Bücher mit dem Tag "interregnum"
7 Bücher
- Richard Dübell
Die Pforten der Ewigkeit
(83)Aktuelle Rezension von: DoschoDer Stauferkaiser Friedrich II. stirbt und hinterlässt seinem engsten Vertrauten kurz vor dem Tod ein Geheimnis. Gleichzeitig versucht die Zisterzienserin Schwester Elsbeth in Wizinsten ein Kloster zu errichten.
„Die Säulen der Erde für Arme“ – das war mein erster Gedanke beim Lesen von „Die Pforten der Ewigkeit“. Und stellenweise stimmt das tatsächlich: Das Buch ist mit rund 860 Seiten ein ziemlicher Wälzer, spielt im Mittelalter mit all seinen Intrigen und politischen Unruhen und es steht ein Bau eines Gotteshauses im Mittelpunkt der Handlung.
Doch das ist absolut kein Nachteil, im Gegenteil: Richard Dübell hat einen durchweg spannenden historischen Roman geschaffen. Nirgendwo hatte ich das Gefühl, dass die Handlung verflacht oder sich mit Nebensächlichkeiten aufhält, ich hatte eher im Gegenteil die Mühe, alle Handlungsstränge mitzubekommen und im Kopf zu behalten.
Zudem zeichnet sich das Buch durch seine starken Charaktere aus. Ob gute Hauptcharaktere, wie Rogers und Schwester Elsbeth oder die eher düsteren wie Meffridus oder der wirklich ekelhafte Rudolf von Habisburch – jede und jeder wurde überzeugend dargestellt, selbst wenn der Anteil an der Handlung eher gering ausfällt.
Ein weiteres Highlight ist das hochdramatische Ende, das sehr eindrücklich beschrieben wurde und für die Lesenden einige grausame, aber auch trotz der Ereignisse erfreuliche und überraschende Wendungen bereithält.
„Die Pforten der Ewigkeit“ ist für mich genau so, wie ein guter historischer Roman sein sollte: Eine spannende Handlung mit einem regelrechten Auf und Ab der Gefühle, tollen Charakteren und realem historischen Hintergrund. Dafür kann es nur die Höchstpunktzahl und eine klare Kaufempfehlung geben.
Bildatlas der Deutschen Geschichte
(1)Aktuelle Rezension von: Jens65sehr informatives Buch,unkompliziert und interessant geschrieben, darin zu lesen bereitet großes Vergnügen,sehr schön auch die vielen Abbildungen.- Wilhelm Treue
Deutsche Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2 : Von Metternich bis zur Gegenwart
(2)Aktuelle Rezension von: Jens65Deutsche Geschichte in 2 Bänden : 01. Von den Germanen bis zu Napoleon 02. Von Metternich bis zur Gegenwart Sehr interessantes Werk zur Deutschen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Weniger für Laien , als für Kenner und Liebhaber deutscher Geschichte geeignet. - Tilman Röhrig
Wie ein Lamm unter Löwen
(80)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannTilman Röhrig erzählt in seinem Roman das Leben des Stauferkaisers Friedrich II. von seiner Geburt im Jahr 1194 über seinen Tod 1250 und anhand eines weiteren (fiktiven) Hauptcharakters weit darüber hinaus bis zum Jahr 1285. Somit ist "Wie ein Lamm unter Löwen" eine Art Jahrhundert-Geschichte aus dem Hochmittelalter in anspruchsvollem und gekonntem Stil - und gefiel mir besser als andere Werke Röhrigs.
Trotz eines entscheidenden Abstrichs muss man dem Autor hier gewissen Respekt zollen, die Aufgabe, die er mit diesem Werk gemeistert hat, war nicht leicht. Auch schafft er es, das 13. Jahrhundert relativ klischeearm darzustellen, es ist hin und wieder mal von Dreck und Elend die Rede, aber die sonst so oft obligatorischen Scharen von Ratten, die verhungernde Landbevölkerung (der es im 13. Jahrhundert tatsächlich ausgezeichnet ging), lüsterne Grafen/Ritter und die häufig auftauchenden bösen Priester (davon gibt es einen, aber der hat es dann auch in sich) wurden weitgehend außen vor gelassen. Somit hebt sich der Roman auch von dem Schund ab, der von Iny Lorentz, Mac P. Lorne oder Bernard Cornwell kommt.
Die Charakterisierung Friedrichs II. ist eher düster: Friedrich ist ein selbstverliebter, herrischer Narzisst, der als sympathischer Jugendlicher seinen Lebensweg begonnen hat. An seiner Seite aber sind Sympathieträger wie der Leibdiener Baron Lupold, dessen Frau Sabrina und der junge Tile, der als Greis in eine Intrige gezwungen wird, welche seine Persönlichkeit mit der seines toten Kaisers verschmelzen lässt.
Soweit zu allem Positiven. Das große Minus, das mir einen ganzen Teil ungetrübter Lesefreude genommen hat, kann nicht unerwähnt bleiben: Der beschriebene Sex.
Nein. Ich bin gewiss nicht prüde. Beschriebener Sex von Mann und Frau stört mich nicht im Geringsten, das ist ein normaler Bestandteil des Lebens und darf in jedem Roman vorkommen.
Was aber GAR NICHT geht, ist die Schilderung von Sex einer erwachsenen Person mit einem Kind! In diesem Buch wird der kleine Junge Tile mehrmals von einer wesentlich älteren Magd befummelt (alles im Detail beschrieben), mit welcher er als 13jähriger! schließlich zum ersten Mal richtigen Sex hat (auch detailiert beschrieben)! So etwas kennt in meinen Augen nur einen Namen: Kinderpornographie. Und damit will ich gewiss nichts zu schaffen haben, abgesehen davon, wie krank die Schilderung solcher Szenen ist ... Warum hat der Autor derlei Fantasien??? (Ähnliches erlebte ich schon bei Mac P. Lorne - ebenfalls angewidert.) Das Beschreiben sexueller Handlungen an Kindern oder sogar das Ausleben einer eigenen heimlichen Pädophilie (ich hoffe, dass dies auf den eigentlich guten Autor Röhrig nicht zutrifft) hat in einem Unterhaltungsroman für das "normale" Publikum NICHTS zu suchen! Und auch sonst nirgends!
Daher war die Lesefreude letztlich eher eingeschränkt. Dank des wirklich gut recherchierten und faszinierenden Hintergrundes komme ich trotzdem noch auf 4, genauer 3,5 Sterne. Ohne diese "Schmuddelszenen" wären es locker 5 geworden.