Bücher mit dem Tag "inder"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "inder" gekennzeichnet haben.

44 Bücher

  1. Cover des Buches Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4) (ISBN: 9783551583772)
    Stephenie Meyer

    Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)

     (6.281)
    Aktuelle Rezension von: Meck297

    Das Cover spricht mich persönlich nicht so an, jedoch der Inhalt! Leider hatte ich vorher die Filme gesehen und danach die Bücher gelesen. Ich muss ganz ehrlich sagen, sie gleichen sich im Grunde klar mit dem Film, jedoch ist das Buch so viel besser!! Ich finde den Schreibstil und Erzählstil so angenehm schön und die Beschreibungen sind richtig gut. Ich finde die Geschichte um Bella und Edward generell eigentlich echt gut und in den Büchern echt klasse rübergebracht. Das Buch hat sich gefühlt von alleine Lesen lassen! Die Figuren haben mir im Buch auch tatsächlich mehr gefallen als im Film, die Darstellung in meiner Fantasie ist einfach anders. Das hat mir definitiv mehr gefallen. Ich liebe ja so Vampiergeschichten, deswegen fand ich die Reihe und das Buch toll! Hach, die Bücher haben definitiv etwas und haben mir viele schöne Lesestunden beschert.

  2. Cover des Buches Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray (ISBN: 4010232059383)
    Yann Martel

    Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray

     (1.032)
    Aktuelle Rezension von: Fiona_Camars

    Eines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!

  3. Cover des Buches Blutportale (ISBN: 9783426523407)
    Markus Heitz

    Blutportale

     (342)
    Aktuelle Rezension von: Magnus_Bane

    Das Buch ist wirklich großartig. Es gibt Magie, Action und jede Menge Gemetzel, aber nicht völlig zusammenhanglos. Spätestens am Ende versteht man wie alles zusammenhängt. Da kam dann auch noch eine Wendung, die ich niemals erwartet hätte. 

    Der Schreibstil ist flüssig, und lässt sich gut weglesen. Markus Heitz ist zurecht einer der bekanntesten Schriftsteller Deutschlands.

  4. Cover des Buches Der geheime Zirkel I Gemmas Visionen (ISBN: 9783423716833)
    Libba Bray

    Der geheime Zirkel I Gemmas Visionen

     (640)
    Aktuelle Rezension von: Angellika_Buenzel

    Gemmas Visionen (eine Reihe aus 3 Büchern) habe ich als Jugendliche unheimlich gerne gelesen. Die Geschichte ist leicht, flüssig und magisch. Und das Beste: Sie verbindet Geschichte und Fantasy.🥰


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ 5/5 Sterne


    Man sollte natürlich erwähnen, dass die Bücher schon etwas älter sind. Schreibstil und Fokus sind also etwas anders als bei den neu erschienen Young Adult Romanen.


    Darum geht es in dem Jugendbuch:

    England,1895: Die 16-jährige Gemma wird auf einem Internat für höhere Töchter, der ›Spence-Akademie‹, zur heiratsfähigen jungen Dame erzogen. Hier sollen ihr die Aufsässigkeit und sonstiges unziemliches Betragen ausgetrieben werden. Gemeinsam mit drei anderen Mädchen gründet Gemma, den strengen Regeln der Akademie zum Trotz, einen geheimen Zirkel. Das neu entstandene Kleeblatt Felicity, Pippa, Gemma und Ann trifft sich heimlich nachts, um dem Schulalltag zu entkommen, verbotenen Alkohol zu probieren und über Übersinnliches zu spekulieren. Dann entdeckt Gemma das Tagebuch eines Mädchens, das 20 Jahre zuvor auch Schülerin von Spence war. Die Lektüre elektrisiert sie: Die Verfasserin hatte Visionen von einem herrlichen Reich, das sie durch eine Art Portal betreten konnte. Hin- und hergerissen dazwischen, ihre Macht zu ergründen und sie zu verdrängen, weiht Gemma ihre Freundinnen ein. Die sind natürlich Feuer und Flamme. Bei einer »spiritistischen« Sitzung passiert es dann: Gemma sieht die Lichttür und tritt mit ihren Freundinnen in das fantastische Reich über. Überwältigt vom Gefühl der grenzenlosen Freiheit geben sich die Mädchen allerlei magischen Spielereien hin, denn dort lassen sich die kühnsten Träume realisieren. Doch bald schon erkennen sie, dass das magische Reich bedroht ist. Eine schreckliche Macht namens Circe will die Magie des Ortes für sich besitzen ...

  5. Cover des Buches Zirkuskind (ISBN: 9783257601336)
    John Irving

    Zirkuskind

     (251)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Dr. Daruwalla ist ein in Bombay (Mumbai) geborener Orthopäde, der mit seiner Österreichischen Frau in Toronto lebt. Doch immer wieder kehrt er in sein Geburtsland zurück, vornehmlich um den chondrodystrophen Zirkuszwergen Blut abzunehmen. Eines seiner Hobbys ist neben dem Drehbuchschreiben, die Genetik. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gen zu finden, das verantwortlich ist für diese Art von Minderwuchs. Doch sein diesjähriger Aufenthalt wird überschattet von Morden, die in die Vergangenheit des Doktors zurückführen, dem Auftauchen eines Missionars und einer dildoschwingenden Amerikanerin.

    Wirklich lesenswert wird das Buch durch aberwitzige Situationskomik. Man Denke an Martin M. im WC im Club, die Verwechslungen von John D. und Martin M., die Geschichte mit dem Wunder an Dr. Daruwalla, die Szenen mit dem Dildo am Zoll und viele andere mehr. Diese Szenen sind für mich das Salz in der reichlichen Irving Suppe.

  6. Cover des Buches Der geheime Zirkel II Circes Rückkehr (ISBN: 9783423716840)
    Libba Bray

    Der geheime Zirkel II Circes Rückkehr

     (381)
    Aktuelle Rezension von: Vivi300

    *** Band 2 ***

    🫖 Klappentext

    Herrliche Weihnachtszeit! Gemma freut sich auf den Urlaub von der Spence-Akademie für junge Damen, freut sich auf die Zeit mit ihren Freundinnen Felicity und Ann, auf aufregende Bälle im noch aufregenderen London. Und tatsächlich scheint sich der attraktive, junge Lord Denby für sie zu interessieren. Doch trotz all der Ablenkungen der großen Stadt gerät Gemma immer wieder in den Strudel ihrer Visionen. Unheilvoller Visionen. Außerdem ist der mysteriöse Kartik wieder aufgetaucht - mit einer Warnung: Die Magie, die sie durch die Zerstörung der Runen freigesetzt hatte, wird nun zu einer Bedrohung für das Magische Reich. Gemma soll in die verzauberte Welt zurückkehren, um den geheimen Tempel zu finden und die Magie dort zu binden. Aber auch andere Kräfte sind an dem Magischen Reich interessiert ...

    🫖 Gesamteindruck

    Den ersten Band habe ich damals mit 16 gelesen und ich weiß noch, wie unfassbar begeistert ich davon war. Seit beinahe acht Jahren steht nun der zweite Band in meinem Regal und schließlich - in guter Erinnerung an den ersten Band schwelgend - begann ich zu lesen.

    Nun, ich schätze, Geschmack verändert sich. Das war leider überhaupt nichts! Ehrlich gesagt liest sich das Buch durch die einfachen Satzstrukturen zwar recht schnell, aber durch die fehlende Kohärenz nicht gut. Oft fehlte mir die Sinnhaftigkeit in Handlungen von Figuren, Erwachsene verhalten sich wie Teenager, die Teenager wie Kleinkinder. Ständig ist jemand gehässig, höhnisch, missgünstig und wird dennoch von der Protagonistin als Freundin deklariert. Gemma soll angeblich die mächtigste Person sein, die je im magischen Orden existiert hat... bis kurz vor Schluss bekommt man davon allerdings nichts zu sehen.

    Das Buch kann in keiner Weise halten, was es verspricht. Es wird eine Liebesgeschichte mit Kartik angeteasert... verblasst in Bedeutungslosigkeit. Stattdessen bekommen wir einen anderen Love interest, der meines Erachtens  keinerlei Chemie mit Gemma hat. Das Buch versprach aufregende soziale Ereignisse der Londoner Oberschicht, mit denen unsere Heldinnen konfrontiert werden... naja, eher ein Mittel zum Zweck, um die Glaubwürdigkeit aller erwachsenen Menschen dieses Buches zu untergraben. Das Buch versprach mehr von dem magischen Reich, längere Aufenthalte, spannendere Begegnungen... für mich eher eine Ansammlung willkürlicher, ungefilterter Ideen, die kaum ausgearbeitet sind und keinerlei innerer Logik folgen. 

    Traumata der Figuren werden in Halbsätzen abgespeist. Ann ist depressiv und verletzt sich selbst? Felicity hat Missbrauch erlebt? Kartik weist auf Rassismuserfahrungen hin? Gemmas Vater hat ein Drogenproblem? Bis auf letzteres gehen die Probleme anderer Figuren im Egozentrismus von Gemma unter. Tja, schade Leute, aber Gemma muss irgendwie das magische Reich retten, auch wenn sie sich dabei anstellt, wie ein Steinzeitmensch, der plötzlich vor einen Windows 10 Rechner gesetzt wurde. 

    🫖 Figuren

    Die Figuren sind für mich wirklich das schlimmste an dem Buch. Absolut niemand ist sympathisch. Kartik, die bisher spannendste Figur hat trotz der angeblichen Mission, die ihn an Gemma bindet, kaum nennenswerte Auftritte. Gemma eiert die ganze Zeit nur herum, hat die Menschenkenntnis eines Neugeborenen und kann wirklich keinerlei sinnvolle Verknüpfungen herstellen. Ihre Mutmaßungen, die sie ständig in den Äther bläst haben schlussendlich bis zu den letzten 50 Seiten keinerlei Relevanz mehr, sind einfach nur anstrengend zu lesen und nervenraubend. Leider gilt dies auch für alle anderen Figuren. Wie viel Zeit sich das Buch einfach gespart hätte und die Seiten mit sinnvollen Dingen hätte füllen können, anstatt der Missverständnisse, sinnlosen Handlungen, irrelevantem Geplänkel. 

    Übrigens finde ich es immer wieder richtig spannend, dass Gemma Ann und Felicity als ihre Freundinnen bezeichnet, während ich nicht eine Sekunde eine echte Verbindung die über die Reise in das Magische Reich hinaus geht zwischen ihnen fühlen konnte. Viel zu sehr sind die drei damit beschäftigt, eifersüchtig, missgünstig, gehässig oder selbstmitleidig zu sein. 

    🫖 Fazit

    Mit 16 Jahren war ich eventuell noch die Zielgruppe für die Trilogie, heute bin ich es definitiv nicht mehr. Den Abschlussband werde ich nicht mehr lesen und ich denke auch nicht, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen werde, da ich ihren Erzählstil überhaupt nicht mag. 

  7. Cover des Buches The Buddha of Suburbia (ISBN: 9780571313174)
    Hanif Kureishi

    The Buddha of Suburbia

     (33)
    Aktuelle Rezension von: ichundelaine
    Lange ist es her, dass ich den Buddha of Suburbia das letzte mal las, doch hat dieses Werk auch beim erneuten Lesen noch nichts an Humor und Scharfzüngigkeit eingebüßt. 

    Karim ist der Sohn eines indischen Immigranten und einer englischen Mutter, er bezeichnet sich selbst jedoch als Englishman, auch wenn ihn seine Umgebung nicht unbedingt als solchen wahrnimmt. Karim ist ein Tänzer zwischen den Welten im London der 70er Jahre. Auf der einen Seite die raue englische Seite von Suburbia, auf der anderen die seiner indischen Verwandten und Bekannten, die zwischen indischen und westlichen Tugenden hin und her schwanken, was teilweise zu recht komischen und tragisch traurigen Momenten führt.

    Als Karims Vater beschließt, die Familie zu Gunsten der aufstrebenden Bohemienne Eva zu verlassen und vom Sachbearbeiter zum spirituellen Führer der vermögenden möchtegern-Progressiven Londons avanciert, ändert sich auch sein Leben um 180 Grad. Von der langweiligen Vorstadt taucht er ein in den wilden Großstadt-Dschungel, experimentiert mit seiner Sexualität und landet schließlich beim Theater. Der Leser folgt Karim auf seiner Suche nach seiner Identität als "Mischling" von den letzten Ausläufern des Hippietums, über den Punk bis hin zu den Anfängen der Yuppies. Auf der einen Seite des Spektrums stehen seine Verwandten die feministische Cousine Jameela, seine sich langsam emanzipierende Tante Jeeta und Onkel Anwar, der einen Hungerstreik beginnt um seine Tochter zur Heirat mit dem extra aus Indien eingeflogenen Changez zu zwingen. Auf der anderen Eva und die neue Haute Boheme, auf der Suche nach Spiritualität und dem nächsten Kick der Kunstszene. 

    Karim ist sorglos und voller Naivität und Liebe, lässt sich schnell mal instrumentalisieren und korrumpieren, verliert aber nie den Glauben an das Gute im Menschen. 

    Hanif Koureishi erzählt eine wundervoll tragisch komische Geschichte voller Skurriler Charaktere, die ich definitiv weiterempfehle!
  8. Cover des Buches Der weiße Tiger (ISBN: 9783406715099)
    Aravind Adiga

    Der weiße Tiger

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Erzählt wird die Geschichte von Balram, der in einer der untersten Kasten des Landes aufwächst. Obwohl er gut in der Schule ist, wird er nach ein paar Jahren von der Schule genommen und muss arbeiten gehen, weil die Familie Geld braucht. Mit Intelligenz und Hartnäckigkeit schafft er es Fahrer des reichsten Mannes im Ort zu werden. Mit dessen Sohn verschlägt es ihn irgendwann nach Dehli und Balram entdeckt eine für ihn völlig neue Welt. Drogen, Alkohol, Sex… aber vor allem erkennt er, dass er als Diener niemals eine Chance haben wird ein besseres und unabhängiges Leben zu führen und so beginnt er Pläne zu schmieden…

    Aravind Adiga erzählt hier einen Roman in Briefform. Den Adressaten finde ich fragwürdig, aber nun gut. Sein Schreibstil ließ sich flüssig lesen und konnte mich fesseln. Mit Witz, Charme und durchaus unmoralisch schildert er mit diesem Roman ein vermutlich recht realistisches Bild Indiens und verschafft dem Leser tiefe Einblicke in die Kultur und Denkweise des nach wie vor am Kastensystem festhaltenden Systems. Ich habe mit viel Interesse den durchaus unmoralischen Aufstieg dieses armen Jungens verfolgt und konnte mich trotz der Art und Weise mit der er seinen Aufstieg schafft für ihn freuen. Diese indische Version des amerikanischen Traums kann ich absolut empfehlen! 

  9. Cover des Buches Der Geheime Zirkel III Kartiks Schicksal (ISBN: 9783423716857)
    Libba Bray

    Der Geheime Zirkel III Kartiks Schicksal

     (294)
    Aktuelle Rezension von: Zauberhafte_Buchseiten_x3

    》Manchmal, wenn der Wind durch dir Blätter weht, klingt es wie dein Name. Es ist dann wie ein Seufzer. Der schönste Klang, den ich jemals gehört habe.《 


    ▪︎Meinung: Gemma ist es gelungen Circe zu besiegen und die Magie in sich zu bündeln. Doch plötzlich bleibt ihr der Zugang zum magischen Reich verwehrt. Das Tor aus Licht erscheint nicht mehr. Doch als sich Gemma mit ihrem Schicksal fast abgefunden hatte, legen Bauarbeiter im niedergebrannten Ostflügel einen Stein frei... 

    Gemma hat mir schon von Anfang an sehr gefallen. Sie war nicht so wie die anderen Mädchen und denkt auch nicht so Klischeehaft, wie es in dem Zeitalter des Buches, der Fall war. Gemma möchte mehr sein als nur eine Ehefrau. Ich habe sie für ihren Mut sehr bewundert. 

    Ihre Freundinnen, Ann und Felicity, dagegen haben mich meist etwas genervt. Ich habe sie auch nicht als richtige Freundinnen empfunden, weil ich das Gefühl hatte Gemma war ihnen nur wichtig wegen der Magie. Ich fand beide einfach sehr unsympathisch. 

    Der Schreibstil der Autorin war wirklich sehr gut und auch das Setting konnte ich mir sehr gut vorstellen, da alles so bildlich beschrieben wurde. 

    Das Ende war anders als gedacht, aber es hat dennoch zu der gesamten Geschichte gepasst. 

    Leider hatte das Buch auch so einige Längen, wo ich mich echt zwingen musste weiter zu lesen. Aber zum Glück habe ich das überwunden und konnte in die Geschichte abtauchen. 

    Die gesamte Reihe bekommt eine Leseempfehlung von mir.

  10. Cover des Buches Hinter dem Orangenhain (ISBN: 9783868276602)
    Irma Joubert

    Hinter dem Orangenhain

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Traeumerin109
    Pérsomi wächst in armen Verhältnissen auf, doch ihr Traum ist es, zu studieren und Anwältin zu werden. Der Weg dahin ist nicht einfach, doch sie ist eine mutige und entschlossene junge Frau, die sich Ungerechtigkeit gegenüber den Armen nicht länger bieten lassen möchte.

    Für mich nach „Sehnsuchtsland“ schon das zweite Buch der Autorin, und ich bin ähnlich begeistert wie vom ersten. Wieder beschreibt die Autorin unglaublich feinfühlig und eindrücklich die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die im Schatten eines Krieges aufwächst, der zwar weit entfernt ist, ihr Leben aber dennoch beeinflusst. Schließlich dient auch ihr geliebter Bruder an der Front, und nicht zuletzt werden viele Ereignisse in ihrer unmittelbaren Umgebung von lange gehegten Ressentiments und Vorurteilen hervorgerufen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie Irma Joubert es schafft, ihre Figuren zum Leben zu erwecken. Sie verfügen über sehr ausgeprägte Charaktere und jede muss sich ihren eigenen Platz suchen. Manchmal ist die Sprache auch sehr karg, und doch fehlt auch an diesen Stellen nichts. Man spürt die Gefühle hinter dem, was passiert, und auch die scheinbar knappen Beschreibungen passen ins Geschehen. Manchmal sind sie auch unglaublich detailreich und versetzen einen an einen völlig anderen Ort. Das ist eine der großen Fähigkeiten dieser Autorin: Sie ist nicht vorhersehbar, sie kann ihre Sprache ihrer Geschichte anpassen. Und was für Geschichten dabei entstehen – voller Liebe und Hass, Freundschaft und Feindschaft. Stets sind auch die ganz großen Themen vertreten: Krieg, Hunger, Armut. Da ist nichts vorhersehbar und klischeehaft. Auch Gott spielt eine Rolle, wenn auch eher im Hintergrund. Aber immer mal wieder beschäftigt Pérsomi sich mit diesem Thema. Für mich ein sehr erfrischender christlicher Roman, der vor allem eines möchte: Eine Geschichte erzählen.

    Fazit: Ich kann Irma Joubert wirklich nur absolut weiterempfehlen. Ihre Bücher zählen zu den besten christlichen Romanen, die ich kenne. Die Autorin versteht es, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und nicht mehr loszulassen. Pérsomi ist eine Hauptfigur, die mit ihren Ängsten und Kämpfen absolut überzeugt. Ich habe wirklich nichts auszusetzen an dem Buch. Ein wahres Vergnügen beim Lesen!

  11. Cover des Buches Otherland. Band 2 (ISBN: 9783608949629)
    Tad Williams

    Otherland. Band 2

     (229)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Fluss aus blauem Feuer ist die klassische Fortsetzung: Alle Personen sind bekannt, die Geschichte knüpft nahtlos an die des ersten Buches an und hört ebenso abrupt auf. Man muss also den ersten Band gelesen haben.
    Nachdem ich den ersten Band "Stadt der goldenen Schatten" geradezu verschlungen habe, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Und Tad Williams hält, was er verspricht. Dieses Buch enthält an die zehn verschiedenen Handlungsstränge und jeder einzelne ist auf seine Art spannend. Das virtuelle Netzwerk "Otherland" ist das Werk einer Vereinigung der reichsten Menschen der Welt, der so genannten "Gralsbruderschaft". Ihr Ziel ist es, unsterblich zu werden. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht in dem Netzwerk gegen die Vereinigung zu kämpfen. Sie sind in dem virtuellen Netzwerk gefangen, wo sie von einer bizarren Welt in die nächste reisen. Da gibt es riesige Insekten, gefährliche Salatzangen und den Zauberer von Oz. Tad Williams' Phantasie scheint keine Grenzen zu kennen.
    Wer einmal mit der Otherland-Serie angefangen hat, kommt nicht mehr davon los. Das Buch ist mit seinen fast 900 Seiten zwar sehr dick, hat aber keine nennenswerten Längen.

  12. Cover des Buches Gottes kleiner Krieger (ISBN: 9783596176908)
    Kiran Nagarkar

    Gottes kleiner Krieger

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie ein Mensch zu einem religiösen Extremisten werden kann? Spätestens seit dem 11. September 2001 ist religiös motivierter Terrorismus und der radikale Glaubenskrieg tief und schmerzhaft im öffentlichen Bewusstsein verankert. Wir erleben die Konsequenzen tagtäglich: verschärfte Sicherheitskontrollen an Flughäfen, Überwachung und Kriege in weiten Teilen der Welt. Tatsächlich ist die Anzahl der Kriege auf der Welt aktuell so hoch wie schon seit 1945 nicht mehr. Al-Qaida, die radikal-islamische Hamas, Boko Haram. In regelmäßigen Abständen werden uns die Namen dieser Gruppierungen um die Ohren gehauen. Doch was für Menschen engagieren sich in solchen Netzwerken? Wie ticken sie? Und wie betätigen sich die scheinbar friedlichen Glaubenskämpfer, die eben nicht in den Nachrichten landen?

    Kiran Nagarkars Roman „Gottes Kleiner Krieger“ beantwortet diese Fragen mit der Lebensgeschichte des Inders Zia Khan. Von Kindesbeinen an ist er überzeugt, der nächste Erlöser und Prophet des Islam zu sein. Als Sohn eines erfolgreichen Architekten wächst er behütet auf, steht jedoch in ständiger Konkurrenz zu seinem älteren Bruder Amanat. Als die Firma seines Vaters Konkurs anmelden muss und Zafar Khan die Lizenz entzogen wird, muss die Familie in ein ärmeres Viertel in Bombay umziehen. Dank einer besonderen mathematischen Begabung wird Zia allerdings auf ein englisches Internat geschickt. Dort beginnt die abenteuerliche Geschichte seines Lebens. Zia studiert in Cambridge Wirtschaftswissenschaften, jagt Salman Rushdie, wird in den Bergen Afghanistans zum Terroristen, lechzt nach Vergebung und schließt sich einem christlichen Trappistenorden an. Während all der Zeit hält er Kontakt zu seinem Bruder, doch auch dieser kann ihn nicht von seinen Kreuzzügen abbringen. Denn Zia ist überzeugt, Gottes kleiner Krieger zu sein.

    Zia Khan ist das beste Negativbeispiel für einen religiös überzeugten Menschen, das man sich nur vorstellen kann. Schon als Kind ist er aggressiv und extrem; das Konzept des Fanatismus zieht sich durch sein gesamtes Leben. Kiran Nagarkars Roman hat mich schockiert und aufgewühlt, er gewährte mir einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines überzeugten Gläubigen. Nagarkars Erzählstil steht dabei in krassem Gegensatz zu seinem Protagonisten: ruhig und ausgeglichen schildert er die heiß brennende Überzeugung, die Zia sein ganzes Leben begleitet.
    Zia ist ein Einzelgänger, meist wird er respektiert und bewundert, aber nie wahrhaft geliebt, von seiner Familie einmal abgesehen. Alle Menschen, die versuchen, eine echte Bindung zu ihm aufzubauen, hält er auf Abstand; er bleibt innerlich stets für sich selbst und lässt niemanden rein. Im Nachhinein betrachtet überrascht es mich daher nicht, dass auch ich mich nie mit Zia identifizieren konnte. Er ist ein so sturer, verstockter, intoleranter und idealistischer Charakter, dass ich nie die Chance erhalten habe, mich ihm wahrhaft anzunähern. Umso wichtiger ist die Rolle, die Zias Bruder Amanat einnimmt: er erdet die Geschichte, setzt sie in ein realistisches Verhältnis. Amanat macht den LeserInnen erst deutlich, wie abstrakt und surreal Zias Ziele und Pläne sind. Während Zia immer etwas ober- oder außerhalb der Realität zu schweben scheint und seine Entscheidungen oft so weit hergeholt wirken, rackert sich Amanat sein Leben lang mühsam ab; ein Kampf gegen Windmühlen. All sein Tun ist trotz dessen dem Erschaffen gewidmet, wohingegen man Zia kurz als Zerstörer betiteln kann. Ich bin davon überzeugt, einige soziopathische Züge (dissoziale Persönlichkeitsstörung) an ihm entdeckt zu haben. Er ist von allumfassendem Egoismus geleitet, obwohl er beharrlich behauptet, seine Motivation läge darin, andere zu retten und zu bekehren. Das ist schlicht nicht wahr, Zia belügt sich selbst. Es geht ihm nie um das große Ganze, zeitlebens ist sein einziges Anliegen sein eigenes Seelenheil. Dabei schreckt er vor nichts zurück; er ist ein Terrorist, ein Mörder, ein Folterer, Extremist und Radikaler. Auch in diesem Punkt beeindruckte mich Kiran Nagarkar, denn er widerstand der Versuchung all diese Eigenschaften auszuschlachten. „Gottes Kleiner Krieger“ ist vieles, aber niemals voyeuristisch.

    Dieser Roman vermittelte mir einen intensiven Eindruck einer Welt, die ich wohl nie völlig verstehen werde. Kiran Nagarkar hat mir viel über die Bedeutung des Glaubens für einige Menschen beigebracht und ganz nebenbei meine Kenntnisse in Weltgeschichte von unten aufgefrischt. In gewisser Weise war es für mich das Gegenbuch zu „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel.
    Es ist schwer, für dieses Buch eine Empfehlung auszusprechen, da es thematisch äußerst speziell ist. In meinen Augen müssen interessierte LeserInnen den festen Vorsatz haben, sich auf Zias krasses Leben einzulassen und sich dabei nicht von seinem Fanatismus abschrecken zu lassen. Zia ist keine sympathische, austauschbare Figur, er ist ein höchst individueller, komplexer Charakter und seine Geschichte ist auf schockierende Weise außergewöhnlich. Überlegt euch gut, ob so ein Buch euren Geschmack trifft, bevor ihr zu „Gottes Kleiner Krieger“ greift.
    Schließen möchte ich mit einem Zitat von Amanat, welches das Buch in meinen Augen punktgenau beschreibt:

    „Auch Du bist […] Deiner Religion treu geblieben: der Religion des Extremismus.“
    („Gottes Kleiner Krieger“, S. 651)

  13. Cover des Buches Frühstück mit Proust (ISBN: 9783746628219)
    Frédérique Deghelt

    Frühstück mit Proust

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Monika58097
    Gleich zu Jahresbeginn habe ich einen kleinen Bücherschatz aus meinem Stapel ungelesener Bücher befreit. Was für eine Entdeckung! Weshalb habe ich diesen wunderbaren Roman nicht längst gelesen? Ich weiß es nicht. 

    Die achtzigjährige Mamoune erleidet einen Schwächeanfall. Daraufhin beschließen ihre drei Töchter, dass sie besser in einem Altersheim aufgehoben ist. Mamounes Enkelin Jade erfährt von ihrem Vater davon, der im weit entfernten Polynesien lebt. Spontan beschließt Jade, ihre Großmutter nach Paris zu holen. Eine ungewöhnliche, aber wunderschöne Zweier-WG beginnt. Jade entdeckt, dass ihre geliebte Großmutter, die auf dem Land gelebt, mit einem Bauern verheiratet gewesen war und immer so getan hat, als wäre sie nicht gebildet, heimlich die großen Klassiker liest, ja, sie immer schon gelesen hat. Mamoune bemerkt indes, dass ihre Enkelin, die als Journalistin arbeitet, einen Roman schreibt, mit dem es aber nicht so richtig voranzugehen scheint. Die beiden doch so unterschiedlichen Frauen lernen sich über die gemeinsame Leidenschaft zu Büchern neu kennen und ein ganz enges Band wird geknüpft.

    "Frühstück mit Proust" - eine ganz wundervolle, leise Geschichte, eine Geschichte voller Weisheit und Zauber. Ein Buch, das glücklich macht, das einem bei jeder Seite ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Die Geschichte zweier so unterschiedlicher Frauen, zweier Liebesgeschichten, die miteinander verwoben diesen faszinierenden Roman ergeben. Ein modernes Märchen mit einem überraschenden, berührenden Ende, das sehr zum Nachdenken anregt. Unbedingt lesen!
  14. Cover des Buches Roverandom (ISBN: 9783608960402)
    Christina Scull

    Roverandom

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Raiden

    Ein schönes Fantasymärchen, dass noch besser wirkt, wenn einem bewusst wirkt, dass es um eine kleine Wahre Begebenheit entwickelt wurde zur Unterhaltung und Aufmunterung von Tolkiens Söhnen.

    Sie Story steigert sich immer weiter in teils Sagenhafe, witzige und Abstruse Begebenheiten.

  15. Cover des Buches Die Blume von Surinam (ISBN: 9783732562817)
    Linda Belago

    Die Blume von Surinam

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86

    Bei „Die Blume von Surinam“ handelt es sich nach „Im Land der Orangenblüten“ um Teil 2 der Reihe rund um die Plantagenbesitzerin Julie. Wie der Name schon sagt spielt das Buch in Surinam, kurz nachdem die Sklaverei in dem südamerikanischen Land abgeschafft wurde. Das merken auch Julie und ihr Mann. Denn obwohl sie ihre Sklaven immer sehr gut behandelt haben, fällt es ihnen immer schwerer, Arbeiter für ihre Zuckerrohrplantage zu finden. Deshalb heuern auch sie indische Kontraktarbeiter an. Doch nicht nur ist die Zusammenarbeit zwischen ihnen und den ehemaligen Sklaven schwierig, auch sind die indischen Traditionen und die Kultur nichts, was Julie tolerieren kann. Entsprechend bahnt sich eine Katastrophe an, die noch dadurch verstärkt wird, dass ein alter Feind auf der Bildfläche erscheint.


    Ich mochte das Buch und mochte es auch irgendwie nicht. Das liegt vor allem daran, dass ich Julie irgendwie als Person nicht mehr so sehr mochte. Da sie die Protagonistin ist, ist das entsprechend schwer. Sie war mir zu steif, zu schwerfällig, zu wehleidig, stellenweise sogar zu arrogant. Nichts mehr über von der energiegeladenen Frau, die wir noch aus dem ersten Band kennen. Dafür mochte ich ihren Sohn Henry umso mehr, auch wenn er sich ebenfalls (jedenfalls in Teilen) sehr dumm verhält. Ich mochte seine Freundschaft mit Karini, die im Übrigen mein Lieblingscharakter ist. Ebenfalls nicht mochte ich leider die Kontraktarbeiter, allen voran Inika. Ja, sie tat mir leid, aber trotzdem ist sie in meinen Augen einfach eine falsche Schlange. Und zwar die ganze Zeit und ihr Verhalten denjenigen gegenüber, die ihr Gutes wollen, ist einfach nur grauenhaft.

    Zur Geschichte an sich muss ich sagen, dass es mir zu viel war. Es gab vielleicht auch einfach zu viele Charaktere, denen zu viel widerfahren ist. Das hat mich persönlich sehr gestört. Hier wäre definitiv weniger mehr gewesen, damit man sich auf einen Strang der Erzählung fokussieren kann. Nichtsdestotrotz haben mir einige Handlungsstränge richtig gut gefallen, insbesondere natürlich Henry und Karini, aber auch die Geschichte rund um Martins Vater war interessant. Die indischen Kontraktarbeiter hätte es für meinen Geschmack aber nicht gebraucht.


    Fazit: Ich fand das Buch ganz gut und vergebe auch immerhin 6 von 10 Punkten. Nichtsdestotrotz – sollte er jemals erscheinen – ich brauche keinen weiteren Teil aus Surinam.



    Mehr von mir zu den Themen Bücher, Bullet Journal, Essen, Reisen, Fotos, Disney, Harry Potter und noch vieles mehr gibt es unter: https://www.facebook.com/TaesschenTee/

  16. Cover des Buches Tausend kleine Schritte (ISBN: 9783492301374)
    Toni Jordan

    Tausend kleine Schritte

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Osilla

    Dieses zauberhafte kleine Büchlein habe ich bereits im Januar gelesen und irgendwie schaffe ich es erst jetzt, es euch vorzustellen. Aber besser spät, als nie, denn "Tausend kleine Schritte" ist eine tolle wenn auch ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der es darum geht, seine Mitmenschen so zu nehmen, wie sie sind, auch wenn sie nicht der Norm entsprechen. Wir alle sind einzigartig und sollten uns nicht verbiegen, um ins Raster zu passen.

    Die Autorin:
    Toni Jordan (geboren 1966) ist Schriftstellerin und lebt in Melbourne. "Tausend kleine Schritte" ist ihr erster Roman und war international erfolgreich. Das Buch wurde in Australien für den Miles Franklin Award und den Barbara Jefferis Award nominiert und als Bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet. Weitere Romane der Autorin sind "Die schönsten Dinge" und "Neun Tage". Letzterer wurde mit dem Fiction Award der unabhängigen australischen Buchhändler ausgezeichnet.

    Inhalt:
    „Grace Lisa Vandenburg zählt alles, was sie umgibt, jede Kleinigkeit: die Schritte bis zu ihrem Lieblingscafé (920), die Streusel auf ihrem Orangenkuchen (12 – 92) und die Buchstaben ihres Namens (19). Erst Seamus O’Reilly und sein unwiderstehlicher Wunsch, hinter das Geheimnis ihres Lebens zu kommen, lässt sie die Kontrolle verlieren.“ (Klappentext)

    Kritik und Fazit:
    Bereits das Cover lässt darauf schließen, dass wir es hier mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte zu tun haben. Da ist ein Stapel Orangen, teils geschält, teils nicht. Das alles auf weißem Grund und eigentlich so gar nicht zum Titel passend. Doch Orangen spielen im Buch eine Rolle, wenn auch eine kleine. Ich fand das Cover zumindest so interessant, dass ich auf dem Tisch der Mängelexemplare danach gegriffen habe. Und das ist es ja schließlich, was ein Cover erreichen sollte.

    Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Er passt genau zu der Protagonistin, die zwar ihre Macken hat, dabei aber dennoch gebildet ist. Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen und fühlte mich durchweg gut unterhalten.

    Zitat: "Aber ohne Zählen wäre die Welt zu groß und zu austauschbar. Eine endlose Leere. Ich wäre immerzu orientierungslos. Ich wäre überwältigt."
    (Toni Jordan: Tausend kleine Schritte, Seite 31)

    Grace‘ Tick mit den Zahlen begann schon in ihrer Kindheit. Was das Ganze ausgelöst hat, erfahren wir im Lauf der Geschichte. Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema „Zwänge“ auskennt, weiß man, dass meist ein traumatisches Ereignis in der Kindheit der Grund für solche ausgeprägten ungewöhnlichen Verhaltensmuster ist. So auch bei Grace. Dennoch hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. Sie kann aufgrund ihrer Zählerei nicht mehr in ihrem gelernten Beruf als Lehrerin arbeiten und gilt nun als erwerbsunfähig. Aber selbst den für sie schwierigen Situationen, wie zum Beispiel dem Einkauf im Supermarkt, ist sie gewachsen und dabei um keine Ausrede verlegen, als es darum geht die fehlende zehnte Banane zu ergattern. So können wir neben der schwierigeren Thematik auch an einigen humorvollen Szenen teilhaben.

    Erst als Seamus O’Reilly in ihre Leben tritt, merkt sie, dass ihr etwas in ihrem Leben gefehlt hat. Er macht sie glücklich und ihr Leben ein wenig aufregender. Er ist alles, was sie braucht. Doch das scheint Seamus nicht zu merken. Sein Drang, ihr zu helfen ist groß und so nimmt die Geschichte der beiden ihren Lauf.

    Wir lernen Grace Marotten ziemlich deutlich kennen, sie zählt alles was ihr möglich ist, um sich in der Welt zurechtzufinden und Sicherheit zu verspüren. Das hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt und manchem Leser könnte das schon auf die Nerven gehen. Ich persönlich fand es aber sehr interessant in Grace Kopf blicken zu dürfen. Natürlich kommen wir in der Geschichte irgend wann zu der Frage , ob es sinnvoll ist, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Ticks zu überwinden. Ob es überhaupt nötig ist, sich zu verändern, um mehr der Norm zu entsprechen. Und ob es Grace glücklich macht, mithilfe von Medikamenten ein sogenanntes normales Leben zu führen, welches der eigenen Natur aber zuwider ist.

    "Tausend kleine Schritte" ist ein sehr emotionales Buch, welches uns mitnimmt in die Welt einer Zwangsneurotikerin. Wir erfahren, welche Hürden jene Menschen zu nehmen haben, um so sein zu können, wie sie selbst sein möchte und nicht, wie die Außenwelt sie sehen will. Auch wenn viele Ratschläge von Außen gut gemeint sind, so muss jeder am Ende selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. Akzeptiere dich und akzeptiere dein Gegenüber. Jeder ist richtig, so wie er ist.

  17. Cover des Buches Sara, die kleine Prinzessin (ISBN: 9783730602751)
    Frances Hodgson Burnett

    Sara, die kleine Prinzessin

     (158)
    Aktuelle Rezension von: loasi

    Ich bin auf dieses Buch gekommen, weil ich irgendwie herausgefunden habe, dass die Autorin dieses Romans auch den "Kleinen Lord" geschrieben hat, wovon ich ja größter Fan bin. Kaum herausgefunden, schon gekauft und so kam es dazu, dass ich dieses Prachtexemplar hier ziemlich schnell durchgelesen habe.

    Es handelt von dem kleinen Mädchen Sara, welches von ihrem reichen Vater auf ein Mädchen-Internat geschickt wird. Dort nimmt alles seinen Lauf (eine nähere Beschreibung wär an dieser Stelle schon ein Spoiler) und so kam es, dass es mir während meiner Lesestunden weder an Tragik, Ärger und Wut, noch an Freude, Herzenswärme und Liebe fehlte (absolut poetisch ausgedrückt, ich weiß). Die Figur der Sara kann ich wohl zu einer meiner liebsten Romanfiguren ernennen, da sie so außergewöhnlich gutmütig und unschuldig ist. Ich könnte eine wahre Hymne über ihren Charakter und ihre Art schreiben, so besonders ist sie.

    Nach kurzer Schwierigkeit beim Reinkommen lief alles wunderbar und die Geschichte hat mich mitgerissen. Mit dem alten Ausdruck kommt man ohne Probleme klar und das Lesen geht flüssig.

    Ich tu mich schwer, muss dem Buch aber doch 4 statt 5 Sterne geben, da mir das Ende dann doch ein wenig zu schnell war. Ich glaube, Wendepunkt der Storyline und Ende haben zusammen 20 von 256 Seiten ergeben, das war ein bisschen schade, da hätte ich dann doch mehr erwartet.

    Alles in allem aber ein total klasse Buch, fast genauso süß wie der kleine Lord, der hat bei mir allerdings eh einen unanstreitbaren Platz, da mit dem Weihnachtsfilm schon viele Erinnerungen verbunden sind :)


  18. Cover des Buches Der Buddha aus der Vorstadt (ISBN: 9783596030941)
    Hanif Kureishi

    Der Buddha aus der Vorstadt

     (49)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Ein turbulenter, witziger Coming-of-Age-Roman, den ich sehr gern und schnell durchgelesen habe.

    Worum geht es?

    Der siebzehnjährige Karim Amir lebt mit seinen Eltern, einer Engländerin, die in einem Schuhgeschäft arbeitet, und einem indischen Migranten, namens Haroon Amir, der einen langweiligen Bürojob im öffentlichen Dienst ausübt, in den Londoner Suburbs. Der Roman beginnt damit, dass Haroon Yogakurse gibt und englischen Vorortsbewohnern den buddhistischen Lebensweg beibringen möchte. Natürlich ist er kein Buddhist, aber für die Teilnehmer durch seine Herkunft exotisch genug. Der Vater verlässt die Mutter, um mit Eva, einer Künstlerin, zusammenzuleben, Karim selbst zieht es nach London und auf die Bühne.

    Leseprobe

    „Ich heiße Karim Amir und bin ein waschechter Engländer – jedenfalls beinahe. Man hält mich oft für eine komische Sorte Engländer, als gehörte ich zu einer neuen Rasse, die aus zwei alten Kulturen hervorgegangen ist. Aber mir ist das egal: Ich bin Engländer (wenn auch nicht unbedingt stolz darauf), ich komme aus den südlichen Randbezirken Londons und gehe wer weiß wohin. Vielleicht ist es diese verrückte Mischung aus Völkern und Kontinenten, aus hier und da, aus dazugehören und nicht dazugehören, die mich so unruhig macht, die schuld daran ist, dass ich mich so schnell langweile. Vielleicht liegt es auch an der Vorstadt, der Suburbia, in der ich aufgewachsen bin. Aber warum im Innenleben herumsuchen, wenn die Erklärung doch völlig ausreicht, dass ich auf Ärger aus war, dass ich keinem Abenteuer, keiner Aufregung oder Affäre aus dem Weg ging, weil es in unserer Familie so trübselig, schlaff und stumpfsinnig zuging; woran das lag, weiß ich nicht. Ganz ehrlich, mich zog einfach alles runter, und ich war zu allem bereit. Eines Tages änderte sich dann alles. Am Morgen sah die Welt noch so aus und zur Schlafenszeit schon anders. Ich war siebzehn.“

    Kritik

    Es ist schwierig, die Handlung dieses Coming-of-Age-Romans zusammenzufassen, weil er nicht von einer durchgängigen Handlung lebt, sondern von den skurrilen Charakteren und absurden Situationen und er von seiner Grundstruktur her episodisch ist. Ein bisschen wie eine Sit-Com. Das macht ihn sehr temporeich und unterhaltsam.

    Was ihn noch auszeichnet, ist, dass Charaktere sich nicht so verhalten, wie man es erwartet. Ein junges Mädchen (mit der Karim Sex hat) soll verheiratet werden. Der Bräutigam wird aus Indien eingeflogen. Statt aber nun eine Jammergeschichte der unterdrückten Frau zu präsentieren, bekommt man eher Mitleid mit Changez, dem neuen Ehemann, der sich alles ganz anders vorgestellt hat. Und dem Vater der jungen Frau, der seinen Schwiegersohn als Nachfolger für seinen Shop etablieren wollte, was daran scheitert, dass dieser lieber herumliegt und Romane liest. Oder sie verhalten sich eben doch genauso. Was dann wieder genauso unerwartet kommt. Auf metafiktionaler Ebene zeigt Kureishi das sehr schön mit dem Theaterstück, in dem Karim einen Klischeeinder spielen soll.  Auch das verläuft nicht so, wie man sich das so vorstellt.

    Der Roman behandelt viele Themen, die Zerrissenheit zwischen Kulturen, die durch Karims Pendeln zwischen unterschiedlichen Wohnungen verdeutlicht wird, Rassismus, Homosexualität (Karim ist bisexuell), Kapitalismus. Das Thema, was mich persönlich am meisten angesprochen hat, war die Zerrissenheit zwischen dem eigenen Glück und der Pflichterfüllung. Das alles macht Kureishi niemals mit erhobenem Zeigefinger, niemals moralisch, niemals belehrend und immer witzig-skurril. Und man atmet die Freiheit der 1970er Jahre, die vermutlich niemals wiederkommen wird.

    Also, ich kann ihn jedem empfehlen, der gern turbulente Geschichten mag. Wer sich gern auf einen Charakter einlassen möchte und mit ihm mitfühlen, für den ist der Roman eher nichts.

     

  19. Cover des Buches Das sag ich dir (ISBN: 9783596179480)
    Hanif Kureishi

    Das sag ich dir

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Jamal lebt in London und arbeitet als Psychoanalytiker. Durch seine Patienten lernt er die abstrusesten Geschichten und Lebensläufe kennen. Mit seiner Schwester Miriam hat er ein sehr gutes Verhältnis und sie kommt mit seinem besten Freund Henry zusammen. Auch seine Liebe zu Ajita ist nicht ganz einfach und sie weiß um sein dunkles Geheimnis. Kureishi hat ein paar wunderbare und sympathische Figuren erschaffen, aber leider stockt seine Geschichte zu oft und es fehlt der richtige drive. Irgendwann war mit das Geheimnis von Jamal völlig egal und auch das weitere Leben der einzelnen Figuren. Schade, hätte ein Knaller werden können.

  20. Cover des Buches Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half (ISBN: 9783442715848)
    Mikael Bergstrand

    Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Nach einem längeren Aufenthalt in Indien ist Göran Borg wieder zurück in Malmö. Er ist unglücklich und unzufrieden dort, zweifelt und verzweifelt am Leben und sehnt sich nach Indien zurück, weshalb er auch regelmäßig eine Therapeutin aufsuchen muss. Doch auch diese schafft es nicht, Göran aus seiner Identitätskrise zu holen. Einzige Hoffnung für ihn ist die bevorstehende Hochzeit seines indischen Freundes Yogi in Delhi. Als er erfährt, dass diese jedoch aufgrund „horoskopieller“ Umstände erst Monate später stattfinden kann, entscheidet er sich trotzdem, sofort nach Indien zu fliegen. Dort erfährt er den wahren Grund, warum die Hochzeit mit der schönen Lakshmi verschoben werden musste - und stellt fest, dass sein Freund in großen Schwierigkeiten steckt. Jetzt gilt es, die eigenen Wünsche und Befindlichkeiten zurück zu stecken und Yogi zur ersehnten Hochzeit zu verhelfen. Eine Teeplantage in Darjeeling könnte die Rettung sein – ein abenteuerlicher Road-Trip nimmt seinen Anfang … 

    Mikael Bergstrand, geb. 1960 in Malmö, war viele Jahre als Journalist für eine schwedische Zeitung tätig, bevor er 2007 mit seiner Frau und drei Söhnen nach Neu-Delhi zog, wo er als Korrespondent und freier Autor für skandinavische Zeitungen arbeitete. Dort sammelte er die Inspirationen für seine Göran-Borg-Trilogie, deren erster Band „Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte“ er nach seiner Rückkehr nach Malmö im Jahr 2011 veröffentlichte. Das Buch über den phlegmatischen Schweden in seiner Identitätskrise wurde zu einem großen Erfolg, war lange auf Platz 1 der Schwedischen Bestsellerliste und wurde in 10 Sprachen übersetzt. Heute lebt Bergstrand zusammen mit seinem Hund Stubbe im schwedischen Küstenort Rörum.  

    Den ersten Teil der Trilogie habe ich nicht gelesen, was zum Verständnis des vorliegenden zweiten Teils „Der 50-jährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ auch nicht unbedingt notwendig ist. Anhand des Titels, der Beschreibung und des Covers erwartete ich eine humorvolle, vergnügliche Geschichte mit vielen heiteren  Vorkommnissen – doch leider wurde ich enttäuscht. Zwar ist die Handlung zugegebenermaßen recht amüsant und hat auch ihre spannenden und aufregenden Momente, aber lachen konnte ich über die gelegentlich eingestreuten albernen Witze nicht. Viele Vorurteile und teils abstruse Vorfälle beherrschen das Geschehen und machen den Ablauf ziemlich vorhersehbar. Glücklicherweise werden im Buch auch einige ernsthafte Themen, wie z. B. Angststörungen, selbstlose Hilfe und unbedingte Freundschaft, behandelt, was dem Ganzen letztendlich etwas mehr Struktur verleiht. 

    Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht! 

  21. Cover des Buches Lass die Toten ruhen (ISBN: 9783746628806)
    Malla Nunn

    Lass die Toten ruhen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: efell

    Malla Nunn wurde im südafrikanischen Swasiland geboren und besuchte dort eine gemischtrassige christliche Schule. Jetzt lebt sie in Australien


    Eine sehr interessante Studie über die vielen verschiedenen Einwohnergruppen in Südafrika. Der Plot spielt in den 50er Jahren in Durban, wo die Rassentrennung damals sehr extrem war. Aber ist sie heute besser? Schottet sich nicht noch immer jede Rasse zusammen und will mit den anderen Menschengruppen nichts zu tun haben? Die Geschichte selber ist aber doch ziemlich düster und melancholisch. Drogenmilieu, Zuhälter, korrupte Polizei haben das Sagen. Kann der Ermittler Emmanuel Cooper Licht in die dunklen Machenschaften bringen?

  22. Cover des Buches MOONSTONE (ISBN: 9780460875592)
    Wilkie Collins

    MOONSTONE

     (44)
    Aktuelle Rezension von: anna_m
    Da ich ein großer Krimi-Fan bin, war es bei mir nur eine Frage der Zeit, bis ich zu diesem Klassiker griff, der zu den ersten richtigen Detektivgeschichten in englischer Sprache zählt. In „The Moonstone“ geht es um einen geheimnisvollen Diamanten, beziehungsweise die Aufklärung seines Verschwindens. Die junge englische Lady Rachel Verinder bekommt zu ihrem Geburtstag eben jenen sagenumwobenen und leider auch „verfluchten“ Mondstein vermacht. Er stammt aus dem Besitz eines verstorbenen Onkels, der ihn während seiner Zeit bei der Armee in Indien aus einem Schrein entwendet hatte. Deshalb setzt eine Gruppe von Brahmanen alles daran, den Stein zurückzubekommen. Während ihrer Geburtstagsfeier trägt Rachel das kostbare Juwel. In der folgenden Nacht wird der Diamant dann gestohlen und von nun an stehen die Ermittlungen im Mittelpunkt der Geschichte.

    Das Geschehen wird aus der Perspektive unterschiedlicher Personen erzählt, in Form von Briefen oder tagebuchartigen Einträgen, und greift neben der Suche nach dem Diamanten auch verschiedene Themen der damaligen Zeit auf: indische Kolonien und Kritik am britischen Kolonialismus, Fortschritte in der Medizin, Opiumkonsum... Die verschiedenen Erzähler kommen mit mehr oder weniger Humor daher und Collins nimmt sie und ihres Gleichen teilweise ganz schön auf die Schippe, wie zum Beispiel die religiös engagierte Miss Clack, die immer ein moralanpreisendes Flugblatt zur Hand hat und es jedem ungefragt zusteckt. Der Roman enthält eine ordentliche Portion an Gesellschaftskritik und vertauscht klassische Rollen. So sind es die armen, einfachen Leute, wie das junge Dienstmädchen Rosanna, die der Lösung des Mysteriums um den Diebstahl am nächsten kommen, und nicht etwa die dilettantische örtliche Polizei oder der renommierte Ermittler aus London.

    Mir hat vor allem die humorvolle, ironische Erzählweise des Gabriel Betteredge, dem Gutsverwalter der Familie Verinder, gefallen, aber auch über Miss Clack konnte ich mich gut amüsieren. Der Roman enthält viele typische Elemente des Genres, das er ja auch mit begründete, und weiß auch den heutigen Leser zu unterhalten und zu überraschen, denn es ist nichts wie es scheint und die Verdächtigen stehen Schlange. Während des Lesens kann man ordentlich miträtseln, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich hatte immer mal wieder eine neue Theorie und konnte das Ende auch nicht vorhersehen. Das Buch ist etwas dicker, aber es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen. Ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen, vor allem, als es mit den Ermittlungen erstmal so richtig losging. Im Mittelteil gab es zwar ein paar Längen, die der Veröffentlichungsform in mehreren Episoden in einer Zeitung geschuldet sind, da im Nachhinein ein paar Kapitel hinzugefügt worden sind, um die Geschichte noch ein bisschen in die Länge zu ziehen, aber die hat man schnell überwunden. Mich haben sowohl die kriminalistischen als auch die humoristischen Elemente überzeugt.
  23. Cover des Buches Die 27ste Stadt (ISBN: 9783644010314)
    Jonathan Franzen

    Die 27ste Stadt

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin
    Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen. Immerhin hab ich wohl so 3/4 geschafft, bis mir komplett der Überblick verloren ging. Franzen fährt gern eine große Anzahl Protagonisten auf, und er verlangt Aufmerksamkeit beim Lesen. Die hatte ich, ich habe das Buch im Urlaub begonnen und mich stundenlang ausgeruht und konzentriert der Geschichte gewidmet.

    Also. Die vermeintlich Guten im Spiel sind Vorzeigeehepaar Martin und Barbara Probst, nebst fast erwachsener Tochter Luisa. Ehrlich, loyal, steinreich und mit guten Kontakten ausgestattet. Bauunternehmer, politisch aktiv im "Städtischen Wachstumsverein".
    Die gar nicht Guten sind nicht gebürtig aus St. Louis. Die sind aus Indien, Bombay, wie Jammu, die neue Polizeichefin und Asha Hammaker, frischgebackene Ehefrau des Geschäftsführers des einflussreichen Brauerei-Imperiums Hammaker. Die beiden Ladys spinnen Intrigen und gehen äußerst perfide und rücksichtslos vor, es wird spioniert, verwanzt, entführt, getötet und unter Drogen gesetzt. Bomben explodieren Töchter fliehen, Sex wird als Waffe eingesetzt.

    Alles unter dem harmlosen Begriff Stadtentwicklung. St. Louis soll es wieder besser gehen, die Stadt soll im amerikanischen Ranking wieder ein paar Plätze aufsteigen. Nicht mehr nur die 27ste Stadt sein.

    So weit so gut. Also machen sich Jammus Männer ans Werk. Der nelkenzigarettenrauchende Singh, Tausendsassa in allem, gibt sich alle Mühe, die heile Familie Probst zu zerstören. Der Hund wird überfahren, die Tochter widersteht der Verführung, die Ehefrau leider nicht.
    Eine dritte Inderin wickelt sich den ebenfalls wichtigen weil begüterten Ehemann der Schwester von Barbara Probst um den kleinen Finger. Dann bevölkern weitere Personen die Bühne, der Bürgermeister, Fernseh- und Radiostars, Generäle, Polizeiobermeister und kleine Angestellte, FBI. Weitere Unternehmer.

    Bald schwirrt der Kopf vor lauter Namen, viele kleine Geschichten verdichten sich, der Faden geht verloren, es sind zu viele Menschen, Schicksale, Details, die alle eine Rolle spielen im Kampf um die Stadt. 

    Für mich relativ unglaubwürdig: die Beliebtheit der neuen Polizeichefin, die rasant alle wichtigen Persönlichkeiten für sich einnimmt, die schnell alles lenkt und steuert ...

    Es geht um viel Geld, wie immer. Um Macht. Um Einfluss, Sex und Einsamkeit. Doch irgendwie ist alles zu viel und gleichzeitig zu wenig, die Geschichte verliert an Fahrt, ist nur mehr mühsam zu lesen, mehr Pflicht als Vergnügen. Und deshalb hab ich an diesem Punkt aufgehört zu lesen. Was auch immer aus St. Lois werden wird, die Superstadt für Superreiche oder was auch immer - ohne mich.
  24. Cover des Buches Wut (ISBN: 9783442747481)

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