Bücher mit dem Tag "hobbydetektiv"
40 Bücher
- Constanze Dennig
Verkauft
(43)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Das Cover des Buches passt sehr gut zum Inhalt, die erste Beobachtung zu dem Fall macht Alma Liebekind auch in einer Klink und auch die Stimmung des Bildes passt sehr gut zu der Handlung, die dann folgt.
Als Alma Liebekind eine seltsame Beobachtung in einem Wiener Sanatorium macht, in dem sie wegen einer Fehlgeburt behandelt wird, fragt sie sich, ob man hier ein Verbrechen verschleiern möchte und beginnt sich zusammen mit ihre Mutter auf eine nicht ganz ungefährliche Spurensuche...
Constanze Dennig streift im Buch das sehr aktuelle Thema der Flüchtlingspolitik, aber das auch nur am Rande und das ist etwas schade, weil das hätte man etwas mehr einbinden können. Es fehlt hier einfach etwas der Fokus auf die Herkunft der Frau, die nachts ins Sanatorium eingeliefert wird.
Alma ist als Hauptprotagonistin etwas schwierig, sie ist irgendwie keine Figur, die man ins Herz schliesst, aber so ergeht es dem Leser mit allen Figuren, sie bleiben etwas blass, man kann sie nicht wirklich greifen.
Constanze Dennig beginnt nicht gleich mit dem wirklichen Fall, sie legt die Geschichte so an, dass man erstmal etwas die Charaktere und deren Einbettung in ihr Leben, so das es zu Beginn nicht wirklich wie ein Krimi anmutet, leider wird das auch im Verlauf des Buches nicht besser, weil der Spannungsbogen nicht wirklich vorhanden ist.
Constanze Dennig hat einen sehr interessanten Schreibstil, man kommt sehr gut in die Geschichte rein und durch ein paar kleine wienerische Feinheit kommt auch etwas der österreichische Charme des Buches durch. Sie hat eine sehr auffallende Sprachwahl, so dass man immer wieder Begriffe aus dem lateinischen oder dem Dialekt als Fussnote erklärt werden muss. Gewollt spannend legt sie kleine Spuren, die sie dann später im Buch wieder aufnimmt und deren Bedeutung erst dann klar wird, aber die auch nicht wirklich zur Spannung beitragen.
Dieser Band ist bereits der 4. Band der Reihe, an sich ist der Fall abgeschlossen, wer sich aber für die Figuren an sich interessiert und gerne mehr als den Steckbrief zu Beginn des Buches haben möchte, sollte mit Band 1 der Reihe starten. Wenn man erst mit Band 4 einsteigt, ist es etwas schwierig, die Personen immer klar zuzuordnen und sich die Beziehungen der Charaktere zu erschliessen.
Fazit:
Die Idee des Krimis ist wirklich gut, aber in der Umsetzung ist es eher ein spannender Roman als ein Krimi. Irgendwie steht der Fall eher so neben den Beziehungen zwischen den Charakteren und gewinnt nicht wirklich die Oberhand.
Constanze Dennig hat einen etwas spezielle Art zu schreiben, an die man sich gewöhnen muss und die sicher nicht jeder so gut findet, weil man manchmal eben erstmal die Fussnoten lesen muss und das schon im Lesefluss etwas stört.
Alles im allem kann man sagen, der Plot ist gut, das Cover auch, aber der Schreibstil, die Charaktere und auch der Fortgang der Handlung überzeugt nicht. Man muss sich sehr auf das Buch einstellen, weil der Humor und auch das Ermittlerduo aus Mutter und Tochter nicht wirklich zu der Krimiidee passen wollen.
- Yann Sola
Johannisfeuer
(12)Aktuelle Rezension von: Botte05„Auf einer Wanderung in den Bergen nahe der südfranzösischen Küstenstadt Banyuls-sur-Mer entdeckt Perez den leblosen Körper einer jungen Frau, die seit vielen Jahren vermisst wird. Im Krankenhaus wacht sie auf, spricht aber nicht. Als kurz darauf um Umland von Montpellier ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt Perez nicht an einen Zufall. Was verbindet die beiden? Haben sie etwas mit der ominösen Glaubensgemeinschaft zu tun, die auch an der Côte Vermeille ihr Unwesen treibt? Schnell merkt er: Dieser Fall ist viel zu groß für einen Hobbydetektiv wie ihn. Doch Perez wäre nicht Perez, würde ihn diese Erkenntnis von den Ermittlungen abhalten!“ – Zitat Buchrücken
Perez ist ein gemütlicher Genussmensch. Nun hat er seiner Ziehtochter Stéphanie versprochen, dieses Jahr mit ihr das Johannisfeuer oben auf dem Canigou zur Sommersonnenwende anzuschauen. Doch dazu muss er sich irgendwie in die Lage versetzen, den Ort in 3000 Metern Höhe überhaupt aus eigener Kraft erreichen zu können. So ist er auch heute wieder mit seinem treuen Beagle Hippy zum „Training“ unterwegs, als er eine scheinbar leblose Frau entdeckt. Perez kann sich in Zuge der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen vage an einen zurückliegenden Vermisstenfall erinnern, dessen Opfer nun mehr oder weniger lebendig vor ihm liegt.
Als Perez vom Mord an einem Mädchen in Montpellier erfährt, stellt er einen Zusammenhang her, der ihn dazu antreibt herauszufinden, ob und was den jungen Frauen zugestoßen sein mag. Seine Ermittlungen übersteigen „natürlich“ die Kompetenzen eines Hobbydetektivs und bergen auch Gefahren, aber letztlich kann Perez zur Lösung der Fälle seinen Beitrag leisten.
„Johannisfeuer“ ist ein solider Krimi mit südfranzösischem Flair und Lokalkolorit. Perez ist eigenwillig, verschroben und manchmal unschlüssig bezüglich seines Vorgehens, findet jedoch bei Familie und Freunden hilfreiche Unterstützung. Der Autor lässt die Region Südfrankreichs vor meinem Auge erscheinen und auch der Rahmen, welcher für die Lösung des Falles vorgegeben ist, scheint mir gut recherchiert und schlüssig.
Dies ist mein erstes Buch der Perez-Reihe, was jedoch meinem Lesevergnügen nicht abträglich war.
Ein kurzweiliger, angenehmer Krimi, der verhältnismäßig gewaltfrei sowie ohne aufreibende Spannung insbesondere aufgrund des ungewöhnlichen Protagonisten sowie des Handlungsortes gut unterhält. Eine nette Lektüre für z. B. einen kleinen Sommerurlaub…
Yann Sola, Johannisfeuer, Taschenbuch, Kriminalroman, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 10,00 €, 362 Seiten, Erscheinungstermin 09.05.2019
- Jutta Profijt
Im Kühlfach nebenan
(127)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen guten Einblick in das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Nachdem schon das erste Buch überzeugen konnte, steht dieser Band dem in nichts nach. Der Pathologe und sein Geist Pascha müssen wieder in einem Kriminalfall ermitteln. Auslöser ist dass Pascha unerwartet auf einen weiteren Geist trifft- einen weiblichen! Aber oh Schreck, es ist eine Nonne! Diese hat bei einem Brand im Kloster ihr Leben verloren. Das müssen die beiden aufklären..!
Die Spannung ist nicht sonderlich hoch, aber noch ausreichend. Dafür punktet die Autorin wieder mit vielen skurrilen Geschehnissen und herrlich kauzigen Dialogen.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Das Buch macht einfach Spaß! - Jutta Profijt
Kühlfach 4
(243)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Es ist schon ein skurriler Plot den sich die Autorin da ausgedacht hat. Der Geist eines Kleinganoven ermittelt zusammen mit dem Pathologen, der ihn obduziert hat, in dem eigenen Mordfall. Außergewöhnlich- und wie schon in der Überschrift gesagt - endlich mal was Neues.
Zu dieser rabenschwarzen Krimi Komödie passt der Schreibstil der Autorin wie die Faust auf‘s Auge.Ihr manchmal sarkastischer dann wieder echt schnoddriger Schreibstil überzeugt. Dazu kommen eine Reihe köstlicher Dialoge, die den Lesespass unterstützen. Ein gutes Buch und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.
- Tom Hillenbrand
Gefährliche Empfehlungen
(105)Aktuelle Rezension von: SchattenfrauXavier Kieffer wird in sein nächstes Abenteuer geschubst.
In diesem Buch finden sich auch mehrere Flashbacks aus der Kriegszeit wieder, die im weiteren Verlauf der Handlung für Aufschluss sorgen.
In diesem Band tauchen wir in historische Materie ein, was ich persönlich total spannend fand. Geheimdienste, mysteriöse Verschlüsselungen und Anschläge auf Xavier und sein Restaurant und seinen Freund Pekka gehören in diesem Band zum Alltag.
Xavier bangt mehrmals um sein Leben und eine Person, die in den anderen Bänden schon eine tragende Rolle gespielt hat, wechselt die Seiten. Lest es selbst. Und was uns zum Ende des Buches erwartet, was für ein Geheimnis die Zeit überdauern konnte, damit habe ich am wenigsten gerechnet. Der Showdown wäre kinoreif, da bin ich mir sicher.Und nun lehnt euch zurück, schenkt wich einen Riesling ein und lüftet das Geheimnis von 1939. 📘
- Karoline Eisenschenk
Walpurgisnacht
(35)Aktuelle Rezension von: --Manja--== „Walpurgisnacht“
Autor: Eisenschenk, Karoline
Allitera Verlag
= ein gut ausgetüftelter Krimi…Professor Gregor Cornelius ist eigentlich gerade in seinen wohlverdienten Ruhestand entlassen wurden, als er für vier Wochen, auf das Haus von seinem Patensohn in Neukirchen aufpassen und gleichzeitig zur Ruhe kommen soll. Allerdings erwartet ihn dort nicht das ruhige Landleben, sondern ein Kriminalfall. Der Frauenschwarm vom Dorf, Sascha Eichinger, wird in der Walpurgisnacht ermordet... Der Professor wird kurzerhand zum Privatermittler...
Die Geschichte ist gut ausgetüftelt, flüssig und leicht zu lesen und bildhaft beschrieben. Es sind sehr viele Verdächtige, viele verschiedene Charaktere/Personen im Spiel, die evtl. als Mörder in Frage kommen könnten und man musste ganz schön den Überblick bewahren, um alle Zusammenhänge zu behalten. Das es jedoch zum Schluss noch zu einer völlig anderen Wendung kam, mit der ich in der ganzen Geschichte nicht gerechnet hatte, überraschte mich dann doch…
Ich gebe 4 Sterne, für einen guten unterhaltsamen Krimi und empfehle ihn gern weiter.
Manja A.
- Jutta Profijt
Kühlfach zu vermieten
(86)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen Einblick in das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Der dritte Teil der Reihe kann wieder voll überzeugen und schließt sich nahtlos an die beiden Vorgängerbücher an.
Die Autorin entwickelt die Protagonisten behutsam weiter. Das gefällt mir sehr gut. Natürlich kommen auch neue Figuren hinzu, die sehr gut und detailreich gezeichnet sind.
Der Anteil an Spannung ist angemessen, ohne wirklich nägelkauende Spannung zu erzeugen. Das ist aber auch garnicht nötig, die herrlich skurrile Handlung und die köstlichen Dialoge entschädigen vollauf!
Mich hat das Buch wieder sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.
- Laura Childs
Es muss nicht immer Mord sein
(15)Aktuelle Rezension von: sameaAuf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Ein englischer Krimi und im Buch befinden sich Rezepte zum Nachkochen. Das klang doch spannend. Leider war das ein Satz mit X. Ich fand das Buch gähnend langweilig und auch humorvolle Passagen suchte ich vergebens. Daher habe das Buch abgebrochen. Vielleicht hätte es ja wirklich ein Mord sein müssen, damit der geneigte Leser nicht einschläft. - Astrid Lindgren
Kalle Blomquist 1. Meisterdetektiv
(53)Aktuelle Rezension von: JanoshSind die drei Kalle Blomquist Romane der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren, in den 40er und frühen 50er Jahren erschienen, überhaupt noch zeitgemäß, habe ich mich gefragt, als mir der hier zu besprechende Band aus den Tiefen eines übervollen Regals buchstäblich in die Hände purzelte? Eine unnütze Frage, wie ich mir hätte denken können, gibt es doch einige wenige Autoren, deren Werke, und zwar jedes einzelne davon, die Zeiten überdauern, die so frisch und unverbraucht erscheinen wie damals, als sie geschrieben und erstveröffentlicht wurden. Astrid Lindgren zählt natürlich zu besagten Autoren, denn alles, was sie je zu Papier gebracht hat, ist und bleibt des Lesens wert, kommt bei den Enkeln ebenso gut an wie einstmals bei ihren Großeltern.
„DIE ZEIT“ hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn sie die berühmte, 2002 verstorbene, Schwedin mit dem besonderen psychologischen Einfühlungsvermögen in die Welt eines Kindes, als die „wunderbarste Kinderbuchautorin aller Zeiten“ bezeichnet! So eine wie sie gibt es nicht wieder!
Für die drei Blomquist Detektivgeschichten ließ sie sich, so sagt man, durch ihre Tätigkeit als Stenographin für den Stockholmer Professor für Kriminalistik Harry Södermann, der auch unter dem Namen „Revolver-Harry“ bekannt war, inspirieren – und herausgekommen sind so idyllische wie amüsante und gleichzeitig spannende Romane, bei denen es mitunter auch recht grausam zugehen konnte.
Die heile Welt ist Hintergrund aller Geschichten der Autorin, die Welt ihrer eigenen, sehr glücklichen Kindheit auf dem Hof ihrer Eltern nahe der südschwedischen Stadt Vimmerby. Gleichzeitig aber lauern immer kleinere oder größere Gefahren im Hintergrund, ist das Unheil nie fern, das unvermittelt in die scheinbare Idylle einbrechen kann und das man dann so gut wie möglich und mit so viel Mut, wie man aufbringen kann, zu bewältigen versuchen muss. Das Unheil stört und bringt Unordnung und Angst, aber es zerstört niemals die Welt, in der die Autorin ihre tapferen Protagonisten agieren lässt. Der Faktor Hoffnung ist immer gegenwärtig!
Ihr unvergesslicher Kalle Blomquist, unser Protagonist, ist ein verträumter, phantasiebegabter Junge aus dem fiktiven Städtchen Kleinköping, in dem er mit seinen beiden besten Freunden Anders und Eva-Lotte die wundervollsten Sommerferien verbringt, die sich Kinder nur wünschen können. Die Zeit ist ausgefüllt mit Zirkusspielen, dem hingebungsvollen Verzehr von köstlichem Gebäck von Eva-Lottes Vater, dem Bäckermeister Lisander, und freundschaftlichen Kämpfen gegen drei weitere Freunde, Sixtus, Benka und Jonte, ihrerseits die Angehörigen der Bande der „Roten Rose“, während Kalle und seine Freunde die „Weiße Rose“ darstellen. Herrlich frei ist dieses Leben – zumal die Erwachsenen angenehm zurückhaltend sind, ihre Kinder gewähren und weitgehend in Ruhe lassen. Gelegentlich aber schleicht sich Kalle zu seinem Rückzugsort unter dem Birnbaum im Blomquistschen Garten und träumt davon, ein weltberühmter Detektiv zu sein, einer, der mit Hercule Poirot, Lord Peter Wimsey und Sherlock Holmes auf Augenhöhe steht. Und während er sich die kniffligsten Fälle ausmalt, die er natürlich mit Bravour löst, bedauert er gleichzeitig, dass er nicht das Glück hat, in einer der Metropolen des Verbrechens wie London oder Chicago zu leben, sondern stattdessen in dem verschlafenen, in der Sommerhitze flirrenden Kleinköping ausharren muss.
Doch unverhofft werden seine detektivischen Fähigkeiten, von seinen Freunden liebevoll belächelt, auf die Probe gestellt, als ein gewisser Onkel Einar, der Cousin von Eva-Lottes Mutter, in der kleinen Stadt, in der doch sonst nie etwas geschieht, auftaucht. Und dieser Einar ist Kalle und seinen Freunden nicht nur von Beginn an herzlich unsympathisch, sondern er benimmt sich zudem äußerst seltsam. Kalles Neugierde ist geweckt! Nun endlich kann er seine über die Jahre erworbenen detektivischen Kenntnisse in der Praxis unter Beweis stellen! Dass er gemeinsam mit Anders und Eva-Lotte mit seinen Ermittlungen in ein Wespennest stechen würde, hat er nicht bedacht, vielleicht nicht einmal geahnt. Und als die drei Kinder unversehens in große Gefahr geraten, erkennt unser Meisterdetektiv, dass ein reales Verbrechen eben doch etwas anderes ist als eines, das nur in seiner Phantasie existiert – und dass er, Kalle Blomquist, vielleicht besser unter dem Birnbaum liegengeblieben wäre! Oder etwa doch nicht? Denn wie war das bei Astrid Lindgren? Schwierigkeiten muss man mutig entgegentreten, auch wenn es schwer ist und man sich überwinden muss, und wenn einem vor Angst das Herz in die Hosen rutscht.
Ob und wie Kalle diesen, seinen ersten echten, Fall löst, soll hier nicht vorweggenommen werden, es lohnt sich, es selber herauszufinden; und wenn man Glück hat, erwischt man noch eine ganz alte, den Lesegenuss um ein Vielfaches steigernde Ausgabe im Original oder der Originalübersetzung, die vielleicht bei den Großeltern in einer vergessenen Ecke des Bücherschrankes wohnt und die so voller herrlich altmodischer Wörter und Ausdrücke ist, die unbedingt aus der Vergessenheit geholt werden und bewahrt werden sollten!
- Francis Duncan
Ein Mord zu Weihnachten
(26)Aktuelle Rezension von: Seehase1977Benedict Grame liebt Weihnachten und inszeniert es regelrecht. Hierfür lädt er jedes Jahr seine Familie, Freunde und Bekannte zum großen Weihnachtsfest auf sein britisches Landgut ein. Auch der ehemalige Tabakhändler Mordecai Tremaine steht dieses Jahr auf der Gästeliste. Tremaine ist auch als Hobbydetektiv bekannt, weshalb Grames Privatsekretär ihm einen ganz besonderen Auftrag erteilt hat. Er soll die Gäste – eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten - während des Weihnachtsspektakels im Auge behalten. Zuerst nimmt Mordecai die Bitte nicht allzu ernst, doch dann liegt unter dem liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum eine Leiche…
Meine Meinung:
Zur Weihnachtszeit gehört für mich ein richtig schöner Weihnachtskrimi. Dieses Weihnachten habe ich mich für „Ein Mord zu Weihnachten“ von Francis Duncan entschieden. Eine echte Wiederentdeckung des Dumont-Verlages, denn veröffentlicht wurde der Weihnachts-Krimi erstmals im Jahr 1949. Ein stimmungsvolles, sehr britisches Setting und ein typisches Who-Done-It-Szenario. Schön und unterhaltsam zu lesen.
Zusammen mit Mordecai Tremaine mache ich mich auf die Suche nach dem Mörder. Jeder könnte es sein, jeder hat ein Motiv. Jeder zeigt nach und nach seine dunklen Eigenschaften. Doch welcher der Gäste ist ein Mörder? Seite um Seite komme ich der Wahrheit näher und am Ende hat sich meine Vermutung dann auch bestätigt, was der Spannung und der Unterhaltung aber keinen Abbruch tat.
Ich mochte die etwas altmodische Sprache und vor allem das Setting. Ich hatte das altehrwürdige Landgut Sherbroome House und die verschneite englische Landschaft vor Augen, ebenso wie den strahlenden, imposanten und liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum. Alles ist sehr atmosphärisch, liebevoll und mit viel Charme beschrieben.
Die illustre Gästerunde ist eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten. Da ist die selbstbewusste gutaussehende, aber auch geheimnisvolle Diva, das unscheinbare Ehepaar aus der Nachbarschaft, ein Politiker, ein verliebtes Pärchen, das gerne heiraten würde aber nicht darf, die Schwester des Gastgebers, die ganz offensichtlich etwas zu verbergen hat. Und natürlich der Hobbydetektiv Mordecai Tremaine, ein sympathischer Charakter, der neben dem Spaß am Ermitteln auch eine Schwäche für Liebesromane hat und der sich auf Sherbroome House durch ein Netz aus Lügen, Intrigen und Verrat kämpfen muss.
Mein Fazit:
Ein schöner, unterhaltsamer englischer Weihnachtskrimi mit einem ganz besonderen Charme, interessanten und abwechslungsreichen Figuren und einem winterlich-weihnachtlichen Setting. Lesens- und empfehlenswerte Lektüre für alle, die gerne Miträtseln und typische Who-Done-It-Krimis mögen.
- Ian Sansom
So schnell wackelt kein Schaf mit dem Schwanz
(24)Aktuelle Rezension von: Karin_KehrerMit einem Bus voller Bücher tingelt der weltfremde und tollpatschige Israel Armstrong durch die irische Provinz. Als er sich gerade an seine neue Heimat und die kauzigen Nordiren gewöhnt hat, spielt ihm das Schicksal einen Streich: Zufällig ist er in der Nähe, als der vermögende Inhaber eines berühmten Kaufhauses verschwindet und mit ihm eine beträchtliche Summe Geld. Israel wird verhaftet, delogiert und auch noch suspendiert. Er hat keine Wahl: Er muss auf eigene Faust versuchen, das Verbrechen aufzuklären.
Dies ist der zweite Band um den schrulligen Bibliothekar und seinen Bücherbus.Diesmal wird ihm übel mitgespielt, als er verdächtigt wird, etwas mit dem Verschwinden Mr Dixons und dessen Geldes zu tun zu haben. Hätte er nicht seinen Freund Ted, den Taxifahrer, wäre es wohl schlecht um den unbeholfenen Israel bestellt.Herrlich skurril sind die Figuren, sei es Israels grimmige Vermieterin oder sein Freund Ted, der dem weltfremden Israel immer wieder aus der Patsche helfen muss oder seine warmherzige Helferin Rosie.Lebendige Dialoge und das Spiel mit Klischees erheitern ebenfalls. Die nordirische Bevölkerung, die Vorbehalte gegen den Engländer hat, sei da nur eines davon. Das Nest Tumdrum, in dem die Story spielt, passt genau ins Ambiente und oft durfte ich mich bei einem Schmunzeln ertappen.
Fazit: Irische Kriminalgeschichte mit Schmäh und viel Lokalkolorit!
- Ian Sansom
Bücher auf Rädern
(56)Aktuelle Rezension von: FortiDie Story um den Bibliothekar mit Knebelvertrag im öffentlichen Dienst und die verschwundenen Bibliotheksbücher fand ich an den Haaren herbei gezogen und dazu auch noch langatmig erzählt.Kurzweilig wird es dann aber bei der Schilderung der Nordiren, die der englische Bibliothekar Israel in seinen ersten Wochen in Tumdrum kennen lernt. Diese sind durchweg skurril – dass sie auch liebenswert sind, erkennt Israel, der selbst sehr eigen ist, erst nach und nach.Das Ende fand ich relativ offen.Kann man mal lesen, muss man aber nicht. - Francis Durbridge
Paul Temple und der Fall Conrad
(16)Aktuelle Rezension von: kreszenzAls der berühmte Schriftsteller und Privatdetektiv Paul Temple eines Tages mit seiner Frau Steve von einem Ball nach Hause kommt, wartet bereits der neue Fall auf ihn – in Form von Sir Graham Forbes von Scotland Yard und dessen Kollegen Inspektor Heinz Ullersberg, der extra aus München angereist ist.
Betty Conrad, die Tochter eines angesehenen Psychiaters, ist spurlos aus ihrem Mädchenpensionat im bayerischen Unterwies verschwunden.
Obwohl Paul nicht besonders an dem Fall interessiert ist, reist er mit Steve nach Bayern, wo es nicht lange dauert, bis sie über erste mysteriöse Hinweise stolpern. Kurz danach werden sie promt von der Straße abgedrängt. Paul dämmert, dass an Bettys Verschwinden wohl mehr liegt als anfangs vermutet…
Obwohl ich Hörspiele eigentlich nicht so gerne mag, wie klassische Hörbücher, wollte ich hier einmal eine Ausnahme machen. Das liegt wohl auch daran, dass es bereits in den 60er Jahren aufgenommen wurde – also in etwa zu der Zeit als die von mir sehr geliebten Edgar-Wallace- und die ersten James-Bond-Filme im Kino liefen. Man merkt, dass es damals etwas ganz Besonderes war, Hörspiele einzusprechen und mit handgemachten Soundeffekten abzurunden.
Einziges Manko: Paul Temple ist ein Mann seiner Zeit – mit dem zugehörigen Chauvinismus. Nicht nur einmal habe ich mich beim Augen-verdrehen erwischt. Dennoch: ein unterhaltsamer Zeitvertreib!
- Frank Friedrichs
Erntedank in Vertikow
(28)Aktuelle Rezension von: komisches_kindPeer sitzt im Rollstuhl und wird Zeuge eines Mordes. Oder war es doch keiner? Er ist sich nicht sicher. Trotzdem beginnt er zu ermitteln und deckt so einige Geheimnisse auf.
Für mich ein riesen Schauspiel. Das Buch ist kein Draufgänger-Krimi sondern so beschaulich wie das Dorf selbst. Da ich selbst in einer ähnlichen Idylle aufgewachsen bin, kann ich mir absolut vorstellen, dass das genau so passieren kann.
Der Schreibstil ist flüssig und flott zu lesen. Freche Sprüche, lustige Dialoge, authentische Charaktere, all das findet man in Vertikow.
Mich verbindet mit diesem Roman nicht nur das Dorf sondern tatsächlich auch die Orgel. Ich weiß so gut, wie es ist, wenn auf einmal jemand anderes deinen Platz einnimmt und er es dir nicht recht machen kann, egal wie gut er ist. Ich hab natürlich direkt mal nachgesehen, ob ich die Stück, die hier beschrieben sind, auch hier habe und hab jetzt große Lust, mich wieder ans Instrument zu setzen. Da ich keine Orgel zuhause habe, muss es das Keyboard tun, aber vielleicht lässt sich da ja mal was machen.
Fazit:
Die Beschreibung Wohlfühlkrimi trifft es sehr genau. Spannend, aber unaufgeregt mit einem tollen Setting und typisch dörfischen Charakteren.
Ich bin ein großer Fan!