Bücher mit dem Tag "innereien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "innereien" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Homo faber (ISBN: 9783518471845)
    Max Frisch

    Homo faber

     (3.269)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    Der Roman "Homo Faber" erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der stets rational denkt und handelt. Auf einer Flugreise muss er in einer Wüste notlanden, anschließend reist er durch den Urwald und wieder zurück New York. Auf einer Schiffsreise über den Atlantik macht er eine Bekanntschaft, die sein Leben verändert und Erinnerungen an seine Vergangenheit zurückbringt.

    Ein sehr lesenswerter Klassiker der Weltliteratur.

  2. Cover des Buches Reise ans Ende der Nacht (ISBN: 9783644023918)
    Louis-Ferdinand Céline

    Reise ans Ende der Nacht

     (68)
    Aktuelle Rezension von: franzzi
    Es ist beklemmend...
    es ist zutiefst deprimierend...
    es ist grauenhaft drastisch...
    es ist ekelerregend detailreich...
    es ist faszinierend wortgewaltig....
    es ist...
    ...ein beeindruckendes Buch, das Louis-Ferdinand Céline da mit seiner "Reise ans Ende der Nacht" vorgelegt hat. 

    Mit einer überbordend fabulierenden Sprache und einem lakonischen wie unkonventionellen Tonfall erzählt Céline darin das Leben seines Protagonisten Ferdinand in der Zeit des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit. Die Geschichte beginnt mit dem jungen, patriotisch-begeisterten Franzosen, der sich überhastet und unüberlegt als Freiwilliger für den Krieg meldet und der kein Kriegsgräuel auslässt. Allzu detailreich fliegen da die Kameraden in die Luft, kriecht den Soldaten die Angst in jede Pore, so dass sie weder tags noch nachts zu anderen Gedanken imstande sind als dem, irgendwie abzuhauen. 

    "In diesem Beruf, dem, sich umbringen zu lassen, darf man nicht zimperlich sein, da muss man so tun, als ob das Leben weiter ginge, und diese Lüge, die ist das Härteste." (S. 46) 

    Auch der Leser darf nicht zimperlich sein, denn die Kriegsschilderungen sind so beklemmend scharf gezeichnet, dass mehrfach der Drang aufkommt, das Buch wegzulegen und auch nicht wieder aufzuschlagen. 

    Doch Ferdinand kommt davon. Er versucht dem Krieg zu entkommen, in dem er sich in die französischen Kolonien absetzt, wo ihn jedoch neues Elend, neue Einsamkeit und neue Existenzängste nur weiter mürbe machen. Nach einem erfolglosen Abstecher in die Vereinigten Staaten kehrt er schließlich zurück ins triste Nachkriegs-Frankfreich und versucht sich als niedergelassener Arzt. Doch auch hier begleiten ihn Tod, Missgunst und Misserfolg. Mit stoischer Lakonie beschreibt er sein Leben im Pariser Vorort, die Unfähigkeit zu leben. Einen Sinn zu sehen. Fertig zu werden. Mit irgendetwas, in irgendeinem Sinne. 

    "Übrigens ähneln sich nach ein paar Jahren alle Versager. In den Massengräbern des Scheiterns gilt ein Doktortitel so viel wie der Prix de Rome. Höchstens, dass man nicht genau zur selben Zeit in den Bus steigt. Mehr nicht." (S. 367)

    Und wohin er auch geht, stets trifft er auf seinen Bekannten Robinson, den er zwar ebenfalls als niedergeschlagenen Erfolglosen zeichnet, der aber doch ein Gegenentwurf zum Ich-Erzähler Ferdinand zu sein scheint - und der ihm zunehmend zur Last fällt. Erst recht, als eine seiner Gaunereien schrecklich schief geht und die viel beschworene Nacht um die beiden nur noch tiefer wird. 

    "Die große Anstrengung im Dasein rührt vielleicht insgesamt von dieser enormen Mühe her, die wir zwanzig, viertig, noch mehr Jahre lang aufwenden, um vernünftig und nicht einfach nur schlicht und zutiefst wir selber zu sein, also schmutzig, widerlich, absurd." (S. 544)

    Es ist ein niederschmetterndes wie genau beobachtetes Bild, das Céline in seinem Erfolgsroman zeichnet. Es ist ein Geniestreich, der mit seinem Sprachspiel trotz all der deprimierenden Geschichten fasziniert und mitreißt. Mit gespitztem Bleistift möchte man jede zweite Seite mitschreiben, was ihm da so einfällt, was ihm so auffällt und vor allem, wie er es ausdrückt. 

    "Die Sonne, die allzu viel durchdringen muss, hat für die Straße nur noch ein herbstliches Licht voller Sehnsucht und Wolken übrig", schreibt er da mal poetisch (S. 363). Oder er formuliert einen Gedanken, den wohl jeder mal so ähnlich, aber kaum einer so schön hatte, wie folgt: "Überhaupt nicht lustig war das, und dann hat's mich nicht mehr losgelassen. So ein Gehirn, das ist der schlimmste Tyrann, den es gibt." (S. 319)

    Und es ist ein schier unbegreifliches Meisterstück vom Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel, der diese Sprachgewalt mit scheinbarer Leichtigkeit ins Deutsche übertragen hat. Chapeau und vielen Dank dafür.

    Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Denn eben jener Louis-Ferdinand Céline fällt nach seinem großen literarischen Wurf in den 1930ern vor allem durch ekelhafte antisemitische Pamphlete und Hetztiraden auf, die ihn zurecht diskreditierten. Wer das während der Lektüre ausblendet, wird den Autoren wie seinen Protagonisten kaum sympathischer finden, aber dennoch vor diesem Roman den Hut ziehen. 
  3. Cover des Buches Korrektur (ISBN: 9783518778395)
    Wendelin Schmidt-Dengler

    Korrektur

     (138)
    Aktuelle Rezension von: MoWilliams


    »Etwas herrscht über uns, das, wie es scheint, mit uns gar nichts zu tun hat«, das mache oft kurzen Prozeß mit ihm. Man könne darüber lachen. Aber es sei so gefährlich, daß »man auch umkommen kann darin«. (S. 72)


    In Frost sammeln sich seltsame, pessimistische, misanthropische und sexistische Äußerungen und Beobachtungen, da der junge Famulant von dem Chirurgen Strauch den Auftrag bekommt, dessen Bruder, den Maler Strauch, in Weng zu beobachten und dies genauestens zu notieren.


    Frost ist das erste prosaische Werk von Bernhard und enthält noch wenig von seinem eigentlichen Stil, keinen Punkt zu setzen und ewig lange Sätze sich über Seiten erstrecken zu lassen. Allerdings herrscht von Anfang ein Bernhard’scher Grundton – so dreht sich sehr viel um die Schlechtheit der Menschen, um den Selbstmord und somit auch immer indirekt um die Frage, warum es sich zu leben lohnt. Diese wird nie wirklich beantwortet – doch der Gedanke scheint in Babyschuhen zu stehen, denn so hatte ich immer das Gefühl, dass es bald auf die Formulierung wie in „Die Ursache“ hinauslaufen wird, in dem es mehr oder weniger heißt, entweder man hat den Mut zu sterben oder man bricht ein Leben lang an diesem Gedanken.


    Es gibt für mich nicht DIE Bedeutung für Frost, weswegen es für mich naheliegend ist, dass er tatsächlich mehrere Bedeutungen hat. Hervorstechend war für mich der herrschende Frost unter den Menschen, die sich nicht die Wahrheit sagen können und wie der Schnee die Welt bedeckt, wird auch die Wahrheit unter diesem begraben – wie auch im Wald oder Gebirge verirrte Leichen darunter verschollen bleiben, bis er im Frühling wieder taut. Eine weitere Bedeutung verbirgt sich für mich hinter Maler Strauchs Charakter – er hat den Frost verinnerlicht, er wirkt in manchen Aussagen so apathisch, dass ich mich fragen musste, warum er nicht schon längst gestorben ist. Auch aus seinem abgeschiedenen Leben in Weng scheint er nicht ausbrechen zu wollen (oder zu können), stattdessen schimpft er über die Menschen, stellt sie logisch in all ihren Fehler dar und bekommt diesen einen Ton, den Bernhard auch in „Das Urteil“ anschlägt, wenn er über Salzburg spricht. Die Vergangenheit ist nie positiv und in uns allen scheint „Frost“ zu stecken, tiefe Geheimnisse und so extreme negative Seiten, dass es letztlich besser für die Welt wäre, wenn die Menschheit nicht mehr existieren würde. Allerdings sind diese Gedanken und Aussagen oft so schwer, beinahe anstrengend, dass ich den Roman öfter zur Seite legen musste, um entweder nachzudenken oder einmal tief durchzuatmen. 


    Auch die Identität des Malers wirkt abstrakt und ungreifbar, als würde er nur eine Rolle spielen, nur etwas verkörpern, das ihm der Famulant vielleicht sogar aufgrund seiner Aussagen zuschreibt. Hat Maler Strauch überhaupt so etwas wie eine Identität? Vermutlich müsste zuerst geklärt werden, was Identität selbst bedeutet und wie man diesen Begriff auslegt, um ihn letztlich auf diese zum Teil sehr unheimliche Figur beziehen zu können. Grundsätzlich wäre dies ein interessanter Standpunkt, da ich bei einer raschen Überlegung antworten würde, dass Identität in Frost nur eine Tarnung ist, hinter der sich die Menschen verstecken. Ein bisschen wie der Frost selbst. Keiner von den Charakteren ist allerdings wirklich greifbar, sie wirken wechselhaft und sie als gut oder böse zu bezeichnen wäre zu naiv, zu einfach, zu läppisch. Sie stehen ganz für sich alleine und trotzdem gibt mir das Menschenbild von Bernhard immer einen Schub an Gedanken, die immer ein bisschen von Faszination und Schrecken begleitet werden, weil sein Menschenbild wie das einzig realistische wirkt.


    Meiner Meinung nach ist „Frost“, wenn es um Menschen und deren Beziehungen geht, wenn es um die zum Teil sehr philosophischen Gedanken von Maler Strauch geht, großartig gelungen und extrem aufregend zu lesen, allerdings zieht sich die Handlung oft unfassbar lange. Die Äußerungen von Strauch sind manchmal finster und bedrückend, feindlich gegenüber Frauen, doch ich kann nicht abstreiten, dass es mir intensiv nachgehangen ist.

  4. Cover des Buches House of Leaves (ISBN: 9780385603102)
    Mark Z. Danielewski

    House of Leaves

     (29)
    Aktuelle Rezension von: misspider

    I purchased the book a couple of years ago but then it became a forgotten relic on my shelf. One reason I postponed reading the book surely was its weight and size. The large softcover feels wobbly and uncomfortable to handle, so each time I took it out of the shelf I only dusted it off and put it back again. Until now. Inspired by a reading challenge, I decided to finally read 'House of Leaves' and find out whether my instant attraction in the past was justified. Sadly, it was not.
    I never felt a connection with this book, most of the time I only wished to get it over with so I could say I read it and sort it out. The book combines several story-lines and only one of them was interesting (therefore two stars) - the rest I could have done without and therefore skimmed through a great number of pages. While I understand the appeal the book's otherness may have on many readers I found it overdone, boring and mostly a waste of my time. But I'm glad I finally have it out of my way.

  5. Cover des Buches Vom Nachteil, geboren zu sein (ISBN: 9783518370490)
    Emile M. Cioran

    Vom Nachteil, geboren zu sein

     (26)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    E.M. Ciorans Aphorismen erschienen unter den Titel „Vom Nachteil, geboren zu sein“ – kein Buch um schlicht darüber hinweg zu lesen. Ich konnte bei der Lektüre weder stumpf abnicken oder ablehnend den Kopf schütteln, nein, Ciorans Gedankensplitter wirken dementsprechend. Sie bohren tief, sie wirken nach. Liest man Aussprüche wie…“Dieser Augenblick jetzt, eben noch der meine, da fließt er dahin, entrinnt mir, ist verstrichen. Werde ich mich mit dem folgenden einlassen? Ich entscheide mich dafür: Er ist da, er gehört mir, und schon ist er fern. Von morgens bis abends – Vergangenheit fabrizieren!“ …da schweift der Blick plötzlich ins Leere, zum Fenster hinaus und Ciorans Unerbittlichkeit in der Sichtweise öffnet Türen, die man selbst nur widerwillig aufgestoßen hätte. Gerade die Radikalität seiner Gedanken wirkt befreiend, im Vorwort ist von „Ciorans Philosophenhammer“ die Rede. Ohne Skrupel zweifelt er an Selbstverständlichkeiten, Gegebenheiten, an Wahrheiten. Sein Nihilismus „bootet“ den programmierten Geist und ermöglicht Freiheit die Existenz von einer neuen Warte aus zu betrachten. Wer Pessimismus und Desillusionierung vertragen kann, sollte Cioran lesen, er kennt alle Ausmaße der Skepsis und scheut vor keiner Instanz zurück.
  6. Cover des Buches Mächtiges Blut (ISBN: 9789963522590)
    Sandra Florean

    Mächtiges Blut

     (130)
    Aktuelle Rezension von: Alruna92

    Inhalt:
    In dem Buch "Mächtiges Blut" geht es um Louisa und Dorian. Dorian ist ein 600 Jahre alter Vampir und er verliebt sich in die sterbliche Louisa.
    Louisa, welche mit Ängsten und einem Alkoholproblem zu kämpfen hat, macht es Dorian nicht leicht, ihr Herz zu erobern. Doch was passiert, wenn sie heraus findet, was er ist?!

    Meinung:
    Die Geschichte ist eigentlich genau so eine, wie ich sie gerne mag. Ja, ich weiß, davon gibt es viele, aber gut umgesetzt lese ich es immer wieder gerne.
    Auch wenn ich es so sehr wollte, so 100% hat mich das Buch leider nicht überzeugt. Ich habe leider keinen Zugang zu den Charakteren finden können, Louisas Verhalten war für mich oft unverständlich und auch ihr Alkoholproblem hat mich sehr gestört. Viele schreiben, dass sie es gut fanden, dass sie nicht so perfekt ist, wie andere Protagonisten, aber ich hätte es besser gefunden, wenn sie besondere Charaktereigenschaften aufweist. Genau wie Dorian, ihn fand ich leider gar nicht so attraktiv. Er kam mir eher vor wie ein Hündchen, welches aber auch wirklich alles für Louisa machen würde. Seine ständigen Liebesbekundungen fand ich doch wirklich etwas anstrengend und das obwohl ich mich doch sonst auch für sehr schnulzige Bücher erwärmen kann. Aber das war selbst mir etwas zu viel.
    Auch zuviel fand ich die Sexszenen in dem Buch. Es kam mir etwas so vor, als ob versucht wurde immer was noch "krasseres" zu beschreiben. So viel Variation wie möglich, aber auch übertrieben heftig. Nicht nur einmal haben mir bestimmte Charaktere so Leid getan, was ihnen angetan wird, das war mir etwas zu viel. Hätte vielleicht auch einmal gereicht

    Fazit:
    Ich fand nicht alles schlecht an dem Buch und auf eine Art hat es mich auch unterhalten, aber wegen den genannten Kritikpunkten reicht es für mich leider nur für 3 Sterne.


  7. Cover des Buches Fragmente einer Sprache der Liebe (ISBN: 9783518422977)
    Roland Barthes

    Fragmente einer Sprache der Liebe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Schelmuffsky
    Vorweg: ich bin bekennender Fan von Roland Barthes, insbesondere der späteren Texte. Die "Fragmente" standen schon ewig im Regal, ich war aber mehrfach im Vorwort steckengeblieben. Neulich neuer Anlauf und endlich im Hauptteil - ein Lexikon der Liebe - angekommen. Irritierend, wir präzise Roland Barthes Gefühle, Sehnsüchte, Sorgen, Drohungen, versteckte Signale, die Interpretationswut usw. von liebenden Menschen beschreibt. Das Buch ist nicht für die übliche Lektüre gemacht, d. h. man kann bei irgendeinem Stichwort einhaken. Allmählich lüftet sich der Schleier, der über so vielen "von der Liebe geblendeten" Wahrnehmungen lag. Ein toller Text. Hier ein kleiner Auszug aus dem Stichwort "Szene":
    "Wenn sich zwei Subjekte im Sinne eines regelrechten Austausches von Erwiderungen und in der Absicht, das „letzte Wort“ zu behalten, befehden, so sind sie bereits verheiratet: die Szene ist für sie die Wahrnehmung eines Rechtes, der praktische Umgang mit einer Sprache, deren Miteigentümer sie sind; immer der Reihe nach, sagt die Szene, und das soll heißen: du nie ohne mich und umgekehrt. Das ist der Sinn dessen, was man euphemistisch den Dialog nennt: sich nicht gegenseitig Gehör schenken, sondern sich gemeinsam einem egalitären Prinzip der Teilung der Sprachgüter unterwerfen. Die Partner wissen, daß der Zusammenstoß, auf den sie sich einlassen und der sie doch nicht entzweien wird, ebenso folgenlos ist wie eine perverse Wollust."

    Wie wahr.
  8. Cover des Buches Der Untergeher (ISBN: 9783518784600)
    Thomas Bernhard

    Der Untergeher

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Leah_Hasjak
    Ein im desillusionierten Stil der deutschsprachigen Nachkriegsgeneration geschriebener Roman. Er liest sich, als wäre der Autor und die Protagonisten bereits entzaubert auf die Welt gekommen und hätten sogleich feststellten, dass es nichts mehr gäbe, über was man staunen könnte.

    Der Stil gewöhnungsbedürftig, mit vielen Wiederholung und Gedankenkarussellen, die sich ständig um das gleiche drehen. Der namenlose Erzähler ist, wie seine Freunde, verstümmelt und von den eigenen Erwartungen geplagt, unfähig mit dem Scheitern umzugehen, unfähig Glück im Dasein zu empfinden. 

    Ihr Leben erfahren sie, wie ihre Umgebung, als eine beständige Zumutung.
    Das Versagen des einen Freundes (Wertheimer) ist, wie der Triumph des anderen Freundes (Glenn), der Auslöser einer Sinnkrise für den Protagonisten. Während Glenn zur puren Kunst wurde und am Höhepunkt seines Dasein eines natürlichen Todes starb, richtete sich Wertheimer zu Grunde. Er wurde zu dem, was man von ihm sagte, zu einem Untergeher und krönte sein trauriges Dasein mit seinem Freitod. 

    Der eine löst sich in der Kunst auf, der andere im tragischen Sein. Er selbst, der Erzähler, bleibt seiner eigenen Zumutung treu, führt ein Zwischenleben, weder erfolgreich, noch gescheitert, wird weder unsterbliche Kunst, noch löst er sich in der Lebensquall auf. 

    Besprochen werden zwei extreme Tendenzen der Auflösung. Entweder man gibt sich der Natur hin, bis zur völligen Auslöschung seiner selbst, bis zum Tod, denn alles Lebendige strebt danach zu vergehen, oder man löst sich in Kunst auf, wird zum Klavier, künstlich, Hauptsache kein Mensch mehr, sondern gänzlich entmenschlicht. Beide Richtungen ertragen das Dasein des Menschen, als vernünftiges, sterbliches Wesen nicht.  Ein Zwischenzustand, die Vermittlung zwischen Natur und Kunst(lichkeit), zwischen Sterben und Unsterblichkeit, zwischen Sein und Nichtsein dessen, ist ihnen zu unbefriedigend. 

    Das Menschsein ist den drei Männern verhasst, weil es so gänzlich fehlerhaft und unvollständig, enttäuschend und leidvoll ist. Denn einfach nur Menschsein, bedeutet weder Natur, noch Kunst sein. Es bedeutet, dass man nur von allem erahnt und nichts wahrhaftig zu begreift.

    Die wahre Tragik liegt darin, dass selbst grandioses Scheitern gelernt sein muss und dass die, die die zwischen triumphreichen Genies und den tragischen Versagern leben, die Figuren sind, die womöglich das Leben am wenigsten ausgekostet haben. Denn sie leben weder glorreich, noch tragisch. 

    Sie existieren nur.
  9. Cover des Buches Wolf (ISBN: 9780802123862)
  10. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (61)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  11. Cover des Buches Das obszöne Werk (ISBN: 9783499128936)
    Georges Bataille

    Das obszöne Werk

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ronsi

    Tragisch, düster, intensiv und niemals langweilig. Ich habe es zu zweit gelesen, man muss sich darüber austauschen, anders geht es nicht. 

  12. Cover des Buches Und ewig seid ihr mein (ISBN: 9783644460010)
    Roman Rausch

    Und ewig seid ihr mein

     (31)
    Aktuelle Rezension von: unclethom
    Roman Rausch war mir bisher nur als Autor historischer Romane bekannt. Mit diesem Buch, erschienen 2006 habe ich ihn auch als Thrillerautor kennen gelernt.
    Und nicht nur das, er hat es geschafft, dass ich mit nur einem Buch, Fan dieser Reihe um den Kriminalpsychologen Balthasar Levy wurde.
    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und gerade dann wenn man denkt mehr geht nicht, haut er nochmals eine Wendung raus, die den Leser vom Gegenteil überzeugt.
    Zu Beginn hat man das Gefühl, dass einen die vielen Figuren überfordern können, aber man kommt dennoch sehr schnell in die Story hinein. Der Autor gibt dem Leser einen Einblick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele und genau hier muss ich den geneigten Leser warnen. Das Buch ist absolut nichts für zart besaitete Menschen. Die die es gerne etwas härter und brutaler haben sind hier aufs Beste beraten. Das für mich Besondere an diesem Roman ist, dass der Autor die Taten oftmals nur andeutet und den Rest muss die eigene Vorstellungskraft übernehmen.
    Sehr plastisch sehr plastisch beschreibt der Autor die Figuren sowie die Schauplätze und Tatorte.
    Immer dann wenn ich dachte ok das war’s ich habe den oder die Schuldigen, hat Roman Rausch eine Wendung eingebaut, die man so nicht erwarten konnte.
    Sehr schön sind auch die Dialoge ausgearbeitet, die sehr authentisch rüberkommen.
    Ganz großes Kino in meinen Augen ist das Finale, das ich so nicht erwartet habe.
    Das Buch bietet dem Leser Beste Unterhaltung auf mehr als 350 Seiten, die gespickt sind mit Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite.
    Für mich ist das Buch gut für 5 Sterne und eine Leseempfehlung!
  13. Cover des Buches Das Abenteuerliche Herz. Zweite Fassung (ISBN: 9783608983609)
    Ernst Jünger

    Das Abenteuerliche Herz. Zweite Fassung

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dass der Autor der "Stahlgewitter" wider Erwarten kein strammer Nationalsozialist war, musste der treue Jünger-Leser Joseph Goebbels spätestens dann erkennen, als er "Das Abenteuerliche Herz" las. Mit diesen Capriccios wandte sich Jünger dem Surrealismus zu. Die Traumsequenzen wirkten auf Goebbels erschreckend unpolitisch. Dergleichen war für propagandistische Zwecke völlig unbrauchbar. Die Seele dieses Künstlers war eindeutig zu komplex und zu zwielichtig für eine Partei, die mit einfachen Wahrheiten und billigen Ressentiments um Wählerstimmen warb. In seinem Tagebuch notiert Goebbels beleidigt, Ernst Jünger hätte sich selbst auf das Format eines bloßen Literaten zurechtgestutzt. Die Stahlgewitter fand Goebbels „groß und heldisch“. Doch Jüngers Reise in die bizarre Welt der Träume deutet der misanthropische Menschenfänger als eine Flucht in die Innerlichkeit: „Schade um diesen Jünger… Heute kapselt er sich ab vom Leben, und sein Geschriebenes wird deshalb Tinte, Literatur.“
  14. Cover des Buches Unser Italien-Kochbuch Nr. 1 (ISBN: 9783774229846)
    Cornelia Adam

    Unser Italien-Kochbuch Nr. 1

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Raubrittertorsti
    300 köstliche Spezialitäten aus allen Regionen Italiens
  15. Cover des Buches Quinto Quarto (ISBN: 9783038008873)
  16. Cover des Buches Denn ihrer ist das Himmelreich (ISBN: 9783499252310)
    Kjetil Try

    Denn ihrer ist das Himmelreich

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    Dezember in Oslo. Der berühmte Theaterdarsteller Reindar Dahl wird für seine Aufführung des „Weihnachtsevangelium“ gefeiert. Doch am nächsten Morgen ist er verschwunden. 


    In Dahls Gefriertruhe werden jedoch Innereien gefunden. Es stellt sich heraus, dass es die Innereien von Dahl sind. Doch wo ist die Leiche? Und warum fehlt eine Niere?


    Kommissar Rolf Gordon Lykke und sein Team starten die Ermittlungen. Könnte es organisierter Organhandel sein? Doch warum hinterlässt man dann die restlichen Eingeweide und nur der Leichnam verschwindet?


    Und dann verschwindet die zweite Person. Ingrid Kulvik, eine angehende Ordensschwester, die sich auf ihre Zeremonie freut. Warum sollte sie weg laufen, wenn sie sich so auf das Ordensleben freut?


    Gehören die beiden verschwundenen Personen irgendwie zusammen? Warum verschwinden gleich zwei Personen auf einmal? Lykkes Team hat alle Hände voll zu tun. 


    „Denn ihrer ist das Himmelreich“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Kjetil Try. 


    Das Cover des Buches ist sehr düster und doch auch blutig. Mir hat es gut gefallen und es passt recht gut zum Inhalt. 


    Der Schreibstil des Autors ist spannend und mitreißend. Die recht kurzen Kapitel ließen mich regelrecht durch den Krimi rasen. Man überlegt auch die ganze Zeit über, wer der/die Täter/In und was das Motiv sein könnte. 


    Lykke und seine Truppe sind soweit sympathische Personen. Keine übertriebenen Helden oder abgewrackte Süchtigen. Jeder hat so seine kleinen Privaten Problemchen, die hier den Krimi allerdings richtig abrunden. Normal mag ich das privat Leben der Ermittler nicht so gerne in Krimis lesen, da sie den Lesefluss meistens unterbrechen. Hier hat alles jedoch genau gestimmt. 


    Den Plot fand ich auch sehr gut gesponnen. Es war wirklich spannend bis zum Ende. Leider konnte man von sich aus nicht auf den Mörder kommen. Normal finde ich das auch etwas negativ. Hier störte es mich überhaupt nicht, weil einfach alles rund war und passte. 


    Ich kann den Krimi als wirklich gelungenes Werk empfehlen. Wer natürlich viel Action, Schießereien, Verfolgungen und Privates mag, dürfte hier etwas enttäuscht werden. Es ist ein eher ruhiges und auf Ermittlungen Wert legendes Werk. 


  17. Cover des Buches Innereien - Die Kunst des Kochens (ISBN: B002QJSRJE)
  18. Cover des Buches Das Gespenst der Liebe (ISBN: 9783442454174)
    Adam Haslett

    Das Gespenst der Liebe

     (4)
    Aktuelle Rezension von: dark_swan
    Ich habe dieses Buch aus einem Zufall erstanden und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Es ist grandios. Abründig, bitterböse, ausweglos zärtlich - bewundernswert. Adam Haslett ist in Deutschland (leider) weitgehend unbekannt, und daß er gerade in dem Kraut-und-Wiesen-Verlag "Goldmann" veröffentlicht wurde, ist schade, denn auf diese Weise rutscht dieses Buch, so wie es ja auch offensichtlich bei der Presse geschehen ist, langsam aber sicher durch die literarische Wahnehmung. Dabei handelt es sich hierbei um einen dieser ganz seltenen literarischen Glücksfälle. Dieses Buch ist der eine seltene Prinz, den man man unter den hundert zu küssenden Fröschen dabeihat. Dabei ist es erst sein erstes Buch, und nun bin ich unwahrscheinlich neugierig auf sein zweites. "Das Gespenst der Liebe" (im Original hat es einen besseren und passenderen Titel: "You are not a Stranger here") ist kein herzerfrischendes Buch, keins, was man nach der Lektüre mit einem Lächeln im Gesicht weglegt, um beschwingt an den Tag zu gehen. Ganz im Gegenteil: dieses Buch ist krank. Selten habe ich einen mißglückteren Klappentext gelesen. Dieser führt auf die völlig falsche Fährte und verpaßt es, sein eigentliches Lesepublikum anzusprechen. Das ist kein Buch über "Liebe, die entschwunden ist und aus dem Nichts wieder auftauchen kann" - Blödsinn! Dieses Buch ist obsessiv, hemmungslos, wildromantisch, schwarz, leidenschaftlich, und: Es schlägt Wunden. Es nimmt einen mit, und manche Geschichte darin vergiftet einen für immer. Was mich an dem Buch (neben der unerhörten Spannung) am meisten fasziniert und berührt hat, war die Zärtlichkeit des Autors seinen Figuren gegenüber. Eine jede dieser Figuren hat einen nicht wieder zu behebenden "Schaden", es sind Menschen, die in irgendeiner Weise zerbrochen und damit auch brutal (geworden) sind, und sie sind so plastisch, so voller Blut und Atem beschrieben, als würden sie uns aus dem Buchdeckeln entgegenspringen. Die Geschichten sind dunkel, böse, tief erschütternd, aber niemals auf der Oberfläche. Immer beginnen sie harmlos, zart, warm und begütigend, und das Abgleiten ins Abgründige geschieht fast nebenbei. Wer sich nach harmonischen Stories sehnt - Finger weg von diesem Buch! Wer sich nicht davor scheut, Liebe als etwas Krankes, Gnadenloses und Brutales zu lesen, sollte Haslett auf keinen Fall verpassen. Die Monster leben nicht unterm Bett - sie sind mitten unter uns. Lest dieses Buch, und ich hoffe, ihr seid genauso begeistert. Empfehlt und verschenkt es weiter - dieser Autor hat es verdient!
  19. Cover des Buches Kochvergnügen wie noch nie. Neuausgabe (ISBN: 9783774252233)
    Annette Wolter

    Kochvergnügen wie noch nie. Neuausgabe

     (10)
    Aktuelle Rezension von: misery3103
    In dem Kochbuch „Kochvergnügen wie noch nie“ werden auf 238 Seiten Rezepte in den Kategorien:

    - Rat für die Praxis
    - Feine Vorspeisen, kleine Gerichte
    - Suppen, die gut schmecken
    - Salate für viele Anlässe
    - Fische und Krustentiere
    - Rindfleischgerichte
    - Kalbfleischgerichte
    - Schweinefleischgerichte
    - Lamm- und Hammelfleischgerichte
    - Innereien, köstlich zubereitet
    - Hackfleisch-Variationen
    - Von Hähnchen bis Puter
    - Wild und Wildgeflügel
    - Gemüse und Kartoffeln
    - Getreide, vielfältig verwendet
    - Kräftige Eintöpfe
    - Aufläufe als Hauptgericht
    - Mehlspeisen und Desserts
    - Besonderes für Gäste
    - Vom Kochvergnügen zur Küchenmeisterschaft

    vorgestellt. Jedes Rezept ist mit Bild, so dass man sich das Ergebnis sehr schön vor Augen führen kann. Besonders gefallen hat mir der Einstieg ins Buch mit dem „Rat für die Praxis“, in dem auch viele Grundrezepte zu Spätzle, Reis oder verschiedenen Saucen vorgestellt werden. Auch „Die Kunst des Würzens“ kommt hier nicht zu kurz und es wird aufgezeigt, welche Gewürze besonders gut zu welchen Gerichten passen.

    Die Gerichte sind einfach und schnell zuzubereiten und bieten für jeden Geschmack etwas.

    Insgesamt ein schönes Kochbuch mit vielen Rezepten, die ich gerne nachgekocht habe.
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