Bücher mit dem Tag "individuum"
72 Bücher
- Stephenie Meyer
Seelen
(5.357)Aktuelle Rezension von: JuliaS22Um das ganze Universum rund um die Seelen zu erklären braucht es viele Seiten zum Start durch die Autorin. Nachdem man sich durch den doch etwas trockenen Start erst einmal durchgelesen hat, wird man mit toller Story, Spannung und super Charakteren belohnt. Eine Geschichte die ich selbst immer wieder und wieder gelesen habe seit meiner Jugend.
Seelen besetzen die Menschen und übernehmen deren Leben. Eine davon namens Wanderer, besetzt eine der letzten unbesetzten Menschen Melanie.
Entgegen der eigentlichen Möglichkeiten werden Seele und Mensch aber beste Freunde und erleben viele Höhen und Tiefen auf der Suche nach dem alten Leben von Melanie. - Jostein Gaarder
Sofies Welt
(4.482)Aktuelle Rezension von: SonjaMarschkeJa, es ist ein Kinderbuch, sagt man. Aber Sofies Welt ist mehr. Viel mehr als das. Es ist ein kluges Buch über eine kluge Protagonistin, das nicht nur für Kinder ist, sondern jedem in gut greifbarer Sprache die Geschichte der Philosophie von den Zeiten der ersten Mythen, der Religionen bis hinein in das 20. Jahrhundert erzählt. Und zwar als tatsächliche Geschichte. Als Geschichte im besten Sinne. Und ganz gleich, wie oft man das Buch liest: Man findet immer wieder Neues.
- Patrick Süskind
Das Parfum
(10.205)Aktuelle Rezension von: TanaNelDas Parfum von Patrick Süskind hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Literarisch ist es ein Meisterwerk – die Sprache, die Atmosphäre, alles fügt sich auf kunstvolle Weise zusammen. Ich war fasziniert davon, wie Süskind es schafft, Gerüche so lebendig und greifbar zu beschreiben, dass ich sie förmlich riechen konnte. Diese sinnliche Ebene ist außergewöhnlich und macht das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.
Allerdings hat mich die Entwicklung von Jean-Baptiste Grenouille enttäuscht. Obwohl ich anfangs seine düstere und unheimliche Art spannend fand, hatte ich irgendwann das Gefühl, dass er sich als Charakter kaum weiterentwickelt. Er bleibt emotional distanziert, fast schon leblos. Ich hatte gehofft, mehr über seine innere Welt zu erfahren, vielleicht sogar eine Art Wandlung oder wenigstens tiefere Einsichten. Leider blieb diese Erwartung unerfüllt. Es ist nichts Dramatisches, aber ich hatte mir einfach mehr erhofft.
Trotzdem bleibt Das Parfum für mich ein beeindruckendes Werk. Süskinds Erzählstil und die einzigartige Idee hinter der Geschichte machen es zu etwas ganz Besonderem, auch wenn die Charakterentwicklung für mich nicht ganz auf Augenhöhe mit dem Rest des Buches war.
- Theodor Fontane
Effi Briest
(1.824)Aktuelle Rezension von: PikamadsIn der Schule habe ich es damals gehasst und auch nie beendet.
Nach einer erneuten und beendeten Lektüre kann ich nun sagen, ohne Druck und Interpretationsgedöns ließ es sich viel besser lesen. Die Sprache von Fontane ist definitiv nicht einfach und macht es dadurch etwas zäh.
Auch fand ich Effi viel greifbarer als sie es in meiner Erinnerung gewesen war. Immerhin ist sie ein 17-jähriges Mädchen, dass an einen doppelt so alten Mann verheiratet wird und ihm in eine völlig fremde Umgebung folgt und den Großteil ihrer Zeit allein verbringt. Ihre Einsamkeit und daraus resultierende Depression kann ich durchaus nachvollziehen.
- Charlotte Roche
Feuchtgebiete
(2.331)Aktuelle Rezension von: NathanaelIch fand die Ehrlichkeit sehr erfrischend🙏 einige Dinge haben mich an meine Pubertät erinnert. Allerdings hat die Frau in dem Buch kein Herz und das fand ich ziemlich eklig 🤢🤮 Ich musste Abbrechen weil ich solche Menschen ohne liebe nicht in meinem Leben haben will. Aber jedem das seine für mich ist das nichts.
- Stephen King
Carrie
(1.538)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner"Carrie" war mein erstes Buch von Stephen King – und gleichzeitig war es auch sein erstes Buch! 📚✨ Durch die Rory Gilmore Challenge habe ich mich endlich an dieses Werk getraut, obwohl ich mir unsicher war, ob Horror für mich nicht zu heftig wird, da ich eher eine Thriller-Leserin bin. 😅
Aber was soll ich sagen? Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen! 😨🖤 Obwohl ich normalerweise eher auf Thriller stehe, hat mich dieses Buch richtig heiß auf Horrorfilme gemacht, was für mich ziemlich ungewöhnlich ist. Der Mix aus Exorzismus, religiöser Besessenheit und diesen Stranger-Things-Vibes hat einfach genau meinen Nerv getroffen. 😱🔮👻
Ich kann es kaum erwarten, den Film zu sehen, denn das Buch hat so viel in sich: Die krasse Dynamik zwischen extremem Mobbing und den liebenswerten Charakteren, die dann in einem absoluten Super-GAU gipfelt – das ist einfach nur faszinierend! 🌪️🕷️ Stephen King trägt den Titel "King of Horror" wirklich zurecht. 👑💀
Besonders beeindruckt hat mich, dass seine Frau ihn damals dazu ermutigt hat, weiterzuschreiben. 💖 Hätte sie ihn nicht unterstützt, hätten wir all diese großartigen Geschichten von Stephen King vielleicht nie lesen können. Für mich ist das eine starke Message von Empowerment – Frauen, die Männer unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen, verdienen den größten Respekt! 🙌🖤
With love, Daisy 🌼
- Max Frisch
Homo faber
(3.274)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderWalter Faber ist Ingenieur und hat für sein Leben feste Regeln, Strukturen und Bahnen. All zu gern filmt oder fotografiert er auch aus seinem eigenen Blickwinkel. Es beginnt mit einer Flugreise, die in einer Wüste endet, da die Triebwerke versagen. Walter ist schon die ganze Zeit von einem Mitreisenden genervt, aber es stellt sich heraus, dass er dessen Bruder kennt und so kommen alte Gedanken wieder hoch und auch Erinnerungen an Hannah. Die Frau, die er immer geliebt hat und es vielleicht immer noch tut. Es geht nichts voran und für Walter, den Macher, den technisch begabten Herrn, ist dies furchtbar, aber er hat plötzlich ganz andere Gedanken und Erinnerungen. Wieder zurück in seinem eigentlichen Leben will er eigentlich seine Freundin verlassen, aber sie will es nicht verstehen und so geht er früher als geplant aufs Schiff. Auf dieser Reise fasziniert ihn eine junge Frau. Sie kommt ihm seltsam bekannt vor und er fühlt sich stark von ihr angezogen und Walter kann es nicht ganz deuten und lässt sich auf ein gewagtes Spiel ein.
Homo Faber ist seit Jahrzehnten Schullektüre und bringt die Schüler eher nicht zum jubeln. Es sind so viele Geschichten, Charaktere, Themen, Länder und Facetten in dem Buch und darum ist es nur verständlich, dass es nicht gerade zum Lieblingsbuch in der Schule gilt. Max Frisch ist aber ein Meisterwerk gelungen und man wird aufgewühlt und zum nachdenken und diskutieren gebracht. Gewagte Thesen und Kritik am System und das alles immer noch topp aktuell. [Mutterschaft als wirtschaftliches Kampfmittel der Frau.] Äußert man diesen von Faber gedachten Satz bei einem Gespräch, dann entfacht man sofort Diskussionen. Genauso wie ein Ausspruch von Hannah, denn sie will erst an Gott glauben, wenn es Mann und Frau sind, Gott als Paar. Oder [wir können nicht das Alter aufheben, in dem wir weiter addieren, indem wir unsere eigenen Kinder heiraten.] Es sind so viele großartige Sätze Gedanken und Entwürfe in dem Buch und so viel, das einen zum lachen bringt, zum nachdenken, lieben und leiden. Homo Faber ist eine Wucht!
- Alfred Döblin
Berlin Alexanderplatz
(289)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondMir hat der Schreibstil an und für sich sehr gut gefallen. Ich mag es, wenn dieser etwas umschreibend ist und man ein tolles Bild der Handlung und des Handlungsortes suggeriert bekommt. Allerdings nahm die oben bereits angesprochene Reizüberflutung zu drastische Ausmaße an, sodass ich das Buch nicht mehr genießen konnte. Man erlebt zwar hautnah die Erlebnisse einer Großstadt, aber Spannung kommt in der Geschichte gar nicht auf. Das Potential wird durch die ständige Erwähnung von banalen Nebensächlichkeiten komplett unterdrückt. Insofern war die Geschichte zäh und anstrengend zu lesen. Da stellt sich dann aber für jeden die Frage, ob man für den wohl beispiellosesten deutschen Großstadtroman und Döblins wunderbaren Schreibstil absolute Langeweile in Kauf nehmen will.
- Jonathan Safran Foer
Alles ist erleuchtet
(527)Aktuelle Rezension von: JorokaIch habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.
Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.
Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.
Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.
Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.
Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.
Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.
- Victor Hugo
Der Glöckner von Notre Dame
(309)Aktuelle Rezension von: Hexe2208Quasimodo ist der Glöckner von Notre Dame. Als Kind wurde er auf Grund seines Aussehens weg gegeben und von einem barmherzigen Priester aufgezogen.
Quasimodo ist seit kurzem von einem jungen Mädchen fasziniert. Esmeralda. Eine junge Zigeunerin, die mit ihrer Ziege auf den Plätzen von Paris tanzt.
Aber nicht nur Quasimodo ist von ihr fasziniert sondern auch der Erpriester...
Das das Buch im 18. Jahrhundert geschrieben wurde, merkt man schon. Zwischenzeitlich hatte ich so meine Probleme in den Flow zu kommen. An sich hat die Geschichte um Quasimodo und Esmeralda alles was man braucht. Liebe, Intrigen und Freundschaft.
Ich fand das Buch ganz ok. Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen aber man konnte es gut lesen.
- George Orwell
1984
(491)Aktuelle Rezension von: Start-a-curvolution„1984“ von George Orwell ist ein düsteres Meisterwerk, das die Schrecken eines totalitären Überwachungsstaates eindrucksvoll schildert. Die Geschichte spielt in einer dystopischen Zukunft, in der der allmächtige Big Brother jede Bewegung und jeden Gedanken der Bürger überwacht. Orwells Erzählkunst fesselt den Leser und führt ihn in eine Welt, die durch Propaganda, Gedankenkontrolle und Angst beherrscht wird.
Die Charaktere, allen voran der Protagonist Winston Smith, sind tiefgründig und glaubwürdig. Durch ihre Augen erleben wir die bedrückende Realität eines Regimes, das jegliche Individualität unterdrückt. Orwells Vision einer Gesellschaft, in der Freiheit und Wahrheit systematisch ausgelöscht werden, ist erschreckend realistisch und aktuell.
Die Sprache des Romans ist klar und prägnant, die Handlung spannend und beklemmend zugleich. „1984“ ist nicht nur eine Warnung vor den Gefahren des Totalitarismus, sondern auch ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber der Macht und den Manipulationen der Herrschenden. Dieses Buch bleibt ein zeitloser Klassiker, der auch Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Bedeutung verloren hat. Es ist ein Muss für jeden, der sich für Politik, Freiheit und die menschliche Natur interessiert.
- Haruki Murakami
Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah: Erzählungen
(331)Aktuelle Rezension von: Nackt_und_GluecklichMein Einstieg in die Welt von Murakami. Eine Empfehlung meines Bruders, von dem ich eigentlich nicht viel halte, weil er ein intellektueller Weltverbesserer ist, der einen Haufen Zeug nachquatscht und … egal. Haruki Murakami berührt einen mit seinen Büchern oder er tut es eben nicht. Diejenigen, die er nicht berührt, finden ihn langweilig. Leute wie ich, die ihm nachfühlen können, lieben ihn. Nach zwei Seiten der Titelgeschichte weiß man, ob man ihn mag oder nicht.
- Mary Shelley
Frankenstein
(212)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchAm prägendsten dürfte beim Namen Frankenstein der Hollywoodfilm mit Boris Karloff sein. Dabei ist dieser Film weit weit von Shelleys Roman weg. Frankensteins Monster ist keine tumbe Kreatur mit zwei Schrauben im Kopf, sondern ganz im Gegenteil sehr redegewand, intelligent aber eben auch - aus sogar nachvollziehbaren Gründen - sehr brutal in Shelleys Roman.
Dieser ist in der Tat sogar mehr Drama als Horror. Der intelligente, den Wissenschaften zugetane Viktor Frankenstein erschaft aus Leichenteilen eine hühnenhafte Kreatur, nur um sie, weil er sich selbst erschreckt, direkt zu verstossen. Schliesslich wird er jedoch von seiner Schöpfung aufgesucht und um etwas gebeten. Als Frankenstein diese Bitte ablehnt aus moralischen Gründen, lernt er das Gefühl kennen, wie es ist, wenn die eigene Schöpfung sich gegen einen wendet.....
Für die Zeit seiner Entstehung wirft Shelley in ihrem Roman sehr kontroverse Fragen auf. Der Mensch erschafft Leben, das muss der Kirche damals wie Blasphemie vorgekommen sein. Wirkt aber in heutiger Zeit, in der diskutiert wird, ob der Mensch Augenfarbe, Geschlecht seiner Kinder irgendwann bestimmen kann und ob er es sollte, aktueller denn je.
Auch wenn der Dämon sich gegen seinen Schöpfer wendet, Frankenstein in einem Gespräch mit unangenehmen Fragen konfrontiert, packt Shelley gekonnt moralische Fragen an, die auch heute noch relevant sind.
Vom Schreibstil her finde ich den Roman einfach nur solide. Aber in seinen Aussagen liegt die wahre Stärke. - Susanna Tamaro
Geh, wohin dein Herz dich trägt
(261)Aktuelle Rezension von: Kathi_MoMich hinterlässt dieses Buch mit vielen Gedanken, einem warmen Herz, aber auch Traurigkeit!
Wie schön kann ein Buch bitte sein?! Und wie schwer ist eigentlich das Leben von Olga- und sie hat nach alldem nicht die Hoffnung aufgegeben!
Direkt von Beginn an hat die Autorin mich mitnehmen können, ein wirklich leichter und unglaublich schöner und vor allem gefühlvoller Schreibstil, trotz der schweren Themen. Dieses Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen!
- Friedrich Dürrenmatt
Der Richter und sein Henker / Der Verdacht
(1.276)Aktuelle Rezension von: Nicole_SutterEin Klassiker, den es sich zu lesen lohnt. Dürrenmatts Krimis sind wirklich lesenswert und klug und sie waren in dieser Zeit sehr mutig. 2 völlig unterschiedliche Romane.
Mit der Leiche auf dem Beifahrersitz im Auto Richtung Bern. Welch eine Polizeiarbeit, herrlich. Ich las die ersten 10 Kapitel im Nu und ich war gar nicht erstaunt als ich im hinteren Teil las, dass die Geschichte zuerst im Beobachter abgedruckt wurde. Solch eine Art Krimi eignet sich hervorragend in kleinen Abschnitten präsentiert zu werden. Ich denke hier an die Sonntagskrimi im Radio auf SRF "Philip Maloney und seine haarstäubenden Fälle". Als ich noch regelmässig lange Autofahrten immer am Sonntag machte, fand ich das immer herrlich. Nur dass sie nicht politisch angehaucht waren, aber genau die Art Polizeiarbeit darstellten, die wir hier lesen.
Ich finde Dürrenmatt packt sehr viel politisches Geschehen in seinen Roman, auch die Klüngelei, die man den Politikern immer wieder nachsagt, stellt er hervorragend dar. Es ist ein Krimi, der auch für schwache Nerven geeignet ist und besticht durch andere Raffinessen.
Aber jetzt kommt der zweite Roman "Der Verdacht". Allein der erste Satz im Roman „Der Verdacht“ ist wie ein Paukenschlag, der einem den Atem raubt und so geht es den ganzen Verdacht hindurch weiter. Nichts für schwache Nerven. Ein ganz ungemütliches Thema, nämlich die Nazizeit. Es wird nichts verschönert oder ausgespart.
- Laline Paull
Die Bienen
(104)Aktuelle Rezension von: yadahIch habe es nicht mehr weiter lesen können , die Bienen sind mir zu unsympathisch und irgendwie fand ich gar nichts schön . Dieses Buch ist nicht mein Buch . Auch das Querlesen hat mich nicht dazu gebracht weiter zu lesen .. Ich konnte auch überhaupt keine Phantasie aufbauen. Das Cover find ich ok
- Terry Pratchett
Alles Sense
(536)Aktuelle Rezension von: NadjaSchwendemannIch liebe die Bücher von Pratchett. Sie sind allerdings Geschmacksache! Entweder man mag sie oder man schüttelt nur mit dem Kopf!
Ich liebe vor allem die Bücher, in denen Gevatter Tod eine Rolle spielt. Wenn ich früher eines seiner Bücher gekauft habe, habe ich immer erst mal geschaut ob Tod eine Rolle hat. :-) Einfach Buchseiten durchblättern und wenn odt und viele Textzeilen mit GROSSBUCHSTABEN sind weiß man Bescheid. Lach!
Tod wird in Rente geschickt!
Als BILL Tür sucht er sich einen Job und hilft einer Bäurerin, die von seiner Arbeitsweise sehr angetan ist.
Dadurch, dass Tod nun aber nicht mehr seinem eigentlichen Gewerbe nachgeht, entstehen so einige Probleme:
Die Leute nicht mehr sterben, sondern werden zu Untoten.Die Revisoren beschließen einen neuen Tod zu erschaffen der TOD endgültig töten soll, was natürlich nicht funktioniert!
Witzig ist dass nun, da Tod durch "Abwesenheit glänzt" es zu einer Anomalie kommt und weitere Tode entstehen!
Ich persönlich liebe den Rattentod! Der gefällt mir richtig gut :-)
Mehr wird nun aber nicht verraten! Ihr sollt euch das Buch ja selbst durchlesen!
- Jan Assmann
Joseph und seine Brüder I
(47)Aktuelle Rezension von: SwissCouchPotatoEinen gemischten Eindruckt hinterliess bei mir die Sprache: Es wird in reicher Wortschatz verwendet, wobei zahlreiche dieser Wörter heute völlig aus der Mode gekommen sind und deshalb den Zugang zur Erzählung eher erschwert haben. Das zeigt aber eigentlich nur, die sehr sich die deutsche Sprache in den letzten 80 Jahren verändert hat.
Überzeugt hat mich der elegante Satzbau, der die Geschichte sehr schön rhythmisiert hat. Sehr beeindruckend finde ich, wie Thomas Mann hier die alte biblische Jakobsgeschichte mit Gespür für menschliche Befindlichkeiten geformt und mit vielen zeitgeschicht-lichen Details angereichert hat. Das hat er so souverän gemacht, dass er nie gezwungen war, die Vorlage zu verändern; allenfalls hat er sie an ein paar Stellen – wo sie ihm nicht plausibel erschien – in Zweifel gezogen und anders geordnet. Speziell wurde auch der Konflikt zwischen Labans Glauben an die alten Götter und Jakobs neuem Glauben an den Einen Gott - in der Bibel nur kurz angedeutet - schön herausgearbeitet. Auch in geistlicher Hinsicht ist Jakob ein Wanderer, dessen Glauben seine endgültige Form noch nicht vollständig gefunden hat. Nun bin ich gespannt auf den zweiten Band. - Max Frisch
Montauk
(154)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerinMax Frisch hat mit "Montauk" einen autobiographischen Roman verfasst, in welchem er ein Wochenende in Montauk im Jahr 1974 beschreibt und dabei gedanklich in die Vergangenheit abschweift, aber auch einen Blick in die Zukunft wirft.Das Wochenende verbringt er mit der 31-jährigen Amerikanerin Lynn, die ihn auf seiner Lesereise begleitet und mit der er eine Affäre hat.
Die Affäre oder die Handlung auf Long Island steht dabei nicht im Vordergrund, vielmehr ist der Roman eine nach Frischs Angaben selbst aufrichtige Sicht auf sein Leben. "Montauk" ist deshalb sein persönlichstes Buch, in dem er sich selbst reflektiert.
Er erzählt von seinen Anfängen als Schriftsteller, von seiner Tätigkeit als Architekt, aber auch von seinen Ehen und den zahlreichen Reisen, die der Schweizer nach Frankreich, Italien oder eben auch die USA unternommen hat. Kritisch betrachtet er aber auch seine Berühmtheit, seinen Erfolg und den Reichtum, der ihn verblüffte.
Der Roman ist überwiegend aus der Ich-Perspektive, aber auch aus Sicht einer dritten Person geschrieben, um mutmaßlich aus der Distanz sein eigenes Verhalten objektiver und selbstkritischer betrachten zu können.
Für mich fehlte bei dem Roman ein roter Faden. Frisch scheint seine Gedanken aufgeschrieben zu haben, wie sie ihm gerade in den Sinn gekommen sind. Er selbst hatte aber auch nicht den Anspruch, dem Leser gefallen zu wollen. "Eine Literatur, die sich selbst genügt".
Ob der Titel "Montauk" so passend gewählt ist, sei dahin gestellt - zumindest gibt der Aufenthalt dort den Anlass die Liebesbeziehung mit Lynn zu verschriften und mit dem Roman gleichzeitig einen Rückblick auf sein Leben zu geben.
"Montauk" ist damit ein Buch für all diejenigen, die sich für die Person Max Frisch interessieren und mehr über sein Leben als Autor, aber auch als Mann mit seinen Beziehungen zu verschiedenen Frauen aus autobiographischer Sicht erfahren möchten. - Paul Auster
The New York Trilogy
(62)Aktuelle Rezension von: OrishaAls Quinn den Auftrag der Stillmans erhält, kann er nicht wissen, dass dieser sein ganzes Leben durcheinander wirbeln wird. Auch Blues Leben ändert sich radikal, als White ihn beauftrag Black zu beschatten. Und als Fanshawe verschwindet, wirft es nicht nur die Leben von Sophie und Ben, sondern auch das seines ehemals besten Freundes aus der Bahn. Drei Männer, die wiederum anderen Männern folgen, aus unterschiedlichen Motiven heraus. Alle drei Geschichten sind in New York zu drei verschiedenen Zeiten angesiedelt und doch scheinen sie mehr gemeinsam zu haben, als den gemeinsamen Beschattungsauftrag.
Austers Durchbruch kommt zunächst als Detektiv-Geschichte daher und ist doch so viel mehr: ein Portrait dreier Männer, die sich selbst zu verlieren drohen. Männer, die gebrochen wurden und wieder auferstanden; Männer, die sich in die Arbeit stürzen und sich dabei komplett verlieren. Austers Charaktere haben Ecken und Kanten, sind mehrdimensional und auf den verschiedensten Ebenen wahrscheinlich ein Portrait seiner selbst – nicht umsonst sind sie beruflich Journalisten oder Schriftsteller.
Besonders faszinierend ist dabei die Tatsache, dass alle drei Geschichten einzeln betrachtet durchaus nett sind, aber erst in der Komposition als drei aufeinanderfolgende Geschichten ihre ganze Magie entfalten. So war ich nach „City of glass“ zunächst etwas ernüchtert, dachte „das ist nun also sein berühmter Durchbruch“ und konnte selbigen nicht ganz nachvollziehen. Nach der Lektüre des gesamten Buches jedoch, scheint es gerade jene Komposition zu sein, die diese Geschichten miteinander zu verknüpfen sucht – so lose selbige sind – und damit ganz neue Deutungsdimensionen eröffnen. Das hat mich zum Ende hin so fasziniert, dass ich nicht anders kann, als meine vollste Leseempfehlung zu geben.
Fazit: Ein zurecht hochgelobtes Buch, das man allerdings erst zum Ende hin in seiner ganzen Bedeutung zu fassen kriegt. Sehr lesenswert. - Lara Adrian
Gesandte des Zwielichts
(646)Aktuelle Rezension von: DianaELara Adrian – Midnight Breed, 6, Gesandte des Zwielichts
Nachdem der “Dunkle Hafen” von Andreas Reichen in Berlin komplett augelöscht, nicht mal vor Kindern und Frauen halt gemacht wurde, glaubt der Orden aber auch die übrige Vampirwelt, Andreas wäre in den Flammen gestorben. Andreas ist keineswegs Tod, auch wenn er sich nach dem Gemetzel an seiner Familie und dem Verlust seiner Freundin genauso fühlt. Beseelt von Rache tötet er in den anderen dunklen Häfen die Verursacher seines Leids, doch den Schlimmsten hebt er sich bis zum Schluss auf: Wilhelm Roth. Aber nicht nur das Wilhelm die Auslöschung des Dunkel Hafens angeordnet hat, er ist auch der Gefährte von Claire, die Andreas vor über 30 Jahren geliebt hat, was das ganze noch persönlicher macht. Andreas, dessen Gabe die Pyrokinese ist, ist nicht mehr er selbst als er bei Claire auftaucht, um herauszufinden wo sich Roth versteckt. Doch es kommt zu einem Eklat, und Claire, die schon lange Jahre keinen gemeinsammen Nenner mit ihrem Gefährten hat und gar nicht weiß, wo er sich aufhält, weckt wieder erneut Andreas´ Gefühle.
Aber auch Claire konnte Andreas nicht vergessen, der sie einfach vor so vielen Jahren hat stehen lassen. Die Emotionen müssen allerdings hinten angestellt werden, denn als bekannt wird, dass Roth einen mächtigen Verbündeten hat, wird es auch für den Orden heikel...
Der sechste Band aus der “Midnight Breed”-Reihe steckt voller Überraschungen, Action und Erotik. Aber die Atmosphäre des Buches ist sehr düster und beklemmend, alles wird von Andreas Reichens Gefühlswelt dominiert. Das Buch erscheint mir intensiver, aber nicht weniger spannend und fesselnd als seine Vorgänger. Der deutsche Vampir, den wir in den Vorgängerbänden als charmant und schlagfertig, vertrauenswürdig und mit Humor kennen gelernt haben, wird hier von seiner Wut und seiner Gabe fast schon verzehrt. Er ist ein gebrochener Vampir und hat sich bereits aufgegeben, sein Ziel ist es, die Mörder zu bestrafen und dann selbst abzutreten. Den einst vor Lebenslust so strahlenden Vampir so gebrochen zu erleben, war erschreckend.
Claire war mir sympathisch, sie ist eine toughe Stammesgefährtin, die aber sehr unglücklich ist. Ihr Gefährte ist nicht, wie schon so oft in den Vorgängerbüchern erklärt, mit ihr eins. Er kommt alle Jubeljahre mal zum nötigen Blutaustausch, ansonsten hintergeht er sie, treibt sich in der Welt herum und schmiedet böse Pläne. Claire hat die Gabe in Träumen zu wandeln, was eine interessante Fähigkeit ist, außerdem lässt sie sich nichts vorschreiben und kann beim Orden mit ihrer Gabe punkten.
Es ist wahrscheinlich unnötig zu erwähnen, dass Lara Adrian ihren Charakteren Leben einhaucht und sie vielseitig ausarbeitet. Mir gefällt das hier ein Gleichgewicht zwischen Stärken und Schwächen besteht, das die Figuren lebensechter macht.
Die Story ist wieder gut ausgearbeitet, sodass ich mich schnell in ihr verlieren konnte. Das Universum des Ordens wird stetig erweitert, die Handlungsorte bildhaft beschrieben und die Spannung flott aufgebaut und durchgängig gehalten. Dazu kommen Geheimnisse, viele überraschende, nicht vorhersehbare Wendungen, ständige Perspektivwechsel und mehrere Handlungsstänge, die sich immer mal wieder kreuzen und ebenfalls für Neugier beim Leser sorgen. Der Cliffhanger lässt böses Erahnen, das Finale war vielleicht ein ganz klein bisschen unspektakulär, was Wilhelm Roth betrifft, aber dennoch stimmig.
Mitreißend, fesselnd und temporeich wird die Geschichte von Andreas auf der einen Seite erzählt, auf der anderen Seite die Suche nach Dragos forciert, der hier als übergeordneter Bösewicht mit teuflischem Plan fungiert. Das klappt sehr gut.
Ich kann die Reihe allen Fantasy-Romance-Liebhabern empfehlen. Obwohl jedes Buch eigenständig gelesen werden könnte, empfehle ich die Reihe mit “Geliebte der Nacht” zu beginnen, da die Grundstory durcherzählt wird und so Ereignisse im Handlungsstrang um den Orden und Dragos besser nachzuvollziehen sind.
Das Cover passt wieder sehr gut zur Reihe und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Fazit: Diesmal ist die Story düsterer, beklemmender aber genauso spannend und sinnlich wie die Vorgänger. 5 Sterne
- Erin Morgenstern
Der Nachtzirkus
(38)Aktuelle Rezension von: kaho72liestBei all den guten Rezensionen musste ich dieses Buch einfach lesen, bzw. In meinem Fall hören. Und was soll ich sagen es ist eine schöne Geschichte voller Magie und Zauberei.
Warum also nur 3 Sterne?
Es war einfach nicht meins. Das Thema Zirkus hat mich nicht wirklich gepackt, teils war es sogar ganz schön langatmig und dennoch waren es interessante Protas, die in einer unterhaltsamen Geschichte steckten. Mehr aber auch nicht.
Gesprochen ist die Geschichte sehr gut, das war auch das was mich am Ball bleiben ließ.
- Gustave Le Bon
Psychologie der Massen. Das Grundlagenwerk vom Begründer der Massenpsychologie
(36)Aktuelle Rezension von: WaldviertlerGustave Le Bon (1841-1931) steht am Anfang der so genannten „Massenpsychologie“. Er setzte sich mit Fragen auseinander, wie sich der Einzelne in der Masse verändert. Dabei geht es um Probleme der Konformität, der Entfremdung und der Führung. Le Bon ist sehr kritisch, was die Modifikationen des Verhaltens der Einzelpersönlichkeit in der Masse betrifft. Der Mensch verliert unter dem Zwang großer Gruppen seine Fähigkeit und seinen Willen zur Kritik und wird den lenkenden Führern gegenüber leichtgläubig. Unter dem Einfluss der Herde nimmt er ein emotional gesteuertes, affektives Verhalten an. Er verhält sich dabei auch gewalttätig und vergisst die Normen seiner Kultur. Die Theorie, dass der Mensch leicht einer psychischen Ansteckung durch die Masse erliegt, geht von der Bedeutung unbewusster Impulse aus. Sigmund Freud war in diesem Sinn stark von Le Bon beeinflusst. Dieses 1895 erschienene Buch ist ein Klassiker seines Fachs, aber auch heute noch voller interessanter Einsichten. Wenn man es selbstkritisch liest, darf man sich immer wieder fragen, wann und wo man sich selber von Massenhysterien (Werbung!) anstecken lässt. - Günter Grass
Katz und Maus
(299)Aktuelle Rezension von: NosimiKatz und Maus war das erste Buch, das ich von Günter Grass gelesen habe und es ist immer noch eines meiner liebsten. Im Kern ist es eine tragische Coming of Age Story, die sich mit der Frage nach der Schuld an den großen Katastrophen, aber auch der am persönlichen Schicksal des anderen beschäftigt. Dabei ist Grass ein Meister der Formulierung durch seine wunderbare, bildhafte, bunte Sprache. Kaum ein Autor beherrscht es so durch Sprache ein Gefühl für die Protagonisten zu entwickeln und ihnen Tiefe zu geben. Und meinernMeinung nach hat es Grass auch in dieser Novelle perfektioniert. Mit viel Liebe zum Detail ohne überflüssige Worte auf nicht mal 300 Seiten.