Bücher mit dem Tag "inklusion"
84 Bücher
- Kelly Moran
Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
(1.237)Aktuelle Rezension von: rinchens_buchweltIm Band 1 der Reihe geht es um Avery und Cade.
Avery zieht nach ihrer Scheidung in den Ort wo ihre Mutter lebt. Nach Redwood.
Doch Avery kommt nicht alleine, sie bringt ihre autistische Tochter Hailey mit.
Direkt am ersten Abend kommt es zu einer Situation, die bei Cade in der Tierarztpraxis endet. Cade ist der Playboy von Redwood.
Wie es der Zufall will bekommt Avery am nächsten Tag den Job am Empfang der Tierarztpraxis.
Das Buch ist schön geschrieben. Auch das Leben mit Hailey wird beschrieben und welche Einflüsse ihr Autismus für Avery hat.
Leider fehlte mir dennoch etwas besonderes. es ist ein schönes Buch für zwischendurch
- Joachim Meyerhoff
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
(368)Aktuelle Rezension von: CountofcountWas für ein schönes Buch... 🥰
Meyerhoff beschreibt ganz liebevoll die Kindheit und Jugend des Protagonisten, der im Schleswig-Holsteinischen Kleinort inmitten der dortigen Psychiatrie aufwächst.
Allmählich klären sich viele Dinge, die anfangs eher diffus unter der Oberfläche schlummern und angedeutet werden, und gerade das macht das Buch für mich so unglaublich charmant und packend.
Neben vielen (scheinbar) belanglosen Begebenheiten verdichtet sich die Geschichte und Erzählung immer mehr auf ihren Höhepunkt zu.
Dass das Ende so ist, wie's ist, fand ich beim Lesen außerordentlich bewegend (und schlüssig), ich hatte komplette Gänsehaut und war wirklich angefasst - gerade auch durch die liebevolle Schreibweise.
Auch wenn ich "Teil 1" noch nicht gelesen habe sondern direkt mit "Teil 2" der "Alle Toten fliegen hoch"-Reihe eingestiegen bin, war alles gut verständlich, weil es keine (für mich erkennbaren) Bezüge auf einen vorherigen Teil gab.
Wirklich ein toller Einstieg ins Lesejahr 2025.
- Ute Haese
Den Letzten beißt der Dorsch
(16)Aktuelle Rezension von: dreamlady66Den Letzten beißt der Dorsch von Ute Haese
Ein Küstenkrimi mit 317 Seiten, unterteilt in 17 Kapitel
Gut lesbares Schriftbild sowie Kurzvorstellung der Autorin...die Spannung steigt...
Zum Inhalt:
Was ist los im idyllischen Ort Bokau, gelegen am Passader See? Jemand wirft Katzen und Hunde von einer Brücke - na geht's noch? Was für ein Tierquäler treibt hier sein Unwesen?
Ein Verrückter attackiert Frauen und schließlich gerät "Private Eye" Hanna Hemlokk in sein Visier...
Aber die Detektivin Hanna, eine bodenständige Norddeutsche läßt sich von dem Auftrag der Klärung, worum Jugendliche sie gebeten hatten, nicht abschrecken. Voller Elan beginnt sie mit Recherchen und kommt sehr schnell auf erste Spuren der Verdächtigen, aber damit gerät sie in das Fadenkreuz der Verbrecher...
Die Ermittlungen bringen die taughe Hanna sehr oft in Gefahr, das weiss ihr Freund Harry wohl am Besten!
Fazit:
Aber, die Autorin schafft es immer, die Fälle zu lösen und die Spannung des Krimis mit interessanten Tatsachen aufrechtzuerhalten. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, zwinker. Außerdem bekommt der Leser Einsicht in die Ermittlungsarbeit, er erfährt Geschichten über die Ostsee und den Bernstein - top!
Definitiv: Ich war begeistert und bewerte diesen wundervollen Küstenkrimi als unbedingt lesenswert.
DANKE Dir liebe Ute für viele schönen Lesestunde, oft mit einer Tasse (Friesen)Tee - ab sofort habe ich Dich "unter weiterer Beobachtung"! - Andrea Bleiker
Das Baumhaustrio und der Juwelendieb
(8)Aktuelle Rezension von: JDaizy"Paula stand in einer dunklen Höhle und versuchte etwas zu erkennen. Kalte Wände umgaben sie und sie glaubte zu spüren, dass sie sich ganz langsam enger um sie zogen. Doch da sah sie weiter vorne einen kleinen Lichtschein. Sie stolperte darauf zu. Etwas streifte ihren Kopf: sie duckte sich und wollte schreien, doch als das Ding, das über sie geflogen war, selber anfing zu schreien, blieb ihr ihr eigener Schrei in der Kehle stecken. Es war nur eine Feldermaus."
Die Sommerferien haben begonnen und Paula und Ruben freuen sich ganz besonders auf ihr Ferienprojekt. Ihr Vater ist Schreiner und hat ihnen versprochen ihren großen Traum in die Tat umzusetzen. Sie bauen gemeinsam auf der großen Eiche in ihrem Garten ein Baumhaus.
Zusätzlich ist die Freude groß als in das verfallene Nachbarhaus tatsächlich eine junge Familie einzuziehen scheint. Und obwohl sich Paula und Ruben sehnlichst einen neuen Freund wünschen, folgt der anfänglichen Begeisterung schnell die Ernüchterung. Denn ohne sie zu fragen, bindet ihr Vater den neuen Nachbarsjungen mit in ihr Baumhausprojekt ein. Viel mehr als es den Kindern lieb ist. Und so kommt es, wie es kommen muss. Bockig, beleidigt und sich zurückgesetzt fühlend, geht vor allem Ruben zuerst auf Abstand, Konfrontation und Ignoranz. Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Jungen. Er ist anders. Und warum sollte gerade er seine Freundschaft verdient haben?
Doch dann entdecken die Kinder eine Schatzkarte und machen sich gemeinsam auf die Suche. Aus der Not eine Tugend machend, überzeugt Marc mit ungeahnten Fähigkeiten und Talenten und die entwickelte Geheimsprache wird nicht nur einmal zum "Retter in der Not". Das dann auch noch ein stadtbekannter Juwelendieb aus dem Gefängnis entlassen wird und unverhältnismäßig oft in der Nähe der Kinder auftaucht, verspricht Spannung und jede Menge Abenteuer.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass mit Marc ein Junge in die Geschichte integriert wird, der anders ist. Er ist schwerhörig und trägt Implantate. Außerdem beherrscht er die Gebärdensprache, die im Buch explizit thematisiert wird. Von den Kindern als Geheimsprache genutzt, findet man am Ende des Buches das deutsche Fingeralphabet und einige Handzeichen. So kann man die jungen Leser neugierig machen, auf unbekannte Dinge und ihnen so die Angst nehmen. Denn oftmals bereitet Unbekanntes Angst und macht unsicher. Deshalb werden Kinder mit Besonderheiten und Behinderungen nicht selten im Alltag und in der Schule ausgegrenzt. Hier den Gedanken der Inklusion spielerisch in die Geschichte zu integrieren, finde ich fantastisch.
Auch der Glaube an Gott wird ganz nebenbei im Buch angesprochen, jedoch ohne belehrend und missionieend zu wirken. Das hat mir auch sehr gut gefallen.
Das Buch im Taschenbuchformat wurde als (kleines) Hardcover 2018 im Francke-Verlag veröffentlicht. Es ist hochwertig verarbeitet und überzeugt mit einem wunderschönen Cover. Man sieht Paula, Ruben und Marc mit der gefunden Schatzkiste und der Schatzkarte, wie sie gerade versuchen das Rätsel um den Fundort zu lösen.
Das farbige Cover und die schwarz-weiss-Bilder im Buch stammen von Raphael Bräsecke.
Der Schreibstil der Autorin Andrea Bleiker ist leicht und flüssig zu lesen. Er ist kindgerecht und einzig eine größere Schrift hätte für mich das Leseerlebnis komplett abgerundet.
Auch der Preis von 9,95 Euro ist super.
Fazit:
Ein spannendes Kinder- und Jugendbuch für Kinder ab 8/9 Jahre, dass ein Abenteuer geschickt mit (christlichen) Werten wie Freundschaft, Zusammenhalt und Toleranz verknüpft. Ganz ohne dabei belehrend zu wirken. Eine gelungene Unterhaltung die kleine und große Leser bestimmt zu schätzen wissen. - Catherine Shepherd
Knochenschrei
(91)Aktuelle Rezension von: UnterDieHautDas Cover ist einfach klasse. Und bei dem Wort „Knochenschrei“ fängt bei mir sofort das Kopfkino an zu laufen.
Bei dem Buch handelt es sich zwar um den 8. Band der Reihe, aber das störte beim Lesen absolut nicht.
Schon der Prolog beschert einem totale Gänsehaut und man hat das Gefühl, mit im Raum zu sein. Die Beklemmung ist beim Lesen spürbar. Die Kapitel wechseln sich immer zwischen Gegenwart und der Vergangenheit von vor 500 Jahren ab. Am Anfang hatte ich noch Bedenken, wie das funktionieren würde, aber im Laufe der Geschichte fügte es sich so gut zusammen wie ein Puzzle. Die Geschichte empfand ich zu keiner Zeit als
langweilig. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.Insgesamt bin ich positiv überrascht worden. Ich habe mir anfangs überhaupt nicht vorstellen können, wie die Geschichten aus zwei unterschiedlichen Zeiten zusammenpassen sollen, bzw. wie die Autorin es schafft, diese im Buch zu vereinen. Trotz viel zeitlichem hin und her konnte ich dem Buch jederzeit gut folgen. Auch der historische Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Und das, obwohl ich mir genau deswegen im Vorfeld ein wenig Sorgen gemacht hatte, aber das war völlig unbegründet (historische Romane sind normalerweise nämlich nicht so meins).
Ich wurde gut unterhalten und an der Nase rumgeführt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe und es konnte mich total von sich überzeugen.
Nun habe ich wieder eine Lieblingsreihe mehr. Außerdem macht es irgendwie auch Lust, sich Zons mal im wirklichen Leben anzuschauen. - Patricia Schröder
Erst ich ein Stück, dann du! - Nanuk - Ein kleiner Eisbär findet Freunde
(6)Aktuelle Rezension von: MsChiliEin weiterer Band aus der Reihe für Erstleser „Erst ich ein Stück, dann du“ mit einer süßen Geschichte eines kleinen Eisbären.
Nanuk will nicht lernen zu tauchen und seine Fische selbst zu fangen, denn Mama macht das doch viel besser. Doch dann verirrt er sich mit seinem neuen Freund, dem kleinen Pinguin Klaus, und trifft auf allerhand Tiere, die er noch nie zuvor gesehen hat.
Wie? Ein Pinguin und ein Eisbär? Da passt doch etwas nicht? Doch nicht nur die Pinguine bringen das Leben der Eisbären durcheinander, auch weitere Tiere tauchen auf und zuerst sind da überall Vorurteile. Doch im Laufe der Geschichte öffnen sich die Tiere den anderen und man lernt sich kennen und verstehen. Denn der erste Eindruck kann auch mal täuschen und man sollte sich nicht in die Irre führen lassen. All das und noch so viel mehr kann man hier lernen. Es geht um Freundschaft und Verständnis, aber auch Vertrauen. So macht es viel Spaß gemeinsam mit dem Erstleser die Geschichte Stück für Stück zu erkunden. Durch die abwechselnden Abschnitte liest mal „der Große“ und mal „der Kleine“ und so macht es beiden richtig Spaß mehr über Nanuk und seine Freunde zu erfahren.
Ich mochte die schönen Bilder zu den Geschichten, so kann man sich die Tiere und die Umgebung gut anschauen und verinnerlichen. Die Geschichte selbst ist nicht zu lang, die Kapitel sind optimal gewählt.
Wieder mal ein gelungener Band der Erstleser-Reihe, um gemeinsam zu üben.
- Petra Hülsmann
Meistens kommt es anders, wenn man denkt
(264)Aktuelle Rezension von: Daniela_FranzelinUnterhaltsam, herrzlich und lässt sich in einem Rutsch lesen. Gerade diese Eigenschaften mag ich so an den Romanen von Petra Hülsmann. Und auch in diesem Roman hat sie das wieder bewiesen.
Nele und die Nebenfiguren sind extrem herzlich. Man muss sie einfach lieben. Besonders ihr Bruder, der eine Behinderung hat, ist unterhaltsam und liebenswert. Ein wichtiges Thema, also Inklusion von Behinderten Menschen, wird mit Humor gekoppelt behandelt. Das fand ich sehr schön und gelungen.
- Andreas Pflüger
Niemals
(119)Aktuelle Rezension von: Henk_BleuDies ist die Geschichte einer blinden Agentin. So ein Satz klingt käsig, ich weiß, aber die Story dahinter ist gewaltig, packend erzählt, stichhaltig und stimmig. Ich war verblüfft, weil ich das nicht erwartet hatte.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein deutscher Autor so einen Stoff schreiben kann. Denn dazu muss man sich auskennen, und Recherche ist nicht die Stärke deutscher Schreiber, die lieber über ihre Befindlichkeiten sinnieren, uns mit Geschichten von der senilen Oma langweilen oder sonstwie vor sich hin fantasieren.
Wie Pflüger hier die Strukturen der Organisation, die Prozesse und Entscheidungen schildert, wirkt glaubhaft. Die Handlung ebenso, das einzige, worauf man sich einlassen muss, ist die Voraussetzung, dass die Protagonistin blind ist (was mir zugegeben Schwierigkeiten gemacht hat.) Ob man mit dem Handicap tatsächlich so gut kämpfen, laufen und schießen kann, scheint mir zumindest fraglich. Denn die Hauptfigur Jenny Aaron und ihre Kollegen haben gefühlt Superhelden-Qualitäten, wie man sie sonst nur aus Comic-Verfilmungen kennt. Solche Bilder entstehen tatsächlich beim Lesen, der Autor weiß, wie man Action kunstvoll inszeniert.
Pflüger gibt sich sogar Mühe, seinen Figuren einen Hintergrund und eine Entwicklung zu geben, was in dem Genre nicht selbstverständlich ist und sein Buch wohltuend von den erwähnten Verfilmungen unterscheidet. Auch hat er die Fiktion sehr schön mit der Realität verknüpft. Dass Jenny Aaron Tochter eines GSG-9-Offiziers ist, hat was: Es ist plausibel und erdet die Geschichte gleichzeitig.
So habe ich „Niemals“ zügig und gern gelesen. Gefreut hat mich auch, etwas über die Zusammenhänge in Geheimdiensten gelernt zu haben. Kritik hätte ich höchstens an der Kumpelromantik der Abteilung zu üben, die mich in ihrer kurzangebundenen Herzlichkeit an Landserhefte über den 2. Weltkrieg erinnert hat. Stilistisch bin ich ein Freund starker Verben, aber hier übertreibt Pflüger manchmal, z.B. wenn „Mondlicht in eine Allee schwappt.“
Aber sonst: Wer einen spannenden Pageturner vor realpolitischem Hintergrund lesen möchte, wird hier ganz fabelhaft bedient.
- Marci Lyn Curtis
Alles, was ich sehe
(179)Aktuelle Rezension von: silversparklingpagesManchmal finden sich wirklich Schätze in einem Haufen voll Bücher. Und wo findet man Haufen von Büchern? Richtig, wenn eine Bibliothek ihre ausgeschiedenen Bücher hergibt.
Bis vor ein paar Jahren, wusste ich nicht, dass Bibliotheken soetwas machen, aber ich konnte bei meinem ersten Mal nicht widerstehen und musste einfach was mitnehmen. Beim zweiten Mal ist es dann eskaliert, aber das ist eine andere Geschichte haha.
Unteranderem habe ich dieses Buch gefunden, das mich durch den interessanten aber ein wenig schrägen Klappentext gecatched hat. Einige Jahre später habe ich es dann jetzt endlich gelesen.
Inhalt
Maggie ist blind geworden und hat wie jede Jugendliche ihre Schwierigkeiten mit der Umstellung. Bei einer Sitzung bei ihrem Psychiater, der sie bei der Umstellung unterstützen soll, lernt sie Ben kennen, den sie als einzigen Mensch seit ihrer Erblindung sehen kann. Auf der Suche nach einer Erklärung warum, währt die Freude über ihr zurückgewonnenes Augenlicht nicht lange.
Meine Leseerfahrung
Aus irgendeinem Grund interessiert es mich immer und immer wieder, wie Protagonisten mit einer körperlichen Beeinträchtigung dargestellt werden. Der Klappentext hat mich also sehr gespannt zurückgelassen, vor allem mit der Implikation, dass Maggie Ben ja sehen kann. Ich war aber nicht auf diesen leichten Hauch Paranormalität vorbereitet.
Sehr schnell ist mir aufgefallen, dass ich lange schon nicht mehr zur Zielgruppe dieses Buches gehöre. Die Charaktere sind alle mitten in der Pubertät und Maggies Einstellung, dass sie alles hasst und mit nichts zufrieden ist, hat wirklich genervt.
Als sie dann herausfand, dass sie Ben sehen kann, kommt es so rüber, als ob sie ihn ausnutzen würde um ihr altes Leben ein wenig zurückzuhaben. Bens Bruder Mason ist ja generell der Meinung, dass Maggie nur vorspielt blind zu sein, um über Ben an Mason heranzukommen, weil Mason der Sänger einer bekannten Band ist.
Schön dargestellt wird, wie sich mit der Zeit eine enge Verbindung zwischen Maggie und Ben entwickelt. Mit der Zeit lernt sie auch mit allem neu umzugehen und knüpft durch gemeinsame Interessen Freundschaften, mit denen sie nie gerechnet hat.
Der paranormale Twist in der Geschichte ist ganz interessant und gibt dem Ganzen etwas düsteres, jedoch habe ich die Botschaft dahinter nicht ganz verstanden.
SPOILER! (zur Argumentation)
Es ist ja schon ganz interessant, dass Maggie nur die Menschen sehen kann, die nicht mehr viel Zeit zu leben haben. Aber ich verstehe nicht, welche Botschaft es gleichaltrigen vermitteln soll, außer, dass es einen enormen psychischen Druck auf Maggie ausübt. Es wird dann auch nicht weiter eingegangen, wie sie ihr Leben leben wird. Was zwar eine coole Idee ist, scheint bei weiterem Nachdenken doch nicht mehr so toll zu sein.
Die Charaktere
Neben Maggie spielt auch Ben und sein Bruder Mason eine große Rolle. Meine Ansicht zu Maggie habe ich schon erzählt, weshalb ich euch jetzt ein bisschen mehr über Ben und Mason erzählen werde.
Ben soll, soweit ich mich erinnern kann, um die 10 Jahre alt sein und ist für sein Alter ein sehr eigener Mensch mit einer sehr besonderen Faszination: Lexika. Er kennt unglaublich viele Fakten und teilt diese auch gerne. Er hat auch eine Krankheit, sodass er Krücken braucht, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und ist ein sehr positiver Junge.
Mason ist Bens älterer Bruder und hat auch einen ausgesprochen gut entwickelten Beschützerinstinkt. Anfangs ist er überzeugt, dass Maggie Ben nur ausnutzt, aber mit der Zeit wird auch er zu Maggies Freund. Ob die beiden im Endeffekt ein Paar werden, weiß ich nicht mehr. Mason ist noch bedrückt vom Tod ihres Vaters und ist zerrissen zwischen der Verantwortung und seinem eigenen Leben.
Fazit
Für jüngeres Publikum definitiv eine sehr gute Geschichte mit einer guten Message, aber für mich jetzt nicht unbedingt ein Buch, das ich nochmal lesen würde.
- Maria Braig
Die 5 Doppelpunkte / Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett
(17)Aktuelle Rezension von: riraraffiAllein der Titel ist ein schöner Verweis auf die berühmten “ Drei ???” und die 5 Doppelpunkte erfüllen sich den Traum, den wohl jedes Kind irgendwann mal hatte: selber einen Kriminalfall lösen. Neben ihren ausgezeichneten detektivischen Fähigkeiten zeichnet sich die Gruppe auch noch in ihrer Vielfalt aus. Ferrari sitzt im Rollstuhl, die Väter der Zwillinge sind schwul, Abdo kommt aus Afrika und Slash lässt sich nicht einfach in ein Geschlecht einordnen. Meine erste Angst, dass durch die Gruppenkonstellation die Geschichte an einem Entwurf von Inklusion und Integration vorbeischlittert, da sich die “Außenseiter”der Klasse zusammentun, hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Die fünf wissen vielleicht um ihre Besonderheit, sehen sie aber als normal an und fordern wie selbstverständlich ihre Beachtung im Alltag. Selbstbewusst und schlau, gehen sie auch die Suche nach dem verschwundenen Skelett an. Und auf die Lösung muss man erstmal kommen, da gilt es nicht nur, die Figuren dafür zu loben, sondern auch die Autorin für ihre Kreativität. Eine wirklich schöne Krimigeschichte für Kinder, die ganz nebenbei eine wichtige Botschaft vermittelt. Hoffentlich lösen sie noch weitere Fälle zusammen!
- Andreas Steinhöfel
Rico & Oskar - Fische aus Silber
(4)Aktuelle Rezension von: Fernweh_nach_ZamonienInhalt:
Rico und Oskar unterscheiden sich wie Tag und Nacht.
Rico ist tiefbegabt, d. h. er braucht oft etwas länger als andere Kinder, weil in seinem Kopf alle Gedanken wie Kugeln in einer Bingotrommel herumwirbeln. Sein bester Freund Oskar dagegen ist hochbegabt, jedoch ein ängstlicher und übervorsichtiger Junge.
Nachdem die beiden beim Spielen ordentlich schmutzig geworden sind, ist es Zeit für die Wanne.
Im Badezimmer entdecken sie kleine, silberne Mitbewohner. Aber wieso heißen sie 'Silberfische', wo es doch Insekten sind? Und wie sind sie in die Wohnung gelangt?
Rico und Oskar retten die Wesen vor dem Ertrinken im übergeschwappten Badewasser und sorgen sogar dafür, dass sie ein gemütliches Zuhause bekommen.
Altersempfehlung:
ab 7 Jahre
Mein Eindruck:
Unsere erste Begegnung mit Rico und Oskar hatten wir dank der Sendung mit der Maus.
Besonders die Wortwitze und ungewöhnlichen Erklärungen sowie auch der Zusammenhalt der Freunde und ihr unbekümmerter Umgang mit dem Anderssein ist uns in Erinnerung geblieben.
Dies ist der erste von vier Kindercomics. Da Rico und Oskar mitsamt ihren besonderen Eigenschaften zu Beginn und ihre Clique zum Schluss vorgestellt werden, kann man ohne Vorkenntnisse in die Geschichte eintauchen.
Rico fasst das Erlebte rückblickend in seinem Tagebuch zusammen:
"Zuhause ist da, wo man wohnt.
Wo es sicher ist und warm und trocken, und wo man es sich kuschelig macht.
Das Gegenteil von Zuhause wäre Aufhause, aber das Wort ist so unkuschelig, dass es gar nicht erst erfunden wurde."
(Zitat)
So sonderbar Ricos Gedankensprünge auf den ersten Blick wirken, so viel Weisheit und Wahrheit stecken auch darin.
Aufgelockert durch lustige Szenen vom Badespaß (inkl. Quietschen) bietet der Comic kurzweiligen und gleichzeitig lehrreichen Lesespaß. Dank der geringen Textmenge bereits ab etwa 7 Jahre geeignet.
Statt die Silberfische zu verjagen oder - schlimmer - zu zertreten, sorgen die Freunde für die Tierchen und bieten ihnen ein gemütliches Heim.
Was bleibt ist reichlich Wissen über nützliche Insekten und die Erkenntnis:
"Zuhause ist auf jeden Fall immer da,
wo man Freunde hat.
Solche, die ab und zu nach einem sehen."
(Zitat)
Eine witzige und lehrreiche Geschichte über Heimat, Fürsorge/Tierliebe und Freundschaft.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Kindercomic mit viel Herz und Humor.
Dank der lockeren und ehrlichen Erzählweise und den beiden liebenswerten Anti-Helden ein lehrreiches Lesevergnügen für Erstleser.
Der perfekte Einstieg in die Kinderbuchreihe.
...
Rezensiertes Buch: "Rico & Oskar - Fische aus Silber" aus dem Jahr 2017 - Klaus Kokemoor
Das Kind, das aus dem Rahmen fällt: Wie Inklusion von Kindern mit besonderen Verhaltensweisen gelingt
(3)Aktuelle Rezension von: Simi159Inklusion wird in den letzen Jahren immer wieder gefordert, in einzelnen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen umgesetzt und ist immer wieder ein Thema.
Für Eltern, die ein besonderes Kind haben und sich Inklusion wünschen und diese fordern. Erzieher und Lehrer, die oft wenig Erfahrung damit haben und meist nicht geschult sind und somit ängstlich oder überfordert reagieren.
Inklusion heißt die Perspektive des anderen zu berücksichtigen und gerade dem Kind die Möglichkeit einzuräumen aus sich heraus Entscheidungen zu treffen und zu handeln.
In seinem Buch „Das Kind das aus dem Rahmen fällt“ möchte der Autor, Klaus Kokemoor, helfen und aufklären, wie man mit diesem Thema und den Betroffenen Kindern und deren Eltern am besten umgehen kann.
Das wichtigste bei der Inklusion ist Empathie, Respekt und eine positive Grundhaltung. Mit diesen drei Dingen ließen sich viele auftretende Probleme im Vorfeld klären bzw. viele würden gar nicht entstehen.
Zudem sollte man sich im Vorfeld, sprich vor der Integration eines solchen besondern Kindes klarmachen, welche Besonderheiten es hat und was es braucht, damit ihm diese leichter oder überhaupt gelingt. Denn Inklusion ist nicht nur ein Dabeisein. Es ist gelebte und erlebte Teilhabe und nicht nur Betreuung von Kindern mit einer Behinderung. Pädagogische Konzepte sollten den Rahmen und die Orientierung geben, eine art kollektiven Geist für das Team, die Eltern und vor allem das Kind. Damit es Selbständig wird und Resonanz spürt.
Beispiele für solch besondere Kindern, mit kleinen wie großen Behinderungen, gibt es im Buch. Von einen ADHS, über Aggressivität, Autismus, bis hin zu körperlicher und geistigen Einschränkungen werden behandelt. Dabei beschreibt er, die Auffälligkeiten der Kinder, welche Auswirkungen es auf die Gruppen hat und wie die Erzieher und Lehrer die Integration dann hinbekommen haben. Manchmal waren es nur Kleinigkeiten, die einen Unterschied machten, oft in der Kommunikation. Manchmal bedurfte es einer zeitlichen Umstrukturierung des Tages.
Auch eine spezielle Methode, MARTE-MEO, erklärt der Autor. Dies ist eine spezielle Kommunikationsmethode, die mit Hilfe von Videoaufzeichnungen, die entwicklungsfördernden Momente identifizieren und entstehende Kommunikations- und Stressmomente ausfindig macht und anschliessend die positiven verstärkt, wie die negativen eliminiert.
Im Buch sind die Beispiele wie auch die die vorgestellte Lösungen gut verständlich wie auch einleuchtend. An vielen Stellen sogar schon fast zu einfach um wahr zu sein. Doch oft snd die einfachsten Lösungen ja die, die man nicht sehen oder machen möchte, da man ihnen erst mal nicht traut. Von daher ist dieses Buch ein kleiner Schatz, denn es macht Mut, egal ob man betroffene Eltern, Erzieher oder Lehrer ist.
Gut und leicht zu lesen. Inklusion ist möglich und es bedarf oft nicht mehr, als nur etwas guter Wille und Zeit.
Von mit gibt es für dieses Buch 5 STERNE.
- Michael Felten
Die Inklusionsfalle
(6)Aktuelle Rezension von: Jessica-buchmomentMichael Felten zeigt in diesem Buch so einige Missstände in der schulischen Inklusionspolitik auf. So bekommt durch dieses Buch den Eindruck, dass die Inklusion einen weitaus höheren Stellwert hat als die Bildung. Er führt einige Beispiele an, bei denen ich das Gefühl bekommen habe, dass die Verantwortlichen einfach komplett keinen Plan davon haben, wie sich so etwas im Alltag tatsächlich umsetzen lässt.
Ich selbst halte es grundsätzlich schon für wichtig, dass behinderte und nicht behinderte Kinder in gemeinsamen Kontakt kommen, damit einfach Vorurteile und Hemmungen abgebaut werden können, bzw. gar nicht erst entstehen. Ich halte es aber für einen völlig falschen Ansatz, dass Kinder, die eine wirklich intensive Lernbetreuung benötigen – und selbst dann einfach nicht die selben Leistungen wie ein Realschüler aufbringen können – in eine normale Realschulklasse verfrachtet werden.
Meiner Meinung nach sollte hier auch mehr Aufklärung bei den Eltern betrieben werden sollte. Wie dem Buch zu entnehmen ist, sind es oft auch die Eltern, die unbedingt darauf pochen, dass ihr Kind in einer solchen Klasse unterrichtet wird, obwohl eigentlich von Anfang an klar ist, dass diese Kinder in anderen Klasse besser aufgehoben wäre. An dieser Stelle wird dann niemand ein Gefallen getan, nicht den Lehrern – die sich sicherlich mit solchen Situationen teilweise auch einfach überfordert fühlen, nicht dem eigenen Kind – das mit den anderen Schülern einfach nicht mithalten kann und den anderen Schülern auch nicht, denn sie können nicht in dem Tempo lernen, in dem es ihnen eigentlich möglich wäre. Somit gibt es nur Verlierer.
Jedoch sollte man dies auch nicht zu pauschal sehen, denn Behinderung ist ja nicht gleich Behinderung.
Früher galt es schon beinahe als Beleidigung, wenn ein Kind zur „Sonderschule“ ging. Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit eine Grundlage der Inklusionsidee war. Statt Kinder aber zu über- und zu unterfordern, sollte lieber Aufklärung betrieben und andere Ansätze gesucht werden. Gemeinsame Schulprojekte oder gemeinsame Ausflüge zum Beispiel.
- Sandra Roth
Lotta Wundertüte
(68)Aktuelle Rezension von: SchneeweheDas Buch Lotta Wundertüte hat mich sehr berührt. Es ist zum Weinen aber auch zwischendurch zum Lachen. Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Die Autorin schreibt so, dass ich das Buch kaum weglegen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Lotta weitergeht.
Sie schreibt über Lotta und ihr Leben aber auch über Fragen und Situationen, die sie beschäftigt haben.
Größtenteils berichtet sie von kleineren oder größeren Situationen, aus ihrem Alltag, oder die ihr Leben auf den Kopf gestellt haben.
Ich werde das Buch weiterempfehlen und möchte auch das zweite Buch lesen, das kürzlich herausgekommen ist.
Den Titel finde ich passend, da er im Buch auch öfter aufgegriffen wird. - Mark Terkessidis
Interkultur
(4)Aktuelle Rezension von: HaschnierSehr interessante Gedanken zum Begriff und Konzept der Integration und dem Ansatz der Interkultur. Gerade in der aktuellen öffentlichen Debate eine erfrischende Position, die andere Perspektiven aufzeigt und erfreulich lösungsorientiert ist. Definitiv eine Bereicherung, sich mit den Gedanken von Terkessidis auseinander zu setzen. - Tom Belz
Kleiner Löwe, großer Mut
(77)Aktuelle Rezension von: Lovely_Lila* Spoilerfreie Rezension! *
~ Für mich ist „Kleiner Löwe, großer Mut“ ein rundum gelungenes Kinderbuch mit schönen Illustrationen, einer tollen Hauptfigur und einer wichtigen Botschaft. Lediglich bei der Darstellung der weiblichen Figuren hätte ich mir hier weniger Klischees und einen moderneren Zugang gewünscht. Von mir gibt es trotzdem eine Empfehlung! ~Inhalt
Seit der junge Löwe Tobe ein Bein verloren hat, wird er von den anderen Tieren nicht mehr ernst genommen und unfreiwillig geschont. Dabei will er doch nur ein ganz normales Löwenleben leben! Und dass er das kann, wird er allen beweisen…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband
Altersempfehlung: 4+
Erzählweise: Figurale Erzählweise, Präsens
Tiere im Buch: + Im Buch werden keine Tiere verletzt oder getötet.
Inhaltswarnungen: -
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:
- Leben mit Behinderung / Inklusion
- Diversität
- Mut & Selbstvertrauen
- Optimismus
- Freundschaft
Lieblingszitate
„Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe.“ Seite 3
„‚Wir wollen dich schonen‘, antworten seine Freunde.
Tobe versteht das nicht.
‚Wer hat denn gesagt, dass ich geschont werden will?‘, fragt er.“ Seite 4Meine Rezension
Nach längerer Zeit war es für mich wieder einmal Zeit für ein Kinderbuch, damit ich für meine zukünftigen Nichten und Neffen gut gerüstet bin. „Kleiner Löwe, großer Mut“ war da auf jeden Fall die richtige Wahl!
Was mir so gut daran gefallen hat? Fast alles! Unter anderem haben mich der einfache, flüssige und verständlich Schreibstil und die süße Geschichte (für Kinder ab 4) von Tom Belz und Carolin Helm auf ganzer Linie überzeugt. Im Mittelpunkt steht hier ein junger Löwe namens Tobe, der (wie der Autor selbst) ein Bein verloren hat und nun mit dieser Behinderung leben muss. Die anderen Tiere unterschätzen ihn aber ständig, wollen ihn schonen und schützen, obwohl er doch nur ein ganz normales Löwenleben leben, eigene Entscheidungen treffen und ernst genommen werden möchte. Dass er das auch schafft, will er seinen Freund:innen durch eine Mutprobe beweisen – ob es klappt, werde ich an dieser Stelle nicht verraten, hierzu müsst ihr schon selbst das Buch lesen… 😉
Mit „Kleiner Löwe, großer Mut“ zeigt der Autor (der nicht nur Vereinsfußballer und Schlagzeuger einer Band war, sondern sogar mit nur einem Bein und Krücken den Kilimandscharo bestiegen hat), wie normal und schön ein Leben mit Behinderung sein kann. Der Löwe Tobe kann hier Kindern (und sicher auch Erwachsenen) sowohl als positives Vorbild dienen als auch dabei helfen, Vorurteile über Menschen mit Behinderung abzubauen, weshalb die Geschichte aus meiner Sicht ein sehr wertvolles, empfehlenswertes Kinderbuch zum Thema Inklusion ist! Übrigens tritt Tom Belz auch als Sprecher in Schulen auf – eine wichtige Information für alle Pädagog:innen, die es ermöglichen wollen, dass ihre Kinder einmal einen Autor „hautnah“ erleben können.
Sehr gut gefallen haben mir auch die wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen von Alexandra Helm und die vielen kleinen Details, die mich oft zum Schmunzeln gebracht haben (z. B. der Gesichtsausdruck der Käfer, wenn der Löwe laut brüllt). Diese Prise Humor war wirklich ein großer Pluspunkt! Interessant fand ich auch die Verbindung aus Natur und Menschlichem: Da gibt es im Buch schon einmal einen Filmeabend mit Popcorn, Sport mit Schutzhelm und eine Punktewertung für den besten Sprung ins kühle Nass.
Punkteabzug gibt es von mir nur für die Darstellung einiger weiblicher Figuren. Diese werden recht klischeehaft durch lange Wimpern, Schleifen am Kopf, Röcke, Bikini-Oberteile (bei einem Hasen, ernsthaft?) und einmal sogar durch Tutu und Krone (= Prinzessin) gekennzeichnet. Das geht im Jahr 2024 einfach besser!
Mein Fazit
Für mich ist „Kleiner Löwe, großer Mut“ ein rundum gelungenes Kinderbuch mit schönen Illustrationen, einer tollen Hauptfigur und einer wichtigen Botschaft. Lediglich bei der Darstellung der weiblichen Figuren hätte ich mir hier weniger Klischees und einen moderneren Zugang gewünscht. Von mir gibt es trotzdem eine Empfehlung!
Bewertung
Idee: 5 Sterne ♥
Geschichte / Inhalt: 5 Sterne ♥
Ausführung: 4,5 Sterne
Schreibstil: 5 Sterne ♥
Hauptfigur: 5 Sterne ♥
Figuren: 4 Sterne
Illustrationen: 5 Sterne ♥
Rollenbilder/Feminismus: 3 SterneInsgesamt:
☆★☆★,5 Sterne
Dieses Buch erhält von mir viereinhalb Sterne!
- Philippe Pozzo di Borgo
Ziemlich beste Freunde
(328)Aktuelle Rezension von: eumel8Vermutlich kennt jeder den Film "Ziemlich beste Freunde", mindestens das französische Original und nicht die seichte Hollywood-Kopie. Das Buch ist mir nun in die Hände gerutscht, nachdem ich die Filme vor etlichen Jahren gesehen habe. Es fängt auch ganz anders an als der Film. Die ganze Vorgeschichte wird erzählt. Das Adelsgeschlecht der Pozzos, ihre Landgüter, Schlösser und das berphmte Stadthaus in Paris, was im Film auch die Hauptrolle spielt. Im Buch wird aber auch die gesamte Kindheit des Philippe Pozzo erzählt, mit allerlei frivolen Anekdoten und Geschichten, die dann in die Liebe seines Lebens mündet, die tragisch ums Leben kommt. Apropos tragisch: Die Behinderung wird durch einen Sportunfall verursacht, bei dem Mut mit Leichtsinn verwechselt wurde. Da sieht man mal, das Geld alleine auch nicht glücklich macht und auch blaues Blut manchmal blöd ist. Interessant auch die Tatsache, dass Philippe Geschäftsführer von Champagnes Pommery. ist, die Marke hat wohl auch jeder schon mal gehört. Und so gibt es viele andere Details, die nicht im Film vorkommen, das Buch ist auch nur 98 Seiten lang, streckt such aber dennoch am Ende etwas, da ja quasi ausser Erinnerungen nichts Neues zu erwarten ist. Der Pfleger hingegen ist genauso wie im Film, nur eine Nuance härter, verprügelt auch schon mal andere Verkehrsteilnehmer. Hat man im Film auch wohlweisslich drauf verzichtet.
Und so lohnt sich das Lesen dieses Buches als schneller Zeitvertreib. Eventuell lernt man auch etwas aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers, was in der heutigen Zeit der Pseudo-Diversität total verloren geht.
- Michael Ende
Das Gauklermärchen
(45)Aktuelle Rezension von: Rose75Auf 100 Seiten erzählt Michael Ende ein modernes Märchen in 7 Bühnenbildern. Es geht um eine kleine Zirkusgruppe, die am Ende ihrer Kräfte ist. Sie sind pleite und es scheint, dass sich niemand mehr für ihre Kunststücke interessiert. Ein Chemie-Konzern macht ihnen ein lukratives Angebot, für das sie aber ein hohes Opfer bringen müssen. Sie sollen das 'gestörte' ( behinderte) Mädchen Eli zurücklassen bzw. loswerden.
Daraufhin erzählt der Clown JoJo ein Märchen ......
- Heike Wanner
Du + Ich = Liebe
(68)Aktuelle Rezension von: SabrysbluntbooksNika ist siebzehn, temperamentvoll und hat immer einen Plan – bis sie den querschnittgelähmten Ben trifft. Der findet nach seinem schweren Unfall gerade erst zurück in den Alltag und will eigentlich nur seine Ruhe haben. Durch Zufall landet Nika mitten in Bens Leben – und mischt es kräftig auf. Plötzlich ist alles anders: Aus einem ersten Kuss wird die große Liebe und der Traum von einer gemeinsamen Zukunft. Doch dann stellt sich ihnen das Schicksal in den Weg ...
OMG was für eine Story... ich habe sie geliebt und verschlungen...
Dank des fliessenden Schreibstils war ich nach wenigen Seiten in der Story und konnte es nicht mehr weglegen. Die Protagonisten hatten so viel tiefe und das Buch hatte so viel ehrliche Szenen, ach... Ich habe es verschlungen...
Die Liebesgeschichte bannt sich ganz langsam an, die beiden treffen aufeinander und mögen sich zu beginn nicht recht, dann aber entsteht eine Freundschaft die relativ schnell in eine zarte Liebesgeschichte rübergeht... ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten...
Mir gefiel auch, wie ehrlich und brutal die Story auch die Behinderung von Ben gezeigt hat und es war in den einzelnen Szenen auch Thema (z.Bsp. das gewisse Tätigkeiten nicht mehr gehen oder nicht mehr reibungslos funktionieren, oder wie die beiden einander erkunden...). Wirklich schöne Umsetzung einer Wundervollen Idee, den Plot Twist hatte ich zwar kommen sehen, trotzdem war das Buch für mich sehr interessant und ich habe mich ein Stuck in die beiden verliebt und bin schon fast traurig, dass ihre Geschichte vorbei ist und ich weiter ziehen muss...
Mein erstes Buch der Autorin aber bestimmt nicht mein letzten, kann ich nur weiterempfehlen, man bekommt hier eine wundervolle Liebesgeschichte an die ich noch eine Weile denken werden :)
- Raphael Müller
Ich fliege mit zerrissenen Flügeln
(23)Aktuelle Rezension von: FlaventusJeder Mensch ist einzigartig und verfügt über ein individuelles Wesen. Es gibt aber auch Menschen, die deutlich einzigartiger sind als andere Menschen. Wie z.B. Raphael Müller, der als 14-Jähriger eine Autobiografie schrieb. Diese ist deshalb interessant zu lesen, weil er so gar nicht unser gesellschaftliches System passt und so aufzeigt, wie behinderte Kinder vorzugsweise weggesperrt als in die Gesellschaft inkludiert werden.
Dabei kommen in seinem Fall mehrere Besonderheiten zum Tragen. Durch einen Schlaganfall im Mutterleib hat er Krankheit erworben, deren Namen derart kompliziert ist, dass ich sie gar nicht erst an diese Stelle aufschreibe, weil der Leser diesen aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso schnell vergisst wie ich. Das Besondere an Raphael Müller ist dann auch die Form, wie sich seine Behinderung offenbart(e). Er hat schon sehr früh seine Umwelt wahrgenommen und hat sich vieles autodidaktisch beigebracht, ohne aber mit seiner Umwelt kommunizieren zu können. Dadurch dachte sein Umfeld, dass er nur ein Bruchteil dessen mitbekommt, wie es in Wirklichkeit war. Es ist kaum vorstellbar, wie verzweifelt ein Mensch sein muss, der in einer solchen Situation feststeckt und ebenso kaum vorstellbar, welch Freude oder Glück es bedeutet, wenn dies plötzlich möglich ist.
Raphael Müller beschreibt in seinem Buch sehr sachlich, wie er es empfand in diesen Situationen zu stecken und wie es ihm dabei erging. Die Kraft seiner Sprache liegt dann auch nicht in ausufernden Erklärungen und Schilderungen, sondern er kommt schnell auf den Punkt, was vermutlich auch ein wenig der Art und Weise geschuldet ist, wie er überhaupt kommunizieren kann. Er benötigt dafür eine weitere Person, mit der er mittels gestützter Kommunikation Texte verfassen kann. Sprechen kann er nicht.
Ihm haben es Gedichte angetan und er verfasst sehr gerne Gedichte über bestimmte Situationen. Je weiter das Buch voranschreitet, umso dominanter wird diese Erzählform. Der Leser sollte also dieser Erzählform nicht abgeneigt sein. Und so erzählt er weiter, mit welcher Freud aber auch Leid er sein Leben bis zu diesem Punkt gelebt hat. Dabei kommt nicht nur immer wieder sein Wunsch zum Vorschein, dass er nicht weggesperrt werden wollte und am liebsten mit Gleichaltrigen umgeben war, sondern auch leider in Deutschland für Behinderte Normalitäten, dass sie teils Monate auf ihre Hilfsmittel wie z.B. einen Rollstuhl warten müssen, auch wenn es damit einhergeht, dass der Behinderte Folgeschäden davonträgt.
Fazit
Wer selbst von Ausgrenzung betroffen war, setzt sich für Inklusion ein. Raphael Müller ist zwar kein Aktivist, aber er macht mit seiner Autobiografie nicht minder deutlich, wie wichtig es ist, einen Weg zu finden, Menschen mit Einschränkungen nicht wegzusperren und von anderen Menschen ohne Einschränkungen abzugrenzen. Natürlich ist dies nicht einfach, was auch der Autor weiß. Aber er kann von seinen Glücksmomenten berichten, in denen diese Inklusion tatsächlich funktionierte. Wer gerne Biografien liest, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.
- Alina Buschmann
Angry Cripples - Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus
(17)Aktuelle Rezension von: SaramonIch hab das Buch in einer kleinen Buchhandlung gesehen und mitgenommen. Die Beiträge sind sehr vielseitig. Du merkst, dass alle Texte von unterschiedlichen Leuten geschrieben sind. Der Mix aus Kunst, Interviews und informativen Texten war sehr abwechslungsreich. Die Kurzgeschichte von Irina Angerer hat mir auch richtig gut gefallen!
Ich fand es schön, dass das Buch nicht bei null anfängt. Trotzdem wurden Fachwörter und ein paar englische Wörter in den Fußnoten erklärt.Das Buch ist keine Anleitung wie wir mit behinderten Menschen umgehen sollten. Es zeigt vielmehr was behinderte Menschen uns sagen möchten.
Ich habe mitgenommen, dass wir behinderten Menschen mehr zuhören müssen.
- Bernd Mann
Schwer behindert / leicht bekloppt
(10)Aktuelle Rezension von: buchfeemelanieDieses Buch berichtet von vielen Jahren einer ganz besonderen Freundschaft. Berd lernt Christian während seiner Zivi Zeit kennen, wird Pfleger und Freund.
Die Aufopferung, der Mut und Lebenswille der Beiden hat mich sehr berührt. Solch ein soziales Verhalten findet man viel zu selten.
Wir begleiten die Beiden auf einer großen Strecke ihres gemeinsamen Lebens.
Der Schreibstil ist ganz gut, das Buch hochwertig verarbeitet. Der Leser erfährt viel über dem Kampf mit den Behörden, das Reisen und den tückischen Alltag.
Allerdings habe ich eine Prise mehr Humor vermisst. Ein paar Fotos hätten mich sehr erfreut und das gelesene ein bisschen aufgelockert.
Fazit: Ein Buch über zwei besondere Menschen, denen man nur alles Gute wünschen kann. - Timm Milan
Kaninchenschmuggel oder wie ich Mehlchen vor dem Verschimmeln rettete
(6)Aktuelle Rezension von: lauchmotteGranola ist ein ganz normales Mädchen wie jedes andere auch. Sie geht jeden Tag zu Schule, außer am Wochenende. Sie hat eine Schwester, aber kein Haustier. Und sie fühlt sich nicht wohl, wenn andere Kinder sie ärgern und ausgrenzen. Auch nicht, wenn ihre ehemals beste Freundin daran beteiligt ist, die Granola insgeheim so gerne mag, dass sie ihr fast alles verzeihen würde. Und während ihre Schwester daheim mit Bauchschmerzen wegen einer Laktoseintoleranz liegt, ergeht es Granola in der Schule mit der selbst diagnostizierten Grammatik-Intoleranz nicht besser. Die geliebte Klassenlehrerin ist krank und die neue so mit ihrem Smartphone beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekommt, wenn Granola mal wieder gemobbt wird. Ein Ausflug in den Streichelzoo bringt schließlich eine unerwartete, äußerst originelle Wende.Was auf den ersten Blick wie ein hübsches, aber wenig tiefgründiges Kinderbuch aussieht, hat es bei genauerer Betrachtung in sich. Psychologisch sehr feinfühlig gelingt es dem Autor Timm Milan das Thema Mobbing unter Kindern aufzugreifen. Für einen Außenstehenden sind es allerhand Probleme, die Granola gleichzeitig bewältigen muss. Die Ich-Erzählerin geht damit ausgesprochen tapfer um und findet glücklicherweise immer wieder Momente, in denen sie mit ihrer erfrischend ehrlichen Art aufleben kann. Am Ende fügt sich durch die pädagogischen Taten der Lehrerin alles zum Guten, auch wenn diese sich den Ausgang anders vorgestellt hatte.
In Bezug auf die Rechtschreibung, kann allerdings eine kritische Anmerkung nicht ausbleiben. Mit Granolas Grammatik-Intoleranz begründet finden sich allerhand Rechtschreibfehler, Wortverdreher und Verwechslungen im Text. Diese sind oft nicht logisch nachvollziehbar (Warum schreibt Granola alle Wörter mit -qu- konsequent mit -kw- falsch und wendet orthographisch viel schwierigere Regeln korrekt an? Wieso schreibt ein Mädchen in ihrem Alter "Möwenzahn" statt Löwenzahn, "Pfreundin" statt Freundin, "beim besten Grillen nicht" statt beim besten Willen nicht?). Es wäre sinnvoll gewesen, diese beispielsweise durch Kursivschreibung kenntlich zu machen. So hilft auch die Vokabelliste im Anhang mit der Übersetzung vom Granolischen ins Deutsche nicht wirklich weiter.
Davon abgesehen ist das Buch vor allem Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren sehr zu empfehlen. Und wer es umgehen will, dass sein Kind ein Buch mit Rechtschreibfehlern liest, der liest eben einfach vor.
- Raul Krauthausen
Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.
(12)Aktuelle Rezension von: WitnessEigentlich halte ich mich sehr zurück mit generalisierten Empfehlungen wie „Dieses Buch sollte jede*r gelesen haben“, denn Interessen und Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich. Aber dieses Buch lege ich wirklich allen ans Herz, gerade Menschen, die – wie ich – bisher noch nicht viele Berührungspunkte mit dem Thema Inklusion hatten.
Ich habe das Buch hauptsächlich deshalb in die Hand genommen, weil es als nächstes auf der Liste eines Buchclubs stand, den ich sehr schätze, und nicht unbedingt, weil mich das Thema so sehr interessierte. Zu Behinderung, Inklusion und Ableismus hatte ich nur das Halbwissen, das ich mal rechts und links im Internet bei Aktivist*innen aufgeschnappt hatte, aber ich hatte immer den Eindruck, das habe wenig mit mir zu tun. Persönliche Vorurteile abbauen ist das Eine, aber echte Inklusion war für mich immer etwas, das „von oben“ kommen muss (Rampen bauen, Schulsystem anpassen, …). Außerdem habe ich ja selbst selten mit behinderten Menschen zu tun, muss ich mich als nicht-behinderte Person dann überhaupt damit beschäftigen, wo ich auf die meisten Dinge doch sowieso keinen Einfluss habe?
Die größte Erkenntnis, die mir dieses Buch erst mal verschafft hat, ist die (eigentlich banale) Antwort auf die bisher ungestellte Frage, warum ich in meinem Leben so selten mit behinderten Menschen zu tun habe: Viele von ihnen werden in Sonderräume gedrängt, wie Förderschulen, Werkstätten und spezielle betreute Wohnformen oder Heime. Auf gut nachvollziehbare Weise wird im Buch dargelegt, dass es sich dabei nicht um Schutzräume für die Menschen darin handelt, sondern eher für die nicht-behinderten Menschen draußen, die sich auf diese Weise nicht mit ihnen auseinandersetzen müssen.
Was mich am meisten überrascht hat, ist die Tatsache, dass die Voraussetzungen für erfolgreiche Inklusion bereits vorhanden sind: Es gibt sie längst, die Studien, die Strategien und andere Länder, die vormachen, wie es funktionieren kann. Es fehlt uns hier in Deutschland lediglich am politischen und gesellschaftlichen Willen, diese Konzepte auch in die Realität umzusetzen. Das finde ich krass, weil ich bisher wirklich über einige Dinge gedacht habe: ‚Na ja, wenn das bisher nicht umgesetzt wurde, dann muss es ja daran liegen, dass es schwierig oder unmöglich ist.‘ Dieses Buch hat mir mit klaren Fakten und guten Argumenten das Gegenteil bewiesen.
Dabei erklärt der Autor, selbst bekannter Inklusions-Aktivist, all das nicht allein. Er holt sich für die unterschiedlichen Themengebiete im Buch Menschen ins Boot, die darüber nicht nur aus persönlicher Erfahrung berichten, sondern auch Expert*innen auf ihrem Gebiet sind. Durch die Interviews mit ihnen kommt ein breites Spektrum an Expertisen zusammen, die sich u.a. um bauliche Barrierefreiheit, Schule und Arbeitsmarkt, selbstbestimmtes Leben oder die Rolle behinderter Menschen in den Künsten drehen. Im Text finden sich auch viele Fußnoten, die Möglichkeiten zum Weiterlesen bieten, wenn man sich in einen der Aspekte noch stärker vertiefen will.
Dabei ist das Buch sehr klar strukturiert: Jedes Kapitel behandelt ein spezifisches Thema, und am Ende eines jeden Kapitels werden noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse daraus als Fazit festgehalten. Das finde ich sehr wertvoll und nützlich, um das Gelesene noch einmal zu rekapitulieren.
Was ich persönlich nicht gebraucht hätte, sind die ständigen Relativierungen, wenn es um Kritik an Strukturen geht. Wenn der Autor z.B. auf das Machtgefälle zwischen behinderten Menschen und Pflegepersonal in einer Einrichtung oder auf die Ausbeutung in den Werkstätten aufmerksam macht, wird er nicht müde, immer wieder zu betonen, dass ein Großteil des Pflegepersonals sicher einen guten Job macht oder dass es auch behinderte Menschen gibt, die gern in den Werkstätten arbeiten. Andererseits machen diese Einschübe das Buch zugänglicher für Menschen, für die der Unterschied zwischen struktureller und individueller Kritik nicht so offensichtlich ist.
Insgesamt ein sehr gelungenes Sachbuch, das ich vor allem Menschen empfehlen kann, die sich bisher nur wenig oder gar nicht mit Inklusion beschäftigt haben – denn das Thema geht uns alle an.