Bücher mit dem Tag "hongkong"
126 Bücher
- Jane Gardam
Eine treue Frau
(110)Aktuelle Rezension von: Stefan_G_WolfZweiter Teil einer Romantrilogie (1. "Ein untadeliger Mann"; 3. "Letzte Freunde"), die die Auswirkungen der britischen Kolonialpolitik auf das Familienleben, die Karrieren und das Seelenleben der gehobenen Mittelschicht des Empire schildert. "Eine treue Frau" setzt den Fokus auf Betty, die Ehefrau des inzwischen 80jährigen Rechtsanwalt Edward Feathers, die ihre Jugend (und Liebe) in Hongkong nicht vergessen kann. Gardam zeichnet ihre Figuren und deren Handlungen und Gedanken mit feiner Ironie und distanzierter Freundlichkeit. Das Leben der Protagonisten in Wohlstand und Behaglichkeit steht in starkem Kontrast zu den zuweilen aufblitzenden Scheußlichkeiten, Verletzungen und persönlichen Tragödien. Zurecht zählt die Trilogie zu den wichtigsten Beiträgen zur englischen Literatur des 20. Jahrhunderts.
- Karin Lindberg
Prescott Sisters - Der Maskenball
(94)Aktuelle Rezension von: dorothea84Reiches Töchterchen rebelliert und dabei wird ihr das Herz gebrochen. Ok, etwas mehr kann ich noch über das Buch sagen. Es soll nicht gemein klingen, es war eine Geschichte für zwischendurch. Die mir persönlich nicht so gut gefallen hat. Virgina war mir zu sprunghaft. Einerseits wollte sie nicht so „oberflächlich“ sein, dann ist sie es doch wieder. Ihr Versuch, ein normales Leben zu führen. Nun ja, das war nicht mal ein Versuch. Liam war mir etwas zu flach, mir fehlte etwas der Tiefgang. Erst war die Geschichte recht normal, dann wurde es interessant und dann hatte ich das Gefühl, es musste schnell fertig geschrieben werden. Keine Geschichte, die mir persönlich gut gefallen hat.
- Jane Gardam
Letzte Freunde
(54)Aktuelle Rezension von: YolandeJane Mary Gardam wurde 1928 in England geboren. Sie studierte Englisch am Bedford College der University of London. Nach dem Studium arbeitete sie als reisende Bibliothekarin für Krankenhausbibliotheken des Roten Kreuzes. Anschließend wechselte sie in den Bereich Lektorat des Weldon Ladies Journal und Time and Tide. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie mit 43 Jahren.
Sie erhielt zahlreiche Literaturpreise. Bisher wurden erst 4 ihrer Bücher ins Deutsche übersetzt.
2009 wurde sie zum Officer des Order of the British Empire ernannt. Jane Gardam lebt in Sandwich/East Kent.
Inhalt (Klappentext):Es ist Abscheu auf den ersten Blick, der Edward Feathers und Terry Veneering, die glänzendsten Juristen des Empire, ein Leben lang verbindet. Als ebenbürtig brillante Gegner in zahllosen Prozessen hassen sie einander schon, bevor sie sich in dieselbe Frau verlieben. Und es wird ein Leben lang dauern, bis sie bemerken, dass sie ebenso gut Freunde sein könnten. Was hat Feathers Frau Betty so angezogen an Veneering, dem Mann mit dem weißblonden Harr, der mit der schönsten Frau und Tochter der reichsten Familie Hongkongs verheiratet ist? Worum beneiden die erbitterten Feinde sich mit solcher Intensität?
Ich war ja schon von den ersten beiden Bänden der "Old-Filth-Reihe" die wilden Zeitsprünge in der Erzählung gewohnt, aber in diesem Buch ist es so ausgeprägt, dass die Geschichte stellenweise wie ein wirres Geschreibsel wirkt.Die stärksten Passagen waren diejenigen, die in der Kindheit und Jugend Terry Veneerings spielen.Der Schreibstil von Jane Gardam ist ungewöhnlich und gefällt mir eigentlich gut, aber leider hat sie es dieses Mal etwas übertrieben.Manchmal hatte ich das Gefühl, sie wollte damit die Verwirrtheit und Konfusion der älteren Protagonisten deutlich machen: Die Vergangenheit ziemlich klar, die Gegenwart undeutlich und verwirrend. Ein interessanter Schachzug, aber es war mir dann doch etwas zuviel. Wenn ich nicht die beiden ersten Bände gelesen hätte, hätte ich dem Ganzen wohl ziemlich ratlos gegenüber gestanden.Leider ein enttäuschender Abschluss :/
- Iris Hammers
Das Erbe der Madame Dupont
(41)Aktuelle Rezension von: leucoryxIn dem Buch "Das Erbe der Madame Dupont" geht es um eine Familie, die nach Lyon zieht und dort erst einmal Fuß fassen muss. Die Frau Helen freundet sich schon bald mit der Nachbarin Dupont an. Parallel wird die Geschichte zweier Brüder in den 70er Jahren erzählt.
Ich mag das Cover sehr und zusammen mit dem Klappentext hatte ich eine geheimnisvolle Frau Dupont erwartet. Wirklich geheimnisvoll war sie aber leider nicht. Der Schreibstil ist gerademal durchschnittlich. Die beiden Handlungsstränge plötschern vor sich hin ohne das man zunächst ahnt was die Quintessenz sein soll. Die Geschichte der Familie spiegelt typische Probleme von Neuanfängen wider. Der Ehemann wirkt recht üebrtrieben und Helen fallen am Ende die Dinge zu. Dass sich Madame Dupont und Helen so schnell anfreunden, erscheint unrealistisch und ihre tiefe Verbindung wird zwar versucht durch ihre Vergangenheit zu erklären, macht es jedoch nicht glaubwürdiger. Aber genau diese Verbindung ist sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte. Generell sind alle Chakraktereigenschaften, Eigenheiten und Details aus der Vergangenheit udn Gegenwart der Protagonisten notwendig für Geschichte. Das ist zwar einerseits gut durchdacht, wirkt aber anderseits dadurch sehr konstruiert. Wirklich sympathisch und relaistisch war mir nur der Sohn der Familie mit seinem jugendlichen Elan.
Die Geschichte der Brüder kommt mit sehr vielen grausamen Details, Gewalt, sexuellen Missbrauch und dergleichen daher. Damit hatte ich in dieser Geschichte gar nicht gerechnet und es ist leicht verstörend. Es fällt mir auch schwer dieses Buch einem Genre zu zuordnen oder einer bestimmten Leserschaft zu empfehlen.
Das Buch enthält viele gute Ideen und die beiden Handlungsstränge fügen sich am Ende gut zusammen. Spannung oder richtige Gefühle kamen leider nicht auf. Das Ende ist viel zu früh absehbar. Ich kann das Buch nich als "ganz nett für Zwischendurch" empfehlen, da es dafür zu grausam ist. - Mark Dawson
One - Sie finden dich
(44)Aktuelle Rezension von: glencoe1692Auftragskiller im Auftrag der Regierung, MI5, MI6, Auftakt zu einer neuen Actionserie und nicht zuletzt die 4- und 5-Sterne-Bewertungen waren Grund genug, mit dem vermeintlichen Band 1 zu beginnen, in der Hoffnung, hier weiteren Lesestoff in meinem liebsten Genre entdeckt zu haben.
Hier bei LB gelesene Attribute wie "Agententhriller mit Köpfchen" und "superspannend" schrauben die Erwartungen natürlich auch nicht gerade nach unten.
Aber gefehlt! Nun will ich nicht behaupten, dass es eine einzige Enttäuschung war, aber die Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.
Der Schreibstil ist in Ordnung. Lässt sich flüssig lesen, langweilt nicht und überfordert aber auch nicht.
So weit erforderlich sind Örtlichkeiten ordentlich recherchiert, aber auch die gängigen Klischees werden prompt bedient (ehemalige KGB-Leute finden sich wohl alle mit dicken Bankkonten auf hochrangigen Posten des FSB wieder, Vorgesetzte sind wohl immer habgierig, der Protagonist muß mit Supermann verwandt sein).
Mit der Vorstellung der Vorgeschichten seiner Protagonisten hält sich der Autor nicht lange auf, offenbar wird hier vieles vorausgesetzt, was bei einem vermeintlichen Band 1 gar nicht da sein kann. Dabei gäbe mindestens die Vorstellung Miltons bestimmt Stoff für ein, wenn nicht sogar mehrere Bücher.
In einer Bewertung auf anderer Plattform habe ich dann jedoch entdeckt, dass uns "One, sie finden Dich" offenbar nur vom Verlag aus unerklärlichen Gründen als Band 1 der "John-Milton-Reihe" präsentiert wird. Leser, die die englischen Originale kennen, behaupten, der Band wäre mindestens die Nummer 3.
Warum? Keine Ahnung, das wird wohl Geheimnis des Verlages bleiben.
Kurzum, die besondere Intelligenz, die ich bei "... mit Köpfchen" erwartet hatte, blieb ebenso aus wie die "Superspannung".
Der gesamte Ablauf war sehr schnell sehr durchsichtig. Überraschende Wendungen? Ja, die gab's auch, aber nur begrenzt. Würde ich die hier anführen, wäre potentiellen Lesern das Ende vorweg genommen.
Fehler bei Kommasetzung und Grammatik will ich dem Autor nicht anlasten. Die gehen wohl eher auf Rechnung der Übersetzung.
Aber Stockfehler in der Logik hat nur der Autor zu verantworten. So ist zwar im tiefsten russischen Winter 400 km nördlich von Moskau die Wolga kompakt zugefroren, aber nach starkem, andauerndem Schneefall glänzt die dicke Eisschicht spiegelnd? Passt nicht.
Oder eine Einsatzgruppe springt einige Tage drauf genau über diesem Gebiet ab und der Protagonist sieht vom Fallschirm aus an einem Bach zwei Elche, die gerade Wasser trinken. Die Wolga ist kompakt zugefroren. Der Bach aber nicht? Gut für die Elche, schlecht für die Logik.
Die Handlung läuft in flüssigem, gut zu folgendem Tempo ab. Leider scheint am Ende der Autor unter Zeitdruck gestanden zu haben. Das Ende wurde stark gerafft und nur bedingt, aber überhastet aufgelöst. Der Leser könnte davon ausgehen, dass der Folgeband (Hunt - sie kriegen Dich) anknüpfen und aufklären wird. Ebenfalls weit gefehlt, aber das ist Thema einer anderen Bewertung.
Alles in allem will ich das Buch dennoch den Actionfans empfehlen, die ihre Ansprüche nicht gar zu hoch ansetzen. - Jules Verne
Reise um die Erde in 80 Tagen
(531)Aktuelle Rezension von: Caro_LesemausZum Buch muss man nicht viele Worte verlieren, da es als Klassiker wohlbekannt ist. Tatsächlich sind die Werke von Jules Verne bisher an mir vorüber gegangen. Ich bin nicht sicher, ob ich "In 80 Tagen um die Welt" als Kind gut gefunden hätte, um ehrlich zu sein. Insofern bin ich ganz froh, es erst so spät gelesen zu haben.
Die beschriebene Reise des Phileas Fogg war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung für damalige Verhältnisse wahrscheinlich nahezu eine Dystopie, eine wahnwitzige Idee, unmöglich umzusetzen. So sehen es ja auch die Spielkumpanen zu Beginn des Buches. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Für einen Klassiker war es nicht kompliziert zu lesen (Neuausgabe im Reclam-Verlag 2022, Übersetzung von Gisela Geisler). Zur genannten Neuausgabe sei noch gesagt, dass das Cover sehr schön ist und die Haptik insgesamt hochwertig wirkt. Doch zurück zum Inhalt: viele Szenen waren lustig, es gab spannende Kapitel (wenn ich auch nicht das ganze Buch als durchweg spannend bezeichnen würde) und die altmodisch- englische Verstocktheit des Phileas Fogg ist allein schon lesenswert.
Fazit:
Die Lektüre hat mir großen Spaß gemacht und war sicherlich eine lohnenswerte späte Entdeckung aus der Vielfalt an Klassikern.
- Karin Lindberg
Vertraglich verliebt
(60)Aktuelle Rezension von: Carla_BrunsVertraglich Verliebt ist der erste Band der Shanghai Love affairs Reihe und mein erstes Buch von Karin Lindberg.
In dem Buch geht es um Julia, die auf einer Charity-Gala Damian begegnet. Zwischen beiden ist sofort eine gewisse Anziehung zu spüren. Damian macht Julia ein fragwürdiges Angebot, welches sie aus Geldmangel annimmt. Dabei haben beide nicht berücksichtigt, dass ihnen die Liebe dazwischenfunkt. Das ist für uns als Leser herrlich mitzuerleben. Sehr süß und toll beschrieben. Mehr möchte ich zu der eigentlichen Geschichte gar nicht verraten.
Mir haben die Hauptprotagonisten sehr gut gefallen und in konnte mich sowohl in die Rolle von Julia hineinversetzen, genauso konnte ich aber auch Damians Gefühle, welche auf seine sehr schwere Kindheit zurückzuführen sind, verstehen.
Ich war aber von den Nebenrollen auch sehr angetan. Zum Beispiel dem heißen Zwillingsbruder Lucas, der Damian immer wieder herausfordert und es kommt zu einigen sehr heiteren Stellen. Lucas findet es zu interessant seinen Bruder so eifersüchtig zu erleben und provoziert dies bei jeder Gelegenheit.
Besonders süß fand ich Charlotte, die Stiefmutter. Ich habe die Situationen regelrecht vor mir gesehen, wie die kleine englische Lady die beiden erwachsenen Söhne zurechtweist. Das hat mir sehr gut gefallen und ich habe hier einige Stelle zwei Mal gelesen, weil ich so lachen musste.
Die Orte des Geschehens und auch die Protagonisten werden sehr gut beschrieben, so dass man sich mitten in der Geschichte fühlt und alles genau vor sich sieht.
Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig und daher fliegen die Seiten regelrecht an einem vorbei. Für mich persönlich wurde das Buch ab dem zweiten Drittel immer besser und dies steigerte sich dann zu einem sehr schönen Ende. Wobei ich mir den Schluss gerne noch etwas länger ausgebaut gewünscht hätte. Hier hätten es noch ein paar Seiten mehr sein können.
Ein tolles Buch mit einer tiefgründigen Story und viel Humor. Mir hat es sehr gut gefallen und daher eine klare Leseempfehlung von mir.
- Edward Snowden
Permanent Record
(19)Aktuelle Rezension von: Masau*** 3,5 STERNE ***
Interessant alles aus der Sicht von Snowden selbst zu hören.
- Robin Stevens
Tödliches Spiel in Hongkong
(25)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Hazel Wongs wird in ihrer Heimat Hongkong zu den Trauerfeierlichkeiten des verstorbenen Großvaters erwartet. Ihre beste Freundin und Detektivkollegin Daisy lässt es sich nicht nehmen, sie zu begleiten.
Doch der Tod des geliebten Familienoberhauptes rückt in den Hintergrund als Hazel erfährt, dass sie einen Halbbruder hat. Baby Teddy - als einziger Sohn - steht plötzlich im Mittelpunkt.
Dessen Entführung und ein Mord sorgen zusätzlich für Aufruhr!
Daisy und Hazel sind fest entschlossen, den Fall zu lösen. Auch als Hazel selbst des Mordes an ihrem Kindermädchen verdächtigt wird ...
Altersempfehlung:
ab 12 Jahre
Mein Eindruck:
Dies ist der sechste Fall für die Nachwuchsdetektivinnen Daisy und Hazel.
Die beiden 14-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":
Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.
Vorkenntnisse sind jedoch nicht nötig.
Das Abenteuer ist verfasst als Bericht, in der Ich-Form von Schriftführerin Hazel:
Der Fall des Jadenadel-Verbrechens.
Zu Beginn finden sich Grundrisse des Anwesens der Familie Wong und der Shanghai Bank sowie einer Personenübersicht (Familienmitglieder, Angestellte). Hierbei hat sich die Sorge um Verwirrung durch chinesische, englische und Kosenamen zum Glück schnell zerschlagen.
Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Jahr 1936 nicht altbacken und gut verständlich.
Die Kulisse wird wie immer detailliert und atmosphärisch beschrieben. Dieses Mal wirkt das Setting zudem exotisch und faszinierend, da Bräuche, kulinarische und kulturelle Besonderheiten in die Geschichte einfließen.
Dass die Ermittlungen im engsten Familienkreis stattfinden und sogar Hazel Wong selbst unter Verdacht gerät, sorgt bei diesem Abenteuer für zusätzlichen Nervenkitzel und bietet interessante Einblicke in Hazels Leben.
Wells und Wong sind zwar optisch und charakterlich grundverschieden, doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfiguren.
Was mir an dieser Krimireihe ebenfalls sehr gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung (Vorgeschichte, Mord, Ausschluss verdächtiger Personen, abschließenden Auflösung) werden in einzelne Teile separiert. Abschließend gibt es ein Glossar mit Erläuterungen (Fremdwörter, Besonderheiten usw.).
Für einen Whodunit-Krimi typisch, finden sich diverse Verdächtige und verschiedene Fährten, die bei der Lektüre zu wildesten Spekulationen verleiten.
Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!
Fazit:
Der sechste Teil der charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe!
Abermals ein atmosphärisch rundum gelungenes Abenteuer mit zwei starken Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen.
Abwechslungsreich und spannend gestaltete Detektivgeschichte zum Mitraten.
...
Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Tödliches Spiel in Hongkong" aus dem Jahr 2019
- Jo Nesbø
Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8)
(409)Aktuelle Rezension von: metalmelMan schlägt das Buch auf und schon beginnt ein wilder Ritt. Der Autor gibt von der ersten Zeile an Vollgas, man bekommt kaum Zeit zum Durchatmen.
Schon die erste Szene ist wirklich grausam und macht einem Angst. Bis heute ruft der Leopoldsapfel Bilder in mir hervor, die brutaler kaum sein könnten.
Harry Hole ist in Hongkong abgetaucht, er hat alles hinter sich gelassen und kein Interesse mehr an der Polzeiarbeit in Norwegen. Doch dann lässt er sich doch zurückholen und taucht in einen Fall ein, der kaum verwirrdener, brutaler und seltsamer sein könnte! Die Handlung wird rasant voran getrieben, die Schauplätze wechseln häufig und der Serienmörder spielt sein perfides Spiel geschickt.
Als man nach ca. zwei Dritteln glaubt, den Fall gelöst zu haben, wird nochmal richtig aufgedreht. Das Buch schlägt immer wieder Haken und überrascht mit unglaublichen Twists.
Für mich Jo Nesbo in Bestform!
Man kann es auch ohne Vorkenntnisse lesen.
- Berit Paton Reid
Im Schatten der Lombardis
(27)Aktuelle Rezension von: Tapsi0709Am Anfang dachte ich, das ich das Buch abbrechen muss, da es mich erst nicht so gefesselt hat und teilweise recht kompliziert zu lesen war durch die ganzen Bankenfachwörter. Aber dann hat es mich doch gepackt und es war spannend, wie sich alles nach und nach aufgeklärt hat. Leider hat das ganze Fachwissen drum herum den Spaß am lesen etwas gemildert, da die Sprache des Bankwesen doch recht kompliziert ist und man als Laie nicht alles versteht.
Ob es nun ein Happy End zum Schluss gab, muss jeder für sich selbst entscheiden, da es immer noch irgendwie kompliziert zu sein Schein mit den ganzen Besitzverhältnissen etc. ... Ich würde dieses Buch nicht unbedingt jedem empfehlen, da es schon sehr speziell ist.
- Jan-Philipp Sendker
Drachenspiele
(31)Aktuelle Rezension von: BibliomaniaAchtung, dies ist der zweite Teil einer Trilogie, Spoiler sind nicht auszuschließen...
Paul hat sich endlich richtig auf Christine eingelassen und die beiden verbringen eine sehr schöne, intensive Zeit zusammen, von der Paul nie gedacht hätte, dass sie ihn sogar über die lange Trauer des viel zu frühen Todes seines Sohnes helfen kann.
In China ist es weit verbreitet, dass die Menschen zu Wahrsagern gehen und so macht sich auch Christine regelmäßig auf den Weg zu einem ihr bekannten Propheten. Dieser hält düstere Zukunftsaussichten für sie bereit und sie will weniger Zeit mit Paul verbringen. Als dann auch noch ein Brief auf einer lang verstrichenen Zeit bei ihr eintrifft, wirft das ihre Welt gänzlich aus den Fugen. Paul will helfen und macht sich mit Christine auf den Weg ins „richtige“ China. Er war Christine zu Liebe bei dem gleichen Wahrsager, der auch ihm eher negative Aussichten prophezeite, und muss nach und nach feststellen, dass seine eigenen Gewissheiten nicht länger Bestand zu haben scheinen.
Dieser Teil hat mir noch besser gefallen als der erste. Es wird ziemlich spannend und auch die Geschichte der Kulturrevolution, die Christine nach wie vor solche Angst bereitet und ihre Skepsis der Polizei und der Politik gegenüber nach wie vor befeuert, wird dem Leser noch einmal näher gebracht. Ich finde die sprachlichen Talente, die Paul an den Tag legt faszinierend und kann mir kaum vorstellen, dass ausgerechnet ein Ausländer zwischen Familienangehörigen vermitteln muss bzw. kann. In die Geschichte eingebettet ist ein ungehöriger Umweltskandal. Menschen sterben durch Fischen in einem See. Gleich in der Nähe steht eine Fabrik, die offenbar unter dem Schutz der chinesischen Regierung steht und unantastbar scheint. Hier wird auch der Unterschied zwischen westlichem und östlichem Denken deutlich. Paul war Journalist. Er will die Wahrheit zu Tage fördern, den Menschen helfen, die Machenschaften der Regierung aufdecken. Christine sieht den Sinn dahinter nicht und würde sich nur einmischen, wenn sie unmittelbar selbst davon profitieren würde. Diese unterschiedlichen Kulturen, die da aufeinanderprallen, sind sehr interessant und machen einen großen Reiz dieser Reihe aus. Ich freue mich schon auf das Ende, da auch die Sprache von Jan-Philipp Sendker wirklich toll ist.
- Sibylle Berg
Der Mann schläft
(106)Aktuelle Rezension von: Daphne1962
Wo Bestseller drauf stand, war auch zum Glück Bestseller drin.
Der Mann liebt die Frau. Die Frau liebt den Mann ebenso. Er ist
groß und stark und sie kann sich an ihn anlehnen. Findet Geborgenheit
bei ihm und die Sicherheit, das er abends im Bett neben ihr liegt. Das
soll immer so bleiben. Denn lange war sie auf der Suche nach dem
passenden "Deckel". Er ist allerdings 110 kg schwer der Mann, keine
Schönheit, aber er ist da. Das zählt, egal, wo man mit ihm ist.
Aber ihre ständige Antriebslosigkeit und ihre eigens empfundene Durchschnittlichkeit ständig präsent, steht ihr im Wege. Sie lebt inzwischen bei ihm im langweiligen Tessin, wo nur Rentner leben, die in der Stahlindustrie tätig waren. Der Gedanke im fast verlassenen Ort die Feiertage zu verbringen grault ihr schon im Schlaf.
"Ich muss gelassener werden, denn mein Hass der Welt gegenüber ist der Welt
egal" oder Ich werde immer mit mir zusammen sein, besser, ich versöhne mich mit mir".
Wegfahren ist eine gute Alternative zum Jahreswechsel. Nach China, weit weg. Nachdem sie sich dort in ihre Regelmäßigkeit in der Fremde eingerichtet hatten kommt ihr der Mann abhanden.
Boshaft ehrlich mit einer Prise Zynismus beschreibt die Frau ihre Erinnerungen, die der Gegenwart von Seite zu Seite näher kommt, um sich am Ende zu treffen. Man möchte sie retten aus ihrer auswegslosen Situation. Man hofft auf ein gutes Ende, man lebt die Sinnlosigkeit des Daseins mit.
Mich hat diese Autorin dermaßen überrascht mit diesem Roman, das ich einfach nur sagen kann "Muss man gelesen haben" sonst hat man was verpaßt. Allerdings nicht, wenn man gerade selbst am Abgrund steht. - Jane Gardam
Ein untadeliger Mann
(11)Aktuelle Rezension von: PongokaterVorsicht mit Superlativen, wenn man noch unter dem Eindruck der Buchlektüre- bzw. -vorlesung steht. Aber jetzt -Wochen später- hat der Eindruck nicht nachgelassen. Es gibt nur wenige Bücher, die zu Freunden werden, die einem so nah sind wie eigene Erfahrungen. Jane Gardams Old-Filth-Trilogie gehört für mich zu diesen seltenen Büchern. In einer Reihe mit den "Buddenbrooks" oder der "Deutschstunde". In der deutschen Hörbuchfassung ist dieser Eindruck dank dreier herausragender Vorleser (Ulrich Noethen, Eva Matthes und Felix von Manteuffel) aufs Allerbeste bewahrt, wenn nicht sogar verstärkt. - David Mitchell
Chaos
(62)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchOkinawa:
Er verübte im Auftrag Seiner Luzidität den Giftgasanschlag auf das U-Bahnnetz in Tokyo. Jetzt ist er auf der Flucht und macht den vereinbarten Anruf, der ihm Hilfe bringen soll...
Tokyo:
Er ist Verkäufer in einem Plattenladen, mag Jazz und ist in ein ihm unbekanntes Mädchen verliebt. Ein seltsamer Anruf verändert sein Leben...
Hongkong:
Er wäscht Geld für Drogenhändler. In einem Restaurant trifft er ein Liebespaar. Am nächsten Tag besteigt er den Heiligen Berg und stirbt...
Mongolei, Petersburg, London und noch mehr Orte. Wir treffen sprechende Bäume, körperlose Seelenwanderer, skrupellose Kunstdiebe, Schlagzeug spielende Ghostwriter und viele, viele mehr.
David Mitchell legt mit CHAOS einen Band mit 9 Geschichten vor - einen Roman in neun Teilen - wie der Umschlag uns verrät. Und tatsächlich kann jede Geschichte, jeder Teil für sich alleine stehen, doch trotzdem sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Es geht um das Schicksal, um Liebe, um Tod und die Suche nach den Anfängen, nach dem Ende, nach alten Legenden und einer
besseren Welt; nach dem Großen Ganzen.
CHAOS ist erfrischend anders, ist interessant und auf jeden Fall lesenswert. Alle neun Teile sind in der Ich-Form geschrieben, wobei Ich immer eine andere Person, ob Mann oder Frau oder auch Seelenwanderer ist. Man verschlingt Teil um Teil, Geschichte um Geschichte auf der Suche nach der Verbindung zu den anderen Teilen und bemerkt dabei überhaupt nicht, wie schnell man sich dem Ende nähert.
Ich kann CHAOS jedem empfehlen der mal etwas Anderes lesen möchte - Claudius Crönert
Siegeszeichen
(12)Aktuelle Rezension von: BokmaskSiegeszeichen war für mich das erste Werk von Claudius Crönert, aber ich kann jetzt schon sagen, es war nicht mein letztes.
Nach einer Geiselnahme in einem Einkaufszentrum muss Nathan von der Schusswaffe Gebrauch machen. Dabei kommt ein junger Mann ums Leben.
Nathan kommt über dieses Erlebnis nicht hinweg und quittiert den Dienst.
Doch auch zuhause kann Nathan seine Spur nicht wiederfinden. Seine Ehe kommt ins wanken. Aber Nathan will alles versuchen das Geld für die Behandlung seines sterbenskranken Kindes zusammen zu bekommen.
Als Nathan im Dienst bei einem rechtspopulistischen Politiker bei einem Überfall auf diesen selber in Gefahr gerät fängt er danach selber an zu ermitteln.
Sehr schnell begreift Nathan das dieser Politiker über die sprichwörtlichen Leichen geht um sein Ziel zu erreichen. Seine Partei muss im Gespräch bleiben, und dafür sind ihm alle Mittel recht.
Gekonnt beschreibt der Autor die Machenschaften der Partei und die Verzweiflung die in Nathan tobt. Auch wenn Nathan dafür selber gegen das Gesetzt verstoßen muss. Das Einbinden von Protagonisten, die durch ihr Leben in der ehemaligen DDR sehr beeinflusst sind, rundet die Geschichte noch ab. Die Menschen mit denen der Politiker zu tun hat, sind für ihn nur Spielbälle um sein eigenes Zeil zu erreichen.
Auch wenn sehr schnell klar war wer was beabsichtigt, ist diese Story sehr spannend verfasst und hat mich an das Buch gefesselt. Als es zu Showdown kam konnte ich das Buch erst dann zur Seite legen, als ich wusste wie es ausgegangen ist. Das Kopfkino war auf jeder gelesen Seite parat.
Was Mensch tun um ihre Ziele zu erreicht ist einfach unfassbar.
Ich werde garantiert auch weitere Werke von Claudius Crönert lesen. - Martina Hundt
Tod des Dessous-Königs
(18)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch beginnt direkt mit dem Todesfall. Ein Mann bricht beim Joggen zusammen und stirbt noch an Ort und Stelle. Die Polizei wird eingeschaltet und Kommisarin Eva de Boer ünernimmt den Fall. Bei dem Toten handelt es sich um den Gründer eines großen niederländischen Dessous-Labels. Eva arbeitet deswegen nun eng mit der niederländischen Polizei zusammen und es ergeben sich bald viele Verdächtige, die alle ein Motiv zu haben scheinen und keiner versteckt, dass er mit dem Toten seine Schwierigkeiten hatte..
Den Schreibstil des Buches fand ich unheimlich angengehm zu lesen. Ich kam sofort in die Geschichte rein und die Seiten flogen nur so dahin. Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, ist, dass die Schauplätze sowie die Handlung so beschrieben waren, dass man sich das ganze gut vorstellen konnte und für mich die Atmosphäre gut rüberkam, jedoch sich nicht an Kleinigkeiten aufgehalten wurde, die das ganze in die Länge gezogen haben oder die Geschichte langatmig machten. Weiterhin grandios fand ich den Mord, der nicht blutig, sondern ein absolut perfider Mord war. Die Geschichte war durchgehend spannend und hat mich nicht mehr losgelassen. Im Laufe der Ermittlungen, kamen so viele Verdächtige ans Licht. Alle hatten ein Motiv und kein Problem damit zu sagen, dass sie mit dem Toten ein Problem hatten und sich somit teilweise noch mehr in den Verdacht gerückt hatten. Dem entgegen standt jedoch, dass jeder eine andere Art und Weise gehabt hätte, dem Toten zu schaden und so den Mord gar nicht hätten begehen müssen. Es verstrickt sich alles immer weiter und das Buch hat mich so gefesselt, da ich unbedingt wissen wollte, wer es war und warum er es getan hat. Die Auflösung kam für mich völlig unvorhersehbar.
Eva de Boer als Protagonistin war mir unheimlich sympathisch. Sie war eine starke, kluge und selbstbewusste Frau, die sich keine Steine in den Weg legen ließ und mit vollem Verstand bei der Sache war. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bas haben die beiden für mich ein perfektes Duo abgegeben und ich habe es wirklich genossen, ihnen bei den Ermittlungen zu folgen.Auch die anderen Charaktere waren facettenreich und jeder hatte seine Rolle in dem Gesamtkonstrukt. - Jane Gardam
Eine treue Frau
(9)Aktuelle Rezension von: PongokaterVorsicht mit Superlativen, wenn man noch unter dem Eindruck der Buchlektüre- bzw. -vorlesung steht. Aber jetzt -Wochen später- hat der Eindruck nicht nachgelassen. Es gibt nur wenige Bücher, die zu Freunden werden, die einem so nah sind wie eigene Erfahrungen. Jane Gardams Old-Filth-Trilogie gehört für mich zu diesen seltenen Büchern. In einer Reihe mit den "Buddenbrooks" oder der "Deutschstunde". In der deutschen Hörbuchfassung ist dieser Eindruck dank dreier herausragender Vorleser (Ulrich Noethen, Eva Matthes und Felix von Manteuffel) aufs Allerbeste bewahrt, wenn nicht sogar verstärkt. - Jane Gardam
Ein untadeliger Mann
(6)Aktuelle Rezension von: walli007Edward Feathers war einer der angesehensten Kronanwälte, doch heute kennt kaum noch jemand seinen Namen. Er wird Old Filth genannt, eine Abkürzung für Failed in London Try Hong Kong. Nachdem er in Pension gegangen ist, kehrt er gemeinsam mit seiner Frau Betty nach England zurück. Dort leben sie zurückgezogen auf dem Land. Während Betty sich am Ort engagiert, ist Edward eher zurückhaltend. Nachdem Betty unerwartet verstirbt, muss Edward sich mit dem Alleinsein abfinden. In der Stille kommen die Erinnerungen. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Malaysia und als Kind wurde er nach England zurückgeschickt. Ein Land, in dem er vorher nie war.
Viele Kinder aus Familien der englischen Kolonialherren in Südostasien wurde Eddie nach „hause“ geschickt. Dass es sich um ein Zuhause handelte, das die Kinder nur aus Erzählungen kannte, zählte ebensowenig wie, dass sie die Reisen häufig in Begleitung beinahe fremder Aufsichtspersonen antreten mussten. Mit diesem Start beginnt Feathers sein irgendwie schillerndes, aber auch wenig emotionales Leben. Vor dem zweiten Weltkrieg besucht er eine Privatschule, in der er sich trotz seiner Entwurzelung wohl fühlt. Später verläuft seine langjährige Ehe zufriedenstellend ohne große Höhen und Tiefen.
So ein Leben kennt man heutzutage kaum noch. Es scheint so als wären die Regierungsbeamten entwurzelt gewesen und ihre Kinder ebenso. Eddie Feathers hat dennoch etwas aus seinem schwierigen Start gemacht. Ein angesehener Anwalt und Richter in Hong Kong wurde er. Doch man spürt auch, wie kühl er war, wie unleidlich manchmal. Und dennoch schafft er es, eine gewisse Neugier zu behalten. Seine Erinnerungen bringen immer wieder Überraschungen ans Licht. Ein vermeintlich nichtssagender alter Herr, der doch eine Menge zu erinnern hat. Mit diesem Roman lässt die Autorin ihre Leser und Leserinnen an diesem Erinnerungen teilhaben. Viel häufiger sollte man die alten Menschen erzählen lassen. Ihre Geschichten sind meist vielschichtiger als man vermutet.
- Dashiell Hammett
Der Malteser Falke
(79)Aktuelle Rezension von: YolandeSamuel Dashiell Hammett wurde am 27. Mai 1894 in Maryland geboren. Nach der Teilnahme am 1. Weltkrieg und verschiedenen Aushilfstätigkeiten begann er als Angestellter der Detektivagentur Pinkerton zu arbeiten. Seine literarischen Arbeiten basieren zu einem großen Teil auf persönlichen Erfahrungen, die er als Mitarbeiter dort gemacht hatte. Als Schriftsteller arbeitete Hammett ab 1922. Neben seinen Romanen verfasste er eine Reihe von Kurzgeschichten und Drehbüchern. 1937 trat er in die Kommunistische Partei ein. Wegen dieses politischen Engagements wurde er während der McCarthy-Ära zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt. Seine Tantiemen wurden beschlagnahmt und seine Veröffentlichungen gestoppt.Dashiell Hammett starb am 10. Januar 1961 verarmt in New York und wurde auf dem Soldatenfriedhof Arlington bei Washington beigesetzt. (Quelle: Wikipedia)
Inhalt (Klappentext):Als die hübsche Brigid den Privatdetektiv Sam Spade und seinen Mitarbeiter Miles Archer um Hilfe bittet, weil sie sich vor einem gewissen Thursby fürchtet, da kann Spade noch nicht wissen, wohin ihn das führen wird. Doch nur kurze Zeit später ist sein Partner tot und er selbst auf der Suche nach dessen Mörder. Je länger Spade nachforscht, desto undurchsichtiger wird der Fall. Eine weitere Leiche wird gefunden, und auf mysteriöse Weise scheinen die Morde etwas mit einer äußerst wertvollen Goldstatue zu tun zu haben, die angeblich Malteser Ordensritter vor hunderten von Jahren anfertigen ließen: dem Malteser Falken. Hinter ihm sind gleich mehrere abgebrühte Gangster her und nicht zuletzt auch die verführerische Brigid. Spade gerät selbst in Bedrängnis, als sich ihm Archers Witwe aufdrängt und ihn die Polizei des Mordes an seinem Partner verdächtigt.
Wer kennt ihn nicht? Die Spur des Falken - den grandiosen Film von 1941 mit Humphrey Bogart und Peter Lorre. Sam Spade, der Prototyp des wortkargen und abgebrühten Privatdetektivs, der auf nicht immer legale Weise ermittelt und auch in den brenzligsten Situationen total cool bleibt. Der Film ist sehr eng an die literarische Vorlage angelehnt und fast kommt es einem vor, als würde man das Drehbuch lesen. Die ganze Story ist sehr dialoglastig und Hammett war sehr großzügig in der Verwendung von Adjektiven.
"Samuel Spades Unterkiefer war lang und knochig, sein Kinn ein vorspringendes V unter dem ausdrucksvolleren V seines Mundes. Die rückwärts geschwungene Linie seiner Nasenflügel bildete ein weiteres, kleineres V. Seine gelbgrauen Augen lagen waagrecht. Das V-Motiv wurde erneut von den Augenbrauen aufgegriffen, die von der Doppelfalte über seiner Hakennase nach außen hin anstiegen, während sein blassbraunes Haar von hohen, flachen Schläfen zu einer Spitze in der Stirnmitte auslief. Er sah aus wie ein eigentlich ganz umgänglicher, blonder Satan." (S. 9)
Die Geschichte ist allerdings ziemlich konfus und verwickelt und man weiß lange nicht, worauf alles hinausläuft (natürlich nur, wenn man den Film nicht kennt). Fast alle Charaktere sind irgendwie zwielichtig und haben Hintergedanken. Diese Art Krimi war wohl damals etwas absolut Neues und schlug ein wie eine Bombe. Ich würde trotzdem eher den Film empfehlen, denn die ausschweifende Art der Erzählung lässt die Gedanken öfter mal abdriften und man sollte schon konzentriert bleiben um dieser verwickelten Story folgen zu können.
Fazit: Eine verwickelte Geschichte, ausschweifend erzählt. Bei Interesse würde ich eher den Film von 1941 empfehlen.
- Alice Greenway
Weisse Geister
(43)Aktuelle Rezension von: Feder-und-PergamentMit ihrer unglaublich schönen und bildhaften Sprache entführt Alice Greenway den Leser in eine ganz andere, bezaubernde Welt. Beim Lesen hat man sogleich das Gefühl, man könne die feuchte Luft auf der eigenen Haut spüren und die Vielzahl an Gerüchen, die in Verbindung mit diesem Ort und seinen Bewohnern stehen, in der eigenen Umgebung wahrnehmen.
Die Autorin beeindruckt mit vielen liebevollen Details und Beschreibungen, wie etwa, wenn es um die Flora und Fauna des Ortes geht.
Aber auch die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren, sowie deren Beziehungen untereinander schildert sie eindrücklich.
Es ist faszinierend zu erkennen, wie sehr das Leben von Kate und ihrem Vater mit dem Dschungel und dem Krieg verbunden ist.
Das Interesse des Vaters an dem Vietnamkrieg und damit verbunden auch seine Arbeit als Photograph in diesem Krieg ist ja letztlich auch mit der Grund, warum jedem in dieser Familie etwas zu fehlen scheint.
Das Bedürfnis der älteren Schwester Frankie nach Geltung und Aufmerksamkeit nimmt im Verlauf des Buches immer mehr zu und wird auch immer erschreckender. Ihr Tod scheint unvermeidbar zu sein und war dennoch sehr erschütternd.
Während nun die beiden Schwestern im Verlauf des Buches immer mehr von ihrer Unschuld verlieren, ein Prozess, der nicht leicht zu beobachten ist, bietet der taube Junge Trost und fast eine Art Ausgleich dar, da er für Kate jemand ist, an den sie sich wenden kann und dem sie auch von der schweren Tasche mit Litschis erzählt. - Donna Milner
Der Tag, an dem Marilyn starb
(85)Aktuelle Rezension von: rose7474Von derselben Autorin las ich bereits "River" mit grosser Begeisterung. Auch dieser Roman hat mich nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der in die Tiefe geht. Und zeigt wieder auf was passieren kann wenn Menschen Geheimnisse haben. Das Thema Trauer, Downsyndrown und Kriegserlebnisse werden in dem Roman behandelt.
Ich vergebe 4 1/2 Sterne und empfehle den Roman gerne weiter. Einen halben Punkt Abzug für das schnelle Ende. Da hätte man mehr draus machen können. Ein tolles Buch für Leser, die tiefgründiges mögen.
- Jo Nesbø
Larve (Ein Harry-Hole-Krimi 9)
(274)Aktuelle Rezension von: schlumpitschi_liebt_buecherDiesmal hat Harry seinen Job wirklich an den Nagel gehängt und ist nach Hongkong ausgewandert. Aber dann erhält er die schockierende Nachricht, dass Rakels Sohn Oleg wegen Mordverdachts im Gefängnis sitzt. Da er es nicht glauben kann kehrt er nach Oslo zurück.
Dieser Fall hat mir ganz besonders gut gefallen, da er nicht nur die Aufklärung eines Mordes behandelt sondern eigentlich viel mehr die Vater-Sohn-Beziehung auf zwei ganz unterschiedlichen Seiten. Zum einem Harrys Beziehung zu Oleg, es ist ja eigentlich gar nicht sein Sohn, aber sie haben eine ähnliche Beziehung zueinander. Aber auch die andere Beziehung, nämlich die zwischen Gusto (Olegs Drogenkumpel) und seinem Vater.
Das Buch hat mich echt gepackt und ich konnte es kaum aus den Händen legen. Es zeigt so viele Tiefen und auch Einblicke in das traurige Drogenmilieu.
Das Ende ist so offen und gleichzeitig abrupt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass die Reihe noch weitergeht, aber das spornt mich umso mehr an.
Wieder eine klare Leseempfehlung, aber diesmal empfiehlt es sich wirklich die vorigen Bände zu lesen, damit man mehr Verständnis für die Beziehung bekommt.
- Jane Gardam
Letzte Freunde
(9)Aktuelle Rezension von: TeewurstIch habe "Ein untadeliger Mann" verschlungen und "Eine treue Frau" mit Staunen und Aha-Erlebnissen gelesen. Ich hoffte, dass im dritten und letzten Band der Trilogie von Jane Gardam "Letzte Freunde" alles geklärt werden würde, was zuvor in der Schwebe blieb. Aber: Pustekuchen! Old Filth und Betty sind eigentlich nur noch Randfiguren, verblassende Erinnerungen. Stattdessen rücken bisherige Nebendarsteller in den Fokus, nämlich Dulcie und Fiscal-Smith sowie das Ehepaar, das in das Haus des verblichenen Teddy Veneering eingezogen ist. Zugegeben, Eddies Erzrivale Teddy wird eingehend beleuchtet, vor allem seine Kindheit, sein Wachsen und Werden.
Jane Gardam ist zweifelsohne eine fantastische Erzählerin, die es mit leisem Witz und feinen Beobachtungen größtenteils dem Leser selbst überlässt, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich habe auch diesen Teil der Reihe gerne gelesen oder viel mehr mir vorlesen lassen, weil ich mich für die Hörversion entschieden habe. Vielleicht lag das Problem auch ein bisschen bei mir, denn Ich hatte große Hoffnungen in "Letzte Freunde" gesetzt. Die ersten beiden Romane haben sich wie Puzzleteile zusammengefügt, wenngleich Fragezeichen geblieben sind. Diese letzten Lücken konnten die letzten Freunde für mich leider nicht füllen. Ich bedauere nicht, das Buch gelesen zu haben. Aber das Erzählte hat meine Erwartungen nicht erfüllt, es bleiben für mich einfach zu viele Fragen offen. Dennoch liebe ich Jane Gardams Schreibstil einfach und würde jedem dringend empfehlen, etwas von ihr zu lesen.