Bücher mit dem Tag "hyperinflation"

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17 Bücher

  1. Cover des Buches 1888 (ISBN: 9783992001293)
    Thomas Beckstedt

    1888

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ich-Erzähler Georg erhält im Oktober 1922 ein Paket mit einem Manuskript. Nach dem Krieg, wo er beinahe ein Bein verloren hätte, hat sich der Deutsche nach England zurückgezogen und gibt sich als Schweizer aus. Georg lebt vom Verkauf der elterlichen Firma und hat daher ausreichend Zeit, sich diesem Manuskript zu widmen. Allerdings irritiert ihn der Inhalt, der Gedanken eines Arztes enthält, den er 1914 bei einem Urlaub in der Schweiz kennengelernt hatte. Der Arzt hatte im Gefängnis Tagebuch geschrieben, wo er wegen eines angeblichen Mordes an einem Berufskollegen im Jahre 1888 mehrere Monate verbrachte.

    Georg beginnt zu recherchieren, um aus diesem verwirrenden Manuskript ein Buch zu machen. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass er seine Aufzeichnungen nach einem Jahr wieder zerstört. Warum und weshalb wird erst ganz am Ende der 400 Seiten deutlich.

    Georg erzählt in diesem Buch teilweise ohne Punkt und Komma. Ich hatte dabei das Gefühl, neben ihm beim Bier in einem Pub zu sitzen und zuzuhören. Das Buch ist so komponiert, dass man ständig in eine andere Zeit hineinkatapultiert wird: Hat man sich in 1888 einigermaßen eingelebt, landet man übergangslos wieder bei Georg in 1922. An manchen Stellen wird es schwierig zwischen Wahrheit und Traum zu unterscheiden; verschiedene Erzähler, verschiedene Zeiten, verschiedene Eindrücke und verschiedene Schriften haben in meinem Kopf Chaos verursacht und das Gefühl aufkommen lassen, etwas überlesen zu haben. Mir war lange nicht klar, ob Georgs Wahn seinem Drogenkonsum geschuldet war oder etwas anderem. Erst der Schluss entwirrte meine Knoten im Kopf.

    Fazit: Kein Buch zum nebenbei lesen. Es erfordert die volle Konzentration, hat mich aber zwischendurch auch müde gemacht.

  2. Cover des Buches Totentanz – 1923 und seine Folgen (ungekürzt) (ISBN: 9783365002315)
    Jutta Hoffritz

    Totentanz – 1923 und seine Folgen (ungekürzt)

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Chuckipop


    "Totentanz – 1923 und seine Folgen" von Jutta Hoffritz ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 6 Stunden, 14 Minuten bei Harper Audio erschienen.
    Gelesen wird das Hörbuch von Stephan Schad.

    1923 war ein bewegtes und bewegendes Jahr, und die Autorin und Expertin für die Geschichte der Geldpolitik schildert ihrer Hörer- bzw. Leserschaft eine Vielzahl der damaligen Ereignisse anhand der Beispiele bekannter Größen. Hauptfiguren sind hier der Industielle Hugo Stinnes, die Tänzerin Anita Berber, der Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein und die Revolutionärin Käthe Kollwitz. Man trifft noch viele weitere Bekannte auf dem Weg durch das Jahr 1923, beispielsweise Konrad Adenauer.

    Jutta Hoffritz hat durch ihre Auswahl der Charaktere einen wunderbaren, interessanten und aussagekräftigen Querschnitt durch die Gesellschaftsschichten aufgezeigt und sehr authentisch vermittelt.
    Es handelt sich nicht wirklich um einen Roman, aber auch nicht um ein reines Geschichtsbuch, der Erzählstil liegt irgendwo dazwischen.
    Und genau das ist es, was mich persönlich ziemlich zwiespältig hinterlässt, denn an vielen Stellen wurde das Geschehen sehr unterhaltsam vermittelt, insbesondere wenn es um die täglich um viele Millionen steigenden Preise etc. ging. Auf der anderen Seite war mir der Verlauf bisweilen zu trocken und langweilte mich, so dass ich gedanklich abschweifte und einige Stellen nochmals hören musste, um nichts Wichtiges zu verpassen.

    Stephan Schad hat mir als Sprecher sehr gut gefallen und hat die Atmosphäre bestens herübergebracht.

    Interessant finde ich die Parallele der Hyperinflation 1923 zur derzeitigen, glücklicherweise nicht ganz so brisanten Inflationssituation genau 100 Jahre später. Und auch heute gibt es, ebenso wie 1923, die Vorsichtigen, die das ,was sie haben, festhalten und jene, die es raushauen, weil es morgen sowieso nichts mehr wert ist. Mein Fazit: Die Menschen ändern sich nicht...!

    #Totentanz1923undseineFolgenungekürzt #NetGalleyDE! #DankeNetGalleyDE!


  3. Cover des Buches Gut Greifenau - Silberstreif (ISBN: 9783426525456)
    Hanna Caspian

    Gut Greifenau - Silberstreif

     (140)
    Aktuelle Rezension von: kunterbunt79

    Dieses Buch ist das 5 dieser Reihe und spricht mich vom Cover her schon an, wenngleich dieses Buch zu einer Zeit spielt, in der der Glanz der Grafen am verblassen ist.

    Es handelt sich um eine Familie, wobei es sich vorwiegend um das Geschehen auf dem Gut Greifenau bewegt. In den 20 er Jahren gibt es viele Ereignisse, die Menschen sind gespalten und wo man nur hinblickt gibt es Veränderungen.

    Mhh, doch wo beginne ich zu erzählen, ohne zu viel zu spoilern? Das fällt mir hier wirklich sehr schwer.

    Diese Geschichte spielt im Zeitraum von 1923 bis 1928.

    Das Grafenpaar hat 4 Kinder, die aber alle schon Erwachsen sind. So haben sie sich aber nicht alle so entwickelt, wie Gräfin Feodora es sich erhofft hat. Ihr Mann nahm sich das Leben und sie selber lebt nicht mehr auf dem Gut, da sie mit Konstantins Lebensweise nicht eins ist. Sie hält immer noch an der vergangenen Zeit fest. Dies als kleiner Einstieg von den vorherigen Bänden.

    Konstantin der Erbe des Gutes ist mit einer Dorflehrerin verheiratet und hat allerhand mit dem Gut zu tun. Da hat natürlich die Inflation sehr starken Einfluss auf das Leben dort. Ein Aufschwung ist zu merken, was aber auch mit Investitionen zu tun hat. Kurzerhand wird das Gut so umfunktioniert, dass Sommergäste beherbergt werden können, was natürlich Geld in die Kasse bringt. Doch dies ist nicht alles, denn vom Nachbarn werden ihm noch Steine in den Weg gelegt, dem er aber schnell Herr wird.

    So passiert allerhand auf dem Gut, Rebecca die Frau von Konstantin bekommt ein zweites Kind, ein Mädchen und auch bei den Mitarbeitern des Gutes passiert so vieles.

    Doch auch von den anderen Geschwistern liest man in diesem Buch. So versucht Katharina den Spagat wischen Medizinstudium, Mama sein und eine gute Ehefrau zu sein, doch wo bleibt sie als Person? Alles nicht so einfach zur damaligen Zeit.

    Alexander, der sich ganz der Musik widmet und an Männern Gefallen hat versucht sein Geheimnis für sic zu behalten. Ob er dies schafft?

    Ja und dann haben wir noch Nikolaus, der Bruder, mit dem so keiner recht was gemein hat. Er entwickelt sich in eine Richtung, die dann doch politischer ist, als er im Vorfeld dachte.



    Ein Buch mit vielen Geschehnissen und so vielen unterschiedlichen einzelnen Geschichten und Schicksalen. Auch wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, so wird gekonnt immer wieder erzählt, warum dies nun so ist und ein wenig von der Vorgeschichte erzählt. Mir selber hat das Buch sehr gefallen, wenngleich mir diese Wiederholungen so manches Mal zu viel waren. Aber mir ist auch klar, dass man hier auch die Quereinsteiger mitreißen mag.

    Das Buch ist wirklich sehr gut und es lässt sich flüssig lesen. Man ist schnell in der Geschichte drin und kann sich absolut in die einzelnen Lagen hinein versetzen.

    Wer solche Familiengeschichten mag, welche dann noch mit Geschichte gespickt ist, ist hier genau richtig. Da ich alle 5 Bände gelesen habe und somit einen Vergleich ziehen kann, würde ich hier 4 von 5 Sternen vergeben.

  4. Cover des Buches Das Dünencafe (ISBN: 9783426526101)
    Sina Beerwald

    Das Dünencafe

     (34)
    Aktuelle Rezension von: SuEdelmann

    https://www.susanne-edelmann.de/2022/08/das-duenencafe/

    Nachdem ich den historischen Roman „Die Strandvilla“ beendet hatte, habe ich direkt mit der Fortsetzung, „Das Dünencafé“, weitergemacht. Die Geschichte beginnt im Novemer 1918, der Erste Weltkrieg ist gerade zu Ende und die Menschen hoffen auf bessere Zeiten. Auch auf Sylt hoffen die Insulaner, dass bald wieder Sommerfrischler kommen, sie beginnen voller Eifer mit dem Wiederaufbau. Doch erstmal kommen die Revolutionäre, dann verhindert die Inflation, dass der Tourismus wieder in Schwung kommt. Harte Zeiten für Moiken und ihr Hotel „Strandvilla“, von ihrem Lebenstraum, dem Café in den Dünen, ganz zu schweigen.

    Hoffnung verspricht ein aufsehenerregendes Großbauprojekt: der Bahndamm über das Wattenmeer vom schleswig-holsteinischen Festland bis nach Westerland auf Sylt. Die Insulaner sind gespalten: Während sich die einen von dem Bau den lange ersehnten Aufschwung erhoffen, haben die anderen Angst vor der Veränderung, zudem befürchten sie Auswirkungen auf die Natur durch veränderte Strömungen im Bereich des Bahndamms. Mit dem Bau des Damms wird Adam von Baudissin beauftragt, den Moiken schon kurz vor dem Krieg in ihrem Dünencafé kennengelernt hat. Sie freut sich über das Wiedersehen, umso mehr, als Adam in der Strandvilla sein Quartier aufschlägt und die beiden sich langsam näher kommen.

    Kummer bereitet ihr hingegen ihre ältere Tochter Emma, die nach wie vor bei ihrem Vater Boy in Berlin lebt. Die beiden haben den Krieg mehr schlecht als recht überlebt, Boy hat dabei ein Bein eingebüßt und schämt sich vor Moiken. Auch Emma mag nicht zugeben, in welch ärmlichen Verhältnissen sie leben, wohlwissend, dass Moiken sie dann sofort nach Sylt zurückholen würde, wo ihr doch das Leben in der Großstadt so gut gefällt. Andererseits träumt sie noch immer davon, ihre Eltern wieder zusammen zu bringen. So schickt sie ihrer Mutter schließlich doch ein Telegramm und bittet sie, nach Berlin zu kommen – mit fatalen Folgen, denn es ist Winter und der Schiffsverkehr eingestellt, weshalb Moiken sich kurzerhand zu Fuß auf den Weg über das vereiste Wattenmeer macht…

    Dies ist nur eines von vielen dramatischen Ereignissen in der Geschichte. Der Titel „Das Dünencafé“ ist meines Erachtens ein wenig irreführend gewählt, denn eigentlich geht es im Roman am wenigsten um das Café, sondern vor allem um den Bau des Hindenburgdamms. Wie die Autorin im Nachwort erläutert, hat es Adam von Baudissin in Wirklichkeit zwar nicht gegeben, aber sonst ist die Geschichte sehr nah an den tatsächlichen Ereignissen rund um den Dammbau angelegt, inklusive der verheerenden Sturmflut, die kurz nach Baubeginn erstmal alle Hoffnungen zunichte machte. Viele Diskussionen gab es damals auch über die Arbeitsbedingungen für die bis zu 1500 Bauarbeiter, die dort beschäftigt waren, auch das ist ein wichtiges Thema im Buch.

    Was die Figur der Moiken angeht, bin ich wie schon im ersten Teil der Trilogie sehr zwiegespalten. Einerseits tritt sie als weibliche Hotelchefin – ungewöhnlich für die damalige Zeit – sehr selbstbewusst und entschieden auf, andererseits tappt sie in Sachen Ehe recht naiv und auch reichlich sturköpfig wieder in genau die gleiche Falle wie schon im ersten Band. Auch ihr Verhalten ihren Töchtern gegenüber hat bei mir so manches Kopfschütteln ausgelöst, aber wieder einmal musste ich mir selbst dann sagen: Es waren andere Zeiten. Dahingegen waren mir ihre beiden Töchter Emma und die jüngere Frieda auf Anhieb sympathisch und sind es auch geblieben. Nun lese ich gleich mit Teil 3, „Das Inselmädchen“, weiter, in dem es laut Klappentext vorrangig um Frieda geht. Ich bin gespannt!

    Nach der Lektüre des Romans wollte ich noch mehr über den Bau des Hindenburgdamms wissen. Erste Infos dazu liefert der entsprechende Wikipedia-Artikel, auf dem außerdem auf eine private Webseite verwiesen wird, die auch die Autorin in ihrem Nachwort erwähnt hat. Ich habe dank des Romans also wieder mal viel gelernt. 🙂

  5. Cover des Buches Der schwarze Obelisk: Roman: Geschichte einer verspäteten Jugend (ISBN: 9783462305494)
    E.M. Remarque

    Der schwarze Obelisk: Roman: Geschichte einer verspäteten Jugend

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Sofie_Schankat
    Ludwigs Jugend wurde prompt beendet, als er in den ersten Weltkrieg musste. Nun ist er in seine Heimat zurückgekehrt, arbeitet bei einer Grabstein-Firma und versucht, einen Platz im Leben zu finden. Das ist jedoch gar nicht so leicht, da er sich über sich selbst gar nicht so genau im Klaren zu sein scheint. Der Untertitel des "Schwarzen Obelisken" – "Geschichte einer verspäteten Jugend" – passt daher ziemlich gut. Ludwig erzählt aus der Ich-Perspektive von seinem Alltag und seiner Arbeit, aber auch von seiner Suche nach dem Sinn seines Lebens. Er hat viele Fragen über die Welt, das Leben und sich selbst und probiert sich immer wieder aus, um am Ende dann doch zu dem Schluss zu kommen, dass das nicht das ist, was er eigentlich sucht. Er holt also im Grunde tatsächlich mit Mitte zwanzig seine Jugend nach, die er durch den Krieg gar nicht richtig abschließen konnte.
    Das klingt jetzt vielleicht sehr trist und trostlos, und wenn man an Remarque denkt, dann liegt das ja auch nahe, aber "Der schwarze Obelisk" ist eigentlich gar nicht so trist. Im Gegenteil war er bisher sogar der lustigste Roman von Remarque, den ich gelesen habe. Schon auf der ersten Seite, als Ludwig aufgrund der Inflation mit einem Geldschein seine Zigarre anzündet, musste ich schmunzeln. Das geht dann auch so weiter, denn die Charaktere sind auf ihre Art teilweise ziemlich ulkig und es ergeben sich für den Leser sehr amüsante Szenen, z.B. die Szenen in Knoblauchs Restaurant und im Puff oder die Wortwechsel zwischen Ludwig und Heinrich.
    Man gewinnt die Charaktere, mit denen Ludwig umgeben ist, mit der Zeit alle lieb. Im Grunde hat "Der schwarze Obelisk" keine wirkliche Handlung, doch trotzdem liest man gerne von Ludwigs Leben in Werdenbrück mit all diesen ulkigen Personen, die ihn dort begleiten und umgeben.
    Auch das ja eigentlich sehr ernste Thema Tod wird von einer komischen, etwas morbiden Seite beleuchtet, was natürlich auf Ludwigs Erfahrungen mit diesem Thema aus dem Krieg zurückzuführen ist.
    "Der schwarze Obelisk" ist jedoch nicht nur lustig, sondern hat auch wieder viele nachdenkliche und traurige Momente. Ludwig überkommt beispielsweise immer wieder ein Gefühl der Einsamkeit, das er sich selbst nicht so ganz erklären kann und das ich persönlich ziemlich gut nachempfinden kann, da es mir auch manchmal so geht. Auch der aufkommende Nationalsozialismus wird ernst behandelt und macht nachdenklich. Natürlich geht es auch um Armut und eben die Frage, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat. Die wohl nachdenklichsten und philosophischsten Szenen sind die in der Irrenanstalt, in der Ludwig eine junge Frau kennenlernt, die sich selbst aufgrund von Schizophrenie für eine Isabelle hält. Sie hat auf den ersten Blick völlig haarsträubende Weltansichten, doch Ludwig setzte sich auf eine solche Art damit auseinander, dass man selbst auch ins Nachdenken kommt. Außerdem spürt man die Liebe, die Ludwig für Isabelle empfindet, obwohl er für sie immer wieder ein völlig anderer Mann ist. Gerade in dem Moment, in dem Ludwig in Isabelle dann tatsächlich das gefunden zu haben glaubt, was er so lange gesucht hat, ist sie geheilt und eine völlig andere, nüchterne, fremde Frau für ihn.
    Das Ende des Buches war wieder so ein Gänsehaut-Ende und hatte wirklich gar nichts Lustiges mehr. Mit einer trockenen Nüchternheit erfährt der Leser, dass nahezu alle Figuren, die einst Teil von Ludwigs Leben waren, nach dem zweiten Weltkrieg tot sind, und auch Ludwigs Heimat ist vollkommen zerstört. So wurde ihm am Ende noch der Ort seiner Jugend genommen.
    Alles in allem ist "Der schwarze Obelisk" ein sehr abwechslungsreicher Roman, der nicht nur viele Themen philosophisch anreißt und sich mit dem Leben auseinandersetzt, sondern der auch ulkige, witzige und traurige Szenen vereint. Ich kenne mich mit Geschichte nicht so gut aus, aber auch die Beschreibung der schon nationalsozialistisch angehauchten Atmosphäre zur damaligen Zeit und die Inflation – in diesem Zusammenhang vor allem Willys Schicksal – waren sehr interessant für mich.
  6. Cover des Buches Das Glück ist ein flüchtiger Vogel (Familie Pauly-Saga, Band 1) (ISBN: 9781980919421)
    Anne Stern

    Das Glück ist ein flüchtiger Vogel (Familie Pauly-Saga, Band 1)

     (21)
    Aktuelle Rezension von: friederickesblog

    Klappentext

    „Im Garten hinter der Villa spürte man nichts von der Krise der Weimarer Republik. Margarethe ließ die Dunkelheit wie einen Mantel auf ihre nackten Schultern herabgleiten. Wie festgewachsen stand sie da und träumte sich hinaus auf das Wasser.“

    Berlin, 1923. Margarethe Pauly, eine junge Pianistin aus jüdischem Hause, lebt ein privilegiertes Leben im krisengeschüttelten Berlin der Weimarer Republik. In den Salons ihrer Mutter in der Villa am Wannsee trifft sich die Berliner Bohème zwischen Tradition und Moderne. Doch Margarethe will mehr. Die Verlockungen der Zwanziger Jahre führen sie an unbekannte Orte in der nächtlichen Großstadt. Im glitzernden Scheunenviertel begegnet sie dem jungen Eli, der sie schnell in seinen Bann zieht. Aber ihre Welten sind Lichtjahre voneinander entfernt. Margarethe muss sich entscheiden, was sie für ihre Liebe aufs Spiel setzen will. Eine gefährliche Suche nach Abenteuer und Glück beginnt – und der Preis ist hoch.

     

     

    Die Autorin

    Anne Stern, geboren 1982, studierte Germanistik und Geschichte und promovierte in deutscher Literaturwissenschaft. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und ihren zwei Kindern in Berlin. Ihre Bücher handeln von der Vergangenheit - der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Berlin, Anne Sterns Heimatstadt, spielt darin immer wieder eine besondere Rolle.

    Ihr Genre ist das History Drama - spannende, gut recherchierte historische Plots und Figuren, deren Schicksal nahe geht.

     

    Das Cover

    Das Cover ist eine Symbiose zwischen den Farben, die die damalige Zeit wieder spiegeln, dem Berlin rund um 1923 und der jungen Frau, die das Cover ziert. Alles zusammen mit dem Titel und dem Klappentext ist eine perfekte Einladung das Buch in den Händen halten zu wollen.

     


    Die Geschichte (Achtung Spoiler!)

     

    Margarete Pauly lebt mit ihrer Familie in einer Villa am Wannsee. Ihre Mutter lädt regelmäßig zu ihren Salons ein, ein Treffpunkt zwischen der Tradition und der Moderne. Darunter ist auch ein Bankier, dessen Sohn für eine Ehe in Frage kommt. Als Pianistin gibt Margarethe Konzerte, fühlt aber, dass das nicht alles sein kann. Zu viel könnte man in diesen Zwanzigerjahren erleben, trotz der ganzen Krisen in der Weimarer Republik. Mit einer Freundin bricht sie kurz aus der Etikette aus und gerät im nächtlichen Berlin in ein Etablissement im glitzernden Scheunenviertel.

    Dort lernt sie den armen Eli kennen und der zieht sie sofort in seinen Bann. Doch ihre Welten liegen sehr weit auseinander. Für Margarete beginnt eine Zeit, die sie vor unzählige Fragen stellt. Will sie für eine Liebe alles aufs Spiel setzen, einen so teuren Preis bezahlen?



    Meine Meinung

     

    Der Prolog ist wunderbar geschrieben. Er hat mich sofort mitgenommen und weiterlesen lassen. Die Figuren sind perfekt ausgearbeitet, ihre Charaktere spiegeln die Zeit außergewöhnlich wieder. Auch die Dialoge sind sprachlich angepasst und sehr glaubwürdig.

    Die Autorin schreibt in einer fließenden und leicht verständlichen Sprache, die es gestattet, ganz nah an den Figuren zu sein, mit ihnen zu leben, zu leiden und zu fühlen. Die Zeitgeschichte hat sie sehr fein, aber ausführlich in die Geschichte eingebaut, sodass ich politische Gegebenheiten erfuhr, die für mich bisher in Schatten der späteren noch schlimmeren Zeit standen und mir manches Kopfschütteln entlockten.

    Die häufigen Perspektivwechsel trieben die Geschichte spannend und unterhaltsam voran. Manch ein Erzählstrang fügte sich erst etwas später nahtlos in die Geschichte ein, sodass man sich einfach nur einlassen muss.

    Die Schauplätze sind ausführlich beschrieben und zeigen Berlin auf eine überzeugende Art, sodass man sich das alles gut vorstellen kann. Meine Lieblingsecken waren auch dabei und beim nächsten Mal schaue ich etwas genauer hin.

    Ein beeindruckendes Buch, welches die Unterschiede der damaligen gesellschaftlichen Schichten aufzeigt, das mich teilhaben lässt am Leben der Margarete und allen Figuren die ihr Leben teilen und dieses Buch zu einem Erlebnis machen. Teil zwei und drei folgt in Kürze.

     

    Das Buch bekommt natürlich von mir eine Leseempfehlung.

    friedericke von "friederickes bücherblog"

     

  7. Cover des Buches Goldene Zeiten im Inselsalon (ISBN: 9783734108921)
    Sylvia Lott

    Goldene Zeiten im Inselsalon

     (46)
    Aktuelle Rezension von: gaby2707

    Ich war von den beiden Vorgängerbänden schon so begeistert. Und nun war ich mit dem 3. Band endlich wieder im Inselsalon auf der wunderschönen Insel Norderney und durch die kurze Rückblende ganz schnell mittendrin in der Geschichte.

    Diesmal ist die Hauptperson um die sich das meiste dreht Friedas Tochter Lissy. Sie hat ihre Schulzeit beendet und beginnt eine Ausbildung zur Damenfriseurin im Inselsalon, die sie aber nicht befriedigt. Sie fühlt sich eingeengt, will frei und unabhängig sein, sie will nach Berlin. Und diesen Wunsch lässt sie nicht aus den Augen, bis sie ihn schließlich wahr werden lässt. Ihre Mutter Frieda allerdings kostet es große Überwindung ihre Tochter gehen zu lassen.

    Um den Inselsalon nach dem Tod des Vaters und ihres Mannes weiterführen zu können, heiratet Frieda den Friseurmeister Paul Merkur aus Lüneburg. Ganz langsam entwickelt sich aus dieser anfänglichen distanzierten Beziehung mit Ehevertrag und festen Regeln eine Partnerschaft auf Augenhöhe und Liebe und Lissy bekommt einen kleinen Bruder – Benno.

    Grete, Friedas beste Freundin, unterstützt ihren Mann Dr. Max Lubinius in seiner Arztpraxis, hütet die drei gemeinsamen Kinder und widmet sich wohltätigen Veranstaltungen auf der Insel. Und sie bekommt langsam wieder Kontakt zu ihrer Familie in Berlin.

    Auch Friedas Eltern, ihr Bruder und Schwiegermutter Jakomina, die am Rhein ihren neuen Partner gefunden hat, spielen hier wieder eine Rolle und ich begleite sie mit ihren ganz persönlichen Lebensgeschichten weiter in dieser Geschichte.

    Das Flair der Goldenen Zwanziger Jahre hat Autorin Sylvia Lott sehr gut recherchiert und eingefangen. Der Mord an Walther Rathenau, der 1923 die Hyperinflation nach sich zog; die Währungsreform; die Lebenslust der Goldenen Zwanziger; der Börsencrash 1929; der Beginn der Weltwirtschaftskrise und weitere historische Begebenheiten bindet sie geschickt in die Geschichte mit ein. Auch die Entwicklungen auf der Insel und im Inselsalon mit neuen Frisuren, neuen Gerätschaften und neuen Techniken fließen gekonnt hier ein. So entsteht ein gelungenes Gesamtbild sowohl der politischen als auch der gesellschaftlichen Entwicklung über dieses Jahrzehnt. 

    Ich habe auch diesmal wieder mit den Familien Fisser, Merkur und Lubinius gelacht, gelitten, gebangt und gehofft und mich mit ihnen gefreut. Ich habe mich dank der ausgefeilten und bildhaften Beschreibungen der Autorin so gut in die Gedanken und Gefühle der Menschen hinein versetzen können. Ich fühle mich schon wie zuhause im Inselsalon und auf Norderney.

    Zum Schluss bekomme ich noch das Rezept von Friedas Mandelkeksen, die bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung eine ganz besondere Rolle spielen und die Lissy in Berlin aus manch einem Tief heraus holen.

    Auf den vorderen und hinteren Cover-Innenseiten bekomme ich eine Karte von Norderney und Bilder der Goldenen Zwanziger, was das Buch so richtig abrundet.

    Ein wunderbares 3. Buch der Norderney-Saga über Freundschaft und Liebe, Glück und Verzicht, mit authentischen Menschen, einem tollen Nordsee- und Inselflair und einer Wohlfühlgeschichte, die einfach fesselt und berührt.

    Ich freue mich jetzt schon sehr auf Band 4 der Norderney-Saga „Neue Träume im Inselsalon“.

  8. Cover des Buches Adam ist jetzt mit Eva befreundet (ISBN: 9783841902450)
    Wylie Overstreet

    Adam ist jetzt mit Eva befreundet

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen.
  9. Cover des Buches Wie eine Volkswirtschaft wächst ...: ... und warum sie abstürzt (ISBN: B0053O8ZLE)
  10. Cover des Buches Geschichte (ISBN: 9783788617219)
  11. Cover des Buches Fischer Abiturwissen Geschichte (ISBN: 9783596156061)
    Hermann Stadler

    Fischer Abiturwissen Geschichte

     (4)
    Aktuelle Rezension von: lilli2405
    In dieser Abituhilfe ist meiner Meinung nach alles sehr gut und anschaulich erklärt. Es gibt zu Beginn jedes Themas ein Tabelle die schon mal im voraus die wichtigsten Ereignisse zeigt.
  12. Cover des Buches Der Staatsbankrott kommt! (ISBN: 9783942016254)
    Michael Grandt

    Der Staatsbankrott kommt!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Für Staaten gelten andere Gesetze als für ihre Bürger. Zum Beispiel gelingt es Staaten immer wieder ihre eigentliche Insolvenz zu verschleppen, weil sie im Gegensatz zu Unternehmen und Privatpersonen bis zum bitteren Ende immer neue Kredite erhalten, um alte zu tilgen und Zinsen zu zahlen. Zur Begründung wird gerne angeführt, dass Staaten nicht pleite gehen können. Aber dies ist ein Ammenmärchen und dient zur Verschleierung der Tatsache, dass Grossbanken und Staaten eine besondere Beziehung verbindet, die in den letzten zwei Jahren für alle offensichtlich geworden ist. Denn bei einer Pleite sowohl von Staaten als auch von Großbanken haftet immer der ahnungsfreie und machtlose Steuerzahler.

    Irgendwann zwischen 2010 und 2030 ist Deutschland für eine Staatspleite mit anschließender Währungsreform fällig, lesen wir in diesem Buch. Für die erste Dekade spreche eine höhere Wahrscheinlichkeit. Abgeleitet wurde diese Prognose allein aus dem hoffnungslosen Schuldenstand und dem eigentlich unbezahlbaren Sozial- und Rentensystem Deutschlands sowie der ungünstigen Altersstruktur seiner Bevölkerung. Der Leser findet dafür erschreckende Zahlen im zentralen sechsten Kapitel dieses Buches.

    Doch wenn dies die alleinigen Ursachen für das drohende Unheil wären, hätte Michael Grandt sein Buch auch schon vor zehn Jahren schreiben können. Inzwischen jedoch kamen zu den ohnehin schon enormen Problemen noch die ökonomisch unsinnige europäische Währungsunion, mit der wir viel verloren und fast nichts gewonnen haben, und eine von den USA verursachte Finanz- und Wirtschaftskrise globalen Ausmaßes. Nicht nur das globale Finanzsystem steht am Abgrund, sondern auch zahlreiche Staaten, darunter die USA und Japan sowie wenigstens die Hälfte der EU-Länder. Kommt die nächste Immobilien-Schuldenwelle oder fällt auch nur eines der Kandidatenländer, dann ist ein Domino-Effekt zu erwarten, der nicht mehr steuerbar ist.

    Der Autor beschreibt die Lage in aller Ausführlichkeit und verwendet dabei sehr viel Zahlenmaterial zur Veranschaulichung. Nach einer kurzen Einleitung befasst er sich mit der von einigen New Yorker Großbanken kontrollierten und deshalb privaten US-Notenbank Federal Reserve. Er beleuchtet ihre putschartige Einsetzung im Jahre 1913 sowie ihre Rolle bei der Installation des Dollars als Weltreservewährung. Nur mit Kenntnissen dieser Zusammenhänge kann man die Ursachen der gegenwärtigen Probleme wirklich verstehen. Insbesondere wird die Abhängigkeit aller US-Administrationen von den New Yorker Großbanken und das verhängnisvolle Wirken ihrer Fed erklärt. Kapitel 3 befasst sich dann mit der so genannten Subprime-Krise und ihrer Verlagerung auf die ganze Welt.

    Das umfangreiche vierte Kapitel untersucht zunächst wie Staatsbankrotte entstehen und beschreibt dann einige Beispiele aus der Vergangenheit. Im Anschluss werden uns fast alle europäischen Staaten als potentielle Pleitekandidaten vorgestellt. Dieses Kapitel endet mit einer "Horrorliste", in der aufgezählt wird, was uns alles blühen kann, wenn der Ernstfall eintritt.

    Unter Überschrift "Das Ende der USA" wird uns im fünften Kapitel die desolate Lage der westlichen Führungsmacht vor Augen geführt. Sie wird in nicht allzu ferner Zukunft die Zinsen ihrer Schulden nicht mehr zahlen können. Der Wunsch der amerikanischen Hochfinanz, die Staatsschulden durch Inflation abzutragen, muss zwangsläufig zu heftigen Spannungen mit den beiden Hauptgläubigern China und Japan führen, die über 1,5 Billionen Dollar in US-Staatsanleihen halten. Unruhige Zeiten stehen also bevor, zumal der wirtschaftliche Niedergang der Vereinigten Staaten auch die Machtverhältnisse in der Welt neu regeln wird.

    Im sechsten Kapitel spricht der Autor aus, was dem deutschen Volk aus gutem Grund verschwiegen wird. Die Lage ist inzwischen eigentlich hoffnungslos. Schließlich werden die drei völlig verschiedenen Währungsreformen in Deutschland (1948, 1990 und 2001) im siebten Kapitel diskutiert.

    Das achte Kapitel bietet weitere Prognosen und Einblicke und zählt weitere Risikofaktoren auf. Das Buch endet mit Ratschlägen, wie man sich vor den Verlusten durch eine Währungsreform schützen kann. Eigentlich bleiben nur Sachwerte und Edelmetalle, wobei selbst dort nicht klar ist, ob der Staat sich einen Zugriff erlauben wird. Denn eines ist sicher: Wenn es zu einer Währungsreform kommt, entschuldet sich der Staat zu Lasten seiner Bürger. So war es immer, und so wird es auch diesmal wieder sein.

    Fazit.
    In diesem gut geschriebenen Buch findet der Leser zahlreiche Informationen und genügend reale Gründe, die für seinen Titel sprechen. Natürlich wird man sich durch viele Zahlen und ökonomische Erklärungen lesen müssen. Aber der Autor hat sich alle Mühe gegeben, sie verständlich zu erklären. Dass ihm das nach meiner Auffassung nicht immer völlig gelungen ist, liegt wohl auch daran, dass das Buch schnell erscheinen sollte. Oft schreibt Grandt wie ein Journalist und weniger wie ein Autor, der einer gut überlegten Gedankenstruktur folgt. Doch diese leichte Kritik wird durch die Informationsdichte und Sachlichkeit des Buches letztlich wieder aufgewogen. Wer sich über die herannahende Katastrophe vernünftig informieren möchte, ist bei diesem Buch sehr gut aufgehoben.
  13. Cover des Buches Inflation! (ISBN: 9783866807471)
    Gunnar Kunz

    Inflation!

     (8)
    Aktuelle Rezension von: maxibiene
    Es ist kaum zu glauben, aber Hendrik Lilienthal und seine Mitbewohnerin Diana Escher können sich kaum fort bewegen, nicht ohne auf eine Leiche zu treffen. So auch, als sie sich außerhalb von Berlin um Essensvorräte bemühen. Beim nächtlichen Durchwühlen des Kartoffelackers werden sie Zeuge eines Leichenfunds. Der Tote ist kein anderer als Ulf Weber, ein moralisch großzügiger Verbrecher, der aus der Not der Leute heraus seinen Vorteil zu ziehen vermochte. Inmitten der Inflation, die gerade ihren Höhepunkt erreicht hat, handelt Ulf Weber mit allem was rar ist und musste dafür wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen.
    In seinem dritten Kriminalfall hat sich Gunnar Kunz in das Jahr 1923 begeben, als die Inflation in Deutschland seinen Höhepunkt erreicht hat. Die Hungersnöte, die zwar schon seit Jahren andauerten und für die Bevölkerung unermessliches Leid mit sich brachten, ließen auch seinen Protagonisten Professor Hendrik Lilienthal leiden. Der katastrophale Kurssturz der deutschen Mark hatte nicht zuletzt dazu geführt, dass kaum noch Lebensmittel und Essbares käuflich zu erwerben waren. Ausgerechnet in dieser Zeit hat Ulf Weber seine großen Geschäfte tätigen können. Bei ihren Recherchen zu dem Mordfall, die nicht nur Kriminalkommissar Gregor Lilienthal, sondern auch die Hobbyermittler Diana Escher und Gregors Bruder Hendrik Lilienthal, auf den Plan riefen, stießen sie auf zwielichtige Gestalten im Scheunenviertel Berlins. Und genau hier vermutet man zunächst seine Verdächtigen. Auch wenn die Mordermittlung um den toten Ulf Weber so manches Mal nur das Beiwerk der Handlung zu sein schien, wurde ich trotzdem in deren Bann gezogen. Die Alltagssituationen, die der Autor aufgezeichnet hat, haben einmal mehr gezeigt, zu wessen die Bevölkerung imstande war. Die Schuld über den Geldverfall wurde letztendlich einer bestimmten Personengruppe zugeschrieben, den Juden. Obendrein wurden diese, wie schon so oft in der Geschichte, von den Unwissenden verfolgt. Die Auflösung des Mordfalls war dann doch etwas überraschend, vor allem, was das Motiv betraf. Alles in allem hat der Autor wieder ein spannendes Werk präsentiert und auch seine Protagonisten haben sich entsprechend weiter entwickelt. Obwohl ich dieses Mal seine zahlreichen Zitate, die ich aus den Vorgängerbüchern so gemocht habe, vermisst habe, wurde ich trotzdem mit einem ausgezeichnet recherchierten historischen Hintergrund gut unterhalten.
  14. Cover des Buches Was Sie nicht wissen sollen! (ISBN: 9783938656136)
    Michael Morris

    Was Sie nicht wissen sollen!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    Was steckt hinter dem anscheinenden Chaos der Wirtschaft? Was hat es mit dem Silber- und Goldmarkt auf sich? Wem gehört unsere westliche Welt? Kann sie überhaupt jemanden gehören? Wollen die Reichen wirklich, dass die Weltbevölkerung veringert wird? Wäre eine weltweite Währung vorstellbar? Oder was ist mit einer Weltregierung? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch beantwortet. . Der Anfang des Buches zieht sich recht, wie der Autor des Buches auch in seinem Vorwort erwähnt, da er alle Begriffe zuerst einmal erklären muss, aber sobald man da durch ist, ist das Buch wirklich spannend. Am Ende übertreibt Michael Morris etwas, doch ich glaube, das stammt aus seiner Paranioa, die er teilweise auch zu Recht hat. Lest dieses Buch auch wenn es auf den ersten Blick verrückt erscheint! Ich glaube, der Autor hat in vielen Sachen Recht und er kann es auch hinterlegen mit literarischen Beweisstücken oder Dokumenten. Empfehlenswert, wenn man wissen will, wie es in der Welt und der westlichen Gesellschaft so zugeht, jedoch nicht offiziell, sondern hinter den Kulissen.
  15. Cover des Buches Der Raubzug der Banken (ISBN: 9783896674876)
    Malte Heynen

    Der Raubzug der Banken

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind

    Schnell runterlesen kann man dieses Buch nicht, trotzdem sollte jeder diese Fakten kennen: Ich dachte immer, was einem die Finanzberater in der Bank empfehlen, hat den größten Nutzen für den Kunden. Wenn man dieses Buch gelesen hat, hat man eine weit differenziertere Ansicht. Ich bin begeistert! Zwar kann man keine Finanzausbildung nachholen, aber ein paar Tips anwenden kann man schon. Und davon gibt es hier eine Menge - traue keiner Bilanz, die du nicht selber gefälscht hast! Nie hätte ich gedacht, daß wir kleinen Leute so sehr betrogen werden! Ob man unsere Welt noch retten kann? Nach diesem Buch würde ich sagen, nein. Aber man kann versuchen, nicht in die Fallen der Banken zu tappen.

  16. Cover des Buches Sündiges Berlin (ISBN: 9783936878226)
    Mel Gordon

    Sündiges Berlin

     (2)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple
    Die vielbeschworenen "goldenen Zwanziger", in deren Zeitspanne Berlin zur Kulturmetropole wurde, werden in diesem Buch aus erotischem Blickwinkel betrachtet. Seien es Nachtclubs, Amüsiermeilen, Bars oder S/M Studios - die Historie des sexuell auschweifenden Berlins von 1920 - 1933 wird detailliert erläutert und mit vielerlei Bildern und Zeichnungen visualisiert. Für Freunde der Weimarer Republik durchaus mal einen Blick wert.
  17. Cover des Buches Der schwarze Obelisk (ISBN: 9783462051476)
    E.M. Remarque

    Der schwarze Obelisk

     (18)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Beim Lesen des Buches werden die Fakten, welche man aus dem Geschichtsunterricht kennt, lebendig. Remarque beschreibt die Lebensumstände, Ängste und Nöte der Menschen in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg sehr anschaulich. Für die Menschen gilt es die Erfahrungen aus dem ersten Weltkrieg zu verarbeiten, was insbesondere auch für den Hauptprotagonisten Ludwig Bodmer zutrifft, da er sehr jung als Soldat zum Kriegsdienst eingezogen wurde. 

    Geprägt ist das Leben der Menschen zur damaligen Zeit in Deutschland außerdem durch die Hyperinflation, wodurch viele Moralvorstellungen plötzlich nicht mehr Bestand haben. Um die Situation der Menschen zu verdeutlichen, werden viele Einzelschicksale aufgezeigt. Für Ludwig heißt es, nach den Erfahrungen des Krieges im zivilen Leben zurecht zukommen und sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, denn auch die zwischenmenschlichen Beziehungen werden immer stärker durch das Materielle bestimmt. 

    Philosophisch wird es immer bei den Besuchen Ludwigs in der Irrenanstalt, wo er auf Isabell trifft. Hier herrscht eine ganz andere Stimmung als in der Stadt, der fortwährende Blick auf den Wechselkurs zum Dollar spielt hier weniger eine Rolle. Ein freundlicher Ort ist es trotzdem nicht.

    Remarque zeichnet in seinem Buch ein umfassendes und kritisches Bild von der damaligen Gesellschaft, indem er Vertreter verschiedenster Strömungen zu Wort kommen lässt, Geistliche, Wissenschaftler, Nationalisten, Profiteure, Spekulanten, Kriegsversehrte etc. Interessant ist für mich auch die Tatsache, dass es autobiografische Bezüge gibt. In der Mitte des Buches gab es einige Wiederholungen, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte.


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