Bücher mit dem Tag "höfisches leben"
7 Bücher
- Katrin Lankers
Der Zauber eines Augenblicks
(18)Aktuelle Rezension von: Findabhair"Der Zauber eines Augenblicks" ist nunmehr der dritte Teil aus der Serie historischer Jugendbücher "Liebe in allen Zeiten" von verschiedenen AutorInnen.
Das Cover sticht hier erneut mit einer Art samtigen Prägung heraus und auch der Titel besitzt einen direkten Bezug zum Titel.
Die Handlung spielt dieses Mal in Deutschland, was für mich einen näheren Bezug bot, da mir die Namen der Menschen und auch der Orte vertrauter waren. So konnte ich mich richtig gut in verschiedene Situationen hineinversetzen, die die Autorin hier so meisterhaft beschrieben hat.
Johanna ist für die Verhältnisse des 14. Jahrhunderts ein sehr frei denkendes Mädchen, weswegen sie öfters aneckt und als Wildfang bezeichnet wird. Doch diese Rolle steht ihr als Protagonistin sehr gut und auch ihre Beziehung zu Pferden ist nicht kleinmädchenhaft, sondern sehr ausgereift und erwachsen.
Mit viel Spaß und Spannung habe ich einige historische Details erfahren. Ohne Mühe bekam ich "en passant" mit, wie die Menschen damals miteinander umgingen, welches Verhalten und welche Traditionen sie pflegten und dass das weibliche Geschlecht es mehr als schwer hatte und mit Pech in sehr unglücklichen, unverschuldeten Situationen endete.
Katrin Lankers erschuf eine zauberhafte Atmosphäre, indem sie verschiedene Elemente, wie Johannas Liebe zu Pferden, ihre Sorgen, das Ritterturnier und noch vieles mehr miteinander verknüpfte. Vor allen Dingen hat sie mich aber gelehrt, dass es manchmal nicht mehr als eines klitzekleinen Augenblicks bedarf, um großes in Gang zu setzen und seine Entscheidungen oder die Zukunft zu verändern und zu beeinflussen.
Gleichzeitig beginnt sich eine kleine Liebesgeschichte zwischen Ludwig und Johanna zu entwickeln, so nimmt man jedenfalls zunächst an. Als dann ihr Vater offenbart, dass er selbst wünscht, Johanna möge heiraten und jemand wolle sie bereits zur Frau, führt Katrin Lankers einen erst einmal aufs Glatteis und legt eine weitere, mögliche Spur.
Leider konnte ich das Ende erahnen, doch so wie ich vermutete, trat es dann doch nicht ein, weswegen auch in diesem Punkt die Spannung bis zum letzten Satz erhalten blieb.
Insgesamt bot mir das historische Jugendbuch "Der Zauber eines Augenblicks" eine Liebesgeschichte, verwebt in historische Aspekte, die an spannende Elemente anlehnen und einige Überraschungen bereithalten.
Mein Fazit:
Die Schönheit dieses Romans lag für mich vor allen Dingen in seiner Schlichtheit und unkomplizierten Art ihn lesen zu können.
Johanna ist ein toller Charakter und ich würde mir wirklich wünschen, dass speziell diese Geschichte fortgeführt wird. Generell gilt aber, dass ich auch auf weitere Teile der "Liebe in allen Zeiten" Reihe erpicht bin. - Sandra Regnier
Die Lilien-Reihe: Das Herz der Lilie
(121)Aktuelle Rezension von: Magische_BuchweltMeine Meinung:
"Das Herz der Lilie" ist der Titel der gesamt Ausgabe der Lilien Dilogie von Sandra Regnier.
Sandra Regnier nimmt uns hier mit auf eine Zeitreise in das 17. Jahrhundert. An den königlichen Hof, des berühmten Sonnenkönig Ludwig den XIV.
Die Handlung ist in der Erzähler Perspektive aus der Sicht der 17-Jährigen Julia geschrieben.
Die Schülerin wollte nur einen gemütlichen Ausritt im Wald unternehmen, als sie sich plötzlich in Frankreich der 17 jahrhunderts wieder findet. Und das ohne eine Möglichkeit der Rückkehr. Von einem Tag auf den anderen muss sich Julia den Sitten des Versailler Königshofes anpassen und zu allem Übel auch noch Französisch lernen. Glücklicherweise bekommt sie jedoch einen einflussreichen Vormund an die Seite gestellt: Etienne Flémont, den Grafen von Montsauvan. Ein Mann, der ihr Schicksal noch weitreich beeinflussen soll…
Ich konnte mich gut in Julia Etienne hineinversetzen, beide Charaktere machen im Verlauf der Reihe eine große Entwicklung durch. Sie werden beide vor viele Herausforderungen gestellt, denn bei Hofe gibt es hinter den Kulissen jede Menge Intrigen und Geheimnise.
Die Autorin hat offensichtlich sehr umfangreiche Recherchearbeit geleistet, denn Sie beschreibt das gesellschaftliche Leben, Etikette und Geflogenheiten, der Epoche detailliert und leicht verständlich, so dass man es sich gut vorstellen, und leicht in diese Romanwelt eintauchen kann.
Die knisternde Liebesgeschichte von Julia und Etienne sorgt für jede Menge Gefühlschaos, und entwickelt sich zart und authentisch. Sie gibt der Geschichte ihre Leichtigkeit, und sorgt zusammen mit den vielen Wendungen, dafür dass , sich der Spannungsbogen immer weiter aufbaut, und ich bis zum Ende Julia und Etienne mitfieberte.
Fazit: Eine atmosphärische Zeitreise Romantasy, voller knisternder Romantik und mitreißende Wendungen. Die perfekte Lektüre für laue Sommernächte am Strand. 💕📚
- Katia Fox
Das Kupferne Zeichen
(287)Aktuelle Rezension von: HBecker(Rezension auf Zeitmangel in Stichpunkten)
Positiv:
- das Schmieden & die auch für Laien gut verständlichen Beschreibungen von Vorgängen dieses Handwerks
Neutral:
- der Schreibstil war nichts besonderes, aber auch nicht störend
Negativ
- alle Männer wollen die Protagonistin, sind ihr Vater/Bruder oder beides
- Doppelmoral von Erzählung wenn andere Mädchen mit Rittern/Knappen flirten/schlafen und wenn die Protagonistin es tut; Doppelmoral der Protagonistin in mehreren Aspekten, die ich ohne spoilern nicht nennen kann
- generell ist die Protagonistin nicht sonderlich nett zu ihrem Umfeld, wird aber trotzdem von allen positiv dargestellten Figuren geliebt
- Perspektivwechsel zu anderen Figuren, nur um erzählt zu bekommen wie toll die Protagonistin ist. Aller Gedanken drehen sich um sie
- bei mir entstand weder Mitgefühl noch Sympathie mit irgendeinem Charakter
- Erzähler behandelt zwei traumabedingt bzw. von Geburt an permanent mit "kindlichem" Verstand versehene Figuren extrem ableistisch, sind quasi Haustiere & sterben beide
- Sei Shonagon
Das Kopfkissenbuch der Dame Sei Shonagon
(14)Aktuelle Rezension von: buchwanderer„…, ich bin überzeugt daß es eine Menge nette und gescheite Leute gibt – man muß sie nur zu finden wissen.“ (S.58) Zum Inhalt: Der Dame Sei Shōnagon war es durch ihre freundschaftliche Beziehung zur Kaiserin Fujiwara no Sadako, deren Hofdame sie war, vergönnt einen tiefen Einblick ins das vielschichtige Hofzeremoniell Japans der Zeit um 1001 n. Chr. zu erlangen. Gepaart mit ihrer teils spitzen Feder, sowie ihrem bezeichnenden Schreibstil, auch bekannt als »zui-hitsu«, gelingt es ihr einen Text beinahe zeitloser frische, humorvoller Leichtigkeit und schlichter Eleganz zu schaffen. Selbst schreibt sie dazu: „In diesen Heften habe ich während der Mußestunden, die mir der Dienst als Hofdame vergönnte, niedergeschrieben, was mein Auge gesehen und mein Herz gedacht hat.“ (S.102).
Sei Shōnagon nimmt sich in ihren äußerst bildhaften Ausführungen nicht nur in Bezug auf höfisch Großes und Außergewöhnliches im Umfeld der gehobenen Gesellschaft kein Blatt vor den Mund, sie malt ebenso ein Bild der einfachen Alltäglichkeiten, der feudalen und menschlichen Animositäten ihres Umfeldes, sowie eines komplexen Sittenbildes des japanischen Hochadels. Dem Leben abseits des Zeremoniells wird ein ebenso breiter Raum geschaffen, wie den plastischen Beschreibungen eines Landes, dessen Kultur, Tradition und Geografie auf Europäer – und nicht nur auf diese – seit jeher eine fast magische Anziehungskraft ausübte. So verwundert es nicht, dass auch der Film die Thematikfür sich entdeckte, das Buch Sei Shōnagons als Vorbild verwendend - Kurt Kreiler
Der Mann, der Shakespeare erfand
(8)Aktuelle Rezension von: DBANKWie soll man neue Indizien zu einem rätselhaften Fall finden, der seit über 150 Jahren die Gemüter der Menschen bewegt? Kreiler hat in seiner Biographie des Earl of Oxford eine einfache aber geniale Idee umgesetzt: Er hat das Werk Shakespeares mit den geschichtlichen Ereignissen der Zeit verglichen. Auch wenn Shakespeares Werk zeitlose Themen behandelt, die heute noch genauso aktuell sind wie zu Ihrer Entstehungseit, gibt es in seinen Stücken viele Stellen, die auf zeitspezifische Gegebenheiten anspielen. Diese Stellen hat Kreiler aufgespürt. Dabei ging es ihm nicht nur um die großen politischen Geschehnisse, die in die Geschichte eingegangen sind, sondern auch um Alltagsereignisse wie ein vorübergehendes Theaterverbot in London oder einen Streit zwischen zwei literarischen Kontrahenten, die sich auf Shakespeare" beziehen. Dadurch und im Hinblick auf literarische Nachahmer konnte er nachweisen, dass die Werke alle einige Jahre früher geschrieben wurden als gemeinhin angenommen (vergleiche Kreiler 578 - 581). Was William Shakspere aus Stratford-upon-Avon als Autor der Werke nicht in Betracht kommen lässt, aber sehr wohl den Earl. Übrigens ist das Buch spannend geschrieben und wurde im SPIEGEL sehr positiv besprochen (Der Spiegel 47/2009 S. 114 - 117). - Andrés Pascual
Das geheime Lied
(8)Aktuelle Rezension von: ElshalomEiner der Gründe für mein Interesse an dem Buch war der Werbetext "Michael Steiner ist ein begnadeter Musiker, der auf eine erfolgreiche Karriere zurückblickt ..."
Zitat:
"Die Violine war sein Leben, und von dem Moment an, an dem er morgens erwachte, dachte er an nichts anderes als daran, den Steg mit den Fingern zu umfassen, sich das Instrument an die Wange zu legen, die erste Saite mit dem Bogen zu berühren und in Ekstase zu verfallen."
Kein Geiger umfasst den Steg mit den Fingern, im Gegenteil, diese Gegend ist für die Finger absolut tabu. Die Geige wird am Hals aufgenommen.
Dass es in dem Buch dann um eine Melodie geht, die sich je nach "Partitur" (eine Melodie kann keine Partitur haben, eine Partitur muss mehrere Stimmen aufweisen) immer um eine Sechzehntelnote von der vorherigen unterscheidet, ist ein Thema, das mich keine drei Seiten zu fesseln vermag. Trotzdem habe ich bis zur Seite 116 durchgehalten, ab dann wäre die Langeweile zur Qual geworden.