Bücher mit dem Tag "inspector lestrade"

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11 Bücher

  1. Cover des Buches Sherlock Holmes - Das Grab der Molly Maguire (ISBN: B00O838BYW)
    David Gray

    Sherlock Holmes - Das Grab der Molly Maguire

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    Inhaltsangabe

    Zufällig stößt der Autor David Gray in London auf ein geheimes Dossier, das Originalaufzeichnungen Doktor Watsons enthält. Der Doktor hat darin drei Abenteuer seines berühmten Freundes Sherlock Holmes geschildert, die bisher nie veröffentlicht wurden. In diesem Band finden Sie den zweiten dieser drei Fälle: Das Grab der Molly Maguire
    Ganz London ist in Aufregung als man ausgerechnet in Miller’s Court, demselben Ort, an dem der berüchtigte Serienmörder Jack the Ripper einst sein letztes Opfer tötete, wieder die furchtbar zugerichtete Leiche einer jungen Frau findet. Doch Inspektor Lestrade ruft Sherlock Holmes zu Hilfe. Er bezweifelt, dass man es bei der Toten mit einem neuen Opfer des nie gefassten Jack the Rippers zu tun hat und stellt seine eigenen Thesen auf ….

    Meine Meinung

    Der zweite Band der Sherlock Holmes Reihe hat mir richtig gut gefallen. Der Schreibstil passt super in die Zeit und man fühlt sich sofort in die nebligen Gassen Londons zurückversetzt. Es wirkt nicht überzogen und lässt sich schön flüssig lesen.

    Dieses Mal treibt ein grausamer Mord den berühmten Detektiv Sherlock Holmes und seinen ewigen Gefährten Dr. Watson in den Hinterhof von Millers Court - dem Schauplatz des Verbrechens, wo vor 2 1/2 Jahren das letzte Opfer von Jack the Ripper gefunden wurde. Aus der Sicht von Watson verfolgt man die zielgerichteten Nachforschungen von Holmes, mit all seiner zur Schau gestellten Überlegenheit, die er wo er nur kann gerne demonstriert. Viele kleine Merkmale, die man mit Holmes verbindet, lassen den Charakter sehr lebendig und echt wirken; wie auch die Gedanken von Watson, dessen Freundschaft kein leichtes Los ist.
    Sherlock Holmes und Dr. Watson müssen in diesem Fall ein hohes Risiko eingehen, dass nicht ohne Folgen bleiben wird. Auch haben sie mit der Abneigung des Chiefinspektors Abberline zu kämpfen, der Holmes um jeden Preis von dem Fall fernhalten will.
    Die beiden stehen wieder sehr im Mittelpunkt, wodurch die anderen Figuren eher am Rand bleiben. Ich hätte mir hier ein paar kleine Hinweise mehr gewünscht, um auch selbst etwas besser mitraten zu können und auf die Hintergründe des Verbrechens zu kommen. Spuren gibt es natürlich genug, die die beiden verfolgen - ich selber fand es gar nicht so leicht, den ganzen Hinweisen und Verwicklungen zu folgen.

    Viele verworrene Fäden, die es zu entwirren gilt, eine gelungene Verbindung zu Band 1 mit den Hinweisen auf "Ragnarök", die sicher im letzten Teil aufgeklärt werden und sehr brutale Details zum Verbrechen geben ein sehr stimmiges Bild zu diesem düsteren Kriminalfall. David Gray hält sich hier nicht viel mit unnützen Einzelheiten auf, sondern komprimiert die Handlung auf die wichtigen Fakten und Situationen, was die Spannung gut vorantreibt. Die Aufklärung im letzten Viertel hat sich allerdings ein bisschen hingezogen und war mit einem sehr bizarrem Szenario verknüpft, was mich ein bisschen irritiert hat. Auf mich hat es etwas übertrieben gewirkt, auch wenn es die schaurige Atmosphäre unterstrichen hat.

    Das Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen und auch die Anekdote des Autors, wie er an das Dokument aus den Geheimarchiven kam, nimmt eine überraschende Wendung.

    Fazit

    Ein spannender zweiter Teil der Trilogie, der mit einem typischen Sherlock Holmes Stil viel Unterhaltung bietet. Gegen Ende hat es sich etwas gezogen, aber es gibt auch vielversprechende Hinweise auf den letzten Band!

    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Sherlock Holmes

    1 - Der Geist des Architekten
    2 - Das Grab der Molly Maguire
    3 - ...?
  2. Cover des Buches Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot (ISBN: 9783596035632)
    Arthur Conan Doyle

    Sherlock Holmes - Eine Studie in Scharlachrot

     (432)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Ich hab mich endlich an die Original Geschichten von Arthur Conan Doyle gewagt. Nachdem ich schon jahrelang ein Fan von Sherlock Holmes bin und viele Adaptionen gelesen und gesehen habe - u.a. auch einige sehr gute Hörspiele zu den Originalfällen gehört, war ich jetzt sehr gespannt, wie die ursprünglichen Fassungen sind.

    Der erste Fall für den berühmten Detektiv Sherlock Holmes, der hier erstmals auf seinen zukünftigen, langjährigen Wegbegleiter und Freund Dr. Watson trifft. Frisch aus dem Krieg zuhause sucht dieser eine günstige Unterkunft und trifft mit Holmes zusammen, worauf sie beide in die Baker Street 221 B ziehen.
    Schnell wird Watson klar, dass sein neuer Mitbewohner ein ganz besonderes Gespür für das Erkennen und Schlussfolgern hat, Deduktion genannt. Eine Eigenschaft, die Holmes als Detektiv sehr gut einzusetzen weiß. Erwähnt wird auch, in welchen Bereichen er sich besonders fortbildet und welche er komplett außer Acht lässt - wie die Astronomie zum Beispiel, denn ob die Sonne um die Erde kreist oder andersherum ist ihm völlig ohne Bedeutung. Beeinflusst diese Eigenschaft ja in keinem Maße sein Leben und Wirken.

    Ein verzwickter Fall ruft die Beamten Gregson und Lestrade auf den Plan, die Sherlock Holmes um Hilfe bitten und zu einem Mordfall rufen, bei dem es zwar reichlich Spuren gibt, aber keine offensichtliche Gewalteinwirkung...

    Die Sprache ist natürlich dem Alter der Geschichte entsprechend, was den gewissen Charme aus dieser Zeit widerspiegelt. Viel aus der Stadt London oder dem Alltag bekommt man allerdings nicht mit. Der Autor beschränkt sich sehr auf die Beschreibung der Umstände, den Figuren und den Dialogen. Es hat mich jetzt nicht groß gestört, aber ein bisschen mehr vom Leben in London hätte ich schon gerne gespürt. Selbst die Wohnung in der Baker Street bleibt blass, was ich etwas schade fand, weil ich hier ein bestimmtes Bild vor Augen hatte, das ich hier gerne nochmal näher beschrieben bekommen hätte. Gerade vom Ursprungsautor selbst.

    Alles ist jedenfalls sehr auf den Fall und die Aufklärung fixiert - denn ein Ermordeter in einem leer stehenden Haus gibt viele Rätsel auf.
    Holmes hat jedoch schnell einen Verdacht und auch die berühmt berüchtigten Baker Street Jungs kommen hier zu einem ersten kurzen Auftritt. Diese Bande verwaister Straßenjungen verhelfen dem Detektiv immer gerne wenn es darum geht, sich umzuhören, um bestimmte Dinge aufzuschnappen oder herauszufinden. Natürlich werden sie immer entsprechend entlohnt und ich mag die Einbindung der Kinder, die es damals ja leider zuhauf gab und Holmes hier zeigt, dass er sie zu schätzen weiß und sie mit diesen kleinen Aufgaben fordert und ihnen eine Möglichkeit gibt, sich etwas dazu zu verdienen.

    Bevor es jedoch zur Auflösung kommt, schwenkt die Erzählung ins Jahr 1860. Das war etwas abrupt und hat mich etwas aus der Geschichte gerissen. Hier erzählt er, wie sich die Hintergründe entwickelt haben, die schließlich zu dem Verbrechen geführt haben, die ebenfalls interessant waren, mich jetzt aber nicht so richtig fesseln konnten. Ich hätte das gerne lieber in einer gekürzten Erklärung von Holmes selbst gelesen.
    Dieser zeigt Watson am Ende aber natürlich noch auf, wie und durch welche Details er auf die Lösung gekommen ist, was den Doktor dazu bringt, diesen Fall zu Papier zu bringen und damit die berühmten Abenteuer der beiden ihren Anfang nehmen.

    Ich muss gestehen dass ich hier oft die Bilder der Serie "Sherlock" mit Benedict Cumberbatch vor Augen hatte beim Lesen, weil dieser Fall in der neuen Version viele Details mit aufgenommen hat. Die Auflösung war mir somit bekannt, wobei hier natürlich andere Hintergründe eine Rolle gespielt haben und auch andere Unterschiede aufgefallen sind. Die Geschichte insgesamt hat mir sehr gut gefallen als Start für diese sehr bekannte Reihe - gefehlt hat mir nur etwas das Gefühl für das historische Setting und die Rückblende der Vorgeschichte war mir zu ausführlich.

    Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Abenteuer mit den beiden!

    Weltenwanderer

  3. Cover des Buches Der Hund von Baskerville, Schulausgabe (ISBN: 9783867600873)
    Arthur Conan Doyle

    Der Hund von Baskerville, Schulausgabe

     (457)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Sie waren sich alle darin einig, dass es ein riesiges Geschöpf war, leuchtend, schauderhaft und gespenstisch.«

     

    Ein geheimnisvoller Fluch liegt seit Generationen auf dem Geschlecht der Baskervilles, erst kürzlich kam Sir Charles Baskerville auf mysteriöse Weise ums Leben und nun wartet der Fluch auf seinen Erben. Ein teuflischer Hund soll auf dem Moor sein Unwesen treiben, erzählt man sich und schafft damit einen richtig verlockenden Fall für Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinen Gefährten Dr. Watson…

     

    Mich lockte es mal wieder, einen dieser Detektiv-Klassiker zu lesen und ich stellte fest, dass auch ein bekannter Fall Spaß machen kann, wenn er gut geschrieben ist. Der besondere Reiz liegt natürlich in der Figur des Sherlock Holmes und in seiner besonderen Art zu denken, zu ermitteln und sich auszudrücken. Regelmäßig musste ich schmunzeln und hatte manches Mal Mitgefühl mit Watson, der wirklich tolle Arbeit leistet, aber mit Holmes einfach nicht mithalten kann.

     

    Der Stil ist sehr angenehm zu lesen, die Atmosphäre sehr dicht. An Spannung mangelt es ebenfalls nicht und die Auflösung ist, dem Detektiv sei Dank, äußerst logisch und schlüssig.

     

    Fazit: Dieser Detektiv-Klassiker macht auch beim wiederholten Lesen Spaß!

     

    »Ich befürchte, mein lieber Watson, dass die meisten Ihrer Schlüsse falsch waren. Als ich sagte, dass Sie mich inspirieren, meinte ich damit, ehrlich gesagt, dass ich durch Ihre Fehlschlüsse gelegentlich auf die Wahrheit gebracht wurde.«

  4. Cover des Buches Sherlock Holmes - Der Geist des Architekten (ISBN: 9781495222092)
    David Gray

    Sherlock Holmes - Der Geist des Architekten

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Lina94

    „Der Geist des Architekten“ ist der erste Teil aus David Grays Reihe um Sherlock Holmes. Diesen Teil finde ich, ebenso wie den zweiten, sehr gelungen. Die Geschichte ist spannend und kurzweilig und bildlich gut vorstellbar. Die Personen sind gut ausgearbeitet und die Geschichte ist von der Art her sehr gut am Original orientiert.

    Wie ich schon beim zweiten Teil anmerkte, kommt Gray selbst in den Büchern vor, was überraschend und anfangs störend ist. Insgesamt wird dadurch aber ein passender Rahmen für die drei Geschichten gesetzt.

    Leider waren vermehrt Fehler bezüglich Rechtschreibung und Interpunktion zu finden. Auch war die Schriftgröße im eBook eher unoptimal – entweder zu groß oder zu klein. Da ich meine Version schon länger habe, sind diese Mängel in einer aktuellen Version möglicherweise nicht mehr zu finden.

    Insgesamt ein spannendes Buch mit vielen Rätseln und unerwarteten Wendungen. Aufgrund der nicht so tollen Verarbeitung muss ein Stern abgezogen werden.

  5. Cover des Buches Lestrade und der Sarg von Sherlock Holmes (ISBN: 9783499429767)
  6. Cover des Buches Lestrade and the Ripper (ISBN: 0860252965)
    M. J. Trow

    Lestrade and the Ripper

     (2)
    Aktuelle Rezension von: brudervomweber
    Die Buchreihe des englischen Schriftstellers M.J. Trow um den laut Sherlock Holmes noch besten eines schlechten Haufens an Inspektoren bei Scotland Yard bietet eine kunterbunte Mischung aus historisch akkuraten Bonmots vermischt mit kontinuierlichen Überlagerungen mit dem fiktiven, von Sir Arthur Conan Doyle erdachten Kosmos um den Meisterdetektiv Mister Sherlock Holmes. Stilistisch durchsetzt mit einer Fülle an sprachlichen und narrativen Witticisms und Puns, die mitunter schon jenseits der Grenze zum Slapstick wandeln, ist es mitunter schwierig, das Geschehen an sich ernst zu nehmen, zumal die Fülle an Figuren und vor allem Todesfällen eine solide Orientierung innerhalb des hier präsentierten Doppelfalls nicht leicht machen.

    Aber so ist es nun einmal: In Trows Lestrade-Romanen sterben die Figuren wie die Fliegen, und LESTRADE AND THE RIPPER macht hier keine Ausnahme. Die Besonderheit dieses Romans ist es allerdings, dass die historisch verbürgten und jenem inzwischen legendären Anonymus "Jack the Ripper" zugeschriebenen Morde im Londoner Whitechapel-Bezirk sowie die überlieferten Ermittlungsmethoden, Verdächtigen und die soziale Anspannung im Umfeld der bestialischen Morde gewissenhaft recherchiert und authentisch beschrieben werden.

    Was die Lektüre wiederum von dieser finsteren Atmosphäre "erlöst" (oder um sie schmälert, je nachdem, wie man es sehen will), ist das unterhaltsame Spiel des Vermischens von historisch belegten und rein fiktiven Figuren des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts, mit welchen der hier erstmals mit einem Vornamen ausgestattete Inspektor Sholto Lestrade im Zuge seiner Ermittlungen zu verkehren hat. Insbesondere die Zeichnung des nicht immer so meisterhaft agierenden Meisterdetektivs Holmes und seines reichlich begriffsstutzigen Sidekicks Dr. Watson sorgen durchaus für einiges Amusement.

    Aber auch die Art und Weise, wie Trow die tatsächlichen Geschehnisse in Whitechapel mit einer erfundenen Mordserie in einer Privatschule in Northamptonshire verwebt, mit deren Aufklärung der bodenständige Lestrade neben der sporadischen Unterstützung der Whitechapel-Mordermittlung betraut ist, hat Pfiff ... wenn - und das ist leider der einzige, aber wesentliche Wermutstropfen in Trows Konstruktion - es insgesamt nicht von so dermaßen vielen "red herrings" wimmelte, dass die Aufklärung am Ende nach blankem Zufall und einem etwas hilflos wirkenden Griff zum vielzitierten "deus ex machina" röche.

    Ich hatte diesen Roman vor etwa 15 Jahren bereits einmal in der deutschen Übersetzung als rororo-Taschenbuch gelesen, die von Hans J. Schütz recht ordentlich besorgt und sogar noch um ein Glossar erweitert worden war, welches die Vielzahl an Anspielungen, die der Text birgt, aufbereitete und kommentierte, und welches mir im englischen Original doch irgendwie fehlte.

    Wie schwer es gewesen sein muss, den Roman halbwegs vernünftig und ohne einen erheblichen Verlust gerade an feinsinnigen sprachlichen Spielereien in lesbares Deutsch zu transponieren, ist eine Erkenntnis, welche ich aus der Lektüre des Originals außerdem ziehen konnte - Trow jongliert mit der Sprache jenes alten Englands, mit Missverständnissen und Doppelbedeutungen, die insbesondere in der Differenz sozialer Niveaus ausgespielt werden - so läuft Lestrade beispielsweise in der Kommunikation mit dem Direktor der Privatschule St. Rhadegund, Dr. Theophilus Nails in einem fort ins offene Kommunikations-Messer, wenn er Ausdrücke der gebildeten Oberschicht misinterpretiert oder mit Begriffen eines ihm weit geläufigeren Gaunerjargons verwechselt, was ihm mehr als einmal das Prädikat "true idiocy" einbringt.

    Trows Lestrade erinnert mich in vielerlei Hinsicht an einen anderen fiktiven Polizisten eines vermeintlich ganz anderen Genres, nämlich an Terry Pratchetts Samuel Vimes, der in den Discworld-Metropole Ankh-Morpork seinen Dienst versieht. Wie auch dieser ist Lestrade ein Mann, der aus einem unhinterfragten inneren Antrieb seinen Job erledigt, weil irgendjemand ihn ja erledigen muss, und der schlecht ausgestattet und - nicht unbedingt mit dem überlegenen Intellekt und der wohlinformierten Bandbreite seines verhassten Kontrahenten Holmes gesegnet - auf seinen Instinkt und Fleiß setzen muss, um am Ende den Mörder dingfest zu machen.

    Zugegeben: LESTRADE AND THE RIPPER ist nicht in allen Belangen ein Volltreffer, er hat seine unbestreitbaren, oben angesprochenen Schwächen, die einem den Spaß an diesem Kriminalroman verderben können, wenn man diese als Kardinalstugenden eines guten Krimis ansieht. Aber er hat auch unleugbare Stärken, und wegen dieser ist es sicherlich nicht das letzte Mal gewesen, dass ich zu einem von Trows Lestrade-Romanen greifen werde - und trotz fehlenden Glossars sei die Wahl der Lektüre im englischen Original definitiv anempfohlen.
  7. Cover des Buches Lestrade and the Sawdust Ring (ISBN: 0860252949)
  8. Cover des Buches Lestrade and the Dead Man's Hand (ISBN: 0895262886)
  9. Cover des Buches Scotland Yard (ISBN: 9783958390331)
    Dobbs

    Scotland Yard

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Elmar Huber

    STORY
    London, Dezember 1889: Der Schatten der Ripper-Morde liegt noch immer über der britischen Hauptstadt. Unter der Aufsicht von Inspektor Tobias Gregson von Scotland Yard sollen die beiden geisteskranken Mörder Renfield und Carfax aus dem Newgate-Gefängnis zu Forschungszwecken an den Psychiater Dr. Seward überstellt werden. Gemeinsam mit ihnen wird in der selben Kutsche der Fälscher Murdstone transportiert. Um diesen zu befreien ordnet der Unterweltboss Sebastian Moran einen Überfall auf den Gefangenentransport an, der komplett aus dem Ruder läuft. Murdstone und ein Yard-Beamter werden getötet, Renfield und Carfax entkommen.

    Inspektor Lestrade macht den jungen Gregson für den Zwischenfall und damit für das Entkommen der beiden Irren verantwortlich. Vom „Schwarze Museum“ im Keller von Scotland Yard aus soll er gemeinsam mit Dr. Seward und dessen Assistentin Faustine Clerval die entflohenen Gefangenen wieder aufspüren und dingfest machen. Gemeinsam mit dem Straßenjungen Wiggins, dessen Bruder ebenfalls bei dem Überfall getötet wurde, verfolgen sie die dürftigen Spuren und Gregson ist gezwungen, ein Zweckbündnis mit dem kriminellen Moran einzugehen, um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig beginnt das Morden; im Hyde Park werden Frauen mit Hilfe einer klingenbewehrten mechanischen Halsmanschette geköpft. Das Werk des Sadisten Carfax. Alleine verfolgt Faustine eine eigene Spur und gerät in die die Gewalt des Irren.

    Nachdem Carfax tot ist machen sich Gregson und Seward auf den Weg in das Haus, in dem Renfield bei seinen beiden Tanten aufgewachsen ist und wo nun eine ausgeblutete Leiche gefunden wurde, der ehemalige Hausarzt der Renfields. Der Mörder ist an den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt, wo er selbst unter dem Einfluss seiner sadistischen Tanten zum Monster wurde. Doch er macht sich die Kenntnis der örtlichen Abwasserkanäle zunutze, so dass ihm immer wieder die Flucht vor seinen Verfolgern gelingt. 

    MEINUNG
    Mit SCOTLAND YARD reiht sich Olivier „Dobbs“ Dobremel in die Riege der Autoren ein, die auf Alan Moores (DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN) Spuren Prominente der viktorianischen Ära - literarische, wie auch reale - in neue Abenteuer verstricken. Inzwischen ist das schon fast ein eigenes Genre. Zuallererst bedient sich Dobbs fast schon selbstverständlich bei den Figuren um Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Sein Held ist der aufrechte Inspektor Tobias Gregson, der bei Conan Doyle nach Lestrade eine eher untergeordnete Rolle im Londoner Polizeiapparat spielt. Auch hier ist Gregson Lestrades Untergebener, der nicht mehr als der begriffsstutzige Staatsdiener, sondern als hochnäsiger Kotzbrocken charakterisiert wird, der nur verächtlich auf seinen Mitarbeiter herabsieht. Die offene Feindschaft zwischen den beiden und Gregsons Wut entladen sich schließlich in einem altmodischen Faustkampf, in dem Lestrade den Kürzeren zieht. Weitere Figuren aus dem Holmes-Kanon sind der Straßenjunge Wiggins von den „Baker Street Irregulars“ und Professor Moriartys rechte Hand Sebastian Moran. Der Leser trifft außerdem auf Joseph „Der Elefantenmensch“ Merrick, dessen Arzt Dr. Frederick Treves, sowie Bram Stoker und die Mörder Carfax und Renfield. In einer kleinen Binnenhandlung ist Bram Stoker bei seinem Freund Commissioner Fix auf der Suche nach Anregungen für einen neuen Roman zu Besuch und wird so quasi zum Beobachter der Ereignisse, die er dann in seinem Roman DRACULA verwendet. Stoker verwendet die Figur Renfield in seinem Schauerroman als Draculas Erfüllungsgehilfe und benennt den Ort, wo der Vampir in England wohnt, „Carfax“. Die letzten Panels IN SCOTLAND YARD zeigen dann auch die Uraufführung von DRACULA (mit Henry Irving in der Titelrolle), die es so in Wirklichkeit nie gab. Erwähnung finden außerdem Jack the Ripper und Frederick Abberline, Charles Dickens und Phileas Fogg. Die Grenzen zwischen Historie und Fiktion sind dabei für den unbelesenen nicht auszumachen.

    Die Story von SCOTLAND YARD ist im Grunde sehr einfach gehalten: Zwei gefährlichen Psychopathen gelingt die Flucht aus dem Polizeigewahrsam und eine (hier unfreiwillige) Spezialtruppe muss sie wieder dingfest machen; ein Plot, der grob auf beinahe jede x-beliebige Folge CRMINAL MINDS passt. Doch SCOTLAND YARD lebt vor allem von seinen organisch entwickelten Charakteren und der großartigen Figurendynamik, im Kleinen wie im Großen. Gregsons Motivation und sein Vorgehen ist absolut nachvollziehbar. Stets das Ziel im Auge geht er sogar einen Handel mit dem Verbrecher Moran ein, für den er spürbar mehr Sympathie empfindet als für seinen Vorgesetzten. Das macht Gregson innerhalb des Yard natürlich angreifbar aber für den Leser auch hochgradig sympathisch. Der Joker in der Geschichte ist Dr. Sewards schöne Assistentin Faustine Clerval, die durch ihre freiwillige soziale Arbeit in den Slums auch unter den wenig zimperlichen Gaunern der Gegend den Status einer Unberührbaren und den Beinamen „Der Engel“ hat. Außerdem funkt es kräftig zwischen ihr und Gregson. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich die beiden teuflischen Wahnsinnigen Carfax und Renfield, die für ihre Morde beinahe SAW-ähnliche Methoden anwenden. Sie werden eine „neue Art Monster“ genannt, wie Jack the Ripper eines war. Dobbs schafft es sogar, zumindest Renfield zu einem Opfer (seiner beiden Tanten) zu machen; sein Wahnsinn resultiert aus seiner unerfreulichen Kindheit. So wird auch der Leser sehr schnell gepackt und förmlich in die Geschichte eingesaugt. Zusätzlich macht natürlich die Metaebene Spaß, nämlich zu entdecken, welche realen oder literarischen Persönlichkeiten Autor Dobbs in SCOTLAND YARD verwurstet hat.

    Der Künstler Stéphane Perger packt dies alles in fantastisch-detaillierte Bilder mit Aquarellcharakter. Mit ungewöhnlichen Perspektiven und „Nahaufnahmen“ schafft er, wo nötig, eine düstere bedrohliche Atmosphäre. Zusätzlich spielt er mit der Anordnung seiner Bilder, legt Panels übereinander, auch mehrfach, und verziert die Bildränder bei den Rückblicken in Renfields Kindheit mit Spinnweben und Pilzgeflecht. Ganz großartig!

    Die deutsche Veröffentlichung im Splitter Verlag erfolgt als „Splitter Double“, was bedeutet, dass die zwei Originalbände als ein Hardcover-Album veröffentlicht wurden. Dabei gingen leider die Titel der Einzelbände AU COEUR DES TÉNÊBRES („Das Herz der Finsternis“) und POUPÉES DE SANG („Blut-Puppen“) über Bord.

    FAZIT
    Dicht, packend und düster präsentiert sich SCOTLAND YARD, dabei mit großartig-plastischen Charakteren. Auch zeichnerisch auf höchstem Niveau.

  10. Cover des Buches Der Fall der linkshändigen Lady (ISBN: 9783957286260)
    Nancy Springer

    Der Fall der linkshändigen Lady

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Die vierzehnjährige Enola Holmes hat sich mithilfe einiger Tarnidentitäten ein Leben in London aufgebaut, dennoch ist sie natürlich noch immer vorsichtig und auf der Hut vor ihren beiden älteren Brüdern. Besonders Sherlock bereitet ihr Kopfzerbrechen, ganz besonders als sein Partner, Dr. Watson, eines Tages im Geschäft ihrer wichtigsten Tarnung, des wissenschaftlichen Perditors namens Dr. Ragostin, auftaucht und hofft, dass dieser helfen könnte, Sherlocks kleine Schwester ausfindig zu machen.
    Hat Sherlock sie etwa gefunden und spielt nun mit ihr?
    Schnell stellt sich heraus, dass Dr. Watson aus eigenem Antrieb gekommen ist, glaubt er doch, dass sein Freund in solchen Fällen nicht sehr erfahren ist. Immerhin hat dieser es gerade erst abgelehnt, den Fall von Sir Eustace Alistair anzunehmen, dessen Tochter, Lady Cecily, ebenfalls vermisst wird.
    Zwar hat Enola natürlich keinerlei Bedürfnis Dr. Watsons Anliegen ernsthaft zu verfolgen, vertröstet ihn daher erst einmal und schmiedet dafür aber sofort Pläne, was sie in Lady Cecilys Fall unternehmen könnte.


    Ich mochte Enola ja schon im ersten Band sehr und das Gefühl hat sich auch im zweiten Teil sofort wieder eingestellt. Sie ist intelligent, selbstständig und gewieft und doch scheint auch immer wieder durch, dass sie eben erst vierzehn Jahre alt ist und sich trotz ihrer nach Außen hin abgehärteten Art, doch sehr verletzt - immerhin hat ihre Mutter und gleichzeitig wichtigste Bezugsperson sie ganz plötzlich und ohne Erklärung zurückgelassen - und allein fühlt.
    Das hat sich sehr authentisch und nachvollziehbar angefühlt und hat sie mir sofort deutlich sympathischer gemacht, als einige andere junge Held:innen, die scheinbar immer mit allen (emotionalen) Situationen bestens klar kommen.

    Den Fall an sich fand ich zwar interessant, er kam mir aber auch ein wenig überhastet vor und auch die Auflösung war nicht vollkommen nach meinem Geschmack. Allerdings lag auch einfach das Hauptaugenmerk des Buches auf Enolas neuem Leben in London, ihren neuen Tarnungen, ihren Problemen und wie sie alleine mit allem zurecht kommt.
    Ganz besonders das Katz- und Mausspiel zwischen Enola und Sherlock hat richtig viel Spaß gemacht zu verfolgen. Ich liebe es, wie Sherlock langsam seine - auch von Mycroft bekräftigte - Vorurteile gegenüber Mädchen/Frauen überwindet, um sich einzugestehen, dass seine kleine Schwester wohl wirklich einfach verdammt schlau ist und so einige Tricks auf Lager hat, die er ihr niemals zugetraut hätte. Immerhin hat sie selbst ihn, den großen Detektiv, jetzt mehrfach überlistet.
    Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Situation zwischen den beiden Geschwistern weiter entwickelt!


    Fazit: Auch im zweiten Band konnte mich Enola voll und ganz überzeugen. Der eigentliche Fall hat zwar seine Schwächen, allerdings bietet dafür das Katz- und Mausspiel zwischen Enola und ihrem großen Bruder Sherlock umso mehr Unterhaltung, weshalb ich meine 4,5 Sterne gerne aufrunde. Die Reihe werde ich auf jeden Fall noch weiterverfolgen!

  11. Cover des Buches The Adventures of Inspector Lestrade (ISBN: 0895262916)
    M. J. Trow

    The Adventures of Inspector Lestrade

     (2)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    In dieser Kriminalgeschichte aus dem Jahre 1891 treten auf: Inspector Lestrade- ein Detektiv von Scotland Yard; Melville McNaghten – Chef von Scotland Yard und Vater einer energischen Tochter; Sherlock Holmes – ein kokainsüchtiger «Beratender Detektiv»; Dr. Watson – Verwandter zweier Mordopfer; Arthur Conan Doyle – Provinzarzt und Chronist der abstrusen Erlebnisse von Holmes und Watson; Edward Prince of Wales – Thronfolger und Vater von Victor, Duke of Clarence – duellfreudig und verdächtig; Oscar Wilde – berühmtere Hälfte eines Liebespärchens samt Freund; große Dichter, berühmte Maler; gläubige Spiritisten; ein Eton-Schüler bei Scotland Yard; zehn Mordopfer und der Struwwelpeter-Mörder – der sich ein Kinderbuch zum Vorbild nimmt. Mit diesem Buch hat M. J. Trow eine wunderbar amüsante Krimireihe gestartet, die alles vereint, was ein Buch braucht. Einen gut gezeichneten Hauptcharakter mit Ecken und Kanten, eine spannende und durchaus skurrile Handlung und dazu witzige pointierte Dialoge, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen. Als Zuckerl tauchen dann auch noch immer wieder historische und literarische Figuren aus dieser Epoche auf, die dort und da auch eine markante Rolle spielen. Actionreich und fesselnd, auf hohem sprachlichem Niveau geschrieben, ist dieses Buch ein Tipp für alle Fans klassischer Krimiliteratur, in der Atmosphäre und Lokalkolorit eine Rolle spielen, ohne dass die Spannung dabei zu kurz käme. Eine erfreuliche Zufallsentdeckung!
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