Bücher mit dem Tag "historismus"

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12 Bücher

  1. Cover des Buches Westend (ISBN: 9783499000157)
    Martin Mosebach

    Westend

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74
    Dieser 1992 erstmals erschienene Roman ist schlicht ein großartiges Stück deutscher Literatur in Tradition von Manns "Buddenbrooks". Über drei Generationen hinweg verfolgt Martin Mosebach das Leben zweier Familien im Frankfurter Westend in der Nachkriegszeit.
    Alfred Labonté wächst nach dem Tod seiner Mutter und dem Verschwinden seines Vaters bei seinen Großtanten auf. Die Familie zehrt noch vom Ansehen seines Urgroßvaters, der einen allseits bekannten Kolonialwarenladen führte.
    Lily Has dagegen ist die Tochter eines Kunstsammlers und gezwungenermaßen Nutznießers des Familienvermögens, welches seine Mutter in einer Haus- und Grundstücksverwaltung festlegen liess.
    Zwei Familien, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten: die Schwestern Labonté, die Wert legen auf Anstand, Manieren und Traditionen, die einen Haushalt führen, in dem nahezu alle Handlungen vorherbestimmt sind und immer noch den Regeln ihres Vaters folgen, stehen im Grunde für das Leben vor dem Krieg. Lilys Vater Eduard dagegen stammt zwar auch aus einer traditionsreichen Familie, wurde aber von seiner Mutter von den Geschäften ferngehalten und hat nun einen Vorstandsposten in der "Verwaltung", deren wahre Leitung jedoch in den Händen seines Vetters Fred Olenschläger nebst Sekretärin liegt. In dem Versuch, sich freizuschwimmen, beginnt Eduard moderne Kunst zu sammeln und wendet sich überhaupt von allen Familientraditionen ab.
    Diese Zusammenfassung ist allerdings nur grob und wird der Vielschichtigkeit des Romans keineswegs gerecht. Denn Mosebach erzählt nicht nur eine Familiengeschichte, nein, er betrachtet aus dem Kleinen das Große, schafft ein Panorama der deutschen Nachkriegszeit aus den Menschenschicksalen, den Veränderungen im Viertel, in der Stadt, in der Welt. Die Zeiten ändern sich, ein Menschenschlag stirbt aus, ein anderer entsteht, Häuser werden abgerissen, eine neue Architektur wird umgesetzt, Beton ist nun á la mode.
    Als Kind hatte ich ein Bilderbuch über einen Bauernhof im Wandel der Zeiten. Und ein wenig habe ich mich daran erinnert gefühlt bei der Lektüre. Jede Seite zeigte eine weitere Modernisierung. Die Nachkriegszeit brachte ähnlich rasante Änderungen und nicht alle Menschen konnten ebenso rasant umdenken.
    Martin Mosebachs Charakterzeichnungen sind grandios: vom Hausmeister mit obligatorischem Schäferhund über den nur äußerlich weltmännischen Architekten bis zur Geliebten Has' mit dem goldenen Haarkranz, alle sind einerseits Individuen mit persönlichen Neigungen und andererseits Stellvertreter ihrer Art.
    Hinzu kommen die elegante Sprache, der feine Humor und die Tatsache, dass der Roman trotz seiner fast 900 Seiten keine Sekunde langatmig ist, sondern durchgängig auf seinem hohen Niveau bleibt, mit einem Erzählfluss, wie man ihn nur ganz selten noch erleben darf. Ein sprachliches und erzählerisches Meisterwerk mit einer beeindruckenden stofflichen Dichte!
    Wer sich für dieses Kapitel deutscher Geschichte interessiert, abseits von Petticoat und Italiensehnsucht, dafür detailgenau und tiefgehend, der zumindest einen Blick werfen in dieses Buch, dass mir durchgehende Lesefreude bereitet hat.
  2. Cover des Buches Franz Overbeck (ISBN: 9783905894028)
  3. Cover des Buches Metahistory (ISBN: 9783596180202)
  4. Cover des Buches Das Amulett (ISBN: 9783872910301)
    Conrad Ferdinand Meyer

    Das Amulett

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Bucherpalast

    Nür die Leser unter uns, die „Das Amulett“ noch nicht gelesen haben und dadurch nicht wissen worum es geht, hier eine kurze Zusammenfassung: Conrad Ferdinand Meyer, behandelt in dieser kurzen Novelle, den Konflikt zwischen den Protestanten und den Katholiken im 16ten Jahrhunderts. In der sogenannten "Bartholomäusnacht" (23. August 1572) findet dieser Konflikt seinen blutigen Höhepunkt. Dieser ist somit auch gleich der Höhepunkt der Novelle von Meyer.

    Durch die literarische Form der Novelle geht auch die Handlung relativ schnell voran gehen. Aber mit den verschieden gestalteten Erzählsträngen und den Rückblenden schafft es der Autor, dass Geschehen gut rüber zu bringen.

    Mit den heutigen, modernen Büchern ist es natürlich kein Stück vergleichbar. Dennoch ist es für die damalige Zeit ein gut geschriebenes Buch, welches den Leser durch die Geschehnisse treibt.

  5. Cover des Buches Konstitution und Intervention (ISBN: 9783518291269)
  6. Cover des Buches Bildung (ISBN: 9783150181829)
    Manfred Fuhrmann

    Bildung

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Irgendwie mag ich nicht mehr: dieses immerwährende Gerede um unsere Wurzeln, unsere kulturellen Fundamente und den schrittweisen Verfall unserer gymnasialen Qualität. Sicher, alle Kritik an der bestehenden Gesellschaft ist berechtigt, auch der schwindende Horizont bei Schülern und Studenten. Die Allgemeinbildung ist sehr oberflächlich, gepaart mit Faulheit und großes Desinteresse. Doch auch das ewige Sich-auf-die-Vergangenheit-besinnen wird die alte Hochkultur - die wir einmal waren - nicht zurückholen. Gesellschaften ändern sich, ihr Bildungsstandard auch. -- Was Fuhrmann jedoch außen vorlässt sind die Folgen einer global vernetzten Welt - hierin sehe ich das eigentliche Problem. Identitätsgrenzen verschwimmen und wenn dies mit einem groben Kapitalismus verbunden wird, dann wird es eine selbstzerstörerische Mischung, die gerade bei jungen Menschen - wie wir sehen können - seltsame Züge annimmt, die im Ganzen eher destruktiven Charakter haben. -- Wer gerne Bücher in dem Format eines Dietrich Schwanitz ("Bildung - Alles was man wissen muss") mag, dem sei dieses kleine Buch empfohlen. Ansonsten ist es eine Wiederholung unserer kulturellen Wurzeln, eine Selbstvergewisserung mit dem Schwerpunkt auf der Kritik am Verlust unserer alten tradierten Bildungskultur - focussiert auf Gymnasium und Hochschule. Zu Erkenntnisgewinnen verhilft es einem gut Gebildeten nicht.
  7. Cover des Buches Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung / 19. Jahrhundert (ISBN: 9783150099179)
    Manfred Riedel

    Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung / 19. Jahrhundert

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Elim_Garak
    Eine ganz gute Einführung in die Philosophie des 19. Jahrhunderts. Man kann erfahren, wie sich die Philosphen vor dem linguistic turn mit den Problemen Kants abarbeiten. dabei gibt es neben Originaltexten immer auch erleuternde Einführungen, ohne die man die oft kryptischen Gedankengänge der damaligen Philosophen kaum verstehen kann. Dies ist kein Buch, das man als LAie lesen kann, und danach versteht man die Metaphysik, mehrere Semester Philosophiestudium sind als Vorwissen von Nöten. Da mir das Buch baer keine mataphysischen Schauer verpasst hat, bekommt es nicht mehr als eine Durchschnittsbewertung: drei Sterne
  8. Cover des Buches Finstermond Und Sternenglanz (ISBN: 9781471611056)
    Bernd Badura

    Finstermond Und Sternenglanz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Darayos-von-Wichelkusen

    Sieben recht nette, teilweise nachdenkliche Kurzgeschichten, die vor allen Dingen eines zeigen:
    Bernd Badura kann in mehreren Bereichen schreiben. Von Fantasy, Grusel, der Verarbeitung alter Mythen oder rein sprachlichen Spielereihen ist einiges dabei.
    Die Geschichten selbst regen fast alle zum Nachdenken an und sind sehr gut geschrieben. Das Buch ist nett anzusehen und paßt in fast jede Tasche. Bei einigen Geschichten bedauert man aufs tiefste das sie so schnell zu Ende sind und würde gerne wissen wie es weiter geht, ist leider (bisher) nicht möglich. Der Hauptnachteil dieses Buches ist aus meiner Sicht jedoch ein anderer. Dadurch das Bernd Badura verschiedene Genres mit seinen Geschichten abdeckt, fällt es jemandem, der nur ein oder zwei spezielle Genres gerne liest schwer, sich für dieses Buch zu begeistern. Sosehr mich diese Mischung auch begeistert ist das Buch damit recht schlecht einortenbar.
    Sagen, Historismus, Fantasy, sprachliche Spielereihen, von jedem etwas. Also bestens geeignet sich in Bernd Baduras Schreibstil reinzulesen, aber nichts für jemanden, der eben nur eibes davon lesen möchte.
    Das das Buch in alter rechtsschreibung gehalten ist, ist für mich ein deutlicher Pluspunkt :)
  9. Cover des Buches Bilder interpretieren (ISBN: 9783590148055)
    Axel von Criegern

    Bilder interpretieren

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Minerva
    Bildinterpretationen sollen, laut von Criegern, „Rüstungen der Kunstforscher/ Kunsthistoriker“ sein. Dieses Buch gibt Tipps und Hilfestellungen anhand von Beispielbildern (schwarz-weiss), wie man vorgeht, worauf es besonders ankommt und was unprofessionell ist. Sehr gut beschrieben!
  10. Cover des Buches Houses of Parliament (ISBN: 1858941121)
  11. Cover des Buches Das Geschlecht des Wissens (ISBN: 9783593350493)
    Sandra Harding

    Das Geschlecht des Wissens

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Der Feminismus. Ist er eine Theorie ? Ist er eine Bewegung ? Ist er eine zeitgenössische Modeerscheinung ? Eventuell auch ein revolutionärer Wandel ? Oder sogar eine radikale Ideologie ?
    Ich sags euch: keine Ahnung.

    Irgendwie ist der Feminismus etwas, das überall ein Thema ist, in aller Munde liegt, sich aber doch mehr oder weniger einer engeren Definition entzieht. Vielleicht liegt das daran, dass er so inhomogen ist ? Bestimmt liegt es auch daran, dass er so umstritten ist (zB die viel diskutierte feministische Abschlussarbeit Rosenbrocks, seht dazu mal hier: http://de.wikimannia.org/Hinrich_Rosenbrock oder hier: http://sciencefiles.org/2012/02/06/rosenbrock-ii-feministischer-plagegeist/ rein).

    Ausgangspunkt ist also: ich wollte mich mal schlau machen, was hat es denn nun mit diesem Feminismus auf sich. Natürlich, ihr habt recht ! Da greift man vielleicht nicht gleich zu einem methodisch und inhaltlich so hyperspeziellen Buch (das hab ich dann eben auch bereut, um ehrlich zu sein). Ich will aich ganz offen mit Euch sein. Ich glaube, das ist einfach zu hoch für mich. Ich habe das Buch nach 132 Seiten (etwas mehr als ein Drittel) abbrechen müssen. Die Arbeit ist methodisch und inhaltlich viel zu abstrakt und hintergründig für mich. Dazu kommt noch, dass es einen furchtbaren Schreibstil aufweist UND auch noch lediglich eine (schlechte ?) Übersetzung aus dem Englischen ist.


    Zu folgendem bin ich jetzt ja natürlich nicht wirklich berechtigt, aber lasst mich dennoch mal versuchen, einzelne Gedanken zu formulieren. Bitte korrigiert/ergänzt/etc. mich, wenn euch etwas auffällt, was ich übersehen oder missverstanden haben könnte (kann sehr gut sein !).


    Ich versuche das Buch mal so zu fassen: Sandra Harding versucht mit diesem Buch "Das Geschlecht des Wissens" (1994) die Wissenschaft der Epistemologie (Erkenntnistheorie) für den Feminismus nutzbar zu machen oder den Feminismus in ebendieser zu etablieren. Soweit so gut.


    Zunächst versucht sie zu ergründen, welche Rolle diese Wissenschaft überhaupt für den Feminismus spielt (Teil 1; S. 13-29). Anscheinend ist diese Verbindung der Erkenntnistheorie mit dem Feminismus zu dem Zeitpunkt (beachtet das Entstehungsjahr !) nur sehr rudimentär gegeben. Im 2. Teil (S. 33-118) ergründet sie die Wechselwirkungen zwischen emanzipierten ( und feministischen ?) Frauen allgemein (?). Wie jede andere neuaufstrebende und sich etablieren wollende unterprivilegierte  Gruppe, führ(t)e auch der Feminismus zu einer Neujustierung alter Denkmuster und Verhaltensweisen. ZB beeinflusse er sexistische Metaphern innerhalb der Forschungen. Erst im 3. Teil (S. 121-204) scheint Harding dezidiert den Bezugspunkt zwischen Feminismus und der Erkenntnistheorie aufzumachen und beginnt mit einer Definition der feministischen Erkenntnistheorie und ihrer theoretischen/methodischen Unterströmungen (zB "fem. Empirismus", ab S. 127).



    Bitte behaltet im Hinterkopf, dass ihr alles (oben und unten) mit einem großen Fragezeichen von mir lesen müsst, weil mir einfach mal saumäßig viel unklar war und ist !
    Einige punktuelle Einthemen und -aspekte will ich gerne noch ansprechen, die mich teilweise zum Grübeln brachten.



    1. Interessant fand ich ihre Definition (??) des Sexismus (S. 44). Oft sei Sexismus auf personeller Ebene gar nicht so erlebbar, weil Männer tatsächlich nicht selten Frauen als gleichberechtigte Partner betrachten. Das verschleiere allerdings nur den Sexismus, da er ein Charakteristikum auf kultureller und institutionalisierter Ebene sei.


    2. Harding ist es besonders wichtig, dass (natur)wissenschaftliche Bildung unbedingt umfassend auch auf Frauen ausgeweitet werden soll (S. 44). Hier frage ich mich dann allerdings, wer dann noch vorzüglich in fürsorglichen Verhaltensweisen (die sie auf S. 42f. thematisiert) ausgebildet werden soll. Ihr Fokus liegt hier sehr stark auf der Gleichberechtigung der Frau zum Mann. Aber mMn denkt sie diesen Gedanken nicht zu Ende. Eine der potenziell negativen Folgen dieser Entwicklung ist die Vernachlässigung der Nachkommen, die dann in staatlichen (oder sonstigen) Institutionen (Kindergarten, Hort, Ganztagsschule, etc.) eingefrachtet werden (diesen Gedanken habe ich evtl. bei Gaschke: Die Erziehungskatastrophe gelesen. Evtl. habe ich sogar etwas zu diesem Buch hier geschrieben. Könnt ja mal nachsehen, wenn ihr Lust habt. :D). Mir gehts nicht darum, nun den Schluss zu ziehen: Frauen zurück an den Herd, sondern eher um eine egalitäre Behandlung. Frauen KÖNNEN das tun, sie SOLLEN nicht. Und Männer soll auch die Möglichkeit gegeben werden, sich in den fürsorglichen Verhaltensweisen bilden zu lassen: Männerquote in Erziehungsberufen ! :D Nein, Spaß. Keine Ahnung, wie das gehen soll. Nur eins weiß ich: so gehts schonmal nicht.



    3. Harding fordert (S. 47) in Physik udn allg. in den Naturwissenschaften mehr Frauen. Ich verstehe, wieso. Aber wozu ? Sollte das nicht egal sein ? MMn sollten wir uns hin und wieder an die Idee (das Ideal ?) halten, dass es keine Rolle spielt, welches Geschlecht was macht.



    4. Hin und wieder verweist Harding (zB S. 57-60) auf sexistische Sichtweisen als Ausdruck für wissenschaftlichennund kulturellen Sexismus. Ist das nicht etwas überbewertet ? Oder sind diese Feministinnen (zB eben Harding) nicht etwas überempfindlich ? Kann man sowas nicht mit Humor nehmen ? Ihre Beispiel sind nicht sonderlich aufschlussreich, deswegen kann ich mir wohl nur ein recht schlechtes Bild davon machen, aber schlimm fände ich es erst dann, wenn Männer keine sexistischen Metaphern von Frauen ertragen könnten.



    5. Manchmal habe ich das Gefühl, Harding baut konstruierte Fronten auf. Es wirkt ein wenig so, als wären die Fronten Frauenschaft vs. Männerschaft. Dass es so große Gruppen geben kann, wage ich mal auf Grund der krassen Inhomogenität (Parallelbeispiele seien Bauern udn Erdöllieferanten !) stark zu bezweifeln. Dabei finde ich ihre grobe Einschränkung des Feindbilde auf männlich/wohlhabend/weiß/christlich/westlich nur wenig hilfreich.




    5. das dauerhafte Binnen-I nervt hart. was soll das denn ??





    Okay, kurz noch zum Abschluss. Das hier soll quasi ein Brainstorming zum Buch sein. :D Nicht mehr, aber auch nicht wneiger. Das Thema Feminismus bleibt bei mir noch immer präsent und aktuell. das Buch werde ich garantiert zu Ende lesen (nur nicht jetzt).


  12. Cover des Buches So lebten wir früher. 2000 Jahre Alltags- und Kulturgeschichte im Überblick (ISBN: 9783866474567)
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