Bücher mit dem Tag "historischer roman italien"

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11 Bücher

  1. Cover des Buches Pompeji (ISBN: 9783641108458)
    Robert Harris

    Pompeji

     (347)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: POMPEJI

    Autor*in: Robert Harris

    Erschienen in Deutschland: 2003

    Originaltitel: POMPEJI

    Erschienen in Engand: 2003

    Übersetzer*in: Christel Wiemken 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Drama, Krimi, Slice of Life, Hetero

    Preis: € 12,00

    Seiten: 352

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-426-52424-4

    Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

     

    Inhalt:

    Auch im Sommer des Jahres 79 n. Chr. kommen die Reichen und Schönen wieder aus Rom nach Pompeji, Stadt der Ausschweifungen und der Intrigen. Doch dann bebt die Erde, und der mächtige Aquädukt Aqua Augusta, der das Wasser von Attilius, aus Rom entsandter neuer Wasserbaumeister, soll den Schatten beheben. Die Zeit drängt, denn Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern für den skrupellosen Geschäftsmann Ampliatus vor allem Geld und Macht. Ausgerechnet dessen Tochter Corelia kommt einer Verschwörung auf die Spur und bitte Attilius um Hilfe. Während die beiden fieberhaft dunke Machenschaften aufdecken, sendet die Natur weitere Vorboten drohender Gefahr.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Auch das Buch hier ist von einem ehemaligen Nachbarn, der kurz nach seinem Umzug mehrere Bücher aussortiert und uns dann in einer Tasche zur Verfügung gestellt hat. Da ich die Geschichte hinter der Tragödie von Pompeji schon immer interessant fand, hat mich der Titel allein schon sehr angesprochen. Aber natürlich auch die Beschreibung des Inhalts. Zwar war ich mir nicht ganz sicher, wie das Ganze aussehen würde, wollte mich aber darauf einlassen.

    Jedenfalls, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es funktioniert hat. Ich fand den Aufbau an sich interessant, es gibt bereits erste Anzeichen auf den kommenden Ausbruch, die allerdings niemand von den dort lebenden Leuten so richtig deuten konnte. Vermutlich, weil die Gesellschaft bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Dingen oder zumindest nicht in diesem Ausmaße gemacht haben. Zwar gab es vor kurzem, also wenige Zeit bevor die Handlung des Buchs startet, an einem anderen Vulkan bereits Probleme. Dennoch konnten sie Eins und Eins nicht ganz zusammenzählen. Wie denn auch? Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht wirklich machen können.

    Daher ist es fast schon grausam, als gefühlt einzige zu wissen, wie das Ganze ausgehen wird. Dennoch fand ich es spannend zu lesen, wie Attilius und seine Leute ermitteln, schauen, was los ist und versuchen, die Ursache zu beheben. Und auch, wie die anderen Leute die Ereignisse, die um sie herum passieren, deuten - oder eben auch nicht. Es gibt zum Beispiel wohl immer mal wieder ganz leichte Beben, aber es gibt nur zwei Leute, die denen überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit schenken. Und auch die Lösung für eines der Probleme, die sie haben, fand ich sehr interessant.

    Das mit der Verschwörung, weiß nicht, ob das unbedingt hätte sein müssen. Das hat nicht wirklich viel zur Story beigetragen, außer, dass mehr Personen in Gefahr waren. Spätestens aber, als der Vulkan ausgebrochen ist, hat der Part so gar keine Rolle mehr gespielt. Also meinetwegen hätte man ihn auch weglassen können und dass es nur bei dem Rest bleibt. Es passieren seltsame Dinge und Attilius versucht herauszufinden, was genau passiert. Und dann kommt es unverhinderbar zum Unglück. Das hätte meiner Meinung nach gereicht.

    Dadurch kam das Unglück auch ein bisschen zu kurz. Und auch die Art, wie Attilius und noch jemand überlebt, kommt mir ein bisschen zu kurz gegriffen, wie auch ein bisschen zu seltsam vor. Es kommt recht spät zum Ausbruch im Buch und dann wird es auch eher grob umrissen, als dass es wirklich angeschnitten wird. Besonders die Folgen werden gefühlt auf ein-zwei Seiten abgehandelt, dabei wäre es echt noch interessant zu wissen gewesen, wie es das Leben der damaligen Zeit total aufgerüttelt hat. Ich meine, eine ganze Stadt verschwindet unter einer dicken Schicht Magma - wie haben die anderen Menschen reagiert? Was ist mit den Überlebenden passiert? Gab es Verwundete, wie und wo wurden die versorgt? Wie haben die Menschen die Gegend danach wahrgenommen. Das hätte mich auch viel eher interessiert, als die Verschwörung, die am Ende nicht so wirklich wichtig war. Zumindest in meinen Augen.

     

    Fazit:

    Versteht mich nicht falsch, mir hat das Buch im Großen und Ganzen Spaß gemacht. Aber vom Hocker gerissen hatte es mich jetzt auch nicht. Dazu lag der Fokus dann doch ein bisschen zu sehr auf den falschen Dingen. Egal, es hat mich irgendwo unterhalten und ich denke, darauf kommt es am Ende an. Behalten werde ich das Buch nicht, das weiß ich sicher. Und was ich auch sicher weiß, ist die Bewertung. Das Buch bekommt von mir insgesamt drei Sterne und ich bin mal gespannt, ob ich irgendwann wieder ein Buch oder einen Roman finde, welches in Pompeji spielt und ob es mich dann mehr ansprechen wird. Aufgrund meines hohen SuBs bitte ich jedoch explizit nicht um Empfehlungen, danke! 

  2. Cover des Buches Die Madonna von Murano (ISBN: 9783838717531)
    Charlotte Thomas

    Die Madonna von Murano

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Eva_G
    Venedig 1475: Während dem Karneval finden der Glasmacher Pietro und sein Gehilfe Pasquale ein schwerverletzte Schwangere, die nur noch ihr Kind gebärt und dann stirbt. Nachdem die Frau des Glasmachers einen Tag zuvor ein totes Baby zur Welt brachte, beschließt er, das Baby mitzunehmen und selbst aufzuziehen. Schon nach einigen Jahren wird das junge Mädchen namens Sanchia von ihrer Vergangenheit eingeholt und gerät in Todesgefahr.

    Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen. Man merkt, dass ihr das Thema am Herzen liegt und sie sehr viel Zeit in die Recherche gesteckt hat. Das Buch ist an keiner Stelle langatmig (trotz der über 1000 Seiten) und voll interessanter historischer Details.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Da mich die 1000 Seiten zuerst abgeschreckt haben, habe ich es gewagt und war von der ersten Seite an gefesselt und wollte immer weiterlesen.
  3. Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783453419353)
    Robert Harris

    Imperium

     (241)
    Aktuelle Rezension von: Thilo-Hoettges

    Marcus Tullius Cicero war ein Hansdampf in allen Gassen. Ein Politiker, ein Philosoph, Jurist, Autor. In der Rennaisance hätte man ihn ein Universalgenie genannt. Und doch war Kichererbse, so sein Spitzname übersetzt, ein typisches Kind seiner Zeit.

    Von Robert Harris kannte ich vorher das Alternativwelt Buch "Vaterland", das mir sehr gefallen hat. Und seinen "Pompeii"-Roman, der mich nicht ganz so fesselte. Als ich las, dass er einen weiteren Roman über die Römerzeit geschrieben hat, war ich neugierig. Dabei hat mich "Imperium" beim ersten Lesen vor Jahren anfangs nur bedingt gepackt. Es ist eben sehr politisch, sehr viele Figuren, der Aufstieg des Helden geht nur langsam von statten. Und Cicero ist bei aller Genialität auch nicht immer nur sympathisch. Zum Glück wird die Handlung aus der Sicht seines Sklaven geschildert, der für mich viel zugänglicher war. Eigentlich wollte ich "Titan" danach nicht lesen, habe es aber doch. Und am Ende sogar auch noch "Dictator"!

    Zuerst erschien mir das etwas trocken. Heute weiß ich warum es mir trotzdem sehr gefallen hat. Denn imgrunde erzählt diese Triologie vom Zusammenbruch eines Gemeinwesens durch Korruption und Lügen. Von einer massiven Krise der Demokratie, wie wir es jetzt auch leider haben! Als hätte der Engländer Harris ein Jahrzehnt vor Brexit geahnt, was kommt. Und das hat etwas Zwingendes, was reinzieht. So kann man die Cicero-Wälzer allen empfehlen, die sich für Politik interessieren, man muss dafür nicht zwingend Römerfan sein, nur etwas Ausdauer bzw. Sitzfleisch mitbringen.

  4. Cover des Buches Venuswurf (ISBN: 9783426555682)
    Tanja Kinkel

    Venuswurf

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman spielt zum Ende der Amtszeit des Princeps Augustus um 7 n.Chr. Augustus war ein in der römischen Geschichte ziemlich einmaliger Herrscher. Er hat die Republik endgültig beendet und war der Begründer der römischen Kaiserzeit. Dabei gab er allen das Gefühl, die Republik lebe irgendwie doch fort, weil er formal niemanden entmachtete, sondern erreicht, dass er uneingeschränkte Zustimmung z.B. im Senat fand. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass die römischen Bürger die Machtkämpfe und Bürgerkriege zum Ende der Republik satt hatten und sich nach Frieden sehnten.

    Zum Ende seiner Amtszeit sind die Intrigen um seine Nachfolge auf ihrem Höhepunkt. Seine Enkelin Julilla (eigentlich Julia, aber von Kinkel wegen der Verwechslungsgefahr mit ihrer Mutter umgetauft) möchte ihren verbannten Bruder Postumus zum Herrscher machen. Augustus Frau Livia dagegen möchte ihren Sohn und Stiefsohn des Augustus, Tiberius an der Macht sehen. Beide Frauen erhoffen sich, im Hintergrund die eigentlichen Herrscherinnen zu sein.

    Andromeda, die eigentlich Tertia heisst, ist eine Zwergin und Sklavin, verkauft vom eigenen Vater und von Ovid, einem zu der Zeit „neumodischen“ Dichter erhält sie noch auf dem Sklavenmarkt den Namen Andromeda.

    Lycus, ein Freigelassener, der ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden ist und eine Garküche, ein Bordell und eine Schauspielgruppe betreibt, kauft sie und verschenkt sie wenig später an Julilla.

    Andromeda findet sich schnell zurecht und auch Gönner, gerät aber dann mitten in die Intrigen der Familien der Julier und Claudier, passt sich an und begeht auch selbst Verrat.

    Tanja Kinkel entwickelt diese Geschichte ganz behutsam, aber mit sehr viel Wissen um die Verhältnisse der damaligen Zeit und das unterscheidet diesen Roman sehr wohltuend von ganz vielen anderen historischen Romanen, in denen sich der Autor ein bisschen Wissen auf Wikipedia reingezogen hat und daraus eine triviale Geschichte baut.

    Inzwischen achte ich bei Autoren, egal welchen Genres auf den Veröffentlichungsrhythmus. Wer zwei, drei Romane von beträchtlicher Länge pro Jahr raushaut, ist zu 99% ein Groschenromanschreiber.

    Demgegenüber ist Tanja Kinkels Roman gut durchdacht, sie führt eindrucksvoll in die damalige Lebensweise ein, die gegenseitigen Intrigen der privilegierten Familien, das dünne Eis, auf dem sich alle anderen bewegen werden anschaulich und spannend geschildert. Man muss aber schon ein bisschen aufpassen, um folgen zu können. Am Ende aber löst sie alles logisch auf.

    Der Anhang von 40 Seiten mit historischen Informationen und einem Werkstattblick rundet das gelungene Buch ab.

  5. Cover des Buches Die Herrin der Päpste (ISBN: 9783734111143)
    Eric Berg

    Die Herrin der Päpste

     (66)
    Aktuelle Rezension von: cybergirll

    Rom, Anno Domini 963:
    Marocia, Senatrix von Rom steht wegen Hochverrats vor Gericht.
    Ihr droht der Tod und so schaut sie auf ihr Leben zurück.
    Als junges Mädchen mit gerade einmal 16 Jahren wurde sie an Papstes Sergius III. verschachert.
    Doch Marocia will ihr Leben selbst bestimmen.
    Sie erkämpft sich mit viel Raffinesse um Macht und Einfluss.
    Marocia wird über 90 Jahre alt und stirbt im Kloster.
    Am Ende ihres Lebens war sie Geliebte, Mutter, Großmutter und Tante je eines Papstes.

    „Die Herrin der Päpste“ ist ein Buch über das außergewöhnliche Leben einer faszinierenden historischen Frauengestalt das Eric Berg als Eric Walz veröffentlicht hat.
    Es war der Debütroman von Eric Walz und erschien bereits 2003 bei Weltbild.
    Mittlerweile hat der Autor unter dem Namen Eric Berg einige Erfolge zu feiern.
     Blanvalet hat das Buch jetzt noch einmal neu aufgelegt.

    Im Mittelpunkt steht wohl eine der faszinierendsten Frauen der Geschichte.
    Marocia, Senatrix von Rom war mir bisher völlig unbekannt um so gespannter war ich auf die Geschichte.
    Die Erzählung beginnt mit der Kindheit von Marocia.
    Sie wurde von der Außenwelt abgeschottet erzogen.
    Schon als junges Mädchen wurde sie auf Geheiß ihrer Eltern zur Geliebte von Papst Sergius III.
    Marocia war eine wissbegierige, intelligente und mutige Frau.
    Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen was für diese Zeit ja fast unmöglich war.

    Marocia war insgesamt dreimal verheiratet.
    Ihre Männer waren alle mächtig und einflussreich.
    Darunter auch Hugo I. der später König von Italien wurde.
    Ihr Sohn ging als Papst Johannes XI. und ihr Enkel als Papst Johannes XII.in die Geschichte ein.

    Der Autor lässt Marocia mit 94 Jahren im Kloster sterben.
    Genau ist ihr Todesjahr nicht übermittelt.
    Man kann nachlesen, dass sie nach 932 gestorben ist.
    Es gibt wohl auch Dokumentationen das sie 936 oder 945 gestorben sein soll.
    Der Autor hat sich allerdings an eine Überlieferung gehalten wo Kaiserin Theophanu sie zusammen mit ihrem 3-jährigen Sohn Otto III. noch vor ihrem Tod besucht haben soll.

    Am Ende der Geschichte stellt sich die Frage was ist Realität und was ist Fiktion.
    Da es über Marocia ab einem bestimmten Zeitpunkt keine geschichtliche Überlieferung mehr gibt, hat der Autor seine künstlerische Freiheit spielen lassen.
    Ich muss sagen daraus ist ein sehr interessanter Historischer Roman entstanden.
    Mich hat Marocia fasziniert. Sie war wahrlich die Herrin der Päpste und die Geschichte wäre ohne sie eine andere gewesen.

    Eric Walz versteht es mit seinem Schreibstil seine LeserInnen zu fesseln.
    Viele historisch überlieferte Persönlichkeiten finden ihren Auftritt in der Geschichte.
    Somit ist die Geschichte trotz einiger Fiktionen recht glaubwürdig und realistisch.

    „Die Herrin der Päpste“ ist für mich ein großer Historischer Romane.

    Alle die „Die Päpstin“ gelesen haben werden auch „Die Herrin der Päpste“ lieben.



  6. Cover des Buches Der schwarze Papst (ISBN: 9783442372690)
    Eric Walz

    Der schwarze Papst

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Der Autor entführt die Leser in das Jahr 1552 in die, nach Jerusalem, zweite Heilige Stadt des Christentums, Rom. „Heilige“ Stadt? Keine Spur! Völlerei, Unzucht, Intrigen Geldgier und Mord sind die Kennzeichen der Ewigen Stadt.
    Während der Eröffnung des Collegium Germanicum, der neuen Jesuitenschule wird ein angehender Schüler ermordet. Er bleibt nicht der einzige Tote. Die gute Seele des Collegiums, Giovanna muss ebenso sterben wie allerlei lichtscheues Gesindel und sinistre Gestalten. Sandro Carissimi, Privatsekretär des Papstes und Jesuit, ermittelt gemeinsam mit der Glasmalerin Antonia Bender.
    Verzwickte Verstrickungen, undurchsichtige Machenschaften sowie der todkranke Ordensgründer Ignatius de Loyola behindern Sandros Ermittlungen.
    Einer scheint – wenn nicht alle - so doch viele Fäden in seiner Hand zu halten: Papst Julius III.
    Wird Sandro die Morde aufklären können und wird er aus dem Intrigantenstadl unbeschadet hervorgehen?

    Ein spannender Mittelalter-Krimi. Der Leser kann die schmutzige, pulsierende Stadt kennenlernen, ohne jemals dort gewesen zu sein.
    Das vorliegende Buch ist der dritte Teil der „Antonia-Bender-Trilogie“. Allerdings führt Antonia in diesem Roman eine eher untergeordnete Rolle.

    Die beiden anderen Titel:

    • Die Glasmalerin (1. Band)
    • Die Hure von Rom (2. Band)

  7. Cover des Buches Im Zeichen der Seraphim (ISBN: 9783426635049)
    John Sack

    Im Zeichen der Seraphim

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch. Vermutlich wurden sie deswegen ent­täuscht. Zum einen schafft es John Sack einfach nicht, mich wirklich zu packen – zum an­de­ren hätte die Presse vielleicht auf einen Vergleich mit Dan Brown verzichten sollen. Es ist ein ge­mütlicher historischer Roman, das Ende vorhersehbar. Mittelpunkt ist das Leben des heiligen Franzisikus von Assis und dessen Vermächtnis. Na­tür­lich geht es nicht ohne die obligatorische Verschwörung und den einsamen „Wolf“ (der Ere­mit Conrad), der sie versucht aufzudecken. Und natürlich hat er in der Außenseiterin Amata ei­ne Helferin zur Seite gestellt, die den Konflikt für Conrad, sich zwischen Liebe und Glaube zu entscheiden gleich noch mitträgt. Geschichtsfans kommen auf ihre Kosten und erfahren mehr über die wirren Zeiten des 13. Jahrhunderts mit allen Intrigen und Einschränkungen. Ausschließliche Thrillerfans sollten die Finger davon lassen.
  8. Cover des Buches Der Triumph der Visconti (ISBN: 9783404265985)
  9. Cover des Buches Die Lagune der Galeeren (ISBN: 9783401803524)
    Rainer M. Schröder

    Die Lagune der Galeeren

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Italien, 1570: In der Stadt San Bernardo wütet die Pest. Matteo Lombardi, ein Schmiedssohn, dem die Seuche alles genommen hat, schafft es mit Mühe und Not, gemeinsam mit dem Mädchen Fiona der Hölle der Peststadt zu entrinnen - auf das sichere Landgut von Fionas Eltern. Verwandtschaftliche Bindungen führen Matteo weiter nach Venedig, in das Haus seines Onkels Tomaso Rovelli, eines Schiffsbaumeisters im berühmten Arsenal, wo ununterbrochen an der Produktion von Kriegsgaleeren gearbeitet wird. Denn Venedig ist bedroht. Vor Kurzem erst haben die Osmanen Zypern erobert. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Blick der türkischen Invasoren sich auf die "Serenissima" richtet. In Tomasos Obhut erlernt Matteo das Handwerk des Schiffsbauers. Doch schon bald muss der junge Mann erkennen, dass nicht alles ist, wie es sein sollte im Umfeld seines Onkels. Als Sahadi, der Diener von Tomasos zwielichtigem Mitbewohner Enrico, ermordet und verstümmelt wird, beginnt sich das drohende Unheil zuzuspitzen. Sahadi bleibt nicht das einzige Opfer. Welche bösen Mächte sind es, mit denen Enrico verkehrt? Oder ist er gar ein Spion der Osmanen? Welche Rolle spielt der ebenso vermögende wie skrupellose Grieche Alexis Kallimachos, der offenbar Sahadi auf dem Gewissen hat?

    Während Matteo versucht, das düstere Rätsel zu lösen und dem sich zusammenbrauenden Bösen zu entkommen, um zu seiner geliebten Fiona zurückkehren zu können, eskaliert die Situation plötzlich auf ungeahnte Weise ...


    "Die Lagune der Galeeren" von Rainer M. Schröder hat mich etwas zwiegespalten zurück gelassen. 

    Zum Einen muss ich hier wieder die große Erzählkunst des Autors loben, genau wie auch die Nähe zur Hauptfigur, die er zu erschaffen weiß. Schröder ist ein Meister des subtilen Spannungsaufbaus. Das macht er so meisterhaft, dass man am Beginn des Buches noch nicht einmal weiß, wohin seine "Heldenreise" führen soll. Die ersten Kapitel führen uns in das triste, düstere, fast schon apokalyptische Dahinvegitieren im pestverseuchten San Bernardo, wo Matteo erst seine Geschwister und die Mutter verliert, und dann mit dem Mädchen Fiona zusammen trifft, mit dem er schließlich aus der Stadt flieht. Der Autor lässt noch nichts davon erahnen, dass sein Thema nicht die Pest im 16. Jahrhundert, sondern die Türkenkriege in Venedig sind. Und das ist grandios. Wir schlittern in die Ereignisse also quasi genau so ahnungslos hinein, wie der jugendliche Held Matteo Lombardi, der bisweilen eher ein Antiheld zu sein scheint. Aus einer Hölle entkommen, lässt Schröder ihn - und uns - in die nächste Hölle stürzen.

    Großartig ist ebenso, wie Schröder die Atmossphäre in und um Venedig aufbaut - hier muss der Autor wirklich sehr gründlich recherchiert haben. Die Figuren rund um das Arsenal sind ebenfalls sehr gelungen - besonders sticht hier Enrico hervor, der zwielichtige, unehrliche, aber doch irgendwie zutiefst sympathische Gauner, dessen Beweggründe und Handlungen bis zum Schluss fast undurchschaubar bleiben - um dann in der großen Wendung zu gipfeln.

    Das Ende allerdings ist dann auch genau der Kritikpunkt. Einerseits muss ich auch dieses als absolut gelungen, und ebenso überraschend wie schockierend loben. Andererseits kommt es auch zum falschen Zeitpunkt. Denn was wir im Buch erleben - das Aufrüsten von Venedigs Seeflotte, die Angst vor dem Osmanenüberfall - ist genau das Vorspiel zur berühmten Schlacht von Lepanto, die uns Herr Schröder dann leider doch vorenthält. 

    Okay, hier muss man ihm zugestehen: Man könnte sich die Figur des Matteo wohl schlecht in einer Schlacht vorstellen - noch dazu in einer Schlacht, die ihn persönlich nichts angeht. Und vermutlich hat Schröder es daher genau richtig gemacht, indem er Matteo schon vorher aus Venedig flüchten ließ - es ist die logischste Handlung, bedenkt man die Entwicklung dieses Hauptcharakters. Trotzdem wurmt es mich etwas, dass im Roman ständig alle von den Osmanen reden, und wir als Leser die besagten Osmanen dann doch nicht mehr zu sehen bekommen. Auch den Griechen Alexis Kallimachos hätte ich persönlich gerne im "Showdown" noch einmal gesehen - er war schließlich ein nicht unbedeutender Antagonist, der durchaus mehr Platz verdient hatte.

    Das alles ist natürlich Meckern auf sehr hohem Niveau. Aber es ist Schröder - da sind meine Erwartungen auch entsprechend hoch. Wenn ich auch zugeben muss, dass Rainer M. Schröder meine Erwartungen im Großen und Ganzen vollkommen erfüllt hat.

    Er zeigt uns das Italien und Venedig der Spätrenaissance aus dem Blickwinkel der kleinen Leute, gibt Einblicke in die Arbeit im venezianischen Arsenal und liefert einen wendungsreichen historischen Spannungsroman mit absoluter Sogwirkung. Also: Was will man eigentlich mehr?


    4,5 von 5 Sternen

  10. Cover des Buches Wölfe im Olivenhain (ISBN: 9783548608587)
    Helga Glaesener

    Wölfe im Olivenhain

     (20)
    Aktuelle Rezension von: beowulf
    Ein gutes Buch, netter Krimi, netter historischer Roman, das bessere ist der Feind des guten. wenn mann aber nicht mal ein Buch wie dieses liest, kann man die Ebene, aus der eine Eder, Weigand oder Alvarez herausragen nicht beurteilen.
  11. Cover des Buches Der Pestheilige (ISBN: 9783442468898)
    Kay MacCauley

    Der Pestheilige

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der Roman spielt in Venedig im 16. Jahrhundert. Ein Findelkind wird vor den Toren des Klosters San Barnabo gefunden. Schwester Clara fühlt sich auf unerklärliche Weise von dem Kind angezogen und nimmt es mit. Sie tritt aus dem Kloster aus, gibt das Kind als ihren Neffen aus und nennt es Marin.

    Lange Zeit lebt er als Bettler in Venedig. Eines Tages sieht er ein kleines Mädchen auf besonders anmutige Weise tanzen. Von ihrem Begleiter wird sie Constanza genannt.
    Als er heranwächst merkt Marin, dass er eine merkwürdige Anziehungskraft auf die Menschen ausübt. Sie sehen in ihm eine verloren geglaubte Liebe. Keiner liebt Marin um seiner Willen. Daher sucht er auf den Straßen Venedigs fortan immer nach Constanza, in die er sich damals verliebt hatte.

    Als der Schwarze Tod Venedig bedroht und das Wasser tote Fische in die Gassen spült und immer mehr Menschen auf rätselhafte Weise sterben, sehen sie in Marin den Erlöser und wollen ihn opfern.

    Anfangs dachte ich, es handelt sich bei dem Buch um einen typischen historischen Roman. Doch je weiter ich las, desto merkwürdiger wurde der Inhalt:
    Von Anfang bis Ende taucht immer wieder Lelio mit seinem Karren auf, der Tote einsammelt. Er kann nicht sterben und zerfleddert irgendwie ständig. Mit dieser Figur hatte ich mich irgendwann abgefunden, da sahen die auftauchenden Figuren plötzlich jemand anderen in Marin. Später konnte er tote Menschen und Tiere wieder zum Leben erwecken, wenn er sein Blut auf ihre Lippen streicht. Dann taucht immer wieder ein Sklave auf, der sich später befreien kann und der Marin hasst, ihm später aber hilft und ihn zum Schluss aber trotzdem umbringen will.

    Irgendwann in der Mitte habe ich nur noch gedacht, was soll das Ganze? Habe ich etwas überlesen? Warum begreife ich nicht, worum es eigentlich geht?

    Ich konnte mit dem Buch leider nichts anfangen. Ein Blick auf Histo-Couch hat mich beruhigt, denn den dortigen Rezensenten ging es ähnlich. Ich kann das Buch daher leider nicht empfehlen.

     

  12. Zeige:
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