Bücher mit dem Tag "industriezeitalter"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "industriezeitalter" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Am grünen Rand der Welt (ISBN: 9783423086455)
    Thomas Hardy

    Am grünen Rand der Welt

     (80)
    Aktuelle Rezension von: shinyJulie

    Drei Männer buhlen um die Gunst der jungen Bathsheba, die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Schäfer, ein Farmer und ein Soldat. Bathsheba, die selbst eine eigene Farm besitzt, muss eine Entscheidung treffen, aber es kommt nicht immer alles so, wie man es plant.
    .
    Alle Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber trotzdem bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, jeder mit Macken und Kanten, die sich über den Roman hinweg immer weiter herauskristallisieren. Auch über viele Nebencharakter gibt es genug Informationen, dass sich Fragmente herausbilden. Es sind zwar keine vollständigen Bilder, aber es reicht, um mehr als einfache Namen zu erkennen. Die unterschiedlichen Beziehungen der Charaktere untereinander schaffen es immer wieder, einen zu verblüffen. Besonders beeindruckend ist allerdings der sehr bildliche Schreibstil. Hardy schafft es, dass die beschriebene Landschaft vor dem inneren Auge auftaucht.

  2. Cover des Buches Das Heer des Weißen Drachen (ISBN: 9783608983630)
    Anthony Ryan

    Das Heer des Weißen Drachen

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Das Heer des weißen Drachen ist der zweite Band der Draconis-Memoria-Trilogie von Anthony Ryan und eine Mischung aus Steampunk und Fantasy.

    Nach den Ereignissen im ersten Band wollen die Langgewehre und die Besatzung der Gute Gelegenheit unter dem Kommando von Hilemore ins Südpolargebiet zu dem Ort reisen, den Clay in seiner Vision gesehen hat. Sie hoffen, dort etwas zu finden, das gegen den weißen Drachen und sein Heer von anderen Drachen und Verderbten hilfreich ist.

    Lizanne wird in der Zwischenzeit als Mitglied einer diplomatischen Delegation zum corvantinischen Kaiserreich geschickt. Diese soll eine Allianz vereinbaren, um sich der Bedrohung durch den weißen Drachen gemeinsam zu stellen. Doch sie selbst soll währenddessen als Häftling getarnt in die gefährliche Gefängnisstadt Scorazin eingeschleust werden. Denn es gibt einen Hinweis, dass der Verrückte Tüftler, der mehr über den weißen Drachen zu wissen schien, dort lebt, obwohl er schon vor langer Zeit gestorben sein soll.

    Diesmal gibt es noch einen vierten Hauptcharakter und zwar einen überlebenden Morstaler, der durch den weißen Drachen in einen Verderbten umgewandelt wird. Dieser zwingt ihn, an den Vorbereitungen und dem Beginn seines Eroberungszugs teilzunehmen. Doch er behält anders als viele andere seine Persönlichkeit und versucht das zu verheimlichen.

    Das Heer des weißen Drachen ist wieder sehr spannend und es gibt wieder eine gute Portion Action und ein paar überraschende Wendungen und Enthüllungen. Zu letzteren gehört auch der Ursprung der Drachen und Blutgesegneten. Im Lauf der Handlung gibt es natürlich wieder einige Kämpfe und manche der Gewaltschilderungen sind auch wieder recht brutal.

    Die Welt wird wie im Vorgänger ziemlich detailreich beschrieben und die Handlung wird wieder abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere erzählt. Ihre Gefühle und Gedanken werden ebenfalls wieder gut geschildert, so dass ich ihre Handlungen meistens gut nachvollziehen konnte. Der Schreibstil ist wie im Vorgänger flüssig und gut zu lesen.

    Der Hauptteil ist erneut in drei große Abschnitte mit jeweils einem eigenen Titel geteilt, die wiederum jeweils aus diversen nur durchnummerierten Kapiteln bestehen. Jeder der drei Abschnitte beginnt diesmal mit einem mehrseitigen Zeitungsartikel einer mandinorianischen Zeitung über Fälle von Brandstiftung, die natürlich mit der Handlung zusammenhängen.

    Noch vor der Handlung befinden sich wieder die gleichen Karten wie in Das Ewachen des Feuers. Zusätzlich gibt es diesmal aber eine Karte, die den Teil des Kaiserreichs zeigt, in dem Lizannes Handlungsstrang stattfindet, und eine Karte des Gebiets, zu dem die Langgewehre und die Crew der Gute Gelegenheit wollen. Beide Karten sind wieder hilfreich zur Orientierung.

    Nach der Handlung gibt es diesmal auch wieder ein Personenregister mit so ziemlich allen vorkommenden Charakteren. Außerdem gibt es einen Anhang mit den Regeln von Pastasch, einem corvantinischen Kartenspiel, das wohl ein bisschen Poker ähnelt, aber zusätzlich mit Würfeln gespielt wird.

    Das detailreiche Titelbild finde ich zwar hübsch. Nicht gut finde ich aber, dass neben dem weißen Drachen darauf Ritter mit Speeren zu sehen sind. Das erweckt den falschen Eindruck, dass Das Heer des weißen Drachen in einer mittelalterähnlichen Welt spielt, was eben nicht stimmt.

    Insgesamt hat mir auch Das Heer des weißen Drachen gut gefallen.

  3. Cover des Buches Treptow im Wandel der Geschichte (ISBN: 9783930863143)
  4. Cover des Buches Im Dienst der Hoffnung (ISBN: 9783957349170)
    Brigitte Liebelt

    Im Dienst der Hoffnung

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    Wir befinden uns im 19. Jahrhundert. Die Krankenpflege war sehr einfach gehalten, die hygienischen Bedingungen oft katastrophal und für ledige Frauen gab es keine Möglichkeit einer geregelten und auch bezahlten Arbeit nachzugehen.

    In dieser Zeit wurde Friederike Fliedner geboren, die in ihrer stillen und auf Gott vertrauenden Art gemeinsam mit ihrem Mann Theodor Fliedner, von Beruf Pastor, das Diakonissenhaus in Kaiserswerth gegründet hat und mit dieser Arbeit ledigen Frauen einen Riesendienst erwies und in der damaligen Gesellschaft einfach Bahnbrechendes leistete. Sie wurde zu "Urmutter" der Diakonissen, brachte die Krankenpflege auf den neuesten Stand, verbesserte auf immens Weise in den von ihr geführten Häusern die hygienischen Bedingungen und somit auch die Heilungserfolge. Sie verhalf damals ledigen Frauen, die zu dieser Zeit keine Chance hatten verheirateten Frauen gleichgestellt zu sein, zu einer Berufsausbildung und somit auch die Möglichkeit ein geregeltes Einkommen zu erhalten und nicht auf die Barmherzigkeit ihrer Familie mehr angewiesen waren. Das war gesellschaftlich eine Herausforderung und doch eine adäquate Antwort auf die beginnende Industriealisierung. Die Erfindung des Diakonissenamts war ein wahrer Segen, der bis in die heutige Zeit hineinwirkt.

    Wir erleben als Leser die täglichen Aufgaben mit, sehr detailliert von der Autorin Brigitte Liebelt beschrieben, die der Aufbau der wachsenden Häuser mit sich brachte. Dazu erleben wir Friederike Liebelt in immer tätiger Liebe zu den Menschen, das war ihr Ausdruck von Glaube, und auch als mutige Unternehmerin, die für die Vision, die Gott ihr und ihrem Mann geschenkt hat und der sie ihr Leben verschrieben hatte. Sie steht von den gleichen Herausforderungen wie viele Frauen in der heutigen Zeit, die den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern versuchen. In ihrer Familie war sie die liebende Mutter und hatte gerade dort schwere Schicksalsschläge zu bewältigen, von ihren 11 Kindern starben 7. Wie schwer muss ihr Herz gewesen sein, doch nie lesen wir von Anklage oder Verzweiflung, von Trauer schon, doch sie hielt voll Vertrauen an ihrem Glauben fest und nahm alles, wirklich alles aus Gottes Hand. 

    Brigitte Liebelt hat eine Mischung aus Sachbuch und Roman geschrieben und uns auf eine sehr unaufdringliche und feine Art und Weise mit hinein in die damalige Zeit genommen. Sorgfältig recherchiert in der Geschichte und den überlieferten Briefen konnte ich mir ein Bild dieser ungewöhnlichen Frau machen, die ihr Leben aus Glauben den Menschen hingegeben hat, immer von der Liebe geleitet. Sie ist mir zu einem Vorbild geworden und das Buch ist es wert gelesen zu werden und dieser von einer stillen Kraft geprägten Frau einfach auch Ehre zu geben. 

    Jedes Kapitel ist mit einem Liedvers aus den damaligen Gesangbüchern überschrieben, im Nachwort bekommen wir noch sehr viel historisch sachliche Info zum Aufbau der Kaiserwerther Diakonissen. 

    "Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn." 

    Diesen Vers hat Friederike Fliedner gelebt. Eine sehr lesenswerte und tiefe Lebensgeschichte.

  5. Cover des Buches Gedichte. Poesias (ISBN: 9783250100690)
    Fernando Pessoa

    Gedichte. Poesias

     (3)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Álvaro de Campos, poesias - Gedichte, die zweisprachige Ausgabe nahezu sämtlicher Werke eines der Heteronyme des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. Campos schrieb zum größten Teil im freien Versformat, ähnlich seinem großen Vorbild Walt Whitman. Werke, wie z.B. die Triumph-Ode oder die Meeres-Ode ziehen mich unmittelbar in ihren Bann. Sie ermächtigen sich der Seiten, auf denen sie geschrieben sind, wie der Sturmwind, wie eine mächtige Flutwelle reißen sie alles mit sich hinfort. Für mich ein Gefühl, wie das Eintauchen in die atomare Zellstruktur dieser überbordenden Sinneswahrnehmungen eines großen Denkers. Ekstatisch schraubt sich die Stimmung in Álvaro selbst hoch, manchmal will ich mich vor Grausen abwenden, da er sich in Untiefen wagt, die ich nicht betreten will, ein anderes Mal fühle ich mich berührt durch seinen Mut und die Offenbarung tief vergrabener Emotionen. Er wendet sein Innerstes nach außen. Beeindruckend für mich auch die Entwicklung, die späteren Werke werden ruhiger, aber nicht minder fordernd. Manchmal hatte ich das Gefühl er will mit Worten die Naturgesetze außer Kraft setzen, seine Ideen und Gedanken müssen ihn elektrisiert haben, er transportiert eine unbändige Energie mit ihnen. Die Sterne zur Bewertung reichen mir für Fernando Pessoa und all seine Werke nie und nimmer aus. Estala, coração de vidro pintado!
  6. Cover des Buches Stürmische Ernte (ISBN: 9783423137942)
    John Steinbeck

    Stürmische Ernte

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Nach dem ersten Weltkrieg kam es in den Vereinigten Staaten von Amerika immer häufiger zu Arbeiterbewegungen. Unter dem Vorbild der kommunistischen Partei Russlands, die für mehr Rechte und Gleichberechtigung unter den Menschen eintrat, taten sich auch in den USA Leute zusammen, die den Minderbemittelten zu helfen versuchten. Sie traten für die Unterdrückten ein, die ärmsten der Armen waren zu dieser Zeit die Tagelöhner, die von einer Ernte zur anderen wanderten, um sich nur etwas zu essen kaufen zu können. Sie reisten ohne viel Habe, hausten in Zelten und hatten kaum eine Perspektive. Von so einer Arbeiterbewegung erzählt John Steinbecks Roman „Stürmische Ernte“. Im Kalifornischen Torgas Valley trafen gerade die Landarbeiter zur Apfelernte ein, als die Farmer verkündeten, dass sie dieses Jahr ihre Löhne kürzen werden. Das Land war im Besitz von drei großen Familien, die auch die Justiz in Form von Sheriffs und Richtern in diesem Bezirk stellten und die Zeitung unter Kontrolle hatten. Mac und Jim machen sich von der Stadt aus auf, diesen Menschen beizustehen und sie in einen Streik zu führen, der auch kommenden Lohnsenkungen als Warnschuss gelten soll. Dabei geht es ihnen und ihrer Gruppe nicht um eigenen Profit, sie möchten einfach nur den Menschen helfen, sich zusammenzuschließen und für ihr ureigenes Grundrecht zu kämpfen. Schon bald schließen sich die beiden dem Trupp um den gutherzigen London an, der ihnen zuhört und auch schnell Vertrauen fasst. Denn auch London will nur das Beste für seine Familie und Freunde. Gemeinsam beginnen sie die Apfelernte. Mac und Jim hören sich unter den Landarbeitern um, sie möchten ihre Meinung zur Lohnsenkung in Erfahrung bringen und sie gleichzeitig anstacheln, etwas gegen diese Unverschämtheit zu unternehmen. Doch dies brauchen sie nicht zu tun. Denn, als der alte Dan mit zwei Eimern voller Äpfel vom Baum steigen will, bricht die vollkommen morsche Leiter und er stürzt zu Boden, worauf er sich die Hüfte bricht. Die ganze aufgestaute Wut bricht nun in der empörten Menge aus und es kommt zum Streik. Steinbecks Roman hat noch immer Gültigkeit. Zwar haben sich die Rechte der Menschen inzwischen grundlegend geändert und niemand wird mehr dafür verfolgt, dass er in Streik tritt, aber er lehrt uns noch immer, was Menschen verrichten können, wenn sie nur zusammenhalten. Außerdem erzählt er leidenschaftlich von einer Geschichte, die sich so im Amerika der 1930er Jahre wirklich ereignet haben könnte. Das Buch ist nicht ganz so monumental wie „Früchte des Zorns“, aber ebenso unerbittlich geschrieben. Steinbeck ist der Schriftsteller der kleinen Leute, der sich für diejenigen einsetzte, die von der breiten Masse meist nur übersehen wurden. Er schrieb nicht über die „Schönen und Reichen“, sondern widmete seine Geschichten dem Leben.

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