Bücher mit dem Tag "hoerbuch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hoerbuch" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Optimierer (ISBN: 9783404208876)
    Theresa Hannig

    Die Optimierer

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    In der schönen neuen Welt, die Theresa Hannig in ihrem Roman „Die Optimierer“ entwirft, hat jeder Büger das Recht darauf eine Lebensberatung zu erhalten, aus der dann ein passendes Jobangebot hervorgehen soll. Das Risiko dieser Beratung: Zeigt man zu wenig Eigeninitiative und Engagement wird man der sogenannten Kontemplation zugeführt und lebt dann von einer Art bedingungslosem Grundeinkommen. Die Autorin hat viele kreative Ideen, sie entwirft eine interessante futuristische Welt (ein wenig hat mich das Buch an den Film „Demolition Man“ erinnert, auch wenn keine Muschel vorkommt). Und die Schreibweise ist packend.

     

    Die Hauptfigur des Romans ist Samson Freitag. Er ist ein Verfechter des Systems und hat nichts gegen totale Überwachung und Kontrolle. Vor seinen eigenen, systemkritischen Eltern verteidigt er die Vorteile der sogenannten Optimalwohlgesellschaft. Auf mich hat er zu Beginn des Buchs einen naiven Eindruck hinterlassen, er hat sich an die Gegebenheiten angepasst und hinterfragt nichts. Freitag ist ein braver Beamter eines fragwürdigen Staats, der angepasst die gesellschaftlichen Regeln befolgt. Und noch mehr: Er hat gar den Ehrgeiz, der optimalste und beste Bürger von allen zu sein. Um Sozialpunkte zu sammeln, schreibt er jede Menge Korrekturvermerke, also Verbesserungsvorschläge für das System.

     

    Und die Regeln, nach denen man zu leben hat, sind äußerst rigide. Fleischkonsum wird z.B. mit Abzug von Sozialpunkten sanktioniert. Es werden Bewegungsprofile aufgezeichnet, Gespräche werden mit Hilfe von Linsen gespeichert, das Konsumverhalten wird festgehalten, Krankheiten und Straftaten werden digital und für jeden anderen Bürger einsehbar fixiert. Und weil die Eltern von Samson gegen eine Regel verstoßen, die ihr Sohn nicht zur Anzeige bringt, wird er schließlich sanktioniert und gerät immer tiefer in eine Abwärtsspirale, weil er Sozialpunkte verliert.

     

    Und als ob das noch nicht genug wäre, wird Samson nachträglich auch noch eine Falschberatung einer Klientin vorgeworfen, bei der er es an Empathie hat vermissen lassen. Ihm wird ein schweres Verbrechen zur Last gelegt und er wird zwangstherapiert. Plötzlich ist er nur noch ein Bürger zweiter Klasse, der von anderen gemieden wird. Zwischenzeitlich macht es dabei sogar den Eindruck, dass Samson sich in einen Verfolgungswahn hineinsteigert. Ihm droht gar das sogenannte Internat, eine Umerziehungseinrichtung. Soll er etwa aus dem Weg geräumt werden, weil er zu einem populären Politiker einen Korrekturvermerk verfasst hat? Das alles liest sich sehr spannend und ist toll von Hannig gestaltet worden!

     

    Und durch seine Erlebnisse beginnt Samson das System auf einmal mit anderen Augen zu sehen und Dinge zu hinterfragen. Eine interessante Entwicklung, die der Protagonist hier durchläuft. Er wacht auf und sieht, was schief läuft. Ein interessanter Kontrast, der sich hier ergibt. Von der Gesellschaft als krank abgestempelt, erkennt Samson seinerseits die Krankheitssymptome der ihn umgebenden Gesellschaft. Toll! Und das alles liest sich packend, ich wollte permanent wissen, was aus Samson wird und wie es mit ihm weitergeht. Wird er sich auch seiner Lage befreien? Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Und auch das Ende ist stark, auch wenn man schon recht früh ahnt, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt.

     

    Fazit: Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen und mit zunehmendem Handlungsverlauft hat mich der Roman immer mehr begeistert. Die futuristische Welt, die sich die Autorin überlegt hat, ist interessant. Ein gelungener Entwurf einer möglichen Dystopie. Und eine Sogwirkung entfaltet Samsons Schicksal. Sein tiefer Sturz von einem braven Beamten zu einem Außenseiter der Gesellschaft. Wirklich packend. Ich habe nichts an dem Buch auszusetzen und gebe deshalb 5 Sterne.

  2. Cover des Buches Die Unvollkommenen (ISBN: 9783404209477)
    Theresa Hannig

    Die Unvollkommenen

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Doscho

    Die revolutionäre Lila sieht sich mit einer Optimalwohlökonomie konfrontiert, deren Anführer, Roboter Samson Freitag, von ihr gestürzt werden soll.

     

    Nachdem mir „Die Optimierer“ von Theresa Hannig wirklich gut gefallen hat, habe ich mich natürlich auch dem Folgeband „Die Unvollkommenen“ gewidmet.

    Dieses beginnt auch unmittelbar an das eigenwillige Ende des Vorgängerbandes anschließend und erzählt aus der Perspektive von Lila, die im ersten Band ein Nebencharakter war. Samson, der Protagonist des ersten Bandes ist hier ein gottgleich verehrter Roboter. Dies soll wohl Parallelen zur NS-Zeit wecken – eine Szene, in der ein ideologisch umgedichtetes Kirchenlied gesungen wird, ist da schon ein Wink mit dem Zaunpfahl – und Theresa Hannig schafft es auch eindrucksvoll, diese Analogie herzustellen.

    Doch die Auflösung, bzw. der Wunsch der Zerstörung dieser vermeintlichen Optimalwohlökonomie artet im wahrsten Sinne des Wortes im Chaos aus. Neben Lila gibt es da auch noch andere Parteien und jeder versucht jeden auszubooten, so dass sich das Ganze immer mehr zuspitzt und derart verwirrend endet, dass man als LeserIn überhaupt nicht mehr mitkommt.

     

    Somit ist „Die Unvollkommen“ trotz gutem Start zwar lesenswert, aber der deutlich schwächere der beiden Bände. Wem „Die Optimierer“ gefallen hat, der macht auch hier nichts falsch, ansonsten kommt das Buch nur auf einen guten Durchschnitt.

  3. Cover des Buches Föhnlage (ISBN: 9783839893760)
    Jörg Maurer

    Föhnlage

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Coribookprincess

    Schon nach dem ersten Satz war ich einfach hin und weg.


    Ich habe das Hörbuch gehört und die Autorenlesung ist einfach so großartig.


    Der Autor schenkt den Charakteren allen eine eigene Stimme, Dialekt und Charakterzüge.

    Sodass das Hören einfach so unglaublich viel Spaß macht.


    Das Buch ist eine Mischung aus Krimi und Kabarett.

    Ich fand das einfach toll und das war genau meine Art von Humor.


    Der Fall war wirklich spannend und auch verwoben.

    Die Kapitel werden aus verschiedenen Charakterperspektiven erzählt, sodass man als Leser noch näher in den Geschehnissen ist.


    Ich bin einfach durch das Buch geflogen.

    Die Autorenlesung ist großartig gemacht.

    Ich freue mich schon auf weitere Bände und werde mir wieder die Hörbücher anhören.


    Ein Alpenkrimi, der mit trockenem Humor und witzigen Momenten glänzt.

  4. Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783785780312)
    Andreas Eschbach

    NSA - Nationales Sicherheits-Amt

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Chronikskind

    Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.

    Der Stil des Autors hat mir gut gefallen und immer eine kontinuierliche Spannung erzeugt, sodass man wissen wollte, wie es weitergehen wird. Auch die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man die Seiten relativ flott weghören kann. Erzählt wird die Geschichte hier aus der Sicht von Helene, zwischendurch einzelne Passagen von Lettke.

    Und da wären wir bei einem Knackpunkt des Hörbuchs ... es handelte sich um eine gekürzte Version. Worin die Kürzung bestand, wusste ich erst, als ich andere Rezensionen gelesen habe - hier wird die Erzählersicht von Eugen Lettke einfach völlig außen vorgelassen. Mit 3 Ausnahmen (die nicht mal gesondert gekennzeichnet sind und einfach komisch mitten drin sind) wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Helene erzählt. Die meiste Zeit stört das auch nicht, aber als zu den Entwicklungen am Ende geht, hat man schon den Eindruck, dass was fehlt und eine Menge Fragen offen bleiben, die Lettkes Sicht vielleicht beantworten könnte.

    Die Handlung selbst beschreibt sehr gut den Lebensweg von Helene. Anfangs fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sich die Technik entwickelt und Helene ins NSA kommt und welche Aufträge sie dort hat. Mit der Zeit wirkte es aber doch ein wenig eintönig und kam auch nicht so richtig voran.

    Die Entwicklungen der Technik fand ich sehr spannend, aber auf der anderen Seite auch echt gruselig. Gerade wenn man bedenkt, wie sich die aktuelle Technik entwickelt, ist das hier doch ein Schreckensszenario, was ich nicht unbedingt haben wöllte. Auch wenn man sicher ist, dass es einiges bereits gibt.

    Im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich fand die Entscheidungen, die Helene getroffen hat, sehr interessant. Überraschende Wendungen inklusive, da man ja nie wusste, wer wo seine Finger noch im Spiel hat. Gewusst hätte ich gerne, wie es mit dem NSA weitergegangen ist - das wird bei Helene nicht mehr thematisiert. Ob ich wüsste, wenn die Sicht von Lettke dabei gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber gerade zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass einfach zentrale wichtige Wendungen in den Ereignissen fehlten.

    Das Ende des Buches hat noch eine Weile nachgewirkt und ich fand ich es auch absolut grausam und unnötig. Dafür hätte man echt was anderes wählen können, das war für mich einfach zu viel des Guten (oder Schlechten). Tatsächlich sind für mich auch noch einige Fragen offen geblieben ... was vielleicht/wahrscheinlich an der fehlenden Sicht Lettkes liegt. Sehr ungünstig gemacht, da einfach eine komplette Sicht zu streichen.

    Mein Fazit
     Rein objektiv betrachtet war die Geschichte ein sehr spannendes Gedankenspiel und man sollte froh sein, dass es so nicht gekommen ist. Die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man gut durch die Handlung kommt. Helenes Weg war durchaus spannend, wenn er manchmal auch ein wenig eintönig wirkte. Das Ende empfand ich als zu drüber und mir sich zu viele Fragen offen geblieben. Was eventuell auch daran liegen kann, dass durch das gekürzte Hörbuch einfach eine komplette Erzählweise (Eugen Lettke) gestrichen wird. Sehr ungünstig gemacht.

  5. Cover des Buches Gargoyle (ISBN: 9783867176316)
    Andrew Davidson

    Gargoyle

     (27)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi

    Selten hat mich ein Buch so erstaunt. Es fing absolut genial an, um dann im letzten Drittel alles in den Sand zu setzen, so gründlich, dass kaum noch Sterne übrig bleiben.

    Es geht um einen Mann, der bei einem Unfall schwerste Verbrennungen davonträgt, der sein Leben neu sortieren muss und dabei eine seltsame Frau kennenlernt. Marianne ist Künstlerin, eine Bildhauerin, die Gargoyles herstellt, und die meint, sie beide würden sich aus früheren Zeiten kennen. Sehr viel früher. Im 14.Jhd. war sie einst Nonne.

    Hier schreibt jemand genial, in einem ausgefeilten Stil, voller Witz und Ironie, eine tragische Geschichte, bei der man sich die ganze Zeit fragt: Ist das sein ernst, oder hat der Held zu viel Morphium genommen?

    Sie war… „klein, aber napoleonklein. Ein Klein, das sich immer an den eigenen Haaren hochzieht, um größer zu erscheinen, dick, aber wasserballdick, mit Fleisch, das nicht waberte sondern rund war, als suchte es nach einer Stelle zum Explodieren. Alter? Um die Fünfzig, schwer zu sagen, aber wahrscheinlich. Falten hatte sie keine, dafür war ihr Gesicht zu kugelförmig.“

    Anlage und Sprache sind hier exquisit, weshalb ich auch mit einer ausgeklügelten Auflösung dieser merkwürdigen Geschichte gerechnet habe, bei der man die ganze Zeit nicht genau sagen kann, wird es jetzt tatsächlich echte Fantasy oder befindet sich doch gerade jemand im Drogenrausch?

    Leider bricht das Buch dann komplett ein. Wenn es an die Auflösung geht ist es vorbei mit der Raffinesse. Der Autor nimmt tatsächlich jede Plattitüde mit, die sich bietet, von Wiedergeburt über Gotteswille, Schicksal, Fügung, Erlösung, ewiger Liebe bis hin zu Dantes Inferno in allen Geschmacksrichtungen. Er lässt nichts aus, was man an Pathos auftischen kann und nicht nur das. Er weiß auch nicht, dass man irgendwann aufhören sollte, weshalb er das schreckliche Ende dann noch ordentlich auswalzt.

    Strange! Bis kurz vor Schluss war ich davon überzeugt, ein fünf Sterne Buch zu lesen, bis sie dann im letzten Drittel fast alle verdampften.

    Letztendlich finde ich das Buch leider grauenhaft.


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