Bücher mit dem Tag "insel-bücherei"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "insel-bücherei" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Sternstunden der Menschheit (ISBN: 9783150206393)
    Stefan Zweig

    Sternstunden der Menschheit

     (205)
    Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelf

    Stefan Zweig beleuchtet in seinen "Sternstunden der Menschheit" verschiedene geschichtliche Ereignisse und deren Auswirkung auf die Entwicklung der Kulturen.
    Je nach Buchausgabe bekommt der Leser zwischen fünf und fünfzehn Ereignisse präsentiert.

    Wobei ... 

    Womit ich beim Lesen am meisten gehadert habe, ist die Auswahl der "Sternstunden". Sicherlich sind viele der Ereignisse, die Stefan Zweig auswählt, für den jeweiligen kulturellen Bereich wichtig und vielleicht auch essentiell, aber bei mehreren dachte ich nicht an das Wort "Sternstunde".
    Das Wort "Sternstunde" sehe ich als Leser positiv, es ist etwas Gutes; wenn Stefan Zweig mit Kriegen als "Sternstunden" daherkommt, bin ich somit ziemlich irritiert. Das gleiche gilt für Musikstücke. Begnadet oder auch kulturell neu adaptiert, sind die Geschichten dahinter sehr interessant, aber für mich keine wahrliche "Sternstunde".

    Das ist für mich z.B.: Die Erzählung über die Reise zum Südpol oder auch über die Verlegung des ersten Kabels zwischen Europa und Amerika.

    Sprachlich sind die Texte auf einem hohen Niveau und keine leichte Lektüre für zwischendurch.

    Das Buch und Stefan Zweigs Meinung sind allerdings ein Spiegel ihrer Zeit und zeigen auf, welches Gewicht gerade diese Ereignisse für den Autor hatten. 

    Daher ist das Buch eher aus geschichtlichen - besonders sozialgeschichtlichen - Aspekten zu empfehlen.

    3 von 5 Sternstunden 

  2. Cover des Buches Briefe an einen jungen Dichter (ISBN: 9783835339323)
    Rainer Maria Rilke

    Briefe an einen jungen Dichter

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ein wunderbares Büchlein, eine Quelle der Inspiration. Vermutlich sollte man diese Briefe mehrmals lesen um wirklich jedes Detail zu verstehen. Das Wissen, was man erlangt,  kann ein ganzes Leben positiv beeinflussen. Ich bin von den Beschreibungen der Liebe, Einsamkeit und dem Umgang mit Trauer schwer beeindruckt.

    Ein paar Inspirationseinblicke: 

    „…ich kann Ihnen sagen, dass man auch später immer wieder als der selbe Staunende durch (diese) Bücher geht und dass sie nichts von der wunderbaren Macht verlieren und nichts von der Märchenhaftigkeit aufgeben, mit der  sie den Lesenden das erste Mal überschütten.“

    “Darum können junge Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames, banges, aufwärts schlagendes Herz…“

    “…vom Leben und vom Tode und davon, dass beides groß und herrlich ist“

  3. Cover des Buches Der Glückliche Prinz und andere Märchen (ISBN: 9783150193884)

    Der Glückliche Prinz und andere Märchen

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Ein Schwälberich, der einem Prinzen dient und Gutes tut. Ein Feuerwerk der anderen Art. Eine Nachtigall, die alles für die vermeintlich wahre Liebe, aufgibt. Ein selbstsüchtiger Riese, der die Kinder aus seinem Garten sperrt und dafür Frühling, Sommer und Herbst aus seinem Leben ausschließt. Und ganz viel christliche Weisheiten. Das sind die Zutaten die Oscar Wilde in seinen Märchen und seiner Prosa verarbeitet. Und das gelingt ihm sehr gut.

    Wildes Märchen berühren, sind poetisch und haben moralischen Wert und sind manchmal auch bitter böse. Besonders die Sprache hat es mir angetan - und da ziehe ich meinen imaginären Hut vor Übersetzer Ernst Sander... Schwälberich - hach was für ein schönes, poetisches Wort. Und auch inhaltlich kann mich Wilde abholen, immer wieder lässt er kleine christliche Weisheiten einfließen - die ich zugeben nur aus der Kunst kenne - aber die er gekonnt platziert, so dass sie ihre Wirkung nicht verfehlen. Mir gefiel dies sehr gut und daher kann ich nur meine vollste Leseempfehlung aussprechen.

    Fazit: Der glückliche Prinz hat auch mich beglückt. Lesenswert.
  4. Cover des Buches Die Dame mit dem Hündchen (ISBN: 9783458177340)
    Anton Cechov

    Die Dame mit dem Hündchen

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Estel90

    Inhalt:

    "Die Dame mit dem Hündchen" ist Anna Sergejewna, die aus der Provinz kommt und am Strand von Jalta dem Bankangestellten Dmitri Gurov auffällt, der daraufhin den Hund, einen Spitz, im Restaurant zu sich lockt. Auf diese Weise kommt er mit Anna ins Gespräch. Eigentlich soll sie nur eine weitere seiner zahlreichen Affären werden, aber Anna wird mehr. Obwohl beide verheiratet sind - die jeweiligen Ehepartner sind in der Heimat geblieben - verlieben sie sich ineinander.

    Gurov merkt jedoch erst, als Anna abgereist ist und er selbst sich wieder daheim befindet, was sie ihm eigentlich bedeutet. Und auch Anna scheint ihr anfängliches schlechtes Gewissen - weil sie nie eine Frau sein wollte, die ihren Mann betrügt - durch die Intensität ihrer Gefühle zu überwinden: Als Gurov sie in ihrer Heimat aufsucht, finden sie erneut zueinander.

    Mein Eindruck:

    "Die Dame mit dem Hündchen" gehört zu den populärsten Werken der russischen Literatur und ich verstehe vollkommen, warum das so ist. Die Geschichte an sich ist zwar sehr kurz, aber dafür wunderschön und das leicht offene aber optimistische Ende lässt hoffen, dass die zwei Liebenden trotz aller Hindernisse ein gemeinsames Leben führen können.

    Die wirklich zauberhaften Illustrationen lassen die Geschichte noch lebendiger wirken und das Essay von Bernhard Schlink zu diesem Klassiker gibt einen tieferen Einblick in die Handlung - vor allem in die Symbolik von beispielsweise dem Hündchen.

    Fazit:

    Wer sich für  russische Werke, insbesondere russische Klassiker, interessiert, ist mir diesem Büchlein wirklich gut beraten. Die Gestaltung des Buches rundet das alles perfekt ab und so eignet es sich auch perfekt als Geschenk.

    5 von 5 Sternen.

  5. Cover des Buches Warum Dante? (ISBN: 9783458195030)
  6. Cover des Buches Lyrische Gedichte. (ISBN: B01INDA57S)
    LENAU Nikolaus und Albrecht SCHAEFFER

    Lyrische Gedichte.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer

    „O Menschenherz was ist dein Glück?
    Ein rätselhaft geborner,
    Und, kaum gegrüßt, verlorner,
    Unwiederholter Augenblick.“ (S.69, „Ein Blatt Strophen und Zeilen“)

    Zum Inhalt:

    Nikolaus Lenau (* 13.08.1802 Csatád / Ungarn †22.08.1850 Oberdöbling bei Wien) hinterlies ein vielschichtiges und durchwachsenes lyrisches Werk, aus welchem der Schriftsteller Albrecht Schaeffer im vorliegenden Band aus der Insel-Bücherei versucht einen einigermaßen repräsentativen Querschnitt zu wählen. Von „Ghasel“, welches – stark verhaftet in der Lyrik des 18. Jahrhunderts – aus Lenaus lyrischen Anfängen stammt, bis hin zu letzten Bruchstücken führen die oft von byronistischem Grundton durchzogenen Texte. Zentrales und stets wiederkehrendes Thema ist dabei die vielgestaltigen Ausprägungen der uns umgebenden Natur als Metapher für die Unwägbarkeiten menschliche Lebens, sowie letztendlich dessen Vergänglichkeit. So schreiben Walter Schmitz und Meinhard Prill: „Es gehört zu Lenaus Eigentümlichkeit,… daß ihm sowohl Natur wie menschliche Geschichte letztendlich zur Allegorie des Vergänglichen werden, die durch keine jenseitige Tröstung aufzuheben ist:..“ („Kindlers Neues Literaturlexikon“, Bd. 10, 1988/1998, S.189).

    Aufgenommene Gedichte:

    • Das Mondlicht
    • Das Posthorn
    • Himmeltrauer
    • Vergangenheit
    • Bitte
    • Die Kavalkade (Aus „Die Heideschenke“)
    • Nächtliche Wanderung
    • Mein Herz
    • Einem Greis
    • auf meinen ausgebälgten Geier
    • Schilflieder
    • Liebesfeier
    • Frühling
    • Frühlings Tod
    • Waldlieder
    • Herbstgefühl
    • Herbstlied
    • Herbstentschluß
    • Winternacht
    • Der schwarze See
    • Die Rose der Erinnerung
    • Sturmesmythe
    • Meeresstille
    • Der Schiffsjunge
    • Der Urwald
    • Niagara
    • Frage
    • Zu spät!
    • Stimme des Windes
    • Stimme des Regens
    • Einsamkeit
    • Doppelheimweh
    • Nachhall
    • Frage
    • Abendlieder
    • Am Bette eines Kindes
    • Am Grabe Höltys
    • In der Nacht
    • An Seneca
    • Mein Stern
    • An die Ersehnte
    • An die Wolke
    • Der Trübe Wanderer
    • Die drei Zigeuner
    • An J. Klemm
    • An Mathilde
    • Ghasel
    • Der schwere Abend
    • Scheiden
    • In der Krankheit
    • Traumgewalten
    • An die Melancholie
    • Der Postillion
    • Aus „Faust“
    • Ein Blatt Strophen und Zeilen

    Fazit:

    Lenaus lyrisches Timbre wird in Grundzügen in dem kurzen Abriss dieses Bandes ersichtlich und macht, so man seine Poesie persönlich ansprechend findet, Lust auf mehr. Um ein profunderes Verständnis für die durchaus brisanten zeitpolitischen Implikationen seines Schaffens zu erlangen empfiehlt sich eine Recherche zum geschichtlich-politisch und weltanschaulichen Hintergrund auf jeden Fall. Belohnt wird der Leser mit einem schriftstellerischem Gewebe, welches mit jeder Zeile eine bittersüße Melancholie atmet.

    Zum Buch:

    Der hier besprochene Band aus der Insel-Bücherei weist, entgegen der Tradition der Reihe, keinen fadengebundenen, sondern einen geklammerten Buchblock auf (Beispiel auf meinem Blog). Ansonsten ist der Band mit der Nr. 235 bibliophil ansprechend verarbeitet und in Fraktur gesetzt, was dem Text typografisch einen zusätzlichen Charme verleiht.

  7. Cover des Buches Der gestohlene Weihnachtsbaum (ISBN: 9783458205326)
    Hans Fallada

    Der gestohlene Weihnachtsbaum

     (3)
    Aktuelle Rezension von: stefan182

    „Der gestohlene Weihnachtsbaum“ versammelt vier weihnachtliche Erzählungen von Hans Fallada. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Der gestohlene Weihnachtsbaum“: Da das Geld knapp ist, versuchen die Kinder der Familie Rogge auf eigene Faust einen Tannenbaum im Wald zu schlagen – was eigentlich verboten ist. Es folgt „Familienbräuche“. Ein Ich-Erzähler erzählt hier retrospektiv von den (vor-)weihnachtlichen Bräuchen seiner Familie (ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass in dieser Geschichte auch autobiographische Elemente einfließen). Diese Geschichte ist für mich das Highlight des Bandes: Die erzeugte Atmosphäre ist heimelig und stimmungsvoll, die Bräuche liebevoll und die Sehnsucht des Ich-Erzählers nach den Weihnachtsfesten seiner Kindheit ist ebenso greifbar wie die Freude und das Gespanntsein seines kindlichen Ichs. In „Lüttenweihnacht“ bereiten die Kinder des Ortes Baumgarten ein besonderes Fest vor: Ein Weihnachtsfest für die Tiere, wofür sie (im Geheimen) einen Tannenbaum besorgen müssen. Die vierte Geschichte „Fünfzig Mark und ein fröhliches Weihnachtsfest“ handelt von einem frisch verheirateten Ehepaar, das mit wenig Geld versucht, ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Abgerundet wird der Band durch stimmige Illustrationen von Ulrike Möltgen. Insgesamt sind die vier Geschichten, die in „Der gestohlene Weihnachtsbaum“ abgedruckt sind, atmosphärisch und stimmungsvoll erzählt, sodass sie perfekt auf das Weihnachtsfest vorbereiten.

  8. Cover des Buches In hora mortis (ISBN: 9783458190356)
  9. Cover des Buches Der Golem (ISBN: 9783458194842)
  10. Cover des Buches Paris. Eine Liebe (ISBN: 9783458193661)
  11. Cover des Buches Die Schildbürger (ISBN: 9783458200413)
    Katrin Stangl

    Die Schildbürger

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Die Klugheit ist unser Verhängnis.‘ (Seite 11)

    Einst waren die Schildbürger für ihre Klugheit bekannt, weswegen sie von den Bewohnern der umliegenden Städte und später gar von Herrschern aus weit entfernten Ländern immer wieder um Rat gefragt wurden.

    Die Schildbürger halfen gern weiter, und so lebten die Männer oft weit weg von zu Hause, was den Frauen und Kindern in Schilda natürlich nicht gefiel. Die Frauen setzten ihre Männer schließlich unter Druck, so dass diese sich entscheiden mussten, wo sie in Zukunft leben wollen.

    Und so beschlossen die Schildbürger, dass sie sich von nun an närrisch verhalten möchten, damit sie nicht mehr um Rat gefragt werden und daheim bleiben können.

    Ich mochte schon als Kind die Geschichten um die Schildbürger, aber ich kannte die Geschichten noch nicht in dem Detail, wie sie im Buch erzählt werden.

    Das Buch enthält all die Geschichten, die man schon einmal gehört oder gelesen hat, geht aber auch darüber hinaus und berichtet von Geschehnissen, die dem Leser möglicherweise noch nicht bekannt waren.

    Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, und auch die Zeichnungen in Gelb, Lila und Hellrot haben mir gefallen. Beim Lesen wird einem schnell klar, warum die Schildbürger ein Synonym für besonders einfältige Menschen sind, und warum diese Geschichten seit mehr als vier Jahrhunderten immer wieder erzählt werden.

  12. Cover des Buches Osiris. Mit den Toten reden (ISBN: 9783458193067)
  13. Cover des Buches Ostern (ISBN: B0000BOCY9)
    August Strindberg

    Ostern

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Das Geschenk der Weisen (ISBN: 9783458179627)
    O. Henry

    Das Geschenk der Weisen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: AndreasKueck

    „Ein Dollar und siebenundachtzig Cent.“ Della ist verzweifelt: Mehr als diese klägliche Summe konnte sie vom kargen Haushaltsgeld nicht abzwacken und zusammensparen. Dabei würde sie ihrem Jim so gerne ein ihm würdiges Weihnachtsgeschenk bereiten. In ihrer Verzweiflung und aus Liebe zu ihrem Gatten veräußert sie ihren wertvollsten Besitz: Sie geht zu einer Perückenmacherin und verkauft ihr langes, prachtvolles Haar. Den Erlös investiert sie in eine wunderbare Uhrkette. Endlich könnte Jim seine prächtige Taschenuhr, die bisher an einem schnöden Lederband baumelt, voller Stolz vorzeigen. Doch auch Jim möchte seiner Della einen langgehegten Wunsch erfüllen und hält für sie eine Überraschung bereit…!

    Es gibt sie, die Geschichten, die meine Seele berühren und für alle Zeit einen Platz in meinem Herzen haben. Dabei trifft dies – zumindest bei mir – nicht auf die großen Geschichten der Literatur zu. Es sind nicht die epischen Romane, die einen immerwährenden Platz in meinem Gedächtnis einnehmen und beim bloßen Gedanken an sie ein Lächeln auf meinen Lippen zaubern. Nein, ganz im Gegenteil! Vielmehr sind es die kleinen, beinah belanglos anmutenden Geschichten, die ohne großes Tamtam auskommen, und in denen nicht wirklich viel passiert. Aber gerade diese Schlichtheit sickert tief in mein Innerstes, bewegt mich auf einer ganz zarten Weise und überwältigt mich mit einer Flut an Gefühlen.

    Eine dieser Geschichten ist „Das Geschenk der Weisen“ von O. Henry. Dabei begann unsere Bekanntschaft eher holprig. Die erste Begegnung war wenig erfolgreich: Ich muss ungefähr 34 Jahre alt gewesen sein, als ich auf der Suche nach einer witzig-pfiffigen Weihnachtsgeschichte war, die ich auf einer entsprechenden Feier vortragen wollte. „Das Geschenk der Weisen“ ließ mich merkwürdig unberührt. Ich fand sie „nett“ – nicht mehr, nicht weniger – und wir wissen alle, was „nett“ in Wirklichkeit bedeutet. Das Buch verschwand damals auf unbestimmte Zeit wieder im Bücherregal.

    Im Jahre 2015 plante ich nun unter dem Titel „Früher war mehr Lametta!“ meine erste Adventslesung, stöberte dazu durch die Regale mit meiner Weihnachtslektüre und stieß dabei wieder auf O. Henrys Erzählung. Ich las, und beim Lesen liefen mir unvermittelt die Tränen über die Wangen. Ich erkannte, dass ich als Mensch und Leser erst reifen musste, um für den Zauber dieser Geschichte empfänglich zu sein. Seitdem sind Della und Jim ständige Gäste bei meinen Advents- und Weihnachtslesungen.

    „Ein Dollar und siebenundachtzig Cent.“ Mit diesem Satz beginnen sie alle – alle Übersetzungen, die mir bisher bekannt waren, und bekannt waren mir bisher sieben (!) Übersetzungen. Man findet diese wunderbare Weihnachtsgeschichte in vielen Anthologien, und jeder Verlag scheint bemüht, eine eigene Übersetzung vorzulegen. Doch Übersetzung ist nicht gleich Übersetzung: Manchmal sind es nur die kleinen Feinheiten, die Einfluss auf den Tonfall einer Geschichte nehmen und so eher dem persönlichen Gusto entsprechen. So favorisiere ich die Übersetzung von Theo Schumacher, die ich als erstes kennenlernen durfte. Dieser Umstand ist sicherlich darin begründet, dass ich diese Fassung schon so häufig gelesen und mir den Text für meine Lesungen „erarbeitet“ habe. Denn fairerweise sei erwähnt, dass die anderen Übersetzer*innen ihren Job nicht weniger gut gemacht haben.

    Vielleicht werdet Ihr Euch fragen, warum ich mir – wo ich schon sieben Übersetzungen mein Eigen nenne – nun noch ein Buch mit der achten Übersetzung zulege? Ganz einfach: Es sind die Illustrationen! Schon seit einiger Zeit schleiche ich um dieses Buch herum, ohne einen Blick hineinzuwerfen, aus Angst, ich könnte zum Kauf verführt werden. Denn rein rational betrachtet, brauche ich dieses Buch nicht. Doch schon die Illustration auf dem Cover hat eine magische Anziehungskraft auf mich: Zwei junge Menschen stehen in inniger Umarmung vereint. Ihre Körperhaltung zueinander drücken so viel Liebe und Zärtlichkeit aus.

    In diesem Jahr konnte ich mich nicht länger beherrschen, bzw. ich hatte das Gefühl, dass ich in der momentan verrückten Zeit ein wenig Trost brauchte und wusste instinktiv, dass ich ihn beim Betrachten dieses Buches finden werde. Und so machte ich erstmalig die Bekanntschaft mit dem Talent des irischen Künstlers Patrick James Lynch, der schon Illustrationen für Kinderbücher, Märchen und klassische Geschichten kreiert und Plakate für Opernhäuser und Theater gestaltet hat. Seine Bilder zu O. Henrys Werk sind traumhaft und von einer atmosphärischen Dichte, wie ich sie vorher noch nicht gesehen hatte. Ein Blick, eine Geste, die Körperhaltung der Personen, die gewählte Bild-Perspektive und der Sepia-Ton der Bilder – dies alles steht immer im direkten Zusammenhang mit den Worten. Und trotz aller Melancholie war immer ein Schimmer der Hoffnung spürbar.

    Da mir diese Geschichte so sehr vertraut ist, brauchte ich den Text nicht parallel beim Betrachten der Bilder zu lesen. Ich schaute mir nur die herrlichen Illustrationen an und ließ sie auf mich wirken. Wieder liefen mir Tränen der Rührung die Wangen hinab, und – Ja! – da verspürte ich auch ein wenig Trost!

  15. Cover des Buches Die Irren; Die Häftlinge (ISBN: 9783458191018)
  16. Cover des Buches Bibliomanie (ISBN: 9783458205296)
    Gustave Flaubert

    Bibliomanie

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    In Barcelona lebt ein Buchhändler namens Giacomo. Ein normaler Buchhändler ist er nicht, denn er handelt nicht einfach mit raren Büchern, er ist schlichtweg besessen von ihnen. Nichts stellt seine Bibliomanie so sehr unter Beweis wie das Auftauchen eines wohlhabenden Studenten, der Giacomo seinen wertvollsten Besitz abkaufen will. Der fantatische Buchhändler ist nicht gewillt sich von der seltenen Handschrift zu trennen, die er oft betrachtet, den Buchschnitt bewundert, den Einband streichelt und den ehrwürdigen Geruch einatmet. Doch durch einen Trick gelingt es dem Studenten Giacomo zum Verkauf zu bewegen, denn er stellt ihm das Wissen um den Fundort einer noch größeren Rarität in Aussicht. Giacomo verliert sich immer mehr in der Jagd um das seltenste Buch, um am Ende nicht nur alles zu verlieren, sondern darum zu betteln sein Leben zu verlieren. Da er den größten Schatz nicht haben kann, ist ihm auch sein Leben nichts mehr wert.

    Seltsames kleines Buch, das laut Anhang die erste Publikation von Gustave Flaubert ist und aus dem Jahre 1837 stammt. Es offenbart sich im Laufe der kurzen Geschichte, dass der Buchhändler Giacomo ein Stümper ist, der keine antiquarischen Qualitäten besitzt, nicht mal des Lesens mächtig ist und die begehrlichen, raren Bücher ausschließlich nach äußeren Kriterien bemisst. Da zieht man unweigerlich Parallelen dazu, wie Frauen häufig auch heute noch bewertet werden. Zum Glück war das nur ein kurzer Ausflug in den Wahnsinn.

  17. Cover des Buches Bilder des Todes. 41 Holzschnitte (ISBN: 9783735100603)
  18. Cover des Buches Weihnacht-Abend (ISBN: 9783458195184)
  19. Cover des Buches Vom Glück der Freundschaft (ISBN: 9783458205050)
    Wilhelm Schmid

    Vom Glück der Freundschaft

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Freundschaft bedeutet für jeden Menschen Glück und Zufriedenheit. Wir können uns gar nicht vorstellen ohne sie zu sein und diejenigen, die keine Freunde haben, stehen am Rande der Gesellschaft. Doch Freundschaft ist viel mehr als ein Beitrag zum persönlichen Wohlbefinden und ein Zeitvertreib für laue Sommerabende. Wilhelm Schmid beleuchtet die soziale Funktion dieses Konstrukts und seinen Wandel im Laufe der Geschichte. Er zitiert Aristoteles und Cicero, unterscheidet zwischen verschiedenen Graden der Freundschaft und geht auch auf das moderne Phänomen der Internet-Freundschaften ein, die er als neue Spielart mit eigenen Funktionen betrachtet.

    Komprimiert auf 95 Seiten lässt sich Schmids philosophischen Ausführungen sehr gut folgen. Anspruchsvoll und doch verständlich führt er den Leser durch die Zeiten und den zeitlosen Aspekt der Freundschaft, die für das soziale Gefüge der menschlichen Gesellschaft in vielen Facetten von großer Bedeutung ist.

    Ein hochinteressantes Büchlein, das neugierig auf die Basistexte des Autors macht. Hier sind seine wesentlichen Theorien auf den Punkt gebracht und trotz der wenigen Seiten sehr gut abgerundet. Eine tolle Einführung in ein komplexes Thema.
  20. Cover des Buches Mama, warum bin ich kein Huhn?. . (ISBN: 9783458200352)
  21. Cover des Buches Mein Morgenstern (ISBN: 9783458192701)
  22. Cover des Buches Die Lilienhand (ISBN: 9783458194125)
    Edmund Spenser

    Die Lilienhand

     (1)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Das Leben ist ein Licht, das du entfacht,
    der Tod – die Schattenseite deiner Macht.“ (S.13)

    Zum Inhalt: Alexander Nitzberg, welcher für die Übersetzung der Sonette Spensers in diesem Band firmiert , fasst seine Intention für die Texte wie folgt zusammen: „Ziel war es , organische deutsche Gedichte zu schaffen, die nicht nur den Sinn, sondern auch die Duftnote der Spenserschen Lyrik ahnen lassen…“ (S.132). Edmund Spenser – um 1552 in London geboren – war englischer Dichter mit einem ausgeprägten Sinn für kontemplativ Lyrisches, dessen Einfluss auf die angelsächsische Literatur Gegenstand unzähliger Forschungen war und ist (siehe dazu u.a. Spenser Online). Beginnend mit Amoretten (S. 7-94), geht die Zusammenstellung im Insel-Band über zu einem Kapitel genannt „Visionen vom Weltenwahn“(95-107) und schließt mit einem erläuternden Anmerkungsteil zu einzelnen Gedichten, deren Wortspielen und Bildern, sowie einem informativen Nachwort von Alexander Nitzberg. Was den Leser an Textvielfalt erwartet, lässt sich bereits anhand des Untertitels erahnen : sämtliche Sonette Spensers, deren sprachliche Intensität und Bilddichte dem Leser Sich-Einlassen-Wollen, innere Ruhe und etwas mentale Disziplin abverlangen, denn Nebenbei-Lektüre sind sie beileibe nicht.

    Fazit: Es bedarf einiger Zeit und v.a. Muße, um sich mit den Sonetten Spensers anzufreunden, sich auf sie ein- und auf sich wirken zu lassen. Nicht bei allen fand ich einen tieferen Zugang, so als bliebe das letzte Velum ungelüftet. Das Nachwort des Übersetzers erschließt dem modernen Leser auch ohne sprachwissenschaftliche Ausbildung Einblicke in Spensers literarisches Bildschaffen, ohne ermüdend zu sein, sich an die eigene Vorgabe haltend: „Das Ergebnis will nicht so sehr ein philologisches als vielmehr ein sinnliches sein.“ (S.134)

    Zum Buch: Die bibliophile Tradition der Insel-Bücherei fortsetzend, präsentiert sich der Band Nr. 1412 in seiner ersten Auflage in dezenten, weichen Herbstfarben, wobei das Bezugspapier auf das Tapetenmuster „Sonnenblume“ von William Morris zurückgeht. Die Bünde sind ausgezeichnet zu einem Block in Fadenheftung verarbeitet und die Typografie lässt dem Text – gesetzt aus der Stempel Garamond LT Std. – Raum für sich zu stehen. Der Leser hält mit dem Band ein haptisch und gestalterisch, sowie handwerklich wertiges Buch einer traditionsreichen Reihe in Händen.

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  23. Cover des Buches Werke. Berner Ausgabe (ISBN: 9783518429709)
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