Bücher mit dem Tag "indira gandhi"
7 Bücher
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.032)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Rohinton Mistry
Das Gleichgewicht der Welt
(224)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenDer Autor flechtet das Leben vierer Inder kunstvoll ineinander. Zum einen ist da Diana, eine mittellose Witwe, die sich aus der Unabhängigkeit ihres Bruders kämpft. Maneck, ein junger Student, der lieber zu Diana zieht, als in einer unzumutbaren Studentenwohung zu hausen. Und Ishvar und sein Neffe, die ein trauriges Schicksal in die Stadt verschlägt.
Die vier beginnen eine Wohngeschmeinschaft, erst schlecht und aus der puren Not heraus. Doch Stück für Stück entwickelt sich wahre Freundschaft, Zuneigung und eine ungewohnte Hilfsbereitschaft zwischen den Bewohnern.
Die Geschichte spielt in Bombay im Jahr 1975 und die Ungerechtigkeit, die den Bewohnern in dieser Zeit passiert ist zwischendurch schwer auszuhalten. Die Geschichte nimmt ihren Lauf und es ist absolut unmöglich den weiteren Verlauf oder gar das Ende zu erahnen. Nebenbei treten noch skurrile, mal mehr mal weniger sympathische, Mitstreiter auf.
Es ist mein erster Roman von Rohinton Mistry und ich bin begeistert von seinem Schreibstiel und der Art, wie er die Personen zum Leben erwachen lässt. Die vier sind mir sehr ans Herz gewachsen und jeder ihrer Schicksalsschläge ist mir sehr nahe gegangen. Manche Passagen sind schwer auszuhalten. Die Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit der Protagonisten tut fast schon am eigenen Leibe weh. So war ich dann doch froh, als ich das Buch durch hatte und mich einem "fröhlicheren" Roman widmen könnte. Ein wunderbares Buch, aber eben ein hartes Schicksal.
- Salman Rushdie
Mitternachtskinder
(71)Aktuelle Rezension von: itwt69Leider konnte mich dieser Roman nicht überzeugen. Die geschichtsträchtigen Ereignisse bleiben meines Erachtens zu sehr im Hintergrund. Eine irrwitzige Familiengeschichte, die sich über Jahrzehnte und über den halben Subkontinent zieht, von Kaschmir über Bombay, Pakistan, nach Delhi und Back-to-Bom. Der Schreibstil hat mir auch nicht besonders gefallen - 2,5 Sterne
- Salman Rushdie
Midnight's Children
(22)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinDie erzählte Zeit dieses Romans umspannt die Jahre von 1915 bis 1978 - kurz darauf ist das Buch erschienen, also bis nah an die damalige Gegenwart. Inhaltlich geht es im weitesten Sinne um die wechselvolle Lebens- und Familiengeschichte des Saleem Sinai, Enkel eines muslimischen Arztes aus Kaschmir und Sohn eines Kaufmannes, der sich in Bombay niedergelassen hat.
Saleem wird exakt um Mitternacht am 15. August 1947 geboren, also just in dem Moment, in dem Indien seine Unabhängigkeit von der britischen Krone erlangt, und dieser wunderbare Zufall hat Konsequenzen. Denn der neugeborene Saleem als offiziell erstes Kind der Unabhängigkeit erlangt frühe Berühmtheit, Zeitungen berichten über seine Geburt und der neue Premierminister Nehru schickt den Eltern ein Glückwunschschreiben. Aber die Geburtsstunde hat weitere übernatürliche Konsequenzen: Saleem kann mit allen anderen Kindern Indiens, die in dieser ersten Stunde zur Welt kamen, telepathisch kommunizieren. Und diese 'Mitternachtskinder' sind ihrerseits mit den verschiedensten außergewöhnlichen Gaben gesegnet, umso ausgeprägter und wirkungsvoller, je näher ihre Geburtszeit an diese Minute Null um Mitternacht heranreicht.
Saleem wächst mit den Jahren in Bombay heran und gelangt zu der Überzeugung, dass sein persönliches Schicksal (und das seiner Familie) mit dem seines Landes direkt verknüpft ist, und in der Tat finden wir den Knaben (und später den jungen Mann) in nahezu alle bedeutenden Meilensteine der indischen (und pakistanischen) Nachkriegsgeschichte verwickelt: Der Sprachenstreit und die Neuordnung der indischen Staaten in den Fünfzigern, Militärputsche in Pakistan ein paar Jahre später, die indisch-pakistanischen Kriege um Kaschmir, der Tod Nehrus, die Unabhängigkeit Bangladeshs mit ihren unsagbaren Gräueln, die Notstandsregierung der späten Indira Gandhi.
Die Geschichte ist opulent erzählt mit vielen kleinen Begebenheiten, üppig und doch filigran, wie ein hinduistischer Tempel, der aus lauter kleinen Figuren geformt ist, die ein Gesamtbild ergeben, oder wie eines dieser kunstvoll verflochtenen Mosaike in den Moscheen der Mogulzeit.
Salman Rushdie, der dem Icherzähler die Stimme leiht, ist ein Wanderer zwischen Indien und Europa. Bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr ist er in Bombay aufgewachsen, dann kam er nach England und ging dort zur Schule und zur Universität und besuchte erst wieder als erwachsener Mann das Land seiner Vorfahren, dem er hier eine ebenso schräge wie ans Herz gehende Liebeserklärung macht. Von blinder Liebe kann keine Rede sein, Rushdie sieht die Probleme und Missstände, und die Mächtigen, die sie verantworten, bekommen allesamt ihr Fett weg: Die Briten, die Hals über Kopf abgezogen sind und den Subkontinent sich selbst überließen. Eine Mischung von höchst unterschiedlichen Völkern, Staaten, Sprachen, Religionen, die nur durch die britischen Kanonen zu einem Dominion zusammengepresst waren. Die Nationalisten, die Sprachpuristen, die religiösen Eiferer, die korrupten und die unfähigen Generäle, sie alle werden gnadenlos aufs Korn genommen.
Die Kritik hat 'Mitternachtskinder' im Magischen Realismus verortet. Das mag stimmen, aber es ist eben nur ein kleiner Teil des Zaubers, den das Buch versprüht. Vermutlich ist es Salman Rushdies literaturhistorisches Verdienst, erkannt zu haben, dass die Dekonstruktion der Postmoderne genau da anknüpft, wo die Geschichtenerzähler des Morgenlandes schon immer waren: Beim munteren Jonglieren zwischen den Erzählebenen, dem Eklektizismus von Zeiten und Perspektiven, den variablen Graden an Realität und Authentizität. Rushdie, der in Cambridge Geschichte studiert hat, der als Journalist und Werbetexter arbeitete, kommt mit seiner europäischen Leseerfahrung und der Weltliteratur im Rucksack ins Land der Fakire und Schlangenbeschwörer und durchmischt den Inhalt seines Handgepäck unbeschwert und ungeniert mit den traditionellen Motiven des Orients. Wie die Tänzer in einem Bollywoodfilm (auch die ein Thema in dem Buch, nur so am Rande) wirbelt er mit wallendem Gewand durch die Etagen, durchbricht die Wände, persifliert sich selbst und streut dabei singend seine bunten Blüten und Blätter!
Religionen spielen eine große Rolle - in dem Land und in dem Buch. Gleich zur Unabhängigkeit finden wir die Trennung in ein islamisches Pakistan und ein säkulares (aber hinduistisch geprägtes) Indien. Bombay ist ein Brennpunkt, in dem die unterschiedlichsten Glaubenspraktiken zusammenkommen. Es mangelt nicht an Gläubigen, an Wundern, an Mythen in diesem Buch; Kirchen, Tempel, Priester, Heilige, Zauberer, sie sind allgegenwärtig in Rushdies Indien. Und dennoch ist sein Saleem (und der Salman, der augenzwinkernd hinter ihm steht) nach meinem Eindruck ein zutiefst unreligiöser Mensch, den die letzten Fragen nach dem Woher und Wohin einen Dreck interessieren! Er (und die Menschen um ihn) brauchen keine Ewigkeit, sie sind vollauf beschäftigt, sich in der Verwinkelungen des Hier und Jetzt zurechtzufinden. Vielleicht liegt in dieser Haltung ja der tiefe Hass verwurzelt, den Rushdie seit jeher bei religiösen Eiferern auslöst, der ihm (nach seinen 'Satanischen Versen') das Todesurteil der Mullahs, Jahre in Verstecken und 2022 schließlich einen Messerangriff eines Islamisten beschert hat, der ihn das rechte Auge kostete.
Rushdie verwendet keinen erhobenen Zeigefinger. Seinem Helden Saleem wird der sogar (symbolträchtig, alles in diesem Buch ist symbolisch, allegorisch und mit doppeltem Boden versehen!) abgerissen. Und doch preist er die Buntheit und Vielfalt als Stärke der Kultur, spottet der Fanatiker und Partitionierer und Puristen - und legt ohne jede Belehrung (er würde sie als Erzähler doch nur wieder ironisch brechen) ein fulminantes Plädoyer für Toleranz und ein buntes Miteinander ab!
- Dieter Wunderlich
WageMutige Frauen
(5)Aktuelle Rezension von: Daphne1962Dieter Wunderlich widmet sich den Frauen. Frauen, die berühmt geworden sind. Aber nicht einfach nur so, sondern weil sie was im Leben geleistet haben oder auch einfach Mut besaßen, ihr Ziel vor Augen nicht zu verlieren. Er schildert in 16 Portraits die Biografien derer wieder, die sich nicht haben unterkriegen lassen. Ich lese seine Bücher sehr gerne, da hat man in kurzen Geschichten einen kompletten Eindruck. Wenn einem dann nach mehr Information über die eine oder andere Persönlichkeit ist, dann kann man sich noch ein einzelnes Buch kaufen. Aber mit seinen Informationen ist man schon sehr gut bedient. In Wagemutige Frauen geht es u.a. um die erste promovierte Ärztin Erxleben (1765-1862 oder der Bildhauerin Camille Claudel (1864-1943) so wie der Flugpionierin Amelia Earhart (1897-1937) oder Beate Uhse, der Gründerin des 1. Erotikkonzern, die im Krieg Kampfflugzeuge flog. Margarete Steiff, deren berühmte Teddy wir alle kennen und vielen anderen wichtigen Frauen, die zu einer Bewegung beigetragen haben. Empfehlenswert. - Barbara Beck
Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte
(12)Aktuelle Rezension von: peedeeDie Autorin präsentiert 53 Kurzporträts von Frauen vom 18. Jahrhundert bis heute, die auf unterschiedlichsten Gebieten bekannt oder berühmt geworden sind. Dazu gehören Politikerinnen, Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Sportlerinnen.
Erster Eindruck: Das schlichte Cover des Schutzumschlages gefällt mir gut, auch wenn ich kein Fan von Schutzumschlägen bin.
Ich lese sehr gerne Biografien – sowohl von bekannten als mir weniger bekannten Persönlichkeiten –, daher habe ich mich gefreut, Einblick in verschiedene Leben zu erhalten. Es sind bemerkenswerte Frauen dabei, die ihren Weg unbeirrt gegangen sind, auch wenn dieser Weg oftmals kein leichter war.
Zu den porträtierten Frauen gehören: die Monarchinnen Marie Antoinette von Frankreich und Elisabeth von Österreich (Sisi); die Politikerinnen Rosa Luxemburg und Benazir Bhutto; die Künstlerinnen Frida Kahlo, Edith Piaf und Maria Callas; die Bürgerrechtlerin Rosa Parks; die Wissenschaftlerin Marie Curie; die Autorinnen Astrid Lindgren und Agatha Christie sowie die Modeschöpferin Coco Chanel.
Ich fand es sehr interessant, dass so unterschiedliche Frauen porträtiert wurden. Überrascht hat mich, dass etliche der Frauen mehrfach verheiratet waren und ich das im ersten Halbjahr des 20. Jahrhunderts nicht erwartet hätte.
Fazit: Sehr interessante Kurzbiografien, die gerade genügend lang sind, um sich bei Interesse anderweitige, ausführlichere Literatur zu besorgen. Das Layout wirkt sehr kompakt (daher scheinen die 192 Seiten auch viel länger) und hätte etwas luftiger sein dürfen. Ich hätte es zudem sehr schön gefunden, wenn die Frauen mit einem Foto abgebildet gewesen wären. Von mir gibt es 4 Sterne.