen brachten mich tatsächlich an den Rand des Erträglichen, so dass ich dieses Buch nicht in einem Rutsch lesen konnte, sondern immer wieder zu Seite legen musste.

    Fazit

    Den ersten Teil und die mögliche Fortsetzung werde ich nicht lesen, da mir die Geschichte zu brutal erscheint. Auch wenn der Stil des Autors aufregend ist, fand ich diesen Roman verwirrend und unnötig grausam. 

    https://www.readingwitch.com/post/_1794


    "1794" von Niklas Natt och Dag


  22. Cover des Buches Pforte der Verdammnis (ISBN: 9783104037066)
    C.J. Sansom

    Pforte der Verdammnis

    (101)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.

    Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.

    Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.

    Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.

    Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.

    Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.

    Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

  23. Cover des Buches Das Parfum ( Parfüm) (ISBN: 9783804403925)
    Bernd Matzkowski

    Das Parfum ( Parfüm)

    (118)
    Aktuelle Rezension von: Lorenz1984

    Was für ein eindringlich, wunderschöner und grausiger Ausflug in die Welt dieses Wunderknabens.

    Die erste Seite des Buches beschreibt die Vollkommenheit und den unvergleichlichen Stil des Buches bereits sehr gut. 

    Ich bin froh den Film erst nach dem Buch gesehen zu haben. Finde aber den Film auch nicht schlecht, aber natürlich ist vieles im Vergleich zum Buch  "zensiert" und es fehlen Teile des Buches gänzlich, aber für eine Umsetzung eines Buches, welches so schwierig umsetzbar zu sein scheint (Die Darstellung von Gerüchen vorallem und die Umgebung dieser Zeit etc...) hat das Team rund um den Film tolle Arbeit geleistet. 

    Dieser Roman ist grandios und hat mich sehr gefesselt. Es ist wohl eines der absolut besten, die ich bisher lesen durfte. 


    Totale Empfehlung!

    Gelesen 2019



  24. Cover des Buches Die Tinktur des Todes (ISBN: 9783866124721)
    Ambrose Parry

    Die Tinktur des Todes

    (154)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    "Die Tinktur des Todes" vom Autorenduo Ambrose Parry weiß nicht so recht, was es sein will: Ein historischer Krimi oder eine Geschichte über die (historische) Medizin. Genau dies ist auch das Problem der Geschichte, denn über weite Strecken dümpelt die Handlung vor sich hin, stellt aber keinen roten Faden her. Als Leser fragt man sich, wann die eigentliche (Krimi-) Handlung losgeht, denn das Buch wird eigentlich als Krimi beworben, ist aber mehr (oder weniger?) als das. Die Krimihandlung steht definitiv lange gar nicht Fokus, sondern man begleitet Ärzte bei Geburten (viele!) und Gesprächen zur richtigen Beätubung bei Operationen. Dies ist tatsächlich auch ziemlich interessant, nimmt insgesamt aber zu viel Raum ein, um die Geschichte spannend zu machen.

    Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, aus der Sicht des medizinischen Assistenten Will Raven und aus der Sicht des Dienstmädchens Sarah Fisher. Will Raven ist ein unsympathischer, arroganter Typ, der Schulden bei den falschen Leuten hat und von diesen unter Druck gesetzt wird. Sarah könnte hingegen sympathischer sein, ist aber zu sehr Klischee: eine feministische und zornige junge Frau, die überall Ungerechtigkeiten wittert.

    Ich lese gerne und viele historische Romane; besonders gefällt mir immer die Atmosphäre, und i.d.R. brauche ich sympathische Protagonisten mit ein paar Fehlern. So ganz gelungen ist dieser Auftakt einer Reihe meiner Meinung nach noch nicht, auch wenn durchaus Potenzial vorhanden ist.

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