Bücher mit dem Tag "hygiene"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "hygiene" gekennzeichnet haben.

65 Bücher

  1. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.228)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Das Buch beschreibt die Geschichte des Protagonisten von seiner Geburt an und ist zeitlich im Spätmittelalter angesiedelt. Der Protagonist hat früh einen Wunsch: Medicus zu werden. Dieses Ziel verfolgt er mit Vehemenz. Als er erkennt, dass der medizinische Fortschritt in der christlichen Welt, nicht zuletzt aus religiösen Gründen, sehr gehemmt ist, bricht er in die persische Hemisphäre auf, um dort einen berühmten Arzt zu treffen, von dem er lernen will. Seine Geschichte endet nicht in Persien. Er kehrt nach England zurück.

    Ich gehe davon aus, dass das Buch von historischen Unkorrektheiten nur so wimmelt. Mir persönlich ist das aber nicht so wichtig, wenn es sich um eine unterhaltsame Geschichte handelt. Eben unterhaltsam ist sie nicht wirklich. Sie erzählt sehr episch und enthält viele Längen. Sie enthält Grausamkeiten, die nicht nur mit mittelalterlicher Justiz, sondern generell mit den damals geringen Lebenserwartungen und dem verbreiteten Hunger zusammenhängen. Meine dominante Emotion nach Beendigung dieses Buches: Erschöpfung.

    Grundprinzip der Geschichte: Der Protagonist kommt irgendwo in der Fremde an, legt eine beeindruckende Naivität an den Tag, fällt auf die Schnauze, teilweise aber richtig, und erreicht schlussendlich und unter Erbringung vieler Opfer sein Ziel dann doch. Ein Sympathieträger ist er nicht wirklich, aber jemand, der nach Progressivität im mental beengten Mittelalter strebt. Eine charakterliche Entwicklung des Protagonisten, also insbesondere eine Verringerung seiner Naivität, konnte ich erst ganz am Ende des langen Buches feststellen.

    Als Zielgruppe dieses Buches würde ich Jugendliche und junge Erwachsene ausmachen. Im höheren Alter liest man derartige Schinken nicht mehr so.

    Mein zentraler Kritikpunkt: Das Buch ist viel zu lang.



  2. Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)
    J. D. Salinger

    Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye

     (1.556)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Jerome David Salinger hat genau einen Roman geschrieben. 1952 veröffentlichte er mit gerade 32 Jahren den mittlerweile drittmeist verkauften Roman in den USA. Der Fänger im Roggen wurde auf Anhieb ein Kultbuch und ist es bis heute geblieben. Auch wenn die Geschichte heute noch zu begeistern weiß, können wir nur erahnen, welche Wirkung das Buch in den puritanisch bigotten Vereinigten Staaten der 50er Jahre gehabt haben muss. 255 mal lässt J.D. Salinger seinen jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield im Original „goddam“ und 44 mal „fuck“ sagen. Was heute geradezu selbstverständlicher Slang ist, hat in den 50er des letzten Jahrhunderts dazu geführt, dass das Buch in einigen Ländern zunächst verboten wurde. Als wollten die Sittenwächter die Hauptthese des Buches so gleich belegen: gegen alles verlogene (im Original: phony).

    Der 17jährige Holden, aus dessen Ich-Perspektive wir den Roman erleben, erzählt rückblickend eine kurze Episode seines Lebens. Der damals 16jährige ist kurz vor Weihnachten wieder einmal von einer Schule geflogen. Aus Angst vor den Reaktionen seiner Eltern, verlässt er die Schule vorzeitig, kehrt aber nicht nach Hause zurück, sondern streift suchend durch Manhatten.

    Ich weiß nicht wie viele Geschichte von Salinger beeinflusst sind, aber man könnte wohl eine ganze Literaturgattung danach benennen. Der an der verlogenen Gesellschaft scheiternde Jugendliche, der versucht eine authentische und integre Identität auszubilden, der aber immer wieder auch von der eigenen Unzulänglichkeit zurückgeworfen wird.

    The American Way of Life

    Holden Caulfield steht für die Demontage des amerikanischen Traums. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, „Jeder ist seines Glückes Schmied“, „Wer etwas leistet, bekommt seinen gerechten Lohn“ und all diese urbanen Legenden und gesellschaftlichen Mythen, die die Besitzstandwahrer aufrechterhalten, um sich nicht mit den kollektiven Konsequenzen ihres individualistischen Lebensstils auseinander setzen zu müssen. Wer nicht bereit ist, sich diesen Pseudowerten zu unterwerfen, wird an den Maßstäben der Mehrheitsgesellschaft scheitern. Holden ist nicht einfach ein Protagonist mit ausgeprägter Empathie, er ist das schlechte Gewissen der konsumistischen westlichen Gesellschaften. Und da hat sich seit den 50er Jahren wenig positives entwickelt, was wohl die immer noch hohen Verkaufszahlen des Romans erklären hilft.

    Holden ist kein Rebell, auch wenn er es stellvertretend für die Leser gerne sein würde. Aber so wie die Meisten die Auseinandersetzung fürchten, ist auch Holden zurückweichend. Die Rebellion gegen die Elterngeneration findet nicht im offenen Widerstand statt oder im Rowdytum, sondern im Rückzug, in der Verzweiflung und letztlich in der Flucht. Wenn der Alltag nicht besiegt werden kann, dann muss man eben vor selbigen fliehen. Erst ist es die Flucht in das Vergnügen, in den Alkohol und später ist es die Flucht aus dem so vorbestimmten wie verhassten bürgerlichen Leben. Es kulminiert in dem Wunsch aus der Gesellschaft gänzlich auszusteigen.

    Wer sich hier als Jugendlicher nicht wiederentdeckt, wer diese Konflikte nie erlebt hat, hatte entweder eine außergewöhnlich glückliche oder eine außergewöhnlich konformistische Jugend. Holden Caulfield ist eine der bedeutendsten literarischen Figuren, gerade weil er nicht einfach eine Figur ist, sondern weil er die beiseitegeschobene Erinnerung an uns selbst ist. Und aktuell Jugendlichen vermag er eine Stimme verleihen, für Gefühle, die diese selbst noch nicht verbalisieren können. Und genau das erwarte ich von großen Schriftstellern: Gefühle verbalisieren, wie wir es selbst nicht vermögen! J.D. Salinger hat uns lediglich einen Roman hinterlassen. Dafür ist es aber ein Meisterwerk. Das macht mich fertig.

  3. Cover des Buches Feuchtgebiete (ISBN: 9783832164225)
    Charlotte Roche

    Feuchtgebiete

     (2.331)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Ich fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.

  4. Cover des Buches Raum (ISBN: 9783492309813)
    Emma Donoghue

    Raum

     (917)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Jack ist fünf Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter in einem Raum. Für ihn ist es normal, in einem Schrank zu schlafen, jeden Tag zur selben Zeit zu essen und ein Leben außerhalb nicht zu kennen. Der Alltag mit baden, waschen und sauber machen wiederholt sich, genauso wie die regelmäßigen abendlichen Besuche von Old Nick, von dem er sich ein Sonntagsgutti wünschen darf.
    Eines Tages erzählt ihm seine Mutter, dass sie hier eingesperrt sind und dass die Welt aus dem Fernsehen tatsächlich real ist. Sehnsüchtig nach Freiheit, beginnt sie einen Plan für eine Flucht zu schmieden, in der Jack zum Helden werden kann.

    "Raum" erzählt von dem Martyrium einer jahrelangen Gefangenschaft, vom Akt der Befreiung und einem nie gekannten Leben von Freiheit.
    Die Geschichte wird aus der Perspektive des Jungen geschildert, dessen Welt eng begrenzt ist, der aber auch nichts anderes kennt und sich in dem Raum und der Brust seiner Mutter sicher fühlt. Die Erzählweise ist nachvollziehbar kindlich und naiv, was einerseits authentisch ist und nicht sofort alles erklärt, aber in der Sprache eines Fünfjährigen zumal ein wenig anstrengend ist.
    Der Schreibstil bleibt konsequent dabei, selbst nach der Flucht und den ersten Wochen ohne die Begrenzungen des Raums.

    Nach der beklemmenden Atmosphäre der Gefangenschaft, in der Mutter und Sohn allerdings ein unschlagbares Team bilden, ist auch das Leben in Freiheit mit all den neuen Eindrücken, Personen und Regeln, die auf Jack einprasseln, sehr empathisch und lebensecht dargestellt. Insbesondere die Aufgabe eines Lebens zu zweit wird dabei deutlich.

    Auch wenn manche Entwicklung innerhalb weniger Tage und Wochen zu schnell ging und die Handlung mit keinen wesentlichen Überraschungen aufwarten konnte, fesselt der Roman durch das erlittene Leid, den mutigen Kampf für ein selbst bestimmtes Leben und die innige Liebe zwischen Mutter und Sohn.

  5. Cover des Buches Das Gleichgewicht der Welt (ISBN: 9783596512621)
    Rohinton Mistry

    Das Gleichgewicht der Welt

     (224)
    Aktuelle Rezension von: Reisebaeren

    Der Autor flechtet das Leben vierer Inder kunstvoll ineinander. Zum einen ist da Diana, eine mittellose Witwe, die sich aus der Unabhängigkeit ihres Bruders kämpft. Maneck, ein junger Student, der  lieber zu Diana zieht, als in einer unzumutbaren Studentenwohung zu hausen. Und Ishvar und sein Neffe, die ein trauriges Schicksal in die Stadt verschlägt. 

    Die vier beginnen eine Wohngeschmeinschaft, erst schlecht und aus der puren Not heraus. Doch Stück für Stück entwickelt sich wahre Freundschaft, Zuneigung und eine ungewohnte Hilfsbereitschaft zwischen den Bewohnern. 

    Die Geschichte spielt in Bombay im Jahr 1975 und die Ungerechtigkeit, die den Bewohnern in dieser Zeit passiert ist zwischendurch schwer auszuhalten. Die Geschichte nimmt ihren Lauf und es ist absolut unmöglich den weiteren Verlauf oder gar das Ende zu erahnen. Nebenbei treten noch skurrile, mal mehr mal weniger sympathische, Mitstreiter auf.

    Es ist mein erster Roman von Rohinton Mistry und ich bin begeistert von seinem Schreibstiel und der Art, wie er die Personen zum Leben erwachen lässt. Die vier sind mir sehr ans Herz gewachsen und jeder ihrer Schicksalsschläge ist mir sehr nahe gegangen. Manche Passagen sind schwer auszuhalten. Die Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit der Protagonisten tut fast schon am eigenen Leibe weh. So war ich dann doch froh, als ich das Buch durch hatte und mich einem "fröhlicheren" Roman widmen könnte. Ein wunderbares Buch, aber eben ein hartes Schicksal. 

  6. Cover des Buches Leichenraub (ISBN: 9783734113420)
    Tess Gerritsen

    Leichenraub

     (471)
    Aktuelle Rezension von: beautiful_world_of_books

    Julia ist schockiert, als sie im Garten ihres kürzlich gekauften Hauses menschliche Überreste findet und wendet sich an die Rechtsmedizinerin Dr. Isles. Von ihr erfährt sie, dass die Person vermutlich ermordet wurde und das Ganze etwa 150 Jahre zurückliegt. Ein Verwandter der verstorbenen Vorbesitzerin ihres Hauses besitzt Briefe, die Licht ins Dunkel bringen könnten. Gemeinsam durchforsten sie die Hinterlassenschaften und stoßen dabei auf eine Mordserie, die sich 1830 in Boston zugetragen hat.

    Der Fokus liegt in dieser Geschichte auf den Handlungen aus dem Jahr 1830. Hier muss Rose Connolly miterleben, wie ihre geliebte Schwester an Kindbettfieber stirbt und ihr anschließend mehrere Personen das Neugeborene entwenden wollen. Ohne Geld und Bleibe kämpft sie in den Elendsvierteln um die Sicherheit ihrer Nichte. Gleichzeitig hat der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Farmerjunge Norris Marshall sein Studium an der medizinischen Hochschule in Boston begonnen und ist gezwungen, einen Leichenräuber bei seiner Arbeit zu unterstützen, um sein Studium zu finanzieren. Rose und Norris sind zwei besondere Charaktere, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe. Durch die Erzählungen auf zwei Zeitebenen hat die Geschichte zu keiner Zeit an Spannung verloren und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Autorin hat reale Fakten zum Thema Kindbettfieber eingearbeitet und ich war überrascht, dass der im Buch vorkommende Arzt Oliver Wendell Holmes tatsächlich existiert und den Kampf gegen die Infektionskrankheit vorangetrieben hat.

    Für mich war dieser Roman zugleich spannend, aufschlussreich und auch emotional. Ein wahres Lese-Highlight, das die Vorfreude auf die Rizzoli&Isles-Reihe nun ins Unermessliche gesteigert hat.

  7. Cover des Buches Dolores (ISBN: 9783453441835)
    Stephen King

    Dolores

     (655)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🧺

    »𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴 𝘒𝘭𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘋𝘰𝘭𝘰𝘳𝘦𝘴! 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘰̈𝘳𝘵?

    𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘪𝘦𝘳!

    𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘢̈𝘩𝘭𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘶𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘧𝘳𝘶̈𝘩𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯!«


    Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab - und offenbart Ihr düsteres Geheimnis.


    💭

    Totale Sonnenfinsternis über Maine und damit eine direkte Verknüpfung zu „Das Spiel“.


    Ein King, vor dem ich ehrlich gesagt zuerst etwas Angst hatte. 

    Ein Buch in Monologform, ohne Kapitel, und das ganze knapp 400 Seiten lang.

    Aber wir reden hier von King. 


    Ich mochte die Einteilung vom Hier und jetzt, in dem Dolores im Verhör sitzt, nach Wasser bittet oder kurz unterbrochen wird und auch mal beleidigt; und dem Vergangenen, in dem sie schildert, wie sie Vera kennenlernte und was sich danach ereignete. 


    Wie so oft ereignet sich der Horror in alltäglichen Situationen. Häusliche Gewalt, psychische Belastung, und Dolores, die nur einen Ausweg aus dem ganzen sieht. 


    Dolores erzählt gern, und so gibt es hier wieder wenige Stellen, die ausschweifend erzählt sind. 

    Dennoch eine gute Unterhaltung für Zwischendurch.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  8. Cover des Buches Eingemacht (ISBN: 9783706626170)
    Ulrike Hagen

    Eingemacht

     (15)
    Aktuelle Rezension von: lehmas

    Das tolle Cover sieht so richtig nach Sommer aus, der Zeit wo am meisten eingekocht und eingelegt wird. Das Buch ist mit 280 großen Seiten so richtig schwer und dick und hat für jede Jahreszeit Rezepte parat. Aber nicht nur Rezepte für Marmeladen, Chutneys und Co sondern auch Pestos, Salsas, eingelegtes Gemüse, Saucen, Sirups, Liköre und vieles mehr gibt es in diesem Kochbuch zu entdecken. Das Besondere des Buchs ist das Konzept, dass es zu vielen Einmachrezepten auch ein Koch- oder Backrezept gibt. So hat man auch gleich eine wunderbare Anregung zur Verwendung der Köstlichkeiten.

    Nach einer kurzen knackigen Einführung zum Thema Hygiene, Gläser und Lagerung geht es auch schon los mit dem Rezepten. Am besten nenne ich euch die Kapitel mit ein paar Rezeptbeispielen. Zuerst nenne ich jeweils das Einmachrezept und dahinter das Anwendungsrezept sofern vorhanden.

    Betörende Chutneys
    Mango-Chutney / Indisches Hühner-Curry mit Basmati-Gewürzreis
    1001-Nacht-Chutney / Orientalisches Lammragout
    Birnen-Chutney / Mini-Wraps mit Brie und geräucherter Entenbrust

    Verführerische Pestos und Salsas
    Basilikumpesto / Linguine mit Basilikumpesto
    MInze-Petersilien-Salsa / Evas Lammspießchen mit Wassermelone und Feta
    Scharfe Chili-Kräuter-Salsa / Ceviche vom Lachs, Maissüppchen

    Köstliches Gemüse
    Süß-saure Radieschen
    Sandwich-Pickles / Mein Club-Sandwich
    Gegrillte Paprika in Öl / Rote-Linsen-Paprika-Suppe

    Geniale Dips & Saucen
    Ananas-Chili-Ketchup / Karibische Entenbrust
    Honig-Senf-BBQ-Sauce
    Knoblauch-Dip
    Teriyaki-Sauce / Teriyaki Meatballs

    Meine Crazy Specials
    Pepper Jelly
    Tomato Jam / Ofen Camenbert
    Karamellisierte Zwiebelmarmelade / Knuspriger Schweinebauch

    Zauberhafte Marmeladen
    Weiße Pfirsichmarmelade
    Carrot Cake Jam
    Zwetschgenmarmelade mit Zimt

    Wundervolle Früchte
    Apfelmus / Omas Grießschnitten
    Gewürzbirnen / Rehrücken mit Kräuter-Nuss-Kruste
    Holunderkoch / Eisgekühltes Holundersüppchen mit Joghurtnockerln

    Entzückende Sirups & Liköre
    Apfel-Zimt-Sirup
    Erdbeerlimes
    Mandellikör

    Ich habe einige der Rezepte getestet. Alles war sehr schmackhaft. Die Beschreibung der Zubereitung ist ausführlich und verständlich. So hatte ich ruckzuck ein paar tolle Weihnachtsgeschenke zusammen.
  9. Cover des Buches Der Horror der frühen Medizin: Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner (suhrkamp taschenbuch) (ISBN: 9783518470589)
    Lindsey Fitzharris

    Der Horror der frühen Medizin: Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner (suhrkamp taschenbuch)

     (165)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    3.5 Sterne

    In diesem Buch dreht sich alles um die tiefsten Anfänge der Medizin, von dreckigen Operationsinstrumenten, die nicht einmal sauber gewischt wurden, über Ärzte, die blutverklebt und ohne die Hände zu waschen einfach zum nächsten gegangen sind. Es erzählt von verseuchten Flüssen in verdreckten Städten und Arbeitsunfällen grausigster Art, bei dem der Betroffene oft zum Tod verurteilt war, spätestens durch die Entzündung nach der OP...wir begleiten hier den jungen Joseph Lister, der etwas ändern möchte, er denkt um, er denkt weiter und setzt ganz neue Methoden ein, die funktionieren, wenn man sie sorgfältig durchführt. Doch im 19. Jahrhundert wollen viele Ärzte davon gar nichts wissen, halten an altem fest und so muss sich Lister in den Kampf stürzen um Sauberkeit und Desinfektion...

    Das Thema des Buchs fand ich äußerst interessant und spannend, da ich selber in einem medizinischen Beruf arbeite. Anfangs war ich jedoch erst einmal sehr ernüchtert, denn ich empfand das Buch eher als langatmig und hatte das Gefühl eine trockene Dokumentation zu lesen, die teils sehr ausschweifend und langatmig war. Möglicherweise kann es auch daran gelegen haben, dass ich mich durch meine Ausbildung, schon mit Operationen und den Zuständen der damaligen Zeit beschäftigt habe, und es deshalb nichts neues für mich dargestellt hat. Ich bin gedanklich immer wieder abgeschweift und es ist mir schwer gefallen am Ball zu bleiben und weiter zu lesen.

    Nach ungefähr einem Drittel hatte ich mich aber an den eher trockenen Schreibstil gewöhnt und es gab dann doch Abschnitte die ich sehr interessant fand, vorallem die medizinischen Beispiele damaliger Menschen, diese Unfälle und Operationen wurden dann lebendiger beschrieben und eine gewisse Spannung kam auf! Es gab immer wieder mal Abschnitte die fand ich interessanter und solche, die fand ich weniger interessant, aber dies ist ja alles auch Geschmackssache und hat sicher etwas mit gewissem Vorwissen meinerseits zu tun gehabt. 

    Fazit: Wer einmal mehr über die Zustände der damaligen Medizin wissen will, und den ein eher trockener Schreibstil nicht stört, dem kann ich das Buch wirklich weiter empfehlen. 

    Achtung: nichts für schwache Nerven und auch Tiere kommen zu schaden (letztere, wenige Handlungsstellen kann man aber überspringen, wie ich persönlich das auch getan habe, ohne zu viel von der Handlung zu verpassen)

  10. Cover des Buches Cleanland (ISBN: 9783733507084)
    Martin Schäuble

    Cleanland

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter

    Meine Meinung zum Jugendbuch:

    Cleanland



    Inhalt in meinen Worten: 

    Wenn Gesetze dein Leben regeln, und letztlich alte Menschen weggesperrt werden, und dann auch noch ständig Reinigung ansteht, und du mit Schlaftabletten ruhig gestellt wirst,  und von deiner besten Freundin der kleine Bruder sehr schlimm behandelt wird, ist klar, so geht es nicht weiter? Doch was ist wenn du an der Stelle von Schilo stehst und dir das alles passiert, wärst du neugierig auf das neue Leben das du noch nicht kennst, oder würdest du weg rennen oder gar wegsehen und so leben wie immer? Was ist wenn dein größter Feind zugleich dein wichtigster Mensch ist und dann doch dein Retter wird? Tja Gefühlschaos, und so erzählt euch hier Schilo was sie in ihrem Leben erlebte, auslösend war eine Pandemie. 


    Wie ich das Gelesene empfinde:

    Ich fing dieses Buch an, und wollte es nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Schilo weiter geht, sie schlich sich in mein Herz, und ich konnte so heftig mit ihr mitfühlen und fand es stark, wie sie am Ende die Schritte ging, die sie ging, wobei ich gerne einen gewissen Menschen ordentlich schütteln wollen würde, denn dieser Charakter hat mich am Ende so tief enttäusch, wenn ich ihn doch zeitgleich auch sehr deutlich nachempfinden konnte, was er hier erlebte, und warum der Mensch sich so entscheiden musste. 


    Charakter:

    Schilo wächst in einem Glaskasten auf, zumindest ist es eine Welt, die Desinfiziert wird, wo alles auf Reinheit, Gleichheit und Sauberkeit aufgebaut ist, doch kann das richtig sein? Die Großeltern werden in einen Saferoom gesperrt, und ihnen wird ein vermeintlich tolles Leben vorgegaukelt, doch ist es das was richtig ist, was wirklich wahr ist, oder ist es eher doch ein Problem? 

    Die Großmutter von Schilo ist wirklich toll, denn sie erkannte etwas, was andere nicht erkannten. 


    Pandemie:

    Es gab schon immer in der Menschheit Pandemien, Grippen, Pest, Corona und anderes. Die Frage ist aber wie geht man damit um, um so intensiver fand ich es, wie im Buch damit umgegangen wird. Wie  man eine Welt versucht zu erhalten, die mehr als Rein ist, ja fast schon krankhaft sauber.  Es ist aber eine Geschichte nach der Pandemie und wie man aufgrund der Pandemie etwas aufgebaut hat.


    Spannung:

    Die Spannung war von Anfang an sehr hoch und lies auch nicht nach. Am Ende war ich über das Ende überrascht und das Buch hätte Potenzial gehabt, noch mindestens 200 Seiten mehr zu füllen. Stark. 


    Schreibstil:

    Es ist ein sehr leicht zu lesender Schreibstil, zudem immer wieder in drei-fünf Wort-Sätze gefasst. Es ist aber intensiv geschrieben und zudem ist es sehr nachvollziehbar geschrieben. 


    Empfehlung:

    Solltet ihr das Buch Sein Reich gelesen haben und so wie ich enttäuscht gewesen sein, so werdet ihr hier in diesem Werk sehr intensiv positiv überrascht und bestimmt in eine Welt mitgerissen, die wirklich spannend ist und zudem zeigt wohin Übertreibung führen kann. 


    Bewertung:

    Mich überraschte dieser Autor wirklich intensiv, weswegen ich hier auch fünf Sterne geben kann, denn diese Geschichte las ich Stück und war gefesselt. 


  11. Cover des Buches Die Tatortreinigerin (ISBN: 9783426785027)
    Antje Schendel

    Die Tatortreinigerin

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Dany_Matthes
    Auch wenn das Buch eher wie eine Art Biografie geschrieben ist, fand ich es sehr spannend. Die Hintergründe wie sie überhaupt zu diesen Job gekommen ist, was sie denkt und einige Geschichten aus dem daraus entstehenden Altag machen den Inhalt des Buches aus.

    Was mich besonders an dem Buch gereizt hat war, dass alles real ist. Es sind keine erfundenen Krimis oder Thriller, sondern das Leben. Bzw. der Tod. Es greift ein Tabuthema auf. Ich denke nicht das jemand darüber nachdenkt was passiert, wenn ein Mensch gestorben ist, in seiner Wohnung, allein. Die Leiche wird abgeholt, das ist klar. Und dann stehen die Vermieter oder Angehörigen da. Ein einfacher Gebäudereiniger ist der Sache sicher nicht gewachsen.

    Wem also interessiert was passiert wenn das Bestattungsinstitut gegangen ist, für den ist das Buch ideal.
  12. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  13. Cover des Buches Gehen, um zu bleiben (ISBN: 9783442176724)
    Anika Landsteiner

    Gehen, um zu bleiben

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Zugegeben, der Titel hat mich gelockt und da ich viel Gutes über das Buch gehört hatte, habe ich es schließlich gelesen und das sehr gerne. Mit einem wundervollen Schreibstil wird ein Reisebericht geschildert, Länder erkundet und Erfahrungen geteilt.

    Es handelt vom Mut loszugehen und das kam in den einzelnen Kapiteln wirklich sehr schön rüber.

    Einzig beim “Ankommen” hat mir ein wenig Spiritualität gefehlt, den der Titel verspricht. Die Autorin selbst weist im Buch darauf hin, dass es ein Reisebericht ist und er als solcher gelesen werden soll. Schade eigentlich, da ich noch mehr in ihm gesehen hätte.

    Das Buch ist trotzdem absolut empfehlenswert und wirklich gut geschrieben!

  14. Cover des Buches Tai-Pan (ISBN: 0385343256)
    James Clavell

    Tai-Pan

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Es ist die Zeit der Abenteuergeschichten und den Seefahrern. Von Romantik kann allerdings bei diesem Buch nicht die Rede sein. Es handelt von einem Mann, gebaut wie Hühne grünäugig wie ein Drache, der allein schon aufgrund seiner Erscheinung in China Eindruck macht. Mit eisernerm Willen den Handel in Honkong zu kontrollieren muß der Ausnahmekaufmann Struan sich mit der Zweizüngigkeit der chinesischen Platzhirschen auseinandersetzen die nicht damit rechnen das die Langnase aus Schottland wie ein Taifun über sie kommt und erfolgreich den Sieg davonträgt.
  15. Cover des Buches Wie wir wohnen werden (ISBN: 9783150206416)
  16. Cover des Buches Die gemeine Hauskatze (ISBN: 9783442455577)
    Terry Pratchett

    Die gemeine Hauskatze

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Lucienne2112
    Ich hatte mir mehr von dem Büchlein erwartet - dummer Weise beim Durchblättern im Laden anscheinend die besten Stellen erwischt!

    In einigen Kapiteln wird mit Augenzwinkern über die Natur der "gemeinen" Hauskatze referiert. Treffend, sicher. Aber von Pratchett ist man besseres gewohnt, vielleicht ist auch die Übersetzung hier mit Schuld daran, dass man beim Lesen nur hin und wieder schmunzeln muss.

    Auch finden sich immer wieder kleine comicartige Zeichnungen, die jedoch nicht sonderlich aufregend sind und auf mich mehr als Lückenfüller wirkten. 

    Letztlich kann man sagen, für die kurze Lektüre z.B. in der bahn auf dem Weg zur Arbeit *kann* man das Büchlein schon ruhig lesen, es gibt aber definitiv bessere Bücher!
  17. Cover des Buches Das Tagebuch der Menschheit (ISBN: 9783499631337)
    Carel van Schaik

    Das Tagebuch der Menschheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Evolution und Bibel? - Diese Kombination assoziieren wir mit Streitgesprächen. An vorderster Front sehen wir den Evolutionsbiologen Richard Dawkins,  der sich ‚militanter Atheist’ nennt und erklärt, der Gott des Alten Testaments sei „ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker, ein rachesüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer: ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, grössenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann.“ 

    Deshalb war ich einigermassen überrascht, als im anthropologischen Museum Zürich eine Zeitung der reformierten Kirche auflag. Noch einmal überrascht war ich, in dieser Zeitung ein Interview mit dem Direktor des anthropologischen Museums Zürich, Carel van Schaik, zu lesen. Thema des Interviews: Der Bestseller ‚Das Tagebuch der Menschheit – Was die Bibel über unsere Evolution verrät’, den van Schaik zusammen mit dem Historiker und Wissenschaftsjournalist Kai Michel schrieb, der in den Zeitungen ‚Die Zeit’,  ‚FACTS’ und ‚Die Weltwoche’ zu Themen Archäologie, Religion und Evolution bearbeitete.

    Tatsächlich zeigen uns van Schaik und Michel Schätze der Bibel, die auch Atheisten begeistern dürften. Sie erreichen dies, indem sie eine eigentlich naheliegende Perspektive einnehmen: Sie lesen die Bibel als ‚Buch der Bücher’, als weltweit reichste Sammlung historischer Zeugnisse, als Tagebuch der Menschheit, in dem über mehr als tausend Jahre verschiedene Menschen ihre Gedanken, Fragen und Ideen festhielten. Diese Berichte vergleichen sie mit den Erkenntnissen der Archäologie und erreichen dadurch ein wesentlich lebendigeres Bild der Antike, aber auch der Frühgeschichte.

    Natürlich bemerken auch die Autoren die Brutalität des alttestamentlichen Gottes. Sie untersuchen aber, wie denn aus der von Dämonen und Geistern erfüllten Welt der Jäger und Sammler ein einziger, allmächtiger, aber grausamer Gott wachsen konnte. Fast könnte man sagen, sie unterziehen den grausamen Gott einer Psychoanalyse und ergründen in dessen ‚frühester Kindheit’, worin denn die Grausamkeit gründet.

    Die originelle und überzeugend belegte These: Durch die Sesshaftwerdung traten ungekannte Naturkatastrophen von geradezu apokalyptischen Ausmassen auf, Katastrophen, welche die Macht von Dämonen oder lokalen Göttern bei weitem überstiegen. Wenn ein Erdbeben eine ganze Stadt zertrümmerte, wenn Hunderte von Menschen in einem Tsunami ertranken oder von einem Vulkan verschüttet wurden, dann musste eine gewaltige Macht dahinter stehen.

    Anschaulich schildern die Autoren, wie sich in den ungeschickt gebauten ersten Städten Seuchen ausbreiten, oft durch Haustiere eingeschleppt, welche in Jägerkulturen noch kaum bekannt waren. Nachvollziehbar ist auch das moralische Dilemma, als die ersten Bauern ihre Felder schützen wollten. In Jahrmillionen langer Evolution hat sich das Naturgesetz in unsere Gene eingegraben, alles, was die Erde hergibt, gehöre allen. Früchte, die noch am Baum hängen, die man aber doch nicht essen darf, waren undenkbar. Ein Bauer, der seine Ernte verteidigt, der wie Kain seinen eigenen Bruder erschlägt, nachdem er ihn heimtückisch mit reifen Feldfrüchten angelockt hat, so etwas gab es unter Jägern nicht.

    Van Schaik und Michel anerkennen die kulturelle Meisterleistung, die intuitive, angeborene Jägerethik zu überwinden und dem Bauern zu seinem überlebensnotwendigen Recht zu verhelfen. Sie machen aber auch klar, welche Kraftanstrengung nötig war, der Jägernatur eine zweite oder gar eine dritte Natur anzuerziehen.

    So führen uns die Autoren durch die Abschnitte der Bibel von der Schöpfungsgeschichte über Moses, die Könige über Jesus bis zu den Evangelisten. Sie berücksichtigen dabei, wann und in welchem Zusammenhang eine Textstelle zum ersten Mal auftaucht und ziehen auch Texte anderer Kulturen hinzu oder hebräische Texte, die es nicht in den offiziellen Kanon der Bibel geschafft haben. Sie zeigen, wie sich parallel zur kulturellen Evolution des Menschen auch der Gott Jahwe entwickelt hat.

    In diesem Punkt unterscheiden sich Van Schaik/Michel am stärksten von Dawkins: Sie zeigen Hochachtung für die grandiose kulturelle Leistung, die angeborene Jäger- und Sammlermentalität zu überwinden und Gesellschaftsformen zu erfinden, die für Bauern, Händler und insbesondere für Städter tauglich waren. Sie honorieren, dass die Bibelautoren diese kulturelle Evolution über weite Strecken initiierten. Tragisch liest sich vor diesem Hintergrund der Satz in Kapitel 19: „Um das Jahr 400n. Chr. Jedoch wurde die Bibel durch die Kanonisierung ihrer Schriften schockgefroren.

    Tatsächlich wurde die Entwicklung des Christentums durch die Kanonisierung zumindest stark gebremst. Kühn scheint mir daher die These, durch das Christentum seien die Wissenschaften und die Demokratie gefördert worden. Wissenschaften seien in einer monotheistischen Religion entwickelt worden, weil es eher denkbar sei, die Gedanken und Pläne eines einzelnen Gottes zu ergründen, als die eines in sich zerstrittenen Pantheon. Natürlich waren bis vor kurzer Zeit praktisch alle westlichen Wissenschaftler Christen oder Juden, wohl aber vor allem mangels Alternativen.

    Spannend ist aber die Frage, die van Schaik und Michel zum Abschluss aufwerfen: Wie würde das Abendland heute aussehen, wenn die Kanonisierung nie stattgefunden hätte? Wie würde die Welt aussehen, wenn wir die Religion nicht eingefroren, sondern stetig weiter entwickelt hätten und heute vielleicht am 5. Testament schreiben würden?

    Das ‚Tagebuch der Menschheit’ ist eine unterhaltsam geschriebene, durchwegs gelungene und empfehlenswerte Hommage zweier Agnostiker an das Buch der Bücher, das wichtigste Buch des Abendlandes.


    Nachtrag vom 1. Oktober 2017
    Im Podcast der Skeptiker Schweiz habe ich ein Interview mit Carel van Schaik zu diesem Buch geführt.

  18. Cover des Buches Die Waldgräfin (ISBN: 9783641212605)
    Dagmar Trodler

    Die Waldgräfin

     (126)
    Aktuelle Rezension von: Vielleserin1957

    Man schreibt das Jahr des Herrn 1066: Eigenwillig, hoch gewachsen und von unbändigem Freiheitsdrang, hadert Alienor, die Tochter des verwitweten Freigrafen zu Sassenberg in der Eifel, mit ihrem eintönigen Schicksal als Burgherrin. Ausgerechnet der weihnachtliche Almosengang in den Kerker verändert ihr Leben. Sie findet heraus, dass der angeblich stumme, rätselhafte Gefangene Normannisch spricht, die Sprache ihrer Mutter. Alienor erhält den »Barbaren« von ihrem Vater als Reitknecht zum Geschenk. Doch erst als der Fremde beinahe mörderischen Intrigen zum Opfer fällt und sein Leben in ihren Händen liegt, weiß Alienor, was sie will. Und ergreift ihre Chance zur Unabhängigkeit... (Klappentext)

     

    Dieser historische Roman hat mich schnell in den Bann gezogen. Auch wenn er stellenweise nicht einfach zu lesen ist, so konnte ich ihn doch nicht mehr aus der Hand legen. Ich war sehr schnell in der Handlung gefangen und an der Seite von Alienor, unternahm also eine Zeitreise in das Jahr 1066. Durch die bildgewaltige Beschreibung konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und es lief im Kopfkino fast wie in einem Film ab. Die verschiedenen Charaktere, egal ob sympathisch oder nicht, waren realvorstellbar. Die Handlung ist gut aufgebaut, vorstellbar, aber auch vorhersehbar. Was aber nicht geschadet hat. Die Handlung scheint für mich sehr gut recherchiert zu sein und vermittelt auch die gesellschaftlichen Stellungen und Sichtweisen der damaligen Zeit. Das Buch hat mich beeindruckt, aber auch stellenweise nachdenklich gemacht. Nun freue ich mich auf den nächsten Band.

     

  19. Cover des Buches Tod in Hamburg (ISBN: 9783498016487)
    Richard J. Evans

    Tod in Hamburg

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Cover des Buches Weiße Nana (ISBN: 9783426784266)
    Bettina Landgrafe

    Weiße Nana

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Bettina Landgrafe ist eine beeindruckende Person. Nachdem sie in ihrem Urlaub mit einer Organisation in Gambia war, um die Menschen dort mit medizinischer Hilfe zu unterstützen (sie ist Krankenschwester), war sie so begeistert von diesem Land, dass sie fortan regelmäßig wiederkehrte, allerdings auf eigene Faust. Zudem begann sie Spenden zu sammeln, um in 'ihrem' Dorf eine Toilettenanlage zu installieren - der grösste Wunsch der BewohnerInnen. Tatsächlich gelang es ihr - und nicht nur das. Auch ein Brunnen konnte gebaut werden und mit jedem weiteren Erfolg stieg ihre Bekanntheit und damit auch das Spendenaufkommen, sodass ihre Projekte sich mittlerweile beinahe über ganz Gambia erstrecken. In 'ihrem' Dorf wurde sie sogar zur Königin ernannt, eine größere Ehre ist kaum vorstellbar.
    Mittlerweile hat sie ihr Leben praktisch Gambia verschrieben und fühlt sich dort mehr zuhause als in Deutschland. Wie es dazu kam und was sie dort Alles bewegt und erreicht hat, davon erzählt sie in diesem Buch. Es ist eine fast unglaubliche Geschichte und wäre ihr Tun durch die Medien nicht so gut dokumentiert, könnte es man auch für bloße Übertreibung halten. Daher wäre allein der Inhalt ohne jede Frage sofort fünf Sterne wert, doch leider ist die Umsetzung nicht so gelungen. Bestimmte Dinge, die ihr offenbar sehr wichtig sind, werden so häufig wiederholt, dass ich sie nur noch quer gelesen habe. Beispielsweise, dass man den Menschen auf Augenhöhe begegnen, sie in Entscheidungen einbeziehen und ihre Erfahrungen berücksichtigen muss. Natürlich ist dies wichtig, sogar sehr wichtig (und wird dennoch noch immer nicht ständig berücksichtigt). Und keine Frage, es muss auch immer wieder in Erinnerung gebracht werden. Doch in der Häufigkeit, wie es in diesem Buch geschieht, ist es einfach des Guten zuviel, weshalb es 'nur' für vier Sterne reicht.
  21. Cover des Buches Die Gehilfin (ISBN: 9783832162757)
    Martin Kluger

    Die Gehilfin

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Wissenschaftshistorische Romane haben Konjunktur, das sieht man z. B. bei Kehlmanns Bestseller Die Vermessung der Welt. Auch Martin Klugers neuer Roman Die Gehilfin gehört in dieses Genre, allerdings stellt Kluger im Gegensatz zu Kehlmann eine erfundene Figur in den Mittelpunkt: Henrietta Mahlow. 

    Bei ihrer Geburt in der Berliner Charité in den 1880er-Jahren stirbt ihre Mutter. Ihr Vater, ein kleiner Schreiner, verfällt zunehmend dem Alkohol. Aus Mitleid bieten Mitarbeiter der Charité ihm eine Tätigkeit als Krankenpfleger bei den Tuberkulosekranken an. So wächst Henrietta in der Charité auf, ihre Kindheit und Jugend verbringt sie zwischen Krankensälen, Leichenkellern, Nährbodenküchen und Laboratorien und wird zum Maskottchen der Ärzte, die in diesen Jahren die Medizin revolutionieren: Rudolf Virchow, Robert Koch, Emil Behring und Paul Ehrlich. 

    Das vertraute Verhältnis findet jedoch ein abruptes Ende, als die intelligente, neugierige und ehrgeizige junge Frau Medizin studieren und forschen will. So fortschrittlich man in der Charité in medizinischen Fragen denkt - die gesellschaftlichen Strukturen sind zementiert. Doch so leicht lässt sich Henrietta nicht entmutigen: Als Student verkleidet, schleicht sie sich in Hörsäle und beginnt, auf eigene Faust zu forschen ...

    Martin Kluger erzählt in Die Gehilfin eines der spannendsten Kapitel deutscher Forschungsgeschichte und zugleich die traurige Geschichte einer Frau, die aufgrund ihrer Herkunft und ihres Geschlechts weder ihren Lebenstraum noch ihre große Liebe verwirklichen kann.

    Leider konnte mich die Geschichte trotz des interessanten Hintergrunds nicht vollständig überzeugen, zu bemüht und zu konstruiert wirkte sie auf mich.

  22. Cover des Buches La Cucaracha oder Die Stunde der Kakerlaken (ISBN: 9783442095780)
    Daniel E. Weiss

    La Cucaracha oder Die Stunde der Kakerlaken

     (8)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Ein glorioses Buch!
    Allein die Idee der Kakerlakenkolonie, die bis zum Fortgang der bisherigen Freundin des New Yorker Rechtsanwalts Ira Fishblatt friedlich und genüsslich in dessen Wohnung lebt und durch das Auftauchen der neuen Freundin in dieser himmlischen Existenz bedroht wird, lässt pausenlos schmunzeln.

    Dieses Schmunzeln gerät zu einem permanenten vergnüglichen Lächeln während des ganzen Buches.
    Der Autor erzählt eine clevere Geschichte voller witziger Charaktere mit einem Hauch ungewöhnlicher Erotik und mit etwas Trauer.

    Die Kampfansage der durch die legere und lustvolle Exfreundin des Anwalts verwöhnten Kakerlakenkolonie gegen die Hygienefanatikerin Ruth gerät etwas in Turbulenzen, als sich die Liebe ins Kampfgetümmel einmischt...
    Da scheinen sogar Kakerlaken machtlos... ein faszinierendes Finale - ein königlicher Schluß!

    Ein Muß!


  23. Cover des Buches Fleckenteufel (ISBN: 9783499274817)
    Heinz Strunk

    Fleckenteufel

     (179)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    August im Jahr 1977.Eine christliche Familienfreizeit von Hamburger Jugendlichen und Erwachsenen fährt nach Scharbeutz an die Ostsee. Mittendrin der 16-jährige Thorsten Bruhn, den seine Hormone und Fantasien geistig, seine Verdauung körperlich nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Die Geschichte liest sich recht flüssig und auch die Protagonisten wirken authentisch. Der Erzählstil wirkte auf mich stellenweise protokollartig und verwirrend. Auch Thorstens Gedankensprünge, seine Fantasien und Tagträume zwischen Krieg, Sex und Körperausscheidungen erschienen mir oft unübersichtlich und meist fehl am Platz. Möglicherweise ist das typisch für pubertierende Jungs. Dabei waren seine Gedanken größtenteils unappetitlich und oberflächlich.

    Obwohl mehrmals erwähnt wurde, dass sich Ich-Erzähler Thorsten „mit th“ schreibt, wurde aus dieser Regel im Verlauf der Erzählung mehr ein Vorschlag.

    Fazit: Wer Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verschlungen hat, erhält hiermit das „männliche“ Pendant dazu. Vermutlich eher nichts für Lesende mit schwachem Magen und empfindlicher Hygiene. Puber-Tiere der 1970-er Jahre könnten in Erinnerungen schwelgen.

  24. Cover des Buches Die Straße nach Isfahan (ISBN: 9783426630143)
    Gilbert Sinoué

    Die Straße nach Isfahan

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Avicenna ist einer der ältesten und bekanntesten Ärzte im 11. Jahrhundert. Eine Reise auf den Straßen bis nach Isfahan das lang ersehnte Ziel für einen Nomanden und sich selbst fremden.

    Ein Roman über den Frieden, den Glauben, die damalige Kunstfertigkeit der Menschen und die Hoffnung, das einem das Glück zu teil wird, seelig zu werden und erfüllt zu sterben.


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