Bücher mit dem Tag "indiane"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "indiane" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Der Ruf der Trommel (ISBN: 9783426518267)
    Diana Gabaldon

    Der Ruf der Trommel

     (906)
    Aktuelle Rezension von: Moelli116

    Die Fortführung der Geschichte von Claire ist hier wieder sehr gelungen. Sie erleben viele Abenteuer die spannend erzählt sind. 

    Ich finde den Teil der Geschichte über die Tochter Brianna teilweise etwas langatmig. Leider ist das Verhältnis zwischen Brianna und Roger zu sehr eine Kopie von Claire und Jamie. 

  2. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.978)
    Aktuelle Rezension von: An_Brandy

    Louis Creed zieht mit seiner Familie und der Hauskatze Churchill nach Maine. In der Nähe des Hauses führt ein Pfad zu einem kleinen Tierfriedhof, den die Kinder der Gegend für ihre geliebten Haustiere angelegt haben.
    Doch tiefer im Wald liegt ein weiterer Friedhof, eine alte indianische Begräbnisstätte mit unheimlichen Eigenschaften, die sich offenbaren werden.


    “Friedhof der Kuscheltiere” war mein zweites King, das ich lesen durfte. Da ich vom Titel schon mal etwas gehört habe, war meine Erwartungshaltung etwas hoch. Den Schreibstil fand ich gut und ich war ziemlich schnell gefesselt. Auch das Übernatürliche wurde gut umgesetzt, weswegen ich hier und da etwas Gänsehaut hatte.

    Doch mir wurde ziemlich schnell bewusst, in welche Richtung das Ganze gehen wird, weswegen meine Spannung gedämpft wurde. Zum Ende hin wurde ich sogar sauer, weil Louis scheinbar lernresistent ist und leider hat mich das offene Ende auch nicht befriedigt.

    Für mich persönlich hätte es auch mehr Horror sein können, aber das ist, denke ich mal, Ansichtssache.

  3. Cover des Buches Die Tasche aus Vancouver (ISBN: 9783905802047)
    Lisa Borg

    Die Tasche aus Vancouver

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    "Die Tasche aus Vancouver" ist ein Roman von Lisa Borg.

    Inhalt:

    Lisa, ein schüchternes 19-jähriges Schweizer Mädchen, erfüllt sich den Traum vom Sprachaufenthalt in Kanada. Naiv nimmt sie die große Herausforderung an und bricht aus ihrem Mauerblümchendasein aus. Bei ihrer Gastfamilie in Vancouver erfährt sie die ersten Mentalitätsunterschiede. Jeden Tag lernt sie Neues und auch Spannendes kennen, wird aber auch plötzlich mit unangenehmen Dingen konfrontiert. Sie schließt sehr schnell Freundschaft mit kanadischen Studenten und trifft dabei auf ihre erste große Liebe: Josh. Sie verbringen eine kurze und unbeschwerte Zeit zusammen, bis Lisa Opfer einer brutalen Vergewaltigung wird.

    Meinung:

    Das hört sich vielleicht seltsam an aber ich hatten von Anfang an eine besondere Verbindung zu diesem Buch. Seit es in meinem Briefkasten lag bis zur letzten Seite. Schon das Cover hat mich wahnsinnig fasziniert und ich wusste das es so ein Cover ist welches eine besondere Geschichte erzählt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Die ersten Seiten habe ich eher als zäh und nicht abwechslungsreich empfunden, dies hat sich aber ziemlich schnell geändert. Und so war ich völlig gefesselt von dem Alltag den Lisa in Vancouver erleben durfte. Mich hat die magische Freundschaft zu Cathy und Jesry oft neidisch zurückgelassen als ich das Buch zur Seite gelegt habe. Die Liebe zwischen Lisa und Josh hat mir nicht nur einmal Gänsehaut bereitet und ich dachte mir ganz oft 'Mensch was hat dieses Mädchen nur für ein Glück?'. Das dachte ich solange bis zu dem einschneidenden Erlebnis. Sehr detailliert beschrieben kann man aber trotzdem nur erahnen welches Leid und Ängste Lisa verspüren musste. Sehr mühsam aber mit der Hilfe von ihren großartigen Freunden und ihrem Freund hat sie sich wieder in das Leben zurück gekämpft. Bis zu einem scheinbar ganz normalen Samstag als das Schicksal wieder gnadenlos zuschlägt. An dieser Textstelle fehlten mir einmal mehr die Worte und ich wollte und konnte nicht fassen was ich da gelesen habe.

    "Die Tasche aus Vancouver" hat sich von Anfang an in mein Herz geschlichen. Ich habe mich auch gefragt warum hat mich diese Geschichte so gefesselt, so zum weinen gebracht und so zutiefst berührt. Ich glaube es liegt an meiner "Sehnsucht" zu Reisen, so wie Lisa es getan hat. Aber vor allem die magische Beziehung zu Josh hat mir so oft Gänsehaut bereitet und mich zum nachdenken gebracht. Die Freundschaft die Lisa mit Cathy und Jesry erleben durfte ist wirklich sehr selten und so besonders gewesen. Ich habe das Buch mit einer inneren Leere, mit Tränen im Gesicht und vielen Fragen beendet. Diese Geschichte von Lisa Borg hat mich wirklich verändert und ich werde mir die "Fortsetzung" kaufen und ich hoffe das einige Fragen dort beantwortet werden.

  4. Cover des Buches Lakota Moon (ISBN: 9783401507255)
    Antje Babendererde

    Lakota Moon

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Taschenbuch: 280 Seiten

    Verlag: Arena (1. März 2009)

    ISBN-13: 978-3401029368

    empfohlenes Alter:  ab 12 Jahren

    Preis: 9,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Tolles Jugendbuch!


    Inhalt:

    Der 15-jährige Oliver ist glücklich verliebt. Seit einigen Monaten ist die begehrte Nina seine Freundin. Doch dann kommt seine Mutter mit einer Hiobsbotschaft an: Sie will wieder heiraten, und zwar einen Indianer, der in einem Reservat in South Dakota lebt. Und natürlich will Olivers Mutter nach Amerika ziehen - und Oliver muss mit. Er ist am Boden zerstört und fest entschlossen, sich bei den Indianern quer zu stellen. Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht.


    Meine Meinung:

    Antje Babendererdes Herz schlägt für die Indianer, von denen sie schreibt. Das merkt man ganz genau. „Lakota Moon“ ist dabei sicher eines ihrer besten Bücher und nicht umsonst mit diversen Preisen ausgezeichnet. 


    Oliver muss sich als Weißer in die Gemeinschaft der Indianer einfügen und dabei mit üblen Vorurteilen klarkommen, Vorurteilen von beiden Seiten. Er muss sich bewähren, behaupten und über seinen eigenen Schatten springen. Und Oliver ist ein klasse Protagonist, an dessen Seite man gerne durch diese aufregende Geschichte stolpert. Er hat das Herz am rechten Fleck und erkennt auch, wenn er mal Fehler macht. 


    Die Handlung wechselt zwischen informativen, spannenden und gefühlvollen Szenen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich kann dieses Jugendbuch wärmstens empfehlen.


    ★★★★★


  5. Cover des Buches Der scharlachrote Pfad (ISBN: 9783948878184)
    Kerstin Groeper

    Der scharlachrote Pfad

     (29)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Wild ging es zu, als diverse Indianerstämme noch Kriege gegeneinander führten, Frauen und Kinder raubten und an ein freies Leben glaubten. Doch zum Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich alles. Die Indianer mussten ihre Lebensweise umstellen und wurden den von Weißen aus ihren Jagdgebieten vertrieben. 

    Neun Jahre lang begleitet die Autorin eine fiktive Familie und beschreibt deren Leben ebenso, wie die Stammesbräuche. Als Leser erfährt man, wie Familien auseinander gerissen und neu zusammengestellt werden. Man sieht die Kinder aufwachsen und das Streben der Jungen danach, Krieger zu werden. Auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort schreibt, dass die sich weniger für die Kriegsführung und die Kämpfe interessiert, kommt sie nicht umhin, auch diese zu beschreiben. Besser gefallen haben mir allerdings die Szenen, die das Alltagsleben der Indianer zum Inhalt haben.

    Ebenso wie die Jahreszeiten wiederholen sich viele Verhaltensweisen und Erlebnisse der Indianer in der ersten Hälfte des Romans. Beinahe hätte ich die Lust am Weiterlesen verloren. Dabei hatte ich vor Jahren schon „Im fahlen Licht des Mondes“ von Kerstin Groeper gelesen, das mir sehr gut gefallen hatte. Beim „scharlachroten Pfad“ (ihrem ersten Roman) gelang es der Autorin erst etwa ab der Hälfte, mich in gewohnter Weise einzufangen. Da kannte ich die Personen und verfolgte atemlos mit, wie die Weißen mit Amerikas Ureinwohnern umgingen, so dass sie über die Grenze nach Kanada flüchten mussten, um ihr Leben zu retten.

    Sieben Bücher über das Leben von Indianern hat Kerstin Groeper inzwischen veröffentlicht. Die Idee dafür entstand bereits in den 80er Jahren, als sie in Kanada lebte und die Reservation „Wood Mountain“ in Saskatchewan besuchte und die Geschichte einer Lakota-Gruppe erfuhr. 

    Obwohl mich der Anfang des Buches teilweise langweilte und maximal drei Sterne wert war, fand ich den zweiten Teil so spannend, dass insgesamt doch eine vier-Sterne-Wertung zustande kam. 

  6. Cover des Buches Sturmgeflüster (ISBN: 9783941485365)
    Alexandra Walczyk

    Sturmgeflüster

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ilintschi
    Die Geschichte wird auf eine einzigartige Art und durch viele verschiedene Perspektiven erzählt.
  7. Cover des Buches Hot Dogs zum Frühstück (ISBN: 9783734749377)
    Elke Becker

    Hot Dogs zum Frühstück

     (39)
    Aktuelle Rezension von: bibiii

    Eine Auszeit oder wohl doch eher ein Roadtrip?!
    Genau das dachte sich die Autorin,denn sie entführt den Leser auf einen ganz besonderen Roadtrip auf die Route 66...

    Ein bunter Mix aus Frauen,jede hat ihren eigenen persönlichen Grund. Bei dieser Tour mitzumachen.
    Die Characktere sind wirklich authentisch auch ihre kleinen Macken die sie wirklich noch Liebenswerter machen. Hat die Autorin so schön und real beschrieben. Auch die Tour an sich,man hat das Gefühl als würde man selbst zwischen den Frauen auf dieser besonderen Reise sitzen..
    Wer sich für ein paar Stunden eine Auszeit gönnen möchte,ist bei diesem Buch an der richtigen Adresse

  8. Cover des Buches The Revenant – Der Rückkehrer (ISBN: 9783492305655)
    Michael Punke

    The Revenant – Der Rückkehrer

     (67)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Ein interessantes und sehr spannendes Abenteuerbuch! Es entführt die Leser in eine vergangene Zeit, in eine vergangene Welt, in die nördlichen Prärien des frühen 19. Jahrhunderts. Auch dieses Buch transportiert keine Wildwestromantik, sondern zeigt eine eher grausame Realität. "The Revenant - Der Rückkehrer" ist eine abenteuerliche und auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte, die die Natur und die Gewalt der Menschen und die Grausamkeit und Gleichgültigkeit der Natur zeigt. Es geht um ein aggressives Geschehen und eine Reaktion darauf, den Wunsch nach Rache. Hugh Glass wird von seinen Reisegefährten beraubt und schwer verletzt in den Prärien zurückgelassen. Dennoch kann er sich retten und dürstet nach Rache. Vielleicht hat ihn auch gerade die Tat seiner Reisegefährten wieder ins Leben zurückgeholt. Wer weiß das schon?!?! Mir erschien es auf jeden Fall so. Dabei fand ich die Schreibe interessant und das Thema gut rübergebracht, etwas gestört hat mich nur, dass die indianischen Bewohner Amerikas hier nicht so gut wegkommen, aber hier spricht nur mein Wunsch und vielleicht auch meine Romantik. Denn beide Bevölkerungsgruppen werden authentisch und menschlich gezeichnet, wir leben ja auf keinem rosaroten Ponyhof. Die lebensfeindlichen Witterungsbedingungen werden perfekt geschildert und der Leser bekommt eine Ahnung davon, was es heißt damals und an diesem Ort gelebt und überlebt zu haben. Ebenso finde ich, dass dieses Buch ein Winterbuch ist, denn in dieser Jahreszeit wird der Geist des Buches noch etwas besser transportiert.

    Interessant finde ich auch, dass das Buch recht wenig Ähnlichkeit zu dem Film aufweist. Und das Buch durchaus realer rüberkommt und damit bekommt der Film, den ich auch sehr schätze, einige Minuspunkte ab. Denn die Figur des Hugh Glass kommt in dem Buch weniger reißerisch rüber, ist aber dafür deutlich lebensechter! Wenn das Drehbuch des Films sich mehr an dem Buch orientiert hätte, wäre der Film ebenso toll geworden. Schade!

  9. Cover des Buches Auf den Pfaden des Luchses (ISBN: 9783956072338)
    Tanja Mikschi

    Auf den Pfaden des Luchses

     (22)
    Aktuelle Rezension von: hannelore259
    Silas und David werden in der gleichen Nacht in derselben Stadt geboren und doch könnte ihr Leben nicht unterschiedlicher sein.
    David das letzte Kind einer angesehenen weißen Kaufmannsfamilie hat alle Vorzüge, die man haben kann, während Silas, ein Halbblut als Sohn eines Trappers und einer Ojibwe schon früh mit Vorurteilen und Hass konfrontiert wird.
    Doch trotz aller Unterschiede entwickelt sich zwischen den beiden Jungen eine tiefe Freundschaft, die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird.
    Nach einem einschneidendem Erlebnis in Silas Leben muß dieser zusammen mit seiner großen Liebe aus seiner Heimat fliehen.
    An dieser Stelle spaltet sich der Erzählstrang in 2 Teile auf.
    Zum Einen folgt man Silas auf seinem langen Weg zu den Cheyenne, die ihn in ihrer Mitte aufnehmen, obwohl sie so ganz anders sind, als das was er kennt.
    Die andere Perspektive zeigt Davids Leben, das von vielen Tiefschlägen gezeichnet ist.
    Es kommt der Punkt an dem das Schicksal die beiden wieder zusammentreibt, doch nichts ist mehr so wie früher.

    Tanja Mikschi hat in ihrem Debüt einen gut recherchierten Roman voller Atmosphäre und Emotion geschaffen.
    In ihrer geradlinigen und doch sehr bildlichen Erzählweise schafft sie eine großartige Kulisse und bringt dem Leser die Lebenweise der verschiedenen Indianerstämmer eindringlich näher.

    Ich muß gestehen, ich hatte mir hier nur eine Abenteuergeschichte mit Unterhaltungsfaktor erhofft, doch bekommen habe ich soviel mehr.
    Dieser historische Roman hatte für jeden etwas dabei und war voll gepackt mit Gefühl, Nostalgie, aber auch Brutalität.
    Was für mich aber bereichernd war, sind die vielen Wissenshappen die die Autorin mit eingebaut hat.
    Das Gelesene hat mich oft schlucken lassen und mir wieder einmal gezeigt, dass Egoismus, gepaart mit Ignoranz und Intoleranz, gefährliche menschliche Charakterzüge sind und die Zeiten überdauern.
    Wenn man wie ich von Gänsehautmomenten überrascht werden möchte, einen leichten Hang zur Romantik hat und sich für die Ureinwohner Amerikas interessiert, sollte man dieses Buch lesen.
    Von mir 5 Sterne.




  10. Cover des Buches Grenzgänger (ISBN: 9783644039513)
    Cormac McCarthy

    Grenzgänger

     (30)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Der sechzehnjährige Billy Parham und sein drei Jahre jüngerer Bruder Boyd leben mit ihren Eltern auf einer Farm in Cloverdale, New Mexico. Eines Tages berichtet Billys Vater beim Abendessen davon, dass in der Gegend eine Wölfin gesichtet wurde. Kurzerhand besorgen sie sich einige Fallen, um die Wölfin einzufangen und größeren Schaden abzuwenden bzw. einer direkten Konfrontation zu entgehen. Aber die Wölfin scheint clever zu sein, denn die Fallen werden regelmäßig ausgelöst, aber nie treffen sie die darin gefangene Wölfin an. Bis Billy eines Morgens alleine los zieht. In einer Falle findet er an diesem Tag tatsächlich die verletzte Wölfin vor. Aber Billy reitet nicht, wie mit dem Vater vereinbart nach Hause, um ihn zu holen, sondern macht sich selbst daran die Wölfin mit einer Maulsperre zu bändigen und anzuleinen. Dieses Kräftemessen, die Konfrontation und der direkte Kontakt mit der wilden Kreatur wecken in Billy den Wunsch die Wölfin über die Grenze zurück nach Mexico in ihr Heimatrevier zu bringen. Im Grunde ein unmögliches Unterfangen, aber für Billy ist das die einzige Option. Die Reise ist von Anbeginn eine Herausforderung, denn die Wölfin ist verletzt, zudem trächtig und Billys Pferd muss ebenfalls erst einmal davon überzeugt werden, dass sie fortan zu dritt unterwegs sein werden.

    Wie bereits John Grady in „All die schönen Pferde“ ist Billy Parham ein ruhiger, besonnener junger Mann mit einem immensen Gerechtigkeitssinn und einer Lebensphilosophie, der man mit großer Aufmerksamkeit folgt. Cormac McCarthy verleiht seinen Helden keinerlei Haudrauf-Gehabe, sondern wahre innere Größe. Aber weit gefehlt, wer nun Softi-Western-Harmonie-Romantik vermutet, die Schicksalsschläge gehen nicht aus, es mangelt nicht an brisanten Begegnungen und lebensgefährlichen Entscheidungen. Happy Endings sind ausverkauft. Diese Geschichten strotzen vor wunderbarer Ausdrucksstärke, weiser Philosophie und sanfter Melancholie.

    To be continued…mit "Land der Freien"

    …Now we need something
    & someone new
    when all else fails
    we can whip the horse’s eyes
    & make them cry
    & sleep
    -Jim Morrison-

  11. Cover des Buches Libellensommer (ISBN: 9783401509105)
    Antje Babendererde

    Libellensommer

     (667)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Geschichte, die mich in den Bann zog, obwohl ich ganz sicher nicht zur Zielgruppe gehöre.

    Aber es ist wunderbar geschrieben, spricht viele Probleme an, bringt selbst mich als Erwachsene zum Nachdenken und vor allem zum Erinnern, wie es war, als man selbst in dem Alter war….

    Diese fremde Welt – die Ureinwohner Nordamerikas – war sehr spannend und die Beschreibungen und Erzählungen davon haben mir sehr gut gefallen. Auch das Thema Umweltschutz fließt hier mit ein, ohne erhobenen Zeigefinger, aber doch deutlich genug.

    Mir hat dieses Jugendbuch auf jeden Fall sehr gut gefallen.

     

     

  12. Cover des Buches Roter Vogel erzählt (ISBN: 9783938305706)
    Zitkala-Sa

    Roter Vogel erzählt

     (3)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    „Roter Vogel“ heißt auf Lakota Zitkala-Ša. Zitkala-Ša wure im Jahr 1876 geboren. In diesem Jahr wurde durch die vereinten Stämme der „Sieben Ratsfeuer“ – Dakota – und der Cheyenne unter Führung von Tȟašúŋke Witkó, Tȟatȟáŋka Íyotake[1] und Matohinshdar, besser bekannt als Grazy Horse, Sitting Bull und Gall, die Schlacht am Little Bighorn gewonnen und das 7th. Kavallerieregiment unter Lt. Col. Custer geschlagen.[2]

    Doch ist ihr Geburtsjahr wohl weniger ausschlaggebend für ihren späteren schriftstellerischen, politischen und musikalischen Einsatz für die Rechte und die Kultur der Indianer.[3]

    Ellen Simmons, so ihr Taufnahme, besuchte eine Boarding School, eine Internatsschule und lernte dort wohl hervorragend Englisch. Dies bewies sie 1896 auf einem Rede-Wettbewerb mit dem Vortrag „Seite an Seite“.[4] Dieser ist in Roter Vogel erzählt abgedruckt und wird hier noch näher behandelt werden.

    Später unterrichtete sie zwei Jahre an der Carlisle Indian Industrial Border School.[5]

     Diese Schule war eine der ersten und ihr Gründer Richard Pratt hatte den Standpunkt, dass „man den Indianer in den Kindern töten muss, um Amerikaner aus ihnen zu machen.“[6]

    Mit  Zitkala-Ša ist dies überhaupt nicht gelungen, diese Art von „Lehr- und Lernziel“ veranlasste die talentierte Halbindianerin die Schule wieder zu verlassen.

    Im ersten Teil von des Buches gibt es einen Abschnitt der mit „Schultage eines Indianermädchens“ überschrieben ist. Darin erzählt sie, die ja unbedingt auf die Schule wollte, in das „Land der Roten Äpfel“, wie ihr die Haare geschnitten werden sollten:

    „Auf Händen und Füßen kroch ich unter das Bett und kauerte mich in den dunklen Winkel.

    Ich spähte aus meinem Versteck hervor, vor Furcht bebend, wenn ich in der Nähe Schritte vernahm. Obgleich im Saal laute Stimmen meinen Namen riefen… öffnete ich nicht den Mund, um zu antworten. Die Schritte wurden immer schneller und die Stimmen aufgeregter. Die Geräusche kamen immer näher. Frauen und Mädchen kamen in das Zimmer. Ich hielt den Atem an und beobachtete, wie sie Schranktüren öffneten und hinter große Koffer spähten. Jemand zog die Vorhänge auf, und plötzlich war der Raum von Licht durchflutet… Ich erinnere mich daran, wie ich darunter hervorgezogen wurde, obgleich ich mich mit Tritten zur Wehr setzte und wild kratzte. Gegen meinen Willen wurde ich die Treppen hinabgetragen und fest an einen Stuhl gebunden.

    Ich schrie laut, warf die ganze Zeit meinen Kopf hin und her, bis ich die kalten Klingen der Schere an meinem Hals spürte und das Geräusch hörte, mit dem sie einen meiner dicken Zöpfe abfraßen. Ich war außer mir. Seit ich von meiner Mutter weggeführt worden war, hatte ich die schlimmsten Demütigungen erdulden müssen. Leute hatten mich angestarrt. Ich wurde in die Luft geworfen wie eine Holzpuppe. Und jetzt wurde mir mein langes Haar abgeschnitten wie bei einem Feigling! In meiner Seelennot wimmerte ich nach meiner Mutter, aber niemand kam, um mich zu trösten. Nicht eine einzige Seele sprach ruhig mit mir, wie meine Mutter dies zu tun pflegte. Von nun an war ich nur noch eines von vielen kleinen Tieren, die von einem Hirten getrieben wurden.“[7]

    In der US-amerikanischen Miniserie „Into the West“ wird im fünften Teil gezeigt, wie eine Gruppe Indianerkinder in die Schule des Capt. Pratt kommt. Es ist, als ob der Regisseur Zitkala-Ša´s Beschreibungen gelesen hätte. Und auch die Darstellungen der Liselotte Welskopf-Henrich von den Schulbedingen achtzig Jahre später zeigen Parallelen auf. Das Verbot „indianisch“ zu sprechen war auch zu dieser Zeit, als Zitkala-Ša bereits mehr als zwanzig Jahre vorher starb, immer noch präsent.

    Die Autorin erzählt auch von ihrem ersten Tag als Lehrerin an der genannten Indianerschule und ihrer Begegnung mit Richard Pratt.

    „Ich sah vor mir die eindrucksvolle Gestalt eines stattlichen grauhaarigen Mannes. In seiner Linken hielt er einen leichten Strohhut, und die rechte Hand streckte er mir zur Begrüßung entgegen. Er lächelte mich freundlich an. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich eingeschüchtert von seiner bemerkenswerten Größe und seinen starken. quadratischen Schultern, die sich, wie es mir schien, knapp oberhalb meinen Kopfes befanden. Mir war klar, dass es sich um den Schulleiter handeln musste…

    ‚Aha! Sie sind also das kleine Indianermädchen, das für so viel Aufregung bei den College-Rednern gesorgt hat!‘ sagte er mehr zu sich selbst als an mich gerichtet- Ich glaubte, einen leichten Unterton von Enttäuschung in seiner Stimme wahrzunehmen.“[8]

    Wer sich für die Indianerliteratur nicht nur der Professorin Welskopf-Henrich interessiert, findet in Zitkala-Ša eine Augenzeugin der besonderen Art, denn trotz der oben angedeuteten Erziehungsmethoden passieren mit ihr zwei Dinge: Zum einen wird sie wirklich Amerikanerin. Sie behält ihre Identität als Lakota, als die sie aufgewachsen und hält die Vereinigten Staaten für das fortschrittlichste, freiheitlichste und demokratischste Land der Welt. Genau wie die vielen irischen, polnischen, russischen, spanischen, italienischen Amerikaner auch. Sie sieht die vielen Unlänglichkeiten, die in extremer Rassendiskriminierung ihren Höhepunkt finden und kämpft als Lehrerin, Musikerin und Politikerin in der   Society of American Indians und gründet später die National Council of American Indians gemeinsam mit ihrem Ehemann. Gegen die Politik des Bureau of Indian Affairs kämpft sie an ohne ihren amerikanischen und indianischen Standpunkt zu verlassen.

    Wie weit die junge Indianerin hierbei bereits mit ungefähr zwanzig Jahren war, zeigt der Vortrag „Seite an Seite“, mit dem sie den zweiten Preis in einem Wettbewerb gewann.

    Diesen Vortrag beginnt sie mit „Das Universum ist das Ergebnis der Evolution.“ Die Eroberung Britanniens durch die Sachsen und die Magna Carta Libertatum führt sie weiter zu den Eingeborenen Amerikas und die Ankunft einer „bleicheren Rasse“.

    Sie ergreift Partei für „ihr Volk“ mit „Einer Nation im langsamen Lauf von Jahrhunderten das Leben zu nehmen, ist wohl kein geringeres Verbrechen, als sie in einem Augenblick mit einem tödlichen Schlag zu zerschmettern."

    Am Ende des 19. Jahrhunderts zeugt der Vortrag von großem Wissen und großer Reife, wenn sie trotzdem ausführt:

    „Amerika begann seine Laufbahn von Freiheit und Wohlstand mit der Erklärung, dass ‚alle Menschen frei und gleich geboren sind‘. Sein Wohlstand ist in dem Maße gewachsen, wie es seinen Bürgern das Geburtsrecht auf Freiheit und Gleichheit bewahrt hat. Abgesehen von der Forderung nach allgemeiner Menschlichkeit, könnt ihr als konsequente Amerikaner es denn einem amerikanischen Volk verwehren, dass es die gleichen Chancen wie ihr selbst hat bei seinem Kampf darum, sich aus Unwissenheit und Erniedrigung zu erheben? Der Anspruch auf Brüderschaft. Auf Liebe und späte Gerechtigkeit, die einer benachbarten Rasse zustehen, kann doch von eurem Herzen und eurem Bewusstsein nicht völlig unverstanden bleiben.“[9]

     

    * * * 

    Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist mit Indianische Erzählungen überschrieben. Hier erzählt Zitkala-Ša auch von ihrer Kindheit und Jugend. Im zweiten Teil geht es um Mythen, Märchen und Legenden.[10] Der dritte Teil beinhaltet Vorträge und Essays, er spiegelt die politische Tätigkeit der Autorin wieder. Mehrere Bücher wurden hier in der Auflage des Palisander-Verlages verwendet. Bereits im Jahr 1901 brachte Zitkala-Ša das Buch „Old Indian Legends“ heraus. Dieses wurde von Hinook-Mahiwi-Kilinaka (Angel de Cora 1871 – 1919), einer Winnebago-Indianerin illustriert. Von ihr finden sich in der hier vorgestellten Ausgabe ebenfalls Zeichnungen (2. Teil) wieder, außerdem wurden zwei Erzählungen und eine autobiografische Skizze im Anhang mit aufgenommen.[11]

    In dieser erzählt sie, dass sie im Jahr 1906 vom Kommissar für Indianerangelegenheiten auf Talentsuche u.a. in die Carlisle Indian School gesendet wurde. „Es besteht kein Zweifel daran, dass junge Indianer ein Talent für bildliche Darstellung besitzen, und das künstlerische Verständnis der Indianer verdient es sehr wohl, anerkannt zu werden.“[12]

    Zitkala-Ša selbst hat im Jahr 1913 „The Sun Dance Opera“ aufgeführt, eine Oper, an der Ute-Indianer beteiligt waren. Unter Leitung eines hundertjährigen Indianers führten sie Lieder und Tänze auf, die allerdings nicht in der Partitur standen.[13]

    Hier schließt sich ein Kreis. Zitkala-Ša, Angel de Cora und die Romanfigur Queenie Tashina King aus der Pentalogie Das Blut des Adlers von Liselotte Welskopf-Henrich: ebenfalls eine an einer indianischen Kunstschule ausgebildete Indianerin, die ihre „Vorbilder“ in den beiden bewundernswerten Indianerinnen „findet“, welche in einer Zeit, da Bürger- und Indianerkrieg noch sehr lebendige Erinnerungen waren, bereits hörbar für die Rechte und die Kultur der Indianer eintraten.

     

    Dem Palisander-Verlag ist ein weiteres Mal zu danken für die Auflage eines großartigen Werkes von und über die nordamerikanischen Ur-Amerikaner.

    © KaratekaDD

    (ausführlich unter Litterae-Artesque)

     

    [1] „Deutsche“, bekanntere Schreibweise: Tashunka-Witko, Tatanka-Yotanka

    [2] Oft wird von einer Armee des Generals (Brigadier) Custer geschrieben. Erstens war Custer im Bürgerkrieg Brevet-General, was bedeutete, dass dies ein Rang im Kriege war. Er hatte aber nur den Rang eines Lieutenant Colonel inne und führte 1876 die 7th. Cavallry.

    [3] Ein weiterer indianischer Schriftsteller, John Okute Sica (geb. 1890) beschreibt den letzten siegreichen Kampf der Indianer in „Das Wunder vom Little Bighorn“

    [4] Vgl. Vorwort von Dr. Frank Elstner in: Zitkala-Ša: Roter Vogel erzählt, Chemnitz 2015, Seite 7ff

    [5] Diese Schule wurde unter anderem durch die Miniserie „Into the West“ bekannt. Die Lehrerfiguren Wheeler weisen in ihren Ansichten durchaus Ähnlichkeiten mit  Zitkala-Ša auf. https://www.youtube.com/watch?v=ZdCxTF3o9qs&list=PLHzafdpoftzMX6XTEEOwuVp60Cx4VY0pA&index=5

    [6] Zitat aus „Into the West“

    [7] Zitkala-Ša: Roter Vogel erzählt, Chemnitz 2015, Seite 42/43

    [8] Vgl. Ebenda, Seite 60/61

    [9] Vgl. Ebenda, Seite 327 ff

    [10] Hierzu wird ein weiterer Beitrag im Blog folgen.

    [11] Vgl. Vorwort Elstner in:  Zitkala-Ša, Roter Vogel erzählt, Seite 7 ff

    [12] Siehe Angel de Cora, Eine autobiografische Skizze in: Zitkala-Ša, Roter Vogel erzählt, Seite 396

    [13] Vgl. Elstner, Die Sonnentanzoper in: Zitkala-Ša , Roter Vogel erzählt, Seite 10

  13. Cover des Buches Ein Leben für die Freiheit (ISBN: 9783941485952)
  14. Cover des Buches Das Glück wartet in Virgin River (ISBN: 9783745703030)
    Robyn Carr

    Das Glück wartet in Virgin River

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Mika2003

    Ich habe schon einige Bücher aus der Virgin-River-Reihe gelesen – und hatte lange Zeit die alten Coverausgaben im Schrank – ich glaube bis zu Band 10 oder so. Dann hatte ich das Gefühl, alles was geht schon gelesen zu haben und habe eine sehr lange Pause gemacht. Nun bin ich aber, auch durch das wesentlich ansprechendere Cover, wieder auf die Reihe gestoßen und hab wieder angefangen.

    Nur – leider ist das ein sehr schwacher Band der Reihe. An und für sich gefällt mir die Idee mit den beiden Protagonisten Clay und Lilly und deren indianischer Abstammung sehr gelungen und ich war gespannt auf die Umsetzung. Nur leider bekam ich zu beiden Figuren keinen richtigen Zugang, sie blieben fern und fremd. Zumal ich das Gefühl hatte, das es irgendwie an den Haaren herbeigezogen wirkte. 

    Das beide ihr Päckchen zu tragen haben ist immer in den Büchern so – schließlich muss das Pärchen erstmal gewisse Differenzen und Verwirrungen über sich ergehen lassen, ehe es sich bekommen darf – und dass das so sein wird steht bei einem Liebesroman außer Frage. Der Weg dahin ist das eigentliche Ziel --- aber das wird überlagert durch die Geschichte der beiden Pferde, um die sich sehr vieles dreht. Eigentlich kein Problem, wenn das Verhältnis zur Geschichte stimmt. Hier nehmen die beiden Pferde aber einen großen Raum ein und verdrängen fast die eigentliche Love-Story. 

    Auch die Szenen in dem wunderschönen Städtchen Virgin River waren mir zu wenig und wenig familiär, was sicher auch an dem Streit um das Erbe von Hope lag. Aber dadurch kam bei mir die Wohlfühlstimmung, die ich so sehr mag, nicht wirklich auf. 

    Es wurden Figuren eingeführt, die eigentlich nicht recht in die Geschichte passen wollen, wo ich aber zum großen Teil schon weiß, dass diese ihre eigenen Geschichten bekommen werden. Aber es wirkte in dem Fall überhaupt nicht. 

    Aber ein schlechtes Buch von Robyn Carr ist immer noch ein recht gutes und so vergebe ich 3 von 5 Sternen. 

  15. Cover des Buches Die Söhne der Großen Bärin. Band 1: Harka (ISBN: B0000EAURG)
  16. Cover des Buches Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über den Wilden Westen (ISBN: 9783806224078)
    Alexander Emmerich

    Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über den Wilden Westen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Aus der Reihe "Alles Mythos!" habe ich den Band des Autors Alexander Emmerich gelesen, der seine Promotion über Amerikanische Geschichte schrieb. Er lässt uns hier teilhaben an 20 populären Irrtümern über den Wilden Westen, Falschwissen oder ungenaues Wissen, das teils absichtlich durch Westernfilme und Romane verbreitet wurden und sich bis heute in unseren Köpfen halten.
    Ob es dabei um das Leben der Indianer geht, der Urbanisierung unwirtlicher Gegenden durch europäische Einwanderer, ob um bekannte Revolverhelden oder schlicht um das Leben und Wirken von Karl May, ich persönlich war manchmal fast erschlagen von der Informationsflut, die mir in jedem Kapitel entgegenkam.
    Hatte ich ursprünglich gedacht, ich würde hier kurz und knapp über Kleinigkeiten informiert, wurde mir schnell klar, dass ich ein fast 100 Jahre umfassendes Geschichtsbuch in den Händen halte, das nicht zeitlich chronologisch erzählt, sondern hinter einzelnen Stichpunkten genauer nachhakt und auf die Unsinnigkeiten bisheriger Meinungen aufmerksam macht. Dass es dabei natürlich in verschiedenen Kapiteln zur Wiederholung von Fakten kommt, ist nicht zu vermeiden und eher hilfreich.
    Ich hatte unzählige Aha-Effekte, bin neugierig geworden auf viele andere Bücher und Ausstellungen, auf Western Filme aller Art, mein Horizont der Bildung wurde erweitert, meine eingefahrene Meinung oft rehabilitiert und geändert, daher vergebe ich die volle Punktzahl und möchte das Buch jedem interessierten Leser empfehlen.
    Wer auch an der heutigen USA interessiert ist, viele kulturelle Entwicklungen, Gesetze und politischen Einstrellungen verstehen möchte, der kommt nicht umhin, sich mit der Eroberungsgeschichte zu befassen. Hier wird sie locker und mit Begeisterung erzählt, oft mit den dementsprechenden Verweisen, woher unser falsches Wissen stammt und warum dies über all die Jahre nie revidiert wurde.
    Trotz all der Lobhudelei über diese Ausgabe hoffe ich, dass der Verlag eine erweiterte Ausgabe veröffentlichen wird. Es wäre so hilfreich, geschichtliche Karten der USA mit Landesbegrenzungen, Trecktouren, Lebensräume verschiedenen Indianerstämme zur Hand zu haben. Freuen würde ich mich auch über Abbildungen der Vegetation, der Waffen, der vorgestellten Personen, viel gelesenes Wissen verliert sich doch sehr schnell, wenn man es nicht bildhaft unterstützt präsentiert bekommt.
    Zum Überlesen und Vergessen ist mir das zusammengetragene und liebevoll ausformulierte Wissen des Autors zu schade!

  17. Cover des Buches Für eine Handvoll Mäuse (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 21) (ISBN: 9783548288154)
    Rita Mae Brown

    Für eine Handvoll Mäuse (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 21)

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Lesezeichenfee

    In diesem Buch geht es um Ackerbau, um die Kritik an der amerikanischen Bundesregierung (Ackerbau, Ureinwohner (Indianer darf man ja nicht mehr sagen!) und noch einiges andere mehr), außerdem ein Halloween wie das nur Amerikaner feiern können und dazu ein paar Morde. Mrs. Murphy, Tucker und Pewter dürfen auch mitmachen.

     Sagen wir es so, die Luft ist raus. Rita Mae Brown fällt nichts mehr ein, (bzw. sie legt mehr Wert auf Ackerbau und Regierungskritik wie auf die zwei Katzen und ein Hund. Die Prioritäten sind total verschoben. Der Krimi ist in den Hintergrund geraten und da das Wissen mit kritischem Zeigefinger vermittelt wird, klingt es mehr nach Besserwisserei, als nach „Lesevergnügen“.) und hat wahrscheinlich deshalb auch ihre andere Serie begonnen. Nur leider gefällt mir nur die Serie um Sneaky Pie. Es ist nur noch was für Hardcore Fans. Leider. 

     Der Schreibstil ist wirklich – wie immer – sehr gut. Die Kritik über Ackerbau und Ureinwohner kommt als Besserwisserei rüber und nicht mehr als Wissen. Wer interessiert sich in Deutschland für so wahnsinnig viel amerikanische Geschichte? Ich nicht.  Die Charaktere sind seltsam. In diesem Buch habe ich mich mal wieder gefragt, wie schon im letzten Band, warum sind Susan und Harry nur Freunde? Eigentlich müssten sie ein „Paar“ sein. Das wäre authentisch und würde besser passen. Damit hätte die Autorin die Serie vielleicht noch retten können. Es ist halt auch kein Krimi mehr, nur noch ein Roman und der Kriminalfall spielt mehr im Hintergrund, finde ich. 

     Spannung ist Fehlanzeige und das Highlight ist einfach zu kompliziert. Wer kommt denn da noch mit? Mir war das Highlight-hin-und-her zu verworren. Zumal mir schon vorher klar war, wer der Täter ist. (Für mich kamen eh nur zwei in Frage) Wie schon gesagt, hier kommen mir die Tiere ermittlerisch zu kurz, und auch so, sie werden zu Statisten degradiert, aber hier sind sie ja noch da. Während beim letzten Band: Die Maus zum Gärtner machen sind sie noch mehr Statisten. 

     Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Ich liebe die Serie, aber ich verstehe, warum sie – mehr oder weniger - beendet ist. Trotzdem eine Empfehlung für alle Fans und Nichtfans. Lest alle Bücher auf ein Mal. Dann fällt es nicht so auf.  

     

    PS: Es gibt noch drei Bände auf amerikanisch. Aber da der Ullsteinverlag so – sagen wir mal: zögerlich – beim rausbringen ist, wird es wohl keinen mehr interessieren, zumal das letzte schon nicht so toll war. Ok, ich würde es wieder kaufen! Und ich hab bisher jedes Buch der Serie gekauft, wie bei „Stephanie Plum“ von Janet Evanovich. 

  18. Cover des Buches Harka (ISBN: 9783833961908)
    Liselotte Welskopf-Henrich

    Harka

     (5)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd

    Der Indianerjunge oder die Geschichte der sechs Namen

    Meine Rezension zum 1. Band der sechsbändigen Ausgabe von

    DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN

    Liselotte Welskopf - Henrich

    veröffentlicht auch unter lovelybooks.de und buchgesichter.de

    Original unter LITTERAE ARTESQUE

     DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN sind das Kinder- und Jugendbuch schlechthin, zumindest gilt das für mich, denn diese Geschichte habe wohl so oft gelesen wie keine sonst. Unterbrochen wurde das immer wieder lesen nur durch die Rückgabe der drei Bücher an meine Tante. Aber es hat bestimmt nicht sehr lange gedauert, bis ich wieder vorstellig wurde: zum Ausleihen. Der Zeitraum dazwischen? Vielleicht ein paar hundert Bücher aus der Bibliothek. In der großen Rezension zur Erstausgabe habe ich geschrieben, dass ich dieses Buch Ende der ersten oder Anfang der zweiten Klasse gelesen habe.

    * * *

    Die Geschichte:

    Es gilt mitzufiebern mit einem elfjährigen Indianerjungen, der in den Che Sapa, den Schwarzen Bergen des Nachts im Wald hockt und still beobachtet. Er wartet auf seinen Vater. Der ist Kriegshäuptling der Bärenbande und heist, weil er in enem Frühjahr mal vier Bären erlegt hat, Mattotaupa (Matto = Bär). Harka Steinhart Nachtauge, der Anführer des Bundes der JUNGEN HUNDE ist vom Vater aufgefordert wurden, sich unterhalb der Höhle der Großen Bärin einzufinden. Die Große Bärin ist die Ahnin der kleinen Indianergruppe der Oglala bei den Teton - Dakota. 

    Mattotaupa hütet ein Geheimnis und irgendwann soll der älteste Sohn davon erfahren. Diese Nacht sollte heute sein. Aber es kommt etwas dazwischen. Ein weißer Mann ist in die Höhle eingedrungen. Was wird der wohl suchen? 

    Ben heißt er und er findet seinen Meister. Aber nicht in Mattotaupa sondern in einem jungen kräftigen Kerl mit gelben Zähnen und roten Haaren. THE RED wird der genannt oder Jim, oder eben RED FOX. Aber noch begegnen die Männer um Mattotaupa noch keinem Weißen...

    Es ist Frühjahr, die Indianer und die Tiere hungern. Es wird Zeit, dass die Krieger Büffel finden, die  um 1863 noch in größeren Herden durch die Prärie ziehen.[1] Auch die Wölfe sind hungrig und fallen in die Pferdeherde der Gruppe ein. Harka rettet das Büffelpferd des Vaters, den Grauschimmel, und erlegt einen Wolf. So bekommt der Junge der nachts gut sehen (Nachtauge) und Schmerzen gut ertragen kann (Steinhart) nun den Namen Wolfstöter dazu. Der Vater ist stolz auf seinen Sohn. er hat noch zwei weitere Kinder. Uinonah (erstgeborene Tochter) und den achtjährigen Harpstennah, welcher etwas kränklich ist aber auch ein sehr guter Schütze unter den vom älteren Bruder angeführten Knaben.

    Da der Friedenhäuptling Weißer Büffel gestorben ist, kommt auch noch der Bursche Schonka (Hund) in das Zelt, in welchem neben Mattotaupas Frau auch seine Mutter (Untschida = Großmütterchen) lebt. Mit Schonka verbindet Harka nur eines: Sie können sich nicht leiden. Harka der jüngere ist in Wettkämpfen und Spielen oft schon der Bessere…

    "Guter Geist gib uns Büffel, Büffel, Büffel…" Die Bärenbande zieht in die Prärie um zu jagen

    Die Haut der riesigen Tiere dient der Kleidung und den Zeltplanen. Aus den Knochen machen die Prärieindianer Pfeilspitzen und das Fleisch dient der Nahrung auch in getrockneter und pulverisierter Form (Pemikan)…

    Die Dakota treffen auf die Pani (Pawnee)[2]. Die Wandergruppe hat angehalten und es kommt zum Kampf der Krieger. Plötzlich knallt es und Harkas Mutter sinkt tot vom Pferd. Die Kinder sind erschrocken und die Krieger schreien: "Mazzawaken, Mazzawaken…" (Geheimniseisen) Harka wagt sich zwischen die kämpfenden Krieger und erbeutet das Gewehr des feindlichen Häuptlings der bereits im Kampf gefallen ist. Aber behalten wird er das Gewehr nicht…

    Während der folgenden Büffeljagd spickt Harka eine alte Büffelkuh mit allen seinen Pfeilen. Eigentlich hat der Knabe dabei nicht zu suchen. Aber die Herde wurde bei der Jagd abgelenkt und raste auf das Dorf in der Prärie zu. Da waren vor allem die Pferde zu retten und Harka erhält anschließend den nächsten Namen: Büffelpfeilversender.

    Einige Zeit später, die Gruppe hat das Sommerlager am Pferdebach bezogen, findet Harka einen etwa gleichaltrigen kraushaarigen Jungen mit schwarzer Haut in der Prärie. Er nimmt ihn mit. Der weggelaufene Sohn eines Negersklaven berichtet mit Händen und Füßen und mit Bildern, dass weiße Männer bei den Pani sind und auch sein Vater Fremde Muschel. Auf die Frage wie man den denn freikaufen könnte zeigt Tschapa Kraushaar einen gelben Kiesel vor, den Harka in den Schwarzen Bergen einmal fand. Da wird Mattotaupa zornig und wirft den Kiesel in den Bach. Harka erfährt vom Vater, dass es dieses Gold ist, welches die weißen Männer suchen und das daraus das Geheimnis der Väter besteht. Nie, nie darf er das verraten. NIE! 

    Hawandschita aber kauft mit diesem Nugget Fremde Muschel frei und Vater und Sohn beziehen ein von in den jüngsten Kämpfen von Kriegern verwaistes Zelt mit vielen Frauen und Mädchen.

    In das Indianerdorf kommen der Maler Morris und dessen Begleiter, der Indianer Langspeer, ein Cheyenne. Morris ist den Indianern freundlich gesonnen, er will den Kriegshäuptling malen, dieser lehnt ab: dies wäre ein großes Geheimnis.

    Ein großer Grizzly tötet Mattotaupas Bruder und der Häuptling macht sich mit seinem Sohn auf die Jagd…. Bärenjäger lautet der neue Name des Häuptlingssohnes und das Fell des Bären wird ein Jahrhundert überdauern.[3]

    Auf dem Rückweg begegnen Vater und Sohn dem abreisenden Maler und Langspeer. Diese berichten von neuem Besuch in den Zelten der Bärenbande. Ein weißer Mann mit roten Haaren… Das verfluchte Goldkorn… 

    Das Ende friedlicher Zeiten hatte sich ganz langsam angekündigt, doch nun endet die Kinderzeit ganz plötzlich…

    * * *


    Zum Buch:

    Der erste Band erzählt "endlich" die Kindheits- und Jugendgeschichte des Häuptlings Tokei-ihto, der aus der Erstausgabe und vielen Auflagen bereits vielen Lesern in Ost und West bekannt ist.

    Es sind unbeschwerte Jahre, denn die Bärenbande hatte bisher noch keinen Kontakt mit den Langmessern und anderen Weißen. Lediglich Hawandschita, der neunzigjährige Geheimnismann der Bärenbande kennt Geschichten aus dem Osten. Er hat als junger Krieger den Tecumseh kennengelernt und unter ihm gekämpft. Allerdings wissen die Indianer, dass diese Männer mit den schweren Stiefeln und den Hüten nach einem suchen: Gold. Insofern ziehen bereits die ersten schwarzen Wolken herauf.

     Im ersten Band der sechsbändigen Ausgabe lernen wir das Leben in einem Indianerdorf der Plain-Indianer kennen. Liselotte Welskopf-Henrich erzählt von der Aufgabenteilung, den Knaben-, Burschen- und Kriegerbünden, darüber was Jungen und Mädchen bei den Lakota lernen müssen und sie erzählt von kleinen Wettkämpfen, dem Kräftemessen, dem Ertragen von Schmerzen. Wir lesen davon, dass sich die Knaben bereits glühende Holzspäne auf die Hände legen und dass die Krieger sich im Wettessen von roher Hundeleber "üben" (Wer die meisten schafft gewinnt…). Welche Achtung der Kriegshäuptling besitzt und wie er seine Krieger im Kampf führt aber auch wie er Gäste nach erfolgreicher Jagd in seinem Zelt bewirtet erfahren wir bereits im ersten Band der ursprünglichen Trilogie und natürlich der nunmehr sechsbändigen Ausgabe.

     Die Gefährlichkeit der Büffeljagd wird auch gut beschrieben, die Gewalt der rasenden Herde und dass die nicht nur für die jagenden Krieger gefährlich war.

    Wie die Tipis, die großen Zelte gebaut sind, ab- und aufgebaut werden, wie die Familien darin leben kann sich der Leser gut vorstellen.

     Gerade dieser erste Band, der besonders von den Kindern und jungen Burschen erzählt, von der Freundschaft des Häuptlingssohnes mit Tschetan, dem Anführer der ROTEN FEDERN (Burschenbund), die zurückhaltende Zuneigung der Geschwister untereinander und ihr Zusammenhalt aber auch ihre Konflikte, empfiehlt sich für Kinder. Allerdings scheint, dass der Erzählstil aber auch das Thema momentan nur schwer zu vermitteln sind, ich bin bei den Kindern im Familienkreis noch nicht sehr weit gekommen mit der Werbung.

    Der Schreibstil ist einfach gehalten. Komplizierte Sätze sind in den Büchern der Autorin auch nicht üblich. Sie versucht auch nicht, vermeintliche Sprachformeln anzuwenden. Sie war der Auffassung, dass sie die deutsche Schriftsprache in ihrer Breite nutzen muss, verarme doch die gesprochene Sprache sowieso schon genug. Nur zwei Eigenarten verwendet sie. Da ist einmal das "Hau! Ich habe gesprochen!" als Bekräftigungsformel und dann die Art und Weise oft in der dritten Person zu sprechen. (zum Beispiel Mattotaupa zu Harka: "Was denkt Harka über den fremden schwarzhäutigen Knaben?") [4] 

    * * *

    Die Qellen:

    Der bereits erwähnte Dr. Uli Otto beschreibt in seinem Buch "Auf den Spuren der Söhne der Großen Bärin" den geschichtlichen und auch den kulturellen Hintergrund des Romans. Er beschreibt die Waffen, die die Plain-Indianer (Plains = Prärie) benutzten und vieles mehr.[5]

    Das Tipi besaß zum Beispiel einen Bodendurchmesser von ungefähr 5 Metern.  Das der Häuptlings war wahrscheinlich etwas größer, es kam auf die Anzahl der erlegten Büffel an, die die Häute für die Zelte lieferten.  Zehn bis sechzehn Stangen  hatte so Zelt, die Planen bestanden aus ungefähr 20 Büffelhäuten. Die Zelte hatten einen Rauchabzug damit ein Kochfeuer unterhalten werden konnte. Bei Sturm wurde eine "Ankerschnur" von den zusammengehalten Zeltstangen in die Mitte des Zeltes gespannt und am Boden befestigt. So wurde das Tipi sturmfest gemacht. Die Zelte waren wasserdicht, was einerseits am verständigen Gerben der Häute aber auch am Rauch und Fett der Kochfeuer lag. Die Tipis waren außen mit religiösen Motiven in Bezug zum Zeltbesitzer bemalt. In unserer Geschichte sind es oft Vierecke für die vier Weltenden.[6]

    * * *

    Der Film DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN versuchte schon viel Originalität einzufangen. Natürlich aber bestehen die Zelte am Pferdebachtal nun nicht gerade aus Bisonhäuten.

    Der im Jahre 2005 erstmal ausgestrahlte sechsteilige Film INTO THE WEST von Steven Spielberg ist ein sehr wertvolles Dokument amerikanischer Geschichte und zeichnet sich durch detailgetreue Darstellung des Lebens und des Kampfes der Plain-Indianer insbesondere der Sioux-Stämme der Lakota und der Cheyenne aus. Ich glaube, die Autorin eines der erfolgreichsten Jugendbücher wäre zum ersten mal von dieser amerikanischen Darstellung begeistert gewesen.[7]

    Eine Episode lohnt es sich zu erzählen: Im ersten Teil der Miniserie (Der Aufbruch) jagen die Lakota Bisons. Die Art und Weise ist dem einen oder der anderen vielleicht aus dem Geschichtsunterricht bekannt: In der Urgesellschaft wurde die Wildtiere auf eine Felsenschlucht zu gejagt und stürzten dann herunter. Dies zeigt der Film. Er zeigt auch, wie ein Teil der Herde abbiegt und auf die Frauen und Mädchen zu jagt, die vielleicht darauf warten, die Beute zu verarbeiten. Dies ist genau so eine Szene, wie sie uns bei Harka geschildert wird. Ein Junge wird nicht von der Herde nieder getrampelt. Ein alter Büffelstier hält genau vor ihm an und so wird aus dem Knaben DER, DEN DIE BÜFFEL LIEBEN. Wer erinnert sich da nicht an ► Tatanka Yotanka (Sitting Bull). Der oberste Geheimnismann der Oglala ist zu Besuch im Zeltdorf der Bärenbande als die Kindheit Harkas endet und er freiwillig seinen Vater in die Verbannung begleitet. 

    * * *

    Welskopf-Henrich hat in HARKA den blonden Maler Dan Morrison (Morris) und seinen Gefährten Langspeer eingeführt. Auf Grund der blonden Haare und der Fähigkeit zu malen nennen ihn die Indianer "Weitfliegender Vogel, Gelbhaar, Geheimnisstab".  Für den Maler gibt es eine ganze Menge Vorbilder. Beispielsweise ► Carl BODMER oder auch Paul KANE und Carl F. WIMAR. Diese zogen durch Nordamerika und porträtierten die einzelnen Stämme. Ihr Bilder sind oft authentisch und geben dem Historiker genauen Einblick in die Lebensweise der Indianer.[8]

    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch dass der Maler von einem Häuptling der Mandanen mit dem Namen Mah-to-toh-pa oder Mató Tópe für "Vier Bären" berichtet. Dieser habe eine Büffeldecke besessen, die mit der Geschichte seine Kämpfe bemalt wäre. solche eine Decke übernimmt die Autorin wie auch den Namen für Harkas großes Vorbild, nämlich seinen Vater. Welskopf-Henrich studierte die vorhandenen Quellen also sehr genau.[9] 

    * * *

    Zusammenfassend kann mit voller Berechtigung gesagt werden, dass bis auch kleine Geschichten für jüngere Kinder (Der Steinknabe) dieser erste Teil des Romans DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN einen hervorragenden Einstieg in die Welt der Indianerliteratur ermöglicht. Es wäre sicherlich wesentlich schwerer mit den Lederstrumpferzählungen des James Fenimore COOPER anzufangen und ein Fehler, dies gar mit Karl MAY zu versuchen.

    [1] Harka ist im Jahr 1876, dem Jahr der Schlacht am Little Big Horn 24 Jahre alt. Daher diese Jahreszahl, Harka hat elf Winter und Sommer gesehen. Im Osten findet der Bürgerkrieg zwischen den Süd- und Nordstaaten statt. Die Indianerstämme werden weit im Westen in "Ruhe" gelassen. Noch…

    [2] vgl.: OTTO, Uli: Auf den Spuren der Söhne der Großen Bärin, Kern - Verlag, Regensburg 2001; Die Pawnee werden Feinde der Dakota (eigentlich Lakota) als diese immer mehr in die Prärie hinausreiten und wandern müssen um die riesigen Bisonherden zu finden.

    [3] siehe: WELSKOPH-HENRICH, L.: Nacht über der Prärie, Palisander, Chemnitz 2013

    [4] vgl. LORENZ, Erik: Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer. Eine Biografie; Palisander, Chemnitz 2010; Seite 105

    [5] siehe, OTTO, Uli: Auf den Spuren der Söhne…; Kern - Verlag, Regensburg, 2001, Seite 90 ff

    [6] vgl. Ebenda, Seite 111 f

    [7] Into the West: neue Rezension folgt

    [8] http://www.indianer-nordamerikas.keepfree.de/bodmer_galerie.htm (17.08.2013, 18:15 Uhr)

    [9] siehe LORENZ, Chemnitz 2010, Seite 137 f

  19. Cover des Buches Wo die Feuer der Lakota brennen (ISBN: 9783961480272)
    Thomas Jeier

    Wo die Feuer der Lakota brennen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    Wir schreiben das Jahr 1876. Nach dem Sieg der Indianer am Little Bighorn wendet sich der Stamm der Lakota unter Tashunko Uitko nach Norden. Zu ihnen gehört auch Adlerfrau, die zu diesem Zeitpunkt 6 Jahre ist. Sie erzählt die Geschichte ihres Lebens.

    Der Autor hat einen dichten und gut recherchierten Roman über das Leben und Sterben der Indianer geschrieben. Im Mittelpunkt steht eine junge Indianerin. Ihr Leben ist exemplarisch für viele. Doch es gibt einen grundlegenden Unterschied. Adlerfrau vergisst nie ihre Wurzeln. Im Herzen bleibt sie Indianerin.

    Im Roman werden die wichtigsten historischen Ereignisse gestreift. Dabei geht es zum einen darum, die Anzahl der Indianer zu reduzieren, zum anderen werden Kinder in Internatsschulen bewusst zu Weißen erzogen. Sie dürfen ihre Sprache nicht mehr benutzen und haben sich strengen Regeln zu unterwerfen.

    Deutlich werden die religiösen Vorstellungen der Indianer herausgearbeitet. Immer wieder fragt sich Adlerfrau, warum die Weißen die Erde zerstören. Als intelligenten Mädchen fallen ihr schnell die Widersprüche zwischen den Worten ihrer Erzieher und deren Taten auf. Sie lernt sich anzupassen, ohne sich zu verbiegen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es schildert auf realistische und deshalb besonders berührende Weise das Unrecht, dass den Indianern geschehen ist.

  20. Cover des Buches Jürgen, Blauvogel-Wahlsohn der Irokesen, Kinderbuchverlag 1950, 247 Seiten, illustriert (ISBN: B002CBD90S)

    Jürgen, Blauvogel-Wahlsohn der Irokesen, Kinderbuchverlag 1950, 247 Seiten, illustriert

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Fraenzi
    Hallo! (:
    Mit leichtem Erschrecken musste ich feststellen, dass noch keiner dieses wundervolle Buch rezensiert hat und es nicht einmal eine Inhaltsangabe gibt.

    Die Geschichte spielt 1755 in Amerika. Engländer und Franzosen kämpfen um ihre Vorherrschaft und die Indianer überfallen immer wieder Häuser der Siedler. Besonders betroffen sind die, die im Grenzgebiet leben. Die Indianerüberfälle sind meist tödlich und wenn nicht, dann haben sie dennoch alles verloren.
    Auch Georg ist Sohn einer Siedlerfamilie. Er lebt zusammen mit seinen Eltern, seinen beiden Schwestern und seinen beiden Brüdern in einem Häuschen im Grenzgebiet. Sein Vater und sein großer Bruder sind mit anderen Männern auf einer Milizversammlung, als die Indianer angreifen. Dank Georg Einsatz können die Indianer aber solange abgehalten werden, bis ein Trupp mit weißen Siedlern zur Hilfe eilt. Darunter auch der Vater und der große Bruder Andreas.
    Die beiden bringen Neuigkeiten mit: Jede Siedlerfamilie muss zwei Mitglieder für die Wegebauabteilung schicken. Da Georg sich im Kampf gegen die Indianer behauptet hat, wird er gemeinsam mit seinem Bruder Andreas geschickt.
    Da er gerade einmal 9 Jahre alt ist, besetzt er den Posten eines Meldereiters, der zwischen den Arbeiter- und dem Versorgungstrupp hin und her reiten muss. Bei einem dieser Ritte werden er und sein Begleiter von Indianern angegriffen. Sein Pferd und sein Begleiter überleben das nicht, er hingegen wird in den französischen Stützpunkt gebracht. Dort kümmert sich ein Indianer um ihn und er muss feststellen, dass die Franzosen ihn den Indianern ausliefern.
    Georg soll an die Stelle eines verstorbene Indianersohnes treten.

    Er landet in einem Irokesendorf und trifft aus Malia. Sie ist in etwa in seinem Alter und seine wichtigste Stütze. Neben seinen ständigen Gedanken an Flucht, lernt Georg aber auch nach und nach das Leben der Indianer kennen. Es überrascht ihn, dass er jederzeit so viel er willessen kann und ihm keine Prügel droht. Die Spiele der Kinder bereiteten ihm deutlich mehr Schwierigkeiten, weshalb er oft auch Spott erfahren musste. Sein größter Feind wird "Schielender Fuchs".  Im Indianerdorf streunen auch viele Hunde herum, besonders einer hat es Georg angetan, weshalb er ihn " Schnapp" nennt und sich um ihn kümmert.

    Nach einem erfolglosen Fluchtversuch, nachdem "Schielender Fuchs" Schnapp getötet hat, nimmt ihn Malias Vater in sein Dorf. Denn Georg soll den Platz seines Sohnes einnehmen.

    Er bekommt den neuen Namen Blauvogel und im neuen Dorf geht er immer mehr in der Indianerwelt auf. Ohne es so recht zu bemerken, wird er Teil diese Gemeinschaft. Ohne es zu merken wird er Blauvogel. Blauvogel der Indianerjunge.

    Doch während Blauvogel sich immer wohler fühlt, kämpfen die Siedler immer stärker um die Befreiung ihrer Verwandten. Sie siegen und alle Weißen, die bei den Indianern leben, müssen ihre Stämme verlassen.
    Auch Blauvogel, der sich gar nicht mehr zurecht findet.



    Eine ziemlich umfangreiche Inhaltsangabe, aber Georg bzw. Blauvogel erlebt so viel, was ihn formt und verändert, das es schwer fällt sich kurz zu fassen. Aber ich kann euch versprechen, es passier noch viel mehr (;

    Ich persönlich finde das Buch sehr schön und interessant. Wenn man den Begriff Indianer in Verbindung mit dem Wort Buch hört, denkt man sofort an Winnetou. An Indianer, die über die endlosen Weiten der Prärie donnern und sich gegenseitig bekriegen. Doch in diesem Buch wird das Leben eines ganz anderen Indianerstammes beleuchtet. EIn Indianerstamm, der friedlich lebt und nur ihren Frieden wollen.
    Die Autorin schafft es, das sich das eigene Bild des Indianers mit dem Verlauf des Buches wendet. Während man anfangs genau wie Georg nur schlechtes von ihnen denkt, wandelt sich dies nach und nach. Es macht Spaß zu verfolgen, wie sich der Junge nach und nach, erst zögerlich, dann immer stärker, auf das Leben der Indianer einlässt.
    Der Schreibstil ist ansprechend und leicht verständlich. Man versteht die Sätze beim ersten Mal lesen und es wird gänzlich auf Fachwörter verzichtet. Falls doch einmal ein unbekannter Begriff auftaucht, dann wird dieser sofort erklärt.
    Als Jugendbuch würde ich es sofort empfehlen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Kinder das Buch verstehen würden, da man schon ein gewisses geschichtliches Hintergrundwissen haben sollte (das die Europäer Amerika besiedelt haben, das es Ureinwohner gab etc.)
    Wenn man sich auf das Buch einlässt, berühert es einen, zumindest ging es mir so. Ich konnte beispielsweise Blauvogels Schmerz beim Tod seines Hundes sehr gut nachvollziehen.

    Ein sehr empfehlenswertes Jugendbuch, das aber auch Erwachsene nicht übersehen sollten.
  21. Cover des Buches Auf den Spuren der Söhne der Grossen Bärin (ISBN: 9783934983038)
    Uli Otto

    Auf den Spuren der Söhne der Grossen Bärin

     (1)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd

    Vor einigen Jahren dachte ich noch, dass Liselotte Welskopf-Henrich in der alten Bundesrepublik Deutschland weniger bekannt war, auch wenn zum Beispiel die dreibändige Ausgabe der Söhne der Großen Bärin extra wegen des Drucks im Westen Deutschlands in sechs Bände geteilt wurde.

    Am 27.06.2009 schrieb unter buchgesichter.de:

    „Begeistert von dem Roman der Liselotte Welskopf-Henrich wird der historische und kulturgeschichtliche Hintergrund der Jugendbücher von Dr. Uli Otto und seinem Sohn untersucht. Dabei hat mir durchaus auch gefallen, dass der Autor diese Geschichten von Karl May Romanen abgrenzt, was nicht heißt, dass diese abgewertet werden.
    Eine kurze und knappe Inhaltsangabe zu den nunmehr sechs Büchern und den handelnden Personen gibt es auch.“

    * * *

    Der Regensburger Kulturwissenschaftler Dr. Uli Otto schreibt im Vorwort des Buches, dass nach dem Untergang der DDR „zu befürchten [steht], daß mit ihm auch Liselotte Welskopf-Henrich und ihr Werk in den Strudel der Vergessenheit gerät, obgleich ihre gut und spannend geschriebenen, sehr interessanten Werke gerade unter ethnologischen, anthropologischen und historischen Gesichtspunkten auch heute noch durchaus lesenswert sind, zumal es sich gerade auch bei ihren Indianerromanen um Bücher von hoher ‚historischer Authentizität‘ handelt, welche Teilaspekte der Geschichte und Kulturhistorie der nordamerikanischen Plainsindianer in der Zeit von 1860 bis 1880 sowie ihren Untergang treffend und packend schildern.“[i]

     

    Auf irgendeine Weise trug Uli Otto mit diesem Buch dazu bei, dass ich wieder mit dem „Studium der Werke begann.

    „Das Verhältnis der Deutschen zu den Prärieindianern“ beschäftigt den Autoren, natürlich ist Karl May aus der Indianerliteratur nicht weg zu denken, der dieses Verhältnis durchaus prägte. Interessant dabei ist, dass Otto hier auf die einwandernden Deutschen und auf bedeutende Personen wie den Gründer von Germantown, Pastorius, und die Generale Friedrich Wilhelm von Steuben und Carl Schurz eingeht. Und wenn sogar Lieutenant Colonel George Armstrong Custer hessische Vorfahren hat, wen wundert das dann.[ii]

    Sodann wendet er sich Liselotte Welskopf Henrich zu, zu der ich aber schon viel geschrieben habe. Es geht Dr. Otto hauptsächlich um das erste belletristische Werk, DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN, auf die ich hier bereits umfassend eingegangen bin. Die Ausführungen bewogen mich, im Antiquariat nach der einbändigen Erstausgabe zu suchen. Die Folgebände, die Pentalogie DAS BLUT DES ADLERS wird nur erwähnt. Schon der Vollständigkeit wegen werden Kinderbücher und andere Romane ebenfalls erwähnt, wie auch ihr wissenschaftliches Hauptwerk, in dem sie sich mit der Hellenischen Poleis beschäftigte.

    Sehr intensiv beschäftig sich Otto mit der Geschichte, den Figuren und auch der Verfilmung. Die Ausführungen werden auch durch Illustrationen ergänzt, zum Beispiel Bilder von Bodmer, der unter vielem anderen auch Indianer gemalt hat. Näher geht Otto auch auf die historischen Häuptlinge ein, die er, was sonst selten ist, bei ihren indianischen Namen nennt: Tatanka Yotanka, Tashunka-witko und Machipiya-luta (Rote Wolke).

    Sicherlich kann man viele Bücher lesen, die von der nordamerikanischen Prärie, ihrer Flora und Fauna und den danach genannten Plains- oder Prärieindianern lesen, hier aber wird genau die Gegend, die Umwelt beschrieben, in der die Geschichte spielt. Die Geschichte der Stämme der „Sieben Ratsfeuer“ (Dakota), ihr Lebensweise, ihre Waffen, werden eingehend beschrieben, auch der Ursprung des bekannten Tomahawks, dem Kriegsbeil, das ursprünglich eine elastische Keule war wird näher beleuchtet. Die Behausung, das Tipi wird betrachtet, die Religion und manches mehr. Mit den letzten Kämpfen (Little Bighorn) und dem Massaker am Wounded Knee in der Pine Ridge Agency endet das informative Buch.

    * * *

    Kurz nach der Lektüre hatte ich damals kurzen Mail-Kontakt mit Dr. Otto, in dem es zum Beispiel um die Herkunft eines Negerjungen namens Tschapa Kraushaar ging, der vermeintliche Widerspruch konnte dadurch ausgeräumt werden, dass die Erstausgabe und die Folgebände diese unterschiedlich erzählen. So macht Recherche doch Spaß.

    Zum Glück behielt Uli Otto aber nicht Recht, mit der Befürchtung, dass die belletristischen Werke Welskopf-Henrichs untergehen könnten: Der Eulenspiegel Kinderbuchverlag druckte mehrfach die schs Bände der „Bärensöhne“ und der Palisander Verlag Chemnitz nahm sich dem „Adlerblut“ an und verkündete auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse die Veröffentlichung des gesamten belletristischen Werkes im eBook-Format.  

    * * *

    Uli Otto, der als freiberuflicher Dozent im Bereich Volkskunde und Kulturwissenschaften an verschiedenen bayerischen Universitäten lehrt, hat sich der Liedforschung und Erzählforschung verschrieben. Musiker ist er daher auch.

    Auf der Webseite gibt es eine Rubrik „Auf den Spuren von…“ Neben den „Bärensöhnen“ hat er sich unter diesem Titel auch mit einem der meistgelesenen Jugendbuchautoren der 50ziger und 60ziger Jahre, Herbert Kranz beschäftigt, der die 10bändige Reihe „Ubique Terrarum“ geschrieben hat.

    Sehr schon auch die zweibändige Ausgabe „Auf den Spuren des fliegenden Klassenzimmers“ (Erich Kästner).

    Ich merke gerade: Es wird Zeit, sich dem Werk des Regensburger Kulturwissenschaftlers näher zu widmen.

     

    © Karateka


    [i] Vgl. Otto, Auf den Spuren, 2001, Seite 9

    [ii] Ebenda Seite 18ff

  22. Cover des Buches Yakari Band 29: Der Riese erwacht (ISBN: 9783899083217)
    Andre Job

    Yakari Band 29: Der Riese erwacht

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    "Der riese erwacht" aus der Comic-Reihe "Yakari" ist nicht der erste Band, aber meine erste Begegnung mit dem kleinen Indianer-Jungen, der mit Tieren reden kann.
    Die Geschichte hat mich jetzt weder gefesselt, noch hatte sie einen üblichen Aufbau mit gewohntem Spannungsbogen.
    Die Männer des Stammes, in dem Yakari aufwächst, reiten zu einer Stelle in den Rocky Mountains, die reich und bekannt für ihre Mineralien ist.
    Während die Männer die Edelsteine abbauen, verfolgen Yakari und Regenbogen, seine kleine Freundin, die frischen Spuren eines Wapitis. Dieses zeigt den beiden die Schönheit und Besonderheit der Natur im späteren Yellowstone Naturschutzgebiet.
    Mit vielen Fussnoten wird die Geschichte durch kurze, präzise Informationen ergänzt, was dem Comic eine Art Lehrbuch-Charakter verleiht.
    Es erinnerte mich sehr stark an meine ersten Begegnungen mit Asterix-Comics und den Lateinsprüchen.
    Für sehr junge Leser sicher eine gelungene Möglichkeit, sich die Natur und Umwelt in Noramerika besser vorstellen zu können.
  23. Cover des Buches Tödlicher Atemzug (ISBN: 9783775155366)
    Todd Johnson

    Tödlicher Atemzug

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Buchbloggerin

    In der Winterzeit liest man doch gerne einen so richtig schaurigen Thriller, oder? Jedenfalls ist dies bei mir der Fall. Als ich das Buch Tödlicher Atemzug von Todd Johnson sah, dachte ich, das wäre jetzt genau das Richtige. Es ist ein Thriller über ein unheimliches Thema und es geht darum, wie viel die Wahrheit letztenlich wert ist.

    Die Nuklearanlage Hanford Site lieferte jahrzehntelang das Plutonium für Amerikas Kalten Krieg und gilt heute als das am stärksten verstrahlte Gelände der westlichen Welt. Den Männern, die sie bewachen, sagt man, die Gefahr sei unter Kontrolle – bis eine gewaltige Explosion die Nacht zerreißt.
    Kieran Mullaney überlebt die Detonation, aber als er versucht herauszufinden, was wirklich geschah, begegnen ihm Schweigen und Drohungen.

    Es handelt sich in dieser Geschichte um Männer, die in einem Atomkraftwerk arbeiten und sich eines Tages nur knapp vor einer Explosion retten können. Die Firma Covingtion Nuclear ist allerdings nicht ganz ehrlich zu den Mitarbeitern, die herausfinden wollen, wie viel Strahlung sie bei der Explosion abbekommen haben, und verfälscht die dafür notwendigen Daten.
    Dass dabei mehrere Menschenleben auf dem Spiel stehen, scheint eher unwichtig zu sein.

    In diesem Buch kann man sehr gut erkennen, was Menschen dazu bringen kann, „böse“ zu sein: die Gier nach Geld, Macht und Ruhm. Dafür scheint auch kein Opfer zu groß zu sein und die „guten“ moralischen Werte werden erst recht hintangestellt.
    Dadurch hatte Covington Nuclear auch so gute Karten vor Gericht. Der Kläger Kieran Mullaney wollte mithilfe seiner Anwältin beweisen, dass die Firma doch nicht so gut zu sein schien, wie sie sich nach außen hin präsentierte.

    Eine sehr lange Zeit schien es, als würden die Kläger kein Stück weiterkommen, weil Covington Nuclear mit ihrem Betrug derartig erfolgreich waren, dass Mullaney mit seiner Anwältin sich immer wieder in Sackgassen verirrten. Doch schon bald kam es zu einer Wendung. Doch diese bedeutete noch lange keinen Sieg für Mullaney.
    Die meiste Zeit fiel es mir schwer, zu glauben, dass die Kläger überhaupt die Chance auf einen Sieg hatten. Desto weiter musste ich lesen, um herauszufinden, wie es denn weitergehen würde.

    Was ich allerdings rätselhaft fand, war, dass ich überhaupt keinen christlichen Bezug in der Handlung finden konnte. Es war interessant, keine Frage, aber das hat mir dann doch gefehlt.
    Zudem haben sich circa die ersten zwei Drittel relativ langgezogen, weshalb das Lesen mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als erwartet.

    Insgesamt hat mir das Buch – von der Thematik her – gefallen, es war interessant, den Prozess mit zu verfolgen und einschließlich der bereits genannten Gründe komme ich auf eine Bewertung von 3 von 5 Sterne. Es ist auf jeden Fall ein etwas anderer Thriller, als man es gewohnt ist!

  24. Cover des Buches Im fahlen Licht des Mondes (ISBN: 9783948878191)
    Kerstin Groeper

    Im fahlen Licht des Mondes

     (21)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    Bewertung: 3,5 Sterne

    Das Buch besteht an sich aus zwei Teilen: zunächst wird von der Flucht der Cheyenne vor den Soldaten, ihrer Zeit im Reservat und weiteren Fluchten berichtet. Im zweiten Abschnitt ist Protagonistin Moekaé auf sich gestellt und findet bei einer amerikanischen Siedlerfamilie auf einer abgelegenen Farm Unterschlupf.

    Der bildhafte Schreibstil der Autorin hat mir dabei sehr gut gefallen. Man taucht tief in das Leben der Cheyenne ein und lernt ihre Lebensart im Einklang mit der Natur und viele Rituale kennen. Da das Buch auf historischen Fakten beruht, steht aber viel Gewalt und Leid im Vordergrund. Kerstin Groeper beschreibt, wie die erlittenen Grausamkeiten vor allem die jungen Männer der Cheyenne verändern, sie passen sich den amerikanischen Soldaten an und bekämpfen die amerikanischen Siedler brutal, selbst Frauen und Kinder werden nicht verschont. Jeder Überfall wird mit Gräueltaten gegenüber ihrem Volk beantwortet, so dass sich die Spirale aus Gewalt unablässig weiterdreht. 

    Wenn mit Moekaé und der Farmerfamilie dann zwei grundsätzliche Lebensweisen aufeinander stoßen, ist im Buch auch Platz für etwas Humor. Es ist es spannend, aber auch unterhaltsam, das Leben der Weißen aus Moekaés Sicht zu sehen. Zurecht wundert sie sich z.B. darüber, warum die Farmer die perfekt ans Klima angepassten Büffel töten und stattdessen versuchen Rinder züchten, die im Winter sehr oft erfrieren und verhungern. 

    Obwohl mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, gibt es doch einige Kritikpunkte. Da sich in beiden Abschnitten die Handlung immer wieder wiederholt ist es stellenweise zäh zu lesen. Zusätzlich tat ich mich schwer ein Gefühl zu bekommen, von welchem Ort die Cheyenne eigentlich gerade wohin fliehen. Eine Karte wäre dringend nötig gewesen, auch damit man die zurückgelegten Entfernungen einschätzen kann. Und eine zeitliche Einordnung der Kapitel hätte geholfen die zwischen den Ereignissen vergangene Zeit zu beurteilen. Auch das mangelhafte Lektorat muss ich ansprechen. Neben einigen sehr seltsam formulierten Sätzen stören auch regelmäßige Wortdopplungen. Wenn sich in einem kurzen Satz ein Wort dreimal wiederholt, dann liest sich das sehr ungelenk. Da das Buch zum Großteil gut geschrieben ist, fallen diese Ausrutscher enorm auf.

    Fazit
    Kerstin Groeper schreibt spannend und sehr bewegend über die gnadenlose und brutale Verfolgung der Cheyenne. Es ist ein guter historischer Roman mit einigen Kritikpunkten. Ich würde mir sehr wünschen, dass das inhaltlich so gute Buch nochmal eine Überarbeitung im Lektorat erhält.

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