Bücher mit dem Tag "intellektueller"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "intellektueller" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Schachnovelle (ISBN: 9783755769965)
    Stefan Zweig

    Schachnovelle

     (1.449)
    Aktuelle Rezension von: megalon22

    Eine kurzweilige Novelle, die jedoch im Gedächtnis bleibt.

    Auch wenn ich kein besonderer Schachspieler bin und mich dieses allseits bekannte Brett - und Denkspiel eigentlich kaum interessiert, konnte mich dieses Buch ungemein fesseln und hätte auch zum Schluss gerne noch weitergelesen. 

    Hier werden die Lebensgeschichten zweier herausragender Schachspieler auf ungeschönte Weise erzählt. Zwei Personen, die unterschiedlicher kaum nicht sein könnten, am Ende aber dennoch gegeneinander antreten. 

    Insbesondere die Passage, in welcher "Doc. B" in seiner Gefangenschaft zum Schachspiel kommt und sich daraus eine manische Sucht entwickelt, fand ich sehr spannend und interessant erzählt.

    Auf alle Fälle eine schöne Geschichte von S. Zweig. 

  2. Cover des Buches Herr der Fliegen (ISBN: 9783104915715)
    William Golding

    Herr der Fliegen

     (873)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    "Herr der Fliegen", im Originaltitel "Lord of the Flies", ist ein Klassiker der Weltliteratur. Es war William Goldings erster Roman, nachdem er 1934 mit Gedichten an die Öffentlichkeit trat und erst zwanzig Jahre später Romane zu schreiben begann. Noch einmal dreissig Jahre später wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Golding hat neben ein paar Essays insgesamt neun Romane geschrieben, 1993 starb er im Alter von 82 Jahren. Seine poetische Ader findet auch hier in "Herr der Fliegen" ihren Durchschlag - mit Recht wird auf der Rückseite meiner ex libris Ausgabe von 1983 eine Kritik der Frankfurter Allgemeine Zeitung angeführt, dass Poesie und bittere Wahrheit selten so eins sind wie in diesem Buch. Dieser Roman kann nicht besprochen werden, ohne das Ende zu erwähnen, ohne zu spoilern, denn schon im Klappentext des Buches, wenn man ihn denn vorher lesen möchte, wird auf die Absicht des Autors und den Ausgang der Geschichte hingedeutet. 


    Ich hatte mit der Lektüre kurz vor unserem lange ersehnten Wellness-Weihnachtsurlaub begonnen und den Grossteil des Buches dann im Hotel bei tiefster Entspannung gelesen. Auf dem Nachtisch lagen während diesen Tagen noch drei weitere Romane, die ich mitgenommen hatte, da ich glaubte, zum Lesen endlich genügend Zeit zu finden. Meine Besprechungen wollte ich dann später zuhause schreiben, doch nach der Lektüre von "Herr der Fliegen" konnte und wollte ich kein anderes Buch mehr lesen. Die Geschichte hat mich am Ende sehr nachdenklich gestimmt, obwohl sie mich in der ersten Hälfte nicht wirklich begeistern konnte. 


    Warum nicht? Immer wieder fragte ich mich bis zur Mitte, was mich denn stört, was mich davon abhält, tief in den Schauplatz auf dieser einsamen Insel einzutauchen. Gewiss liegt es nicht an der Erzählkunst des Autors, seiner wundervollen poetischen, imposanten und bildkräftigen Sprache, wenn er Landstriche der Insel beschreibt, Naturstimmungen, Formulierungen benutzt, die ich so noch nie gelesen habe, die aber einprägende Bilder entstehen lassen und den Leser unmittelbar in die Wildnis, in dunklen Dickicht, an Palmenstrände in grünem Licht, prallgefüllte Fruchtbäume, tiefblaue Lagunen, rote Klippen und Felsformationen, warme Tümpel, weissen Sand und Gischt umschäumte Meeresbrandungen führt. Allein das ist schon die Lektüre wert. 


    Auch liegt es nicht am Erzähltempo, das mir nicht langsam genug sein kann, wenn es darum geht, Atmosphäre zu schaffen. Selbst für Dialoge und das Befinden seiner Protagonisten nimmt der Autor sich Zeit, obwohl viele Dialoge und Gedankengänge mitten im Satz abbrechen. Er interessiert sich für seine Figuren, arbeitet sie sorgsam heraus, schildert eindrücklich, wie Abgeschiedenheit, Isolation und Angst mehr und mehr an den Kindern nagt und ihnen Grenzen, Struktur und Ordnung der Erwachsenenwelt zu fehlen beginnen. Vielleicht ist genau das der Grund. Ich frage mich, ob es dem Autor tatsächlich gelungen ist, aus der Perspektive und Innenschau von Sechs- bis Zwölfjährigen zu schreiben. Dass Erwachsene in entsprechenden Situationen anders handeln oder denken oder sprechen würden, darüber besteht kein Zweifel. Aber es ist mir nicht gelungen, mich aufgrund von Goldings Schilderungen permanent in die Kinder hineinzuversetzen. Mag sein, dass dies an meinem eigenen Unvermögen liegt. Allerdings - wenn die Geschichte dem Ende zugeht, scheint der Leser immer mehr zu vergessen, dass hier Kinder die Hauptrolle spielen, und nicht wild gewordene Erwachsene. Doch dies scheint so gewollt zu sein und macht am Ende das Verstörte der Geschichte aus, und deren Botschaft. 


    "Herr der Fliegen" wurde ein paar Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Faber and Faber Verlag London veröffentlicht und erlangte, nachdem zuerst etliche Verlage den Roman abgelehnt hatten, vor allem in Grossbritannien und Amerika grosses Aufsehen. Das Buch erreichte Millionen von Lesern. Übertragen für den S. Fischer Verlag hat Hermann Stiehl, der auch spätere Romane Goldings ins Deutsche übersetzte. Als Vorwort ist dem Roman ein Zitat aus Goethes Faust vorangestellt, worin Mephistopheles spricht, und das auf das Teuflische hindeutet. Er sei der Geist, der stets verneint, und dass alles, was entstehe, zurecht zugrunde gehe, und gibt sich als das eigentliche Element zu erkennen, das der Mensch Zerstörung nennt, das Böse. Auch ist in dem Zitat vom Fliegengott die Rede. 


    Ich habe mich vor der Lektüre öfter gefragt, wer mit "Herr der Fliegen" eigentlich gemeint ist - und wie dieses Vorwort schon andeutet, kann von einem Gleichnis, einer symbolischen Umschreibung der finsteren Urkraft, des animalischen, zerstörerischen Urtriebs ausgegangen werden. Dies wird speziell im achten Kapitel deutlich (Golding benutzt Kapitelüberschriften), das den eigentlichen Titel "Der Herr der Fliegen" trägt. Ein aufgespiester Schweinekopf und die herumliegenden Gedärme des abgeschlachteten Schweins ziehen Fliegen an, die sich auf die grinsende Todesfratze setzen. Der Schweinekopf, eine Opfergabe für ein erdachtes Tier, das die Kinder auf der Insel bedrohen soll, beginnt mit Simon, einem der Jungen, stumm zu sprechen - ein Ausdruck von Angst, die sich in dem Jungen auf diese schwarzmagische okkulte Weise offenbart. 


    Wovon handelt die Geschichte? Eine Gruppe von Schuljungen zwischen sechs und zwölf Jahren strandet nach einem Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Insel und muss mit der nackten Natur und ihrer eigenen "Nacktheit" zurechtkommen. Dass Krieg herrscht in der übrigen Zivilisation und ihre Maschine abgeschossen wurde, darf der Leser annehmen. Die Erwachsenenwelt bleibt aussen vor und mit ihr auch alle Gesetze, Strukturen und Ordnungen der Grossen. Zwei Jungen lernen sich gleich zu Beginn kennen, Ralph und Piggy, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie finden ein Muschelhorn, dessen Klang eine ganze Horde von Kindern aus dem Dickicht lockt. 


    Mit diesem Horn als Signal beschliesst Ralph, Versammlungen durchzuführen und einen Anführer zu bestimmen - der Beginn rivalisierender Verhaltensmuster und Egoansprüche, die sich durch das ganze Buch ziehen. Denn für Ralph, ein eher instinktiv handelnder Junge, der als Anführer gewählt wird, hat das Anhalten eines grossen Höhenfeuers und das Bauen von Hütten erste Priorität. Er strebt nach Sicherheit und will von der Insel weg. Sein Gegenspieler Jack findet nur Gefallen am Jagen von Schweinen, die sie auf der Insel entdeckt haben. Ihn kümmert die Rettung nicht, die Jagd macht ihm Spass, und nicht nur das Fleisch, das es zu essen gibt, treibt ihn an, auch die Lust am Töten. Was allen Kindern gemein ist, und die Kleinen leiden am meisten darunter, ist die Angst vor der Dunkelheit auf der Insel. Nachts werden sie von Alpträumen geplagt, und man beginnt sich einzureden, von einem unbekannten, auf der Insel hausenden Tier bedroht zu werden. 


    So verdrängen unterschiedliche Motivationen und vor allem die Machtansprüche seitens Jack ein geordnetes Zurechtkommen auf einer Insel, die alles bietet. Piggy, der kleine Dicke mit Brille ist in diesem Buch der schüchterne Vertreter der Vernunft und des logischen Denkens, doch er wird von niemandem angehört, nicht einmal dann, wenn er als Sprecher in einer Versammlung das Muschelhorn im Arm trägt. Nur seine Brille findet Nutzen - als Brennglas, um Feuer zu entfachen. Als Jack sich mit ein paar anderen von der Gruppe absetzt, beginnt der Kampf um Nahrungsbeschaffung, Feuerbesitz und Macht zu eskalieren. Am Ende ist es Ralph, der gejagt wird, und keine Schweine mehr. Eine beklemmende Vorstellung, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Protagonisten nicht um gewalttätige Erwachsene handelt, sondern um zwölfjährige Kinder. Am Ende bringen sie es fertig, eine paradiesische Insel in Schutt und Asche zu legen. 


    Die Geschichte der Jungengruppe auf der einsamen Pazifikinsel soll ein Gleichnis sein für die Botschaft, dass die Gebrechen der Gesellschaft auf die Gebrechen der menschlichen Natur zurückzuführen sind. Der Einzelne in seinem Widerstand gegen die Barbarei entscheidet über das Ethos der Gemeinschaft, wie Golding es selbst formuliert hat. Dass der Mensch in seinem tiefsten Innern grundsätzlich zerstörerisch ist, bezweifle ich allerdings. Es gibt eine Sequenz im Buch, wo der Autor die Machtlust bereits beim Spielen eines Sechsjährigen aufflammen lässt. Dem Kleinen bereitet es Freude, kleine Tierchen, die mit der Flut an den Strand gespült werden, in mit Wasser gefüllten Rinnen und Fussstapfungen gefangen zu halten. Golding schreibt, seine Hingabe an dieses Spiel sei mehr als blosses Glücksgefühl, als der Kleine spürt, dass er über lebende Wesen gebieten kann. Mag sein, dass dies dem Menschen eigen ist. Was das menschliche Bewusstsein in jedem Fall von jenem des animalischen unterscheidet, ist die Fähigkeit, zu denken. Dies kann zur Meisterschaft führen, doch ebendiese Identifikation mit dem Denken stärkt das Ego, das den Menschen ins Leid und Verderben stürtzt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/herr-der-fliegen 

  3. Cover des Buches Herzog (ISBN: 9783596178704)
    Saul Bellow

    Herzog

     (24)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Das Buch dreht sich um einen Neurotiker namens Moses Elkanah Herzog, Professor für Philosophie und Geschichte und seine Depressionen, seine Kindheitserinnerungen, seine beiden unglücklich verlaufenen Ehen, seine Affären und ganz allgemein seine Sicht auf die Welt. Herzog schreibt Briefe in diesem Roman, die er nie abschickt. In aller Regel sind das Brieffragmente, die Gedanken enthalten, Versuche, Vergangenes und Durchlittenes zu verarbeiten, aber auch Gedanken um Politisches, Philosophisches, Geschichtliches. Diese Briefe sind gerichtet an seine Ex-Frauen, Freunde, seine juristischen, medizinischen oder psychologischen Beistände, an Personen des öffentlichen Lebens, gleich ob diese noch leben oder schon lange tot sind. An Eisenhower beispielsweise, an Nietzsche oder an Teilhard de Chardin. 

    Bellows Roman ist faktisch ein Buch ohne Handlung, in dem der Leser ausschließlich den verschlungenen Gedankengängen des Protagonisten folgt. Dennoch ist man nie gelangweilt.

  4. Cover des Buches Ein Regenschirm für diesen Tag (ISBN: 9783446242340)
    Wilhelm Genazino

    Ein Regenschirm für diesen Tag

     (143)
    Aktuelle Rezension von: MonaMour

    ...vermag Genazino auf so witzig-skurrile Weise, nun eben in seinem ganz eigenen Schreibstil, zu erzählen.

    Worum geht es?
    Um nicht mehr und nicht weniger, als das Genazinos Held als Probeläufer für Luxusschuhe die Stadt durchquert, wobei er auf seine zahlreichen früheren Freundinnen trifft und die Welt betrachtet.

    Ich habe häufig gelacht und mich köstlich über Genazinos Beobachtungsgabe und seinen einzigartigen Stil das Banale auf derartig irrwitzige Weise in Worte zu fassen, amüsiert.

    Nicht mehr und nicht weniger. Es geht um den schnöden Alltag des schrägen, und wie bei Genazino üblich, eher randständigen Protagonisten.

    Wer das Buch mit einem befriedigten Gefühl zuzuklappen möchte, der wird vermutlich enttäuscht. 

    Damit kommt es einem realistischen Alltag jedoch sehr nahe.   

     

  5. Cover des Buches Generation P (ISBN: 9783353011725)
    Viktor Pelewin

    Generation P

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Piope

    Pelevins Werk lässt den Helden Tatarskij den Übergang von der sowjetischen Indoktrinierung zur Allgegenwärtigkeit der Massenmedien erleben. Zwischendurch werden aus dem Hinduismus absurde Theorien zur Wirkung der Medien auf den Betrachter abgeleitet. Es gibt kaum ein Werk, das die vollständige Auflösung jeglichen Sinnzusammenhangs durch Massenmedien und speziell von Reklame derart überzeugend nachzeichnet. 

    Dies geschieht mit einem überdrehten Humor, Wortspielen und Assoziationsspielen, die einfach Spaß machen.  

    Als Leser sollte man sich auf eine bunte Packung an Überraschungen einstellen, aber die zunehmende Entkoppelung von der Realität wird im Spannungsbogen folgerichtig nachgezeichnet.  



  6. Cover des Buches Das Kastler-Manuskript (ISBN: 9783453436237)
    Robert Ludlum

    Das Kastler-Manuskript

     (13)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Im Mai 1972 starb John Edgar Hoover 77jährig, nachdem er beinahe 50 Jahre Direktor des von ihm mitbegründeten Federal Bureau of Investigation (FBI) war. Er diente unter 8 US-Präsidenten und 18 Generalstaatsanwälten. Seine Vorgehensweisen zur Erreichung seiner Ziele waren nicht immer legal und seine sich steigernde Paranoia uferte in gewaltige Abhör- und Überwachungsaktionen aus. Ein riesiges Archiv an kompromittierenden Informationen über Politiker, hochrangige Persönlichkeiten und andere Berühmtheiten sollen seine Machtposition über Jahrzehnte hin ausgebaut und gefestigt haben.

    Als 1968 der junge Student Peter Kastler seine Doktorarbeit einreichen will, rät ihm ein Gastprofessor für Politik - ein ehemaliger Botschafter namens Munro St. Claire - davon ab, dies zu tun... zu abwegig seien die in der Arbeit dargestellten politischen Stellungnahmen. Er solle doch stattdessen das Ergebnis dieser Arbeit in Form eines Romanes verarbeiten und seine Resultate so der Öffentlichkeit kundtun. Geschrieben, getan... der Roman erscheint und begründet Peter Kastler's Karriere als überaus erfolgreicher Autor von Thrillerromanen. 

    1972 erreichen J. Edgar Hoover's Bespitzelungs- und Abhöraktionen von Politikern, Militär und anderen wichtigen Persönlichkeiten einen für eine im Geheimen operierende Gruppe hochgestellter Personen eben aus diesen Kreisen nicht mehr tragbaren Zustand. "Inver Brass" - diese Gruppe aus einflußreichen Männern, die nur unter Codenamen auftreten - beschließt die Ermordung des FBI-Direktors und die Übernahme des über 17.000 Akten umfassenden Archivs. Der Mord gelingt... doch nur die Hälfte des Archivs kann in die Gewalt der Gruppe gebracht werden. Um selbst nicht auffällig zu werden, setzt "Inver Brass" den Hoover-Mörder Stefan Varak auf Peter Kastler an, um diesen mittels gezielter Information über die Ermordung Hoover's und der gestohlenen Dossiers als Inhalt für einen neuen Roman zur Suche nach den fehlenden Akten zu bewegen. Kastler, durch den Tod seiner geliebten Frau antriebslos und dem Alkohol zugetan, entdeckt neues Feuer in ihm und macht sich auf die Suche... und wirbelt alte Geschichten auf und bringt Interessenskonflikte auf allen Ebenen mit sich... Die fiktiven Geschichten des Romanautors beginnen sich zu bewahrheiten und es entwickelt sich ein gewalttätiger Strudel, in welchem es für Kastler immer schwieriger wird, Freund von Feind, Realität von Fiktion zu unterscheiden...

    1977 nahm sich der US-Autor Robert Ludlum (1927-2001) in seinem neunten Roman all der Gerüchte und Spekulationen um J. Edgar Hoover an und verwirkte diese gekonnt mit seinen eigenen Theorien und Ideen. Heraus kam ein für Ludlum typisches Werk voll Verschwörung, Manipulation, Betrügereien und Action, welches reale Fakten und viele Spekulationen über den wirklichen (aber mit einiger Mysteriosität versehenen) FBI-Direktor Hoover mit einer nicht immer glaubwürdigen aber spannenden und temporeichen Geschichte um einen Romanautor, der sich selbst in Sein und Schein zu verlieren beginnt, vermengt und für Leser mit Hang zu Verschwörungstheorien ein kurzweiliges Thrillererlebnis beschert.

  7. Cover des Buches Wut (ISBN: 9783442747481)
  8. Cover des Buches Das Chalet der Erinnerungen (ISBN: 9783596196296)
    Tony Judt

    Das Chalet der Erinnerungen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Schelmuffsky
    Vor ein paar Jahren hatte ich Judts großartiges, kleines Büchlein Dem Land geht es schlecht. Ein Traktat über unsere Unzufriedenheit gelesen, eine Auseinandersetzung mit den zerstörerischen Folgen der Finanzkrise und des in jeder Beziehung entfesselten Kapitalismus.

    Auch Das Chalet der Erinnerungen ist wieder ein schmales Bändchen und doch fundamental. Tony Judt starb im August 2010 an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer Krankheit, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Vor einem Jahr ist in meinem näheren Umfeld jemand daran gestorben. Die Muskeln gehorchen erst in der Peripherie nicht mehr (Hände, Füße), dann schreitet die Krankheit schnell voran, Bewusstsein, Gefühle und Schmerzempfinden bleiben unberührt, zum Schluss kann man sich nicht mehr bewegen, nicht mehr sprechen, nicht mehr schlucken, sich nicht mehr äußern, weswegen man beizeiten regeln muss, was dann passieren soll. Schließlich erstickt man bei vollem Bewusstsein.

    Tony Judt hat die Krankheit bereits in relativ weit fortgeschrittenem Stadium, als er beginnt, kleine Erinnerungen zu diktieren, an seine Kindheit in einem Londoner Vorort, an die Nachkriegszeit voller Entbehrungen in England, an seine Bestrebungen, zunächst den Großraum London mit langen Busfahrten zu erkunden, von denen seine Eltern nichts ahnten, dann immer weiter in die Welt hinaus, später ein Kosmopolit im besten Sinne, immer ein "Selbstdenker", der sich keinen akademischen Moden unterwirft, gleichwohl Karriere als Historiker macht. Er berichtet von seiner Studienzeit in Cambridge, an der École normale supérieure in Paris, von den Etappen als Professor, von zahllosen, kleinsten, aber aufschlussreichen Wahrnehmungen, die in den verschiedensten Ecken der Welt gesammelt hat, seine Existenz als die Religion nicht praktizierender Jude, die Widerstände, die er durch seine Kritik an der Politik Israels auslöste, von Privatestem genauso wie von öffentlichen Diskursen.

    Tony Judt zählt sich selbst schon nicht mehr dazu, ist es aber doch, einer der letzten großen Gelehrten, weltoffen, gebildet, multilingual, immer neugierig, ohne Tabus, ein großes Vorbild.

    Ich werde auch noch die anderen Bücher von Judt lesen und empfehle dieses als Einstieg!
  9. Cover des Buches Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre (ISBN: 9783570300091)
    Sue Townsend

    Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Der erste Band von Adrian Mole ist für mich einfach der beste. Danach geht es so ähnlich weiter, aber es ist dann auch immer ein weiterer Aufguss. Das erste Tagebuch ist auch noch nicht so bös wie es später raus wird, also böse Bemerkungen über Mitmenschen sind nicht unerschöpflich witzig.

    Der erste Mole ist ein tolles Lesevergnügen und war für mich damals auch was Neues.

  10. Cover des Buches Der Österreicher in mir (ISBN: 9783902498090)
  11. Cover des Buches In den Klauen des Bären (ISBN: 9783442089161)
    Robert Littell

    In den Klauen des Bären

     (2)
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