Bücher mit dem Tag "ich"
44 Bücher
- Richard David Precht
Wer bin ich - und wenn ja wie viele?
(664)Aktuelle Rezension von: Isabelle_KocherNormalerweise finde ich es schwer, generelle Leseempfehlungen zu geben, da es immer auf den persönlichen Geschmack und die jeweiligen Lesevorlieben ankommt, doch dieses Buch möchte ich jedem weiterempfehlen. Ich glaube, unsere Welt wäre ein besserer Ort, wenn wir alle Richard David Prechts Buch lesen und reflektieren würden.
Im Gegensatz zu anderen philosophischen Büchern, verliert sich Precht nicht in seinen eigenen Gedanken, die weder Hand noch Fuß haben, sondern beleuchtet die wichtigsten gesellschaftlichen Fragen objektiv von verschiedenen Blickwinkeln aus. Dabei begrenzt er sich nicht nur auf die Ideen der Philosophie, sondern zieht auch andere Disziplinen (wie die Neurowissenschaften, die Anthropologie oder die Psychologie) zu Rate, um neue Denkanstöße zu geben und Themen zu diskutieren wie "Dürfen wir Tiere essen?" oder "Ist Abtreibung moralisch?" Anstatt darüber jedoch ein entgültiges Urteil zu fällen, gibt er dem Leser nur Hilfestellungen, sich selbst kritisch darüber Gedanken zu machen.
Ich lese dieses Buch jetzt zum zweiten Mal und werde es in meinem Leben bestimmt noch ein weiteres Mal lesen. Absolut phänomenal.
- Hermann Hesse
Siddhartha
(945)Aktuelle Rezension von: MeazostroHermann Hesse schätze ich sehr, als Mensch aber auch als Autor. Es überrascht mich dabei immer wieder aufs neue, wie er seinen Schreibstiel den inhaltlichen Gegebenheiten eines Buches anpasst, ohne dabei etwas von seiner einfachen und stringenten Sprache einzubüßen, die sich sehr flüssig lesen lässt. Siddharta ist nur ein kleines Büchlein, aber das weltweit erfolgreichste und bekannteste Werk von Hesse, worin er seine eigene Auseinandersetzung mit den buddhistischen Lehren verarbeitet und aus westlicher Perspektive einen Lebensweg auf der Suche nach Erleuchtung und dem Sinn des Lebens nachzeichnet. Eine durchgehende Thematik bleibt dabei auch die eigene Erfahrungswelt von Siddharta, dem Hauptcharakter, der sich in verschiedene Situationen begibt um nicht in der Theorie zu verbleiben und seine eigenen Lehren aus der Praxis zu ziehen. Dabei zeigt er sich als allzu menschlich, indem er immer wieder in Sackgassen gerät oder Fehler aus der Vergangenheit wiederholt die er selbst zuvor verurteilte. Dies weißt wiederum auf Hesses eigene Verarbeitung der buddhistischen Lehre hin, da er damit den klassischen Erleuchtungsweg konterkarikiert. Was sich philosophisch hochtrabend anmutet ist die Idee, die aufgrund des inhaltlichen Fokussierens der Erlebniswelt sprachlich treffend auf eine poetische Erzählweise setzt und welche zum Prüfstein der Geschichte wird. So gilt Siddharta gemeinhin als Hesses "schönstes" Werk.
Gerade das war mir aber zu wenig, vielleicht hatte ich aufgrund des ihm vorauseilenden Rufes eine zu hohe Erwartung an das Buch. Aber die bloße Ästhetik kann mich nicht davon überzeugen, dass Siddharta ein besonders kluger, reflektierter oder besonnener Mann wäre, wenn er erst nach dem jahrelangen verharren in eine Situation mal über seine eigene Stellung darin nachdenkt. Ich würde sagen, wenn dass kleine Büchlein das Leben des Siddharta in seinen größten Teilen darstellt, hat der Mann recht wenig gedacht und recht wenig erlebt. Als ein Erfahrungsreicher Weiser präsentiert er sich jedoch den anderen Charakteren, was ihn für mich über fast die gesamte Strecke zum absoluten Unsymphat gemacht hat. So kam leider auch von der weltlichen Schönheit und der glaubhaften Erfahrungsreise dann doch recht wenig bei mir an. Froh über die Anregungen sei der, der in dem Werk Hesses mehr finden kann als ich, denn es ist zumindest theoretisch ein Meilenstein deutscher Literatur. - Cecelia Ahern
Das Jahr, in dem ich dich traf
(396)Aktuelle Rezension von: MiripandaSchwaches Buch der Autorin...
Jasmine wird von der Arbeit freigestellt und kümmert sich 1 Jahr um sich selbst und ihren Garten. Ihrem Nachbarn Matt geschieht Ähnliches, sie kann ihn allerdings nicht ab, stalkt ihn aber aus Gründen...
Letztendlich entwickelt sich über Umwege eine Freundschaft und das Leben von Jasmine ändert sich.
Die Geschichte beginnt interessant und bis zur Hälfte bin ich auch am Ball geblieben, allerdings ändert sich nur das Leben von Jasmine. Sie selber entwickelt sich gefühlt auf den letzten 10 Seiten.
Man sollte auch meinen, dass sie keine Erwachsene ist. Sie trifft nicht nachvollziehbare Entscheidungen, lügt mehrfach und lernt nix daraus. Welcher Erwachsene verteilt bitte als Rache Klopapier in Nachbars Garten...
Der Alkoholmissbrauch ging mir auch zu weit in diesem Buch.
3 Sterne nur gerade so, weil es bis zur Hälfte gut war und ich die Nebenrollen mochte.
- Estelle Maskame
DARK LOVE - Dich darf ich nicht begehren
(592)Aktuelle Rezension von: Aileen_liest》„Endlich.“
Iɴʜᴀʟᴛ:
Seit einem Jahr hat Eden kein Wort mit Tyler geredet. Sie ist verletzt und wirklich wütend, da Tyler sie einfach verlassen hat und sie sich allen alleine stellen muss. Als sie den Sommer wieder in Santa Monica verbringt, taucht dort auch plötzlich Tyler wieder auf. Sie ist sich sicher, nie wieder lässt sie sich auf ihn ein. Doch dann macht er ihr einen Vorschlag, der alles verändern könnte …
Mᴇɪɴᴜɴɢ:
Band drei beginnt ein Jahr nach Ende im Band zwei. Sowie die anderen Bände zuvor, wird auch dieser Teil wieder aus der Sicht von Eden geschrieben. Ich muss wirklich sagen, dieser Teil war rundum perfekt. Die ersten beiden Bände haben mir wirklich das Herz gebrochen, in tausend Einzelteile. Mir standen so oft die Tränen in den Augen und Band 3 konnte mein Herz wieder heilen. Ich liebe einfach Eden und Tyler, die beiden tun einfach so gut. Die beiden sind mutig und kämpfen für das, was sie wollen. So wie die anderen beiden Bände konnte ich auch diesen Teil einfach nicht aus der Hand legen. Ich musste einfach wissen, wie es weiter geht. Ich liebe das Ende wirklich sehr. Estelle Maskame hat mit dieser Dark Love Reihe wirklich eine Herzensreihe geschrieben, die für jeden geeignet ist, der ein bisschen Herzschmerz aushält. Die drei Teile bauen aufeinander auf, deswegen bin ich nun umso mehr gespannt, wie Band vier aus Tylers Sicht die Geschichte erzählt. Von mir gibt es eine große Empfehlung.
- Jennifer Niven
Stell dir vor, dass ich dich liebe
(326)Aktuelle Rezension von: Kitty_CatinaNachdem ich vor ein paar Jahren schon so gar nicht in „All die verdammt perfekten Tage“, einem weiteren Roman von Jennifer Niven, hineinfinden konnte, war ich etwas skeptisch, was diesen hier anbelangt, muss aber sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde, denn er konnte mich tatsächlich auf gewisse Weise in seinen Bann ziehen.
Durch die sehr kurzen, aber prägnanten Kapitel, fiel es mir wirklich leicht, in die Geschichte hineinzufinden und bei der Sache zu bleiben. Überhaupt ließ sich das Buch richtig schnell und flüssig lesen, was nicht nur an der Kürze der Kapitel lag, sondern auch am guten und flüssigen Schreibstil der Autorin. Ebenso hat sie ein riesiges Talent, das Setting, die Charaktere und deren Gefühle zu beschreiben.
Dabei fand ich die beiden Protagonisten sehr interessant, wie sie sich weiterentwickeln und schlussendlich zueinanderfinden. Beide haben eine gewisse Last zu tragen und alle zwei sind richtig gut geschrieben, vor allem aber Libby, die zwar innerlich sehr unsicher ist und mit den Dämonen ihrer Vergangenheit und auch ein Stück weit der Gegenwart zu kämpfen hat, aber dennoch wahnsinnig schlagfertig ist und sich nichts bieten lässt. Für mich ist sie ein sehr starker und liebenswerter Mensch, selbst wenn sie selbst eine Weile braucht, um das zu begreifen. Im Gegensatz dazu wirkt Jack, obwohl er beliebt ist, gut aussieht und mit dem scheinbar coolsten Mädchen der Schule zusammen ist, sehr unsicher. Er versteckt sein Problem und versucht allein damit klar zu werden. Als beide aufeinandertreffen und sich näher kennenlernen, können sie sich gegenseitig helfen, wobei auch hier wieder Libby eher die treibende Kraft ist.
Schön fand ich auch, wie gut sich die Autorin informiert hat. Obwohl ich vorher nicht viel über Gesichtsblindheit wusste, habe ich in diesem Buch noch viel darüber gelernt. Ebenso über die Folgen und Probleme, die damit einhergehen. Dennoch konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie Jack es so lange geheim halten konnte. Ebenso fand ich die Problematik von Libbys Übergewicht etwas zu überdramatisiert. Gut, bis zu dem Part, als sie das dickste Mädchen Amerikas war, fand ich das Interesse daran noch nachvollziehbar und auch, dass sie danach noch als dieses abgestempelt wird. Dennoch gibt es in Amerika so viele übergewichtige Menschen, dass sie in ihre Schule nicht so herausstechen sollte, wie sie es tut.
Trotzdem mochte ich die Geschichte wirklich gern, konnte beide Protagonisten richtig gut leiden und habe sie auch gern dabei begleitet, zu sich zu finden und auch zueinander. Ich habe Libby wirklich für ihre Schlagfertigkeit gefeiert und Jack mochte ich, weil er einen guten, sanften Charakter hat. Beide zusammen ergeben ein gutes Team. Und selbst, wenn mir am Ende das gewisse Etwas noch gefehlt hat, würde ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, denn es ist süß, kurzweilig und stellenweise sogar richtig tiefgründig.
- Mhairi McFarlane
Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
(193)Aktuelle Rezension von: kisacaeinsteinDa im Jahr 2024 die Fortsetzung des Buches erscheint, habe ich dieses Buch erneut gelesen.
Generell mag ich Mhairi McFarlane Bücher sehr. Auch dieses hat mir gut gefallen. Es hätte jedoch 100 Seiten weniger gut vertragen.
Nach dem Ende bin ich total froh, dass es weitergeht. Edie und Elliot mag ich sehr. - Celeste Ng
Kleine Feuer überall
(333)Aktuelle Rezension von: GwhynwhyfarDer Anfang: «In jenem Sommer redeten alle in Shaker Heights darüber, wie Isabelle, das jüngste Kind der Richardsons, endgültig durchdrehte und das Haus abfackelte. Während das ganze Frühjahr über die kleine Mirabelle McCullough Gesprächsthema gewesen war – beziehungsweise, je nachdem, auf welcher Seite man stand, May Ling Chow –, gab es endlich neuen aufregenden Gesprächsstoff.»
Es brennt! Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihre jüngste Tochter hat in jedem Schlafzimmer Feuer gelegt. Shaker Heights, der wohlhabende Vorort von Cleveland, Ohio, hier ist es sauber, ruhig und völlig ungefährlich, Golf-, Reit-, Tennis-, Segelclub. Ein strukturiertes Straßennetz, beste Schulen; vom Außenanstrich der Häuser bis zur Höhe des Rasens ist alles vorgeschrieben, eine Scheinidylle. Rasen! Gemüse im Garten ist nicht erlaubt. Ordnungsfanatismus, Ordnung ist das ganze Leben! Wie konnte es zu diesem Unglück kommen? Gehen wir zurück zu dem Tag als das unkonventionelle Mutter-Tochter-Paar Mia und Pearl Warren zur Miete in eine der Wohnungen der Richardsons einzieht …
«‹Izzy nimmt alles ernst. Zu ernst. Das ist ihr Problem.›
‹Der Witz daran ist›, sagte Lexi eines Nachmittags, ‹dass Izzy in zehn Jahren bei Springer auftreten wird.»
‹In sieben›, widersprch Trip. ‹Höchstens acht. Jerry hol mich aus dem Knast.›
‹oder Hilfe meine Familie will mich einweisen›, sagte Lexi.
Elena ist Journalistin, die für das heimische Provinzblatt zu schreibt, was eigentlich nicht ihr Lebensziel gewesen ist. Aber das wundervolle Shaker Heights ist ihre Geburtsstadt und ihr Mann ist ihr gefolgt, ein gut verdienender Anwalt im Ort geworden. Sie haben vier Kinder zur Welt gebracht, Lexie (17), Trip (16), Moody (15) und Isabelle (Izzy, 14), ein ansehnliches Haus gebaut – der amerikanische Traum ist perfekt. Natürlich haben alle Kinder völlig verschiedene Charaktere, doch Izzy, die Jüngste bereitet Sorgen. Rebellisch, gesellschaftskritisch, sie lässt Äußerungen fallen, die ihre Umgebung zu Schnappatmung bringt; sie lässt sich zu Aktionen hinreißen, die ihr mächtigen Ärger einbringen. Moody ist von der gleichaltrigen Pearl fasziniert, von ihrem Lebensstil, dem Vagabundenleben. Denn Pearls Mutter Mia ist Künstlerin. Sie fotografiert, zerlegt die Fotos, bearbeitet sie und gestaltet etwas Neues daraus. Sie leben von der Hand in den Mund; besorgen sich Möbel vom Sperrmüll, Bekleidung aus Secondhandläden, und wenn ihnen eine Stadt nicht mehr gefällt, ziehen sie weiter. Pearl wiederum, die sich nun täglich bei den Richardsons aufhält, beneidet Moody um diese Familie, die ein gemütliches Leben ohne Sorgen führt. Ein festes Heim, eine Heimat. Das hatte ihre Mutter ihr versprochen: Wir suchen einen Ort, an dem wir bleiben! Pearl soll in Ruhe ihre Schule abschließen können. Und Shaker Heights ist der perfekte Ort, um für immer zu bleiben.
«Während der Nachmittage mit Pearl begriff er allmählich, wie ihr unstetes Leben ausgesehen hatte. Sie reisten mit leichtem Gepäck: zwei Teller, zwei Tassen, eine Handvoll bunt zusammengewürfeltes Besteck, jeder einen Seesack mit Kleidern und natürlich Mias Kameras. Im Sommer fuhren sie mit offenen Fenstern, weil der Golf keine Klimaanlage hatte; im Winter fuhren sie nachts bei aufgedrehter Heizung. … Um die Privatsphäre zu wahren, hängten sie ein Laken von der Hecktür über die Kopfstützen der Vordersitze wie ein Zelt. Zum Essen hielten sie am Straßenrand und aßen, was sie hatten, aus der Papiertüte: Brot und Erdnussbutter, Obst, manchmal Salami oder ein Peperoniwürstchen, wenn es gerade im Angebot war. Manchmal waren sie nur ein paar Tage unterwegs, dann wieder eine Woche, bis Mia einen passenden Ort fand, an dem sie eine Weile blieben.»
Pearl, die mit allen Kindern der Richardsons befreundet ist, mit jedem auf eine andere Weise, gehört bald zur Familie. Und dann macht Elena Mia das Angebot, bei ihr im Haushalt stundenweise zu arbeiten. Izzy ist fasziniert von Mia und sie will fotografieren lernen, Kunst schaffen; und Mia zeigt ihr, worauf es ankommt. Die beiden Familien sind eng miteinander verfochten. Wie es so ist im Leben, es passieren Dinge, die nicht geplant sind – Geheimnisse, Missverstandenes, schwelende Eifersucht … Bereits im zweiten Satz in diesem Roman begegnen wir Mirabelle McCullough – die am Ende das Fass zum überlaufen bringt …
«eine Utopie zu schaffen. Ordnen – und Verordnen, für Ordnung unerlässlich – galt den Shakern als Schlüssel zu Harmonie. Sie hatten alles verordnet: die angemessene Zeit, um morgens aufzustehen, die angemessene Farbe der Vorhänge, die angemessene Haarlänge für Männer, die angemessene Art, wie man die Hände zum Gebet faltet (den rechten Daumen über den linken). Die Shaker waren fest überzeugt, wenn sie jede Kleinigkeit planten, könnten sie ein Stück Himmel auf Erden schaffen, einen kleinen Zufluchtsort, und die Gründer von Shaker Heights hatten genauso gedacht. In Werbeannoncen zeigten sie Shaker Heights hoch oben auf einem Berggipfel am Ende eines Regenbogens, mit Blick auf das schmutzige Cleveland. Perfektion war das Ziel.»
Ein vielschichtiges Familien-Psychogramm von zwei Familien, dazu ein Kleinstadt-Psychogramm. Eine erstickende Kleinstadtidylle, in der der ein freundlicher, freiheitsliebender Paradiesvogel auftaucht. Eine alleinerziehende Mutter, die dem Bürgertum ganz ohne Absicht ihr Spießertum offenbart, aufdeckt, dass dieser ganze Luxus nur verdeckt, was darunter brodelt, dass er letztendlich nichts wert ist. Diese Stadt hat viele Pläne, Regeln, Gesetze. Mia zu ihrer Kunst gefragt, antwortet: «Ich fürchte, ich habe keinen Plan. Aber den hat eigentlich niemand, auch wenn alle das Gegenteil behaupten.» Der Stich ins Wespennest. Izzy sprengt ihre Ketten: «Sie sann nach Möglichkeiten, um sich zu rächen. Und sie suchte sich die Beste aus.» Zu viel Neugier, Kontrollsucht, Geheimnisse, Intrigen, Rache und ein paralleles Drama in der Stadt machen die Geschichte zu einem spannenden Roman, den man nicht aus der Hand legen mag. Ein Drama, das ist auf der ersten Seite klar. Aber was brachte Izzy dazu? «und Izzy ließ das Streichholz auf das Bett ihrer Schwester fallen und rannte zur Tür hinaus.» Mit feiner Beobachtungsgabe nähert sich Celeste Ng empathisch ihren Protagonist:innen, den Müttern und den Kindern. Die auktoriale Perspektive erlaubt dem Leser den Einblick. Wir kennen die Geheimnisse aller Beteiligten. Und das macht es spannend. Wann fliegt wer auf und was mag das auslösen? Bitterböse und gesellschaftskritisch. Es gibt hier keine fiesen Charaktere – im Gegenteil, letztendlich hat man Verständnis für jeden Einzelnen – und was sich hier entblättert ist großes Kino! Empfehlung!
«Seit ihrer Jugend hatte sie einen Plan gehabt und ihn minutiös eingehalten … Sie hatte, kurz gefasst, alles richtig gemacht und sich ein gutes Leben aufgebaut, ein Leben wie sie es sich wünschte, wie alle es sich wünschten. Und jetzt kam diese Mia, eine vollkommen andere Frau mit einem vollkommen anderen Lebensstil, die sich ohne Entschuldigungen ihre eigenen Regeln setzte.»
Celeste Ng, geboren 1980, wuchs in Pittsburgh, Pennsylvania, und in Shaker Heights, Ohio, auf. Sie studierte Englisch in Harvard und Kreatives Schreiben an der University of Michigan. ›Was ich euch nicht erzählte‹ stand genauso auf der Bestsellerliste wie ›Kleine Feuer überall‹, das auch als Miniserie verfilmt wurde. Celeste Ng lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Cambridge, Massachusetts.
- Noa C. Walker
Du, ich und die Farben des Lebens
(131)Aktuelle Rezension von: annisleseweltEin Buch das die Luft zum atmen nimmt, mir das Herz hebrochen hat und Tränen in die Augen steigen ließ.
Es ist ein Buch das ein wichtiges und schweres Thema behandelt aber auch Hoffnung aufleuchten lässt.
Janica ist eine übersprudelnde junge Frau mit einem Herzen voller Liebe, quirlig, übermütig und mit einem Faible für Farbbezeichnugen.
"Johannisbeer-Marmelade-kochen-Rosa" oder "Mein-erstes-Islandfohlen-Braun". So genial, so ideenreich und so treffend.
Durch eine zufällige Begegnung lernt sie Thomas kennen und die beiden verlieben sich und erleben das Abenteuer Alltag und Liebe in all seinen kunterbunten Farben.
Doch dann werde sie vom schicksal überrollt. Das Leben wird schwer und die bunten Farben in ihrem Leben werden gedämpft - doch sie sind immer noch zu finden.
in diesem Buch geht es um Krankheit, Kinderhospiz, Abschied, Tod, Trauer aber auch Liebe, Freude und Hoffnung.
Hoffnung die über den Tod hinaus geht.
Dieses Buch hat mich mitgenommen in die schweren Zeiten des Abschiednehmens, des Loslassens und der Traurigkeit - ich habe mitgefühlt und ja, auch mitgeweint.
Dieses Buch ist voller Emotionen und Worte die das Herz brechen lassen trotzdem ist es nicht erdrückend auch wenn das Herz sehr schwer wird.
Dieser Roman, von dem ich nicht viel erwartet hatte, ja von dem ich dachte "wer weiß ob er mir gefällt" ist mir zum Highlight geworden.
- Blake Crouch
Dark Matter: Der Zeitenläufer
(286)Aktuelle Rezension von: BejeweledCatVor 7 Jahren las ich dieses Buch und war überwältigt. Überwältigt von der Idee von Multiversen, überwältigt von den beschriebenen möglichen Szenarien in Parallelwelten. Ich gab dem Buch 5 Sterne.
Nun sortiere ich mein Regal in 2025 und las es erneut. Ich bin überrascht, gelinde gesagt.
Die Szenarien, die mir damals noch so unglaublich vorkamen, so spannend beschrieben und unvorstellbar, sind heute... möglich. Denkbar. Nichts besonderes. Eine verwüstete Stadt durch einen Atomkrieg? Kann passieren. Eine Stadt versunken in Schnee und Eis, in der die Bewohner verhungern oder erfrieren? Klimawandel wird es zeigen. Schwerkranke Menschen im Lockdown wegen eines hochinfektiösen Pathogens? Habe ich erlebt und lebe ich immer noch. Der "Zauber" des Unvorstellbaren, der mich vor 7 Jahren bei der Lektüre belegte, ist verflogen. Wir leben diese Parallelwelten teilweise schon.Die zweite Hälfte wird dann ganz hirnverknotend und spielt sich wieder im "echten" Universum ab. Der Fokus und die Versessenheit von Jason1, wieder mit seiner Familie zusammen zu sein, ist das Leitmotiv des Romans und macht es irgendwann aber auch etwas langweilig.
Heute bewerte ich das Buch mit 3 Sternen. - Gayle Forman
Und ein ganzes Jahr
(320)Aktuelle Rezension von: Nikashe"Und ein ganzes Jahr" von Gayle Forman ist die Fortsetzung und Abschlussband von "Nur ein Tag".
Endlich erfahren wir, was in dem einen Jahr mit Willem passiert ist, wo er sich aufhält und wieso er Allyson/Lulu alleine zurück gelassen hat in Paris.
Stellt man beide Bücher nebeneinander, so ergeben Sie ein Herz, was ich sehr schön finde.
Im ersten Band der Dilogie erfahren wir recht wenig über Willem. Dies ändert sich nun mit dem zweiten Band. Denn dieser ist nun aus seiner Sicht geschrieben und wir erfahren wo er sich wann aufgehalten hat.
Wir begleiten Ihn auf den Weg Lulu zu finden, denn Allyson richtigen Namen kennt er immer noch nicht. Eine Suche, die Hoffnungslos erscheint und sich über mehrere Kontinente erstreckt.
Willem wirkt sehr zerstreut und meidet Konflikte. Es wird klar, wieso er ein Vagabunden leben lebt und wofür er versucht wegzulaufen.
Es war Interessant zu lesen, was in dem Jahr bei Willem passiert ist, auch wenn das Ende durch Band 1 bekannt war, hatte die Geschichte ihre spannenden Punkte.
Sein Charakter wird mehr erläutert und wirkt dadurch sympathischer als zuvor.
Die Orte und Personen, die ihm auf seiner Suche begegnen, machen die Story dann weniger vorhersehbar.
Willem der vorher an das Schicksal und an Zufälle geglaubt hat, fängt immer mehr an daran zu Zweifeln und am Ende wird doch alles gut.
Fazit:
Band 2 fand ich nur ein wenig Schwächer als Band 1. Dies liegt daran, dass man das Ende bereits kennt und leider meine Hoffnung nicht bestätigt wurde, dass man darüber hinaus noch etwas erfährt.
Das fand ich sehr Schade. Schließlich fiebert man die ganze Zeit dem Treffen entgegen und dann ist die Geschichte vorbei.
Willems Geschichte zu lesen hat mir dennoch Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wieso er ein Vagabunden leben lebt und diese Selbsterkenntnis und der Weg dorthin hat mir gut gefallen.
- C. R. Scott
Jeden Tag Will Ich Sie Küssen Und Berühren
(12)Aktuelle Rezension von: Nika488Es handelt sich hier um den zweiten Teil der Und jetzt Reihe von C.R. Scott. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden. Natürlich ist es für den Lesespaß schöner die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
Der Schreibstil von C.R. Scott liest sich sehr flüssig. Die Kapitel bekommt man abwechselnd aus der Sicht von Scott und Olivia erzählt. Dadurch erhält man den perfekten Einblick in die Story. Jegliche Emotionen und Situationen bekommt man aus den verschiedenen Sichtweisen erläutert.
Naja das diese Wette zwischen den drei Millionären nicht wirklich die feine englische Art ist, kann man sich schnell denken. In meinem Kopf kam nur, diese Idee kann auch nur von reichen Schnöseln kommen. Wer schließt denn bitte eine Wette drüber ab eine Jungfrau über 30 ins Bett zu bekommen? Aber viel entscheidender war in meinem Kopf die Frage, gibt es das noch?
Olivia ist eine Protagonistin der besonderen Art. Sie ist 34 Jahre alt und arbeitet in einer Erotik Hotline. Also ganz unbedarft ist die Frau nicht und als unwissend könnte man sie auch nicht bezeichnen. Nur hat sie ein Manko, sie ist Jungfrau. Da fragt man sich, wie kommt diese Frau auf diese Jobauswahl.
Scott ist ein reicher Mann und ist mit seinen Kumpels auf eine wirklich skurrile Wette gekommen. Wer legt wohl als erstes eine Jungfrau über 30 flach. Ich kann mir vorstellen, dass dies gar kein leichtes Unterfangen ist. Gerade sieht man das den Frauen an der Nasenspitze an?! Aber die Männer schließen öfters so kuriose Wetten ab.
Doch Scott trifft auf einer Gala auf Olivia und die Luft scheint zu knistern. Irgendwie hat ihm diese Frau den Kopf verdreht und er muss ständig an sie denken. Ob Olivia die perfekte Wahl für den Gewinn seiner Wette sein könnte? Oder soll er eventuell aus der Wette aussteigen? Was sagen dann wohl seine Kumpels dazu?
Hier kommt man bezüglich Emotionen, Humor, Erotik und Spannung definitiv auf seine Kosten.
Außerdem muss man hier einmal anmerken, dass die Männer doch gern mal die Rechnung ohne die Frauen machen in diesem Buch.
Eine Handlung nicht die nicht alltäglich ist und mit der ich mich aufgrund der Wette manchmal schwer getan habe persönlich. Aber ich finde die Autorin hat das sehr gut umgesetzt.
Auch wenn mir manche Beschreibungen oder Gegebenheiten etwas zu überzogen waren oder auf mehr Erfahrung hingedeutet haben.
Insgesamt gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne
- Ian McEwan
Maschinen wie ich
(121)Aktuelle Rezension von: jasreadsPuh … mit diesem Buch habe ich mir echt schwergetan. Eigentlich mag ich McEwans Schreibstil und seine oft sehr klugen Gedanken, aber hier war mir vieles einfach zu viel und irgendwie gleichzeitig zu wenig.
Die Grundidee, eine Welt mit lebensechten Androiden in den 1980ern zu entwerfen, finde ich eigentlich spannend. Leider verliert sich der Roman in seitenlangen Beschreibungen der alternativen britischen Geschichte und Nebensächlichkeiten, die mich mehr gelangweilt als begeistert haben.
Die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine wirkten oft künstlich und seltsam, die eigentlich spannenden ethischen Fragen waren sehr plakativ und fast schon aufdringlich.
Zwar sind zwischendurch ein paar unterhaltsame Stellen dabei, etwa wenn sich die Wiedervereinigung der Beatles als Fail herauststellt, aber insgesamt war es trotzdem kein Buch dass ich empfehlen würde. 3 Sterne trotzdem für die eigentlich spannende Idee und die schöne Sprache.
- Joe Dispenza
Ein neues Ich
(19)Aktuelle Rezension von: Ella1994„Ein neues Ich“ verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse über das Gehirn, die Biologie und die Quantenphysik mit spirituellen Konzepten. Dr. Dispenza zeigt, wie wir unsere Gedanken und Emotionen bewusst steuern können, um alte Muster zu durchbrechen und eine neue, kraftvolle Version von uns selbst zu erschaffen.
Das Herzstück des Buches sind die detaillierten Meditationstechniken, die Schritt für Schritt erklären, wie wir uns aus gewohnten Gedankenschleifen lösen und eine neue innere Realität erschaffen können. Seine Kombination aus wissenschaftlicher Klarheit und spiritueller Tiefe macht dieses Werk zu einem einzigartigen Erlebnis.
- Michael Gerard Bauer
Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd und ich
(4)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickMichael Gerard Bauer ist eine großen Zahl von Schülern durch seine Ismael - Trilogie bekannt geworden, deren einzelnen Teile in vielen Ländern zum Schulkanon Deutsch der Mittelstufe zählen. Sein neues Buch ist eine Art literarische Sitcom, in der zunächst einmal alles durcheinander geht und sich nach langem Wirbel am Ende in einem geradezu karthartischen Prozess alles zum Besten kehrt.
Die ich-erzählende Maggie Butt lebt mit ihrer Mutter alleine, seit ihr Vater sie beide verlassen hat. Sie hält ihr eigenes Leben für relativ unperfekt und nimmt sich deshalb in ihrer neuen Schule drei Dinge vor, die sie unbedingt erreichen will. Sie will eine beste Freundin finden, eine Eins in Englisch und sie braucht eine männliche Begleitung für ihren Abschlussball, mit der sie sich sehen lassen kann.
Doch als das Buch beginnt und das Schuljahr nur noch zwei Monate dauert, ist sie keinem dieser drei Ziele auch nur einen Schritt näher gekommen. Und als ob das alles nicht dramatisch genug wäre, hat ihre Mutter einen neuen Lover kennengelernt. Maggie nennt ihn die Nervensäge, weil sie befürchtet, dass er sich zwischen sie und ihre geliebte Mutter stellen wird. Danny, so heißt der Mann, arbeitet als Pfleger im Krankenhaus, und hat Maggie und so auch ihre Mutter kennengelernt, als sie vor etlicher Zeit volltrunken dort eingeliefert wurde.
Er kommt immer öfter zu Besuch, gibt zu allem seinen Senf dazu und bringt irgendwann den verlotterten Perserkater Sir Tiffy einer sterbenden Patientin von ihm vorbei. Maggie, die gerade unter einer absolut verkorksten Frisur leidet. Von ihrer Englischlehrerin Schwester Evangelista, einer alten durchaus sympathischen Nonne immer wieder liebevoll in den sprachlichen Senkel gestellt und eine hoffnungsvolle Chance auf einen Tanzpartner vergeigend, scheint bei Maggie alles schief zu laufen.
Mit viel Wortwitz und Komik erzählt Bauer über lange Strecken des Buches vom ganz normalen Wahnsinn im Leben dieses jungen Mädchens, das an sich selbst und ihrer Welt zu verzweifeln scheint.
Doch als sie bei den Sozialstunden im Altersheim dem scheuen Nerd Jeremy langsam näher kommt, und auch Sir Tiffy sich zunehmend als Schmusekatze entwickelt, kommt langsam Licht ins Lebensdunkel von Maggie.
Und auch die ungeliebte Nervensäge Danny wird noch eine positive Rolle spielen bei einem fulminanten Finale bis hin zu einem versöhnlichen Schluss.
Ein lustiges Buch, das auch sprachlich in die besondere Welt von Jugendlichen eintaucht und es perfekt versteht, sie auf eine Weise zu beschreiben, die voller Situationskomik ist.
Julia Nachtmann hat in dem vorliegenden Hörbuch den sprachlichen Witz und die situative Komik dieses Buches auf eine warmherzige Weise eingefangen und interpretiert.
- Gerhard Roth
Aus Sicht des Gehirns
(3)Aktuelle Rezension von: PhilippWehrliAls Einstieg in die Gehirnforschung gehört dieses Buch von Gerhard Roth zu den empfehlenswertesten. Gerhard Roth beleuchtet einige Erkenntnisse aus der Gehirnforschung, die geeignet sind, unser Selbstbild zu erschüttern, mehr noch vielleicht als die Erkenntnisse der modernen Physik oder die Evolutionstheorie. Während in der Allgemeinheit die Idee des Urknalls und die Evolutionstheorie durchaus bekannt sind und diskutiert werden, scheinen die philosophischen Erkenntnisse der Gehirnforschung weitgehend an der Allgemeinheit vorüber gezogen zu sein und kaum Einfluss auf unser Weltbild zu haben.
Bedeutsam scheint mir z. B.: Es gibt kaum noch Gehirnforscher, die an eine vom Körper unabhängige Seele glauben. Diese Tatsache ist aber unter Laien kaum bekannt, geschweige denn die Gründe dafür. Sie liegen keineswegs nur darin, dass die Forscher keine Seele finden, wenn sie das Gehirn betrachten. Vielmehr wird immer klarer, wie das Gehirn Sinnesreize verarbeitet und speichert. Und auch wenn wir nicht beweisen können, dass es keine unsterbliche Seele gibt, ist doch völlig klar, dass diese Seele die Arbeit des Gehirns eigentlich nur stören kann. Wenn wir eine unsterbliche Seele haben, die auch losgelöst vom Körper sieht, denkt und sich erinnert, wozu brauchen wir dann noch ein energiefressendes Gehirn das die gleiche Arbeit noch einmal macht?
Es ist praktisch unmöglich, eine Theorie des Denkens und des Bewusstseins aufzustellen, in der eine unsterbliche Seele auch nur einigermassen eine sinnvolle Bedeutung hat. Deshalb gibt es keine solche Theorie. Bemerkenswert scheint mir das deshalb, weil eine unsterbliche Seele im Weltbild vieler Menschen eine ganz zentrale Rolle spielt.
Wer sein Weltbild mit den Erkenntnissen der Wissenschaft in Übereinstimmung bringen will, muss sich deshalb mit Gehirnforschung befassen. Als erster Schritt dazu eignet sich das Buch von Gerhard Roth. Es gibt einen schönen Einblick in verschiedene Aspekte der Gehirnforschung, ohne allzu sehr in die Details zu gehen. Roth erklärt das Nötigste über den Aufbau des Gehirns. Er zeigt an Hand einiger Gehirnstörungen, dass Denken anders funktioniert, als wir uns dies gemeinhin vorstellen. Viele der kniffligen Probleme, die das Gehirn alltäglich löst, sind uns gar nicht bewusst. Erst wenn etwas nicht mehr funktioniert oder wenn wir einen Roboter auf diese Aufgabe programmieren wollen, wird uns bewusst, was das Gehirn hier leistet. Deshalb ist die Betrachtung von Gehirnstörungen sehr erhellend.
Wie z. B. merkt das Gehirn, welcher Körper und welche Körperteile zum Ich gehören und welche nicht, wo das Ich jetzt gerade ist, wer ich bin? – Alle diese Probleme scheinen einfach zu lösen. Es gibt aber Menschen, bei denen dies nicht mehr funktioniert, die z. B. ihr eigenes Bein für ein fremdes halten, die sich selber an zwei Orten sehen oder glauben, ein anderer zu sein.
Auch andere, oft diskutierte Fragen, etwa, ob Tiere bewusst denken oder ob wir einen freien Willen haben, wie viel Erziehung ausmacht, wie wir besser lernen können, wie das Bewusstsein zu Stande kommt oder welche Gewaltverbrecher therapierbar sind, erscheinen durch die Gehirnforschung in einem neuen Licht. Zu all diesen Themen offeriert Roth einige bemerkenswerte Erkenntnisse, ohne die Themen tot zu schlagen. In der Frage, was das Ich ist, zeigt er, dass dieses Ich eine ganze Reihe verschiedener Aufgaben erfüllt. Roth unterscheidet demzufolge eine ganze Reihe verschiedener Arten von Ich.
Für die oft als unwissenschaftlich geschmähte Psychoanalyse Sigmund Freuds findet er einige freundliche Worte, die ich bedauerlicherweise fast nicht mehr finde, weil zumindest meine Ausgabe des Buches keinen Index hat. Hier: Freuds Ansichten wurden von der Gehirnforschung insbesondere in drei Punkten bestätigt. 1. Das Unbewusste, das Es, hat mehr Einfluss auf das Bewusste, das Ich, als umgekehrt. 2. Das Unbewusste entsteht zeitlich vor den verschiedenen Bewusstseinszuständen und legt die Grundstrukturen der Persönlichkeit fest. 3. Das bewusste Ich hat wenig bis keine Einsichten in das, was seinen Wünschen, Plänen und Handlungen tatsächlich zugrunde liegt. Das Ich legt sich Erklärungen darüber zurecht, diese haben aber häufig wenig mit den eigentlich bestimmenden Geschehnissen zu tun.
Dabei scheut sich der Neurologe Gerhard Roth nicht, klare Worte zu verwenden, wenn er mit gewissen Aussagen nicht einverstanden ist. Und wenn er zum Schluss seines Buches eine Reihe von Philosophen kritisiert, so ist diese Kritik zumindest nicht aus der Luft gegriffen.
Lediglich in zwei Aussagen würde ich klar widersprechen. S. 64: „Denken ist zwar auch nichtsprachlich möglich, aber es besteht kein Zweifel, dass sprachliches Denken nichtsprachlichem stark überlegen ist.“ Und S. 95: „Wichtig ist aber die Tatsache, dass solch unbewusstes, implizites Lernen nicht bei komplizierten Sachverhalten funktioniert.“
Das wird zwar von vielen Experten oft und gerne behauptet, ist aber völlig falsch. Als Lehrer sehe ich das regelmässig, wenn einer der Spitzenschüler den anderen erklären soll, wie er eine Mathe- oder Physikaufgabe gelöst hat. Die eigenen völlig korrekten Überlegungen in eine einigermassen verständliche Sprache zu fassen, das schaffen nur die allerwenigsten. Auch Topwissenschaftler haben ihre grössten Ideen sehr oft in nichtsprachlichem Denken, indem sie z. B. die Dinge bildlich vor sich sehen. Mehrere grosse Entdeckungen wurden sogar geträumt, z. B. entdeckte Kekulé den Benzolring im Traum, Paul McCartey hörte das Lied „Yesterday“ in allen Details im Traum. Elias Howe, der die erste Nähmaschine erfand, träumte seine entscheidende Idee. Albert Szent-Györgyi, der das Vitamin C entdeckte, benutzte das unbewusste Denken gezielt, um Probleme zu lösen. Wenn er bei einer Frage nicht weiter kam, aber genügend darüber nachgedacht hatte, legte er sich schlafen. Er erklärte: „Da ich das Problem nicht lösen kann, lasse ich es in mein Unterbewusstsein absinken. Dort verweilt es unterschiedlich lange. Irgendwann wird die Lösung unverhofft an mein bewusstes Denken übermittelt.“ – Ich selber mache das übrigens selber genauso.
Wir brauchen die Sprache nicht zum Denken, auch nicht für sehr komplexe Gedanken. Wir brauchen die Sprache, um komplexe Gedanken anderen Menschen zu erklären. Und weil komplexe Gedanken meist erst dadurch wertvoll werden, dass wir sie erklären können, - und nur deshalb - treten komplexe Gedanken meist im Zusammenhang mit Sprache auf.
Die falsche Vorstellung, Denken basiere vor allem auf Sprache, führt nicht selten zu einer grotesken Didaktik. So wurde ich z. B. von Sportlehrern aufgefordert, eine schwierige Bewegung in Worten präzise zu beschreiben, in der Hoffnung, ich könne die Bewegung danach besser ausführen. Eine Bewegung beschreiben ist sicher ein gutes Sprachtraining. Aber eine Bewegung lernen kann man so bestimmt nicht. Sie können problemlos ohne Worte durch Vorzeigen jemandem zeigen, wie man einen Papierflieger faltet. Aber versuchen Sie das mal am Telefon, - ohne Kamera!
Diese kleine Kritik tut aber dem ausserordentlich positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. Es ist ein hervorragendes Buch, das ich jedem heiss empfehle! - Erling Kagge
Stille
(88)Aktuelle Rezension von: vobabooksErling Kogge teilt in diesem Buch seine 33 Antworten darauf, was Stille ist. Hierfür betrachtet er beispielsweise sein eigenes Leben, die Gesellschaft, philosophische Überlegungen etc.
Ich habe das Lesen des Büchleins als sehr angenehm und beruhigend empfunden. Die Gedankengänge fand ich sehr interessant, ich habe es echt im Lesefluss durchgelesen. Und mich gefragt: Was bedeutet Stille für mich?
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen und habe direkt nach anderen Büchern des Autors geguckt.
- Morton Rhue
Ich knall euch ab!
(552)Aktuelle Rezension von: kruemel_keks_Ich mochte den Aufbau und fand es sehr gut, dass verschiedene Perspektiven eingebaut wurden. Dies hat veranschaulicht, wie andere Personen, die beiden Jungen wahrgenommen haben und die generelle Einstellung der Personen aufgezeigt.
Ich hätte es auch interessant gefunden mehr Einblicke in Gary's und Brendan's Sichtweise zu erhalten, was man so eben hauptsächlich durch die Personen im Umfeld der beiden bekommen hat. Ich kann aber auch verstehen, warum dies auf ein Minimum beschränkt wurde. Im Endeffekt weiß man bei realen Attentaten solcher Art auch nur, was die/der Täter in Briefen oder Videos oder ähnlichem hinterlässt.
Alles in allem ein wirklich wichtiges Thema, womit meiner Meinung nach gut umgegangen wurde. Ich finde es gut, dass die beiden Schüler nicht nur als Tyrannen dargestellt wurden, die Leute verletzen und töten wollten, sondern auch als Menschen. Menschen, die tief verletzt waren und sich wohl leider nicht anders zu helfen wussten, weshalb sie sich letztlich für diesen grausamen Weg entschieden haben.
Meiner Meinung nach zeigt dies auch nur wieder, dass Gary und Brendan es der Gesellschaft gleichgetan haben. Denn aus Taten folgen ja immer Konsequenzen. In diesem Fall waren sie selbst die Konsequenzen für ihre Peiniger und alle, die ihre Augen verschlossen haben.
Dass es jedoch weiterhin zu Amokläufen an Schulen kommt, zeigen die Ereignisse seit Veröffentlichung dieses Buches. Allein dass sogar in einer Grundschule in den USA sowas passieren kann, ist einfach nur schrecklich und grausam.
- Jay Kay
Ich, Santa
(60)Aktuelle Rezension von: misspiderLeider hat sich das Buch ganz anders entwickelt als nach der Kurzfassung erwartet, und ich konnte so gar keinen Zugang zur Geschichte finden. Ein Mischmasch aus Coming-of-Age und wirrer Fantastik, über die wir viel zu wenig Hintergrundinformation erfahren. Dafür wird mit Charakteren und Namen um sich geworfen, allerdings ohne ausreichend Zeit um ihnen die nötige Tiefe zu verleihen. Mein Flop des Jahres!
- Lucy Robinson
Zwei wie du und ich
(30)Aktuelle Rezension von: MamaSandraInhalt:
Annie bekommt einen tollen Job angeboten in einer Zeit, in der sie gerade ziemlich fertig ist. Noch dazu ist ihr neuer Chef überaus sympathisch und so zuvorkommend und charmant, dass sie sich prompt in ihn verliebt. Das Happy End scheint zum Greifen nahe, nur ihre besten Freunde teilen ihr Glück nicht und sind skeptisch. Die Sorge um ihre Person ist nicht ganz unbegründet, denn Annie verarbeitet noch immer ein schweres Trauma aus ihrer Kindheit.
Kate Brady hat sich aus dem Berufsleben zurückgezogen und springt auf einer Reitsportfarm ins kalte Wasser. Dass sie noch nie in die Nähe von Pferden gekommen ist, verrät sie bis auf Kollegin Becca niemanden, denn dieser Job ist wichtig für sie. Sie möchte abtauchen und macht aus ihrer Vergangenheit ein großes Geheimnis. Hauptsache etwas tun, sich ablenken, nicht auffallen. Schwierig ist nur, dass auch Kate eine gewisse Zuneigung zu ihrem Chef entwickelt.
Schreibstil:
Das Buch ist in 33 Kapitel unterteilt. Recht abwechselnd wird auf den Alltag von Annie und Kate geblickt. Zwischendrin kursiv gedruckt wird von einem kleinen Mädchen erzählt. Damit beginnt auch das Buch, allerdings mitten im Tag dieses Mädchen. Weitere Seiten später beginnt dieser Tag – ihr 7. Geburtstag – erst nochmal von vorne. Zu Beginn des letzten Drittels erfährt man dann, um wen es sich handelt und in welchem Verhältnis das Mädchen zu den Frauen der Gegenwart steht. Bei Kates Erzählungen ist verwirrend, dass ihre Kapitel manchmal so beginnen, als würde es ein Buch im Buch geben. Das wird damit erklärt, dass Kate sich manche Situation vorstellt wie eine Romanvorlage, eine Filmkulisse. Dies ist allerdings verwirrend, wenn man zwischen 2 Geschichten pendelt und dazu noch die Story des kleinen Mädchens liest. Es ist dann einfach ein Hauch zu viel.
Meine Einschätzung:
Anfangs plätscherte die Handlung so dahin. Kate war sehr geheimnisvoll, bei ihr wollte man mehr erfahren. Annie hingegen war etwas langweilig, alles etwas zu perfekt. Allerdings merkte man schon, dass Stephen einen Haken haben MUSS, denn so perfekt und geleckt kann keiner sein. Immer mehr von Annies psychischen Problemen zu erfahren, machte ihren Charakter verständlicher. Dennoch war mir die Gesamthandlung lange Zeit viel zu langweilig, ich überflog einige Seiten recht schnell.
Als sich dann allerdings spät im letzten Drittel eine Art Auflösung zeigte, ein Höhepunkt die Dramatik steigerte, wurde es interessant. Am Ende muss ich sagen, dass die Umsetzung der Story dann doch schon etwas genial war. Wenn man durchhält beim Lesen, wird man am Ende positiv überrascht sein.
Die Autorin scheint eine Menge Recherche betrieben zu haben. Die Verhaltensweisen, Gedanken und Muster sind sehr gut rübergekommen. Auch wenn man selbst keine Ahnung vom Thema hat, konnte man sich gut in die Charaktere und ihre jeweiligen Psychosen hineinversetzen. Ebenso die Nebenstory des kleinen Mädchens war sehr geschickt eingesponnen. An sich wirklich eine geniale Story, extrem tiefgründig und emotional. Früher hätte man die „Auflösung“ nicht platzieren können, aber es ist – ganz ehrlich - schwierig bis dahin durch zu halten.
- E. L. Todd
Alles was ich will bist Du (Für Immer 1)
(20)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerBei dieser Reihe werde ich diesmal nicht jedes Buch einzeln rezensieren, sondern es eher allgemein zusammenfassen. Da diese Reihe etwas anders ist und aus glaube ich insgesamt 35 Büchern besteht, dachte ich fasse es eher allgemein. (Ich habe bis jetzt die ersten drei Bücher gelesen).
Aber erstmal worum geht es überhaupt in den Büchern?
Insgesamt geht es um eine Clique aus 6-8 jungen Erwachsenen, die zum Teil verwandt sind und zum Teil beste Freunde sind, da die Eltern alle miteinander befreundet oder verwandt sind.
Im ersten Buch wird aus der Sicht von Skye und Cayson geschrieben und auch deren Geschichte erzählt. Im zweiten Buch kommen Trinity und Slades Sichten dazu. Und im dritten Rolands Sicht (der Bruder von Skye). Aber von allen wird die eigene Geschichte erzählt. Jedoch ist alles mit einander verflochten, da es alles parallel läuft.
Cayson ist schon sehr lange in Skye verliebt. Jedoch sind sie beste Freunde und deswegen gesteht es Cayson Skye nicht, weil er die Freundschaft nicht aufs Spiel setzen möchte. Skye erkennt auch nicht wie sehr Cayson in sie verliebt ist und ist in einer anderen Beziehung. Doch mit ihrem Freund stimmt etwas nicht. Cayson kommt dahinter und hilft Skye dabei die Augen zu öffnen. Doch Skye merkt immer noch nicht das Cayson für sie der richtige ist. Als Cayson jedoch eine Frau kennen lernt und mit ihr zusammen kommt merkt Skye, dass sie mehr empfindet, als sie sich immer eingestehen wollte. Gibt es für die beiden ein Happy End? Und kann Cayson sich auf Skye einlassen, obwohl er sie eigentlich an den Nagel gehangen hat?
Gerade stelle ich fest, dass wenn ich jetzt Buch zwei und drei zusammenfasse, dass ich zu viel verraten würde und belasse es deshalb bei der Zusammenfassung. Falls aber jemand genauer etwas zu den anderen Büchern erfahren möchte, kann man mir hier gern schreiben.
Zu aller erst muss ich sagen, dass ich ein wenig irritiert war. Denn der ebook Titel heißt: Denn ich will dich, und hier heißt er: Alles was ich will bist du. Bei den anderen Titeln war das aber nicht so. Buch zwei heißt: Weil ich dich nicht lieben sollte. Buch drei heißt: Ich brauche einfach nur dich.
Das erste Buch hatte mich tatsächlich noch nicht ganz gehabt. Es war eine gute Story, aber mir fehlte ein bisschen ein stärkerer Höhepunkt. Trotzdem war der erste Band sehr gut zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr locker und total den Protagonisten entsprechend. Ich mag es das sie, aus meiner Sicht, nicht zu lange um den heißen Brei redet.
Es sind ein wenig viele Charaktere zu Beginn und ich brauchte ein wenig, um durchzusteigen wer zu wem gehört. Aber wenn man die nächsten Bücher liest, steigt man mit der Zeit ganz gut durch.
Ich persönlich mag es ja tatsächlich ganz gern, wenn man immer wieder mal mit dem Kopfschütteln muss, wegen der Charaktere..
Somit zu den Charakteren:
Cayson ist mir ein bisschen zu perfekt. Ich mag es wenn die Charaktere ein Paar Macken haben, aber seine einzige Macke ist, wie sehr er Skye liebt. Das fand ich ein bisschen schade. Aber sonst ist er natürlich der perfekte Mann für Skye und ist er ein sehr unschuldiger und braver Typ.
Das was er mit Jasmine hatte weiß ich nicht so ganz ob das so richtig war. Ja, er hat mit offenen Karten gespielt, dass er mit ihr keine Beziehung möchte und Skye liebt, aber er hätte es vielleicht schneller beenden sollen.
Ja... Skye... So ist sie ein wirklich toller Charakter..ABER.. wie kann man so blind und naiv sein. Sie hat mir ganz schön oft Kopfschüttelmomente verursacht. Sie kann froh sein, so einen Vater zu haben der ihr ehrlich ins Gesicht sagt, wie sie sich verhält.
Ich konnte schon ihre Motive nachvollziehen, jedoch war sie für mich ein wenig zu unvorsichtig was ihren Ex-Freund anging.
Tatsächlich finde ich wird es ab dem zweiten Buch erst grandios. Einfach weil ich Slades und Trinitys Charakter total mag und gerne ihre Sichten gelesen habe. Allgemein wurde es für mich ab dem zweiten Buch erst wirklich gut. Ich fand die Story spannender und besser und es gab deutlich spannendere Höhepunkte. Seitdem kann ich die Reihe nicht mehr aus der Hand legen.
Die Bücher bestehen aus so viel Leidenschaft, Liebe, Freundschaft, Hass, Traurigkeit und Humor, dass man ein bisschen von allem was bekommt.
Ich glaube das die Reihe insgesamt anders ist, weil es nicht eine Geschichte über zwei verliebte gibt und wenn sie zusammen sind ist sie zu Ende, sondern es geht darüber hinaus und erzählt den weiteren Verlauf. Dadurch ist das für mich mal was ganz anderes und finde das sehr gut. Für andere mag das vielleicht langweilig sein, aber ich glaube das noch mehr Charaktere mit dazu kommen werden und es so nicht langweilig wird.
Vielleicht schreibe ich ja nach den nächsten drei Büchern mal wieder eine Rezension darüber und Berichte über die Entwicklung.
Somit bekommt das erste Buch 4 Sterne und Band zwei und drei 5.
Ich kann jedem diese Reihe empfehlen, der:
- mal nicht nur eine kurze Story über ein Paar lesen möchte, sondern darüber hinaus
- viele unterschiedliche Charaktere kennenlernen möchte
- lange gerne etwas von einer Reihe haben möchte (wie gesagt ich glaube es waren 35 Storys)
- viel über Leidenschaft, Liebe und Freundschaft erleben möchte
- Heike Wanner
Du + Ich = Liebe
(68)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksNika ist siebzehn, temperamentvoll und hat immer einen Plan – bis sie den querschnittgelähmten Ben trifft. Der findet nach seinem schweren Unfall gerade erst zurück in den Alltag und will eigentlich nur seine Ruhe haben. Durch Zufall landet Nika mitten in Bens Leben – und mischt es kräftig auf. Plötzlich ist alles anders: Aus einem ersten Kuss wird die große Liebe und der Traum von einer gemeinsamen Zukunft. Doch dann stellt sich ihnen das Schicksal in den Weg ...
OMG was für eine Story... ich habe sie geliebt und verschlungen...
Dank des fliessenden Schreibstils war ich nach wenigen Seiten in der Story und konnte es nicht mehr weglegen. Die Protagonisten hatten so viel tiefe und das Buch hatte so viel ehrliche Szenen, ach... Ich habe es verschlungen...
Die Liebesgeschichte bannt sich ganz langsam an, die beiden treffen aufeinander und mögen sich zu beginn nicht recht, dann aber entsteht eine Freundschaft die relativ schnell in eine zarte Liebesgeschichte rübergeht... ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten...
Mir gefiel auch, wie ehrlich und brutal die Story auch die Behinderung von Ben gezeigt hat und es war in den einzelnen Szenen auch Thema (z.Bsp. das gewisse Tätigkeiten nicht mehr gehen oder nicht mehr reibungslos funktionieren, oder wie die beiden einander erkunden...). Wirklich schöne Umsetzung einer Wundervollen Idee, den Plot Twist hatte ich zwar kommen sehen, trotzdem war das Buch für mich sehr interessant und ich habe mich ein Stuck in die beiden verliebt und bin schon fast traurig, dass ihre Geschichte vorbei ist und ich weiter ziehen muss...
Mein erstes Buch der Autorin aber bestimmt nicht mein letzten, kann ich nur weiterempfehlen, man bekommt hier eine wundervolle Liebesgeschichte an die ich noch eine Weile denken werden :)
- Gavin Francis
Inseln
(15)Aktuelle Rezension von: evaczyk„Die Kartierung einer Sehnsucht“ heißt das Buch „Inseln“ des schottischen Arztes und Schriftstellers Gavin Francis im Untertitel – und das ist wortwörtlich zu nehmen. Denn das Buch ist reich illustriert mit alten Landkarten, die sich mit entlegenen, oft wenig bekannten Inseln befassen. Von ungefähr kommt das nicht, denn wie Francis gleich zu Beginn des sehr persönlichen Texts erläutert, faszinierten ihn schon als Kind die Abbildungen eines alten Atlas in der Stadtbücherei.
Millenials und die ihnen folgenden Generationen können es vermutlich gar nicht mehr nachvollziehen, was der Atlas für den Jungen bedeutet hatte, der sein Fernweh mit dem Finger auf der Landkarte und seiner Vorstellungskraft stillt. Schließlich wuchs Francis noch zu einer Zeit auf, als Fernreisen bei weitem nicht so verbreitet waren und die Information selbst über entlegene Gebiete nur einen Mausklick entfernt aus dem Internet abrufbar.
Geplant war „Inseln“ als „persönliche Reise durch Landkarten und Inselgeschichten, durch die Segnungen und Nöte der Abgeschiedenheit“, über die Rolle von Inseln in der kollektiven Kultur, über den möglichen Gewinn aus der Isolation des Insellebens. Die Corona-Pandemie habe den Ansatz seiner Überlegungen noch einmal verstärkt, schreibt Francis: „Die Welt hat sich verändert, es ist entscheidender denn je, die Vorzüge der Isolation zu schätzen und dennoch neue Wege zur Verbundenheit zu finden.“
Der Autor schildert eigene Inselerlebnisse, sei es als Naturschutzwart auf einem Leuchtturm, während eines Forschungsaufenthalts in der Antarktis oder als Besucher isolierter Inselgemeinschaften oder der Mönche auf dem Berg Athos. Daneben ist das Buch gespickt mit Verweisen aus der Literatur, etwa Robinson Crusoe. Auch die medizinischen Überlegungen kommen nicht zu kurz – ist nicht etwa die Pubertät eine wichtige Phase der Abkapselung, in der sich Jugendliche gewissermaßen auf ihre eigene, innere Insel zurückziehen?
Wenn von Sehnsuchtsinseln die Rede ist, denken die meisten vermutlich erst einmal an Traumstrände in der Südsee, im Indischen Ozean und der Karibik, an Korallenstrände und türkisblaues Meer. Doch auch wenn Francis Reisen auf das Lamu-Archipel vor der Küste Kenias und die Inseln im Titicacasee beschreibt – sein Focus liegt auf den einsamen, rauen, sturmumtösten Inseln des Nordens, seien es die Hebriden und Orkney-Inseln seiner schottischen Heimat, seien es Grönlad, die Faröer-Inseln, auf den Begegnungen mit Basstölpeln, Möwen und anderen wilden Seevögeln. Geradezu poetisch lesen sich seine Beschreibungen von Inselerlebnissen, als er sein Zelt in der Nähe von Vogelkolonien aufschlägt und ganz den den Geräuschen von Wellen, Wind und Vogelschreien hingeben kann.
„Inseln“ nimmt den Leser mit auf die Reise – nicht nur mit Hilfe der alten Karten, sondern auch auf die Gedankenreise des Autors und die philosophischen Überlegungen über die Kontraste zwischen Inseleinsamkeit und pulsierenden Städten, zwischen Isolation und Verbundenheit und der Frage, ob die Suche nach Einsamkeit nicht auch der Selbstfindung dient: „Liegt hier der ewige Reiz von Robinson Crusoe? Dass wir alle danach dürsten, uns in der Einsamkeit zu definieren? Dass wir davon träumen, endlich Schiffbrüchige zu sein?“ Insofern ist „Inseln“ in der erzwungenen Isolation durch die Pandemie nicht nur eine Möglichkeit, Fernweh zu stillen, sondern auch die positiven Seiten der Isolation zu untersuchen.
- Em Bailey
Du denkst, du weißt, wer ich bin
(125)Aktuelle Rezension von: Christinagirllive bekommt eine neue Mitschülerin, Miranda. Man erzählt sich an der Schüle, viele schlimme Gerüchte über sie. Olive lassen diese aber kalt. Dann wird Miranda die beste Freundin von Kati, die Beliebteste in der Klasse. Katie verändert sich und Miranda blüht auf. Olive fängt sich langsam sorgen über Katie zu machen. Überall wo Katie ist, ist auch Miranda. Wie ein Bodygard, nur im negativen Sinne. Langsam fängt Olive sich doch Gedanken über die Gerüchte zu machen...
Ich finde das Buch nicht schlecht, habe aber eine Weile gebraucht bis ich mich ins Buch eingelesen habe.
Während dem Lesen, habe ich mir Gedanken gemacht, was mit Olive nicht stimmen könnte...
Ich wollte wissen warum Miranda andere Menschen so extrem manipulieren konnte, so das sie sie "von ihnen ausaugte".
- Barbara Gowdy
Kleine Schwester
(12)Aktuelle Rezension von: gstRose liebt Gewitter, seit sie entdeckt hat, was die in ihr verursachen. Sie kann es kaum erwarten, bis das nächste kommt und sie wieder in Harriets Haut schlüpfen kann. Wenn sie im Körper dieser fremden, schwangeren Frau ist, fühlt, hört und sieht sie, womit diese sich gerade beschäftigt. Neugierig geworden, sucht Rose nach Harriet und beginnt, sie zu stalken.
Zwischendurch blitzen Erinnerungen an ihre jüngere, bereits verstorbene Schwester Ava auf. Wir tauchen abwechselnd in die Jahre 1982 und 2005 ein und begleiten die Protagonistin durch ihre Arbeit im vom Vater geerbten Kino. Dabei werden ganz berühmte Filme erwähnt, so dass das Lesen auch bei mir viele Erinnerungen wach rief. Der beginnenden Demenz der Mutter nimmt die Autorin durch ihren Humor die Schärfe.
Ich habe das Buch der 1949 in in Windsor/Ontario geborenen, mit vielen Preisen ausgezeichneten Autorin sehr gern gelesen und gleich Informationen eingeholt, was sie noch alles geschrieben hat. Die Mischung aus Spannung, Fantasie und Humor gefällt mir sehr.























