Bücher mit dem Tag "holocaust"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "holocaust" gekennzeichnet haben.

688 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.635)
    Aktuelle Rezension von: Lu2023

    Diesen Roman habe ich als junge Teenagerin gelesen und ihn damals regelrecht verschlungen. Die Geschichte rund um Liesel hat mich einfach fasziniert. Sie gehört für mich bis heute zu den stärksten Charakteren, über die ich je gelesen habe. Markus Zusak schafft es, die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges und die Verbrechen der Nationalsozialisten so realistisch zu beschreiben und dabei die Unschuld von Liesel, die immerhin noch ein Kind ist, zu bewahren. Zumindest bis zum Ende des Buches, als Liesel durch die Geschehnisse in der Himmelsstraße mit einem Schlag erwachsen werden muss. 

    Das Buch hat mich außerdem dazu bewegt, mich mehr mit dem Thema Bücherverbrennungen im Allgemeinen auseinanderzusetzen. Und schlussendlich ist die Verbrennung von Büchern mit solch einer hohen Symbolik behaftet, dass es schwer wird, nicht diejenigen zu verurteilen, die diese Verbrennungen auch heute noch vornehmen. Heinrich Heine hat 1821 in seinem Drama "Almansor" geschrieben: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen." In dem Buch geht es grob um die Beschränkung der Religionsfreiheit und die Verbrennung der Bücher eben dieser  Mitglieder der unterdrückten Religion. Und das kann man genauso auf die Zeit im Nationalsozialismus beziehen, als auch Bücher der unterdrückten Menschen verbrannt wurden. 

    Meiner Meinung nach ist das Thema heute ebenso wichtig wie es im 3. Reich oder im Mittelalter war. Denn Heinrich Heine hatte recht, man verbrennt am Ende auch Menschen.

  2. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.423)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  3. Cover des Buches Etta and Otto and Russell and James (ISBN: 9780241003343)
    Emma Hooper

    Etta and Otto and Russell and James

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Eines Tages macht sich die 82jährige Etta auf den Weg ans Meer, quer durch Kanada. Ihr Mann Otto bleibt zu Hause und versucht, alleine zurechtzukommen. Doch Etta vergisst allmählich Dinge, Otto erinnert sich an fast alles. Und dann ist da noch Russell, der Nachbar, der selbst in Etta verliebt war. Und James, ein Koyote, der Ettas Begleiter auf der Wanderung ist. Auf dem Weg erzählen sie ihr Leben: von der Liebe, vom Krieg und einer Farm in der staubigen Einöde Saskatchewans, vom Backen und vom Briefeschreiben.

    Emma Hoopers Roman mit dem langen Titel ist ein bezaubernder, ein leiser Roman, der sich nicht vieler Worte bedient. Manchmal erschließt sich die Bedeutung nicht direkt, viele Passagen sind näher an einem Traum als an der Realität, z.B. Ettas Unterhaltungen mit James. Die Autorin überlässt dem Leser die Entscheidung, was geschieht und was nicht. So ist das Ende sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Unbestimmtheit der Erzählung war mir manchmal etwas zu viel des Guten und ich habe nach tieferen Bedeutungen gesucht. Ich habe viel über die Handlung nachgedacht und bin mir bei den phantastischeren Elementen immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Daher schwanke ich zwischen 4 und 5 Sternen.

    Die Sprache ist sehr spartanisch und auf das Wichtigste beschränkt. Trotzdem konnte mich die Erzählung vom ärmlichen Leben auf einer Farm, von der Beziehung von Etta mit Otto und Russell und von Ottos Erlebnissen in Europa im 2. Weltkrieg fesseln und zutiefst berühren. Letzten Endes kommt es bei „Etta and Otto and Russell and James“ wohl auch eher auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erinnerungen der Charaktere als auf die äußere Handlung an. In dieser Hinsicht konnte mich das Buch überzeugen.
  4. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  5. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.765)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    Der 15 jährige Michael Berg leidet an Gelbsucht und übergibt sich auf dem nachhause Weg von der Schule. Eine Frau, namens Hanna Schmitz, nimmt sich ihm an und begleitet ihn nach Hause. Nach einer gewissen Besserung seiner Verfassung kehrt er mit einem Blumenstrauß zu der Frau zurück. Michael Berg bedankt sich und möchte sich verabschieden als sie ihn bitte zu warten, sie werde ihn ein Stück begleiten. Als sie sich in der Küche umzieht sieht er ihr zu und kann seine Augen nicht abwenden. Sie erspart seinen Blick und erwidert diesen. In diesem Moment steigt die Scham in ihm hoch und er stürmt aus der Wohnung und kehrt langsam nach Hause zurück. 

    Nach einer Woche erotischer Gedanken und Träumen kehrt er zur Wohnung von Hanna Schmitz zurück. Er wartet vor ihrer Haustüre bis sie von der Arbeit zurück kehrt. Nach ihrer Schicht trifft sie den jungen Michael Berg vor ihrer Haustüre an und bittet ihn ihr etwas Koks aus dem Keller zu holen. Dieser Bitte nachgegangen lässt sie ihm ein Bad ein. Als er die Wanne verlässt und sie ihn mit einem Handtuch trocken rubbelt bemerkt Michael dass auch Hanna sich entkleidet hat. Er ist nervös und überwältigt und so beginnen sie sich innig zu lieben und ihre Körper zu erkunden. Er verliebt sich in die und beschließt sie öfter zu besuchen. 

    Am Tag darauf beschließt er wieder die Schule zu besuchen. Jeden Tag schwänzt er jedoch die letzte Stunde seines Unterrichts um diese stattdessen bei Hanna zu verbringen, gemeinsam zu duschen und sich zu lieben. Als sie erfährt dass er seiner Arbeit nicht fleißig nachgeht und den Unterricht ausfallen lässt Gerät sie in Rage und schickt ihn nach Hause. Sie verweigert ihrem Ritual nachzugehen bis er sich bessert und die Schule wieder ernst nimmt. 

    Sie nahmen ihr Ritual wieder auf als er sich ins Zeug legt um seine Klasse zu bestehen. Eines Tages bittet sie ihm ihr etwas vor zu lesen. Und so findet auch dieser Teil einen Platz in ihrem Ritual des sich lieben: Vorlesen - Duschen - Lieben - Beieinander liegen. 

    Es gibt viele Höhen und Tiefen die der junge Michael mit seiner Geliebten durchlebt, doch scheinen sie sich nach jedem Streit wieder zu versöhnen. 

    Eines Tages verschwindet Hanna spurlos. Er beginnt im Laufe der Zeit sein Jura-Studium und wie es der Zufall will ist er Zuschauer eines Gerichtssprozesses in dem Hanna eine der 5 Angeklagten ist. Er verfolgt den ganzen Gerichts Prozess, samt der Verurteilung. In dieser wird Hanna die gesamte Schuld zugesprochen, da sie um jeden Preis ihr Geheimnis, dass sie dem Lesen nicht mächtig ist, behüten möchte.

    Im Laufe ihrer langen Gefängnisstrafe beginnt Michael ihr auf Kassetten Bücher vor zu lesen und mitsamt einem Rekorder an sie ins Gefängnis zu schicken. So führt er ihre gemeinsames Ritual weiterhin durch bis das Ende ihrer Haftstrafe Naht. 

    Am Tag Ihrer Entlassung kommt Michael um Hanna abzuholen, doch zu diesem Zeitpunkt hat sie sich bereits in ihrer Zelle erhängt. 

  6. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

     (2.330)
    Aktuelle Rezension von: Sophie_267

    Was tut man, wenn man 9 Jahre alt ist und sich von heute auf morgen das gesamte Weltbild verschiebt ?
    Bruno fällt aus allen Wolken, als er mitten aus dem wunderschönen Berlin zu Beginn der 1940er Jahre mitten in die Einöde nach "Aus-Wisch" ziehen muss - und das alles nur wegen Vaters "wichtiger" Arbeit.
    Lange hällt es der kleine Forscher nicht im Haus aus, wo Mutter so garkeinen Zeit für ihn hat, Vater ständig arbeitet und Schwester Gretchen nurnoch Augen für Leutnant Kottler hat, und so begibt er sich auf Entdeckungstour.
    Dabei werfen sich dem doch so naivem Jungen immer mehr Fragen auf...
    Wer sind die Menschen in den gestreiften Pyjamas ?
    Warum ist zwischen ihm und denen ein Zaun ?
    Und noch viel wichtiger... Wer ist wirklich der Eingesperrte ?

    Die Geschichte einer unmöglichen Freundschaft zwischen zwei vermeintlichen gleichen Jungen, deren Schicksal es ist in einer Zeit aufzuwachen, die für uns heutzutage unfassbar schwer zu realisieren und noch tausend mal schwerer zu verstehen ist.

    Dieses Buch hat ein Cover, das unfassbar neugierig macht und den Inhalt toll widerspiegelt.
    So werden in der Ich-Perspektive des 9-Jährigen Jungen werden die meisten Dinge nicht ausgesprochen oder beim Namen genannt.
    Dennoch schafft es John Boyne im Kopf des Lesers ein exaktes Bild zu erzeugen, welches die Schrecken des Holocausts sehr gegenwärtig erscheinen lässt.
    Es gibt eine völlig neue Perspektive und gerade Brunos Naivität zeigt deutlich, letzten Endes sind doch alle Menschen gleich viel wert - unabhängig von Religion, Hautfarbe u.ä.
    Eine Charakterentwicklung der Hauptfigur findet leider nicht statt, was das ganze etwas unrealistisch erscheinen lässt. Auch wenn ein Berliner Schulkind dieser Zeits noch nie etwas von Juden, dem Krieg oder ähnlichem gehört haben soll wirkt unrealistisch.
    Wenn man also etwas Faktisch relevantes zu diesem Thema lesen möchte, ist dieses Buch nicht das richtige.
    Jedoch beschreibt der Autor selbst es als Fabel, was das ganze ziemlich gut trifft.
    Nicht die Art mit all den sprechenden Tieren sondern eher mit einer tollen Moral.

    Dieses Buch warnt vor der Vergangenheit und fordert uns alle dazu auf, Tag für Tag zu verhindern, dass etwas ähnliches je wieder passiert.
    Es legt nahe, was wir uns alle verinnerlicht sollten. Mit mehr Menschlichkeit, Respekt und Toleranz durch die Welt zu gehen.

    Ein Buch tolle Buch für das man starke Nerven braucht und das keines Wegs einem 9-Jährigen zu empfehlen ist.

  7. Cover des Buches PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen (ISBN: 9783955206789)
    Matthias Jösch

    PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Uwes-Leselounge

    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von einem jungen Mann names S. erzählt. Hier erleben wir die Gräueltaten der SS im 2. Weltkrieg hautnah mit, die sehr brutal, ausführlich und schonungslos erzählt werden. Dies war und ist starker Tobak! Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Adrian von Zollern kennen. Er besitzt eine Dozentenstelle an der Humboldt-Universität in Berlin, die er aber gekündigt hat, um seine neue Stelle beim BND anzufangen. 

    Durch den Erwerb einer Holzkiste bekommen es Adrian, sein bester Freund Sebastian und dessen Schwester Violetta mit einer Organisation zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das 3. Reich wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Aber was hat dies alles mit der Holzkiste und den Schallplatten zu tun? Währenddessen geht die junge und schöne Israelin Shari verschiedenen Hinweisen bezüglich einer Verschwörung nach und dabei stößt sie auf Adrian und seine Freunde. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch Deutschland, Österreich, England, Argentinien, Israel und Syrien nach Hinweisen aus der Vergangenheit. Wird es unseren Protagonisten gelingen, den Plan der Organisation zu vereiteln oder fällt Deutschland und Europa in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück?

    Mit dieser Geschichte arbeitet der Autor Matthias Jösch unsere Vergangenheit rund um den 2. Weltkrieg und der Herrschaft von Hitler auf. Dies tut er in einer schonungslosen und mitunter sehr brutalen Weise. Eigentlich bin ich schon recht hart im Nehmen, was so etwas angeht, aber gerade das Thema Judenverfolgung und hier speziell Ausschwitz, haben mir teilweise den Atem geraubt bzw. mehrmals schlucken lassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie ein so großer Hass auf andere Menschen, Religionen oder Ansichten entstehen und man einem einzelnen Mann folgen kann...

    Hier wird dem Leser nochmals ein Spiegel vor das Gesicht gehalten. Und ich möchte hoffen, dass ein solches Szenario wie im Buch beschrieben, niemals eintrifft. Die Protagonisten wurden allesamt gut ausgearbeitet, ohne jedoch einen besonders hervorheben zu wollen. Die Geschichte an sich, ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und weißt eine sehr hohe Spannung auf, die sich zum Ende hin nochmals stark erhöht. So sollte ein Thriller sein. Gerade auf Grund der schweren Thematik des Buches, aber auch der noch relativ jungen Vergangenheit von Eurokrise und ähnlichem, ist das Buch nicht mal eben so weg zu lesen. Ich werde jetzt erst mal ein, zwei Tage Pause einlegen, da mich dieses Buch gedanklich doch noch recht beschäftigt.

    Ich kann das Buch nur empfehlen!

  8. Cover des Buches Das Tagebuch der Anne Frank / Anne Frank Tagebuch (German Edition) by Anne M. Frank (2001-01-01) (ISBN: B019L4NVO2)
    Anne Frank

    Das Tagebuch der Anne Frank / Anne Frank Tagebuch (German Edition) by Anne M. Frank (2001-01-01)

     (211)
    Aktuelle Rezension von: sunneschii

    "Das Tagebuch der Anne Frank" ist ein tief bewegendes Meisterwerk, das mich sehr berührt hat!

    Anne's ehrliche und einfühlsame Erzählweise ermöglicht einem, den Zugang zu den Gedanken und Emotionen einer jungen Seele, die in einer düsteren Zeit gefangen ist. Die Sprache ist so kraftvoll, dass man in ihre Welt eintaucht und die Enge des Verstecks, die Ängste und die Sorgen spürt.

    Dieses Tagebuch ist weit mehr als nur ein historisches Dokument. Es zwingt uns, über Toleranz, Menschlichkeit und die Konsequenzen von Hass nachzudenken. 

    Das Werk hat die Kraft, Herzen zu öffnen und den Leser dazu zu bewegen, die Grausamkeiten der Vergangenheit nie zu vergessen. Anne Franks Tagebuch hilft uns, uns für eine Welt einzusetzen, in der die Dunkelheit der Geschichte nie wieder überwiegt. 

    Es ist ein Meisterwerk, das nicht nur gelesen, sondern auch gefühlt werden muss.



  9. Cover des Buches Solange am Himmel Sterne stehen (ISBN: 9783442381210)
    Kristin Harmel

    Solange am Himmel Sterne stehen

     (795)
    Aktuelle Rezension von: Natascha_K

    die geschichte einer frau die glaubt im krieg alles verloren zu haben 🥺

    bis sie ihre enkelin kurz vor ihrem tod mit einer namensliste nach paris schickt … was hope dort erfährt ändert einfach alles, die ganze familiengeschichte ❤️


    mir hat buch unglaublich gut gefallen und ich hab sogar das ein oder anderen tränchen vergossen 😅❤️

  10. Cover des Buches Alles ist erleuchtet (ISBN: 9783462304886)
    Jonathan Safran Foer

    Alles ist erleuchtet

     (524)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.

    Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.

    Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.

    Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.

    Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.

    Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.

    Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.

  11. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Guccini

    Einfach ekelhaft das Buch. Dann lieber Frankls „ ... trotzdem Ja zum Leben sagen“.Jedes weitere Wort ist hier Verschwendung.

  12. Cover des Buches Die Nachtigall (ISBN: 9783746636337)
    Kristin Hannah

    Die Nachtigall

     (551)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Als der Nationalsozialismus bzw. Hitlers Krieg Frankreich erreicht, müssen zwei Schwestern auf unterschiedliche Weise lernen, ihren Platz unter der Nazi-Herrschaft zu finden und sich der Unmenschlichkeit entgegen zu stellen.

    Vianne und Isabelle sind sehr unterschiedlich, trennen sie doch auch einige Lebensjahre. Während die eine Hausfrau und Mutter auf dem Land ist, ist die andere ein Wildfang, der auf keinem Internat länger bleibt. Beide eint ein Schicksal: Nach dem Tod der Mutter stößt sie der Vater weg, ein vom Ersten Weltkrieg v.a. seelisch gezeichneter Veteran. Vianne muss ihren Mann in den Krieg ziehen lassen und ihre Tochter beschützen, gegen Hunger und Mangel bestehen, mit Nazis unter einem Dach leben und benötigt lange, um tatsächlich über sich hinauszuwachsen. Isabelle ist forscher und mutiger, ist früher mit den Grauen des Angriffskriegs konfrontiert, als sie sich dem langen Zug der aus Paris flüchtenden anschließt und kann es nicht erwarten ihren Beitrag zum Widerstand gegen die Nazis zu leisten. 

    Mit Vianne hat die Autorin eine Figur geschaffen, die wahrscheinlich über viele, viele Seiten ein relativ typisches Frauenschicksal im besetzten Frankreich verkörpert. Ihre Schwester ermöglicht uns Einblicke in die Welt der mutigen Menschen, die den Widerstand mit einfachsten Mitteln organisierten. Beide jedoch zeigen, wie wichtig es war, um jeden einzelnen Menschen zu kämpfen, der den Nazis zum Opfer gefallen wären: Jüdische Kinder genauso wie abgeschossene, alliierte Piloten. 

    Das Buch ist leicht lesbar geschrieben, man bleibt nie hängen, außer natürlich inhaltlich, wenn es zum Nachdenken anregt. Es ist trotz der beschriebenen Gräuel eigentlich auch nicht übermäßig brutal - was die beschriebenen Schicksale der Menschen natürlich umso unerträglicher werden lässt. 

    Was mich etwas enttäuscht hat: 

    Ich hatte gehofft, dass die Autorin noch tiefer in die Welt des französischen Widerstands eingestiegen wäre. Dafür werden aber sehr viele Aspekte des Alltags unter den Nationalsozialisten angerissen. Viele Entwicklungen im Roman waren auch nicht allzu überraschend, da man den Lauf der Geschichte (leider) nur zu gut kennt. Gerade deshalb wäre es wichtig gewesen mehr über die unbekannteren Seiten wie etwa auch die freie Zone zu erfahren. Vielleicht hätte der Fokus dafür aber enger sein müssen. Außerdem waren mir persönlich einige Entwicklungen auch zu pragmatisch abgehandelt (ich beziehe mich auch einige schicksalhafte Entwicklungen/Wendungen mit denen v.a. Vianne umgehen musste), aber so war es wahrscheinlich auch einfach - die Menschen hatten ja keine andere Wahl, als einfach weiterzumachen. 

    Am Ende findet die Autorin trotz allem einen Abschluss, einen getrübten, aber positiven Schlusspunkt. Ich bin mir unsicher, ob es das für mich gebraucht hätte.

  13. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (396)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist das Ende des 2.Weltkriegs und Helene steigt mit ihrem sieben Jahre alten Sohn in Vorpommern in einen Zug Richtung Berlin. Sie wollen nochmal neu anfangen. Von einem Besuch auf der Toilette kommt Helene nicht mehr zurück und der Junge bleibt allein. Die Welt stand uns offen, so geht es nach dem Prolog weiter und wir lernen Helene als kleines Mädchen kennen und wachsen quasi mit ihr heran. Es gibt viel Schönes, Literatur, auch harte Schicksalsschläge, erste Liebe und die enge Bindung zu ihrer Schwester Martha. Wir begegnen einer interessanten und starken Frau, aber irgendetwas brodelt unter der Oberfläche. Ja! Das ist große deutsche Literatur und Julia Franck versteht es perfekt eine literarische, eine beeindruckende Geschichte zu erzählen.

  14. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  15. Cover des Buches Atemschaukel (ISBN: 9783596512034)
    Herta Müller

    Atemschaukel

     (281)
    Aktuelle Rezension von: Ava_lon

    Inhalt

    Rumänien, Januar 1945. »Es war 3 Uhr in der Nacht, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15° C.« So beginnt der erschütternde Bericht eines jungen Mannes, der in ein russisches Straflager verschleppt wird – so wie 60000 andere Rumäniendeutsche, von deren Schicksal Herta Müller in diesem ungeheuren Buch erzählt. In Gesprächen mit dem verstorbenen Dichter Oskar Pastior und anderen Überlebenden der Lager hat sie den Stoff gesammelt – und zu überwältigender Literatur geformt.

     

    Cover

    Das Cover gefällt mir überhaupt nicht, ich mag nicht so gerne Fotografien von Menschen und ich mag keine Bilder mit Zigaretten. Auch wenn es den Zeitgeist spiegelt, so sind diese Fotos nicht mein Geschmack.

    Ein Wort vorneweg

    Meine Rezensionen können sowohl Spoiler enthalten als auch Analysen und Bewertungen, wobei der Schwerpunkt auf meinen persönlichen Eindrücken liegt.

    Mein Eindruck

    Ich bin völlig frei von irgendwelchen Vorabinformationen an dieses Buch herangegangen und habe es im Rahmen ein selbst organisierten Leserunde gelesen. Nur den Klappentext kannte ich und konnte mir so ungefähr vorstellen, dass es inhaltlich betrachtet kein leichtes Thema ist. Es ist auch schon sehr lange her, dass ich mich mit den Schattenseiten des zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt habe. Und jetzt war dieser Zeitpunkt gekommen und schon die ersten 50 Seiten trugen sehr viel Tiefe in sich. Jeder Abschnitt steht als Synonym für Aspekte des Lebens, zum Beispiel den Deckel für den Topf, um etwas zu verschließen, Gefühle in sich verbergen und einschließen, um nicht emotional zu zerbrechen. Der Zement der an einem klebt oder sich verflüchtigt spiegelt auch sehr gut die Hoffnung und so gab es eine Reihe von Sätzen, die mich von Beginn an nachdenklich zurückgelassen haben.

    Auch die vielen Wort Kreationen wie zum Beispiel Schneeverrat und Hungerengel

    verbinden die Schönheit und das Grauen miteinander. Schnee ist schön, weiß und sanft, kühl und still - allerdings auch ein Verräter, denn er zeigt die Spuren im Schnee, die jemand hinterlassen hat und die dann direkt zum Versteck führen, um der Deportation zu entgehen.

    Hunger ist grausam und ein Horror, wenn der Magen und der Darm grollen und wahrlich kein Engel, der Frieden verspricht.

    Viele Sätze erweisen sich als eine philosophische Wort Spielerei, wie zum Beispiel das schlichte Kofferpacken, wenn jemand noch nie einen Koffer gepackt hat. Was nehme ich mit? Wenn das Falsche zum Notwendigen wird und das Notwendige dann das Richtige ist, zeigt in diesem Zusammenhang immer wieder deutlich wie schnell etwas Ungewöhnliches zu etwas Normalem wird. Und all diese Feinheiten begleiten auf einer Reise, einer Reise die noch ohne Inhalt ist, sich entwickelt und letztlich vielleicht auch wieder zur Rückkehr führen wird. 

    Als LeserIn lernen wir die Geschichten von den Lagerinsassen kennen und die grausamen Erfahrungen jedes Einzelnen nehmen kein Ende.

    Es gibt zahlreiche Sätze und Worte, die mich zutiefst berührt haben und den Taumel zwischen Leben wollen / müssen und Sterben können / sollen aufzeigen.

    Auch das Wort Herzschaufel - eins werden mit seinem Arbeitsgerät, miteinander verschmelzen. Perfektion, Optimierung: die Arbeit ist ein gemeinsamer Tanz - ist eine grausame Vorstellung und zeitgleich steckt darin so viel Poesie. Hungrig und Hoffnungslos gilt es trotzdem den Lebenskampf aufrecht zu erhalten und die Arbeit mit einem geschwächten Körper zu bewältigen.

    Jedes Thema prägt den Lageralltag auf seine besondere Art und daran halten sich alle Lagerinsassen fest. Eine Haltestange aus Erinnerungen, Erzählungen und Beobachtungen.

    Es ist mehr als beeindruckend mit welcher Sprache die Autorin die Gewalt aus den Beschreibungen herausgelöst hat und ein Gefühl von Verstehen auf den Weg gibt. Sie beschönigt nicht und sie verurteilt nicht. 

    Auch wenn die Autorin ihre Worte gut wählt, so wird die bedrückende Situation im Lager mit jedem Abschnitt deutlicher und betrifft auch mich als LeserIn - eine Grenze des zumutbaren wird erreicht. Und trotzdem lesen sich die Zeilen gut, sie treffen den Kern in unserem Inneren und ein langsames Verstehen breitet sich aus. Ich fühle mich verbunden mit den Menschen im Lager.

    Fazit

    Ein tolles Buch, welches ich trotz der Thematik gerne gelesen habe. Es wiegt im Herzen leicht und schwer. Es vermittelt mir ein Bild über die damaligen Geschehnisse und über die Sprachlosigkeit der Rückkehrer. Auch mein Großvater, der im ersten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern von Verdun war, hat anschließend geschwiegen. Er hat seine Erlebnisse tief in sich vergraben, um uns Kinder / Enkelkinder vor grausamen Gedanken zu schützen, damit wir die Leichtigkeit des Lebens beibehalten können..

     

    230422

  16. Cover des Buches Überleben (ISBN: 9783218011297)
    Gerhard Zeillinger

    Überleben

     (22)
    Aktuelle Rezension von: monerl

    Meine Meinung
    Dies wird keine Rezension im üblichen Sinne! Dies sind emotionale Zeilen zu einem Buch, einem Zeitzeugenbericht, der mich in vielerlei Hinsicht schmerzt!

    Nachdem ich nun gestern (27. Oktober 2019) das Buch beendet habe und auf der Suche nach weiteren Informationen zum Autor und dem Zeitzeugen Walter Fantl war, stolperte ich über das Todesdatum von Walter Fantl. Gestorben ist er am 24. Oktober 2019. Das war letzten Donnerstag und das war während ich noch das Buch gelesen habe. Es überkommt mich Gänsehaut! Während ich über die Kindheit und den familiären Verlust von Walter Fantl und all den anderen Juden lese, während ich froh bin, dass er und einige andere den Holocaust in den Konzentrationslagern, wie z. B. Auschwitz, überlebt haben, stirbt Herr Walter Fantl im Alter von 95 Jahren. Und genau gestern in der Früh, das wusste ich gestern noch nicht, wurde er in Wien beerdigt.  

    Beide Gefühle, Freude und Trauer, werden überlagert. Und dennoch bin ich von Herzen froh, dass Herrn Fantl noch so viele Jahre Frieden geschenkt wurden.

    Und während ich gestern Abend die Buchdeckel zuklappte und so durchs Internet surfte, sah ich die Hochrechnungen der Thüringer Landtagswalen 2019! Ich sah, wie die AfD in Thüringen mit einem Plus von 12,8% auf ein Ergebnis von 23,4% gekommen war!

    Ein EKEL stieg in mir hoch, ich kann es kaum besser in Worte fassen. Ich fühlte mich benebelt, traurig und furchtbar wütend! Ja, ich bin immer noch richtiggehend wütend, weil ich nicht glauben kann, dass so viele Menschen, jeglichen wahlberechtigten Alters, einen Faschisten und sein rechtes Gedankengut gutheißen!

    Ich kann nicht fassen, dass das Leid Walter Fantls und das von millionen anderer Juden, Sinti und Roma, behinderter und kranker Menschen und anderer Minderheiten vergessen und weggewischt werden konnte! Wer solche Bücher liest, wie ich sie lese, Videos, Filme und Berichte von Zeitzeugen gesehen hat, kann nicht die AfD wählen und kann nicht wollen, dass wir erneut ein NAZI-Deutschland bekommen! Jedem Menschen, mit einem Minimum an Empathie und Menschlichkeit, weden solche Berichte, Fotos und Filme das Herz zusammendrücken und sie werden wissen, dass so eine Partei unter KEINEN UMSTÄNDEN gewählt werden darf, auch nicht aus Protest!

    Gerhard Zeillinger schreibt über Walter Fantl und berichtet über andere Wiener Juden, wie sie nach und nach entrechtet wurden und wie ihr Weg langsam aber sicher ins Konzentrationslager geführt hat.

    Dass Theresienstadt, wo Walter Fantl lange Zeit gelebt hat, ein Juden Ghetto, ein Durchgangslager war, war mir bis zu diesem Buch nicht so richtig klar. Viele prominente Juden aus dem Theater- und Künstler-Milieu waren in Theresienstadt. Daher gab es dort ein ungewöhnliches “kulturelles Leben”, wie in keinem anderen KZ, Lager oder Ghetto. Die Texte, die zu dieser Zeit dort entstanden, berichten über das damalige Leben, über das “Als-ob”-Leben.

    “Vieles im Ghetto wird nun anders, zumindest nach außen hin, seit der Besuch der “Kommission” angesagt ist. Schon im Jahr davor haben deutsche Pressevertreter und eine Delegation des Deutschen Roten Kreuzes Theresienstadt besucht und es war icht schwer, ihnen für wenige Stunden eine heile Welt vorzuspielen. Diesesmal sind es Vertreter des Internationalen Komitees und dänische Delegierte, die sich ein Bild vom Leben im Ghetto machen wollten.” (S. 139f)

    “Die SS lässt kurz darauf Filmoperateure aus Prag kommen, um das schöne Leben in Theresienstadt zu dokumentieren. Ein “Kulturfilm” wird gedreht, von der Prager Wochenschau-Gesellschaft. Sie filmen einen Alltag, den es nicht gibt, mit Hunterten Häftlingen als Statisten.” (S. 142)

                                

    Und immer wieder schwanken meine Gedanken zu der Frage, wie es sein kann, dass all das Grauen heute scheinbar vergessen wurde. Und dann erinnere ich mich, wie Gerhard Zeillinger in der Nachlese des Buches schreibt:

    “Im Gegensatz zu den anderen europäischen Regierungen, die sich bemühten, ihre Überlebenden so schnell wie möglich nach Hause zu holen, hatte die österreichische Bundesregierung keinerlei Anstalten zur Repatriierung der österreichischen Juden unternommen.” (S. 227)

    “Der österreichische Bundespräsident Karl Renner bekundete im Jahr 1946, dass er einer Wiederansiedlung von Juden in Wien mit allen Mitteln entgegentreten werde.” (S. 230)

    “Zwei Jahre später [1963] begannen in Deutschland die Auschwitzprozesse. Aber nur wenige wurden zur Rechenschaft gezogen. Von den SS-Männern der Wachmannschaft in Gleiwitz und den berüchtigten Kapos im Lager wurde kein einziger angeklagt.” (S. 230)

     

    Aus heutiger Sicht kommt deshalb das Gefühl in mir auf, dass damals nicht genug getan wurde. Viel zu viele Nazi-Verbrecher hatten überlebt und durften nach dem Krieg ein neues Leben anfangen, ganz unbescholten und frei. Und wer weiß, wie viele der Nachkommen mit der NS-Ideologie aufgewachsen sind und sie weiter verbreiten konnten. Eventuelle ernten wir gerade, was damals gesät wurde…  

                        

    Fazit                            

    Dieses und viele andere solcher Bücher sollten m.M.n. als Pflichtlektüre im Unterricht gelesen werden! Bildung bildet und öffnet Augen und auch Herz. Das Wissen über den Holocaust muss weiter verbreitet werden, da die letzten Zeitzeugen demnächst aussterben werden. Viele von ihnen, wie auch Walter Fantl, haben in der Öffentlichkeit und auch in Schulen darüber gesprochen. Wenn sie es nicht mehr können, müssen wir da weitermachen, wo sie aufgehört haben.


    Mehr Berichte und Videos auf:

    --> MonerlS-bunte-Welt


  17. Cover des Buches Gott bewahre (ISBN: 9783442774319)
    John Niven

    Gott bewahre

     (359)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Als ich das erste Mal "Gott bewahre" von John Niven entdeckte, war ich hin und weg und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Inhaltsbeschreibung klang einfach zu göttich lustig.

    In diesem Buch macht der Autor klar, für was Amerika alles steht: Schwulenfeindlichkeiten, Geldgier und natürlich sentationsgeilheit, wo man über Verrückte herziehen kann. Dabei haben die Menschen komplett vergessen, was Gott predigt: SEID LIEB!
    Als Gott von seinem Angelunrlaub in den Himmel zurückkehrt, sind auf der Erde ettliche Jahre vergangen und Gott hat sich eine ganze Menge anzuschauen, wobei er in den Genuss von Faxgeräten und Computern kommt. Seine Assistentin Jeannie hat alles vorbereitet. Gott nimmt sich ein paar Stunden Zeit um sich die Welt anzuschauen. Die verschiedenen Religionen, die sich in Gottes Namen umbringen, Krieg, Umweltkatastrophen, Hasstirolen gegen andere Lebensformen und einiges mehr, was Ihm Kopfzerbrechen bereitet. Als Er seinen Sohn Jesus dazuruft um Satan einen Besuch abzustatten, kommt Gott nur zu einer Lösung. Er muss seinen Sohn auf die Erde schicken, damit er die Menschen wieder führt und SEID LIEB pedigen kann. JC, der am liebsten einen Joint nach dem nächsten raucht und mit Jimi Hendrix Gitarre spielt, ist alles andere als begeistert von dem Vorschlag, erklärt sich aber bereit dazu.
    Mitten in New York startet sein Erdenleben und schnell wird ihm klar, dass er Amerika nur da packen kann, wo es verdammt weh tut: In Casting-Shows!

    In dieses Buch habe ich sehr viel Erwartung gesteckt und die ersten Seiten waren auch ganz amüsant. Alle im Himmel sind aufgeregt, als Gott aus dem Urlaub zurückkommt. Dass man ihn nicht verärgern sollte, klang sehr lustig und die Vorstellung, wie Gott in einem typischen Angleroutfit aussehen würde, war geradezu herrlich. Doch dann kam die ordinäre Ausdrucksweise, wo sehr viel Fuck und Scheiße vorkam und ganz oft geflucht wurde. Anfangs ist es ja noch verdammt witzig, auch dass alles im Himmel so easy peasy gehandhabt wird, aber je länger das Buch dauert umso vorhersehbarer werden die Dialoge. Alles ist aufs extremste dargestellt und nach einer Weile auch gar nicht mehr lustig.
    Am witzigsten waren jedoch die Zusammentreffen mit Satan. Dass sich Gott in Schale wirft um mit einem gläsernen Aufzug durch die Höllenkreise hinab zu fahren um dann in einem Restaurant zu speisen, wo Adolf Hitler Kellner ist, ist einfach zu lächerlich, aber unglaublich komisch.

    Es war ein echt krasses Buch, was storymäßig nicht schlecht war, aber diese Extreme haben mir das Lesen nach einer Weile nicht mehr spaßig gemacht. Sehr, sehr klischeehaft, oft grausam und böse. Mehrere klassische Arme-Leute-Reiche-Leute Szenen. Vorallem die Darstellung von Americas Next Popstar war zu krass und die Charaktere nur verachtungswürdig. Ich konnte dem ganzen nichts abgewinnen. Was man stark gemerkt hat, waren die sehr detaillierten Gittarenszenen, die mich als Nicht-Musiker doch eher gelangweilt haben.

    Wenn dieses Buch eine Moral erzählt, dann ist es meiner Meinung nach folgende: Die Bösen gewinnen immer... Und die Guten erst, wenn es schon zu spät ist...
    Nur ein Amerikaner kann so ein Buch über Amerika schreiben. Das er nach der Veröffentlichung noch lebt, macht doch Mut. Es gibt also noch eine Welt, in der man seine Meinung sagen darf. Das ist doch toll.

    Fazit:

    Ungeschönt, aber sehr übertrieben fand ich die Erzählung in dem Buch "Gott bewahre" über die amerikanische Lebensweise. Wenn man mal lachen will ist es ein nettes Buch, aber jede Medaille hat eine Kehrseite und die hat mir dieses Buch schwer verdaulich gemacht.
    Für Fans, die gerne über andere lachen ist es sicherlich ein tolles Buch! ^^
    Dass ich dieses Buch mit drei Sternen bewertet habe, hat folgende Gründe: Es ist eine verdammt originelle Story! Die Dialoge waren sehr oft schonungslos witzig und ich konnte das ein und andere Mal gut lachen! Und vorallem mag ich die Darstellung von Himmel und Hölle in diesem Buch.

  18. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  19. Cover des Buches Wir waren doch so jung (ISBN: 9783945025437)
    Jennifer Riemek

    Wir waren doch so jung

     (26)
    Aktuelle Rezension von: MissRose1989
    Jakob und Annie sind Juden in Aachen in der Zeit des Nationalsozialismus. Jedem, der sich mal ansatzweise mit dem Thema beschäftigt hat, weiss, welchen Anfeindungen Juden in diese Zeit ausgesetzt waren und wie hart in der Öffentlichkeit mit ihnen umgegangen wurde. Da war das Tragen des "Judenssterns" noch das Harmloseste. Der Judenstern findet sich auch auf dem sonst schlichten Cover des Buches wider, sonst ist der Cover eher grau gehalten. Die alter deutsche Schrift, die für den Titel genutzt wurde, hebt sich von sonstigen Covern ab, macht das Cover aber interessant. Jakob ist gerade 14 Jahre alt und erlebt immer wieder, sie mit Juden und auch mit ihm umgegangen wird, weil er eben Jude ist. Dieser Art der Repressalien verkraftet er nur schön, nur die Liebe zu Annie und eine alte Goldmünze seines Opa helfen ihm, die Zeit, die jahrelang mit Schikanen und Verspottung andauernd wird, zu überstehen... Mit Jakob und Annie schaffen Kuhn und Riemek zwei starke Charaktere, die man sofort ins Herz schliesst, weil sie einfach Opfer ihrer Zeit sind, doch sie finden sie mit der Opferrolle nicht einfach so ab. Das macht sie zu sehr starken Menschen in einer für Deutschland unrühmlichen Zeit.  Natürlich muss man sagen, dass das Thema Holocaust in Bücher nichts neues ist, aber gerade die Verbindung zwischen der fiktiven Geschichte, die gar nicht so sehr von den realen Grundlagen abweicht, gekoppelt mit dem Beleg der historischen Fakten macht es schon zu etwas besonderem.  Die Art, wie die Geschichte durch die Autoren Kuhn und Riemek erzählt werden, ist sehr feinfühlig und macht das Grausame, was in der Zeit besonders gegen die Juden gerichtet wurde, begreifbarer und für den Leser entwickelt sich eine neue Art von Verbundenheit mit Jakob und Annie. Man spürt richtig, dass die Autoren eben nicht nur eine einfache Geschichte schreiben wollten, sie haben ein Buch geschrieben, was nicht nur die Fakten sondern auch durch das Herzblut der Autoren überzeugt. Die Handlung des Buches basiert auf wahren Gegebenheiten, welche im Buch immer wieder belegt werden und so die Geschichte zweier Aachener Familien zwischen 1934 - 1945 erzählt, die einfach geprägt durch die Zeit und durch die Umgebung werden und dabei selber nicht viel dagegen tun können, was mit ihnen gemacht wurde.  Besonders an den Buch ist, dass die Aussagen der Zeitzeugen im Anhang wirklich nochmal durch die Autoren belegt werden und sogar Kurzbiografien der Zeitzeugen im Anhang niedergeschrieben sind, wodurch die Authentizität des Buches nochmal gewaltig gewinnt. 

    Fazit: Die Geschichte rund um Jakob und Annie und deren Familien wird von Michael Kuhn und Jennifer Riemek mit viel Feingefühl erzählt, trotzdem bekommt man beim Lesen leichte Beklemmungen, da alleine das allgemeine Wissen über das Leben der Juden in der Zeit unter den Nationalsozialisten gepaart mit der Geschichte, die auf Zeitzeugenaussagen und Dokumenten basiert, ein konkretes Bild des Lebens der Beiden gibt. Durch das Belegen der Geschichte durch Zeitzeugen und Dokumente wird die Geschichte noch tiefgreifender und berührt den Leser anders als eine fiktive Geschichte. 

  20. Cover des Buches Flügel aus Papier (ISBN: 9783733501273)
    Marcin Szczygielski

    Flügel aus Papier

     (36)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ
    Diese berührende Geschichte erzählt von bzw. wird vom Protagonisten Rafal erzählt, der mit seinem Großvater im Warschauer Ghetto des Jahres 1942 lebt. In Not und Elend hausen die beiden in einer kargen Wohnung, müssen dann aber aus dieser flüchten und der Großvater schafft es, es seinem Enkel zu ermöglichen, aus dem Ghetto geschmuggelt zu werden. Zwei Kinder lernt Rafal kennen. Sie tauchen gemeinsam unter und planen die Flucht .....

    Der Schluss ist ein genialer, hätte man besser nicht wählen können. Ich möchte mich dazu nicht äußern, um die Spannung nicht zu nehmen. Lest selbst, Marcin Szczygielski hat ein wahres Meisterwerk geschaffen.

    Mich hat das Buch sehr berührt. Dass es aus Sicht des Jungen zu lesen ist, fand ich sehr gut gelungen. So kann man sich perfekt in die Handllung und die Gefühlswelt Rafals hinein versetzen. Das, was ihm passiert, was sein Leben mit dem Großvater im Ghetto ausmachte, das bisschen Normalität, was man sich erhielt, dass sein Großvater musizierte, um die beiden am Leben zu erhalten, dann sein Instrument verkaufte, um dem Enkel die Flucht zu ermöglich, all das hat mich emotional gefangen genommen. Authentisch lebendig geschrieben, war es während des Lesens, als wäre ich dabei gewesen.

    Gelungener Roman !!!
  21. Cover des Buches 28 Tage lang (ISBN: 9783499266638)
    David Safier

    28 Tage lang

     (568)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mira ist sechzehn Jahre alt und schmuggelt im Warschauer Ghetto Lebensmittel, damit ihre Familie etwas zum Essen hat. Die Zeiten sind hart und gefährlich und das Mädchen bringt sich mit dieser Aktion immer wieder in Gefahr. Als sie einmal von einer Gruppe Jungs fast als Jüdin auffliegt, rettet sie ein junger Mann, der sich als ihr Freund ausgibt. Sie denkt viel an ihn und fühlt sich dabei doch schuldig, denn ihr Herz gehört eigentlich einem anderen. Als die Zeiten immer dramatischer werden und es Mira und den vielen Juden klar wird, dass die meisten sterben werden, schließt sie sich dem Widerstand an. Sie will kämpfen, sie will leben und sie will ihre Familie rächen. 28 Tage lang trotzen Mira und ihre Gefährten der SS und erleben alles, was unvorstellbar scheint. David Safier ist bekannt durch lustige Bücher wie  Plötzlich Shakespeare  oder  Mieses Karme.  Mit  28 Tage lang  schreibt er zum ersten mal ein ernstes Buch und nimmt sich einem historischen Stoff an. Es ist sehr gelungen, denn er vermittelt die Gefühle, Ängste und Bewegungen von Mira großartig und man wird ein Teil des Widerstands und erlebt Verrat, Verlust und doch auch Hoffnung. Toll!

  22. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

     (2.321)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Hab am Anfang etwas gebraucht mich an die Art des erzählens zu gewöhnen und den Schreibstil, aber dann bin ich schnell durchgekommen.  


    Die Darstellung der Schüler und ihrer Reaktionen auf "Die Welle" erschien mir manchmal etwas unglaubwürdig und oberflächlich. Hätte gern mehr über die verschiedene Charaktere und ihre Sichtweise erfahren. Etwas ausführlicher formuliert.


    In dem Buch wird einen aufgezeigt wie schnell man doch dem Gruppenzwang unterliegen kann.


    Zum Ende hin fand ich es etwas zu kurz zusammengefasst und es gab zu viele Probleme, die nicht ausführlich genug behandelt wurden.

  23. Cover des Buches Mein Leben (ISBN: 9783641135508)
    Marcel Reich-Ranicki

    Mein Leben

     (248)
    Aktuelle Rezension von: _leserin_

    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an schwer begeistert. Marcel Reich-Ranickis Biografie ist interessant, erfrischend, amüsant und berührend. Beim Lesen hatte ich ständig das Gefühl, seine Stimme im Ohr zu haben. Bereits als Kind war es sein Traum, Literaturkritiker zu werden. Oftmals musste er darum bangen, dies zu realisieren und davon leben zu können – er hatte weder eine Ausbildung und noch wurden einzelne Kritiken für Zeitungen gut bezahlt. 

    Der in Warschau geborene Marcel Reich-Ranicki kommt mit sieben Jahren nach Berlin und flieht nach der Matura, mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus, wieder nach Polen zurück. Er berichtet vom Alltagsleben im Warschauer Ghetto, den Transporten in Konzentrationslager und dass er im Ghetto seine Frau kennenlernte. Diese erste Hälfte der Biografie gibt einen umfassen, persönlichen Einblick in das Leben von Jüdinnen und Juden unter dem Nazi-Regime; mit welchen Ängsten die tägliche Aussortierung für den Abtransport nach Treblinka verbunden war, denn im Ghetto wussten die Jüdinnen und Juden genau, dass dieser Transport den Tod durch Vergasen bedeutete. 

    Nach Stationen beim polnischen Geheimdienst und der Zensurbehörde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, beschließt er, einen beruflichen Auslandstermin in Deutschland zu nützen und nicht mehr ins kommunistische Polen zurückzukehren. In Deutschland musste er wieder von Neuem beginnen, konnte aber bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ und später bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gut Fuß fassen. 

    Sehr persönlich sind jene Passagen, in denen er sich immer wieder fragt (und das sein ganzes Leben lang), warum er überlebt hat. 

    Irgendwo habe ich gelesen, dass Marcel Reich-Ranicki seinen Verlag davor gewarnt hat, nicht zu viele Erstauflagen von diesem Buch zu drucken, sie würden sonst darauf sitzen bleiben. Millionenfach hat sich seither das Buch verkauft. Monatelang führte es die Spiegel-Bestsellerliste an. Einem breiten Publikum wurde er erst durch seine höchst pointierten und äußerst lebhaften Diskussionen und „Verrisse“ in der Fernsehsendung „Literarisches Quartett“ bekannt. 

    Eine absolute Empfehlung.

  24. Cover des Buches Hertzmann's Coffee (ISBN: 9783442748099)
    Vanessa F. Fogel

    Hertzmann's Coffee

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Anita27a

    Keine spannende Geschichte. Sie wird  aus verschiedenen Perspektiven  erzählt, immer als Ich Erzähler, was zunoächst sehr verwirrend ist.  Erst zum Schluss finden die 3 Stränge zusammen. Einmal war ich versucht das Buch wegzulegen, aber es hat sich gelohnt der Geschichte zu folgen und Yankele geduldig zuzuhören. Das Ende ist überwältigend schön. Und nun bereite ich mir eine gute Tasse Kaffee zu.

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