Bücher mit dem Tag "horro"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "horro" gekennzeichnet haben.

84 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

    (2.367)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ich wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.

    Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden. 

    Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.

    Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.

    Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte. 

  2. Cover des Buches Shining (ISBN: 9783404130894)
    Stephen King

    Shining

    (1.707)
    Aktuelle Rezension von: Verena_Ablinger

    Ich bin großer Fan von Stephen King und muss sagen dass Shining sehr gruselig und spannend ist. Für mich ein must read, ich habe es in 2 Tagen ausgelesen. Als Tipp: liest danach sofort Doctor sleep, das ist die Fortsetzung zu Shining, beide extrem spannend und gut. Es gleicht an ein Supertalent wie Stephen King seine Bücher schreibt, keiner würde auf solche Ideen kommen❤️

  3. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

    (1.989)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Momentan hänge ich wieder mit der Lesechallenge hinterher und habe erst jetzt mein Buch für den Oktober beenden können. Das Motto lautet: „Hello Witchlings – Lies ein Buch, das in die Spooky Season passt“. Da ich ohnehin mal wieder einen Stephen King lesen wollte, war das für mich die perfekte Gelegenheit. Nachdem ich vor drei Jahren Es gelesen habe, war es nun Zeit für einen weiteren Klassiker des US-amerikanischen Autors: Friedhof der Kuscheltiere. Der Horrorroman erschien 1985 und gilt als Kings kommerziell erfolgreichstes Werk. Er selbst vertritt die Meinung, dass dies die furchtbarste Geschichte sei, die er je verfasst und damit eine persönliche Grenze überschritten habe. Ich habe das Buch im Rahmen der Blogtour als Rezensionsexemplar 2019 erhalten, aber da es keine Vorgabe war, das Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen zu haben, setzte es bei mir leider erst einmal Staub an. Nun bekommt es aber die Aufmerksamkeit, die es verdient hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Paramount sowie dem Heyne Verlag für das Exemplar bedanken! 

    Als der Familienvater Louis Creed 1983 eine leitende Stelle als Arzt an der University of Maine annimmt, zieht er mit seiner Frau Rachel, der fünfjährigen Tochter Eileen, kurz Ellie, dem zweijährigen Sohn Gage und dem Kater Winston Churchill, kurz Church, in den beschaulichen Ort Ludlow. Das neue Haus steht direkt an der Route 15, einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße. Schnell freundet sich Louis mit dem gegenüber wohnendem Nachbarn Judson Crandall und seiner Frau Norma an. Eines Tages zeigt Jud ihm, wohin der Trampelpfad hinter seinem Haus führt. Auf dem sogenannten Haustier-Friedhof begraben die Kinder Ludlows seit Jahrzehnten ihre geliebten Gefährten. Doch ein paar Meilen hinter diesem Friedhof liegt etwas viel Unheimlicheres. Und Jud scheint darüber mehr zu wissen, als er zugibt. 

    Noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt, gibt es eine Einleitung, in der Stephen King ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Romans schreibt. Der Horrorroman hat viele autobiografische Bezüge, denn King hat selbst kurzzeitig an der University of Maine gearbeitet und dabei in einer Kleinstadt an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt, auf der die Katze seiner Tochter überfahren wurde. Der Satz „Die Straße hat schon viele Tiere verbraucht“ wurde zu King tatsächlich so gesagt und hat es auch in den Roman geschafft. Einige Meilen hinter dem Haus gab es auch wirklich den Haustier-Friedhof. Er ist also keine Erfindung des Autors. Die Reaktion Ellies auf die Vorstellung, ihr Kater werde eines Tages sterben, ist identisch mit der Reaktion von Kings Tochter Naomi, als ihr Kater Smucky starb, welcher übrigens im Roman auf dem Haustier-Friedhof einen Grabstein hat. Beinahe wäre auch Kings Sohn auf der Straße verunfallt, hätte er ihn nicht in letzter Sekunde gerettet. Die Angst vor dem Tod seines Sohnes war der Schlüsselmoment, der ihn zu Friedhof der Kuscheltiere inspirierte.

    „Louis Creed, der als Dreijähriger seinen Vater verloren und der seinen Großvater nie gekannt hatte, wäre niemals auf den Gedanken gekommen, in seinen mittleren Jahren einen Vater zu finden; aber genau das geschah – auch wenn er diesen Mann seinen Freund nannte, was ein Erwachsener im Allgemeinen tun musste, wenn er den Mann, der eigentlich sein Vater sollte, relativ spät im Leben fand.“, ist der erste, sehr ausufernde Satz des ersten Kapitels. Hieraus lässt sich bereits Einiges deuten: Louis Creed ist hier klar der Protagonist. Mit der Erwähnung des Todes seines Vaters wird hier schon das Todesmotiv eingeleitet, das sich durch den gesamten Horrorroman zieht. Außerdem porträtiert es kurz das Verhältnis zwischen Louis und Jud: Sie sind im engeren Sinne Freunde, aber Louis sieht in ihm vor allem eine Vaterfigur. Friedhof der Kuscheltiere ist in drei Teile (Griechische Tragödie lässt grüßen) und einen Epilog unterteilt. Mit über 600 Seiten und 62 Kapiteln ist dieses Buch für Kings Verhältnisse eher mittleren Umfangs.

    Protagonist ist der 31-jährige Louis Creed. Über sein Erscheinungsbild erfährt man nur wenig. Was man weiß, ist dass er Arzt und Familienvater ist. Kurzum, ein Vorzeigemann aus dem Bilderbuch. Doch die Fassade bröckelt schnell, denn mit der Zeit werden Eheprobleme offenbart und auch erwähnt, dass Louis vor Jahren mit einer Prostituierten fremdgegangen ist. Zudem hat er ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern und ist eher schlecht als recht durchs Medizinstudium gekommen. Er ist ein liebender Vater, der mit allen Kräften versucht, seine Kinder von Unheil zu schützen, wobei er jedoch manchmal zu vergessen scheint, dass auch negative Emotionen Teil des Lebens sind. Louis ist im Gegensatz zu Rachel Realist. Er ist nachdenklich und reflektiert, kann aber auch aufbrausend werden. Außerdem kann er nur schlecht lügen und entwickelt im Lauf der Zeit eine Paranoia, wobei diese nicht unbedingt unberechtigt ist.

    Kings Schreibstil ist wahnsinnig einnehmend. Die einfache Alltagssprache gemischt mit bildhaften Vergleichen kreiert eine mysteriöse und teils unheimliche Atmosphäre des Familienhauses mit der gefährlichen Route 15 davor und dem geheimnisvollen Wald dahinter. Das Tempo des Romans variiert. Mal strecken sich Dialoge über dutzend Seiten, dann vergehen wieder zwei Monate in einem kurzen Kapitel. Der mystische Horror, für den King so berühmt ist, ist jedoch nur ein Teil des Romans, der anfangs nur unterschwellig erscheint, und im Verlauf immer mehr an Fahrt aufnimmt. Der wahre Horror liegt, wie schon bei Es, in der realen Welt. Der Tod als omnipräsentes Leitmotiv, der zum Leben stets dazu gehört, liegt wie ein Schatten über der Geschichte. Es gibt nicht verarbeitete Todesfälle, extreme Trauer und selbstverständlich Begräbnisse. Schnell wird klar: Egal, wie sehr man versucht, dem Tod zu entkommen, letztendlich holt er doch jeden von uns. Die Moral der Geschichte ist glasklar: Manchmal ist der Tod besser. Besser als eine Hölle auf Erden. Wer die Toten nicht in Frieden ruhen lässt, wird einen hohen Preis dafür zahlen.

    Inzwischen gibt es schon zwei Verfilmungen von Friedhof der Kuscheltiere, eine von 1989 sowie eine modernere von 2019. Beide Filme sind bei Rotten Tomatoes allerdings schlecht bewertet und erreichen lediglich einen Score von 54% bzw. 57%, wobei zumindest die ältere Fassung bei den Zuschauern noch einigermaßen gut ankam. In der älteren Verfilmung gibt es als kleinen Bonus einen Gastauftritt von King als Pfarrer. Kritisiert wird dort vor allem die schauspielerische Leistung und das Herunterbrechen der Handlung auf das Minimum. Denn wie schon angemerkt ist nicht das Erschreckendste, was passiert, sondern warum es passiert. Die neue Verfilmung kann mit einem besseren Cast und einem atmosphärischen Setting punkten, jedoch weicht der Film, wie sich bereits am Trailer erkennen lässt, zu weit von der Romanvorlage ab und verstrickt sich in Widersprüchen, aus denen sich die Drehbuchautoren nicht mehr herauswinden können. Außerdem misslingt es auch diesem Film den psychologischen Horror herauszuarbeiten, der einen rationalen Mann dazu bringt, Rechtfertigungen dafür zu finden, sich entgegen all seiner Überzeugungen zu verhalten. Mich persönlichen schrecken die überwiegend schlechten Kritiken der Filme zu sehr ab, um sie mir ansehen. Deswegen bleibe ich lieber beim Buch.

    Allgemein gibt es am Horrorroman wenig auszusetzen. Lediglich die zweite Hälfte hängt im Plot dann doch ein wenig durch. Man kann dies jedoch als klassischen retardierenden Moment verschmerzen. Völlig fesseln konnte mich Friedhof der Kuscheltiere jedoch nicht, auch wenn ich nicht konkret benennen kann, warum der letzte Funke nicht überspringen wollte. Das Finale übertrifft sich selbst und ist mit Abstand der unheimlichste Part des Buches. Zudem gibt es ein offenes Ende, das die Leserschaft mit ihrer Fantasie alleine zurück lässt. Ich bin kein großer Fan von offenen Enden, denn auch wenn ich eine Theorie habe, wie es weitergeht, habe ich stets den Drang, den Autor fragen zu können, welchen Fortgang er sich für seine Figuren überlegt hat. Ohne zu spoilern kann ich euch aber verraten, dass der letzte Satz euch einen Schauer über den Rücken jagen lassen wird.

    Auch wenn Stephen King der Meinung ist, mit diesem Buch eine Grenze überschritten zu haben, ist es meiner Ansicht nach nicht sein unheimlichstes Werk. Es hat mich damals mehr gegruselt und mich mit seinem Horror gepackt. Trotz Längen in der zweiten Hälfte ist Friedhof der Kuscheltiere aber ein sehr guter Horrorroman. Der Tod ist ein omnipräsentes Motiv, das sich selbst in kleinsten Details durch das Buch zieht. Die Moral der Geschichte ist klar: Manchmal ist der Tod besser. Und wer den Tod einer geliebten Person nicht akzeptieren kann, richtet sich damit auf Dauer nur selbst zugrunde. Der Horrorroman aus dem Jahr 1985 ist absolut lesenswert und stilistisch sogar besser als Es, weshalb ich diesem Buch vier von fünf Federn gebe. In den nächsten Jahren möchte ich unbedingt weitere Bücher von King lesen, wie zum Beispiel Carrie, Shining oder The Green Mile.

  4. Cover des Buches Die Zwölf (ISBN: 9783442487974)
    Justin Cronin

    Die Zwölf

    (580)
    Aktuelle Rezension von: Raiden

    Langwierige Einleitung mit vielen neuen Charakter en, sie nicht so greifbar und mitreißend wirkt wie in Band 1. Etwas zu lang im Allgemeinen durch die Erzählung aus allen möglichen Blickwinkeln.

    Die Story ist gut aber bewegt sich weiter weg von dem, was in Band 1 so einzigartig gelungen ist.

  5. Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)
    Mark Z. Danielewski

    Das Haus /House of Leaves

    (155)
    Aktuelle Rezension von: Kitty_Catina

    Irgendwie habe ich mich ein bisschen vor dieser Rezension gefürchtet, genauso, wie ich mich bereits vor diesem Buch gefürchtet habe. Vielleicht ist es gerade auch deshalb, nachdem ich es schon einmal besessen habe, erst einmal wieder ausgezogen. Aber ich konnte nicht widerstehen und habe es mir deshalb noch einmal bestellt und dann Augen zu und durch, auch gleich angefangen und es nicht bereut, obwohl ich dieses Buch für eine literarische Vollkatastrophe halte. Dieses Buch ist nämlich, mal ganz abgesehen von der total verrückten und einzigartigen Typografie, nicht so richtig in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen.


    Erst einmal eine kleine Erklärung zur Geschichte, denn diese setzt sich aus verschiedenen Perspektiven und Erzählern zusammen, ebenso aus ganz unterschiedlichen Stilen. So gibt es einerseits den Navidson Record, einen dokumentarischen Film, der zeigt, was sich über einen bestimmten Zeitraum im Haus von Will Navidson, seiner Lebensgefährtin Karen Green und deren gemeinsamen zwei Kindern abspielt und das ist nicht nur seltsam, sondern durchaus düster und gefährlich. Zwischen den Zeilen gibt es hier ebenso eine Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach sogar ziemlich wichtig für das Buch ist. Dieser Part wurde von einem Beobachter des Films aufgeschrieben und von mehreren verschiedenen Leuten, Wissenschaftlern, Therapeuten und so weiter analysiert und kommentiert. 


    Wenn davon erzählt wird, was im Film geschieht, dann geschieht das eher sachlich und nüchtern, ohne große Gefühlsregungen, aber dennoch ist dieser Part dafür umso spannender und mitreißender. Allerdings werden diese Szenen von oben genannten Analysen und Kommentaren immer wieder unterbrochen. Diese sind dann sehr durchwachsen, mal echt interessant, mal nichtssagend und manchmal auch echt anstrengend. Dennoch sollte man sie durchaus mitlesen, weil manch wichtige Fakten (oder ist doch alles nur ein Mythos) darunter versteckt sind, die zum Verständnis beitragen könnten.


    Dann gibt es noch die Geschichte von Johnny Truant, welcher sämtliche Aufzeichnungen, Bilder, Zeitungsartikel und mehr über den Navidson Record aus der Wohnung des alten, blinden Zampanò mitnimmt. Diese arbeitet er selbst auch noch einmal durch und scheint dadurch eine grausige Veränderung durchzumachen. Er wird ängstlicher, paranoider und rutscht immer mehr ab. Ob das an den Unterlagen liegt, wird allerdings nie ganz klar. Jedenfalls erzählt Johnny in der Ich-Perspektive davon, wie er an die Unterlagen gelangt und dann immer wieder zwischendurch, durch eigene Kommentare zum Navidson Record, von seinen Erfahrungen und seinem Leben, nachdem er diese gefunden hat. Das geschieht in einem wirren Durcheinander, mit Gedankensprüngen und manchmal auch einer kruden Sinnlosigkeit, wobei er immer wieder die vierte Wand durchbricht und sich direkt an den Leser wendet. Vor diesen Abschnitten habe ich mich, ehrlich gesagt, immer am meisten gefürchtet. Inwieweit Johnnys psychische Probleme aber mit dem Film zu tun haben, bleibt bis zuletzt offen. 


    Überhaupt lässt dieses Buch viel Spekulationsspielraum. Man kann am Ende alles so stehen lassen, sich aber auch eigene Gedanken darüber machen, wobei ich stark davon ausgehe, dass wohl letzteres der Fall sein wird, wenn man sich auf das Buch einlassen kann. Dann gibt es viel zu interpretieren, was ich, neben vielen Dingen, echt herausragend fand. So anstrengend das Buch nämlich auch zu lesen war, so sehr hat es mich tatsächlich gepackt. Die bösen Cliffhanger haben mich dazu gebracht, weiter und weiterzulesen, auch, wenn ich manchmal das Gefühl hatte, gar nichts zu verstehen. Und natürlich hat mich das Mysteriöse und Unverständliche an diesem Buch wahnsinnig fasziniert, selbst, wenn man am Ende eben nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommt, erst recht nicht auf die wohl wichtigste Frage, die ich hier aber nicht verraten möchte. 


    Bleiben zuletzt noch die einzelnen Charaktere, auf die ich etwas näher eingehen möchte. Für mich waren Will Navidson sowie Johnny Truant auf jeden Fall die wichtigsten Figuren, einmal, weil Wills Erlebnisse im Haus im Mittelpunkt des Buches stehen und einmal, weil all das scheinbar Auswirkungen auf Johnny hat. Will ist dabei ein sehr bodenständiger Typ, der aber auch einen gewissen Abenteuerdrang und Neugier aufweist. Er liebt seine Familie, kann sich der Geschehnisse im Haus aber auch nicht erwehren. Anders ist da Johnny, denn ihn konnte ich bis zum Ende nicht ganz fassen. Er ist auf jeden Fall noch recht jung, hat aber auch schon einiges mitgemacht. Manchmal wirkt er recht abgehalftert, hat einen Hang zu Frauen und Drogen, oft wirkt er aber auch verrückt, wie jemand, der irgendwie nicht in diese Welt passt. Trotz allem scheint Truant aber sehr intellektuell und wortgewandt zu sein, weshalb seine Parts auch recht interessant und dennoch schwer zu lesen sind. Dazu kommen noch einige Nebencharaktere, die allesamt sehr dynamisch gezeichnet sind. Am Ende des Buches ist keiner mehr so, wie noch am Anfang und überhaupt fand ich, hätten sie alle einem echt gut gemachten Film entsprungen sein können. Ich habe jedenfalls nichts gefunden, was mich daran, wie sie geschrieben sind, gestört hätte, so mysteriös sie auch teilweise waren. 


    Alles in allem, fand ich dieses Buch, trotz der Besonderheiten und der Tatsache, dass es nicht leicht zu lesen war, absolut genial. Zwar hätte ich hier und da etwas mehr Horror erwartet, aber tatsächlich steckt dieser eher zwischen den Zeilen und dem, was man aus der Geschichte macht. Allerdings muss man sich auch erst einmal auf das Buch einlassen können, sonst könnte es schnell langweilig werden. 

  6. Cover des Buches Mary Shelley, Frankenstein. Ein Schauerroman (ISBN: 9783730613108)
    Mary Shelley

    Mary Shelley, Frankenstein. Ein Schauerroman

    (599)
    Aktuelle Rezension von: nuptials7

    Das Buch ist von der Handlung her recht überschaubar gehalten; Angst und Spannung sind zwar auch wesentliche Elemente, aber eher sekundär. Vielmehr geht es um moralische Diskurse, der Verantwortung von Schöpfer gegenüber Schöpfung, Recht und Unrecht und dergleichen. Besonders wird die Frage verhandelt, ob es Erlebnisse eines Lebewesens sind, die es "schlecht" machen (und also nicht von Geburt an "schlecht" oder "gut" sind).

    Die Sprache ist teilweise etwas hölzern und holzschnittartig, die Übersetzung von Christian Grawe ist (wie gewohnt) hervorragend!

  7. Cover des Buches Mind Control (ISBN: 9783453438934)
    Stephen King

    Mind Control

    (266)
    Aktuelle Rezension von: katiandbooks

    Einige Jahre nach dem Attentat mit dem gestohlenen Mercedes und dem von Bill Hodges und Holly Gibney vereitelten Anschlag auf ein Konzert, erwacht im Krankenhauszimmer des sogenannten Mercedes-Killer langsam dessen Verstand wieder zum Leben. Doch nicht nur das. Brady Hartsfield ist plötzlich sogar zu mehr fähig, und das übersteigt alles bisher Dagewesene.


    Den Beginn fand ich super. Da ich bereits wusste, dass sich mit dem Abschluss der Bill-Hodges-Trilogie nun auch etwas Übersinnliches in die bisher sehr bodenständige Geschichte schleicht, konnte mir das nicht plötzlich den Spaß verderben. Außerdem - seien wir doch mal realistisch - ha ha - haben wir es immer noch mit Stephen King zu tun. Da muss man schließlich auf alles vorbereitet sein. Und genau das hat, vor allem am Anfang, auch etwas schön Gruseliges in die Story gebracht. Das Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren - vor allem mit Bill Hodges - hat sein Übriges getan.


    Und dann bin ich kopfüber in eine Leseflaute gefallen, und die war - vermutlich - Fluch und Segen zugleich. Denn Stephen King beginnt, die Geschichte rund um Brady Hartsfields Erwachen und der Entdeckung seiner neuen Fähigkeiten immer wieder auf's Neue zu erzählen. Dazu geht er bis zu einem gewissen Punkt, bricht ab, und erzählt weiter, sobald eine neue Komponente in die Story mit einfließt - allerdings nicht, ohne alles Vorherige auch noch einmal zu erläutern. Und nochmal. Und nochmal.


    Ob mich das gelangweilt und/oder geärgert hätte, hätte ich das Buch schneller durchgelesen? Oder war das vielleicht sogar mit ein Grund für die Leseflaute? Ich kann es nicht sagen. Geschrieben ist es in jedem Fall trotz der Wiederholungen sehr gut und so, dass man (eigentlich) durch die Seiten nur so fliegen sollte.


    Der Showdown war dann wieder einige Seiten lang, rasant geschrieben, die Lösung dann jedoch enttäuschend einfach und las sich ein bisschen so, als hätte King zum Ende hin die Lust verloren. Aber immerhin besser als so manch anderer seiner Romanenden ...


    Fazit: Das Ende der Bill-Hodges-Trilogie hat mir besser gefallen als Teil 2, allerdings weniger gut als Teil 1. Dass es für Holly Gibney in mehreren Büchern weitergeht, löst in mir keine großen Gefühle aus, mir bleibt hier vor allem der Reihentitelgebende Ex-Detective Hodges in Erinnerung, der mir als eine nicht per se aber für Stephen King sehr außergewöhnliche Figur sehr gut gefallen hat. Von mir bekommt der Abschluss der Reihe 3,5***.

    Inhaltswarnung: Sui*id.

  8. Cover des Buches tot. (ISBN: B004OL2ATU)
    Stephen King

    tot.

    (745)
    Aktuelle Rezension von: das_lesende_ich

    🚪🤖🐻🐟🦁🦇🐢🗝️🌹🚅

    𝘋𝘪𝘦 𝘉𝘢𝘭𝘬𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘥𝘪𝘦 𝘒𝘳𝘢̈𝘧𝘵𝘦, 𝘥𝘪𝘦 𝘥𝘢𝘴 𝘢𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘻𝘶𝘴𝘢𝘮𝘮𝘦𝘯𝘣𝘪𝘯𝘥𝘦𝘯. 𝘋𝘪𝘦 𝘌𝘯𝘵𝘧𝘦𝘳𝘯𝘶𝘯𝘨 𝘻𝘶𝘮 𝘥𝘶𝘯𝘬𝘭𝘦𝘯 𝘛𝘶𝘳𝘮 𝘯𝘪𝘮𝘮𝘵 𝘮𝘪𝘵 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘮 𝘛𝘢𝘨 𝘻𝘶, 𝘥𝘦𝘳 𝘷𝘦𝘳𝘨𝘦𝘩𝘵. 𝘈𝘭𝘭𝘦𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘳 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘭𝘢̈𝘶𝘧𝘵 𝘦𝘯𝘵𝘸𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘢𝘣 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘧𝘢̈𝘭𝘭𝘵 𝘢𝘶𝘴𝘦𝘪𝘯𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳. 𝘋𝘪𝘦 𝘉𝘢𝘭𝘬𝘦𝘯 𝘣𝘳𝘦𝘤𝘩𝘦𝘯.


    Die sterbende Welt, die Roland auf der Suche nach dem Dunklen Turm durchquert, nimmt immer groteskere Formen und seltsamere Gestalten an. Aggressive Roboter und mechanische Tiere stellen sich dem letzten Revolvermann und den auserwählten Drei in den Weg. Am Rande des Wahnsinns träumt Roland von dem Schlüssel, der aus dem Nichts des wüsten Landes auftaucht, um ihm die Geheimnisse des Dunklen Turms zu offenbaren.


    💭

    Und wieder einen Schritt weiter bei der Reise zum dunklen Turm. 🥾


    Zum Teil hat mich der Anfang an Horizon Zero Dawn erinnert. Das war schon sehr interessant. 🤖🐻

    Aber hier brauchte ich anfangs wieder einen etwas längeren Atem. 

    In der zweiten Hälfte nimmt es aber mehr an Fahrt auf. 


    Ich mochte die Idee der Wächter und den Balken. Ich mochte Blaine den Mono, ich mochte die Rätsel und vor allem Oy den Billy-Bumbler. 

    Die ganze Mischung war irgendwie strange, aber doch auch besonders. ✨


    Ich bin noch nicht ganz im Hype angekommen, aber sehr neugierig auf die weitere Reise, vor allem durch diesen Cliffhanger. 🫣


    Doch bis es wieder soweit ist, werden die nächsten acht Romane gelesen, welche zwischen 𝘵𝘰𝘵. und 𝘎𝘭𝘢𝘴 erschienen sind. 

    📚🤓


    ⭐️⭐️⭐️

  9. Cover des Buches EVIL (ISBN: 9783453677005)
    Jack Ketchum

    EVIL

    (918)
    Aktuelle Rezension von: berger02

    Das Cover verrät es schon, genauso habe ich mich gefühlt. Ein gelungener Genre-Mix aus Psychothriller und Horrorelementen, der meinen Schlaf verkürzt hat. Die Kapitel sind nach meinem Geschmack, kurz, lebendig und beängstigend. Die abwechselnden Perspektiven erhöhen diesen Spannungszustand zusätzlich, und man vergisst die Zeit dabei. Der flüssige Schreibstil des Autors lässt einen tiefer und tiefer in den Horror und die Mysterien eindringen. Wenn es stimmt, dass es sich um einen Debütroman eines Self-Publishers handelt, großen Respekt. Dann dürfen wir noch viel von diesem Autor erwarten. Klare Empfehlung für Freunde des härteren Thrills.

  10. Cover des Buches Im Herzen die Rache (ISBN: 9783785573778)
    Elizabeth Miles

    Im Herzen die Rache

    (485)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Jeder Leser, der ein Lieblingsgenre hat, kennt wohl das Gefühl, eine Geschichte so oder ganz ähnlich bereits gelesen zu haben. Gerade bei meinem Favoriten, der Jugendliteratur, scheint einiges oft einfach nach Schema F zu verlaufen. Doch „Im Herzen die Rache“ von Elizabeth Miles aus dem Jahr 2013 verspricht sich vom uniformierten Genre abzuheben. Der Jugendroman ist der Auftakt der sogenannten „Furien-Trilogie“ und baut in fast 400 Seiten Elemente aus der griechischen Mythologie, Urban-Fantasy, Thriller und Romance mit ein. 

    Die sechzehnjährige Emily Winters wohnt mit ihren Eltern in Ascension, einer Kleinstadt im Bundesstaat Maine. Sie ist eine gute und beliebte Schülerin, genauso wie ihre beste Freundin Gabby Dove. Außerdem funkt es gerade zwischen ihr und ihrem Schwarm Zach McCord gewaltig. Es könnte also alles perfekt sein, gäbe es da nicht ein Problem: Zach ist bereits mit Gabby zusammen.
    Überhaupt nicht perfekt läuft es bei Chase Singer. Er kommt aus armen Verhältnissen und muss darum kämpfen die Anerkennung seiner Mitschüler zu bewahren. Doch etwas anderes belastet ihn: Er hat einem Mitmenschen unglaublich schreckliche Dinge angetan.
    Drei Rachegöttinnen namens Ty, Ali und Meg kommen nach Ascension, um dessen grausamste Bewohner zu bestrafen. Ihre Opfer sind Emily und Chase.

    Schon in der griechischen Mythologie fanden die Rachegöttinnen, die sogenannten Erinnyen, ihren Ursprung und wurden literarisch immer wieder aufgegriffen, unter anderem auch von Goethe. „Im Herzen die Rache“ besteht aus drei Akten. Dies ist eine Anlehnung an das Drama, die literarische Gattung, die ebenfalls im antiken Griechenland entstanden ist. Nach einem fesselnden Prolog beginnt der erste Akt, in dem die Protagonisten Emily und Chase im Präteritum abwechselnd vorgestellt werden. Der personale Erzähler springt nach einem Kapitel wieder zum jeweils anderen Charakter. Der Leser erhält einen ersten Eindruck der beiden, die außer ihrer Freundschaft zu Zach und ihrem Streben nach Beliebtheit an der Ascension Highschool nicht viel gemeinsam haben. Im zweiten Akt wird der Leser weiter in die Geschichte hineingezogen. Die Masken fallen, die Fassaden bröckeln und es wird schnell deutlich, dass der schöne Schein einiges vertuschen soll. Auch die Protagonisten machen hier keine Ausnahme.

    Emily, kurz Em, kommt aus einem reichen Elternhaus. Ihre Eltern sind Ärzte und sie ist ein Einzelkind, das finanziell verwöhnt wird. Dafür fühlt sie sich von ihnen allerdings emotional nicht beachtet genug. Sie lebt den typischen American Lifestyle zusammen mit ihrer besten Freundin Gabby: Shoppen, auf Partys gehen und ihre Mitschüler daten, wobei Gabby dies bis auf den letzten Punkt noch exzessiver auslebt. Doch genau wie dieser Lebensstil, entpuppt sich auch die Freundschaft schnell als oberflächlich. Emily ist schon zu Beginn des Jungendbuches sehr in Zach verliebt, der ihr schon häufiger durch Flirts Hoffnungen gemacht hat. Als Gabby dann in den Urlaub nach Mallorca fliegt, nutzt sie die Gelegenheit und verführt Zach. Sympathiepunkte konnte sie damit nicht bei mir sammeln. Emily beweist, was für eine miserable Freundin sie ist und auch wenn sie gelegentlich das schlechte Gewissen plagt, zieht sie ihr Vorhaben durch. Obwohl sie das typische Lästermaul ist, zeigt sie zwischendurch immer wieder Intelligenz und Mitgefühl für ihre Schulkameraden und demonstriert, dass sie das Potenzial empathisch zu sein, durchaus besitzt.
    Chase dagegen wohnt mit seiner verwitweten Mutter in einer Wohnwagensiedlung am Stadtrand. Er schämt sich so sehr für seine sozialen Verhältnisse, dass er diese um jeden Preis vertuschen will, indem er für Markenkleidung spart und niemanden zu sich nach Hause lässt. Nichts ist ihm wichtiger als von seinem Umfeld respektiert und gemocht zu werden, was einerseits seine Charakterlosigkeit zeigt, andererseits aber auch die mangelnde Zuwendung in seiner Kindheit. Mädchen müssen in seinen Augen vor allem gut aussehen und nett lächeln, damit er sie stolz seiner Footballmannschaft vorführen kann. Auch er ist also alles andere als ein Sympathieträger. Trotzdem hat es mir wahnsinnig gut gefallen, dass Miles Figuren mit solchem Tiefgang entwickelt hat. Sie folgen nicht dem typischen Schwarzweiß-Schema, das in so vielen Jugendbüchern umgesetzt wird, sondern wirken zwar nicht liebenswürdig, aber menschlich. Mein absoluter Lieblingscharakter ist JD Fount, Emilys bester Freund. 

    Dass ich die Protagonisten nicht wirklich ins Herz schließen konnte, sorgte jedoch dafür, dass sich mein Mitleid mit den Opfern der Furien in Grenzen hielt, sondern ich eher mit den außergewöhnlichen Antagonistinnen sympathisierte. Hießen sie im antiken Griechenland Tisiphone, Alekto und Megaira, nennen sie sich hier Ty, Ali und Meg. Tisiphone ist die Göttin der Rache, wodurch sich auch der Buchtitel ableiten lässt. Alle drei sind wunderschöne junge Frauen, die eine knisternde Aura umgibt, sodass sie als nicht von dieser Welt erscheinen und Menschen schnell in ihren Bann ziehen. 

    Auch ich wurde in den Bann von Miles‘ Schreibstil gezogen. „Im Herzen die Rache“ spielt im tiefsten Winter. Der Schnee liegt zentimeterhoch und die Sonne scheint täglich nur wenige Stunden. Zwar merkt man an der einfachen Sprache deutlich, dass die Zielgruppe jugendlich ist, jedoch gelingt der Autorin es wunderbar die trügerische Idylle und finstere Bedrohung Ascensions atmosphärisch zu vermitteln. Auch das Tempo ist perfekt gewählt. Ich hatte nie das Gefühl Längen zu erleben oder zu sehr durch die Geschichte gehetzt zu werden. 

    Der dritte Akt bildet, wie bei Dramen so üblich, den Höhepunkt der Geschichte. Er beginnt mit einem Schockmoment und ab diesem Zeitpunkt wirkt die Kleinstadt noch finsterer und gefährlicher als zuvor. Das Ende ist so spannend, wie es für mich in diesem Jahr noch kein anderes Jugendbuch war. Einige Fragen werden beantwortet, manche dagegen offen gelassen, die mich förmlich dazu zwingen die Fortsetzung zu lesen. Gerade das letzte Kapitel, Nummer 26, hat mich extrem in seinen Bann gezogen und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht. 

    „Im Herzen die Rache“ hat meine Aufmerksamkeit wegen seines Covers auf sich gezogen, aber auch der Inhalt konnte mich sehr überzeugen. Miles ist es tatsächlich gelungen, ein düsteres und bedrohliches Jugendbuch zu schaffen, das sich in zahlreichen Punkten von der einheitlichen Masse distanziert, wodurch es deutlich unvorhersehbarer wird. Einziges Manko ist, dass das Mitfiebern aufgrund von mangelnder Sympathie, vor allem mit Chase, fehlte und man das Geschehen teilweise eher als neutraler Beobachter verfolgt. Trotzdem kann ich den Auftakt der Furien-Trilogie allen empfehlen, die keine Lust mehr auf die standardisierte Jugendliteratur haben und offen für Neues sind. Ich gebe „Im Herzen die Rache“ vier von fünf Federn.

     

  11. Cover des Buches Scherben der Dunkelheit (ISBN: 9783570164853)
    Gesa Schwartz

    Scherben der Dunkelheit

    (184)
    Aktuelle Rezension von: zeilenranken

    Ich bin ganz ohne Erwartungen an dieses Buch ran gegangen und wurde wirklich positiv überrascht, denn ich habe bisher noch nichts vergleichbares gelesen. Allein das Setting mit dem magischen Circus, hat mich wirklich schnell verzaubern können. 

    Der Schreibstil ist wunderschön, sehr malerisch und passt absolut in diese Welt. 

    Zunächst erschien mir Anouk als ein Abklatsch von Elena Gilbert (TVD), aber nach und nach lernte ich sie besser kennen und konnte sie in mein Herz schließen. 

    Rhasgar ist ein ausgesprochen mysteriöser Charakter, hinter dessen Fassade man nur Stückchenweise blicken konnte. Auch die Nebencharaktere wurden liebevoll ausgearbeitet, was dem Circus einfach diesen besonderen Charme verlieh. Zum Ende hin wurde es für mich etwas verwirrend und musste mich beim lesen sehr konzentrieren. Die Geschichte ließ ich auch erstmal auf mich wirken, nachdem ich das Buch beiseite gelegt hatte. Es wurden grob Themen aufgegriffen, die nicht unbedingt leicht zu Verdauen sind, das als kleine Vorwarnung. Die Geschichte besitzt wesentlich mehr Tiefe, als ich es für möglich gehalten hätte. Ich kann das Buch euch wirklich wärmstens weiterempfehlen.

  12. Cover des Buches Revival (ISBN: 9783453441873)
    Stephen King

    Revival

    (271)
    Aktuelle Rezension von: Kristin1202

    Das Cover des Romans spricht mich sehr an, es passt sehr gut zur Story und beschreibt auf einen Blick, um was es im Buch geht. Es ist in mehrere Kapitel unterteilt. Vor jedem Kapitel stehen ein paar Schlagwörter, sodass man direkt weiß, um was es im Kapitel geht. Das finde ich sehr gut. Die Schriftgröße ist sehr angenehm und den Schreibstil finde ich hervorragend (typisch Stephen King).

    Darum geht´s

    Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte von Jamie, der als Kind auf Charles Jacobs trifft, den neuen Priester des Ortes. Jacobs ist in Elektrizität vernarrt, wie man sehr schnell feststellt.
    Nach einem schrecklichen Unglück trennen sich die Wege von Jamie und Charles.
    Zunächst beschreibt das Buch das Leben von Jamie weiter und seine Musikkarriere. Nach einigen Jahren kreuzen sich die Wege der beiden wieder und Jamie stellt fest, dass Charles geheimnisvolle Experimente durchführt.
    Nach und nach kommt man den Geheimnissen von Charles auf die Spur und der Roman gipfelt im größten und schlimmsten Experiment, für das wieder Jamie gebraucht wird.
    Hier kann man nicht zu viel schreiben, ohne zu spoilern.

    Meine Meinung

    Der Roman ist spannend geschrieben, ich finde ihn auch nicht langweilig oder langatmig. Ich finde das Leben von Jamie muss so detailliert beschrieben werden, damit die Geschichte am Ende schlüssig wird.
    Ich würde den Roman nicht als Horrorroman bezeichnen, eher als Science Fiction.
    Am Ende nimmt das Buch noch einmal richtig Fahrt auf.
    Es geht um das Heilen von Menschen, den Glaube an Gott, ein Leben als Musiker und seine Folgen, Elektrizität und Wahn.
    Die Charaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet, insbesondere Jamie und Charles werden sehr gut beschrieben.

    Fazit

    Ich finde, dass Revival ein sehr spannendes Werk ist und im typischen Stil von Stephen King geschrieben ist. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

  13. Cover des Buches PHOBIE 1 - wenn Ängste Dein Leben verändern: Erster Teil: Tom (ISBN: 9783945298039)
    Jens Lossau

    PHOBIE 1 - wenn Ängste Dein Leben verändern: Erster Teil: Tom

    (20)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    Nach dem großen Erfolg von "ZAPPING" (ISBN9783945298015) veröffentlicht Jens Lossau einen weiteren "All-Age" Roman, der es in sich hat. Diesmal dreht sich alles um die dreizehn jährige Hannah Olin: Vor einem Jahr hat sie ihre Mutter verloren. Keiner kann ihr über den Verlust hinweghelfen. Bis zu dem Tag, an dem sie Tom auf dem neben ihrem Elternhaus gelegenen Friedhof kennenlernt. Tom ist ein Außenseiter. Er hat Phobien und versucht diese durch das Ausleben des Extremen zu besiegen. Hannah ist fasziniert von Tom und seinen Geheimnissen. Eines Tages geschieht ein Mord an der Schule. Tom scheint unerreichbar. Hannah beginnt zu zweifeln. Hat sie sich in Tom geirrt?

    Das Cover des Buches ist düster, macht neugierig und passt zum Buch.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr einfach, was aber passend ist, da der Roman um ein 13-14- jähriges Mädchen handelt, und sie dies in ihr "Angstbuch" schreibt.Auch die orte und Protagonisten werden sehr gut dargestellt, ich kam schnell und gut in die Geshcichte rein.

    Die Handlung selbst ist spannend, hat aber absolut nichts von einem Thriller. Eher handelt es sich um ein spannungsgeladenes (Jugend-)Drama.

    Wenn man das Buch als solches liest verdient es 4,5 Sterne.

    Fazit: Wer gerne eine spannendes Jungendbuch über Phobien liest, aber keinen Thriller erwartet, dem kann ich das Buch nur empfehlen.

  14. Cover des Buches Hannibal Rising (ISBN: 9783453440876)
    Thomas Harris

    Hannibal Rising

    (370)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Für die Lesechallenge im April sollte ich ein Buch mit einem grünen Cover lesen. „Kein Problem“, dachte ich mir. Schließlich habe ich fast 100 ungelesene Bücher auf meinem SuB (ja, ich bin buchsüchtig). Also stöberte ich durch die ersten Regalbretter, überraschenderweise ohne Erfolg. Viele Cover hatten etwas Grün, aber es war nicht die dominante Farbe. Tatsächlich gab es nur ein einziges Buch, das eindeutig grün und kein Fortsetzungsband einer Reihe ist: Hannibal Rising von Thomas Harris. Der Psychothriller aus dem Jahr 2006 ist das Prequel zu Roter Drache und Das Schweigen der Lämmer. Es erzählt die Geschichte von Hannibal Lecter, dem berühmt-berüchtigten Serienmörder und Kannibalen. Hannibal Rising rekonstruiert die Kindheit und Jugend des Mannes und beleuchtet, wie er zu dem Psychopathen geworden ist, der in Das Schweigen der Lämmer in einem Hochsicherheitstrakt inhaftiert ist. 

    Hannibal Lecter, 1933 in Litauen als Sohn eines Grafen auf Burg Lecter geboren, lebt mit seinen Eltern, seiner jüngeren Schwester Mischa und mehreren Angestellten in privilegierten Verhältnissen. Doch im Juni 1941 beginnt Hitler seinen militärischen Blitzvorstoß nach Russland über Osteuropa und die Familie muss in das Jagdhaus im anliegenden Wald flüchten, wo sie sich mehrere Jahre versteckt halten. 1945 sterben Hannibals Eltern und der Hauslehrer bei einem Gefecht zweier Kampfflugzeuge, in deren Schusslinie sie versehentlich gelangen. Seine Schwester und er, die einzigen Überlebenden, werden von einer Gruppe Plünderer gefangen genommen und im Haus ans Treppengeländer gefesselt. Der Winter ist hart, das Essen knapp und Mischa wird sehr krank. Die darauffolgenden Tage lösen in Hannibal ein schwerwiegendes Trauma aus, durch das er einen totalen Mutismus entwickelt. Er kommt in ein Waisenhaus für Jungen, in dem er mit der Zeit nicht nur den Gleichaltrigen unheimlich wird. Was auch immer mit seiner Schwester passiert ist, hat ihn zu einem emotionslosen und brutalen Menschen gemacht. Dabei hat seine blutige Karriere gerade erst angefangen. 

    „Die Tür zu Dr. Hannibal Lecters Gedächtnispalast befindet sich in dem Dunkel im Zentrum seines Geistes, und sie hat eine Klinke, die nur mit der Tastsinn gefunden werden kann.“, ist der erste Satz des Prologs. Hierbei wird bereits deutlich, dass der Fokus dieses Thrillers auf der Psyche des berühmten Serienmörders Hannibal liegt. In diesem Gedächtnispalast seien seine teilweise verstörenden Erinnerungen wie Ausstellungsstücke in imaginären, aber detaillierten Räumen ausgestellt, wobei manche Räume verschlossen oder von ihm nur selten betreten werden. Die Idee eines Gedächtnispalastes ist dabei nicht neu, sondern wurde bereits im 16. Jahrhundert von Gelehrten erforscht, um Wissen einfacher zu festigen und weniger zu vergessen. Hannibal bewegt sich also in sehr intellektuellen Sphären und beschäftigt sich aktiv mit seiner Psyche. Hannibal Rising hat neben dem Prolog 60 Kapitel und ist in drei Akte unterteilt. Das Buch schildert den Werdegang des Protagonisten mittels eines auktorialen Erzählers im Präteritum, der auch Ereignisse und Szenen beleuchtet, die Hannibal nicht kennt.

    Im Zentrum des Plots steht die Entwicklung Hannibals zu einem blutrünstigen Kannibalen. Dabei beginnt die Erzählung im Juni 1941, als der Junge acht Jahre alt ist und endet 1954, als er 20 Jahre alt ist. Er wurde mit einem zusätzlichen Finger an der linken Hand geboren, den er später operativ entfernen ließ. Hannibal hat braunes Haar und braune Augen mit rötlichen Sprenkeln. Als junger Mann wird er als verhältnismäßig klein beschrieben. Sein Erscheinungsbild sei stets gepflegt und elegant. Anfangs ist er ein neugieriger und hochintelligenter Junge, dem aufgrund des Hauslehrers viel Bildung zuteil wird. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, ist tierlieb und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber seiner kleinen Schwester. Verschiedene Traumata führen schleichend zu vermehrt psychischen Problemen. Neben posttraumatischer Belastungsstörung, totalem Mutilismus und Soziopathie gesellen sich später noch ein ausgeprägter Narzissmus sowie Borderline dazu, die ihn zu einem kaltblütigen Killer werden lassen. Es ist die Faszination Serienmörder, die dafür sorgt, dass über solche Menschen Bücher geschrieben, Serien und Dokumentarfilme gedreht werden. Man will einen voyeuristischen Blick in menschliche Abgründe werfen, und zumindest versuchen zu verstehen, wie jemand zu so einem gewissenlosen Monstrum werden konnte. Und das Schlimme ist: bei Hannibal funktioniert das ziemlich gut.

    Hannibal wirft als ambivalente Figur viele moralischen Fragen auf. Ist er mehr Opfer als Täter? Die Dinge, die er als Kind mitansehen musste, sind grauenvoll. Nicht zuletzt war auch die Psychotherapie in den 1940ern alles andere als wissenschaftlich fortgeschritten und kaum in der Lage, einem schwerst traumatisierten Kind zu helfen. Zumal Hannibals Charakterentwicklung schleichend verläuft, bleibt die Frage, ab wann er wirklich die Grenzen zur Bösartigkeit überschreitet. Seine ersten Morde begeht er aus Rache. Es ist eine Selbstjustiz an Menschen, die ohne ihn für ihre Verbrechen nie bestraft worden wären. Dieses Handeln ist ethisch verwerflich, aber emotional nachvollziehbar. Später vergeht er sich auch an unschuldigen Opfern mit einer Skrupellosigkeit, die zutiefst erschreckend ist. Dabei ist es gerade die Mischung aus eleganter Kultiviertheit und eiskalter Skrupellosigkeit, die Hannibal zu dieser faszinierenden und gleichermaßen abstoßenden Figur macht, die er ist.

    Faszinierend sind auch die kulturell-historischen Hintergründe, die den Plot in ein glaubhaftes Setting rücken. Sei es der Zweite Weltkrieg mit dem Unternehmen Barbarossa, den genauen Modellbezeichnungen sowjetischer Panzer oder Kampfflugzeuge, als auch die Einflüsse der NS-Organisation Werwolf. Mit 13 Jahren lernt Hannibal dann Lady Murasaki kennen, die ihm die japanische Kultur näher bringt. Sie lehrt ihn Begriffe wie moribana oder kieuseru. Außerdem zeigt sie ihm Ikebana, Kalligrafie das Spielen auf der Koto und erzählt von den traditionsreichen Samurai. Diese kleinen, aber gut recherchierten Details, hauchen der Geschichte Leben ein.

    Grundsätzlich hat Hannibal Rising zwischendurch immer wieder sehr atmosphärische Szenen mit einem guten Tempo, sodass man sich förmlich in der Geschichte verliert. Stilistisch macht Harris hier einen Spagat zwischen der Eloquenz des auktorialen Erzählers und der teils vulgären Figurenrede. Zwischenzeitlich wird in kurzen Phrasen Französisch gesprochen und nicht übersetzt. Ich spreche einigermaßen gut Französisch, wer die Sprache aber nicht beherrscht, muss wohl oder über nachschlagen, was gesagt wurde. Insgesamt ist der Schreibstil aber plastisch und bildgewaltig.

    Hannibal Rising erhielt 2007, ein Jahr nach Veröffentlichung des Buches in Deutschland, auch eine Kino-Verfilmung. Dabei übernahmen Gaspard Ulliel und Gong Li die Hauptrollen. Die Kritiken waren vernichtend: auf Rotten Tomatoes sind es aktuell peinliche 15%. Der Film wird von Kritikern als brutal, stumpfsinnig und inkohärent beschrieben. Deswegen werde ich mir die Buchverfilmung nicht ansehen. Im Jahr 2022 wurde der Film wieder häufiger gestreamt, nachdem Ulliel, der Hannibal gespielt hat, bei einem Skiunfall tödlich verunglückt ist. Der Film wurde auch dafür kritisiert, dass Gong Li, gebürtige Chinesin, eine Japanerin verkörpert. Das hatte sie zwei Jahre zuvor bereits mit der Rolle der Hatsumomo in Die Geisha getan. Dass Ethnien in Besetzungen vermischt werden, weil es den Zuschauern vermutlich ohnehin nicht auffällt, fördert rassistische Klischees, die nicht nötig sind. Anstatt das Bild zu vermitteln, alle Asiaten sähen gleich aus, sollte meiner Meinung nach vielmehr eine kulturelle Differenzierung erfolgen. Nicht jedem Rezipienten mag dies wichtig sein. Für mich ist es jedoch ein Grund mehr, den Film nicht zu schauen.

    Die zweite Hälfte des Thrillers ist dann doch eher eine Talfahrt. Die Metamorphose des kaltblütigen Hannibal ist abgeschlossen, sein Rachefeldzug offensichtlich und splatterhaft. Die Figuren verlieren an Dimension und das Ziel ist zu vorhersehbar. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass Harris quasi dazu gezwungen wurde, Hannibal Rising zu schreiben, weil ein Drehbuch für den Film gefordert wurde, und er dies nicht einem anderen Autoren überlassen wollte. Mit der metaphorischen Pistole auf der Brust lassen sich allerdings schlecht Meisterwerke kreieren. Stellenweise ist das Werk zu erzwungen snobistisch und psychologisch wird oftmals nur an der Oberfläche gekratzt. Schade, denn hier wird, gerade zum Ende hin, noch Potenzial verschenkt.

    Hannibal Rising wird oft als eine Geschichte deklariert, die den Tod eines Jungen und die Geburt eines Monsters erzählt. Es ist die Faszination von großer Kultiviertheit, erschreckender Intelligenz und kaltblütiger Skrupellosigkeit, die Hannibal zum berühmtesten fiktiven Serienmörder der Literaturgeschichte macht. Hannibal hat einen regelrechten Kultstatus erreicht. Der Thriller ist aber noch so viel mehr als das: er ist psychologisch, raffiniert und historisch gut recherchiert. Besonders der plastische Schreibstil weiß zu überzeugen. Allerdings ist die zweite Hälfte des Romans deutlich weniger lesenswert als die erste. Ab einem gewissen Punkt ist klar, wohin der Plot führt und Überraschungen bleiben aus. Böse Zungen mögen behaupten, Thomas Harris habe den Roman bloß geschrieben, um den Hannibal-Mythos finanziell weiter auszuschlachten und den eigentlichen Plot könne man auch in ein paar Sätzen zusammenfassen. Der Rest sei nur spritzendes Blut und platzende Gedärme. Gänzlich lässt sich diese Kritik auch nicht von der Hand weisen, deswegen bekommt Hannbal Rising aus dem Jahr 2006 von mir drei von fünf Federn. Für Fans von Das Schweigen der Lämmer ist dieser Thriller eine empfehlenswerte Lektüre. Aber auch für Thrillerfans allgemein, die mit Hannibal Bekanntschaft machen möchten, bietet dieses Werk einen guten Einstieg in die Reihe. Der Folgeband Roter Drache liegt bereits auf meinem SuB. Wann ich ihn lesen werde, ist aktuell aber noch unkar.

  15. Cover des Buches Über uns die Hölle (ISBN: 9783958764163)
    Simon Lokarno

    Über uns die Hölle

    (11)
    Aktuelle Rezension von: dunkelzeile

    Vorab ein großes Dankeschön an den netten Autor, der mir sein Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

    Wer kennt sie nicht, die Geschichten der Besessenheit und den Exorzismen? Auch hier werden wir mit dem Altbekannten Thema konfrontiert. Aber auf eine perfide und brutale Art und Weise. Alles ist bis ins kleinste Detail beschrieben und schafft somit die perfekte Stimmung für dieses Werk.

    Zu Beginn meiner Rezension möchte ich auf den grandiosen Schreibstil des Autor eingehen. Er lebt von seinen Wortspielen, seinen Metaphern und lässt sich wunderbar locker lesen. Einige Passagen in dem Buch haben mich echt zum schmunzeln gebracht. 

    Dennoch schafft der Autor es mit gnadenloser Brutalität zu überzeugen. Ein Fall der Besessenheit jagt den nächsten. Es wird zunehmend blutiger, brutaler und kranker. Der „Amok-Virus“, wie dieses Phänomen öfter mal betitelt wird, breitet sich immer weiter aus. Es scheint als wollen die Dämonen unsere Welt immer weiter einnehmen. Oder trügt der schein?



    Desweiteren haben die Kapitel für mich eine perfekte Länge und lassen das Lesen zwischendurch zu. Einige sind kürzer als andere, aber keines der Kapitel ist zu lang. Es herrscht ein Wechsel der Perspektiven der uns Einblicke in die verschiedenen Szenarien und Fälle gewährt und somit eine gewisse Spannung aufbaut. 


    Einzig allein das Ende konnte mich nicht überzeugen. Mit dieser Kehrtwende habe ich keinesfalls gerechnet und ist für mich in dem Genre des Horrors auch leider eher unpassend. Dennoch ist es kreativ, speziell und auch der Titel passt wohl sehr gut, zu dem was uns geboten wird.
    Aber um nicht zu Spoilern, möchte ich nicht weiter darauf eingehen.



    Fazit:
    Es handelt sich um ein durchaus solides Werk des Horror Genres. Es lebt von seiner hemmungslosen Brutalität und seinen blutigen Szenarien. Kein Detail ist zu krank, um es nicht zu erwähnen. Der lockere und metaphorische Schreibstil verleiht dem ganzen Buch und seiner Geschichte nochmal einen gewissen Charme und glänzt mit Wortspielen die einen des Öfteren zum schmunzeln bringen. Wie aber schon erwähnt, konnte mich das Ende nicht mitreißen und ist in meinen Augen auch etwas befremdlich in diesem Genre. Daher „nur“

    3,5/5 Sterne!

  16. Cover des Buches Der Keller (ISBN: 9783453433519)
    Richard Laymon

    Der Keller

    (224)
    Aktuelle Rezension von: tolan

    Es gibt so Bücher, bei denen man sich fragt was es über den Autor aussagt, dass er Geschichten von irgendwelchen unmenschlichen Kreaturen im Keller eines Hauses schreibt, die sogar Geschlechtsverkehr mit Menschen haben, die dann auch noch darauf stehen von diesen dabei verletzt zu werden. Und dann denkt man lieber nicht weiter darüber nach, wenn einem der Schreibstil und sogar die Geschichte gefällt, was das über einen selber als Konsumenten dieser Bücher aussagen könnte.

    Das erste Buch, in welchem das "Horrorhaus" als Tatort einer ungeklärten Mordserie als Touristenattraktion vorgestellt wird, ist spannend und interessant, sowie auch krank. Es liest sich einfach so runter, da man mit dem einfachen Schreibstil von Laymon gut der Geschichte, in der es dann zu neuen Morden und verstörenden Aktionen kommt, folgen kann.

    Das zweite Buch konnte mich schon nicht mehr ganz so überzeugen wie das erste Buch, war aber ebenfalls noch spannend und von der Handlung schnell genug um dem Gesamtwerk 5 Sterne zu geben und hat mich nicht enttäuscht.

    Wer etwas im Sparpaket kauft, geht oft davon aus, mehr Gegenleistung für wenig Geld zu bekommen. In diesem Fall ist Quantität aber nicht gut gewesen. Den dritten Teil hätte man sich komplett schenken können. Dieser ist leider das längste der drei Bücher und während der fast langatmigeren Erzählweise als bei Stephen King passiert in diesem letzten Buch leider so gut wie gar nichts. Das kann auch der Schreibstil von Laymon, dem man gut folgen kann, nicht ausgleichen. An dieses Buch kann ich mich auch aus der Reihe am wenigsten erinnern, da einfach kaum etwas passiert ist. Im Gegensatz zu den ersten Büchern ist das leider eine Enttäuschung für die es einen Stern Abzug gibt. Schade, ohne diese dritte Geschichte, also mit vermutlich 1000 Seiten weniger, wäre dieses Buch um Längen besser gewesen.

    Ein Tipp also: Die ersten beiden Geschichten lesen, die dritte kann man auch weglassen, da sie keinen wirklichen Mehrwert zur guten (oder kranken) Geschichte aus den ersten beiden Büchern hinzufügt.

  17. Cover des Buches The Walking Dead (ISBN: 9783453529526)
    Robert Kirkman

    The Walking Dead

    (224)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Die Blake-Brüder, Philip und Brian, befinden sich mitten in der Zombieapokalypse. Mit Philips 7jähriger Tochter Penny und dessen zwei Kumpels Bobby und Nick versuchen sie sich zu einem sicheren Ort zu kämpfen. Doch gibt es denn überhaupt noch oder haben die Zombies längst ganz Amerika erobert?

     

    Ich kenne weder die Serie, noch die Comics, sondern habe lediglich rudimentäres Wissen über „The Walking Dead“.

    Das Buch hat einen guten Unterhaltungswert. Schon im ersten Kapitel wird gezeigt, auf was man sich einlässt. Während man Brian und Penny zitternd vor Angst in einem Wandschrank begleitet, werden die Geräusche von außen beschrieben, wo Nick und seine Freunde am Werk sind.

    Es war das, was ich erwartet habe zu lesen. Ein Buch, dass das Überleben in einer Zombieapokalypse beschreibt mit aufkochenden Emotionen und zuspitzender Lage. Ab und an wurde es auch immer wieder tiefgründig, was aber auch wieder von den Figuren schnell zerstört wurde.

     

    Die Brüder waren sehr unterschiedlich. Während Philip den charismatischen Anführer darstellt, der immer genau zu wissen scheint, was zu tun ist, wirkte Brian schwach und weinerlich. Nicht nur, dass er ständig Angst vor den Zombies hatte, Skrupel vor dem Töten, was Philip gar nicht gejuckt hat, hatte Brian auch ständig körperliche Beschwerden – ob durch eine Erkältung oder Verletzung.

    Beide Brüder haben sich in dem Band stark entwickelt. Nicht unbedingt zum Positiven. Brian wird ja von Anfang an, als der „Sympathischere“ dargestellt, da man bei Philip mehr und mehr den Eindruck bekommt, dass er Moral und Ethik mehr und mehr ablegt. Auch wenn die Zombies keine Menschen sind, ist er doch immer wieder sehr respektlos gewesen, nachdem er diese getötet hat. Ich meine, man könnte ja auch das, was die Menschen nach ihrem Tod als Krankheit bezeichnen und geht man so mit Kranken um? Aber auch mit den Lebenden hat Philip teils einen… schwierigen Umgang.

     

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war nicht zu ausgefallen, aber sehr gut lesbar, dass dieser die Spannung gut transportiert hat. Die Dialoge waren authentisch geschrieben, soweit man das überhaupt beurteilen kann, da sich ja noch niemand wirklich in einer Zombieapokalypse befunden hat.

     

    Allerdings wurde das Buch mit der Zeit auch recht vorhersehbar. Denn die Truppe hat sich irgendwo niedergelassen, meinten dass es nun recht sicher für sie ist und dann ist etwas passiert. Die Situation hat sich ein Stück weiter zusammengespitzt und sie mussten sich weiter durchschlagen. Dadurch gab es auch immer wieder einen Knacks in der Psyche bei den Figuren, weshalb sie sich immer weiter in ihrer Persönlichkeit entwickelt haben.

    Auch fand ich es etwas schade, wenn neue Figuren eingebunden wurden, dann verloren sie alsbald ihre Relevanz. Ich dachte das ein oder andere Mal, die werden sich zusammenbleiben oder die sind wichtig bis zum Ende, aber die Wege hatten sich dann doch wieder getrennt.

     

    Fazit: Ich fand das Buch unterhaltsam, spannend und gut geschrieben. Die Figuren haben mir gefallen und es gibt kaum etwas zu beanstanden. 4 Sterne.

  18. Cover des Buches DIE EWIGEN. Der Bruderpakt (ISBN: 9783862824939)
    Chriz Wagner

    DIE EWIGEN. Der Bruderpakt

    (24)
    Aktuelle Rezension von: Patrick_Gagel
    Der zweite Teil von Die Ewigen ist etwas schwieriger zu lesen als der Erste.
    Mir Persönlich viel es einfacher dem ersten Teil zu Folgen.
    "Der Bruderpakt" hat mich nicht fesseln können.
  19. Cover des Buches Phantastische Storys 07: XENOPHOBIA: Angst vor dem Unbekannten (ISBN: 9783957196071)
    Markus K. Korb

    Phantastische Storys 07: XENOPHOBIA: Angst vor dem Unbekannten

    (6)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    Erzählungen über das Fremde und das Fremd-Sein Erzählungen über Ausgestoßene und Außenseiter Erzählungen über die Urängste der Menschheit Mit zahlreichen Illustrationen internationaler Künstler

    Das Cover des Buches ist einfach genial gezeichnet, eines der besten Cover meiner zuletzt gelesenen Bücher.

    Dieses Buch umfasst Kurzgeschichten verschiedener Länge, die allesamt genial am Geschichtenanfang illustriert wurden. Die Geschichten waren sehr unterschiedlich, manche waren dem Genre Horror zuzuschreiben, anderen ganz anderen Genres, auch der Schreibstil war in den verschiedenen Geschichten oftmals ganz anders, obwohl alle vom selben Autor stammten.

    Manche Geschichten gefielen mir sehr gut, einige wenige konnten mich nicht wirklich überzeugen, eine Geschichte verstand ich (leider) auch nicht; die meisten Geschichten waren allerdings Durchschnitt (nicht überragend, aber auch nicht schlecht).

    Gemeinsam haben alle Geschichten, dass sie zum Nachdenken anregen; deshalb erinnerten mich einige Stories auch an die TV-Serien "Outer Limits" bzw. "Twilight Zone".

    Fazit: Gut illustrierte Kurzgeschichten über das Thema "Fremd" in verschieden guter Ausführung.

  20. Cover des Buches Mein böses Herz (ISBN: 9783570308912)
    Wulf Dorn

    Mein böses Herz

    (461)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Doro ist sechzehn und zieht mit ihrer Mutter in ein kleines Dorf. Der Vater hat sich gerade scheiden lassen. Und in der Nacht liegt ein verletzter Junge im Garten, der sie um Hilfe anfleht. Doch als die Polizei kommt, gibt es weit und breit keinen Jungen. Die Polizisten glauben ihr nicht. Obendrein erfahren sie bald, dass Doro schon einmal Halluzinationen hatte - als ihr Bruder unter ungeklärten Umständen starb. Seitdem fragt sie sich, was damals wirklich passiert ist. Schlimmer noch: Auch andere fragen sich das. Und als weitere Ereignisse passieren, die den Eindruck erwecken, dass Doro halluziniert, fangen nicht nur die Mitschüler an, an Doros Verstand zu zweifeln. Sondern Doro fragt sich selbst, ob sie sich noch auf sich selbst verlassen kann ...

    Langsam, ganz langsam zieht Wulf Dorn die Daumenschrauben in seinem Jugendthriller an. Nie ist der LEser sicher, was wirklich passiert ist, welche Personen ehrlich sind, welche nicht und bis kurz vor Schluß ist nicht mal bei Doro klar, ob das, was sie erlebt hat, eingebildet ist oder nicht. Und ob die schnoddrige Teenagerin nicht doch ein dunkles Geheimnis mit sich herumschleppt, am Tod ihres Bruders mitschuldig war. Dabei will der Leser genau das auf keinen Fall, zu sympathisch ist diese junge Schülerin.

    So entstand ein Thriller, der viel an Stephen King erinnert. Kings Romane sind in Kleinstädten von Maine angesiedelt, Doros böses Herz schlägt im ländlichen Schwaben. Wer sagt da, Provinz sei langweilig? Und einmal mehr zeigt sich, dass Jugendbücher nicht nur für Jugendliche interessant sind - aber das wissen wir ja alle spätestens seit Harry Potter.

    Mich hat "Mein böses Herz" noch viel mehr gefesselt, als "Trigger", aber das ist sicher Geschmackssache. Stephen King Fans werden jedenfalls hier auf ihre Kosten kommen und die meisten anderen auch.

  21. Cover des Buches Eisfieber (ISBN: 9783404177356)
    Ken Follett

    Eisfieber

    (510)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Eisfieber" ist ein Thriller von Ken Follett. Obwohl bereits 2005 erschienen hat die Thematik des Buches die letzten Jahre durch Corona ein erschreckendes Déjà-vu gehabt. Denn die Story handelt von einem tödlichen Virus, das aus einem privaten Forschungslabor gestohlen wird und dringend aufgefunden werden muss, um eine Katastrophe zu verhindern. In der Hand von Terroristen wäre die Freisetzung des Virus eine tödliche Gefahr für tausende von Menschen. Follett erzählt dabei die Geschichte des Diebstahls, denn der Überfall gelingt weil eines der Kinder des Firmengründers sich aus Geldnöten mit den Terroristen verbündet hat. Aber als ein Schneesturm kurz darauf in Schottland ausbricht, wendet sich das Blatt gegen die Diebe und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit um diese zu stoppen. Der Thriller beginnt von der Grundthematik spannend, lässt aber sehr schnell massiv nach. Über lange Strecken geht es dann über zwischenmenschliche Beziehungen und die Story verflacht dabei leider gänzlich. Erst nach gut zwei Drittel des Buches zieht Follett dann endlich die Zügel straffer, bringt Tempo in die Story und dann wird auch wieder Spannung erzeugt wie es sich für einen guten Thriller gehört. Leider reicht dies aber nicht mehr, um letztendlich mich als Leser voll zu überzeugen. So bleibt für mich der Eindruck, dass der Autor dies schon besser hingekriegt hat und "Eisfieber" zu seinen schwächeren Büchern zählt. Solide, aber mehr auch nicht.

  22. Cover des Buches Vakuum (ISBN: 9783407744944)
    Antje Wagner

    Vakuum

    (131)
    Aktuelle Rezension von: paevalill

    Das triste Cover von "Vakuum" deutet bereits auf die Grundstimmung des Mystery-Jugendromans hin. Fünf auf völlig unterschiedliche Weise einsame Jugendliche (zwei davon stehen nicht zufällig näher, da Geschwister), die sich ihren verdrängten, heftigen Gefühlen stellen müssen. Das ist im Grunde der Kern der Geschichte. Aber fangen wir von vorne an.

    Fünf Jugendliche, die nicht unterschiedlicher sein könnten, leben ihr Leben. Eine im Gefängnis, eine auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern, um zwei Beispiele zu nennen. An einem ganz bestimmten Tag, um eine ganz bestimmte Uhrzeit, scheinen alle Uhren stehen zu bleiben. Von anderen Menschen fehlt jede Spur. Mysteriöse Briefe tauchen (explizit nicht gleichzeitig!) neben dem seltsamen Nebel auf, der immer wieder nach den Jugendlichen zu greifen scheint. Etwas scheint sie zu verbinden.

    "Vakuum" enthält viele Mystery Elemente, am Ende eine allgemeingültige, sinnvolle Botschaft. Eigentlich also ein Buch, das mir rundum gefallen müsste. Aber ganz ausgewogen schien es nach meinem Empfinden nicht.

    Da wären die Charaktere, die insgesamt unheimlich authentisch rüber kommen. In den ersten Kapiteln konnten mich die Charaktere catchen, meine dadurch entstandenen Erwartungen konnten aber nicht bis zum Ende aufrecht erhalten werden. Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, aber trotz der teils sehr schweren Schicksalsschläge flachten die Charaktere gefühlt ab.

    Wo wir schon beim gesamten Aufbau des Buchs wären. Die ersten Kapitel der beiden ersten Jugendlichen wirken fast schon repetitiv, das bekannte Muster wird dann glücklicherweise aufgebrochen. Das Mysteriöse nimmt dann - im positiven Sinn - über Hand. Nach der Auflösung ist aber eigentlich direkt Ende, ohne große Nachworte oder Erklärungen. Damit ist meiner Meinung nach so viel Potential verloren gegangen, die Charaktere greifbarer zu machen und die Botschaft einsickern zu lassen. Außer zu einer einzelnen Jugendlichen erfahren wir nicht mehr, wie sich der Höhepunkt des Romans auswirkt. Was irritiert, wenn man bedenkt wie ausführlich die Autorin die Charaktere einführt und aus deren Alltag erzählt.

    Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung wird - bis auf genannten Kritikpunkt - konsequent aufgebaut.

    Insgesamt empfand ich "Vakuum" also als gut und soannend geschriebenen Mystery Roman, der die Erwartungen aber nicht vollständig erfüllen konnte. Da konnte mich "Unland" mehr überzeugen.

  23. Cover des Buches Die Berufene (ISBN: 9783426516782)
    M. R. Carey

    Die Berufene

    (162)
    Aktuelle Rezension von: Kagali

    Das Buch war ein Spontankauf am Bücher-Krabeltisch. Ich nahm es vor allem mit, weil es irgendwo hinten in meinem Kopf klingelte, schon mal positive Stimmen zu dem Buch gehört zu haben. Als ihr dann das Buch prompt auf meine Leseliste für 2024 gesetzt habt, war meine Neugierde natürlich umso mehr geweckt. Mal schauen, ob es mich überzeugen konnte.

    Wer ist das Monster?
    Zombieromane sind ja nun wirklich nichts Neues und auch der vom realen Pilz Ophiocordyceps unilateralis inspirierte Verursacher ist spätestens seit The Last of Us in Kreisen von Fans des Genres ein Begriff. Einen Roman aber aus der Sicht einer Infizierten zu erzählen, anstatt den heroischen Kampf der letzten Überlebenden zu schildern, das kam noch nicht so oft vor. Zugegeben, völlig neu ist auch diese Idee nicht, man denke da nur an die Komödie Warm Bodies, aber während genannter Film/Romanvorlage eine satirische Romcom ist, geht M. R. Carey das Thema ernsthaft an und bringt mit diesem Perspektivenwechsel durchaus frischen Wind ins Genre.

    Allgemein lässt sich sagen, dass Protagonistin Melanie das Beste an dem Roman ist. Gerade die erste Hälfte, in der man als Leser/in vor allem Melanie, ihre (eingeschränkte) Welt und ihre Denkweisen kennenlernt, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist diese Ambivalenz zwischen, kindliche Naivität und gleichzeitig erschreckender Intelligenz und Selbstreflexion, die Melanie so unglaublich faszinierend und komplex macht. Melanie weiß, dass sie eine Bedrohung für die Menschen ist, doch sie begreift die Welt mit einer Unschuld, die den/die Leser/in emotional stark anspricht und dies regt immer wieder dazu an, über fundamentale Grundsätze des menschlichen Zusammenlebens nachzudenken. Nicht umsonst spielt der Autor auch immer wieder ganz gezielt mit der, zwar bekannten, doch dadurch nicht weniger spannenden Frage: “Wer ist das wahre Monster?”, und hinterfragt, was Menschlichkeit eigentlich bedeutet. Auf diesen Ebenen hat mir der Roman wirklich gut gefallen.

    Ein weiterer interessanter Aspekt des Romans ist die Beziehung zwischen Melanie und Miss Justineau, ihrer Lehrerin und Beschützerin. Die Verbindung der Beiden ist emotional und vielschichtig, aber auch rätselhaft. Miss Justineau zeigt eine außergewöhnliche Fürsorge für Melanie, fast mütterlich, und trotzdem bleibt die Natur dieser Beziehung bis zum Schluss schwer greifbar, also zumindest für mich. Ist sie eine Mutterfigur? Eine moralische Instanz? Oder sieht sie in Melanie eine Chance auf Erlösung in einer von Monstern dominierten Welt? Diese Mehrdeutigkeit lässt Raum für Interpretationen, was spannend sein kann, aber auch verwirrend und frustrierend, da es keine klar definierte Antwort gibt.

    Von zu vielen und zu wenigen Worten
    Doch ginge es mir nur um ethische Fragen und Sozialkritik allein, hätte ich zu einer Facharbeit greifen können. Von einem belletristischen Roman erwarte ich auch einen gewissen Unterhaltungswert und hier kommen wir bei Die Berufene ins Schwanken, vor allem ab der zweiten Hälfte. Denn während es zwar an brenzligen Situationen und “Überlebenskampf” nicht mangelt, hatte ich doch irgendwann das Gefühl, dass die Gruppe auf der Stelle tritt. Ich begann mich zu fragen, wo diese Geschichte hinführen sollte, was bei mir viel der Spannung herausnahm. Ich sehe, dass der Autor versuchte auch den Nebencharakteren mehr Tiefe zu verleihen und bis zu einem gewissen Grad ist ihm das auch gelungen, aber trotzdem bleibt das Gefühl, dass man hier auch hätte kürzen können, gerade wenn man sich danach das Ende vor Augen führt.

    Denn mit diesem ist das so eine Sache. Auf der einen Seite ist die Idee genial und, hier lehne ich mich mal aus dem Fenster, in dem Genre so wohl tatsächlich noch nie dagewesen. Aber gerade, weil die Idee so gut ist, war ich ziemlich enttäuscht, wie überhastet und unbefriedigend es abgehandelt wird. Dabei ist nicht der offene Charakter des Endes das Problem, sondern vielmehr, dass man als Leser/in keine Chance bekommt, die Wege und Wendungen, die zu den Entscheidungen am Ende führten, wirklich nachvollziehen zu können. Vieles scheint aus heiterem Himmel zu kommen, das frustriert. Da hätte ich mir gewünscht, dass ein gutes Stück aus dem Mittelteil gekürzt worden wäre, um dem Ende dafür mehr Raum zu geben.

    Fazit:

    Die Berufene von M. R. Carey bringt frischen Wind ins Zombiegenre, vor allem durch den gekonnten Perspektivenwechsel zwischen “Monster” und Mensch und punktet mit einer hochkomplexen und faszinierenden Protagonistin. Dennoch verliert die Geschichte nach einem starken Beginn zunehmend an Fahrt, und die Handlung zieht sich in der zweiten Hälfte spürbar. Das vielversprechende, aber zu hastig abgehandelte Ende verstärkt den Eindruck, dass der Roman Potenzial verschenkt. Insgesamt blieben gemischte Gefühle bei mir zurück und vor allem der Gedanke, dass hier mehr drin gewesen wäre.

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    Diese und andere aktuelle Rezensionen (mit zusätzlichem Coververgleich Deutsch/Original) findet ihr auch auf meinem Blog Miss PageTurner (https://miss-pageturner.de)

  24. Cover des Buches Wenn ihr uns findet (ISBN: 9783453534346)
    Emily Murdoch

    Wenn ihr uns findet

    (143)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Carey ist fünfzehn Jahre alt und sie lebt mit ihrer jüngeren Schwester Jenessa tief im Wald in einem Wohnwagen. Die Mädchen kennen die Stimmen, das Leben und die Lebewesen des Waldes. Die Ruhe und die Kraft der Natur, begleiten die Mädchen schon ihr ganzes Leben. Ihre Mutter ist immer wieder für lange Zeit verschwunden und die Mädchen auf sich alleine gestellt. Ihr Vater hat eine neue Familie und beschließt nun, dass er Carey und Jenessa zu sich holen will und ihnen so ein Leben zeigen möchte, dass sie gar nicht kennen. Zwei Welten prallen aufeinander und es kann nicht alles so einfach von statten gehen und für Carey und Jenessa beginnt ein ganz neuer Abschnitt.  

    Das Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Die Autorin schreibt aus der Sicht Careys und tut dies mit einfacher Sprache, aber dies macht die Geschichte noch wirkungsvoller. Ab 14 Jahren.


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