Bücher mit dem Tag "hochschullehrer"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hochschullehrer" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Der dritte Zwilling (ISBN: 9783404193257)
    Ken Follett

    Der dritte Zwilling

     (895)
    Aktuelle Rezension von: leipzigermama

    Wieder mal ein Thriller von dem ich direkt gefesselt wurde. Denn hier waren so viele Personen direkt miteinander vernetzt, dass man nur schwer glauben konnte, wie normal sie trotz all der Vorfälle noch im Umgang miteinander sein konnten.
    Dabei ist das Werk von Ken Follett gar nicht so neu und wurde sogar verfilmt. Wie konnte dieses Thema dann nur so an mir vorbei gehen? Denn mich faszinierten hier die Abgründe der menschlichen Seele, die Follett wirklich gut ausgearbeitet hat.
    Doch wie fantastisch es am Ende wirklich wird, konnte ich beim Titel und der Kurzbeschreibung noch gar nicht absehen. Denn hier geht es nicht einfach darum, dass sich Zwillingsbrüder nicht kennen und wohl bei der Geburt getrennt wurden. Es ist tatsächlich eine viel dramatischere, sogar verrücktere, Geschichte, die dahinter steckt. Schön geschmückt mit aktuellen Ereignissen wie der Vergewaltigung, Brandstiftung und Zerstörung der Karriere.
    Definitiv lesenswert! Und ich geh jetzt mal auf die Suche nach dem Film. Der reizt mich. Wobei ich hoffe, dass er nicht zu arg vom Buch abweicht.

  2. Cover des Buches Schande (ISBN: 9783596509515)
    J.M. Coetzee

    Schande

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962

    J.M. Coetzee ist ein Autor aus Südafrika und war mir bisher nicht so bekannt. Obwohl er schon den Nobelpreis für Literatur bekommen hat und 2 x den Booker Preis. Er lebt seit 2002 in Australien und ist bereits im hohen Alter von 80 Jahren.

    In seinem Roman "Schande" hat er einen Literaturprofessor angesiedelt, der nach 2 gescheiterten Ehen immer noch stark dem weiblichen Geschlecht zugewandt ist. David Lurie beginnt eine Affäre mit einer Studentin, die vom Alter her seine Tochter sein könnte. Nachdem die Geschichte ans Licht kommt fällt er in Ungnade bei seiner Universität. Er flieht zu seiner Tochter, die auf einer einsamen Farm lebt.

    Lucy lebt ein so ganz anderes Leben als das, was sein Vater kennt. Sie versucht auf einem entlegenen Stück Land eine kleine Farm aufzubauen. Dort kümmert sie sich um Hunde. Anfangs scheint es, als könne Lucys Leben ihrem Vater einen neuen und natürliche Rhythmus und Halt geben. Dann aber geschieht etwas, womit Vater und Tochter nicht gerechnet haben. Sie werden überfallen. Die Folgen werden die Beiden erst einmal aus der Bahn werfen. Konflikte und Meinungsverschiedenheiten kommen immer mehr zu Tage. Dabei greift der Autor auch das Thema Apartheit auf.

    Er schreibt schon sehr intellektuell, das hat er auch in der Rolle des Professors ausgelebt. Sehr düster beschreibt er die Atmosphäre auf dieser Farm. Da gruselt es einem schon ein wenig beim Lesen. Immer wieder möchte man auch Lucy durchschütteln und ihr sagen, was musst Du hier alleine leben?

    Der Autor Coetzee hat Südafrika den Rücken gekehrt vor vielen Jahren. Man hat hier nicht den Eindruck er rechne mit den "Schwarzen" ab, sondern er beschreibt hier eher das Versagen der "Weißen" in diesem Land. Um einen Einblick in das Leben in Südafrika zu bekommen, dem kann ich nur sagen, er sollte das nicht so umfangreiche Buch unbedingt lesen.

  3. Cover des Buches Je schwärzer die Nacht (ISBN: 9781503938380)
    Leonie Haubrich

    Je schwärzer die Nacht

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Seehase1977
    Die Anwältin Stefanie Beck wird zur Pflichtverteidigerin der jungen Pia berufen. Das drogensüchtige Mädchen wurde neben ihrer toten Mutter aufgefunden, in der Hand ein Messer. Ein klarer Fall für die Polizei, doch Pia kann sich an nichts erinnern, ist schwer zugänglich und nicht sehr kooperativ. Kurze Zeit später wird der Vater von Pia verhaftet. Er soll eine Studentin brutal vergewaltigt haben. Stefanie Beck ist überzeugt, dass Pia ihre Mutter nicht getötet hat und auch die angebliche Vergewaltigung hält sie für fragwürdig. Die Anwältin beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, noch nicht ahnend, dass sie sich selbst damit in Gefahr begibt…

    Meine Meinung:

    „Je schwärzer die Nacht“ ist mein erster Thriller der Autorin Heike Fröhling, die unter dem Pseudonym Leonie Haubrich ihre Psychothriller veröffentlicht. Das Buch ist mir eher zufällig beim Stöbern in meinem Bücherregal in die Hände gefallen. Der Klappentext hat mich angesprochen und neugierig gemacht. Haubrich hat einen kurzweiligen wenn auch vorhersehbaren Thriller geschrieben, der mich gut unterhalten konnte.

    Zusammen mit Stefanie Beck begibt sich der Leser auf Spurensuche. Hat Pia tatsächlich ihre eigene Mutter ermordet? Hat Pias Vater Victor tatsächlich eine Studentin vergewaltigt? Die Autorin schickt nicht nur ihre Protagonistin, sondern auch ihre Leser auf falsche Fährten, die einmal mehr in einer Sackgasse enden. Und wer ist die geheimnisvolle Person, die sich in einigen Kapiteln, durch kursive Schrift gekennzeichnet, zu Wort melden darf?

    Spannend und flüssig schreibt Leonie Haubrich und lässt bis zum Schluss keine Langeweile aufkommen, auch wenn die schlüssige Auflösung am Ende für mich nicht überraschend kam. Relativ bald war mir klar, wie das Ganze am Ende ausgeht.

    Verwirrt hat mich die immer wieder in die Story einfließenden Rückblicke aus der Vorgeschichte von Stefanie Beck. Ich hatte oftmals das Gefühl, es fehlt mir hierzu an Hintergrundwissen. Einen Vorgängerband mit Stefanie Beck gibt es aber meines Wissens nicht.

    Die im Buch vorkommenden Charaktere waren allesamt stimmig und gut gezeichnet, wenn auch nicht sehr in die Tiefe gehend. Stefanie Beck ist zwar eine mutige junge Frau, aber keine Sympathieträgerin. Teilweise war mir ihre Herangehensweise zu naiv und unüberlegt. Die Affäre mit ihrem Mandanten und Zeugen war unglaubwürdig und ist für mich auch eher ein No-Go!

    Mein Fazit:
    „Je schwärzer die Nacht“ von Leonie Haubrich ist ein angenehm zu lesender, flüssig geschriebener Thriller, der sehr gut ohne viel Blutvergießen und brutalen Szenen auskommt. Auch wenn das Ende für mich zu vorhersehbar war und auch sonst kleinere Kritikpunkte zu vermerken sind, kann ich das Buch dennoch mit gutem Gewissen, vielleicht auch als Lektüre „zwischendurch“, weiterempfehlen.




  4. Cover des Buches Der Campus (ISBN: 9783939716747)
    Dietrich Schwanitz

    Der Campus

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Schwanitz hat 1995 den akademischen Betrieb beschrieben als Theaterschauplatz für Rudelbildung und Intrigen. Weder das Individuum noch wissenschaftliche Inhalte zählen. Die Realität wird ad absurdum geführt.

    Lustig zu lesen. Aber mir heute 2020 etwas zu realitätsnah, wo die ganze Gesellschaft zu Gruppen zerfällt, die sich gegeneinander bekämpfen, ohne Rücksicht auf Wahrheit oder Anstand.

    Der Campus ist heut überall, die gesamte Gesellschaft von Phrasendreschern und Aktivisten durchdrungen, die lügen ohne rot zu werden.

  5. Cover des Buches Taschenbuch der Mathematik (ISBN: 9783817120161)
  6. Cover des Buches Dunkle Tage (ISBN: 9783866800724)
    Gunnar Kunz

    Dunkle Tage

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Halb Berlin dürfte ein Motiv gehabt haben, Max Unger umzubringen, und ich wage zu behaupten, dass sein Tod mehr Sektkorken knallen als Tränen fließen lässt.«

     

    Berlin, 1920. Es ist ein sehr blutiger Tatort, an den Kriminalkommissar Gregor Lilienthal gerufen wird. Der Unternehmer Max Unger hat sich zu Lebzeiten reichlich Feinde gemacht, ein Motiv für den brutalen Mord hätten nicht wenige Menschen. Gregor bittet seinen Bruder Hendrik, Professor für Philosophie, ihn mit seinem wachen Verstand bei einigen kniffligen Ermittlungsansätzen zu unterstützen. Und noch jemand stürzt sich auf eigene Faust in die Suche nach dem Täter: Diana Escher, Physikstudentin und Nichte des Ermordeten.

     

    Einen klassischen Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse hat der Autor hier geschaffen. Ihm gelingt es mit intensiven Schilderungen die Atmosphäre der Nachkriegszeit darzustellen, viele Menschen leiden Not und sorgen sich um ihre Zukunft. Rechte Tendenzen, der Kapp-Putsch, die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – die Stimmung ist politisch aufgeheizt. Hat der Mord womöglich ebenfalls einen politischen Hintergrund?

     

    Der Krimi liest sich flott, ist spannend und die Auflösung wirkt schlüssig. Bei den Ermittlern liegt der Fokus auf Hendrik und Diana, beide Charaktere sind gut ausgearbeitet, wogegen Gregor etwas blass bleibt. In der Summe fühlte ich mich gut unterhalten.

     

    Fazit: Klassischer Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse. Ich fühlte mich gut unterhalten.

  7. Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783862315963)
    Michel Houellebecq

    Unterwerfung

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Es ist eine Art Dystopie, ein spannendes wie geistreiches Gedankenspiel, ein Versuch, sich vorzustellen, was passiert, wenn die Bruderschaft der Muslime in Frankreich an die Macht kommt.

    Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Paris, 2022: Der Literaturprofessor François führt ein einsames Leben. Seine einzige Leidenschaft gilt dem dekadenten Schriftsteller Huysmans. Tiefergehende Beziehungen interessieren ihn ebenso wenig wie aktuelle politische Ereignisse. Doch als in Frankreich gewählt wird, gerät sein ruhiges Leben ins Wanken. Um den als wahrscheinlich geltenden Sieg des Front National zu verhindern, koalieren die bürgerlichen Parteien mit der Bruderschaft der Muslime: Neuer Präsident wird deren charismatisches Oberhaupt Mohammed Ben Abbes. Nach und nach beginnt sich die französische Gesellschaft zu wandeln – und auch François muss jetzt neue Wege gehen.
    Das neue Buch von Michel Houellebecq handelt vom Zusammenprall der Kulturen und vom Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum – ein Buch von brisanter Aktualität!“

    Diese angepriesene Aktualität gab es vllt im Jahr 2015, im Erscheinungsjahr des Buches. So akut ist es nach paar Jahren erstmal nicht mehr. Ich wollte den Autor nach „Serotonin“ etwas besser kennenlernen.

    „Unterwerfung“ ist anders als „Serotonin“, aber auch geistreich, gesellschaftskritisch, talentiert geschrieben. Hier gibt es paar steile Thesen, die eben die oben gepriesene Brisanz dem Roman verleihen. Sorbonne wird hier muslimisch, und alle Professoren müssen den Glauben annehmen. Houellebecq zeichnet ein eher positives Bild des Lebens nach dieser Umwälzung, für Männer vor allem, was sich u.a. dadurch manifestiert, dass Männer nun bis zu vier Frauen haben dürfen. Die Frauen aber verlieren jegliche Selbständigkeit. Sie kommen praktisch aus dem Kindesalter nicht mehr heraus, denn mit fünfzehn schon verheiratet, dann kommen die Kinder, dann Kindeskinder. Frauen haben keine Chance, sich persönlich zu entwickeln, geistig zu bilden, dürfen als Dienerinnen ihrer Männer ihr Dasein fristen. Als Kontrast wurde eine berufstätige Mutter, die Frau eines Kollegen, am Rand ihrer Verzweiflung bei einem Grillabend kurz gezeichnet. Männer sind „ unter der neuen Ordnung“ die Herren der Schöpfung, führen geistreiche Diskussionen über die Religionen, Literatur, Politik usw.

    Da die Sex-Seite des Lebens für den Autor und seine Protagonisten einen hohen Stellenwert einnimmt, kann man sich auch hier kaum vor ausgedehnten Sex-Szenen retten. Wobei hier sind sie nicht in dieser nahezu unerträglichen Menge und Perversität vertreten wie in „Serotonin“. Ich musste mich an solchen Stellen stets fragen, ob der Autor wirklich seine Leser so geringschätzt, dass er davon ausgeht, dass ohne all die Pornographie seine Romane nicht gelesen werden. Oder schätzt er seine eigenen Werke nicht besonders hoch, sodass er meint, diese durch herzhaftes Greifen in die Kiste sex sells „aufwerten“ zu müssen?

    Christian Berkel hat wieder wunderbar gelesen. Den Charakter der Houellebecq’schen Protagonisten vermag er sehr treffend darbieten. Ich konnte ihm stundenlang zuhören.

    Ich habe die ungekürzte Ausgabe, etwa 9 Stunden, genommen, sie war aber doch recht schnell zu Ende, da recht spannend insg.

    „Unterwerfung“ finde ich etwas schwächer als „Serotonin“, da im Letzteren die akuten Probleme der heutigen Gesellschaft, ohne die religiöse Komponente, unverblümt vor Augen der Leser geführt wurden. „Unterwerfung“ hat aber auch einige spannenden Seiten und deutlich weniger vom enervierenden sex - Geplapper. In beiden Romanen hat mich dieses eher abschätzige Bild des heutigen Mannes etwas irritiert: Der Mann etwas zu einfach gestrickt, etwas primitiv insg., sex-besessen, egal ob der Literaturprofessor aus „Unterwerfung“ oder der ehem. Landwirtschaftsfunktionär der mittleren Ebene von „Serotonin“. Beide finden keinen Halt im Leben, halten die eigene Existenz sinnlos, beide sind depressiv, egozentrisch, einsam, haben aber (noch) genug Kleingeld und können es sich leisten, auf den Brotjob zu verzichten.

    Ich bleibe auf weitere Werke von Houellebecq gespannt und vergebe hier vier Sterne und eine Hörempfehlung.

     

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