Bücher mit dem Tag "immigrants"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "immigrants" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches White Teeth (ISBN: 9780241954577)
    Zadie Smith

    White Teeth

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Einst waren sie Kameraden im zweiten Weltkrieg, Jahrzehnte später kämpfen sie sich durch das Londoner Leben. Das Leben als Familienvater, das Leben mit einer jüngeren Frau, das Leben mit Migrationshintergrund, der Kampf mit zerplatzten Träumen, mit der eigenen Identität. Archie und Samad sind das, was man gute alte Freunde nennt. Über Jahre hinweg begleitet man ihr Familienleben, macht Ausflüge in die Vergangenheit, zu Anverwandten und Vorfahren. Und lacht sich dabei zuweilen kringelig…

    Zadie Smith lässt in ihrem Debut Familiengeschichte lebendig werden, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen. Sie befasst sich mit schwierigen Themen wie Kampf der Kulturen und Religionen, den Schwierigkeiten sich einzufinden. Aber auch mit „Kleinigkeiten“ wie der Frage nach der „richtigen“ Erziehung der Kinder: wieviel Bangladesh darf man einem Teenager im modernen England aufzwingen? Einem Teenager, der selbst noch nie dort war? Wieviel Religion muss sein, zumal die eigene Großmutter ganz vorne bei den Zeugen Jehovas mitmischt? Smith packt viele heiße Eisen an und macht daraus eine großartige Story. Witzig und gleichzeitig ernst, erzählt sie sehr flüssig und mitreißend. Ihre Charaktere fand ich sehr originell, natürlich wird so manches Klischee bedient, aber die Autorin weiß auch zu überraschen. Mich haben ihre Figuren überzeugt. Die Handlung ist gut konstruiert, lediglich der Mittelteil hätte etwas Straffung vertragen können. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, es gab einige Denkanstöße und ich kann mich dem Lob für dieses Debut eigentlich nur anschließen.

  2. Cover des Buches Obasan (ISBN: 0385468865)
    Joy Kogawa

    Obasan

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Obasan" war einer der beeindruckendsten Romane, die ich im Jahr 2010 gelesen habe, und den ich überaus weiterempfehle. Es geht zunächst um ein sehr dunkles Kapitel der Geschichte Kanadas. Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier die japanischstämmigen Kanadier - egal, wie lange sie schon in Kanada lebten oder ob sie dort geboren waren, deportiert und zur Zwangsarbeit gezwungen, und später in unbesiedelten Gegend in der Wildnis zwangsangesiedelt. Die Hauptfigur des Romans in Naomi Nakane, die in den siebziger Jahren als Lehrerin arbeitet. Ihre Großeltern, Eltern und ihre Tante sowie Naomi selbst erlebten während des Krieges die schmerzhafte Erfahrung der Deportation, der Enteignung und Entmündigung. Naomis Tante (Obasan ist das japanische Wort für Tante) hat die Vergangenheit verdrängt und spricht nicht darüber, und Naomi hat es ihr bisher gleich getan. Im Gegensatz dazu kämpft ihre Tante Emily für die Rechte der japanischstämmigen Minderheit, sie will die Vergangenheit aufarbeiten und Entschädigungen einfordern, auch wenn dies scherzhafte Wunden aufreißt. Naomi wehrt sich dagegen, doch nach und nach kann sie sich nicht entziehen - und da ist immer noch ein Geheimnis, denn niemand weiß, was während des Krieges mit Naomis Mutter geschah, die von einem Besuch in Japan nicht mehr zurück kehrte... Nach und nach erinnert Naomi sich an ihre Kindheit, so dass der Roman aus ihren eigenen Erinnerungen, aus ihren gegenwärtigen Erlebnissen und aus den Tagebucheinträgen ihrer Tante besteht. Man liest somit über die Erfahrungen während des Krieges, aber auch über aktuellen Rassismus, über die Erfahrung Naomis, immer noch nicht als Kanadierin anerkannt zu sein, auch wenn sie sich durch und durch so fühlt, kein japanisch spricht und noch nie ihrem Leben in Asien war. Man liest über ihre Erfahrungen mit europäischstämmigen Kanadiern, über die Ausgrenzung, die sie teilweise erfährt, über den Wunsch, die Vergangenheit zu verdrängen, über das Schweigen... Und auch über die Nationalität, denn egal, wie Naomi und Emily sich anstrengen: Sie werden nicht wirklich als Kanadier anerkannt, auch wenn die, die sie ausgrenzen, es waren, die im Krieg die kanadischen Werte der Toleranz und der Freiheit verraten haben, indem sie ihre Mitbürger denunzierten und sie der Freiheit beraubten. Ich habe von diesem Buch so viel gelernt, dass es schwer ist, dies in einer Rezension zusammenzufassen. Daher will ich nur sagen, dass man, auch wenn es von Kanada handelt und von einem Thema, das in Europa kaum bekannt ist, viel davon auf Deutschland übertragen kann. "Gehen Sie denn nochmal nach Japan zurück?" "Wo kommen Sie denn WIRKLICH her?" "Sie sprechen aber gut Englisch!" Diese Kommentare muss Naomi - die kein Wort japanisch spricht, noch nie dort war und die genauso kanadisch ist wie alle anderen - sich ständig anhören. Und wenn wir ehrlich sind, sind das genau die Kommentare, die wir oftmals unseren türkisch-, russisch- oder arabischstämmigen Mitbürgern an den Kopf werfen. Wir fühlen uns tolerant und weltoffen, aber dies heißt nicht, dass wir in unserem Denken wirklich so sind - oftmals ist man, auch wenn man es gar nicht will, trotzdem noch von Vorurteilen und einem "wir - sie"-Denken geprägt. Auf der anderen Seite geht es in dem Roman eben auch um Vergangenheitsbewältigung, und in Naomis Großeltern erkannte ich sehr gut meine eigenen, die aus Pommern und Westpreußen vertrieben wurden, und die wie Obasan die Ereignisse verdrängten und ihr ganzes Leben kaum darüber gesprochen haben. Wie gesagt - ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen. Der Inhalt ist teilweise happig, aber es ist trotzdem nicht schwer zu verstehen, da Joy Kogawa alles in eine wunderbare, gut zu lesende Sprache verpackt. Ihr Stil ist einfach wunderbar, was es für mich zu einem noch beeindruckenderen Buch macht.
  3. Cover des Buches Brick Lane (ISBN: 9781407040868)
    Monica Ali

    Brick Lane

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich einzulesen. Ich denke aber, dies liegt vor allem daran, dass ich mich vorher noch nie mit den Themen, die im Buch behandelt werden, auseinandergesetzt habe. Nachdem ich mich eingelesen hatte, konnte ich das Buch jedoch garnicht mehr aus der Hand legen. Zum Glück habe ich es in den Ferien gelesen, so hatte ich Zeit es in einem Rutsch durchzulesen. Die Geschichte fängt einen total ein, ich war nach dem Beenden des Buches noch lange gedanklich in der Geschichte gefangen. Ich habe dem Buch 5 Sterne gegeben und kann es nur empfehlen.
  4. Cover des Buches Unaccustomed Earth (ISBN: 9780747599791)
    Jhumpa Lahiri

    Unaccustomed Earth

     (5)
    Aktuelle Rezension von: anena
    A great book! Lahiri is a very talented narrator. But after having read the Interpreter of maladies and the namesake I think that she should try to find some oher topics. The character are often immigrants from the Asian world. And after a while reading about the same topic all the time it becomes a little tiresome.
  5. Cover des Buches This Is How You Lose Her (ISBN: 9780571312276)
  6. Cover des Buches The Unforgotten Coat (ISBN: 9781406341546)
  7. Cover des Buches The Lonely Londoners (ISBN: 9780141188416)
  8. Cover des Buches Arrival (ISBN: 9780734415868)
    Shaun Tan

    Arrival

     (16)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wenn dieses Sprichwort auf irgendetwas zutrifft, dann auf dieses wundervolle Bilderbuch. Ohne Worte erzählt Shaun Tan hier eine so rührende wie aktuelle Geschichte, die ich an junge wie alte Leser gleichermaßen empfehlen kann.

    Shaun Tan erzählt von Aufbruch, von Trennung und davon, wie man lernt, sich in der Fremde zurechtzufinden. Man merkt, dass er sich von der großen Immigrationswelle nach Amerika hat inspirieren lassen aber das mischt er mit so vielen fantasievollen wie bizarren Ideen, dass dieses Detail kaum ins Gewicht fällt.

    Die weichen Bleistift- oder Pastellzeichnungen sind sehr realistisch. Besonders auf die verschiedensten Gesichtsausdrücke und Gesten wurde Wert gelegt. Und es hat mir besonders gefallen, wenn Shaun Tan diese realistischen Bilder mit seinen eigenartigen Tierwesen verbunden hat. Das ist einfach nur wunderbar anzuschauen. Dazu geben die Braun- und Sepiatöne dem ganzen etwas von einem alten Fotoalbum.

    Auch die Mischung aus teils düsteren und traurigen Passagen mit niedlichen positiven Stellen war sehr gelungen. Am beeindruckendsten ist aber nach wie vor, wie klar die ganze Geschichte auch ohne ein einziges Wort erzählt ist. Die Fremdheit und Verlorenheit unseres Hauptcharakters kommt dabei ebenso zur Geltung, wie die Geschichten, die seine neuen Bekannten erzählen.

    Einzig gewundert habe ich mich über die Altersempfehlung des englischen Originals. Die finde ich mit „bis zu 10 Jahren“ dann doch zu niedrig. Zum einen kann man für dieses wunderbare Buch gar nicht zu alt sein, zum anderen weiß ich nicht, ob die teils sehr düsteren Bilder wirklich für Kinder unter 10 Jahren geeignet sind.

    Mich hat „The Arrival“ oder „Ein neues Land“ wie es im deutschen heißt, sehr begeistert. Es ist rührend ohne kitschig zu sein, fantasievoll und detailreich, teilweise angenehm düster und einfach perfekt umgesetzt. Ich wüsste nicht, was man hier noch besser machen kann. Dieses Buch werde ich definitiv noch sehr oft durchblättern. Große Empfehlung.

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