Bücher mit dem Tag "immigrant"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "immigrant" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches HERKUNFT (ISBN: 9783442719709)
    Saša Stanišić

    HERKUNFT

     (256)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Was für ein wunderbares Buch! Der Autor schreibt über seine Heimat, seine Herkunft und seine Familie: Das ist Jugoslawien vor und nach dem Krieg. Das ist Heidelberg und die ARAL-Tankstelle. Das ist das Dorf der Großmutter in den Bergen und das Fantasiespiel mit Freunden.

    In nicht allzu strenger Chronologie begleiten wir Ich-Erzähler Saša aus seiner behüteten Kindheit in Jugoslawien heraus nach Deutschland. Der Zufall will es: nach Heidelberg. Hier ist er an seiner Schule ein Flüchtling unter vielen. Er, der die Sprache erst lernen muss, macht Abitur, studiert und schreibt. Von klein an fabuliert er und liebt es Geschichten zu schreiben. Daher ist auch dieser Roman eine Geschichte, bei der man nicht genau weiß, was erlebt und was erfunden wurde. Immer wieder zieht es ihn in die alte Heimat zur Großmutter, die einen großen Teil des Romans ausmacht. Um sie kreist alles. Als ihre Demenz fortschreitet und ihre Erinnerungen verblassen, beginnt der Enkel Erinnerungen zu sammeln.

    Herausgekommen ist ein ganz ungewöhnlicher Roman, der sich mit dem Zufall der Herkunft auseinandersetzt. Ein liebevoller Roman über eine weit verstreute Familie, voll mit Geschichten, Anekdoten und Fantasien. Es macht so viel Spaß dieses Buch zu lesen. Es ist wunderbar witzig, geistreich und kurzweilig. So viele Sätze, die ich mir markiert habe und so vieles über das man nachdenken muss. Dazu eine Schlusspassage, die nochmal völlig überrascht. Eine ganz große Leseempfehlung. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2019.

  2. Cover des Buches Der Koch (ISBN: 9783257261523)
    Martin Suter

    Der Koch

     (493)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mitten in der beginnenden Wirtschaftskrise begegnen wir zwei unterschiedlichen Menschen in der Schweiz. Dem 33jährigen tamilischen Asylanten Maravan der eigentlich ein begnadeter Koch ist und der wunderschönen Andrea. Beide Arbeiten in einer der Topp-Adressen der Schweizerischengastronomie und begegnen sich auf eine besondere Art und Weise. Da Maravan nur als Küchenhilfe arbeitet lädt er Andrea zu einem echten Essen bei sich zu Hause ein und präsentiert ein Menü aus Sri Lanka dass feurig, erotisch und einfach köstlich ist. Am nächsten Tag werden Beide aus unterschiedlichen Gründen gefeuert und da hat Andrea eine perfekte Idee. Begeistert von Maravans Kochkünsten und der erotischen Wirkung des Essens gründen sie "Love Food." Der Erfolg bleibt nicht aus und während Maravan in Zutaten und Techniken schwelgt und Andrea fleißig organisiert und plant nimmt die Wirtschaftskrise ihren Lauf und die Unruhen in Sri Lanka zu. Zu den Kunden von "Love Food" gehören auch wichtige Männer aus Wirtschaft und der Politik und Maravans Leben wird aus den Angeln gehoben. Martin Suter ist ein Künstler und bereitet seine Geschichten auf wunderbare Art und Weise zu und die Zutaten sind perfekt und lassen einen nicht mehr los. Der Koch ist gewohnt spannend, bitter, humorvoll und dieses mal sehr kulinarisch, erotisch und die köstlichsten Düfte wehen einem um die Nase.

  3. Cover des Buches Bruno Chef de police (ISBN: 9783257261219)
    Martin Walker

    Bruno Chef de police

     (270)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Bruno Chef de Police von Saint-Denis versucht einen vermeintlich rassistischen Mord in seinem geliebten Dorf aufzuklären. Im Vordergrund steht aber mehr das Leben des gutgelaunten und sympathischen Junggesellen, der vor allem den Genuss der einheimischen Produkte wie Käse und Wein der französischen Provinz in allen Einzelheiten erklärt aber auch von der Frauenwelt nicht gänzlich abgeneigt ist. 

    Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die französischen Wörter haben für mich den Lesefluss nicht gestört sondern mich eher angespornt mein Französisch wieder aufzufrischen. Die Charaktere sind sympathisch und Das Buch war sehr kurzweilig. Was mich aber dazu zwingt meiner Bewertung 2 Sterne abzuziehen ist der Schluss. Die Auflösung des Falles an sich war gut, nur was danach passiert war für mich nicht befriedigend. Es macht auf mich den Eindruck, dass der Autor selbst nicht recht wüsste, wie er die politische Misere am geschicktesten auflösen soll und hat dann einfach gefühlt Garnichts getan. Ich habe das Buch dann etwas enttäuscht ins Regal gestellt. Aber gleich den zweiten Teil rausgeholt, da mir der Schreibstil und Bruno als Chef de Police von Saint-Denis doch sympathisch waren. Vielleicht ist das Ende von Teil zwei dann etwas gelungener.  

  4. Cover des Buches White Teeth (ISBN: 9780241954577)
    Zadie Smith

    White Teeth

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Einst waren sie Kameraden im zweiten Weltkrieg, Jahrzehnte später kämpfen sie sich durch das Londoner Leben. Das Leben als Familienvater, das Leben mit einer jüngeren Frau, das Leben mit Migrationshintergrund, der Kampf mit zerplatzten Träumen, mit der eigenen Identität. Archie und Samad sind das, was man gute alte Freunde nennt. Über Jahre hinweg begleitet man ihr Familienleben, macht Ausflüge in die Vergangenheit, zu Anverwandten und Vorfahren. Und lacht sich dabei zuweilen kringelig…

    Zadie Smith lässt in ihrem Debut Familiengeschichte lebendig werden, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen. Sie befasst sich mit schwierigen Themen wie Kampf der Kulturen und Religionen, den Schwierigkeiten sich einzufinden. Aber auch mit „Kleinigkeiten“ wie der Frage nach der „richtigen“ Erziehung der Kinder: wieviel Bangladesh darf man einem Teenager im modernen England aufzwingen? Einem Teenager, der selbst noch nie dort war? Wieviel Religion muss sein, zumal die eigene Großmutter ganz vorne bei den Zeugen Jehovas mitmischt? Smith packt viele heiße Eisen an und macht daraus eine großartige Story. Witzig und gleichzeitig ernst, erzählt sie sehr flüssig und mitreißend. Ihre Charaktere fand ich sehr originell, natürlich wird so manches Klischee bedient, aber die Autorin weiß auch zu überraschen. Mich haben ihre Figuren überzeugt. Die Handlung ist gut konstruiert, lediglich der Mittelteil hätte etwas Straffung vertragen können. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, es gab einige Denkanstöße und ich kann mich dem Lob für dieses Debut eigentlich nur anschließen.

  5. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  6. Cover des Buches Chuzpe (ISBN: 9783518468166)
    Lily Brett

    Chuzpe

     (146)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Hier war ich wirklich zwiegespalten, am Schluss fand ich dann aber doch, dass es die Note 2 verdient. Mir ging die durchweg negative Haltung von Ruthie manchmal etwas auf die Nerven aber der Charme, Elan und Witz von Edek hat vieles wieder gut gemacht. Hat mir dann doch gut gefallen!  Lily Brett, ein Name, den man sich merken muss. 

     

  7. Cover des Buches Pnin (ISBN: 9783644056510)
    Vladimir Nabokov

    Pnin

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Pablo_Honey

    Pnin ist ein Roman von Vladimir Nabokov, der das Leben eines russischen Emigranten in den USA erzählt. Der Protagonist Timofey Pnin ist ein Professor für russische Literatur an einem kleinen College, der sich in der neuen Kultur nicht zurechtfindet und von allerlei Missgeschicken heimgesucht wird. Er verliert seine Heimat, seine Frau, seine Freunde und seine Würde, aber er gibt nicht auf und versucht, sein Schicksal mit Humor zu ertragen. Der Roman besteht aus sieben Kapiteln, die jeweils eine Episode aus Pnins Leben darstellen. Der Erzähler ist ein alter Bekannter von Pnin, der sich erst im letzten Kapitel als Nabokov selbst zu erkennen gibt. Er schildert Pnin mit einer Mischung aus Sympathie und Spott, aber auch mit Respekt und Bewunderung.

    Mit Pnin hat Nabokov ein literarisches Meisterwerk geschaffen, das durch seine unkonventionelle Erzählkunst und seinen sprachlichen Glanz beeindruckt. Er verwandelt ein scheinbar alltägliches Thema in eine fesselnde und bewegende Geschichte, die den Leser zum Lachen und zum Weinen bringt. Pnin ist eine tragisch-komische Gestalt, die sowohl zum Spott als auch zur Sympathie einlädt. Er ist ein Antiheld, der sich tapfer durch das Leben schlägt und dabei seine Menschlichkeit nicht verliert. Er ist ein Fremder, der sich nach Anschluss sucht und doch seine Individualität bewahrt. Er ist ein Gelehrter, der die Schönheit der Literatur liebt und doch von der Welt übersehen wird. Er ist ein Mensch, der Fehler begeht und leidet, aber auch liebt und lacht. Pnin ist eine unvergessliche Figur in der Geschichte der Literatur.

  8. Cover des Buches Das Genie (ISBN: 9783257244731)
    Klaus Cäsar Zehrer

    Das Genie

     (86)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Vollkommen mittellos landet der 18jährige Ukrainer Boris Siddis 1886 in New York. Er ist ein intelligenter und unabhängiger Kopf, unbeeindruckt von sozialen Rangunterschieden, ein Idealist. „Er konnte Universitäten nicht ausstehen und Professoren noch weniger. Diese saturierten Langweiler verstanden sich prächtig darauf, sich ihre Dutzendgelehrtheit vergolden zu lassen, aber von der Kühnheit, vom Abenteuer, von der Lust und der Leidenschaft, von der mitunter auch quälenden Anstrengung des Denkens wussten sie nichts.“ Er ist eigenwillig, er will kein Normalo sein. Seine zukünftigen Schwiegereltern lässt er wissen, dass er keineswegs gedenke, den traditionellen Ernährer zu geben und ihre Tochter von sich und seinem Geld abhängig zu machen. Stattdessen will er sie darin unterrichten, selbstständig zu werden, sich zu bilden. „Denn das einzige Vermögen, das einem keiner stehlen kann, ist jenes, das man im Kopf hat.“

    Boris Siddis ist ein Bildungsbesessener, fanatisch eignet er sich Wissen an, fanatisch gibt er es weiter. Mit seiner Hilfe schafft es seine Frau Sarah, zum Medizinstudium zugelassen zu werden, er selber bringt es zum Dozenten in Harvard und zum Forscher an der Columbia. Es ist die Zeit der psychologischen Forschung: Suggestion und Hypnose, Dissoziation und Persönlichkeitsspaltung, Selbstbestimmung und Fremdsteuerung.

    Dann wird Boris und Sarah Siddis ein Sohn geboren, der nach dem Förderer und Kollegen von Boris, dem berühmten Psychologieprofessor William James benannt wird, der auch der Pate des Buben wird. Gemäss Boris‘ Überzeugung gibt es keine höhere Pflicht, als sich zur Perfektion heranzubilden, und so wird der kleine William einem Erziehungsprogramm auf Grundlage der neuesten psychologischen Erkenntnisse unterzogen. „ … die normalen Leute. Schau sie dir an, Sarah. Wie angepasst sie sind, und wie unglücklich. Sie machen immer nur das, was andere von ihnen verlangen. Die reinsten Marionetten. So einer soll William nicht werden.“

    Die Schule muss der Kleine gleichwohl besuchen und findet dort alles ausgesprochen eigenartig. So berichtet er vom ersten Schultag: „Sehr wichtig ist ihnen das Begrüssen. Die Lehrerin kommt herein, stellt sich hinter den Katheder und sagt: ‚Guten Morgen, Kinder.‘ Dann müssen alle gleichzeitig aufspringen, sich neben ihre Bank stellen, im Chor ‚Guten Morgen, Mrs. Withcomb!‘ rufen und so lange stehen bleiben, bis sie ‚Danke, setzt euch‘ sagt. Das wird immer wieder geübt. Der Nutzen ist unklar. Die Lehrerin sagt nur, dass das eben dazugehört. Danach wird ein Schulgebet gesprochen. Die Schüler müssen Gott bitten, ihnen beim Lernen zu helfen. Eine Diskussion darüber, ob es Gott überhaupt gibt, ist unerwünscht.“

    Wie sein Vater ist auch Billy ein eigenbrötlerisches Genie und darüber hinaus ein Besserwisser. Seine Klassenkameraden mögen ihn nicht, die Lehrer fürchten ihn – er ist ein Wissenshungriger und nicht wie die andern am Abschlusszeugnis interessiert. Überall steht er im Mittelpunkt, nirgends gehört er dazu, auch mit seinen Mitstudenten in Harvard, wo er im Alter von elf Jahren als Special Student zugelassen wird, kommt er nicht zurecht. Er wehrt sich gegen seine ehrgeizigen Eltern, will nicht so werden, wie sie es für ihn vorgesehen haben, überwirft sich mit ihnen – und könnte ihnen in seinem ganzen Tun und Lassen ähnlicher kaum sein.

    Er schliesst sich „den Roten“ an, kommt vor Gericht, wo er sich selber verteidigt und auf die Kraft der Logik zählt – so weist er etwa den Richter darauf hin, dass das Recht auf Privateigentum in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung nicht garantiert sei, im Gegensatz zum Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück – und auf eine Realität stösst, die er weder versteht noch verstehen will.

    Er findet eine anspruchslose Arbeit bei einer Versicherungsgesellschaft und fühlt sich frei, da er niemand Spezieller mehr sein muss. „Er hatte keinen Grund, sich zu schämen. Vorausgesetzt, er würde niemals versuchen, Karriere zu machen und sich hochzukämpfen Richtung Turmspitze. Solange er konsequent in den untersten Bereichen des Unternehmens blieb und der Versicherung nur seine Zeit zur Verfügung stellte, aber nicht sein Herzblut und erst recht nicht seine Intelligenz, so lange würde er noch er selbst sein.“

    Doch man lässt ihn nicht in Ruhe. Als die Presse Wind vom Schicksal des einstigen Wunderkindes bekommt, flieht William zuerst nach San Francisco, der Liebe wegen, die jedoch unerwidert bleibt. An die Ostküste zurückgekehrt, beginnt er mit dem Schreiben von unverkäuflichen Büchern, als sich die Weltwirtschaftskrise ankündigt. Dieses Werk ist auch eine intelligente Geschichtslektion.

    Nicht zuletzt ist „Das Genie“ ein Buch darüber, wie brutal und rücksichtslos die Mehrheit mit Andersdenkenden umgeht, denen oft gar nichts anderes bleibt, so sie sich denn nicht verleugnen wollen, als sich in Sturheit und Arroganz zu retten. Mit tragischen Konsequenzen, wie Klaus Cäsar Zehrer eindrücklich zeigt.

    Glänzend geschrieben, wunderbar witzig und erhellend erzählt – selten ist über „unser“ westliches Wertesystem unterhaltsamer aufgeklärt worden. „Das Genie“ ist ein Meisterwerk!

  9. Cover des Buches The Godfather (ISBN: 0451167716)
    Mario Puzo

    The Godfather

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage zu dem wundervollen Film mit Brando, Pacino usw. Der Aufstieg des Don wird erzählt, und wie er Audienz hält, indem er sich die Sorgen seiner Bittsteller anhört und mal gütig, mal kalt reagiert, wie er seine Nachfolge zu regeln gedenkt, sich mit seinem Consigliori berät und auch äußert widerspenstige Naturen wie den Filmproduzenten Jack Woltz zu überzeugen vermag ("Ich hab ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.") Nur die Beschreibung von Sonnys "derbem Puttengesicht" wirkt albern.
  10. Cover des Buches In Gottes Namen (ISBN: 9783828993235)
    David Ellis

    In Gottes Namen

     (119)
    Aktuelle Rezension von: meine_1000_leben

    Wo fange ich an?

    Ich fand dieses Buch durchaus spannend, allerdings haben mich die Wiederholungen von bestimmten Sachen irgendwann ziemlich genervt. Da hätte man den genauen Wortlaut auch einfach etwas kürzen können.

    Das Ende wiederum habe ich so nicht erwartet und die Verstrickungen, die am Schluss aufgedröselt wurden, waren wirklich sehr interessant.

    Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

  11. Cover des Buches Englischer Harem (ISBN: 9783257801873)
    Anthony McCarten

    Englischer Harem

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Tracy arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und weil ich die alltäglich Arbeit dort zu eintönig ist, macht sie in Gedanken aus jedem Kunden eine bekannte Persönlichkeit. Mal ist der Herr in ihrer Vorstellung Laurence aus Arabien oder die ältere Dame eine Filmdiva.

    Soviel Verträumtheit kann ihr nur eine Kündigung einbringen. Da ihre Familie in einem heruntergekommenen Hochhaus in mehr als bescheidenen Verhältnissen lebt, kann sie es sich nicht leisten, auf den großen Job zu warten. Sie macht sich auf und versucht in einem persischen Restaurant als Bedienung angestellt zu werden.

    Von da an verzaubert dieser Roman seine Zuhörer. Man findet sich im Morgenland wieder, fühlt sich in die Erzählungen von 1001 Nacht versetzt. Sam, der persische Restaurantbesitzer könnte Tracys Vater sein. Er ist nicht besonders schön, hat Bauch und kahle Stellen auf dem Kopf. Aber wie er beschrieben wird, versteht man Tracy, dass sie sich in ihn verliebt und zum Entsetzen ihrer Eltern, nur ihn will. Auch dass sie seine Drittfrau ist, kann ihren Entschluss nicht ins Wanken bringen, Sam zu heiraten. Glücklich leben die drei Frauen mit Sam und den Kindern in einem großen, eleganten Haus. Es liest sich wie ein Märchen. Doch die Realität klopft sehr schnell an die Tür.  
    Ein Harem in der westlichen Welt? Undenkbar! Doch im Grunde kritisieren ihn nur diejenigen, die ihn in Wirklichkeit um sein Leben mit 3 Frauen gleichzeitig beneiden. Die Moralvorstellungen werden seltsam auf den Kopf gestellt. Und der Hörer ist voll auf der Seite von diesem liebenswerten Sam, der so gar nichts von einem Casanova an sich hat und eher etwas linkisch wirkt.

    Es klingt wie ein zauberhaftes Märchen. Doch sie leben in London und nicht in Persien mit den dortigen Gepflogenheiten. 

    Das Ende ist dann auch zuerst traurig. Doch die große Überraschung bleibt nicht aus und lässt jedem Hörer genügend Raum für eigene Phantasie.

    Ich fand dieses Hörbuch wunderbar. Dem Sprecher Rufus Beck gilt ein ganz großes Lob für seine stimmliche Wandelbarkeit. Dieses Hörbuch reißt einen aus dem Alltag und gibt dem Hörer große Einblicke in eine uns fremde Kultur.  
  12. Cover des Buches Das Ende der Geduld (ISBN: 9783451069123)
    Kirsten Heisig

    Das Ende der Geduld

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Jugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde". 

  13. Cover des Buches Reise in die Nacht (ISBN: 9783641023874)
    Gianrico Carofiglio

    Reise in die Nacht

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist der Auftakt einer Reihe um den Anwalt Guido Guerrieri in Bari und ist 2002 im Original erschienen. Der als Strafverteidiger tätige Avvocato Guido Guerrrieri ist soeben von seiner Frau Sara verlassen worden, was ihn in eine veritable Lebenskrise stürzt. In dieser Situation übernimmt er auch noch einen aussichtslos erscheinenden Fall: der Senegalese Abdou Thiam wird angeklagt, einen neunjährigen Jungen entführt und getötet zu haben.

    Der Avvocato erzählt in der Ich-Form und er erzählt neben dem eigentlichen Fall viele Anekdoten aus seinem Berufs- und Liebesleben. Das wirkt jedoch leider oftmals wie eine Aufzählung und verbindet sich mit der Hauptgeschichte nicht zu einem harmonischen Ganzen. Das bessert sich jedoch nach ungefähr der Hälfte des Buchs und die Geschichte wird dann fokussierter und stringenter erzählt, auch wenn auch da wieder eine Verflossene auftaucht, deren Bedeutung sich nicht so richtig erschließt.

    Rechtsanwalt Guido Guerrieri ist eine sympathische Figur mit Fehlern und Selbstzweifeln, kein strahlender Held, dem alles gelingt.

    Juristische Fachtermini wie z.B. der Unterschied zwischen einem Schnellverfahren und einem normalen Schwurgerichtsverfahren werden laienverständlich erklärt. Beeindruckend beschrieben ist auch das Schlussplädoyer des Strafverteidigers. Überhaupt ist dem Roman anzumerken, dass der Autor sich mit dem Rechtswesen in der Praxis auskennt. Drei Sterne.

  14. Cover des Buches Ohrfeige (ISBN: 9783442714902)
    Abbas Khider

    Ohrfeige

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    Von Abbas Khider kenne ich den Roman „Der Erinnerungsfälscher“, der mir sehr gut gefallen hat. Und der Roman „Ohrfeige“ kann durchaus mit diesem Werk mithalten und als eine Art Ergänzung dazu gelesen werden, allerdings ist der Erzählton etwas drastischer und deutlich schonungsloser, darauf muss man im Vorfeld gefasst sein. Und anders als in dem Roman „Der Erinnerungsfälscher“ geht es weniger um die Erinnerungen eines irakischen Flüchtlings an sein Heimatland, sondern mehr um die Beschreibung der schweren Anfangszeit in der neuen Heimat. Die Handlung spielt um die Jahrtausendwende herum.

    Karim Mensy ist die Hauptfigur in diesem Roman und durch ihn erhalten wir als Leser einen Einblick in die „Parallelgesellschaft“. Er informiert uns darüber, wie man einen Schlepper oder Schwarzarbeit findet, wie die Heiratsvermittlung in der Fremde abläuft oder wie man Geld in ein instabiles Land wie dem Irak transferiert. Er beschreibt eindringlich, was für Polizeischikanen er erlebt hat und welchen immer gleichen Vorurteilen er als irakischer Flüchtling in Gesprächen mit Einheimischen begegnet ist. Mit schonungsloser Offenheit berichtet uns Karim, dass er immer wieder auf Leute trifft, die aus der Not eines Flüchtlings Profit schlagen. Und wir leiden mit ihm mit, als er durch den Widerruf seines Asylantrags einen Schock erlebt. Er fühlt sich ohnmächtig, als ihm die Aufenthaltserlaubnis entzogen wird, er weiß nicht, was er tun soll, und als Leser empfindet man Mitgefühl. Mit sehr viel Ehrlichkeit beschreibt Karim darüber hinaus im Rückblick, wie er in Deutschland ankommt, verhaftet wird, eine erniedrigende Behandlung über sich ergehen lassen muss und wie sich sein Leben im Asylheim gestaltet, wo er keiner sinnvollen Beschäftigung nachgehen kann, wo er von Mitbewohnern eine Anleitung dafür erhält, wie man richtig Asyl beantragt, und wo er mit Kriminalität, Prostitution sowie mit anderen menschlichen Abgründen in Berührung kommt. Wir erfahren auch, warum Karim sein Heimatland verlassen hat und verstehen auf diese Weise, wie intolerant die Gesellschaft war, in der Karim zuvor lebte. Der Autor macht am Beispiel von Karim gut nachvollziehbar deutlich, welcher psychische Druck auf Flüchtlingen lastet, weil sie sich bürokratisch schwer verständlichen Verfahren zur Asylbeantragung ausgeliefert fühlen. Folge davon ist ein konfliktreicher Alltag im Asylheim. Der Umgangston in dieser Umgebung ist barsch und direkt. Erschwerend kommt hinzu, dass Karim außer zu einigen wenigen Mitarbeitern der Caritas keinen Kontakt zu Einheimischen pflegen kann, was das Erlernen der fremden Sprache enorm erschwert. Dennoch kämpft er sich durch, lässt sich trotz aller widrigen Umstände nicht unterkriegen. Er nimmt einen Integrationsjob als Müllsortierer an, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und wohnt, weil er keine eigene Mietwohnung findet, in einem Obdachlosenheim, als er vorübergehend Asyl und eine Aufenthaltsgenehmigung erhält. Auch die Auswirkungen der Ereignisse des 11. September 2001 auf sein persönliches Leben schildert Karim. Plötzlich wird er argwöhnisch beäugt und fühlt sich unter Generalverdacht, sogar ein Verhör muss er über sich ergehen lassen. Dabei wird auch einmal eine andere Sichtweise auf den Irakkrieg deutlich, und zwar die Sicht von jemandem, der Familie in Bagdad hat. Mit Betroffenheit liest man Passagen, in denen Karim von einem Freund berichtet, der aufgrund der politischen Ereignisse durchdreht, Wahnvorstellungen entwickelt und in die Psychiatrie eingewiesen wird. Stellenweise erzählt Karim auch von skurrilen Figuren und Begebenheiten, dann wird der Erzählton auch einmal ironisch und bissig-humorvoll, sonst empfand ich ihn meist als sehr eindringlich.

    Die Gefühle Wut und Verzweiflung sind bei Karim allgegenwärtig, was auch die Rahmenhandlung erklärt. So gibt sich Karim der Gewaltfantasie hin, sich an einer Sachbearbeiterin zu rächen, die ihm stets ohne Verständnis begegnet ist. Das fand ich ehrlich gesagt schon grenzwertig in der Darstellung, es verleiht den Emotionen von Karim aber auch eine gewisse Drastik. Auch hätte ich mir etwas mehr Differenziertheit bei der Darstellung der Aufnahmegesellschaft gewünscht, v.a. was die deutsche Polizei betrifft. Was ich aber an diesem Werk schätze ist die schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit, es wird nichts schön geredet. Wohl kaum jemand traut sich so offen über den Alltag in einem Asylheim zu sprechen wie Karim. Und wie schon bei dem Roman „Der Erinnerungsfälscher“, wo die Hauptfigur Said im Mittelpunkt stand, kann das Schicksal von Karim ebenfalls exemplarisch für das anderer Flüchtling in Deutschland stehen. Das macht auch diesen Roman für mich so interessant. Man erhält einen Einblick in die Lebenswelt und in die Erfahrungen eines Flüchtlings aus dem Irak, und das aus der Feder eines Autors, der ebenfalls eine Fluchtgeschichte erlebt hat. Einige biographische Überschneidungen zwischen der fiktiven Figur Karim und Abbas Khider gibt es nämlich (wie schon bei „Der Erinnerungsfälscher“). Und hier stellt sich schon die Frage, wie autobiographisch geprägt auch das Buch „Ohrfeige“ eigentlich ist. Das kann nur der Autor beantworten. Auf jeden Fall leistet der Roman einen Beitrag dazu, Empathie gegenüber Flüchtlingen entwickeln und beibehalten zu können.

     

    Fazit: Ich wiederhole das, was ich schon bei „Der Erinnerungsfälscher“ geschrieben habe. Ein Roman, der dem Leser/ der Leserin einen interessanten Einblick in die Biographie und in die Gefühls- sowie Erlebniswelt eines irakischen Flüchtlings gibt, der zum Nachdenken anregen kann und der einen Beitrag dazu leistet, Empathie gegenüber Flüchtlingen zu entwickeln bzw. beizubehalten. Vom Erzählton deutlich drastischer als „Der Erinnerungsfälscher“.

  15. Cover des Buches Amnesty: Aravind Adiga (ISBN: 9781509879045)
  16. Cover des Buches The Gringo Champion (English Edition) (ISBN: 9781609453671)
  17. Cover des Buches The Other Side of Truth (ISBN: 0064410021)
  18. Cover des Buches MIB, Men in Black (ISBN: 9783442440238)
    Steve Perry

    MIB, Men in Black

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Fleischsäcke! Fleischgesichter!" Die Verachtung von Kerb in seiner Menschenverkleidung gegenüber der Erde und ihren Bewohnern ist wirklich gelungen, zB das Unverständnis über die Fortbewegung in Bodenvehikeln, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden. Und die New Yorker Bevölkerung wird schön durch den Kakao gezogen, v.a. die Taxifahrer. Meine damaligen Taxikollegen waren genauso! Ein gelungenes Buch zu einer tollen Sci.Fi-Komödie, "Galaxy defenders lalala", aber der Original-Man in black ist natürlich Johnny Cash.

  19. Cover des Buches Salvation (ISBN: 9780142417706)
  20. Cover des Buches Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film (ISBN: B002O8EH82)

    Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die Vorlage für den Film mit Redford, Moore und Harrelson: Ein Milliardär und Staatschef aus dem Nahen Osten lernt einen nahezu mittellosen jüdischen Ghostwriter aus Philadelphia in Atlantic City im Spielcasino kennen und lädt diesen zu einem Dinner mit den jeweiligen Partnerinnen an. Bei dem gemeinsamen Abendessen verkündet der Sultan, er halte jeden Menschen zu jeder Zeit für käuflich, es komme nur auf den Preis an. Um dies zu beweisen, bietet er dem neuen Bekannten an, ihm eine Million Dollar für eine Nacht mit der Frau des anderen an. Das Ganze wird noch pikanter dadurch, daß der arme Jude (Josh) im Sechs-Tage-Krieg von 1967 Israel verteidigt hat, der Moslem (Hassan) und sein Land hingegen das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Und Jash und seine Frau haben durch Ehebruch von beiden zueiandergefunden, während Hassan Josh jetzt ebenfalls Ehebruch anbietet. Das Buch bietet auch interessante Einblicke in das Judentum und die israelische Geschichte, und zu den Themen "Kapitalismus" und "amerikanischer Traum" hat das Buch sicher auch einiges zu sagen. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen, ich hab es in 2 Tagen verschlungen!
  21. Cover des Buches Madonna (ISBN: 0312983107)
    Andrew Morton

    Madonna

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Madonna hat ihre Mitmenschen und die Medien ihr Leben lang derart mit Lügenmärchen gefüttert, dass man kaum echte Fakten über diesen Star hört. Sie ist eine Meisterin der Manipulation und die Medien machen dabei gerne mit, denn Madonna = Geld.
    Andrew Morton hat immerhin ansatzweise hinter diese Mythen geblickt. Trotzdem ist auch hier sicher viel unwahr.Z. B. schreibt er, Madonna habe die Behandlung und Beerdigung alter Freunde übernommen. Anderswo las ich jedoch ein entscheidendes Detail: nach der rührenden Übergabe der Schecks liess Madonna selbige sperren.
    Madonna ist ohne Zweifel eine faszinierende Person. Ich bin immer wirklich beeindruckt, wie viele Chancen sie vergeigte bis sie endlich Erfolg hatte. Madonnas Karriere war anfangs ein Gemeinschaftsprodukt von Madonna, ihrem Bruder, ihren Liebhabern, Freunden, Designern und einem Management. Man muss das hervorheben, weil Madonna verbreitet, sie hätte es ganz allein geschafft. Man stellt jedoch schnell fest, hinter der Frau steht ein Heer an Helfern. Es ist allein beachtlich, wie sie jahrelang von Männern durchgefüttert wurde, wobei sie bis zu 6 Liebhabern gleichzeitig hatte. Es hat mich gerührt, dass so viele Menschen Mitleid mit Madonna hatten und alles daran setzten, ihr den Wunsch vom Ruhm möglich zu machen. Das hat mich sowieso am meisten überrascht: dass Madonna als junge Frau keine Bewunderung erzeugte, sondern hauptsächlich auf das Mitleid ihrer Mitmenschen baute. Madonna hat ihr Leben zu einem Kunstwerk gemacht, an dem nicht viel echt ist. Dabei hat sie sich nie gescheut, sich zu überhöhen oder mit fremden Federn zu schmücken. Da sie Mädchen immer als Vorzeigefrau hingehalten wird, finde ich es wichtig, wenigstens einen kleinen Blick auf die Realität hinter dem Glanz zu werfen. Denn leider muss man mit einem gewissen Schauder sagen, dass diese Frau ohne das ganze Wohlwollen ihrer Mitmenschen einfach in die Prostitution gerutscht wäre. Das konnte sie auch niemals ganz hinter sich lassen. Was die Medien als Feminismus verkaufen, wurde von Madonnas Freunden als Sucht nach Erniedrigung eingestuft. Madonna ist eine traurige und tragische Figur. Spannende Biographie! (Es ist die einzige Madonna-Biographie mit brauchbaren Fotos, damit man sieht, warum Madonna berühmt wurde. Inklusive Höschen-Foto. Madonna zeigte schon als Schülerin gern Männern ihr Höschen.)
  22. Cover des Buches Jim Jarmusch's Night on Earth: The New York Episode (ISBN: 9783000357718)
    Bernd Wahlbrinck

    Jim Jarmusch's Night on Earth: The New York Episode

     (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint
    Jim Jarmusch's Episodenfilm "Night On Earth" beinhaltet 5 Vignetten. 5 sehr eigenwillige und interessante Lebensgeschichten, die sich in Los Angeles, New York, Paris. Rom und Helsinki ereignen.

    Der Autor hat sich die New-York-Episode mit dem unvergleichlichen Armin Müller-Stahl genauer angesehen und diesen - seinen Lieblingsteil des Episodenfilmes - in kleinen Kapiteln liebevoll und enthusiastisch aufbereitet.

    Die 22-Minuten-Filmsequenz gewinnt durch das Nachlesen und die euphorischen Ausführungen des Autors eine angenehme Wärme und große Sympathie.

    Die Figuren Helmut Grokenberger (ganz toll von Armin Müller-Stahl protraitiert) als ostdeutscher Taxifahrer in New York ohne Straßen- und Ortskenntnisse, sein Fahrgast YoYo und die später zusteigende Schwägerin YoYo's - Angela - werden detailliert beschrieben und beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit und dem Ersuchen um Milde läßt Wahlbrinck der sehr rüden Ausdrucksweise (das F***-Wort fällt über Gebühr) Angela's angedeihen.

    In dieser kleinen Geschichte aus dem Leben dreier Menschen in einem Taxi erfährt der Leser viel über einen Immigranten, über Entwurzelung, Einsamkeit, Sprachbarrieren und verschiedene Kulturgewohnheiten. Aber sowohl Film als auch diese schriftliche Betrachtung zeigen, daß - wenn man sich darauf einlässt - ein Gespräch mit einem vollkommen Unbekannten nicht nur neue Sichtweisen, sondern auch neue Bekanntschaften bedeuten kann.

    Eine schöne Ergänzung zu dieser Vignette des Filmes. Schön wäre es gewesen, wenn sich der Autor auch den anderen 4 Episoden mit dieser Begeisterung gewidmet hätte.
  23. Cover des Buches Geografie der Angst (ISBN: 9783894015480)
  24. Cover des Buches Mutiges Herz, wildes Land : Roman. (ISBN: B00260QHMM)
    Lucia St. Clair Robson

    Mutiges Herz, wildes Land : Roman.

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    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Zwei vollkommen unterschiedliche Frauen auf dem Weg nach Amerika und in ein neues Leben.
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