Bücher mit dem Tag "homoerotik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "homoerotik" gekennzeichnet haben.

189 Bücher

  1. Cover des Buches Narziß und Goldmund (ISBN: 9783518471234)
    Hermann Hesse

    Narziß und Goldmund

     (698)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Das Buch betrachtet Themen wie Freundschaft oder Kunst von einer neuen Seite und auch der Sprachstil ist sehr gelungen. Objektiv betrachtet ist es wirklich ein gutes Buch, aber ich fand es manchmal etwas zäh und es hat mich nicht so richtig gefesselt. Trotzdem gab es einige schöne Zitate, wie z.B.: „jedes Leben wird ja erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend. Was wäre Vernunft und Nüchternheit ohne das Wissen von Rausch, was wäre Sinneslust, wenn nicht der Tod hinter ihr stünde, und was wäre die Liebe ohne die ewige Todfeindschaft der Geschlechter?“

  2. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  3. Cover des Buches Der Tod in Venedig (ISBN: 9783596904075)
    Thomas Mann

    Der Tod in Venedig

     (456)
    Aktuelle Rezension von: Nik_Sander

    Das erste Drittel des Buches ist eine Zumutung für den Leser. Danach wurde T. Mann offensichtlich selbst müde von seinem eigenen Schreibstil und wechselte zu einer mehr oder weniger "normalen" Erzählung. Allerdings stellt sich automatisch die Frage, ob er nicht absichtlich solch einen Unfug formulierte, um zukünftige Kritiker und Leser auszulachen... Wenn dies der Fall war, ist ihm dies gut gelungen.

    Was ich an der Novelle positiv hervorheben kann, ist die starke Symbolik. T. Mann hat enorm viel Zeit investiert, um eine innere Welt "eines" Mannes (was auch zu seinem Namen passt ;) - letztendlich ist es auch das Buch über ihn selbst) mit griechischen Mythen zu verschmelzen. Allerdings sollte man eine gute Allgemeinbildung haben, um alle Zeichen zu erkennen. Die Alternative wäre zumindest vor dem Lesen eine gute Lektüre über das Buch lesen. Denn wenn man die Symbolik des Buches nicht versteht und die versteckten Botschaften nicht bereits beim Lesen wahrnimmt, bietet das Buch aus meiner Sicht wenig literarische Schönheit.

    Und jetzt komme ich zur komplizierteren Frage des Inhalts... Ich verstehe, dass der Autor mit dem Text eigene Gedanken und homoerotische Neigungen verarbeiten wollte, ABER ganz ehrlich! Muss man wirklich einen Text über einen alten Pädophilen lesen? Ich sage klar - NEIN. Wäre das Werk nicht von T. Mann geschrieben, wäre es längst aus unserem kollektiven Gedächtnis ausradiert.

    Ein Stern muss man ja vergeben. Den zweiten Stern gebe ich für die starke Symbolik.

     

  4. Cover des Buches Teeträume (ISBN: 9783942451192)
    Anna Martin

    Teeträume

     (11)
    Aktuelle Rezension von: j125
    Inhalt:
    Robert ist Literaturprofessor an einer amerikanischen Universität und fühlt sich eigentlich wohl in seinem normalen, langweiligen Leben. Er hat eine Teenager-Tochter, einen Kater und eine Leidenschaft für Kipling. Plötzlich taucht Chris in seinem Leben auf, der auf den ersten Blick so gar nicht zu ihm passen will. Er ist Musiker, Jahre jünger als Robert und tätowiert.

    Meine Meinung:

    Das Cover finde ich sehr ansprechend und natürlich hat mich am Klappentext auch das Wort Literaturprofessor gereizt. Außerdem passt Tee gut in diese Jahreszeit, sodass das Buch endlich bei mir einziehen musste.

    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Schreibstil war sehr angenehm und ich hatte keine Probleme in die Geschichte zu finden. Robert kommt eigentlich aus Schottland und versucht, sich nicht so sehr der amerikanischen Sprachweise anzupassen. Er sagt nicht „bunt“, sondern „farbenfroh“, nicht „Klo“, sondern „Toilette“. Ich mochte diesen Charakterzug total gern.

    Auch Chris ist ein sympathischer Charakter. Er bringt ein bisschen Schwung in die Geschichte und vor allem auch in Roberts Leben. Seine gute Laune ist ansteckend und er kann in kurzer Zeit Leute für sich einnehmen.

    Zwei Dinge gab es, die mich ein bisschen gestört haben. Das eine ist für den Verlauf der Geschichte nicht wichtig, aber das andere ist eine Wendung, die ich so gar nicht nachvollziehen konnte. Ich hätte mir gewünscht, dass ein bisschen mehr auf die Beweggründe eingegangen wird, denn irgendwie fehlten mir bei Robert und Chris ab und an ernsthafte Gespräche über ihre Beziehung.

    Mir persönlich hätte ein bisschen mehr Action oder Drama in der Geschichte gefallen, es wirkt doch eher wie eine Episode aus dem Leben zweier Menschen, als wie eine Geschichte mit Höhepunkt und tollem Finale. Außerdem hätten manche Szenen für mich ausführlicher sein können, bzw. hätten die Zeitsprünge kleiner sein können.

    Mit dem Titel bin ich nicht so ganz glücklich, denn ich mag es gern, wenn der Titel zur Geschichte passt. Zwar wird in der Geschichte Tee getrunken, aber ich hätte mir mehr Übereinstimmung gewünscht. Von der Stimmung her passt der Titel aber doch wieder, weil ich dieses Buch perfekt finde, für einen grauen, regnerischen Herbsttag, den man mit einem Tee hinter dem Fenster verbringt.

    Fazit:
    Eine nette kleine Geschichte, die mich größtenteils überzeugen konnte. Die Charaktere sind sympathisch, allerdings hätte ich mir hier und da mehr Erklärungen gewünscht. Die große Wendung der Geschichte konnte ich nicht nachvollziehen.
  5. Cover des Buches Soulmates: Ruf des Schicksals (ISBN: 9783942451284)
    J.L. Langley

    Soulmates: Ruf des Schicksals

     (32)
    Aktuelle Rezension von: weinlachgummi
    *Kurzmeinung*

    Ich war wirklich sehr gespannt auf diese Geschichte, besonders da ich total Lust auf eine Gestaltenwandler Geschichte hatte und bis dato nur zwei Stück im m/F Bereich gelesen habe.

    Ich hatte dann ein bisschen Probleme mit dem Schreibstil und mit manchen Formulierungen, auch waren manche Dinge einfach nicht so schlüssig und logisch. Sei es das Verhalten kurz nach einer Gehirnerschütterung und wie einfach man ein neues teures Auto kaufen kann. Mir fehlte da manchmal die schlüssige Erklärung, einfach das Hinten dran.

    Aber davon abgesehen mochte ich die Geschichte. Die beiden Protagonisten waren mir sympathisch und auch wenn ich denke, dass man aus der Geschichte noch mehr hätte machen könnten, hat sie mir trotzdem gefallen.
  6. Cover des Buches Der Bosporus-Kurier (ISBN: 9783732330836)
    Marc Weiherhof

    Der Bosporus-Kurier

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    „Der Bosporus-Kurier“ ist einmal eine andere Art von Story von Marc Weiherhof, die mich total überzeugt und bewegt hat.
    Von der Story möchte ich nicht zu viel verraten, da ich dann bestimmt aus Versehen spoiler ;)
    Was mich total fasziniert hat war wie Marc wieder seine Reiseleidenschaft in das Buch hat einfließen lassen. Die Beschreibung der Stadt, Landschaft und selbst wenn man noch nicht in Istanbul gewesen ist, bekommt man von Marc ein detailliertes Bild vermittelt - klasse.
    Auch dieses Buch spiegelt Marc‘s knackigen, flüssigen und detaillierten Schreibstil wieder.
    Seine beeindruckende Art und Weise, detailliert die Eindrücke, Empfinden und das Äußere der und die Charaktere selbst wiederzugeben und darzustellen, findet sich auch hier wieder.
    Das Buch hat mich aufgrund der Heftigkeit und Härte in manchen Situationen schon echt mitgenommen. Eine krasse Erfahrung.
    Natürlich gibt es neben Spannung und Nervenkitzel auch Romantik und Erotik - eine gelungene Mischung.
    Sebastian und Fabian sind mir sofort ans Herz gewachsen und ich habe mit Ihnen mitgefiebert und mitgelitten.
    Marc hat es auch wunderbar geschafft, neben der Ernsthaftigkeit der Handlung hin und wieder lustige Momente einzubauen, die nicht fehplatziert wirken.

    Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und freue mich auf kommende Rereads.
  7. Cover des Buches Der Hals der Giraffe (ISBN: 9783518467909)
    Judith Schalansky

    Der Hals der Giraffe

     (261)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Auf Der Hals der Giraffe bin ich durch das Interview mit Carolin Hagebölling aufmerksam geworden. Leider kann ich ihre Begeisterung nicht in Gänze teilen, dazu ist das Leseerlebnis zu ambivalent. Es beginnt bereits mit dem Untertitel: Bildungsroman. Der ist schlichtweg irreführend, denn hier entwickelt sich niemand, nicht einmal der geneigte Leser. Und auch in einem übertragenen Sinne ist es kein Bildungsroman, also kein lehrendes Buch, denn dazu sind sowohl die vermittelten biologischen Grundlagen zu banal und vor allem teilweise schlichtweg überholt und damit falsch. Um dies zu erkennen, muss man allerdings schon minimale Kenntnisse in Biologie haben, womit sich das Vermitteln von Grundlagen aufheben würde. Hinzu kommt, dass der Roman ohne echte Handlung auskommt, was bereits nach wenigen Seiten zu einer gewissen Eintönigkeit führt. Und dann ist da noch die Protagonistin, deren Gedankenwelt dermaßen abstoßend ist, dass ich mich durchgängig gefragt habe, warum irgendjemand das überhaupt lesen wollen würde. Nun kommt aber leider hinzu, dass Judith Schalansky eine großartige Schriftstellerin ist. Leider? Ja, denn sonst hätte ich den Roman zerreißen können, was er inhaltlich auch verdient hätte. Aber sprachlich ist der Hals der Giraffe herausragend, so dass ein Verriss nicht im Ansatz in Frage kommt.

    Ohne das sprachliche Vergnügen wäre es eine Tortur Inge Lohmark, Mittfünzigerin und Gymnasiallehrerin für Biologie und Sport im ländlichen Vorpommern, länger als ein paar Seiten zu begleiten. Nun mag man die drei Kapitel, die drei Tagen im Schuljahr entsprechen, als satirisch, spritzig oder gar witzig verklären, dazu muss man dann aber auch Vergnügen an Abwertung und Demütigung haben. Denn Lohmark, deren Gedanken wir ertragen müssen, macht nichts anders als andere Menschen in bester Misanthropie stereotyp wahrzunehmen und dann abzuwerten. Das macht in etwa so viel Vergnügen wie einem Wutbürger zu lauschen. Nun gut es gibt natürlich auch Menschen die finden Don Alphonso von der FAZ, Henryk Broder oder Dieter Nuhr witzig. Mir geht das ständige Erheben über andere, das „lustig machen“, was nichts anderes ist als Polemik und damit die Waffe der geistig Schwachen, ziemlich auf die Nerven.

    Sprachliches Highlight – Inhaltliches Nogo

    Natürlich sind dann schnell die wertkonservativen Verständigen zur Hand. Das ist doch eine psychologische Studie, die Schalansky hier vorlegt. Das will ich ja auch gar nicht in Abrede stellen. Das Psychogramm ist hervorragend und erschreckend real. Aber es bleibt dabei: Warum soll ich so etwas lesen? Was habe ich davon? Wer das unterhaltend findet, findet wohl auch GNTM spaßig. Bildet es mich? Nicht mehr als irgendwelche Äußerungen von AfD Anhängern. Ich fand auch Sarrazin oder Pirinçci weder bildend noch unterhaltsam. Geht es darum mein Mitgefühl zu schulen? Sollen wir Leser lernen die Sorgen und Nöte der „Abgehängten“ zu verstehen? Nun ja. Niemand wird gezwungen ein Sozialdarwinist und Chauvinist zu werden. Das würde diejenigen abwerten, die in den gleichen Verhältnissen leben und nicht zum Hassmenschen werden. Soll ich lernen wie solch „verknöcherte“ Persönlichkeiten mit mangelnder Sozialkompetenz zu dem werden, was sie sind? Das sei vorweggenommen, das lernt man nicht. Denn wie bereits erwähnt: es ist kein Bildungsroman. Lohmark ist, wie sie schon immer war.

    Es gibt jedenfalls Grund genug, warum man sich das Lesen des Romans sparen kann. Wäre da nicht, ja, wäre da nicht dieses grandiose Sprachvermögen von Judith Schalansky. Ich habe selten diese Authentizität von Gedanken gelesen, inklusive assoziativer Abschweifungen. Wir sitzen im Kopf von Lohmark. Wir bekommen keine Essenz ihrer Gedanken geliefert, sondern das Rohmaterial. Es hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass zwischendurch einfach nur gesummt wird oder die Gedanken kurz ganz weg sind. Diese sprachliche Meisterleistung verbunden mit der präzisen Einfühlung und Beobachtungsgabe von Schalansky (so sie sich denn hoffentlich nicht lediglich selbst beobachtet hat) macht aus einem langweiligen misanthropen Egotrip eines der außergewöhnlichsten weil ambivalentesten Bücher der letzten Jahre.

  8. Cover des Buches Passgenau (ISBN: 9783958230026)
    Ryan Loveless

    Passgenau

     (10)
    Aktuelle Rezension von: qhanqibe2

    Ein durchaus gelungener Liebesroman über den Profi-Fußballer Adam, welcher von seinem Club fallengelassen wird und deshalb in ein relativ junges Team wechseln muss. Der einzige Lichtblick ist sein Teamkamerad Collin, dem er plötzlich näher kommt. Der Schreibstil schildert aus der Erzählerperspektive und liest sich sehr einfach und locker. Und auch die Geschichte ist wirklich interessant und unterhaltsam; nicht nur, dass man so einiges über Fußball als Profisport erfährt, die Liebesgeschichte ist auch auf unklischeehafte Weise echt gemütlich und süß, zudem gibt es auch so einige lustige Stellen, bei denen man einfach grinsen muss. Und auch die Charaktere an sich sind ziemlich sympathisch. Wichtig fand ich aber auch, dass ein bisschen auf Queerfeindlichkeit im Bereich Fußball eingegangen wird, denn es ist leider ein realistisches Problem, dem sich Collin und Adam stellen müssen. Nichtsdestotrotz ist das Buch insgesamt locker, charmant und unterhaltsam und hält auf jeden Fall alles, was es verspricht - ich kann es jedenfalls empfehlen. 

  9. Cover des Buches Vorsicht Nachsicht (ISBN: 9783958231160)
    A.C. Lelis

    Vorsicht Nachsicht

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Worum geht's?

    In "Vorsicht Nachsicht" geht es um Ruben, einen Studenten mit massiven Minderwertigkeitskomplexen. Ruben gerät an Radiomoderator Kilian, der zwölf Jahre älter ist. Ruben kann nicht fassen, dass sich Kilian der Göttliche tatsächlich für ihn interessiert. Und deshalb ist Ruben äußerst vorsichtig und misstrauisch. Zu recht, wie sich herausstellt.

    Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung, die Ruben genießen will, solange sie anhält. Aber Kilian -  eigentlich ein lieber Mensch und im Bett eine Granate - ist nicht treu. Ruben lässt es sich gefallen, weil er sich für wertlos hält. Kilian wiederum hält das für Gleichgültigkeit, als wäre er Ruben einfach nicht wichtig genug.


    Und wie war's?

    Oha, ich bin froh, dass ich die Bücher von A.C. Lelis in chronologisch umgekehrter Reihenfolge lese. Hätte ich mit diesem Buch angefangen, ich hätte es wohl nicht nur abgebrochen, sondern auch nie wieder etwas von der Autorin gelesen.


    Das liegt zum Einen an den rund 35 Schreibfehlern, die letztlich alle Wertungspunkte in dieser Kategorie aufgezehrt haben. Zum Anderen daran, dass das Buch schon mit dem ersten Satz mit einer Sexszene beginnt. Und schließlich an den schnell nervenden und nie endenden Selbstzweifeln des Protagonisten.


    Am Ende war ich froh, das Buch trotzdem gelesen zu haben.


    Irgendwann weiß man als Leser, dass es gerade um Rubens Minderwertigkeitskomplexe geht und um die Denkprozesse, die dadurch ausgelöst werden. Kilian erlebt einen ganz anderen Ruben, als der allwissende Leser. Für ihn ist Ruben ein cooler Student, so cool, dass er emotional beinahe  gleichgültig wirkt. Ruben spricht nur das Nötigste (er hat ständig Angst, etwas Dummes zu sagen oder im fällt einfach nichts ein). Aber die Coolness, die Kilian zu sehen glaubt, ist in Wirklichkeit ein mächtiger, richtig dicker Panzer aus Eis, den Ruben während seines jungen Lebens um sich herum aufgebaut hat. Damit schützt er sich vor verbalen und emotionalen Angriffen, die er sogar von seinen eigenen Eltern kennt. Er hat bisher nur gelernt, dass er nutz- und wertlos ist. Attribute wie "liebenswert" oder auch nur "gutaussehend" würde er im Leben nicht mit seiner Person in Verbindung bringen.


    Mit diesen Gedanken wird man als Leser fortwährend konfrontiert, während Ruben versucht, seine Beziehung zu Kilian eben so lange zu genießen, bis der ihn wegwirft. Dass Kilian untreu ist, ist natürlich Wasser auf Rubens Gedankenmühlen. Ab dem ersten Fehltritt hat er nur noch Angst, dass es wieder geschieht, während er behauptet, es mache ihm nichts aus. Er will Kilian nicht verlieren. Aber alles scheint gegen ihre Beziehung zu sprechen, am lautesten Rubens Cousin Torben, seine Freunde und sogar Kilians Freunde.


    Die beste Stelle des Buches war für mich der Zeitpunkt, an dem der ganze Knoten platzt, an dem Rubens Mauer wie durch ein Erdbeben einstürzt und all die Emotionen, die unterdrückten und verschwiegenen Ängste gewaltsam hervorbrechen. Ein wahnsinnig emotionaler Moment, der für all die nervigen Momente entschädigt, in denen Ruben nicht sagen konnte, was er wirklich dachte.


    Die Wertung:

    Das Cover hat mir persönlich leider nicht gefallen. Ein halbnackter Junger in einem Bett sagt mir zu wenig über das Buch und seine Geschichte aus, als dass ich es mir deshalb kaufen würde. Es wird der Geschichte auch tatsächlich nicht gerecht, denn so nackt und unbefangen, wie Ruben hier dargestellt wird, ist er ganz lange nicht.


    Die Unterhaltung hat weit über die Hälfte des Buches hinaus unter den wiederkehrenden Selbstzweifeln gelitten, mit denen uns Ruben konfrontiert. Gleichzeitig stieg aber die Spannung, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Zeitweise konnte ich nicht glauben, dass es Ruben und Kilian bis zum Ende schaffen sollten. Dagegen sprachen Rubens verschlossene Art, Kilians Untreue und der Widerstand ihres Umfeldes. Und schließlich interessierte sich auch noch ein anderer Junge ganz offensiv für Ruben. Ich war schon früh überzeugt, dass die Beziehung keine Zukunft hat. Zwischendurch hätte ich Kilian zu gern selbst zum Teufel gejagt und Ruben am liebsten kräftig geschüttelt. Ich kann also nicht behaupten, die Geschichte wäre nicht unterhaltsam gewesen.


    Und weil es letztlich hauptsächlich auf die Unterhaltung ankommt, hat das Buch die Punkte durchaus verdient, die es bekommen hat. 

     
  10. Cover des Buches Leben im Käfig (ISBN: 9783958231023)
    Raik Thorstad

    Leben im Käfig

     (40)
    Aktuelle Rezension von: TenshiChan

    Ich musste mit Schrecken feststellen, das ich das Buch, knapp nach Erscheinen von Band 2, verschlungen und dabei vergessen habe eine Rezension darüber zu schreiben! Asche auf mein Haupt. Dadurch das ich es vor kurzem wieder gelesen habe, werde ich das natürlich sofort nachholen!

    Ich weiß noch, als ich angefangen hatte die ersten Bücher in dem Genre zu verschlingen. Sie waren im vergleich zu diesem Inhaltlich leichter, nicht so tiefgründig und auch wesentlich kürzer. An dem Tag als ich es ausgelesen habe musste ich Fluchen und hätte mich am Liebsten auf der Arbeit krankgemeldet. Immerhin wusste ich das ich mit Band zwei gleich hätte weiter machen können.

    Die anfängliche Angst, ob das Buch auch etwas für mich ist, wurden schnell bei Seite geräumt. Nach wenigen Seiten hatte es die Autorin geschafft, mich zu fesseln und in die Welt von Andreas und Sascha zu ziehen. Ich habe mit den beiden Protagonisten gelitten, gelacht, geweint und geflucht. Andreas tat mir auf der einen Seite leid, mit so einer Krankheit zu leben, die einen einschränkt. Seine Eltern konnte ich damals wie heute nicht richtig verstehen, aber das sei mal dahingestellt. Als Sascha auftauchte änderte sich das Blatt und den anfänglichen zarten und zurückhaltenden Annäherungsversuchen entstanden. Die beiden habe ich in mein Herz geschlossen und bin froh, dass die beiden mich in meiner Anfangs Zeit mit dem Genre begleitet haben. Die Story zeigt zwei junge Menschen, die aneinander Wachsen und so unendlich stark sind. Die Geschichte der beiden hat mich sehr ge-und berührt. Der Umgang von Andreas und Sascha ist zärtlich, romantisch und bezaubernd schön und zeigt sogleich auch zwei sehr starke und auch verletzliche Menschen.

    Jeder hat sein Päckchen zu tragen, niemand hat es einfach im Leben, nicht einmal unsere Charaktere in ihrer eigenen Welt.

    Für dich liebe Raik sollen ganze 5 Strahlende Sterne Leuchten.


    Tenshi 

  11. Cover des Buches Der Gefährte des Wolfes 1: Tristan (ISBN: 9783942451147)
    Rhianne Aile

    Der Gefährte des Wolfes 1: Tristan

     (20)
    Aktuelle Rezension von: A_Kaiden

    Eine schöne Story, obwohl ich mit Tristan nicht ganz warm geworden bin. Der Handlungsstrang zieht sich gut durchdacht bis ans Ende und verleiht dem Roman Spannung bis zum Schluss. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Besonders die Nebencharaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Wie bereits erwähnt konnte ich leider keine Sympathie zu Tristan, dem Hauptcharakter aufbauen, sein Wesen war mir zu naiv und zu aufdringlich. Dennoch hat das Buch in meinem Regal einen Platz gesichert, den es nicht mehr hergeben wird. Die Story und der Schreibstil der Autorin hat mich überzeugt, sodass ich den Roman gerne wieder mal lesen werde.

  12. Cover des Buches Elfenprinz - Verrat (ISBN: 9781310970528)
    Ray van Black

    Elfenprinz - Verrat

     (12)
    Aktuelle Rezension von: BabsiEngel
    Meinung:
    Ich tue mich sehr schwer, dieses Buch zu bewerten, da die Geschichte im Grunde gut ist. Alles drum herum, doch dann wieder, ist der Hauptcharakter, Prinz Elyon, mir ein Dorn im Auge.
    Bei Eylon fragte ich mich oft, ist er ein Mann, oder eine Frau. Schon alleine das Wort seiner Erzieherin "Liebes" - sowas sagt man doch nicht zu einem Mann und noch dazu kam er mir viel zu jung rüber, als wäre er gerade mal 10 Jahre.
    Doch die Geschichte im Großen und Ganzen fand ich sehr gut. Auch das alles so wundervoll beschrieben wurde, dass man sich auch sehr gut in die Orte und die Charaktere hineinfühlen konnte.
    Ich hätte mir sehr gewünscht, das Band 2 so wäre, wie der erste Teil. Mit den selben Charakteren, denn Band 1 fand ich echt super geschrieben. Der hat mich so sehr verzaubert .
    Band 2 dagegen fand ich nur die Geschichte gut, doch mit Elyon konnte ich nicht warm werden, da ich mir leider viel zu oft die Frage stellte, ob das ein Kind ist, auch wenn er in einem Turm viele jahre eingesperrt und von den anderen abgeschirmt war, fand ich ihn nicht so berauschend. Wenn man sich immer wieder fragt, ist es nun ein Mann, oder eine Frau.
    Leider konnte mich die Autorin dieses Mal nicht 100-prozentig überzeugen, so wie beim ersten Teil.
    Ich finde es sehr schade, dass der Charakter Elyon nicht so gut ausgearbeitet wurde, wie die anderen Charaktere.
    Kyrm stach mir besonders ins Auge. Von dem hätte ich gerne einiges mehr gelesen, da er einen wirklich anspricht.
    Der Schreibstil der Autorin war flüssig und temporeich. Man findet sofort in die Geschichte.
    Auch wenn mich Eylon nicht verzaubern konnte, so konnte es aber dennoch die Geschichte insgesamt.

    Fazit:
    Elfenprinz: Verrat bekommt von mir 3,5 von 5 Sterne, die 1 1/2 Sterne Abzug, da mich Elyon zu oft verwirrt hat, ob er Mann oder Frau ist und ob er nicht doch erst ein kleiner Junge ist, der gerade mal 10 Jahre ist.
  13. Cover des Buches Liebe kennt keine Grenzen (Liebe-Reihe 3) (ISBN: B00N3VJSH4)
    Andrew Grey

    Liebe kennt keine Grenzen (Liebe-Reihe 3)

     (11)
    Aktuelle Rezension von: weinlachgummi
    *Kurzmeinung*

    Ich wollte schon länger mal ein Buch aus dem Cursed Verlag lesen und habe mich dann für dieses hier entschieden. Zum einen, weil ich auch mal etwas von Andrew Grey lesen wollte und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte.

    Außerdem klang die Geschichte echt süß und das war sie dann auch. Mit gerade mal 200 Seiten ist der Roman etwas kurz, aber trotzdem rund. Besonders hat mir gefallen, wie der blinde Violinist Robbie dargestellt wurde. Es gab zwar ein paar Dinge, die ich etwas na ja nicht ganz so glaubwürdig fand. Aber man darf es hier mit dem Realismus nicht so ernst nehmen. Ich meine wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass so viele homosexuelle oder bisexuelle Männer zufällig auf einer Farm zusammenkommen. Aber ich finde, das stört kaum, weil die Geschichte von Robbie und Joey so liebevoll und süß erzählt wird. Durch den lockeren Stil habe ich das Buch schnell gelesen gehabt und danach gleich einen weiteren Teil bestellt.

    Fazit:
    Eine süße Geschichte über Joey,
    der seit einem Unfall mit seinem Aussehen kämpft und Robbie, der als Kind erblindet ist.
    Beide kommen sich auf einer Farm näher und ja, die Farm war eine tolle Kulisse.
    4,5 Sterne
  14. Cover des Buches Die Maske des Meisters (ISBN: 9783955200992)
    Sandra Henke

    Die Maske des Meisters

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Sarah-the-1
    Ich verschlinge die Bücher von Sandra Henke regelrecht.Dieses Buch konnte mich allerdings leider nicht so richtig überzeugen. Die homosexuellen Sex-Szenen unter Männern und der Webcam-Sex haben mich leider überhaupt nicht angesprochen und ich fand auch Claires Verhalten mehr als naiv und dumm - die Lust über die eigene Sicherheit zu stellen und sich weiterhin mit Jemandem zu treffen, der ein Entführer und Mörder zu sein scheint. Würde das eine Frau im realen Leben tun, würde man ihr völlig zurecht mit null Verständnis entgegen treten. Ich hoffe, dass mich das nächste Buch wieder vollkommen überzeugen kann, aber für "Die Maske des Meisters" gibt es von mir nur 3 Sterne.
  15. Cover des Buches My Policeman (ISBN: 9783956145513)
    Bethan Roberts

    My Policeman

     (65)
    Aktuelle Rezension von: UnendlicheGeschichte

    "My Policeman" von Bethan Roberts ist eine dieser Geschichten, zu der ich meine Gedanken erst nach dem Re-read aufschreiben konnte, weil sie zu viel in mir ausgelöst hat, als dass ich schon nach dem ersten Lesen etwas Sinnvolles zu Papier hätte bringen können.

    Letztes Jahr im Sommer habe ich das Buch gelesen und vor einiger Zeit noch einmal das Hörbuch gehört – beides auf Englisch.

    Die Geschichte um die junge Lehrerin Marion, den Künstler Patrick und den Polizisten Tom, die im Brighton der 1950er Jahre in einem tragischen Beziehungsgeflecht aus Verboten, Lügen und vor allem ganz vielen Emotionen gefangen sind, hat mich komplett in ihren Bann gezogen.

    Marion liebt Tom, Tom liebt Marion. Aber nicht so wie es von einem Ehemann erwartet wird. Denn er ist homosexuell, was er sich eingesteht, als er sich in Patrick verliebt. Patrick und Marion verbindet eine große Liebe zur Kunst. Gemeinsam verbringen die drei eine gute Zeit, jedoch nur solange bis die Wahrheit sich nach und nach ihren Weg bahnt.

    Aus der Rückschau, mehrere Jahrzehnte später, arbeiten die drei mehr oder weniger freiwillig ihre tragische Vergangenheit auf, die noch viel mehr ihre Gegenwart bestimmt als sie es sich anfangs eingestehen wollen.

    Während die Kulisse  – die Stadt Brighton, der Strand, der Pier, das Museum, die Schule, Venedig – in ihrem 1950er Jahre- Stil eine faszinierende Wirkung hat, zeigt die Beziehung der drei jungen Menschen, wie sehr die furchtbaren gesellschaftlichen Moralvorstellungen und Gesetze ihrer Zeit das Leben von Menschen komplett zerstört haben. 

    Die Perspektivwechsel in der Erzählung ermöglichen Verständnis und Empathie für die unterschiedlichen Charaktere.

    Auch das Hörbuch mochte ich ausgesprochen gerne, weil ich die Sprecherin und den Sprecher als sehr passend und angenehm und die englische Sprache dadurch als gut verständlich empfunden habe. 

    Die Verfilmung mit Emma Corrin, David Dawson und Harry Styles hat mir auch sehr gefallen. Die Atmosphäre ist gut getroffen, viele Romanszenen sind filmisch toll umgesetzt. Jedoch kommt mir die Entwicklung der Beziehung zwischen den Protagonisten etwas zu kurz, sodass man diese nicht ganz so intensiv nachempfinden kann wie im Buch. 

    Insgesamt eine Geschichte, die mich die ganze Bandbreite großer Gefühle hat fühlen lassen; in Bezug auf die vielen Menschen, denen es in der Vergangenheit verboten wurde, zu lieben, wen sie lieben, und auf all die Menschen, denen es noch heute so schwer gemacht wird.

  16. Cover des Buches Die Frucht des Ölbaums (ISBN: 9783944343532)
    Gabrielle C. J. Couillez

    Die Frucht des Ölbaums

     (22)
    Aktuelle Rezension von: otegami

    'Die Frucht des Ölbaums' 2. Teil mit dem Titel 'Der Kreuzritter' ist ein würdiger Nachfolger des 1. Teils 'Der Ketzer'!

    Wir begleiten Olivier de Termes ab Ostern im Jahre 1247, als er sich gerade auf seinen ersten Kreuzzug ins 'Gelobte Land' vorbereitet. Nimmt er an diesem noch teil um der Inquisition zu entgehen, verschwimmen die Gründe für die Teilnahme an den weiteren drei und er hat auch immer mehr Probleme, Gründe dafür sich selbst zu nennen.

    Wir lernen die Schwierigkeiten kennen, mit denen die Kreuzritter zu kämpfen hatten: Disziplinlosigkeit der adligen Ritter (viele dachten nur daran, sich zu profilieren und brachten mit ihrem hochmütigen Stolz noch andere in Gefahr), der mangelnde Nachschub, die Widrigkeiten des Wetters bei den Seefahrten und natürlich die 'Einheimischen', die absolut nicht begeistert sind, dass ihnen Land weggenommen wird. Blutrünstige Sarazenen und Baibar al Bunduqdari, der Mameluckenführer, machen den Kreuzrittern außerdem das Leben äußerst schwer.

    Olivier, der Ritter mit den edlen Gesinnung und hohen Wertmaßstäben, kämpft auch mit eigenen Zweifel bezüglich seiner Religion der Katharer im Vergleich zum Christentum, und an seine größten Grenzen stößt er bei seinem Sohn.

    Wir erleben die lebenslange Suche des Protagonisten nach der 'fin ámour', der wahren Liebe, die die Autorin am Ende des Buches wunderschön beschreibt!

    Ich war nicht nur von der äußerst interessanten Geschichte begeistert, sondern ich tauchte richtig in diese Zeit ein. 'Schuld daran' sind die äußerst genauen Details, die die Autorin durch präzise Recherchearbeiten dem Leser nahebringt. Ich nenne hier z.B. 'die dicht aneinander gereihten Knöpfe', die der Erzbischof an seiner purpurroten Soutane trägt, 'die seine von der Kreuzfahrt zurückgekehrten, geistlichen Kollegen in Nachahmung des Kleiderschmuckes der knopftragenden Mamelucken anfertigen ließen'.

    Stand ich schon als Schülerin im Religionsunterricht den Kreuzzügen sehr skeptisch gegenüber, vermehrte sich nach dieser Lektüre noch meine Abneigung und meine Fassungslosigkeit, wie man dies gutheißen und sogar das Abschlachten von Menschen noch als heilig empfinden kann! 

    Eine Zeittafel, das Personenregister, Anmerkungen und Quellen am Ende sind wieder äußerst hilfreich und die Bilder einiger Ruinen der Schauplätze lockern die Erzählungen immer wieder auf!

    Gerne vergebe ich hier die verdienten 5 Sterne und spreche eine volle Leseempfehlung aus!



  17. Cover des Buches Die Anderen 1: Das Dämonenmal (ISBN: 9783959493017)
    Chris P. Rolls

    Die Anderen 1: Das Dämonenmal

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Chris P. Rolls - Die Anderen 1: Das Dämonenmal

    Der schüchterne Student Finn glaubt weder an Übersinnliches noch an glitzernde Vampire. Sein Verstand gerät jedoch in arge Erklärungsnot, als ihn ein Wesen mit rotglühenden Augen überfällt und mit einer Narbe zurücklässt. Fortan haben Verstand und innere Stimme reichlich Gelegenheit zu diskutieren, denn der Dämon verfolgt Finn bis nach Lüneburg. Dämon Dave spielt ein äußert riskantes Spiel, als er sich Finn abermals nähert und ihn Dinge erleben lässt, die Finn sich bisher nur in seinen geheimsten erotischen Träumen vorstellen konnte. Denn tief in Finn schlummert ein Erbe, welches allen Dämonen gefährlich werden kann. Dave weiß, dass er Finn töten sollte, ehe es voll erwacht und er sich in einen der gefürchteten Dämonenjäger wandelt. Wenn da nur nicht dieses seltsam fremde Gefühl wäre, dass ihn verwirrt und immer mehr verändert...

    Das Buch ist recht spannend und ich bin durch den flüssigen Schreibstil gut durchgekommen.
    Die Protagonisten waren am Anfang noch etwas undurchsichtig. Dave mochte ich erst gar nicht, aber dann hat sich der Bad Dämon doch in mein Herz geschlichen. Finn tat mir schon ziemlich Leid. Aber man konnte sehr gut seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen.

    Das Buch ist eher nix für Menschen die Action suchen, sondern eher ein Gefühl des Chaos mögen. Finns Geist möchte etwas anderes als sein Körper. Sehr interessant das zu verfolgen.

    Von mir also klare Weiterempfehlung für den ersten Teil dieser Reihe.

    #bookstagram #romantasy #bookiesupport #bookstagrammer #bookstagramdeutschland #bücherliebe #bücherverliebt #magischebücher #fantasy #lesenmachtsüchtig #lesenistschön #bücherwelt #bücherwurm #fantasy #romantasyroman #bookstagramchallenge #bibliophile #buchmagie😍

  18. Cover des Buches Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (ISBN: 9783944686134)
    J.L. Langley

    Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates])

     (17)
    Aktuelle Rezension von: weinlachgummi
    Nachdem ich Band 1 der Reihe gelesen habe, habe ich gleich mit Band 2 weiter gemacht. Remi war in Band 1 nicht gerade so sympathisch, zumindest zu Beginn. Doch hier bekommt man dann eine ganz andere Seite von ihm mit. So wurde er mir auch gleich sympathischer, seine fürsorgliche Art seinem Bruder gegenüber war toll. Und Jack mochte ich auch, aber gegen Sterling, dem Bruder von Remi kommen beide nicht an, schade, dass der Band von Sterling wohl irgendwie nie kommt...seit Jahren.

    Die Geschichte hat mir gefallen und konnte mich fesseln. Der Schreibstil hat mir hier schon besser gefallen und ich fand auch die Dinge besser erklärt. Mit manchem, gerade was die Wolssache anging, kam ich aber nicht so klar. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich so Bücher bis jetzt noch nicht gelesen habe, aber es erschien mir einfach als etwas komisch. Vielleicht hätte ich es mit mehr schlüssigen Erklärungen besser aufgenommen.

    Aber trotzdem mochte ich die Geschichte und habe dann auch gleich mit Band 3 weiter gemacht. Das Buch ist manchmal mit dem Begriff BDSM getaggt, die Sub und Dom Elemente fand ich aber nur sehr gering, wer so was also nicht mag, muss nicht zwangsläufig die Hände von dem Buch lassen.
  19. Cover des Buches Pegasuscitar - Auf magischen Schwingen (ISBN: 9783944737669)
    Chris P. Rolls

    Pegasuscitar - Auf magischen Schwingen

     (70)
    Aktuelle Rezension von: BlackPeaches
    Feyk musste in seinem jungen Leben schon so einiges mitmachen. Im Kindesalter als Bezahlung der väterlichen Schulden dem Gastwirt Jaskor überlassen, fristet er nun ein demütigendes und hartes Leben als Leibeigener. Als eines Tages der wohlhabende Vigar im Gasthof einkehrt, entdeckt dieser, dass in Feyk die Fähigkeiten eines Pegasuscitars schlummern, er also die Magie der Pegasus erwecken kann. Als treuer Diener des Südostreiches weiß er um die Wichtigkeit des letzten Citars und verspricht, Feyk in Bälde freizukaufen. Hierzu kommt es nicht mehr, denn die Anhänger des Nordwestreiches kommen Vigar zuvor und so landet Feyk in den Händen Thyons. Nach einem geglückten Befreiungsversuch lebt Feyk nun auf der Feste des Südostreiches und darf seine Fähigkeiten in den Dienst des Königs stellen. Doch es herrscht kein Frieden in dem entzweiten Land und Feyk sieht sich zunehmend mit Geheimnissen, Intrigen und dem Krieg konfrontiert. Kann seine Liebe zu den Pegasus die Wende bringen?

    Ich habe nun schon fast alle Bücher der Autorin gelesen und war vor allem immer von den Fantasybüchern äußerst begeistert. Aber dieses Buch hat wirklich meine Erwartungen bei Weitem übertroffen, denn es ist so wunderschön und voller Magie, dass mir nach wie vor fast die Worte fehlen.
    Wie schon bei Shilsas werden wir in ein fremdes Land geführt, das aber aufgrund der bildgewaltigen Beschreibungen schnell an Farbe und Kontur gewinnt und den Leser völlig verblüfft zurücklässt. Ich hatte die Landschaft, die Pegasuspferde, den Krieg und die Menschen dort bildlich vor Augen. Die Geschichte ist wunderbar flüssig geschrieben und von ihrer Wortwahl ebenfalls an das Feeling der Geschichte angepasst. Die Geschehnisse sind eng gewoben und enthalten viele unvorhersehbaren Wendungen, so dass man als Leser staunend da steht und dies weder geahnt noch vermutet hätte.
    Am meisten hat mich jedoch die Entwicklung der Figuren beeindruckt. Feyk, der in jungen Jahren schon zum Leibeigenen wurde, hat gelernt sich in sein Schicksal zu ergeben und zu gehorchen. Fast erscheint er mir mit seiner Schüchternheit etwas gebrochen. Was aber in ihm steckt und welche liebevolle Macht er zum Ende des Buches entwickelt, ist wirklich unglaublich. Auch seine Liebe zu dem jungen Stallburschen Aldjar ist einfach nur schön dargestellt, gekennzeichnet von einer liebevollen und schüchternen Annäherung. Denn zu Beginn ahnt man keinesfalls, was sich hinter diesem etwas zurückgeblieben erscheinenden jungen Mann verbirgt. Auch die Liebesszenen, welche die beiden miteinander erleben, sind absolut angemessen und in die Geschichte eingewoben. Aber auch der kühle, undurchschaubare Thyon, der durch Liebe, Leidenschaft und Verrat mit Vigar verstrickt ist, war sehr interessant, da seine Motive lange im Dunkeln blieben. So wusste man als Leser nie, wem man vertrauen kann und wann unmittelbar Gefahr droht. Dies verlieh dem Buch neben der Magie auch einen Hauch von Krimi. So ließ mich das 700-seitige Werk zufrieden, beglückt und hellauf begeistert zurück. Der einzige Wehmutstropfen war es, nun diese Welt wieder verlassen zu müssen. Daher eine absolute Leseempfehlung.
  20. Cover des Buches Fairy-Tale (ISBN: B00HAZNG2C)
    Rona Cole

    Fairy-Tale

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der Schreibstil des Schriftstellers ist angenehm und flüssig, jedoch ist das Buch mit über 700 Seiten einfach viel zu lang für diese "seichte" Idee. Deshalb wurde es schnell langweilig. Denn die endlosen Monologe der beiden Protagonisten waren einfach unendlich zäh und wiederholten sich immer und immer wieder und unterschieden sich noch nicht einmal untereinander, weder im Sprachstil noch in ihren Gedankengängen. Sie waren einfach Austauschbar und flach.

    Dazu muss ich sagen, fand ich die beiden Protagonisten waren eigentlich äußerst unterschiedlich (angelegt), dennoch habe ich keine Unterschiede innerhalb ihrer Monologe erkennen können.

    Nach meiner Auffassung fand ich die Aufmachung der Protagonisten einfach (und wieder einmal) klischeehaft: einer war der weiblichere Teil und der andere der Männlichere. Auch die hundertste Geschichte mit diesen bedienten Stereotypen wird nicht spannender dadurch. Ungeachtet dessen hätte man die Figuren noch viel mehr wachsen lassen müssen.


    Das Ende, dadurch das Endlich was passierte, war schneller zu lesen, dennoch konnte ich das Ende nur mit gerunzelter Stirn lesen. Weil Phil sich einfach unverantwortlich, beschränkt und dumm verhält und sein Verhalten echt nicht nachvollziehbar ist. Wenn er Per so sehr liebt, warum hurt er dann mit wirklich jedem daher gelaufenen Kerl rum? Um ihn zu vergessen; naja, vielleicht hätte man nicht nur HIV behandeln müssen, sondern dazu gleich auch noch Phil's Sexsucht.

    Gut dass man HIV behandelt, fand das eigentlich sehr eindrucksvoll, dennoch hat Phil gefühlt nichts daraus gelernt und Per fand's am Ende auch eher Egal, als Schlimm. Also so genau weiß ich jetzt nicht was dieses jähe Abdriften in diese Gefilde sollte, aber nun gut vielleicht war's ein letzter Versuch doch noch was aus der Geschichte zu preßen, um eine Botschaft zum lesenden zu senden (keine Ahnung).

    Auf jeden Fall ist dieses Buch vorläufig mein letztes aus diesem Genre, weil ich bemerkt habe, dass dieses Genre nicht für homosexuelle Männer geschrieben wird.


    Das einzig Positiv zu entnehmende aus dieser Geschichte sind: der Schreibstil des Autors und der (fast vielversprechende) Anfang der Geschichte und wenn man es wirklich noch will, dass Ende mit einer, mehr oder weniger initiierten Botschaft.

    Zu guter Letzt: Wäre das Buch kompakter gewesen, sprich rund 200 Seiten (vielleicht), dann hätte es ein gelungenes Buch werden können und ich hätte es womöglich gut gefunden.

  21. Cover des Buches Tödliches Begehren - Mortal Desire (ISBN: B0051XS3EQ)
    Inka Loreen Minden

    Tödliches Begehren - Mortal Desire

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87
    Ethan ist Journalist und auf der Spur einer großen Story. Er ist hinter dem Sicherheitschef eines Kasinos her, welches die Fassade für Geldwäsche und andere krimineller Machenschaften ist. Gabriel ist besagter Sicherheitschef und er hat schon länger ein Auge auf Ethan geworfen und das nicht nur berufsbedingt.
    Es ist echt schon gruselig. Ich habe noch nicht allzu viele Geschichten der Autorin gelesen, aber bei jeder einzelnen denke ich immer wie perfekt sie doch meinem Geschmack entsprechen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen Inka Loreen Minden schreibt nur für mich Bücher.
    Ich weiß, dass das nicht stimmt, aber ich werde ja nochmal träumen dürfen.
    Auch war es genau die richtige Mischung. Nicht zu spannend, nicht zu kitschig, nicht zu Sex-lastig, nicht zu nervig (kleiner Streitereien gehören ja dazu), nicht zu SM-lastig usw.
    Am Ende habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und ich freue mich schon auf die nächste Geschichte der Autorin.
  22. Cover des Buches Duocarns - Schlingen der Liebe (ISBN: 9783943764000)
    Pat McCraw

    Duocarns - Schlingen der Liebe

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Swiftie922
    Inhalt :

    Das Duocarns Abenteuer geht weiter:
    Der Kampf der außerirdischen Krieger gegen die Bacanis beginnt:
    David, der Gefährte des Duocarns Tervenarius,
    hilft, die Bacanis bis zu deren Unterschlupf zu verfolgen.
    Der Duocarns-Navigator Chrom und die feindliche Navigatorin Psal begegnen sich.
    Sollen sie ihre Feindschaft auf der Erde fortsetzen?

    Der Boss der Bacanis, Bar, erschafft mit Hilfe des skrupellosen Chemikers Ron die gefährliche Sexdroge Bax.
    Aber Ron versucht aus dem Geschäft auszusteigen und bietet die Bax-Formel der in der chemischen Industrie arbeitenden Maureen an.
    Die Duocarns erfahren von dem Verkauf.
    Maureen lernt den kämpferischen Xanmeran kennen und weist ihn auf rabiate Art in seine Schranken.

    Meine Meinung :

    In Band 2 "Schlingen der Liebe" geht das Abenteuer weiter.
    David ist nun der Gefährte von Tervenarius und hilft ihnen, die Bacanis aufzuhalten und ihr versteck zu finden. Dabei entdeckt Chrom in einer Navigatorin Psal mehr als nur ein Feind, der sie sein sollte. Bar der Chef der Bacaris hat etwas sehr gefährliches vor, nämlich mit einer Art Sex Droge Geld zu machen.
    Werden die Duocarns diese Droge stoppen können?

    Der Schreibstil von Pat McCraw hat mich nicht mehr weggelassen von diesem Buch und ich habe auf meinem Reader immer wieder weiter gelesen und erst gar nicht gemerkt, dass ich bei Band 2 angelangt war.
    Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und ich habe Chrom und auch die anderen Krieger immer weiter in mein Herz geschlossen.

    Die Spannung hat mich immer weiter lesen lassen und die drohende Gefahr durch die Droge, die die Bacanis unter den Menschen verbreiten wollen, um damit alle anderen Drogen vom Markt zu bringen. Das Tempo hatte immer eine gute Geschwindigkeit und hat mich nie ermüden lassen. Werden sie das drohende Unheil abwenden können, das durch die Droge passieren kann??

    Die erotischen Szenen haben dem Buch noch den Kick gegeben und man hat dabei noch mehr gespürt, welche Bindung die Autoren zu ihrer Geschichte hat und das sie alles gibt um sie perfekt zu machen.

    Das Cover sieht toll aus und es hat es mir richtig angetan. Es ist auf der einen Seite erotisch und verspricht mehr. Auch die Schriftart hat das Cover zu einem tollen Hingucker gemacht und macht Lust es lesen zu wollen.

    Das Ende hat mich noch mehr neugierig gemacht und die Autorin hat noch mal alles geschafft und ich bin sehr gespannt wie es im dritten Band weiter geht mit und welche neuen Charaktere dann darauf warten entdeckt zu werden.

    Fazit :

    Duocarns - Schlingen der Liebe ist ein toller Nachfolger von Band 1 und hat mich noch mehr in die Welt von den 5 Kriegern geführt.




  23. Cover des Buches Die Prinzen (ISBN: 9783453318205)
    C.S. Pacat

    Die Prinzen

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Ria266

    Prinz Damen wird verraten und als Sklave an den Prinzen des verfeindeten Königreich Vere verschenkt. Prinz Laurent weiß zum Glück nichts von seiner Herkunft ansonsten würde Damen nicht lange überleben. Laurent ist nicht begeistert von seinem Geschenk und ist daher sehr grausam zu Damen. Laurent führt einen eigenen Kampf an seinen Hof und so müssen beide einen Weg finden miteinander klarzukommen, um zu überleben. 

    Die Welt die C.S. Pacat hier beschreibt, hat mich sofort mitgerissen. Ich wollte jeder zeit wissen wie es weitergeht und endet.
    Da wir alles aus Damen sicht erzählt bekommen, lernen wir die Regeln, Geflogenheiten und Intrigen in Veren mit ihm gemeinsam kennen. Daher bleibt auch für den Lesenden Laurent lange ein Rätsel. Einen großen Teil der Geschichte nimmte die Beziehung der beiden Charaktere ein, aber auch Intrigen, Schlachten und Nebencharaktere kommen nicht zu kurz.

    Es geht schon sehr brutal und blutig zu. Es werden auch schwierige Themen wie Folter und Missbrauch angesprochen. Wer damit ein Problem hat, sollte es nicht lesen. Das Buch ist für alle, die gerne eine Geschichte mit Intrigen, eine düstere Liebesgeschichte und einer mittelalterlichen Fantasywelt lesen wollen.

    Etwas schade fand ich das abrupte Ende. Da hat irgendwie noch ein Epilog gefehlt. Diesen gibt es mit der Kurzgeschichte "The Summer Place", aber leider nur auf Englisch. Ich empfehle diese Kurzgeschichte zu lesen, da ich finde, dass erst damit ein guter Abschluss gefunden worden ist.

    In dem Buch wurden die ursprünglichen drei Romane zusammengefasst. Was ich ganz angenehm fand, da man gleich weiterlesen konnte. Aber was ich kritisiere, ist das Cover des Buches, dass wie ich finde, nicht besonders passt oder schön ist. Da sehen die Ausgaben in anderen Ländern um Längen besser aus. Der erste Band kam einzeln heraus und dort gab es ein viel passenderes Cover. Diesen Stil hätte man beibehalten können.

    Mir hat das der Roman sehr gut gefallen und werde wahrscheinlich mal in andere Bücher der Autorin hineinlesen.




  24. Cover des Buches 3517 Anno Domini: Wir waren Götter (ISBN: 9783945569504)
    Raik Thorstad

    3517 Anno Domini: Wir waren Götter

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Koriko

    Story:
    Nachdem die Menschen die Erde ausgebeutet haben und das Land unbewohnbar geworden ist, ist ein Leben im Jahr 3517 nur noch auf und unter dem Meer möglich. In einer der schwimmenden Festungen lebt Ragnar, Sohn des strengen und gefürchteten Alleinherrschers Takir, der seine Untertanen schindet und für den ein Menschenleben keinerlei Wert hat. Ragnars behütetes, langweiliges Leben, in dem er auf den Zeitpunkt seiner Regentschaft wartet, wird über den Haufen geworfen, als er seinen ersten Lustdiener bekommt – Aiden, einen jungen Mann aus der Unterstadt, der Zeit seines Lebens hart arbeiten musste. Letzterer ist überhaupt nicht bereit nach Ragnars Pfeife zu tanzen und sich einfach so seinem Schicksal zu beugen.

    Nach und nach lernen sich die beiden ungleichen Männer näher kennen. Während Ragnar sich nach einem Freund und Gefährten sehnt, sich aber nur schwer ausdrücken kann, muss Aiden erkennen, dass Ragnar bei weitem nicht so schlimm ist, wie dessen Vater. Dieser überwacht das Treiben seines Sohnes mit Argusaugen und ist nicht begeistert, dass es Ragnar nicht gelingt, Aidens Willen zu brechen. Als Takir schließlich eingreift, um sich selbst um das Problem zu kümmern, ahnt er nicht, welche Kettenreaktion er auslöst …

    Eigene Meinung:
    Mit dem Sci-Fi Roman „[3517] Anno Domini – Wir waren Götter“ wandelt Raik Thorstad auf neuen Pfaden, nachdem es in ihren Geschichten mit Ausnahme des Fantasyromans „Zenjanischer Lotus“ doch eher realistisch zuging. Erschienen ist der fast 600 Seiten starke Schmöker im Incubus Verlag, der bereits ihre Bücher „Leben im Käfig“, „Nach der Hölle links“ und „Zenjanischer Lotus“ herausbrachte.

    Raik Thorstad entführt den Leser in eine ferne Zukunft, in der die Welt zum größten Teil unbewohnbar geworden ist und sich die wenigen Menschen auf Festungsanlagen auf dem Meer geflüchtet haben. Glücklicherweise verzichtet sie auf eine ausführliche Beschreibung des Landes, der Situation und der gesellschaftlichen Hintergründe, sondern flechtet alle wichtigen Informationen nach und nach ein. Als Leser lernt man erst im Laufe der Zeit die Welt kennen, in der Ragnar und Aiden leben. Interessant ist hierbei, dass sie sich an die ägyptische Kultur angelehnt hat, die Rahmenbedingungen jedoch umgekehrt zu haben scheint: statt der Wüste haben wir Meer, statt 4000 Jahre vor Christus, befinden wir uns in der Zukunft 3500 Jahre nach Christus. Einzig die Figur des Gottkönigs ist identisch, denn Takis hat einen ähnlichen Status inne, erlässt alle Gesetze und kann schalten und walten wie er will. Auch sonst hat sich die Autorin Gedanken gemacht, wie eine solche Gesellschaft aufgebaut ist, mit welchen Problemen man zu kämpfen hat und wie das Zusammenleben funktioniert.

    Diese Grundideen sind durchweg interessant und spannend umgesetzt. Man lernt eine fremdartige Kultur kennen, teils durch die Augen der Hauptcharaktere, teils durch Beobachtungen und Aktionen diverser Nebenfiguren. U Beginn konzentriert sich Raik Thorstad stark auf ihre Figuren, um sowohl Aiden als auch Ragnar plastisch und lebendig darzustellen. Dies gelingt ihr sehr gut, allerdings hat die erste Hälfte von „[3517] Anno Domini – Wir waren Götter“ durchaus seine Längen. Erst im zweiten Teil, wenn die Verschwörungen im Hintergrund an Konsistenz gewinnen, wird es interessanter und tiefgründiger. Der Fokus verschiebt sich allmählich von Ragnar und Aiden, die umeinander rumschleichen, ohne sich ihrer Gefühle füreinander bewusst zu werden, zu den Intrigen und geheimen Vorfällen innerhalb von Takirs Festung. Das tut dem Buch gut, denn egal wie sinnlich und erotisch Raik Thorstadts Sexszenen auch sind, mit der Zeit genügt es einfach nicht mehr, Ragnar und Aidens Bettgeschichten zu lesen.

    Charakterlich sind Ragnar und Aiden sehr lebendig, realistisch und gut nachvollziehbar gestaltet. Man kann sich sowohl in Ragnar hineinversetzen, der als Sohn des Herrschers ein bedeutungsloses, langweiliges Leben fristet, in dem er kaum eigene Entscheidungen treffen kann. Er ist, durch seine Erziehung bedingt, ein sehr inkonsistenter Charakter, der sich nur schwer ausdrücken kann und dessen Beweggründe man schnell missversteht. Im Gegensatz dazu ist Aiden natürlicher, offener und ehrlicher. Er ist zu stur, um klein beizugeben, was für eine explosive Mischung sorgt, wenn er auf Ragnar trifft.

    Die Nebenfiguren können ebenfalls überzeugen – sei es Takir, den man trotz seiner Grausamkeit verstehen kann, seine Frau Alexis, die eine sehr starke Figur ist, oder der Arzt Geno, den man ebenfalls ins Herz schließt. Raik Thorstad erschafft interessante Charaktere, die man gerne weiterbegleitet hätte.

    Stilistisch kann die Autorin einmal mehr überzeugen. Ihr angenehmer, wortgewandter Schreibstil zieht den Leser schnell in den Bann, die Beschreibungen der Umgebung, der Hitergründe und der Figuren sind ebenso ausgereift wie die Dialoge. Auch Actionszenen meistert sie problemfrei, so dass man leicht über die Passagen hinwegsehen kann, die ein wenig zu lang anmuten. Hin und wieder hätte der Geschichte die ein oder andere Kürzung gut getan, ebenso stören im Laufe der Zeit die Rechtschreibfehler, die sich in den Text geschlichen haben. Letztere sind nicht so gravierend, doch sie fallen gerade im letzten Drittel störend ins Gewicht.

    Fazit:
    „[3517] Anno Domini – Wir waren Götter“ ist ein gelungener, spannender Sci-Fi Roman, der mit einer interessanten Handlung und gut durchdachten, realistischen Charakteren besticht. Hin und wieder gibt es Längen, gerade im ersten Teil konzentriert sich Raik Thorstad zu sehr auf die wachsende Beziehung zwischen Ragnar und Aiden, denn selbst wenn diese wichtig ist, so ist weniger manchmal mehr. Nichtsdestotrotz kann man den Roman nur schwer aus der Hand legen, da der gute Schreibstil der Autorin wirklich zu fesseln weiß. Wer auf der Suche nach schwuler Sci-Fi ist, sollte mit „[3517] Anno Domini – Wir waren Götter“ beginnen – es lohnt sich.

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